Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vertriebsingenieur als Absolvent (E-Technik)


von Chris (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe in Kürze einen Vorstellungsgespräch zu einem Job als 
technischer Vertriebsingenieur (Außendienst - Home Office).

Dazu hätte ich einige Fragen an die Allgemeinheit, um priorisieren zu 
können, falls mir der Job nach dem Vorstellungsgerpäch angeboten wird 
und falls es Gehaltsverhandlungen gibt.

1) Ist der Einstieg als technischer Vertiebler sinnvoll bzw. kann man 
nach wenigen Jahren (wenn es praktisch nicht so ist, wie man es sich 
theoretisch erhofft hat) problemlos umsteigen?
Ist die Berufserfahrung die man als Vertriebler sammelt, für andere 
Bereiche (Entwicklung, Inbetriebnahme usw.) überhaupt interessant bzw. 
kann man in einer Bewerbung mit den Kenntnissen als Vertreibsingenieur 
werben oder startet man quasi von 0 in andere Bereiche.

2) Das Gehalt besteht aus Fixgehalt + Provision.
Es wird wohl auch ein Firmenfahrzeug + Material (Handy, Laptop) zur 
Verfügung gestellt.

Welches Fixgehalt sollte man mindestens als Gehaltsvorstellung angeben, 
wenn man danach gefragt wird. Oder nennt man ein Zielgehalt und spricht 
nur darüber, welchen Anteil die Provision haben soll?

Thx

von Mani W. (e-doc)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> Vertreibsingenieur

ist dem Betreibsliter ähnlich...

Chris schrieb:
> technischer Vertiebler

Du solltest auf Deine Schreibweise achten, sonst bist Du
eventuell schon auf der Straße, bevor Du den Weg dorthin
gefunden hast...


Ist nicht böse gemeint...

Mani

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> ich habe in Kürze einen Vorstellungsgespräch zu einem Job als
> technischer Vertriebsingenieur (Außendienst - Home Office).

Was wohl das sein kann:
"technischer Vertriebsingenieur (Außendienst - Home Office)"

Ich übersetze:
Servicefutzie Vorort!

Mußte halt eine Garage haben um die wichtigsten Dinge drin zu lagern.

> 2) Das Gehalt besteht aus Fixgehalt + Provision.
> Es wird wohl auch ein Firmenfahrzeug + Material (Handy, Laptop) zur
> Verfügung gestellt.

Ob`s gut oder schlecht ist?

Fixgehalt + Provision im Servicebereich =  "Selbstausbeutung".

> Kenntnissen als Vertreibsingenieur?

Wie schon geschrieben,  biste ein Servicefutzie, kein 
Vertriebsingenieur!

Und die Kenntnisse die du Sammelst sind sehr spezielle, kaum in anderern 
Bereichen zu verwenden.

von Holger (Gast)


Lesenswert?

Da kann ich nur raten: Finger weg. Lauf, so schnell du kannst. Das ist 
eine Sackgasse. Such Dir lieber eine richtige Arbeit als Ingenieur, wozu 
hast du denn studiert?

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> 1) Ist der Einstieg als technischer Vertiebler sinnvoll

Ich hab den Eindruck das der Einstieg dort ueberhaubt nicht sinnvoll 
ist. Es erstaunt mich immer wie schnell dort die Leute wechseln.

> (wenn es praktisch nicht so ist, wie man es sich
> theoretisch erhofft hat) problemlos umsteigen?

Ich denke es ist eher eine Sackgasse...

> Ist die Berufserfahrung die man als Vertriebler sammelt, für andere
> Bereiche (Entwicklung, Inbetriebnahme usw.)

In die Entwicklung startest du dann garnicht mehr.


> 2) Das Gehalt besteht aus Fixgehalt + Provision.
> Es wird wohl auch ein Firmenfahrzeug + Material (Handy, Laptop) zur
> Verfügung gestellt.

Ja, echt cool. :-D
Ob du ueberhaubt etwas verdienst haengt davon ab wieviel du verkaufst. 
Ob das klappt haengt stark von der eigenen Persoenlichkeit ab. Du musst 
dein Produkt kennen, kannst du lernen, das Wissen aus dem Studium kannst 
du komplett vergessen, deshalb kommst du nie wieder in die Entwicklung, 
und du musst mit Menschen umgekehen koennen. Fuer letzteres braucht man 
etwas Lebenserfahrung. Daran mangelt es Studienabgaenger in der Regel. 
Es mag Ausnahmen geben, aber alleine das du hier solche Fragen stellst, 
zeigt das du keine Ausnahme bist.

> Welches Fixgehalt sollte man mindestens als Gehaltsvorstellung angeben,
> wenn man danach gefragt wird.

Du solltest lieber Fragen fuer welches Zielgebiet du verantwortlich bist 
und welche Umsaetze dort in der Vergangenheit gemacht wurden. Ausserdem 
wieviele Leute dort in den vergangenen drei Jahren verschlissen wurden. 
(oder es anders rausfinden)
Danach kannst du dir dann ausrechnen ob du in deinem tollen Firmenwagen 
schlafen musst oder nicht. :-)

Olaf

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
> Du solltest lieber Fragen fuer welches Zielgebiet du verantwortlich bist
> und welche Umsaetze dort in der Vergangenheit gemacht wurden. Ausserdem
> wieviele Leute dort in den vergangenen drei Jahren verschlissen wurden.
Naja, bißchen goggelen?
> (oder es anders rausfinden)
> Danach kannst du dir dann ausrechnen ob du in deinem tollen Firmenwagen
> schlafen musst oder nicht. :-)
Also so hart kenn ich es nur von den Montagekräften aus Osteuropa.
Ok. hat auch schon renomierte Firmen gegeben, wo man den Aussendienstler 
für 20€ pro Nacht unterbringen wollte. Die haben dann im PKW oder 
Hilfs-wohnmobil übernachtet.
Gab aber auch die geizigen Jung-Ing. die haben jeden € ihrer 
Spesenpauschale verteidigt wie eine Löwin ihr Junges. Da war das wilde 
"Campen" angesagt!


>
> Olaf

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Also so hart kenn ich es nur von den Montagekräften aus Osteuropa.

Ich meinte meine Aussage im ironisch-uebertragenen Sinne. Naemlich das 
es in Abhaengigkeit vom Produkt, Verkaufsgebiet und eigenen Faehigkeiten 
sein kann das man entweder sehr arm ist oder 16h am Tag im coolen 
Firmenwagen sitzt und sich bei Kunden vom zweifelhaften Kaffee ernaehren 
muss.

Aber natuerlich kann es auch ganz anders kommen. :-)

Olaf

von Nemesis (Gast)


Lesenswert?

Holger schrieb:
> Da kann ich nur raten: Finger weg. Lauf, so schnell du kannst. Das ist
> eine Sackgasse.

Gleiche Meinung. Ohne praktische Erfahrung endet das doch im Fiasko.
So was sollte man sich nicht antun.

> Such Dir lieber eine richtige Arbeit als Ingenieur, wozu
> hast du denn studiert?

Um als geistige Elite-Kanonenfutter der Wirtschaft zu dienen?
Tausende sind nämlich schlau genug, um um solche Jobs einen Riesen
Bogen zu machen, aus gutem Grund.

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Mani W. schrieb:
> Chris schrieb:
>> Vertreibsingenieur
>
> ist dem Betreibsliter ähnlich...

Ich habe mich eben noch gefragt, was das ("Betreibsliter") für ein 
Scheiß sein soll, bis ich gelesen habe, was ich da so geschrieben 
habe...

War schon etwas spät.. ;D

> Chris schrieb:
>> technischer Vertiebler
>
> Du solltest auf Deine Schreibweise achten, sonst bist Du
> eventuell schon auf der Straße, bevor Du den Weg dorthin
> gefunden hast...
>
> Ist nicht böse gemeint...
>
> Mani

Danke für den Hinweis.

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
>
>> Welches Fixgehalt sollte man mindestens als Gehaltsvorstellung angeben,
>> wenn man danach gefragt wird.
>
> Du solltest lieber Fragen fuer welches Zielgebiet du verantwortlich bist
> und welche Umsaetze dort in der Vergangenheit gemacht wurden. Ausserdem
> wieviele Leute dort in den vergangenen drei Jahren verschlissen wurden.
> (oder es anders rausfinden)
> Danach kannst du dir dann ausrechnen ob du in deinem tollen Firmenwagen
> schlafen musst oder nicht. :-)
>
> Olaf

Das Gebiet ist der Großraum Mönchengladbach-Düsseldorf-Aachen-Köln.
Umsätze sind mir nicht bekannt, kann ich nur fragen.
Das Verkaufsgebiet soll auch einen festen Kundenstamm haben.

Ich denke man muss nicht hungern, wenn man entsprechend ein anständiges 
Fixum raushandelt und die Provisionen nicht gedeckelt sind.

Deshalb frage ich ja, was man als Absolvent als Vertriebsingenieur an 
€€€ verlangen darf (Zielgehalt).

Kurz zum Unternehmen: Verkauft wird Messtechnik.

von Klaus P. (Gast)


Lesenswert?

Chris schrieb:
>
> 1) Ist der Einstieg als technischer Vertiebler sinnvoll bzw.

kann durchaus sinnvoll sein, wenn man ein Händchen dafür hat. Aber nicht 
im Außendienst als Einstiegsjob.

> kann man
> nach wenigen Jahren (wenn es praktisch nicht so ist, wie man es sich
> theoretisch erhofft hat) problemlos umsteigen?

Schwierig. Erst ein paar Jahre Technik, dann in den Vertrieb ist 
definitiv besser.

> Ist die Berufserfahrung die man als Vertriebler sammelt, für andere
> Bereiche (Entwicklung, Inbetriebnahme usw.) überhaupt interessant bzw.
> kann man in einer Bewerbung mit den Kenntnissen als Vertreibsingenieur
> werben oder startet man quasi von 0 in andere Bereiche.

Einmal Außendienst, (fast) immer Außendienst. Wenn du mal eine Zeit lang 
draußen warst, willst dich wahrscheinlich später auch gar nicht mehr an 
die behördenähnlichen Abläufe im Stammhaus oder in einer größeren 
Niederlassung gewöhnen.

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Das was ich von den bisheringen Kommentaren so entnehmen kann.

Vertriebsingenieur, lieber nicht. Man hat sogut wie keine Chance mehr in 
einen anderen Bereich ein zu steigen.

Was mir sehr zu denken gibt. Auch bei einer Zusage, würde ich schauen, 
ob ich nicht eher in einem anderen Bereich unter komme.


Gehaltstechnisch (Fixum+Provision) wurde leider kaum eingegangen. Ich 
wüsste echt nicht, was ich bei einer Gehaltsfrage im 
Vorstellungsgespräch sagen könnte. Die Einstiegsgehälter für Ingenieure 
nennen und Verhandlungsspielraum drauf legen? Wieivel sollte die 
Provision aus machen?

von Klaus P. (Gast)


Lesenswert?

Es gibt eine große Zahl von Gehaltsstatistiken. Wenn man lernt, die zu 
lesen, sind sie durchaus nützlich. Man muss z.B. ansehen, wer sie 
erstellt oder beauftragt hat...

Als angehender Vertriebler ist es deine erste Aufgabe, deinen eigenen 
Marktwert zu bestimmen. Das ist auch quasi deine Arbeitsprobe im 
Vorstellungsgespräch.

Aber gehe in jedem Fall hin, auch wenn du jetzt nicht mehr ganz 
überzeugt davon bist. Training ist auch im Vorstellungsprozess 
notwendig.

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Home Office als Einsteiger ist tödlich, würde ich auf gar keinen Fall 
machen, das muss schief gehen.

Man muss doch eine Menge lernen, auch was die Abläufe im Betrieb angeht, 
man braucht Tips und Tricks und die lernt man nicht per Mail oder am 
Telephon. Wie soll da eine Einarbeitung funktionieren ?

Aus Sicht der Firma ist das unproblematisch, wenn Du nicht klar kommst, 
fliegst Du in der Probezeit raus.

Wenn Du das trotzdem willst, schau Die den bestehenden Kundenstamm genau 
an. Aber ich würde mich schon fragen, warum eine Firma für so ein 
grosses gebiet einen Anfänger einstellen will. Ich würde vermuten, die 
Firma ist auf dem Markt für die Profies verbrannt. Wobei es natürlcih 
sein kann, dass die einem Einsteiger eine Chance geben wollen, oder ein 
Profi zu teuer ist.

Gute Profies kosten so um die 100k€/Jahr aufwärts und als Firmenwagen 
ist dann BMW/Mercedes angesagt. Als Einsteiger würde ich schon so 60k 
inkl.  Provision erwarten. Das vor dem Hintergrund, dass Du die 
Probezeit nicht überlebst, wenn Du den Umsatz nicht bringst. Folglich 
bist Du entweder gut (also gutes Gehalt) oder raus.

Gruss
Axel

von Albert M. (Gast)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> Das Gebiet ist der Großraum Mönchengladbach-Düsseldorf-Aachen-Köln.

Chris schrieb:
> Kurz zum Unternehmen: Verkauft wird Messtechnik.

Hallo Chris, ich bin aus Mönchengladbach und kenne die entsprechenden 
Firmen im Umkreis. Selber war ich über 10 Jahre Geschäftsführender 
Gesellschafter einer der bekanntesten Messtechnik Firmen mit Sitz im 
obigen Bereich. Mit diesem Hintergrund kann ich nur über das Halbwissen 
oder gar Unkenntnis über den Beruf des techn. Vertriebsingenieurs 
schmunzeln, welches hier als bare Münze und teilweise aus Frust verkauft 
wird.

Aus Erfahrung ist es müssig hier mit den überwiegend aus Entwicklern und 
Bastlern bestehenden Forenmitglieder über Vertrieb ("er hat Jehova 
gesagt") zu diskutieren. Gerne kannst Du mir aber eine PN schreiben. Zur 
Zeit kann ich mich aber nicht mit meinem rchtigen Nick "Albert M. 
(Bastler aus Mönchengladbach)" hier einloggen, da ich zuhause bin. Ich 
glaube, um an den angegebenen Nick eine PN zu schreiben, musst Du Dich 
hier anmelden.

von Albert M. (Gast)


Lesenswert?

Albert M. schrieb:
> da ich zuhause bin

muss natürlich heissen: da ich nicht zuhause bin

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Home Office als Einsteiger ist tödlich, würde ich auf gar keinen
> Fall
> machen, das muss schief gehen.
>
> Man muss doch eine Menge lernen, auch was die Abläufe im Betrieb angeht,
> man braucht Tips und Tricks und die lernt man nicht per Mail oder am
> Telephon. Wie soll da eine Einarbeitung funktionieren ?

Es wird auch in der Jobbeschreibung deutlichst erwähnt, dass es eine 
umfassende Einarbeitung und regelmäßige Schulungen gibt.
Weiteres wird wohl im Vorstellungsgespräch besprochen.

Die Einarbeitung wird wohl der Gebietsleiter übernehmen. Ich habe mir 
schon einige Profile über Xing angesehen zu den Mitarbeitern angesehen.

> Aus Sicht der Firma ist das unproblematisch, wenn Du nicht klar kommst,
> fliegst Du in der Probezeit raus.

Das ist eben eins der Dinge, vor den ich mich fürchte.

A) Dem Vertrieb nicht gewachsen sein.
B) Keine Chancen in anderen zu haben, wenn man im Vertrieb einsteigt.

Wobei ich hier sagen muss, dass ich beim Vertrieb bleiben würde, wenn 
ich dafür gut geeignet bin und es mir Spaß macht, da die finanziellen 
Aspekte des Vertriebs nach bisherigen Recherchen relativ gut sind.

> Wenn Du das trotzdem willst, schau Die den bestehenden Kundenstamm genau
> an. Aber ich würde mich schon fragen, warum eine Firma für so ein
> grosses gebiet einen Anfänger einstellen will. Ich würde vermuten, die
> Firma ist auf dem Markt für die Profies verbrannt. Wobei es natürlcih
> sein kann, dass die einem Einsteiger eine Chance geben wollen, oder ein
> Profi zu teuer ist.
>
> Gute Profies kosten so um die 100k€/Jahr aufwärts und als Firmenwagen
> ist dann BMW/Mercedes angesagt. Als Einsteiger würde ich schon so 60k
> inkl.  Provision erwarten. Das vor dem Hintergrund, dass Du die
> Probezeit nicht überlebst, wenn Du den Umsatz nicht bringst. Folglich
> bist Du entweder gut (also gutes Gehalt) oder raus.

Ich werde mir das ganze anhören und auch die bereits genannten Fragen 
zum Vertriebsgebicht, Umsätzen und Umsatzbeteiligung (Provision) in dem 
VG stellen.

Sind aber 60k inkl. Provision zu hoch gegriffen? (Für einen Anfänger)

Danke

von Holger (Gast)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> Wobei ich hier sagen muss, dass ich beim Vertrieb bleiben würde, wenn
> ich dafür gut geeignet bin und es mir Spaß macht, da die finanziellen
> Aspekte des Vertriebs nach bisherigen Recherchen relativ gut sind.

Ob du dafür gut geeignet bist und es dir Spaß macht, müsstest du doch 
jetzt schon abschätzen können? Du kennst dich doch selbst am besten. Geh 
doch mal in dich.

Die finanziellen Aspekte des Vertriebs solltest du bei deinen 
Überlegungen besser erst einmal ganz weit hinten anstellen, denn es geht 
hierbei um nicht weniger als eine Weichenstellung deines angehenden 
Berufslebens. Wie bereits geschrieben wurde, bist du nach kurzer Zeit 
für viele andere Bereiche verbrannt, in die Entwicklung kommst du dann 
zum Beispiel niemals mehr rein.

> Sind aber 60k inkl. Provision zu hoch gegriffen? (Für einen Anfänger)

Ja, die sind für einen Anfänger eindeutig zu hoch gegriffen, außer der 
provisionsabhängige Anteil ist sehr groß und eh nicht zu erreichen.

von Nemesis (Gast)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> Sind aber 60k inkl. Provision zu hoch gegriffen? (Für einen Anfänger)

Wie ist denn dein Notendurchschnitt? Daran werden sich die Arbeitgeber
orientieren, was sie dir bieten WOLLEN. Pokerst du zu hoch, bist du 
raus.
Ich vermute, dass die dir höchstens die Hälfte deiner Vorstellung
bezahlen.
Noch was. Wenn du Kunden umfangreich bereisen musst, dann rechne
mit entsprechenden Problem im Straßenverkehr. Manche halten die 
Knöllchenjagt und Abzockerei nicht lange durch. Je mehr man reisen
muss um so höher da das Risiko.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

> Aus Erfahrung ist es müssig hier mit den überwiegend aus Entwicklern und

Naja, wir erzaehlen von den Nachteilen damit er von den Vorteilen 
ueberrascht wird. .-)


> Das ist eben eins der Dinge, vor den ich mich fürchte.

Das ist aber Unsinn. Es besteht immer die Gefahr in der Probezeit 
rausgeworfen zu werden.

> A) Dem Vertrieb nicht gewachsen sein.

Lebensrisiko.

> B) Keine Chancen in anderen zu haben, wenn man im Vertrieb einsteigt.

Naja, wenn du nach drei Monaten rausfliegst dann ist das wohl noch nicht 
ganz so schlimm. Dann kannst du ja immer noch sagen deine 
Persoenlichkeit sei fuer Vertrieb nicht geeignet gewesen und alles ist 
gut.

> Wobei ich hier sagen muss, dass ich beim Vertrieb bleiben würde, wenn
> ich dafür gut geeignet bin und es mir Spaß macht, da die finanziellen
> Aspekte des Vertriebs nach bisherigen Recherchen relativ gut sind.

Mit anderen Worten es ist dir eigentlich Scheissegal was du machst und 
was du studiert hast, Hauptsache die Kohle stimmt? Dann wird das mit der 
Entwicklung sowieso nichts. Das scheint mir nicht die rechte Art von 
Motivation zu sein.

> Wie ist denn dein Notendurchschnitt? Daran werden sich die Arbeitgeber
> orientieren, was sie dir bieten WOLLEN.

Ich weiss nicht ob das fuer den Vertrieb wirklich so von Bedeutung ist. 
Da wird es viel mehr darauf ankommen wie man sich selber im 
Vorstellungsgespraech verkauft.

> Noch was. Wenn du Kunden umfangreich bereisen musst, dann rechne
> mit entsprechenden Problem im Straßenverkehr. Manche halten die
> Knöllchenjagt und Abzockerei nicht lange durch.

Also wer ein Problem mit zu schnellem fahren hat ist sowie nicht fuer 
den Strassenverkehr geeignet, ganz besonders dann nicht wenn er glaubt 
fuer Firmenbelange die Gesundheit anderer gefaehrden zu muessen.
Allerdings wuerde es mich auch EXTREM nerven wenn ich jede Woche ein 
paar Stunden irgendwo im Stau rumstehen muesste.

Olaf

von Business rulez (Gast)


Lesenswert?

Vertriebsingenieur ist eine super Sache, wenn man gut verkaufen kann. 
Wenn man das eine Weile gemacht hat, gibt es meist kein zurück mehr in 
die Technik, das sollte einem klar sein.

Wer gut als Vertriebler ist, hat damit einen sehr sicheren Job. Er 
braucht keine Angst haben, dass der Job nach Osteuropa oder Asien 
wandert und wer gut verkauft verdient mit Provisionen meist sowieso mehr 
als die meisten Entwickler. Auch ist der Jugendwahn nicht so ausgeprägt 
im Vertrieb, während die Entwicklung sich immer schneller dreht und 
viele ab einem gewissen Alter nicht mehr so gut mithalten können mit den 
Jungen, ist das beim Vertrieb nicht so sehr der Fall. Da braucht man 
zwar auch ein technisches Hintergrundwissen, aber man muss nicht so Tief 
in der Materie drin sein wie ein Entwickler.

Liefert man als Vertriebler schlechte Zahlen ist man häufig aber auch 
wieder weg vom Fenster.

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Albert M. schrieb:
> Chris schrieb:
>> Das Gebiet ist der Großraum Mönchengladbach-Düsseldorf-Aachen-Köln.
>
> Chris schrieb:
>> Kurz zum Unternehmen: Verkauft wird Messtechnik.
>
> Hallo Chris, ich bin aus Mönchengladbach und kenne die entsprechenden
> Firmen im Umkreis. Selber war ich über 10 Jahre Geschäftsführender
> Gesellschafter einer der bekanntesten Messtechnik Firmen mit Sitz im
> obigen Bereich. Mit diesem Hintergrund kann ich nur über das Halbwissen
> oder gar Unkenntnis über den Beruf des techn. Vertriebsingenieurs
> schmunzeln, welches hier als bare Münze und teilweise aus Frust verkauft
> wird.
>
> Aus Erfahrung ist es müssig hier mit den überwiegend aus Entwicklern und
> Bastlern bestehenden Forenmitglieder über Vertrieb ("er hat Jehova
> gesagt") zu diskutieren. Gerne kannst Du mir aber eine PN schreiben. Zur
> Zeit kann ich mich aber nicht mit meinem rchtigen Nick "Albert M.
> (Bastler aus Mönchengladbach)" hier einloggen, da ich zuhause bin. Ich
> glaube, um an den angegebenen Nick eine PN zu schreiben, musst Du Dich
> hier anmelden.

Werde dir schreiben, sobald ich die Mail zur Registrierung bekomme.

Danke

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Olaf schrieb:
>
>> B) Keine Chancen in anderen zu haben, wenn man im Vertrieb einsteigt.
>
> Naja, wenn du nach drei Monaten rausfliegst dann ist das wohl noch nicht
> ganz so schlimm. Dann kannst du ja immer noch sagen deine
> Persoenlichkeit sei fuer Vertrieb nicht geeignet gewesen und alles ist
> gut.

"Wenn" ich dort eisnsteigen sollte, so sehe ich die Probezeit als 
Ausstiegsmöglichkeit, wenn der Vertrieb doch nicht meins ist.

Ich meine, wenn ich mich selbst einschätzen muss, wäre ich dafür 
durchaus geeignet. Es fehlt eben die Erfahrung, um sich genauer ein 
schätzen zu können.
Ich bin bereit auch 10-12 Stunden verfügbar (im Home Office und "auf der 
Straße") zu sein, solange das € stimmt.

Wobei hier zu erwähnen ist, dass B2B Vertrieb gemeint ist. Hier halte 
ich den Einstieg für einfacher, als im B2C Vertrieb.

>> Wobei ich hier sagen muss, dass ich beim Vertrieb bleiben würde, wenn
>> ich dafür gut geeignet bin und es mir Spaß macht, da die finanziellen
>> Aspekte des Vertriebs nach bisherigen Recherchen relativ gut sind.
>
> Mit anderen Worten es ist dir eigentlich Scheissegal was du machst und
> was du studiert hast, Hauptsache die Kohle stimmt? Dann wird das mit der
> Entwicklung sowieso nichts. Das scheint mir nicht die rechte Art von
> Motivation zu sein.

Mir ist es ehrlich gesagt scheiß egal (und das geht mind. 50% der 
studierenden so), ob ich Layouts erstelle, Bauteile dimensioniere um 
Produkte zu erzeugen oder diese beim Kunden einbaue und in Betrieb nehme 
oder diese Produkte an den Kunden selbst verkaufe.

Also mir ist das Gebiet in dem ich arbeite "Primär" scheiß egal, solange 
ich anständig bezahlt werde und auch Möglichkeiten nach oben habe 
(Karriere- und Gehaltstechnisch) und der Job Zukunftssicher ist.
"Sekundär" finde ich es schade, wenn ich mehrere Türen hinter mir 
schließe, die ich dann auch nicht mehr öffnen kann, sofern mir das 
Vertriebsumfeld nicht gefallen wird. Dies kann ich nur erfahren, wenn 
ich es wage und zumindest in der Probezeit den Job des Vertrieblers 
einschlage.

Es geht also nur mit Probezeit (schnuppern) und sich ins Zeug legen, 
sofern ich genommen werde und andere Stellen nicht in Betracht kommen.
Wenn es passt, dann würde es mir nichts aus machen, dass ich nach 
einigen Jahren 0 Chancen habe in die Entwicklung zu kommen.

Ich sehe aber den Vertrieb und Service/Inbetriebnahme nicht soweit 
voneinander weg. (Oder irre ich mich da)

>> Wie ist denn dein Notendurchschnitt? Daran werden sich die Arbeitgeber
>> orientieren, was sie dir bieten WOLLEN.
>
> Ich weiss nicht ob das fuer den Vertrieb wirklich so von Bedeutung ist.
> Da wird es viel mehr darauf ankommen wie man sich selber im
> Vorstellungsgespraech verkauft.

Ich glaube auch, dass der Schnitt eher irrelevant ist, da ich Studenten 
kenne, die einen sehr guten einser Schnitt haben, aber nicht 
kommunikativ sind bzw. Probleme mit zwischenmenschlichen Beziehungen 
haben.
Da macht es nichts die Bestnote zu haben, wenn man Interessenten nicht 
von den Produkten überzeugen kann.

Um die Frage beantwortet zu haben: Ich liege im schlechten einser 
Bereich.

>> Noch was. Wenn du Kunden umfangreich bereisen musst, dann rechne
>> mit entsprechenden Problem im Straßenverkehr. Manche halten die
>> Knöllchenjagt und Abzockerei nicht lange durch.
>
> Also wer ein Problem mit zu schnellem fahren hat ist sowie nicht fuer
> den Strassenverkehr geeignet, ganz besonders dann nicht wenn er glaubt
> fuer Firmenbelange die Gesundheit anderer gefaehrden zu muessen.
> Allerdings wuerde es mich auch EXTREM nerven wenn ich jede Woche ein
> paar Stunden irgendwo im Stau rumstehen muesste.

Mir macht es 0 aus, schneller zu fahren. Ich tue es schließlich oft 
genug, sofern es erlaubt ist.

Ich habe mir diesbezüglich schon Gedanken gemacht, weil man ja schon die 
Termine so setzen muss, dass man diese wirklich auch schaffen kann.

Wenn eine Präsentation bei Firma A um 10Uhr in Köln erfolgt und ich 
einen weiteren Termin bei Firma B in Aachen am selben Tag einplanen 
muss, so muss man sich mit Zeitmanagment schon auseinander setzen und 
auch Faktoren, die man nicht beeinflussen kann (Verkehr) mit 
einschließen.
Dies geht nur über Erfahrung. Da wird man sicherlich das ein oder andere 
mal auf den Kopf fallen.

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Business rulez schrieb:
> Vertriebsingenieur ist eine super Sache, wenn man gut verkaufen
> kann.

Eben das möchte ich verstehen. Was heißt gut verkaufen?

Kundenakquisition? Wie funktioniert das im B2B Vertrieb?

Also was macht einen guten Verkäufer im B2B Vertrieb aus?

> Wer gut als Vertriebler ist, hat damit einen sehr sicheren Job. Er
> braucht keine Angst haben, dass der Job nach Osteuropa oder Asien
> wandert und wer gut verkauft verdient mit Provisionen meist sowieso mehr
> als die meisten Entwickler. Auch ist der Jugendwahn nicht so ausgeprägt
> im Vertrieb, während die Entwicklung sich immer schneller dreht und
> viele ab einem gewissen Alter nicht mehr so gut mithalten können mit den
> Jungen, ist das beim Vertrieb nicht so sehr der Fall. Da braucht man
> zwar auch ein technisches Hintergrundwissen, aber man muss nicht so Tief
> in der Materie drin sein wie ein Entwickler.

Das überzeugt mich an dem Job als Vertriebler. Wenn man es drauf hat, 
dann wird es einem gut gehen und man hat einen sicheren Job. Sollte es 
zu einem passen, dann gibt es keinen Grund, das nicht zu machen.

von Business rulez (Gast)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> Also was macht einen guten Verkäufer im B2B Vertrieb aus?

Das ist ganz einfach: ein guter Verkäufer hat gute Verkaufszahlen. Am 
Ende zählt der generierte Umsatz des Vertrieblers und sonst nichts.

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Business rulez schrieb:
> Chris schrieb:
>> Also was macht einen guten Verkäufer im B2B Vertrieb aus?
>
> Das ist ganz einfach: ein guter Verkäufer hat gute Verkaufszahlen. Am
> Ende zählt der generierte Umsatz des Vertrieblers und sonst nichts.

Damit war eher gemeint, wie die Verkäufe im B2B Vertrieb erreicht 
werden.

Also wie kann man sich das vorstellen?

Geht man auf die Unternehmen zu? Wie erfolgt das?
Welche ist die kälteste Form der Akquise im B2B Vertrieb?

Hat man eher Anfragen von den Unternehmen und muss nur "nebenbei" den 
Umsatz ausbauen?

von Holger (Gast)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> Ich bin bereit auch 10-12 Stunden verfügbar (im Home Office und "auf der
> Straße") zu sein, solange das € stimmt.

Diese Einstellung wirkt zwar mindestens aus Arbeitgebersicht auf den 
ersten Blick lobenswert, bringt dich persönlich aber auf dem schnellsten 
Weg in den Burn-out.

> Also mir ist das Gebiet in dem ich arbeite "Primär" scheiß egal, solange
> ich anständig bezahlt werde und auch Möglichkeiten nach oben habe
> (Karriere- und Gehaltstechnisch) und der Job Zukunftssicher ist.

Oje, du würdest wohl auch noch deine Großmutter verkaufen, wenn es dir 
genug Geld bringt? Dubiose Finanzprodukte an gutgläubige Menschen 
verticken? Streumunition verkaufen? Beruf hat auch etwas mit Berufung zu 
tun. Wenn du alles nur dem Geld unterordnest, hast du sehr bald ein ganz 
großes Problem mit dir selbst und anderen Menschen.

> Ich sehe aber den Vertrieb und Service/Inbetriebnahme nicht soweit
> voneinander weg. (Oder irre ich mich da)

Ja, auch da irrst du. Als Vertriebler musst nur gut verkaufen können, am 
Ende zählen nur die blanken Umsatzzahlen, aber die Hände machst du dir 
dabei nicht schmutzig. Ganz anders bei Service/Inbetriebnahme, da musst 
du als Macher vor Ort die Probleme lösen, oft auch nur auf dich allein 
gestellt.

> Mir macht es 0 aus, schneller zu fahren. Ich tue es schließlich oft
> genug, sofern es erlaubt ist.

Diese Aussage spiegelt deine ganz Naivität sehr gut wider, sie sei dir 
als Greenhorn aber ausnahmsweise verziehen.

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe in Kürze einen Vorstellungsgespräch zu einem Job als
> technischer Vertriebsingenieur (Außendienst - Home Office).
>
> Dazu hätte ich einige Fragen an die Allgemeinheit, um priorisieren zu
> können, falls mir der Job nach dem Vorstellungsgerpäch angeboten wird
> und falls es Gehaltsverhandlungen gibt.
>
> 1) Ist der Einstieg als technischer Vertiebler sinnvoll bzw. kann man
> nach wenigen Jahren (wenn es praktisch nicht so ist, wie man es sich
> theoretisch erhofft hat) problemlos umsteigen?
> Ist die Berufserfahrung die man als Vertriebler sammelt, für andere
> Bereiche (Entwicklung, Inbetriebnahme usw.) überhaupt interessant bzw.
> kann man in einer Bewerbung mit den Kenntnissen als Vertreibsingenieur
> werben oder startet man quasi von 0 in andere Bereiche.
>
> 2) Das Gehalt besteht aus Fixgehalt + Provision.
> Es wird wohl auch ein Firmenfahrzeug + Material (Handy, Laptop) zur
> Verfügung gestellt.
>
> Welches Fixgehalt sollte man mindestens als Gehaltsvorstellung angeben,
> wenn man danach gefragt wird. Oder nennt man ein Zielgehalt und spricht
> nur darüber, welchen Anteil die Provision haben soll?
>
> Thx

Ich bin Applikationsingenieur und bilde idR mit technischen Vertrieblern 
ein Team. Ganz ernsthaft: Wenn dir keiner abgeht, sobald Du ein Geschäft 
erfolgreich zu Ende bringen kannst, wenn dir keiner abgeht, sobald du 
etwas verkaufen kannst, wenn dir keiner abgeht, sobald du dem Kunden 
auch nur entfernt etwas schmackhaft machen könntest, laß es! Laß es! Laß 
es! Laß es...
Technische Vertriebler sind keine Ingenieure in kaufmännischer 
Verkleidung sondern Kaufleute in technischer Verkleidung.
Stell es dir vor wie einen Vertreter, bloß nicht für Aktien, Staubsauger 
oder Lebensversicherungen, sondern für industrielle oder 
ingenieurtechnische Produkte. Glaubst Du, daß z.B. das Verkaufen 
von...sagen wir...ehm...Mittelspannungsumrichtern anders ist als das 
Verkaufen von Lebensversicherungen? Ist es nicht. Am Ende ist es 
Verkaufen. Es ist technisch, ja, aber es ist Verkaufen.

Wenn Dir verkaufen nicht liegt, wirst Du totunglücklich werden. 
Garantiert. Das Technische ist einfach die Natur des Produkts, also 
Mittel zum Zweck, und sobald es ernst wird, rufen die Vertriebler 
sowieso nach einem Applikationsingenieur. ;-) :-P

Dir muß klar sein, was für einen großen Sprung Du machst. Bedenke: 
unerbittlicher Kundenkontakt, politisch korrekte Sprache, sanftes Lügen, 
viel Reisetätigkeit, lange Tage/viele Stunden, permanente Erreichbarkeit 
-- das alles wartet auf Dich. Und am Ende gilt: Wenn du deine Zahlen 
wiederholt nicht schaffst, wirst du früher oder später zu einem 
"Vertriebsbereichsleiter" o.ä. ins Büro gerufen.

Geht Dir immer noch einer ab? Hast Du tatsächlich immer noch nen fetten 
Steifen von der obigen Beschreibung (und nicht wegen des Gedankens, in 
Las Vegas auf "Geschäftsreise" richtig geile Escortgirls zu vögeln)? 
Dann mach es unbedingt!!!!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> Wenn Dir verkaufen nicht liegt, wirst Du totunglücklich werden.
> Garantiert. Das Technische ist einfach die Natur des Produkts, also
> Mittel zum Zweck, und sobald es ernst wird, rufen die Vertriebler
> sowieso nach einem Applikationsingenieur. ;-) :-P

Aber nur wenn sie ihre Grenzen kennen.

Gibt auch die die nur Verkaufen.
Da kommen die Probleme im Betrieb!

von Konrad (Gast)


Lesenswert?

Dipl.- G. schrieb:
> Technische Vertriebler sind keine Ingenieure in kaufmännischer
> Verkleidung sondern Kaufleute in technischer Verkleidung.
> Stell es dir vor wie einen Vertreter, bloß nicht für Aktien, Staubsauger
> oder Lebensversicherungen, sondern für industrielle oder
> ingenieurtechnische Produkte. Glaubst Du, daß z.B. das Verkaufen
> von...sagen wir...ehm...Mittelspannungsumrichtern anders ist als das
> Verkaufen von Lebensversicherungen? Ist es nicht. Am Ende ist es
> Verkaufen. Es ist technisch, ja, aber es ist Verkaufen.

Vor allem frage ich mich, warum man sich in diesem Fall ein 
Elektrotechnikstudium angetan hat. Was für eine unendliche 
Verschwendung! Das hätte man dann auch wesentlich leichter haben können. 
Aber nach dem, was man vom Threadstarter liest, ist es ihm ja eh völlig 
Banane, womit er sein Geld verdient. Hauptsache, es gibt möglichst viel 
Kohlen, alles Andere spielt keine Rolle.

von Autor (Gast)


Lesenswert?

Um technisch anspruchsvolle Produkte verkaufen zu können brauch man 
durchaus ein technisches Studium. Lass mal einen BWLer einen 
Frequenzumrichter verkaufen!

Außerdem: Sind die Produkte gut kann man diese doch mit reinstem 
Gewissen verkaufen?!

Notendurchschnitt egal, da dieser sowieso nur eine begrenzte 
Aussagekraft hat. Der 2er Kandidat hat vielleicht eher Frauen und 
zwischenmenschliche Beziehungen studiert anstatt der Maxwellschen 
Gleichungen... :-).

Versuchs doch einfach. Viel Glück und denke dran: auf der Autobahn 
herrscht rechtsfahrgebot :-).

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Autor schrieb:
> Um technisch anspruchsvolle Produkte verkaufen zu können brauch man
> durchaus ein technisches Studium. Lass mal einen BWLer einen
> Frequenzumrichter verkaufen!

Machen die!
Und es gibt Kunden die kaufem vom BWL`er den Umrichter!
Und der Umrichter wird auch eingebaut!
Und danach fängt der Motor zum rauchen an.
Was aber nätürlich ist, denn jeder Motor produziert schließliche Abgase!
Wissen wir doch seit dem "VW-Abgas-Skandal"

Alles klar?

von Dipl.- G. (hipot)


Lesenswert?

Autor schrieb:
> Um technisch anspruchsvolle Produkte verkaufen zu können brauch man
> durchaus ein technisches Studium. Lass mal einen BWLer einen
> Frequenzumrichter verkaufen!

Das ist doch vielmehr die Regel als die Ausnahme. Die Leute fangen an, 
lernen die Produkte, kriegen Schulungen von Entwicklungs- und 
Applikationsingenieuren und wenn es hart auf hart kommt, nehmen sie 
einen Applikationsingenieur mit zum Kunden. Der ganze technische Support 
wird sowieso von Applikationsingenieuren gehandhabt.

Der technischste Kollegen, mit dem ich im Vertrieb zusammenarbeite, ist 
Maschinenbauer. Zur Erinnerung: Wir machen Elektrotechnik. Er hat nie im 
Maschinenbau gearbeitet, sondern ist gleich nach dem Abschluß in den 
Verkauf. Deckt relativ weit oben in der Nahrungskette ein riesiges 
Gebiet der Vereinigten Staaten ab, 15mal größer als die BRD; viel "home 
office", unglaublich viel "travel" (mehr als 75% Reisetätigkeit für 
ihn), und hat sich die technischen Eigenheiten nach und nach angeeignet.

Ist profunde technische Hilfe notwendig, wird ein Applikationsingenieur 
angerufen. So funktioniert die Welt des Vertriebs. Wenn in Deutschland 
die Quote an Ingenieuren im Vertrieb höher sein sollte, Glückwunsch 
(Aber wofür eigentlich?!), im Rest der Welt ist es Standard, daß 
Nichttechniker den Vertrieb schmeißen.
Ich meine, selbst die Bezeichnung Wirtschaftsingenieur ist eine 
Mogelpackung. Früher hießen die Studiengänge Ingenieurökonomie und die 
Leute Ingenieurökonomen, so daß klar war, worum es sich handelt. 
Wirtschaftsingenieur ist Kode. Neusprech.


> Außerdem: Sind die Produkte gut kann man diese doch mit reinstem
> Gewissen verkaufen?!

Ja nee, is klar :D
Daß viele Firmen einige sehr gute Produkte haben, mag zutreffen. Daß 
eine Firma ausschließlich sehr gute Produkte hat, glauben doch nur 
Leute, die noch als Erwachsener jährlich am 24. Dezember vor Angst 
zitternd dem Knecht Rupprecht Gedichte aufsagen und hoffen, sich keine 
mit der Rute zu fangen und ja nicht den Sack voller Kohle zu kriegen. 
;-)
Und selbst wenn ein Produkt sehr gut ist, heißt das nicht, daß es 
perfekt ist. Ich arbeite z.B. an einigen sehr guten Produkten, die mich 
trotzdem tagtäglich um Jahre altern lassen...WEIL DIE SOFTWARE TEILWEISE 
SO EIN VERF*CKTER ELENDER KACK IST!!! :-P

Sag ich dem Kunden natürlich nicht. :-P



> Versuchs doch einfach. Viel Glück und denke dran: auf der Autobahn
> herrscht Rechtsfahrgebot :-)

Ha! XD XD

: Bearbeitet durch User
von Dr.-Ing. Peter Serma (Gast)


Lesenswert?

Cha-woma M. schrieb:
> Und es gibt Kunden die kaufem vom BWL`er den Umrichter!
> Und der Umrichter wird auch eingebaut!
> Und danach fängt der Motor zum rauchen an.
> Was aber nätürlich ist, denn jeder Motor produziert schließliche Abgase!
> Wissen wir doch seit dem "VW-Abgas-Skandal"

Ahh, jetzt verstehe ich das Ganze...

von Albert M. (Gast)


Lesenswert?

Ich hatte im hier angeboten, Informationen über die Firmen im 
angegebenen Gebiet und die dort angewandte Vertriebs-Struktur/Politik zu 
geben:

Beitrag "Re: Vertriebsingenieur als Absolvent (E-Technik)"

Chris schrieb:
> Werde dir schreiben, sobald ich die Mail zur Registrierung bekomme.

Bis heute habe ich seine Anfrage nicht erhalten.
Scheint also alles nicht so wichtig zu sein.

von Bundel (Gast)


Lesenswert?

Chris schrieb:
> 1) Ist der Einstieg als technischer Vertiebler sinnvoll bzw. kann man
> nach wenigen Jahren (wenn es praktisch nicht so ist, wie man es sich
> theoretisch erhofft hat) problemlos umsteigen?
> Ist die Berufserfahrung die man als Vertriebler sammelt, für andere
> Bereiche (Entwicklung, Inbetriebnahme usw.) überhaupt interessant bzw.
> kann man in einer Bewerbung mit den Kenntnissen als Vertreibsingenieur
> werben oder startet man quasi von 0 in andere Bereiche.

Kommt drauf an was du machen willst. Idr. wechselt man vom Vertrieb 
nicht mehr zurück. Stell dir dein Homeoffice vor du pennst ne Stunde 
länge und hängst die Samstags wieder dran. Da gewähnste dich dran. Im 
Büro kannste das nicht machen.   Allerdings ist vertrieb auch 
Ansrpuchsvoll es steht und fällt mit den Produkten bzw. Deinem Team.

> 2) Das Gehalt besteht aus Fixgehalt + Provision.
> Es wird wohl auch ein Firmenfahrzeug + Material (Handy, Laptop) zur
> Verfügung gestellt.
>
> Welches Fixgehalt sollte man mindestens als Gehaltsvorstellung angeben,
> wenn man danach gefragt wird. Oder nennt man ein Zielgehalt und spricht
> nur darüber, welchen Anteil die Provision haben soll?


Ich glaube das ergibt sich von alleine. Nenn ein Gehalt und schaue wa 
spassiert. Wenn der provisionsanteil zu hoch ist frag wieweit  dein 
Vorgänger die Ziele übertoffen hat :-)

von Jo S. (Gast)


Lesenswert?

Meine Empfehlung: 3-5 Jahre Entwicklung und erst dann in den Vertrieb 
wechseln. Vlt. zunächst Produktmangement machen.

Vertriebsingenieur

Vorteile: Firmen- und Branchenwechsel leicht möglich

Nachteil: vom Vertrieb in technische Funktionen zu wechseln ist 
schwierig

von Holger (Gast)


Lesenswert?

Vertrieb ist kacke, wenn du dich dafür entscheidest, bist du dumm.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


Lesenswert?

Jo S. schrieb:
> Vorteile: Firmen- und Branchenwechsel leicht möglich
>
> Nachteil: vom Vertrieb in technische Funktionen zu wechseln ist
> schwierig

Bei Führungsaufgaben aber auch nicht.
Der Vertriebler ist unterwegs und bekannt.
Dadurch finden die immer und überall was, sogar im Technikbereich!

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Albert M. schrieb:
> Ich hatte im hier angeboten, Informationen über die Firmen im
> angegebenen Gebiet und die dort angewandte Vertriebs-Struktur/Politik zu
> geben:
>
> Beitrag "Re: Vertriebsingenieur als Absolvent (E-Technik)"
>
> Chris schrieb:
>> Werde dir schreiben, sobald ich die Mail zur Registrierung bekomme.
>
> Bis heute habe ich seine Anfrage nicht erhalten.
> Scheint also alles nicht so wichtig zu sein.

Tut mir leid. Ich warte leider vergeblich auch den Link, den ich mit 
einer Mail erhalten sollte. Auch im Spam-Ordner ist nichts.

Ich versuche es nun mit einer anderen Mail bzw. einem anderen 
Freemail-Anbieter.

Werde mich aber mit Sicherheit melden.

von Chris L. (chris_l9)


Lesenswert?

Beim ersten mal scheint mir ein Fehler unterlaufen zu sein. Die Mail zur 
neuen Anmeldung kam in wenigen Minuten ;D.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.