Forum: HF, Funk und Felder EMV bei rechteckförmigem Stromverlauf


von Dussel (Gast)


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Moin,

Beschreibung
Gegeben sei die angehängte Schaltung. Damit soll der Strom durch eine 
Spule eingestellt werden, indem ein Komparator je nach Strom den 
Transistor durchschaltet oder sperrt. Für den Spulenstrom ergibt sich 
also ein dreieckförmiger Stromverlauf mit geringem Tastgrad (wegen der 
unterschiedlichen Spannungen), der um den Sollstrom schwankt. Die 
Bauteilbezeichnungen sind unwichtig.

Versorgt wird die Schaltung von einem Netzteil über eine ganz grob 50cm 
lange Anschlussleitung. Die Schaltung befindet sich auf einer Platine, 
aber die Spule ist über eine 20cm lange Anschlussleitung angeschlossen 
und befindet sich entsprechend weit von der Platine entfernt.

Elektrische Daten
Gerechnet werden soll mit einem Spulenstrom von bis zu 10A, 
wahrscheinlich weniger, und einer Amplitude der Schwingung um den 
Sollstrom von ±50mA. Wenn ich mich nicht vertan habe, sollten das ein 
paar hundert Hertz sein.

Frage
Wie sieht da das EMV-Verhalten aus? Die Spule mit Anschlussleitung 
sollte kein Problem sein, weil der Strom nur mit geringer Amplitude 
schwingt, oder?
Mir macht der Strom über die Diode und die Versorgungsleitung Sorgen. Da 
entsteht ja ein fast rechteckiger Stromverlauf mit hoher Amplitude. 
Macht das Probleme und was kann man dagegen tun?
Meine Idee war, über den Transistor (vor Drain) eine kleine Spule und 
parallel zum Transistor einen Kondensator einzubauen, damit der Strom 
langsamer steigt und fällt. Der Kondensator lässt dabei den Strom auch 
fließen, wenn der Transistor sperrt. Allerdings baue ich ja damit wieder 
einen Schwingkreis auf, der das Problem verstärken könnte.

Wie sieht das bei der Schaltung aus? Was kann man tun? Kann man das 
überhaupt mit Hobbymitteln EMV-sicher aufbauen?
Einstrahlungen in die Schaltung sollten kein Problem sein, und selbst 
wenn, sind sie verkraftbar ;-)

von Dussel (Gast)


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Gerade ist mir aufgefallen, dass ich es vielleicht unklar ausgedrückt 
habe. Die Zuleitung vom Netzteil kann man ja ganz gut mit ein paar 
Kondensatoren 'entkoppeln' (parallel zum Netzteil, als 
Stützkondensatoren). Die sollte also nicht so ein Problem sein.

von oszi40 (Gast)


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Normalerweise bringt man eine Freilaufdiode möglichst nah an der Quelle 
des Übels an. Inwieweit Deine Zuleitung noch als störende Induktivität 
zu betrachten ist kommt auch auf den Aufbau an. 
https://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern#Freilaufdiode

von Dussel (Gast)


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Die Induktivität der Zuleitung ist doch egal. Gegen die große Spule ist 
die vernachlässigbar.
Die Diode näher an der Spule wäre schwierig. Zum Einen fließt dann statt 
des rippelnden Gleichtstromes der rechteckförmige Strom über die 
Zuleitung, zum Anderen muss der Shunt zwischen Spule und Diode und damit 
auch nah an die Spule, was platz- und befestigungstechnisch nicht 
besonders toll wäre.
Die Diodenstrecke sollte wahrscheinlich auch kein so großes EMV-Problem 
sein, weil man die Strecke ja ziemlich kurz halten kann.
Am problematischsten wird wohl die Strecke zwischen Diode und den hier 
nicht eingezeichneten Kondensatoren sein, da zum Beispiel die 
Kondensatoren aufgrund ihrer Größe relativ lange Leiterbahnen brauchen.

Die Wellenlänge der Grundschwingung wird hier ja bei mehreren hundert 
Kilometern liegen, aber ich kann halt nicht abschätzen, ob nicht die 
Längen der Oberwellen mit genügend Leistung in den Bereich der 
Leiterbahnlänge kommen.

von Wolfgang (Gast)


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Von so einer 1N4004 würde ich jetzt keine Geschwindigkeitswunder 
erwarten. Da werden beim Schalten des FETs schöne Spitzen entstehen.

Ganz wesentlich für die EMV ist die Art des Aufbaus, i.e. kleine Flächen 
der beiden Strompfade.
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler

von Wolfgang (Gast)


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Dussel schrieb:
> Gerechnet werden soll mit einem Spulenstrom von bis zu 10A,

p.s.
Und die 10A sollen durch die 1N4004 fließen? Das wird die nicht mögen.

von Dussel (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Von so einer 1N4004 würde ich jetzt keine Geschwindigkeitswunder
> erwarten.

Dussel schrieb:
> Die Bauteilbezeichnungen sind unwichtig.
Das sollte heißen, dass es nur grundsätzlich um das Bauteil (Diode und 
FET) und nicht um den speziellen Typ geht. Die Bauteile habe ich noch 
nicht ausgesucht und für den Schaltplan irgendwas genommen.

Wolfgang schrieb:
> Ganz wesentlich für die EMV ist die Art des Aufbaus, i.e. kleine Flächen
> der beiden Strompfade.
Das weiß ich. Allerdings haben Transistoren und Kondensatoren eine 
gewisse mechanische Größe und benötigen alleine deswegen schon eine 
gewisse eingeschlossene Fläche der Bahnen.

Schonmal Dank an euch beide.

Die Frage ist eher qualitativ. Wird die Schaltung eher eine HF-Schleuder 
(oder EM-Schleuder) sein, oder hält sich das im Rahmen? Ein Layout kommt 
irgendwann später.

von Michael N. (much)


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Dussel schrieb:
> Die Frage ist eher qualitativ. Wird die Schaltung eher eine HF-Schleuder
> (oder EM-Schleuder) sein, oder hält sich das im Rahmen? Ein Layout kommt
> irgendwann später.

Darauf kann man meiner Meinung nach keine seriöse Antwort geben. Es ist 
generell schon schwierig EMV-Probleme abschätzen zu können und ohne 
Layout ist es so gut wie unmöglich.
Daher würde ich an deiner Stelle mal mit dem Layout anfangen und dabei 
die oben verlinkten Hinweise von Lothar Miller beachten. Mit einem 
konkreten Layout kann man dann zumindest Verbesserungsvorschläge machen.

von Michael K. (Gast)


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Die Messung über den Shunt wird schwierig weil der genau da hängt wo am 
meisten Musik ist.
Häng den über die Spule, den VCC ist wenigstens halbwegs ruhig.

Bei ein paar 100Hz sind Störungen wohl zu vernachlässigen denn die 
entstehen an den Flanken.
Im Schaltmoment sind die Störungen groß, aber dafür kommen die nicht oft 
und sind im Mittel wieder klein.
Mach die Schaltflanken des Fets langsam (Gate Vorwiderstand), denn so 
selten wie der schaltet interessieren den die Schaltverluste kaum.

Die Diode muß den Strom aushalten den auch die Spule sieht.

von W.A. (Gast)


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Dussel schrieb:
> Kann man das überhaupt mit Hobbymitteln EMV-sicher aufbauen?

Was bezeichnest du mit "EMV-sicher"? Es wurden Grenzwerte gesetzt, egal 
ob sie andere stören und die sind einzuhalten. Frag mal die 
Radioastronomie, wie die über angebliche EMV denken. Für echte EMV hilft 
nur ein einsames Gebirgstal und großer Abstand zu technisch-menschlichen 
Ansiedlungen.

Einen Messempfänger der vielleicht das Prädikat "Mess" nicht verdient, 
aber immerhin doch verrät, wo es rumsaut, gibt es als SDR für kleines 
Geld.
Mal ganz abgesehen von doch recht guten Simulationsmöglichkeiten ...

von Forist (Gast)


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Dussel schrieb:
> Das sollte heißen, dass es nur grundsätzlich um das Bauteil (Diode und
> FET) und nicht um den speziellen Typ geht.

Warum schreibst du dann einen speuielle Typ ran?

von MaWin (Gast)


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Dussel schrieb:
> Wie sieht da das EMV-Verhalten aus?

Beim Rechtecksignal gilt nicht die Rechteckfrequenz (z.B. 10kHz), 
sondern die Flankensteilheit (z.B. 1us = 1MHz grob).

Deine Schaltung enthält keine Massnahmen zur Verringerung der 
Flankensteilheit, aber auch keine superschnelles MOSFET Treiber, so ist 
die 1N4001 wohl die schärfste Flanke:

Sie leitet wenn der MOSFET aus ist und dann legt der einschaltende 
MOSFET eine Spannung in Gegenrichtung an. Die 1N4100 mit ihrer trägen 
trr erzeugt damit einen satten Stromstoss mit scharfen Flanken. Ggf. 
eine schnelle aber soft recovery Diode.

Das (eine) Zuleitungskabel zur Induktivität springt zwischen 2 
Spannungen hin und her.

von Dussel (Gast)


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Forist schrieb:
> Warum schreibst du dann einen speuielle Typ ran?
Der war in Eagle so drin und als ich den mit Paintbrush übermalt hatte, 
war die Datei mehrere Male so groß, wie vorher. Da habe ich mir gedacht, 
wer die Frage beantworten kann, kann auch lesen und habe es in den Text 
geschrieben.

MaWin schrieb:
> Deine Schaltung enthält keine Massnahmen zur Verringerung der
> Flankensteilheit,
Deshalb die Idee mit der Induktivität vor dem Transistor, damit der 
Strom langsamer ansteigt und abfällt.

MaWin schrieb:
> Das (eine) Zuleitungskabel zur Induktivität springt zwischen 2
> Spannungen hin und her.
Der Strom ändert sich aber nur wenig.

Michael K. schrieb:
> Die Messung über den Shunt wird schwierig weil der genau da hängt wo am
> meisten Musik ist.
Das ist sekundär. Primär geht es nur darum, dass ich nicht plötzlich 
eine HARM im Zimmer habe, die meine Schaltung für ein potentielles Ziel 
hält (entsprechendes für die Bundesnetzangentur) ;-)
Trotzdem danke für den Tipp.

Ich sehe, ich sollte zuerst mal die Bauteile aussuchen und das Layout 
erstellen. Dann werde ich das in den nächsten Tagen (Wochen, Monaten 
Jahren…) mal tun.

Danke für die hilfreichen Antworten.

von Dussel (Gast)


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Moin,
endlich habe ich mal die Zeit gefunden, ein bisschen rumzuprobieren. 
Rausgekommen ist das angehängte Layout. Das Layout ist noch nicht 
fertig, es geht erstmal nur um die grundsätzliche Richtung. Die Diode 
stimmt immer noch nicht, da muss ich nochmal suchen, das Gehäuse wird 
aber passen. Die Diode ist so weit rechts, damit daneben Platz für einen 
Kühlkörper ist. Die Platine sollte, wenn möglich, mit 35µm Kupfer 
funktionieren.

Kann man das Layout so grundsätzlich gebrauchen? Über die Anschlüsse S 
wird nur die Shuntspannung abgegriffen, das muss auch nicht besonders 
genau sein. Sorgen macht mir die Bahn zwischen Transistor und Diode über 
L-. Einerseits würde ich sie gerne dünner machen, um sie löten zu 
können, andererseits muss die Wärme irgendwie weg.
Habe ich mit der Trennlinie zwischen VCC und GND nicht eine schöne 
Schlitzantenne aufgebaut?

Vor die Kondensatoren soll noch eine Drossel kommen, damit der Strom in 
der Zuleitung nicht zu stark und steil schwankt. Bei Reichelt gibt es 
eine Ringkerndrossel, die das können sollte 
(http://www.reichelt.de/Funkentstoerdrosseln-Ringkern/TLC-10A-100-/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=105605&GROUPID=3182&artnr=TLC+10A-100µ). 
Laut Simulation schwankt der Strom mit Drossel 'nur' noch um etwa zwei 
Ampere, ist aber annähernd sinusförmig. Bringt das was oder gibt es 
bessere Lösungen? Wie befestigt man so eine Ringkerndrossel. Kann man da 
eine Windung abwickeln, damit man ihn liegend befestigen kann? Die 
Anschlussdrähte scheinen sonst nicht lang genug dafür zu sein.

Danke schonmal. Ich bin jetzt erstmal weg, melde mich dann aber heute 
Mittag nochmal.

von RutzFutz (Gast)


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Wird das eine solche Esotherik?
Beitrag "großen Bleiakku refreshen?"

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Du baust einen Abwärtswandler mit Ausgangsspannung ca. 0V.
Da gibt es Tipps für.

Eine sehr gute, von sehr vielen Quellen:
http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler

Und EMV ist keine Esoterik, sondern Black Magic:
"Howard Johnson Handbook of Black Magic"

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_c_0_16/275-0478409-9328624?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Daps&field-keywords=handbook+of+black+magic&sprefix=handbook+of+black+magic%2Caps%2C247

: Bearbeitet durch User
von Dussel (Gast)


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Die Seite von Lothar habe ich schon öfter gelesen (das ist ja auch das 
Standardwerk für programmierbare Logik ;-) und versucht, die Hinweise 
umzusetzen. Allerdings entstehen durch das Funktionsprinzip auf der 
Platine starke Stromschwankungen und durch die großen 
Pufferkondensatoren ist es auch schwer, die Strompfade eng zu halten.
Deshalb die Frage, ob das so geht, oder ob man das besser machen kann.
Nach dem, was ich so gehört habe, hat EMV viel mit Erfahrung zu tun. 
Deshalb frage ich nach jemandem mit Erfahrung, der einschätzen kann, ob 
das so geht.

von Michael K. (Gast)


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Dussel schrieb:
> Nach dem, was ich so gehört habe, hat EMV viel mit Erfahrung zu tun.
> Deshalb frage ich nach jemandem mit Erfahrung, der einschätzen kann, ob
> das so geht.

Um EMV zu verstehen mußt du von Deinem DC Denken runter.
Es gibt kein reines C, kein reines L kein reines R.
Alles ist RCL nur in unterschiedlichen Gewichtungen.

Du optimierst an der völlig falschen Stelle mit den falschen Mitteln.
Was Du vorhast nennt sich Hysteresewandler.
Je kleiner die Hysteres (±50mA) um so höher Deine Schaltfrequenz.
Bei 10A also ein delta I von 1%. Warum, worum geht es Dir beim 
Spulenstrom?
Gehen nicht auch 40% oder 100%

Deine gigantische Kondensatorbank bewirkt überhaupt nichts, weil nicht 
viel C hilft sondern sondern ein niedrigimpedanter Pfad in einen Kerko, 
der mit L gegen das Netzteil abgeblockt wird.
Das auch nur bei Gegentaktstörungen, für Gleichtaktstörungen brauchst Du 
eine Common Mode Drossel.

Die 50cm Zuleitung zur Drossel ist eine ganz fantastische Antenne.
Bei der Länge eignet die sich um in einem ganz weiten Bereich 
abzustrahlen.
Bei jedem Schaltvorgang speist Du Leitungs + Spulenkapazität.
Dafür setze einen Kerko an die Spulenanschlüsse Deiner Schaltung.
Je mehr C um so geringer Dein delta I in der Spule.
Je schneller der C um so weniger hochfrequente Störungen.

Dein Gate wird von irgendwas externem mit Zuleitung angesteuert.
Regeln tut das mit einem Wert der wiederum über irgendeine Zuleitung vom 
Shunt kommt.
Das schwingt wie Sau.

Nochmal:
Das was Du EMV nennst, also steilflankige U + I ensteht an den 
Schaltflanken. Du prügelst aber die Häufigeit der Schaltflanken rauf und 
gibst denen reichlich Raum um sich auszubreiten und einen Pfad zu suchen 
über den sie ihre Energie loswerden können.

Also:
F runter, delta I rauf soweit es geht.
Schaltflanken langsam machen (Gate Vorwiderstand)
Stabile Regelung bauen + Gate treiber die das Gate auch unter Kontrolle 
haben. C an Spulenanschluss.

Dein Fehler:
Du definierts zuerst bunte Vorgaben und versuchst dann die EMV zu 
erschlagen ohne aber zu verstehen was EMV ist.
Anders herum wird ein Schuh daraus.
Verstehe was EMV eigentlich ist und dann baue eine Schaltung die dem 
Zweck der Mühe gerecht wird aber die Ursachen der Elektromagnetischen 
Emmissionen soweit möglich vermeidet.
Für das verbleibende EMV Problem überlegt man sich dann ob es überhaupt 
noch ein Problem ist und wie dem zu begegnen ist.

von Dussel (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Um EMV zu verstehen mußt du von Deinem DC Denken runter.
> Es gibt kein reines C, kein reines L kein reines R.
> Alles ist RCL nur in unterschiedlichen Gewichtungen.
So weit klar. Mir geht es aber nicht um die Funktion der Schaltung, 
sondern um die Abstrahlung. Die wird ja durch parasitäre Elemente eher 
verringert, nehme ich an (Flanken werden durch Leitungskapazität und 
Induktivität flacher)

Michael K. schrieb:
> Je kleiner die Hysteres (±50mA) um so höher Deine Schaltfrequenz.
Nach Berechnung im Bereich von 100 bis 1000 Hz

Michael K. schrieb:
> Deine gigantische Kondensatorbank bewirkt überhaupt nichts, weil nicht
> viel C hilft sondern sondern ein niedrigimpedanter Pfad in einen Kerko,
> der mit L gegen das Netzteil abgeblockt wird.
Deshalb die Frage mit der Ringkerndrossel. Ich will eben verhindern, 
dass über die Zuleitung (Kabel) zwischen Netzteil und Schaltung ein 
Rechteckstrom mit einer Amplitude von 10A fließt. Nach der 
Spicesimulation komme ich mit 20mF und 77µH auf einen relativ 
sinusförmigen Strom mit einer Amplitude von unter einem Ampere (bei bis 
zu 1 kHz).

Michael K. schrieb:
> Die 50cm Zuleitung zur Drossel ist eine ganz fantastische Antenne.
> Bei der Länge eignet die sich um in einem ganz weiten Bereich
> abzustrahlen.
Das ist eine meiner Sorgen. Wie viel bringt verdrillen? Dass die Kabel 
keine große Schleife bilden sollen, ist klar.

Michael K. schrieb:
> Du prügelst aber die Häufigeit der Schaltflanken rauf und
> gibst denen reichlich Raum um sich auszubreiten und einen Pfad zu suchen
> über den sie ihre Energie loswerden können.
Das weiß ich, deshalb frage ich ja, ob und wie das geht.

Michael K. schrieb:
> F runter, delta I rauf soweit es geht.
> Schaltflanken langsam machen (Gate Vorwiderstand)
> Stabile Regelung bauen + Gate treiber die das Gate auch unter Kontrolle
> haben. C an Spulenanschluss.
Gut, danke. Ich denke aber, dass F nicht noch weiter runter geht.

Michael K. schrieb:
> Verstehe was EMV eigentlich ist und dann baue eine Schaltung die dem
> Zweck der Mühe gerecht wird aber die Ursachen der Elektromagnetischen
> Emmissionen soweit möglich vermeidet.
Was wäre denn ein EMV-gerechteres Stromstellprinzip für induktive 
Lasten? Mir fällt ansonsten nur die Stromeinstellung mit Vorwiderstand 
ein.

Danke für die ausführliche Antwort.

von Michael K. (Gast)


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Dussel schrieb:
> So weit klar. Mir geht es aber nicht um die Funktion der Schaltung,
> sondern um die Abstrahlung. Die wird ja durch parasitäre Elemente eher
> verringert, nehme ich an (Flanken werden durch Leitungskapazität und
> Induktivität flacher)

Garnichts ist Dir klar.
Ganz grundsätzlich nicht verstanden wie eine elektromagnetische Welle 
entsteht und abgestrahlt wird.
Hätte Deine Leitung + Spule keine Kapazität, dann gäbe es keinen 
Srompeak beim Einschalten, kein Magnetfeld durch den Strompeak, kein 
elektrisches feld und damit auch keine HF Abstrahlung.
Dieser Peak geht durch die ganze Leitung und ich sage Dir schliesse den 
kurz am Anfang der Leitung.
Zusätzlich mache den peak kleiner durch langsamere Schaltzeiten.
Irgendwie kommt das aber nicht an bei Dir weil Du in irgendwelchen 
irrigen Vorstellungen festhängst an die ich nicht rankomme.

Bereits vor drei Wochen habe ich Dir dieses geschrieben:
Michael K. schrieb:
> Bei ein paar 100Hz sind Störungen wohl zu vernachlässigen denn die
> entstehen an den Flanken.
> Im Schaltmoment sind die Störungen groß, aber dafür kommen die nicht oft
> und sind im Mittel wieder klein.
> Mach die Schaltflanken des Fets langsam (Gate Vorwiderstand), denn so
> selten wie der schaltet interessieren den die Schaltverluste kaum.

von Dussel (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Garnichts ist Dir klar.
Danke für die Einschätzung.

Michael K. schrieb:
> Zusätzlich mache den peak kleiner durch langsamere Schaltzeiten.
Von der Ansteuerung des Transistors habe ich noch gar nichts 
geschrieben. Kannst du aus dem Layout rauslesen, wie der angesteuert 
wird?

Michael K. schrieb:
> Bereits vor drei Wochen habe ich Dir dieses geschrieben:
> Michael K. schrieb:
>> […]
>> Mach die Schaltflanken des Fets langsam (Gate Vorwiderstand), denn so
>> selten wie der schaltet interessieren den die Schaltverluste kaum.
Ja, und das habe ich beachtet. Ich gehe mal stark davon aus, dass du 
keine Schaltzeiten im Millisekundenbereich meinst.

Michael K. schrieb:
> Hätte Deine Leitung + Spule keine Kapazität, dann gäbe es keinen
> Srompeak beim Einschalten, kein Magnetfeld durch den Strompeak, kein
> elektrisches feld und damit auch keine HF Abstrahlung.
Dann hättest du mich einfach darauf hinweisen können, dass es dir um die 
parasitäre Kapazität der Spule geht.

von Michael K. (Gast)


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Dussel schrieb:
> Kannst du aus dem Layout rauslesen, wie der angesteuert
> wird?

Ich kann aus dem Layout herauslesen das der extern angesteuert wird, 
über Leitung, Klemmen etc.
Vollkommener Müll, aber das ist Dir natürlich klar.

Dussel schrieb:
> Dann hättest du mich einfach darauf hinweisen können, dass es dir um die
> parasitäre Kapazität der Spule geht.
Wie klein verpackt hättest Du es denn gern wenn ich von parasitären 
Schaltungselementen rede und davon das alles RCL ist. (Was Dir ja total 
klar war ...)

Ach, was müh ich mich überhaupt ab.
Mach wie Du meinst.

von Dussel (Gast)


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Michael K. schrieb:
> Ach, was müh ich mich überhaupt ab.
> Mach wie Du meinst.
Das ist wohl besser so. Freunde werden wir hier wohl nicht mehr. :-/
Trotzdem natürlich danke für die Hinweise.

von freunde (Gast)


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>Freunde werden wir hier wohl nicht mehr. :-/

@dussel:  Könnte an dir liegen. Du verteidigts deinen Entwurf bis aufs 
Messer. Warum fragst du dann eigentlich hier. Willst du nix verbessern 
oder willst du nix lernen.

Oder beides?

von Dussel (Gast)


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freunde schrieb:
> Du verteidigts deinen Entwurf bis aufs Messer.
Kommt das hier so rüber? Das ist nicht meine Absicht. Ich habe den 
Entwurf vorgestellt und frage nach Verbesserungsansätzen, weil ich mit 
dem Thema nicht besonders vertraut bin.

Für mich kommt die Art, wie es gesagt wurde, nicht besonders gut an. 
Beispiel die parasitären Bauelemente. Die kenne ich aus der 
Hochfrequenztechnik, dass sich dadurch Eigenschaften der Bauteile 
verändern. Bei hohen Frequenzen hat ein Kondensator irgendwann einen 
nicht zu vernachlässigenden induktiven Anteil. Das habe ich aber als 
nicht relevant angesehen, da die Schaltung von mir aus erstmal machen 
kann, was sie will (das werde ich dann später merken), solange sie nicht 
(bzw. nur in geringem Maße) abstrahlt.
Dann kommt ein meiner Meinung nach unfreundlicher Kommentar über meine 
Unfähigkeit, wobei dann rauskommt, dass der Strompuls beim Laden des 
parasitären Kondensators gemeint ist (soweit ich das zwischen den Zeilen 
rauslesen konnte).
Eine kurze Antwort wie: 'Der parasitäre Kondensator der Spule erzeugt 
einen kurzen hohen Stromfluss. Den musst du berücksichtigen.' hätte 
gereicht und wäre deutlich effektiver gewesen.

Das Prinzip ist anscheinend nicht grundsätzlich falsch, denn soweit ich 
das verstehe, kam vor dem Layout keine Kritik am Grundprinzip.
(Kritik: Freilaufdiode an die Spule, andere Diode verwenden, FET 
langsamer machen). Das habe ich so weit wie möglich bedacht.
Gerade wenn der FET langsam schalten soll, verstehe ich auch nicht, 
warum die Ansteuerung über ein Kabel ein Problem ist.

Für den Fall, dass das Grundprinzip (das sich aus dem Schaltplan schon 
erkennen lässt) total unbrauchbar ist, habe ich auch gefragt, was den 
sinnvoller wäre (um den Strom durch eine Spule zu steuern). Darauf kam 
aber keine Antwort.

Zum Schluss wollte ich nur nochmal klarstellen, dass ich auf Michael 
nicht 'sauer' bin oder sowas. Man weiß halt nie, mit wem man es hier zu 
tun hat und ich denke, wir haben uns einfach schlecht getroffen (mir 
fällt gerade kein besserer Ausdruck ein).

Ewig langer Text Ende.

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