Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik elektronische Waage (DMS auswerten)


von Maurice K. (elgs_m)


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Hallo, Ich mache eine Ausbildung als ELGS und habe von meinem Ausbilder 
ein Projekt bekommen, indem ich eine elektrische Waage bauen soll.
Ich bin schon soweit, dass ich ein DMS mit der Wheatstoneschen Brücke 
verbinden muss.
Aber ich kann nichts finden wie ich den veränderten Widerstand vom DMS 
so umwandle, dass ich ein Signal bekomme, wie viel das gewogene Teil 
jetzt wiegt.
Sitze mehr als 2 Tage dran und brauche eure hilfe.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Das Konzept der Wheatstonebridge ist bekannt ?
Wird mit DC oder mit AC angeregt ?
Womit wird die Spannung am Differenzausgang gemessen ?

.. seit 2 Tagen .. noch nicht teil der Generation Gurgel ?

: Bearbeitet durch User
von Maurice K. (elgs_m)


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Ja das Konzept ist bekannt.

Es sollte mit DC betrieben werden.


Oder D. schrieb:
> Womit wird die Spannung am Differenzausgang gemessen ?

Ich bin im ersten Lehrjahr also weiss ich nicht so genau was du damit 
meinst...

von Pandur S. (jetztnicht)


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>Ja das Konzept ist bekannt.
 &
>weiss ich nicht so genau was du damit meinst...

passen irgendwie nicht. Also nochmals die Theorie.

von Maurice K. (elgs_m)


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Ich bin ja schon soweit, dass der DMS an einer Wägezelle anliegt.
Ich weiss halt nur nicht wie ich dann dass alles so hinbekomme, dass ich 
die Anzeige als Gewicht bekomme...

von Der Andere (Gast)


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Maurice K. schrieb:
> Ich bin schon soweit, dass ich ein DMS mit der Wheatstoneschen Brücke
> verbinden muss.

Das ist schon mal nicht ganz richtig. Du musst deinen DMS als Wheatstone 
Brücke verschalten, bzw. es gibt schon DMS, die als Halb oder Vollbrücke 
ausgeführt sind.
Schau dir die Grundlagen dazu an:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dehnungsmessstreifen

Da sind kleine Animationen, vieleicht hilfts was:
http://manuelkuehner.de/studium/

von Der Andere (Gast)


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Maurice K. schrieb:
> Ich weiss halt nur nicht wie ich dann dass alles so hinbekomme, dass ich
> die Anzeige als Gewicht bekomme...

Verstärken?

von Cyblord -. (cyblord)


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Der Andere schrieb:
> Maurice K. schrieb:
>> Ich weiss halt nur nicht wie ich dann dass alles so hinbekomme, dass ich
>> die Anzeige als Gewicht bekomme...
>
> Verstärken?

Und natürlich in eine Gewichtseinheit umrechnen.

Dazu kann man auch einfach ein 1kg-Gewicht draufstellen. Spannung 
messen. Dann ein 2 kg Gewicht draufstellen. Spannung messen.
Daraus sollte man auch im 1. Lehrjahr was berechnen können.

von Maurice K. (elgs_m)


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Der Andere schrieb:
> Schau dir die Grundlagen dazu an:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Dehnungsmessstreifen

wie der DMS funktioniert, dass weiß ich ja, aber wie ich das Signal 
verstärkt bekomme??.

und ich habe gedacht, dass ich ein Widerstand in der Wheatstonesche 
Messbrücke mit dem DMS ersetzte und wenn der Widerstand sich verändert, 
dann verändert sich ja auch die Zwischenspannungen und dann muss man das 
vllt. irgendwie in kg umwandeln.

von Maurice K. (elgs_m)


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Cyblord -. schrieb:
> Dazu kann man auch einfach ein 1kg-Gewicht draufstellen. Spannung
> messen. Dann ein 2 kg Gewicht draufstellen. Spannung messen.

also einfach alles ausprobieren??

von Maurice K. (elgs_m)


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Cyblord -. schrieb:
> Dazu kann man auch einfach ein 1kg-Gewicht draufstellen. Spannung
> messen. Dann ein 2 kg Gewicht draufstellen. Spannung messen.
> Daraus sollte man auch im 1. Lehrjahr was berechnen können.

und dann wie ich das verstanden habe eine Tabelle mit den Werten?
aber geht das nicht irgendwie, dass ich direkt eine Anzeige mit dem 
Gewicht bekomme?, weil im Arbeitsauftrag steht, dass ich die Waage auch 
noch kalibrieren muss.

von Bernhard R. (b-r)


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eine Wägezelle hat eine Wheatstonesche Messbrücke mit DMS.

Anschluß ist abhängig von der Wägezelle -> besorg dir ein Datenblatt.

Normalerweise gibt es Kenngrößen wie 500kg, 4mV/V.

D.h., bei voller Belastung von 500kg liegen am Ausgang der Wägezelle 4mV 
pro angelegter Versorgungsspannung an.

Da diese Veränderung sehr minimal ist, wird "eigentlich" eine 
Wägezelleauswertung benötigt um die Spannung sauber einzulesen.

zB. von HBM, Sartorius, ....

lies die beiden Sachen durch...

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4gezelle

http://www.hbm.com.pl/pdf/hbm-wt-book_de.pdf

von Cyblord -. (cyblord)


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Maurice K. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Dazu kann man auch einfach ein 1kg-Gewicht draufstellen. Spannung
>> messen. Dann ein 2 kg Gewicht draufstellen. Spannung messen.
>
> also einfach alles ausprobieren??

Wieso alles? Du musst das Ding am Ende irgendwie kalibrieren. Außer du 
hast eine komplett fertige Wägezelleneinheit in deren Datenblatt genau 
steht, welche Spannung, welcher Gewichtskraft entspricht. Sieht aber 
nicht danach aus. Oder aber du versuchst im vor raus zu berechnen welche 
Spannung eine bestimmte Gewichtskraft hervorrufen wird. Wenn du 
detaillierte Angaben zu deiner Wägezelle hast und zu deiner Brücke 
sollte das möglich sein. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass du das 
auf die Kette bekommst.

von Bernhard R. (b-r)


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Ok, hab ich überlesen... Dachte er hat eine Wägezelle.

Dann würde ich mir eher um die Mechanik Gedanken machen ;-)

von Maurice K. (elgs_m)


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Bernhard R. schrieb:
> Dann würde ich mir eher um die Mechanik Gedanken machen ;-

ja mein Ausbilder hat mir ein Metallstück gegeben, wo ich die Gewichte 
später drauflegen soll.

von Peter R. (pnu)


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Eine nicht-quick-and dirty-Lösung zum Ausprobieren wäre:

Waage-Sensor (auf Aluminium-Dehnbalken geklebte DMS-Brücke) und eine 
passende Auswerteelektronik (24-bit AD-Wandler HX711 auf Platine).

nicht-quick wegen Lieferung aus China (dann etwa 7+4€) und vier Wochen 
Lieferzeit.

Bei einem Lieferanten aus EU so 2..3€ mehr, dafür ab Lager innerhalb 
einer Woche.

Das andre wäre, eine alte (Personen-) Waage auszuschlachten und den 
Sensor mit eigener Elektronik zu versehen. Wenn  man hat, ohne 
Lieferzeit.

Maurice K. schrieb:
> ein ...Widerstand

Ein einzelner DMS geht nicht, man muss sie wegen ihrer 
Temperaturabhängigkeit und wegen der Wärmeausdehnung der Unterlage 
paarweise verwenden.

Die Ausgangsspannungsänderung des Spannungsteilers liegt im Bereich von 
zehn- oder hunderttausendstel der Speisespannung des Spannungsteilers 
bzw. der Brücke. Ein Tausendstel als Widerstandsänderung bekommt man bei 
Vollast des Messsensors.

Da braucht man hochauflösende AD-Wandler (16 bit oder mehr) oder 
Brückenschaltungen mit driftarmem Differenzverstärker zur Auswertung.

von Maurice K. (elgs_m)


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Cyblord -. schrieb:
> Du musst das Ding am Ende irgendwie kalibrieren

dafür muss ich doch irgendwie wissen, wie ich das Signal von Volt in 
einer kg einheit auf einem display bekomme

von Cyblord -. (cyblord)


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Maurice K. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Du musst das Ding am Ende irgendwie kalibrieren
>
> dafür muss ich doch irgendwie wissen, wie ich das Signal von Volt in
> einer kg einheit auf einem display bekomme

Genau darum kalibrierst du ja!

Wenn du 1kg drauf stellst, und dann sagen wir bekommst du 1V am Ausgang 
und dann stellst 2kg drauf und dann bekommst 2V am Ausgang. Was sagt dir 
das dann? Meinst du eine Umrechnung von V in kg bekommst du dann hin?

: Bearbeitet durch User
von Bernhard R. (b-r)


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Bekomm erst mal hin einen Spannungsunterschied zu messen, je nach 
Gewichtsauflage....
Und was für ein System sollst du nutzen zur Anzeige?
SPS, LCD mit Mikrocontroller, ???

von Karl (Gast)


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Maurice K. schrieb:
> dafür muss ich doch irgendwie wissen, wie ich das Signal von Volt in
> einer kg einheit auf einem display bekomme

Entweder du machst alles analog, d.H. du verstärkst die Spannung  und 
lässt sie von einem Voltmeter anzeigen. Dann musst du die Skala des 
Voltmeters austauschen. Oder du nimmst einen µC. mit dem kannst du über 
den ADC die Verstärkte Spannung auslesen, oder du nimmst gleich einen 
externen, höherauflösenden ADC mit eingebauter Verstärkung. Der HX711 
wurde schon genannt. Dann tust du das ganze Kallibrieren, d.h. du machst 
eine Tabelle Gewicht|Ausgangsspannung und ermittelst das für 
unterschiedliche Werte. Wenn du dann Zwischenwerte misst, kannst du 
linear interpolieren. Der µC gibt dann auch das Ergebnis auf dem Display 
aus.

von Rumburak (Gast)


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Hallo Foristen,

bevor du am µC kalibrierst muß du deinen Verstärker auf die 
DMS-Meßbrücke abgleichen?
Wie hoch ist die Höchslast deiner DMS-Meßeinheit? 1kg 5kg oder 10kg?
Wenn Du schon ein Verstärker hast, wie hoch ist die Versorgungsspannung 
des Verstärkers? Ich gehe mal von 12Volt aus. Angenommen die zu messende 
Höchstspannung des A/D Wandlers des µCs beträgt 5V. Jetzt muß Du erstmal 
die Empfindlichkeit deines Verstärkers so einstellen, das bei 
Hochstbelastung der DMS-Meßeinheit maximal 5 Volt aus den Verstärker zu 
messen sind!
Wie ist deine DMS-Brücke verschalten in Viertel, Halb- oder in 
Vollbrücke?
Übrigens empfielt es sich für eine Brückenschaltung einen 
Instrumentenverstärker zu verwenden, statt eines einfachen 
nichtinvertierenden OP!
Wenn dein Verstärker abgeglichen ist deine Höchstlast 10kg ist, so wird 
der Verstärker 5V ausgeben, wenn du mit 10kg belastest. Dann gibt der 
A/D Wandler, wenn dieser eine 8-Bit Auflösung hat einen Hexadezimalwert 
von 0xFF aus. Das enspricht Hexadezimal 10kg Belastung. Analog bei 5kg 
Belastung enspricht das Hexadezimal 0x7F. Damit hast Du erstmal einen 
Bezug geschaffen zwischen DMS und A/D-Wandler deines µC. Klar soweit?


Mit freundlichen Grüßen

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