Forum: Haus & Smart Home ZigBee Home Automation 1.2 ist eine einzige Sicherheitslücke


von Uhu U. (uhu)


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von Julian B. (julinho)


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Der gewöhnliche Einbrecher hebelt aber nach wie vor die Terassentür auf, 
deswegen bleiben die Hersteller bei solchen Meldungen relativ entspannt.
Den Einbrecher 2.0 gibt es wohl noch nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Julian B. schrieb:
> Der gewöhnliche Einbrecher hebelt aber nach wie vor die
> Terassentür auf,
> deswegen bleiben die Hersteller bei solchen Meldungen relativ entspannt.
> Den Einbrecher 2.0 gibt es wohl noch nicht.

So ähnlich hat die Automobilindustrie auch mal argumentiert...

Das Video zeigt, dass der Hersteller offenbar nicht viel anders denkt 
und seinen teuren Schrott für unverwundbar hält.

: Bearbeitet durch User
von Martin (Gast)


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Hallo.

Ist bei anderen Produkten meist auch nicht anders.
Vorsicht ist auch bei den ganzen Funkalarmanlagen geboten.
Verschlüsselung, Datenintegrität sind meist Fremdworte - und das auch im 
höheren Preissegment.


Martin

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Martin schrieb:
> Ist bei anderen Produkten meist auch nicht anders.
> Vorsicht ist auch bei den ganzen Funkalarmanlagen geboten.
> Verschlüsselung, Datenintegrität sind meist Fremdworte - und das auch im
> höheren Preissegment.

DESHALB: Selbermachen! 433er Funkmodule nehmen und eigenes Protokoll 
implementieren.

von Peter II (Gast)


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Moby A. schrieb:
> DESHALB: Selbermachen! 433er Funkmodule nehmen und eigenes Protokoll
> implementieren.

Die Industrie schafft es mit mehre "Spezialisten" nicht ein Protokoll 
sicher zu suchen, und das sollen ein paar Bastler in der Stube mal 
schnell hinbekommen?

Da kann nichts anders als "Security through obscurity" auskommen.

von Gerd E. (robberknight)


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Moby A. schrieb:
> DESHALB: Selbermachen! 433er Funkmodule nehmen und eigenes Protokoll
> implementieren.

Und Du glaubst, der durchschnittliche Leser von µc.net bekommt ein 
Protokoll auf Anhieb sicherer hin?

Wenn man sich anschaut bei wievielen von Profis entwickelten Protokollen 
der Krypto-Teil dicke Lücken enthält, dann würde ich sagen daß das dann 
am Ende eher auf Security-by-obscurity rausläuft.

DESHALB: weit verbreitete Protokolle verwenden, die komplett öffentlich 
dokumentiert sind und über die schon sehr viele Sicherheitsexperten 
drübergeschaut haben.

Z.B. WLAN mit WPA2

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
> Die Industrie schafft es mit mehre "Spezialisten" nicht ein Protokoll
> sicher zu suchen, und das sollen ein paar Bastler in der Stube mal
> schnell hinbekommen?
> Da kann nichts anders als "Security through obscurity" auskommen.

So ein Protokoll bekommt auch der Bastler hin.
Das wird hübsch mit variablen Daten (z.B. Zeit) verschlüsselt und 
überzeugt sicherheitstechnisch vor allem durch seine Einzigartigkeit!

Hilfreich ist auch die Erkenntnis, daß es nie um 100% theoretische, 
sondern immer nur um hinreichend praktische Sicherheit gehen kann.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Gerd E. schrieb:
> Z.B. WLAN mit WPA2

Zu blöd daß das so ein Energiefresser ist.
Von Mesh-Netzwerken ganz zu schweigen.
Also ich würde mal sagen, zuallererst muß es praktikabel sein...

: Bearbeitet durch User
von Felix A. (madifaxle)


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Da liegt der Hund begraben. Keiner (Heimanwender, nicht Bastler) will da 
was erlernen oder umständlich einrichten. Es soll simpelst sein. Und das 
hat dann diese Folgen. Wie so oft sind die Anwender selber schuld...

von Rainer B. (katastrophenheinz)


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Naja, immerhin war das offene Scheunentor innerhalb von ZigBee 
Netzwerken schon seit längerer Zeit bekannt und veröffentlicht. Immerhin 
hat es gut ein Jahr gebraucht, bis eine IT-Sicherheitsbude da was draus 
gemacht hat.

von ich (Gast)


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Peter II schrieb:
> Die Industrie schafft es mit mehre "Spezialisten" nicht ein Protokoll
> sicher zu suchen, und das sollen ein paar Bastler in der Stube mal
> schnell hinbekommen?

Das Hauptproblem bei ZigBee liegt in dem offenen Schlüssel für die 
Konfiguration. Der Bastler in der Stube hat aber auch nicht das Problem, 
dass seine Knoten komfortabel konfiguriert werden müssen. Wenn sein 
privater Key fest in den Knoten geflasht wird und der Flash gegen 
Auslesen gesichert ist, sind diese Probleme schon mal komplett weg. Der 
Industrie geht es nur darum z.B. AES256 auf die Verpackung zu schreiben 
und damit zu werben. Hatten wir bei Festplatten auch schon. Soviel 
Wertgegenstände habe ich in meinem Haus auch nicht gebunkert, dass sich 
für einen Angreifer das Knacken der Keys und des Protokolls auch nur 
ansatzweise lohnt. Bei Sachen die millionenfach im Einsatz sind lohnt 
sich so was vielleicht, da gibt's dann auch mehr als ein Ziel.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Felix A. schrieb:
> Es soll simpelst sein.

Das wär aber eine legitime Forderung.
Problematisch sind eben Standards die sehr viele Leute fertig nutzen. Da 
kann man passiverweise nur auf baldigste Behebung der Sicherheitslücken 
hoffen.

ich schrieb:
> Soviel
> Wertgegenstände habe ich in meinem Haus auch nicht gebunkert, dass sich
> für einen Angreifer das Knacken der Keys und des Protokolls auch nur
> ansatzweise lohnt.

Soviel zu hinreichend praktischer Sicherheit.
Wirklich sicherheitsrelevante Dinge wie Türöffner, E-Herd Bedienung usw. 
würde ich sowieso nicht via Funk zugänglich machen.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian L. (sebastian_l72)


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ich schrieb:

> Soviel
> Wertgegenstände habe ich in meinem Haus auch nicht gebunkert, dass sich
> für einen Angreifer das Knacken der Keys und des Protokolls auch nur
> ansatzweise lohnt.

Tja, nun sind viele Einbruchdiebe aber nicht so wählerisch und 
spekulieren die Objekte tagelang aus oder machen sich die Mühe 
elektronische Sperren zu überwinden. Die Mechanischen Riegel sind 
einfacher zu knacken und mit "versuch macht kluch" findet man schon was.
Wir hatten Einbruch in den Kellerräumen. Entwendet wurde eine 2 Jahre 
alte Stichsäge Baumarktqualität für EUR 49. Alles komplett durchwühlt 
(ja auch den Weihnachtsbaumschmuck). Versicherung erkennt einen 
Vandalismusschaden von >1000 EUR.


> Bei Sachen die millionenfach im Einsatz sind lohnt
> sich so was vielleicht, da gibt's dann auch mehr als ein Ziel.
jaja, aber wie gesagt oft ist es einfacher die mechanischen Riegel zu 
knacken. Für dich hat es auch noch einen Vorteil: jedes Streifenhörnchen 
und jeder Versicherungsfuzzi wird das als Einbruch werten.

Cisco meinte ja auch, dass bei denen eingebrochen wurde, es ist halt nur 
jemand durch einen Zero-Day Exploid ins dänische Führerschein- und 
Passregister marschiert.

Trotzdem. Solche drahtlos-Technik ist ein zusätzliches Sicherheitsrisiko 
und fies ist es ja, wenn keine Einbruchspuren vorhanden sind oder die 
Ermittlungsbehörde die Einbruchspuren nicht entdecken kann.

von Jasch (Gast)


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Rainer B. schrieb:
> Naja, immerhin war das offene Scheunentor innerhalb von ZigBee
> Netzwerken schon seit längerer Zeit bekannt und veröffentlicht. Immerhin
> hat es gut ein Jahr gebraucht, bis eine IT-Sicherheitsbude da was draus
> gemacht hat.

Da verwechselst Du was, glaube ich.

Breite Veröffentlichung hat nichts mit (begrenzter) Ausnutzung zu tun. 
D.h. obwohl es erst jetzt einem breiten Publikum bekannt wurde, können 
die bösen Buben das trotzdem schon seit längerem ausgenutzt haben. Die 
sind nicht total dämlich, die können das auch ohne Hilfe ohnehin 
dubioser "Sicherheitsbuden". Auch wenn wir uns alle wünschen würden es 
wäre nicht so.

Paranoia rulez, auf diesem Gebiet jedenfalls. Und den Firmen, die dann 
immer behaupten "alles kein Problem", gehören einfach 20 Kilotonnen aufs 
Dach geschmissen.

von Heiko J. (heiko_j)


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Moby A. schrieb:
> DESHALB: Selbermachen! 433er Funkmodule nehmen und eigenes Protokoll
> implementieren.

Das mit dem eigenen Protokoll ist Quark. Lieber ein etabliertes 
Protokoll nehmen für das es bereits etliche Implementierungen gibt wie 
z.B. SSL/TLS und das auch leicht mit neuen Algorithmen und Schlüsseln 
aus kommt.

Das Hauptmanko bei wirklich allen security relevanten Dingen ist die 
Abwägung zwischen Sicherheit und usability. Das sicherste Produkt nützt 
nichts wenn der User 2 Wochen braucht um sich in die Rechtevergabe und 
das Key- & Certificate-management einzuarbeiten. Man muss immer abwägen 
wie viel Aufwand dem User zuzumuten ist, ansonsten liegt das sichere 
Produkt im Regal und das Unsichere im  Einkaufswagen.

Gruß Heiko

von WehOhWeh (Gast)


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Mir kommt der IOT-Dreck sowieso nie ins Haus. Grund:
Nach ein paar Jahren gibts keine Patches mehr für die ganzen 
IOT-Haushaltsgeräte. Dann darf ich nach 10 Jahren eine voll 
funktionsfähige Waschmaschine wegwerfen, weil sie ohne Internet nicht 
mehr läuft, aber unsicher ist, und keine Patches mehr bekommt.
Oder weil der Server abgeschaltet wurde.

Das Problem sieht man jetzt schön an dieser ZigBee Sache. Fast alles mit 
ZigBee wird man über kurz oder lang updaten oder wegwerfen müssen, weil 
es bald einfach zu bedienende Exploit-Tools für jeden Kleinkriminellen 
oder für jedes pickelige Script-Kiddie gibt. Und Updates wird man nicht 
für alles bekommen.

Echt nicht, den Dreck kann die Industrie schön behalten :-(

Nachdem die ganzen Swombies der Industrie Haushaltsgeräte mit 
Onlineaktivierung quasi aus der Hand reißen werden, wird sich sowas aber 
leider für die Mehrheit der Geräte durchsetzen...

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Heiko J. schrieb:
> Das mit dem eigenen Protokoll ist Quark.

Ganz und gar nicht. Was es braucht sind nur günstige bidirektorale 
Module und ein einfacher Steuerstring mit ein paar Bytes für 
Quelle/Adressat, laufender Nummer, Daten und einer Checksumme. Der 
Master fragt reihum seine Aktor/Sensorslaves ab und die antworten 
koordiniert. Das Ganze kann man noch mit variablen Daten (z.b. Zeit) 
verschlüsseln und das wars auch schon.

> Das Hauptmanko bei wirklich allen security relevanten Dingen ist die
> Abwägung zwischen Sicherheit und usability.

Was Selbstdefiniertes bietet ohnehin genug praktische Sicherheit. Davon 
abgesehen sollte man das mit der Sicherheit nicht allzu hoch hängen. Ist 
ja nicht so, daß hinter jeder Ecke Hacker warten, die unbedingt die 
Heizung regeln oder Licht einschalten wollen... Wer hätte denn davon 
was. Dinge, die den Wohnungszutritt erleichtern (Tür/Fensteröffner) oder 
z.B. den E-Herd sollte man nur überwachen, nicht aber an ein drahtloses 
Netz zur Fernbedienung hängen.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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WehOhWeh schrieb:
> Mir kommt der IOT-Dreck sowieso nie ins Haus. Grund:
> Nach ein paar Jahren gibts keine Patches mehr für die ganzen
> IOT-Haushaltsgeräte. Dann darf ich nach 10 Jahren eine voll
> funktionsfähige Waschmaschine wegwerfen, weil sie ohne Internet nicht
> mehr läuft, aber unsicher ist, und keine Patches mehr bekommt.
> Oder weil der Server abgeschaltet wurde.

Du gehst ja echt vom Schlimmsten aus.
Also im schlimmsten Fall müsste der Käufer von Lösungen von der Stange 
eventuell damit rechnen. Wenn, dann kann ich mir das aber nur für eine 
Übergangszeit vorstellen, solange hersteller-unabhängige Standards noch 
nicht richtig festgezurrt sind.

> Nachdem die ganzen Swombies der Industrie Haushaltsgeräte mit
> Onlineaktivierung

Du malst ja wirklich ein Horrorbild an die Wand.
Hab lieber Vertrauen in die freie Marktwirtschaft.
Da setzt sich mehr denn je nur das durch, was dem
Konsumenten Otto Normalo einen wirklichen Nutzen
und eben keinen sinnlosen Ärger beschert.

Online-Aktivierungen und ständige Patches gehören
definitiv nicht dazu. Da stirbt eher der PC aus ;-)

von Jasch (Gast)


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Moby A. schrieb:
> WehOhWeh schrieb:
>> Mir kommt der IOT-Dreck sowieso nie ins Haus. Grund:
>> Nach ein paar Jahren gibts keine Patches mehr für die ganzen
>> IOT-Haushaltsgeräte. Dann darf ich nach 10 Jahren eine voll
>> funktionsfähige Waschmaschine wegwerfen, weil sie ohne Internet nicht
>> mehr läuft, aber unsicher ist, und keine Patches mehr bekommt.
>> Oder weil der Server abgeschaltet wurde.
>
> Du gehst ja echt vom Schlimmsten aus.
> Also im schlimmsten Fall müsste der Käufer von Lösungen von der Stange
> eventuell damit rechnen. Wenn, dann kann ich mir das aber nur für eine
> Übergangszeit vorstellen, solange hersteller-unabhängige Standards noch
> nicht richtig festgezurrt sind.

Du bist ein Optimist. Die Haupteigenschaft von Standards ist, dass es so 
viele davon gibt, zwischen denen man dann wählen muss.

Die meisten sind obendrein Scheisse, die Standardorganisationen sind 
heutzutage ja auch gekauft.

>> Nachdem die ganzen Swombies der Industrie Haushaltsgeräte mit
>> Onlineaktivierung
>
> Du malst ja wirklich ein Horrorbild an die Wand.
> Hab lieber Vertrauen in die freie Marktwirtschaft.

Bwahahaha, freie Marktwirtschaft? Existiert bei genauerem Hinsehen 
nicht, hat noch nie existiert. Kann IMHO garnicht existieren.

Mit der real existierenden (nicht so besonders freien) Marktwirtschaft 
wird es so 10 - 20 Jahre dauern, falls der Staat zwischendurch mit ein 
paar sinnvollen Regulierungen (fette Chance) eingreift, bis da mal was 
brauchbares rauskommt, wenn überhaupt. Stichworte geplante Obsoleszenz, 
VW - wir sind das Auto, usw. usf.

Ich mache um all den IoT-Schwachsinn auch einen grossen Bogen. Heh, man 
kann die Beleuchtung per Internet steuern, oder die Kaffeemaschine in DE 
vom Handy in AU aus einschalten. Toll, bloss, WARUM IN GOTTES NAMEN?

von derGastGast (Gast)


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Na ja, das ist halt sehr praktisch: du bist halt in AU, in DE wird bei 
dir eingebrchen, und kannst den Einbrecher mit Kaffee begrüßen... :P

von Schneevater (Gast)


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>Da kann nichts anders als "Security through obscurity" auskommen.

Iss eher security by individuality. Erst wenn jeder dein Gerät hatt iss 
es das negative "through obscurity".

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Jasch schrieb:
> die Kaffeemaschine in DE
> vom Handy in AU aus einschalten.

... ist  natürlich ausgemachter Blödsinn.
Nur weil sich mit IOT alles steuern lässt heißt das nicht, daß alles 
einen Sinn ergeben muß.
Ich würde heute noch niemandem dazu raten, voll mit kommerziellen 
Lösungen einzusteigen, zumindest wenn Geld eine gewisse Rolle spielt. Da 
kommt dann z.B. sowas bei raus:
www.golem.de/news/elgato-homekit-vs-devolo-z-wave-das-eine-smart-home-is 
t-fertig-das-andere-nicht-1511-116863.html
Als Bastler sieht die IOT Welt hingegen schon völlig anders aus, wenn 
man selbst planen und sich selbst helfen kann.

von Jasch (Gast)


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Moby A. schrieb:
> Jasch schrieb:
>> die Kaffeemaschine in DE
>> vom Handy in AU aus einschalten.
>
> ... ist  natürlich ausgemachter Blödsinn.
> Nur weil sich mit IOT alles steuern lässt heißt das nicht, daß alles
> einen Sinn ergeben muß.

OK, Zustimmung. Obwohl, wäre zur Abwechslung mal erfrischend wenn 
irgendeins der angepriesenen Features sinnvoll wäre.

> Ich würde heute noch niemandem dazu raten, voll mit kommerziellen
> Lösungen einzusteigen, zumindest wenn Geld eine gewisse Rolle spielt. Da
> kommt dann z.B. sowas bei raus:
> www.golem.de/news/elgato-homekit-vs-devolo-z-wave-das-eine-smart-home-is 
t-fertig-das-andere-nicht-1511-116863.html

Nicht gelesen, wird wohl die übliche Horrormeldung sein. Wie z.B. bei 
LED-Lampen, wann immer jemand die [1-3]0000 Stunden Lebensdauer mal 
nachprüft. Wo dann immer rauskommt, dass die Definition der Lebensdauer 
(LED hat noch x Prozent der ursprünglichen Lichtstärke, nein, natürlich 
nicht: das Gesamtgerät funktioniert mindestens so lange) nicht ist was 
der Kunde logischerweise erwartet.

> Als Bastler sieht die IOT Welt hingegen schon völlig anders aus, wenn
> man selbst planen und sich selbst helfen kann.

Man sollte dabei unbedingt das 'I' in der Akü beachten.

Wer als Bastler seine Kreationen tatsächlich ans Internet (oder 
irgendwas mit drahtlosem Interface) anschliesst hat meiner Meinung nach 
einen maximal grossen, nicht reparablen Knall. Sorry.

von Robert L. (lrlr)


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>Wer als Bastler seine Kreationen tatsächlich ans Internet (oder
>irgendwas mit drahtlosem Interface) anschliesst hat meiner Meinung nach
>einen maximal grossen, nicht reparablen Knall. Sorry.

nur weil die ganzen funk-nachrüst-komfort lösungen für mietwohnungen das 
thema in verruf bringen, heißt das nicht das jede Lösung schlecht ist..


wer per VPN auf die VISU seiner kabel-Hausautomatisierung zugreift hat 
also eine Knall??

wie das?

Hausautomatisierung (gibt es seit 50 jahren) hat doch sowieso genau nix 
mit IoT zu tun..., auch wenn man sich eine VISU bastelt (gibts seit 20 
Jahren?) und per VPN drauf zugreift..

von Ursus P. (unwichtig)


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Julian B. schrieb:
> Der gewöhnliche Einbrecher hebelt aber nach wie vor die Terassentür auf,
> deswegen bleiben die Hersteller bei solchen Meldungen relativ entspannt.
> Den Einbrecher 2.0 gibt es wohl noch nicht.

Viel zu viel Arbeit, die Beute für paar k€ kann man sich auch so 
erarbeiten, und mit dem Wissenstand über solche Technologien lässt auch 
so das gutes Geld LEGAL verdienen.

von Werner M. (Gast)


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Jasch schrieb:
> ... Die Haupteigenschaft von Standards ist, dass es so viele davon gibt,
> zwischen denen man dann wählen muss.
>
> Die meisten sind obendrein Scheisse, die Standardorganisationen sind
> heutzutage ja auch gekauft.

Bei den Preisen, die die häufig aufrufen, damit man an die Dokumente 
mit den Spezifikationen ran kommt, sollten die Organisationen doch 
eigentlich finanziell unabhängig und "nur" interessengetrieben sein.

Eine Firma, die ihren Hausstandard zur Erweiterung des Marktes auf eine 
breitere Basis stellen möchte, muss sich doch zwangsweise mit anderen 
zusammen tun, eine Standardorganisationen ins Leben rufen und sich dort 
federführend engagieren. Und so gibt es eben viele davon, weil jeder 
seinen eigenen durchsetzen möchte.

von Jasch (Gast)


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Robert L. schrieb:
>>Wer als Bastler seine Kreationen tatsächlich ans Internet (oder
>>irgendwas mit drahtlosem Interface) anschliesst hat meiner Meinung nach
>>einen maximal grossen, nicht reparablen Knall. Sorry.
>
> nur weil die ganzen funk-nachrüst-komfort lösungen für mietwohnungen das
> thema in verruf bringen, heißt das nicht das jede Lösung schlecht ist..

Nein, natürlich nicht. Es gibt bloß so wenige wirklich vertrauenswürdige 
Lösungen. Alles mit "vertrauen Sie uns, das ist sicher" oder 
"Firmengeheimnis!" oder "Schweigen im Walde" fällt schon mal aus...

> wer per VPN auf die VISU seiner kabel-Hausautomatisierung zugreift hat
> also eine Knall??
>
> wie das?

Hab ich nicht gerade heute etwas gelesen daß die Mehrzahl der 
VPN-Anbieter für ein neues Sicherheitsproblem anfällig sind? Ja, ja ich 
denke schon.

Merke: bloss weil ein VPN involviert ist, ist es noch nicht sicher daß 
es sicher ist.

von Jasch (Gast)


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Werner M. schrieb:
> Jasch schrieb:
>> ... Die Haupteigenschaft von Standards ist, dass es so viele davon gibt,
>> zwischen denen man dann wählen muss.
>>
>> Die meisten sind obendrein Scheisse, die Standardorganisationen sind
>> heutzutage ja auch gekauft.
>
> Bei den Preisen, die die häufig aufrufen, damit man an die Dokumente
> mit den Spezifikationen ran kommt, sollten die Organisationen doch

Wundert mich auch immer. Normalerweise sollte man denken, die Standards 
kostenlos zu verteilen würde die Markt-Durchdringung fördern. Scheint 
ganz offenbar kein Ziel zu sein. :-(

> eigentlich finanziell unabhängig und "nur" interessengetrieben sein.

Klar, getrieben von den Interessen der (überwiegend grossen) 
Mitgliedsfirmen. Zum Spass: nachlesen was die "connector conspiracy" 
war. Dasselbe wird heute über Standards geregelt.

> Eine Firma, die ihren Hausstandard zur Erweiterung des Marktes auf eine
> breitere Basis stellen möchte, muss sich doch zwangsweise mit anderen
> zusammen tun, eine Standardorganisationen ins Leben rufen und sich dort
> federführend engagieren. Und so gibt es eben viele davon, weil jeder
> seinen eigenen durchsetzen möchte.

Es gibt viele, aber relativ wenige sind wirklich breit relevant. Da aber 
auch die unterwandert sind - schöne Scheiße für alle Betroffenen.

In anderen Worten: heutzutage sind (moderne) Standards weitgehend 
nutzlos, sie werden großflächig zur Marktmanipulation benutzt und wer es 
als Marktführer nicht nötig hat, hält sich einfach nicht dran.

Real existierende Standards wie z.B. USB sind heutzutage mehr oder 
weniger ein Unfall/Glück/Zufall. Und auch da: z.B. OnePlus, musste 
gerade zugeben total schrottige USB Type-C Kabel zu verkaufen, die 
tatsächlich nicht-OnePlus-Hardware zerstören können.

Standards, heilige Scheiße, hör mir bloss auf...

von Gerd E. (robberknight)


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Frank T. schrieb:
> Julian B. schrieb:
>> Der gewöhnliche Einbrecher hebelt aber nach wie vor die Terassentür auf,
>> deswegen bleiben die Hersteller bei solchen Meldungen relativ entspannt.
>> Den Einbrecher 2.0 gibt es wohl noch nicht.
>
> Viel zu viel Arbeit, die Beute für paar k€ kann man sich auch so
> erarbeiten, und mit dem Wissenstand über solche Technologien lässt auch
> so das gutes Geld LEGAL verdienen.

Nö, die Praxis zeigt, daß die Kriminellen zu Arbeitsteilung übergehen 
sobald es sich lohnt.

Da entwickelt der eine ein Steuergerät um die Wegfahrsperre vom teuren 
Auto XY auszuhebeln und baut das als fertigen Kasten mit drei Knöpfen 
drauf und ner kurzen Anleitung. Das verkauft er dann, wahrscheinlich 
über "Distributoren" oder Untergrundmarktplätze, an das kriminelle 
Fussvolk die damit Autos klauen gehen.

Oder die Typen die sie neulich hochgenommen haben die die Geldautomaten 
leergeräumt haben. Auch da haben sich Cracker und kriminelles Fussvolk 
zusammengetan.

Oder diese Banden die Lücken in den Zufallsgeneratoren von bestimmten 
Geldspielautomatenmodellen gecrackt haben und dafür dann eine einfach 
bedienbare Software auf dem Smartphone hatten mit der der 
Quasi-Zufallsgenerator ne Weile beobachtet wurde und dann nach ner Weile 
das nächste Ergebnis vorhergesagt wurde.

Wenn sich so eine Lösung also etwas im Markt verbreitet hat, wird jemand 
ein einfach bedienbares "Knackgerät" entwickeln und das dann an andere 
Kriminelle verkaufen.

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