Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik uC basierter E-Mail Client


von CortexA8 (Gast)


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Hallo zusammen,
Ich wollte als kleines Bastelprojekt einen hardwarebasierten 
E-Mailclient basteln. Im Grunde sollte dieser nur e-Mails auslesen und 
auf bestimmte eine Rückantwort senden können. Leider bin ich schnell 
daran gescheitert und wollte wissen ob jemand von euch so ein Projekt 
kennt. Da ich das ganze gerne nicht aus gefühlten 17 Demoboards basteln 
will müssten/sollten die Komponetentn im LQFP-Gehäuse sein (alles außer 
BGA und QFN). Falls jemand etwas kennt oder eine Idee hat würde ich mich 
über eine Rückmeldung freuen.
PS: Als Mailprovider würde ich Google nehmen, ich bin aber für alles 
andre auch offen.
Danke,
MfG CortexA8

von Pete K. (pete77)


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CortexA8 schrieb:
> Ich wollte als kleines Bastelprojekt einen hardwarebasierten
> E-Mailclient basteln.

Meinst Du einen Bauvorschlag mit vorhandener Software realisieren, ohne 
viel Eigenarbeit zu investieren?

CortexA8 schrieb:
> Leider bin ich schnell
> daran gescheitert und wollte wissen ob jemand von euch so ein Projekt
> kennt.

Google sollte Dir helfen können

CortexA8 schrieb:
> Da ich das ganze gerne nicht aus gefühlten 17 Demoboards basteln
> will müssten/sollten die Komponetentn im LQFP-Gehäuse sein (alles außer
> BGA und QFN)

Was sind gefühlte 17 Demoboards? Stört Dich ein Arduino mit 
Ethernet-Shield?

Manche Provider lassen Verbindungen nur noch mit SSL zu, das wird dann 
mit uC nichts.

Ansonsten könntest Du Dich mal einlesen, welche Protokolle implementiert 
werden müssen.

: Bearbeitet durch User
von Pete K. (pete77)


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Btw, alle Emailclients sind Hardware basiert ;-)

von Bernd (Gast)


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Ein ESP8266-Board (ESP-01 o. ä.) könnte diese Aufgabe elegant lösen.

Forum: http://www.esp8266.com/

von Oliver S. (oliverso)


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Du suchst einen Chip in LQFP-Gehäuse, der Fix-Fertig einen email-Client 
enthält (mit Ethernetanschluß und allem, was dazugehört)? 
"Hardwarebasiert", was auch immer das bedeuten soll?

Ein paar mehr Infos über das, was du wirklich vorhast, wären hilfreich.

Ansonsten kauf dir einen Raspi oder was vergleichbares deiner Wahl.

Oliver

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

@ Bernd (Gast): hätte ich auch sofort gesagt, allerdings dürfte noch 
etwas Handarbeit angesagt sein, zumndest habe ich noch nichts halbwegs 
fertig mit den inzwischen nötigen Verschlüsselungen gesehen.

Als plainText mit SMTP2GO habe ich Mailversand mal spaßeshalber mit 
ESP8266Basic probiert, das klappte auf Anhieb.

Ein RasPi ist da wohl merklich pflegeleichter.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Der Andere (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> einen Raspi

Wäre jetzt auch mein Vorschlag gewesen.

von CortexA8 (Gast)


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Hallo danke für die Antworten.
Gut ich habe mich etwas unpräzise ausgedrückt:
Ich will Mails von Google(wenn möglich) per IMAP oder POP empfangen und 
auswerten und gegebenefalls automatisch antworten.
Rein wegen der Performace habe ich meine Überlegungen in Richtung 
CortexM3/4 ausgelegt. Da ich die Platine nach Möglichkeit gerne selber 
zusammenstellen will wäre es für mich wichtig einen uC im LQFP-gehäuse 
zu nehmen.
Mein Hauptproblem ist das ich noch kein laufendes Bespiel gefunden habe. 
(Kombination Hardware Software).
Ich würde gerne ein Projekt nachbauen und modifizieren.
Das Raspberry Pi ist zwar keine schlechte Idee, allerdings ist es fast 
zu groß und schluckt auch zu viel Strom. Ich will/werde den Client per 
Solarpanel und Supercaps betreiben.

MfG CortexA8

von Pete K. (pete77)


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CortexA8 schrieb:
> Supercaps

Ganz schlechte Idee.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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CortexA8 schrieb:
> Ich wollte als kleines Bastelprojekt einen hardwarebasierten
> E-Mailclient basteln.

"kleines Bastelprojekt" - LOL

CortexA8 schrieb:
> Rein wegen der Performace habe ich meine Überlegungen in Richtung
> CortexM3/4 ausgelegt. Da ich die Platine nach Möglichkeit gerne selber
> zusammenstellen will wäre es für mich wichtig einen uC im LQFP-gehäuse
> zu nehmen.

Hach Gottchen. Das Problem ist kaum die Performance des µC oder gar die 
Form des Gehäuses. Es ist die Software.

Schauen wir doch mal. Zuerst brauchst du eine Netzanbindung. WLAN oder 
Ethernet. Das muß dann schon mal alles bis einschließlich TCP sprechen. 
Darauf aufbauend brauchst du dann IMAP und SMTP und sehr wahrscheinlich 
noch TLS/SSL. Und wenn du dann so weit bist, daß du einen Handshake 
hinbekommst und Mails abrufen und versenden kannst, wirst du 
wahrscheinlich noch irgendeine dynamische (sprich: nicht compilierte) 
Skriptsprache haben wollen in der die Anwendungslogik programmiert 
werden kann. Sagen wir sowas wie Perl oder Python.

Das kann man zwar alles selber schreiben (wohl eher: zusammenkopieren) 
und auf der nackten Hardware zum Laufen bringen. Aber viel eher wird das 
was, wenn man gleich ein Betriebssystem wie Linux verwendet, das 95% der 
benötigten Teile schon mitbringt.

> Mein Hauptproblem ist das ich noch kein laufendes Bespiel gefunden habe.
> (Kombination Hardware Software).

Jeder Raspi kann das. Man muß bloß ein paar Pakete installieren.

> Das Raspberry Pi ist zwar keine schlechte Idee, allerdings ist es fast
> zu groß und schluckt auch zu viel Strom. Ich will/werde den Client per
> Solarpanel und Supercaps betreiben.

So viel Strom frißt der Raspi nun auch wieder nicht. Machst du halt die 
Solarzellen etwas größer. Außerdem reicht es ja wohl, alle paar Minuten 
nach Mail zu sehen. Zwischendurch kann der Raspi schlafen und Strom 
sparen.

von CortexA8 (Gast)


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Ja deshalb wollte ich ja auch wissen ob es ein derartiges Projekt gibt 
;)
Die Perfomance ist ein wesentlicher Faktor denn die Verschlüsselung 
dürfte sehr rechenintensiv für einen kleinen ARM sein...
Zusammendfassend gesagt: Kein uC-Projekt bekannt.
Also statt dem Raspberry Pi tendiere ich persönlich mehr zu einem Board 
mit einem iMX233 -->
https://www.olimex.com/Products/OLinuXino/iMX233/iMX233-OLinuXino-MAXI/open-source-hardware

Danke an alle die sich beteiligt haben.
MfG CortexA8

von Peter II (Gast)


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CortexA8 schrieb:
> Ja deshalb wollte ich ja auch wissen ob es ein derartiges Projekt gibt
> ;)
> Die Perfomance ist ein wesentlicher Faktor denn die Verschlüsselung
> dürfte sehr rechenintensiv für einen kleinen ARM sein...

aber man hat doch zeit! Oder musst du 100 Mails in der Sekunde 
verarbeiten?

Ich würde mehr sagen, das Problem ist Speicher - eine Mail sollte schon 
in den Ram passen. Im schlimmsten fall ist sie noch BASE64 kodiert.

von dummy (Gast)


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>Also statt dem Raspberry Pi tendiere ich persönlich mehr zu einem Board
>mit einem iMX233 -->

Was ist an dem Board jetzt besser? Es ist auf jeden Fall
schon mal teurer.

von greg (Gast)


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Pete K. schrieb:
> CortexA8 schrieb:
>> Supercaps
>
> Ganz schlechte Idee.

Warum? Die paar hundert Euro... :p

von Oliver S. (oliverso)


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CortexA8 schrieb:
> Zusammendfassend gesagt: Kein uC-Projekt bekannt.

Was verstehst du unter uC-Projekt ?

Ein Raspi ist nichts anders als ein uC mit Stromversorgung, USB, 
SD-Kartenslot, Grafikinterface und Netzwerkanschluß auf einer Platine. 
Das IST ein uC-Projekt. Ok, Grafik und USB könnte man für deinen 
Anwendung weglassen, aber den Rest brauchst du für das, was du vorhast.

Wenn dir der Raspi nicht gefällt, dann schau halt mal bei Watterot oder 
einem vergleichbarem Shop nach, was die noch so im Angebot haben. 
Platinen mit ARM und Netzwerkinterface gibt's in jeder Preis- und 
Leistungsklasse.

Nur, wie oben auch schon jemand schrieb, dein Problem ist die Software. 
Wenn du kein Linux oder ein anderes fertige OS verwenden möchtest, wirst 
du es nicht hinbekommen.

Oliver

von Peter II (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Wenn du kein Linux oder ein anderes fertige OS verwenden möchtest, wirst
> du es nicht hinbekommen.

warum sollte man es nicht hinbekommen? Es gibt genug Implementierungen 
für Netzwerk auf µC ohne BS. Und für EMail und SSL braucht man auch kein 
BS.

von Oliver S. (oliverso)


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Peter II schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> ... du ...
>
> ... man  ...

Man (sic) beachte den kleinen Unterschied...

Oliver

von temp (Gast)


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Peter II schrieb:
> warum sollte man es nicht hinbekommen? Es gibt genug Implementierungen
> für Netzwerk auf µC ohne BS. Und für EMail und SSL braucht man auch kein
> BS.

Das stimmt sicher, aber hier waren halt die Rahmenbedingungen: "eMail 
von Google abholen und auswerten". Imap und Smtp wird sicher noch 
irgendwie hinzukriegen sein. Aber jede beliebige Mail auf einem M3 oder 
M4 ohne zusätzliches RAM auseinander nehmen und analysieren zu wollen, 
ist eine andere Herausforderung. Ich würde mir das freiwillig nicht 
antun wollen. Für den nötigen Entwicklungsaufwand kannst du eine 
Monatsproduktion RPi's kaufen. Es gibt ja eigentlich nur 2 Möglichkeiten 
warum man für ein Problem nicht schon irgendwo Lösungen oder Ansätze 
davon findet:

1. Das was man vor hat ist so genial, dass noch niemand anderes auf die 
Idee gekommen ist

2. Die Idee ist so bescheuert, dass jeder andere halbwegs klar denkende 
sie von vorn herein verwirft.

von Stefan F. (Gast)


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Ich hab mal Email mit einem ATmega / Xmega gesendet: 
http://stefanfrings.de/avr_io/index.html

von Karl H. (kbuchegg)


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Weil oben mal gefallen ist, dass der Pi zu gross ist. Es gibt ja auch 
den neuen Pi-Zero. Der ist kleiner. Man munkelt von Scheckkartengröße. 
Was der allerdings an Strom zieht entzieht sich meiner Kentniss und ich 
bin jetzt auch zu faul zu googeln.

von Frank S. (_frank_s_)


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temp schrieb:
> Es gibt ja eigentlich nur 2 Möglichkeiten
> warum man für ein Problem nicht schon irgendwo Lösungen oder Ansätze
> davon findet:
>
> 1. Das was man vor hat ist so genial, dass noch niemand anderes auf die
> Idee gekommen ist
>
> 2. Die Idee ist so bescheuert, dass jeder andere halbwegs klar denkende
> sie von vorn herein verwirft.

Das trifft ganz häufig den Nagel auf den Kopf.
Darf ich diese Aussage fremdkopieren ?

MfG von der Spree

von Frank (Gast)


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Karl H. schrieb:
> Weil oben mal gefallen ist, dass der Pi zu gross ist. Es gibt ja
> auch den neuen Pi-Zero. Der ist kleiner. Man munkelt von
> Scheckkartengröße. Was der allerdings an Strom zieht entzieht sich
> meiner Kentniss und ich bin jetzt auch zu faul zu googeln.

Der wäre mir jetzt auch spontan eingefallen. Und dann eine USB 
Netzwerkkarte oder kleiner WLAN Stick dran.

von asdfasd (Gast)


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Da die Aufgabe keinerlei µC-spezifische Hardware benötigt, kannst du sie 
doch erstmal vollständig auf einem normalen PC implementieren.

Wenn du dich bei den Betriebssystem-/Library-Funktionen auf das Minimum 
beschränkst (Zugriff auf's Netzwerkinterface mittels 
socket/connect/send/recv/close, select für's Timeout und ein putchar 
für's Debuggen - sonst nichts) ist die anschließende Portierung auf 
einen Mikrocontroller/Singleboardcomputer deiner Wahl kein großer 
Aufwand mehr.

Außerdem siehst du auf diese Weise auch, was für Anforderungen bzgl 
Speicher/Rechenpower/etc deine Aufgabe benötigt.  Hilft enorm bei der 
Auswahl der Zielplatform ;-)

von marc (Gast)


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Hallo;
dies von Interesse:http://www.netburner.com/

von Ulrich F. (Gast)


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Also, meine Idee, bei so einer Aufgabenstellung, wäre:
Open-WRT auf einen nahezu beliebigen Router spielen.
Dann steht der eigenen (Mail)Applikation nichts mehr im Wege...

von Markus F. (mfro)


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Michael U. schrieb:
> zumndest habe ich noch nichts halbwegs
> fertig mit den inzwischen nötigen Verschlüsselungen gesehen.

Die für TLS notwendige Verschlüsselungssoftware gibt's (bereits 
mundgerecht für den ARM aufbereitet) hier:

https://tls.mbed.org

Schnell ist das nicht unbedingt, aber es funktioniert.
Das ist aber nur eine von mehreren Hürden, die's da zu nehmen gilt.

temp schrieb:
> 1. Das was man vor hat ist so genial, dass noch niemand anderes auf die
> Idee gekommen ist
>
> 2. Die Idee ist so bescheuert, dass jeder andere halbwegs klar denkende
> sie von vorn herein verwirft.

Auch wenn durch die bloße Existenz von Obigem 1.) nicht völlig abwegig 
erscheint, tippe ich vorläufig auf 2.) . Jedenfalls bis zum Beweis des 
Gegenteils.

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