Forum: Platinen Kleber zur Sicherung von Bauteilen


von Mark U. (residuum)


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Hallo zusammen,

auf Industrie- oder Consumer-Platinen sieht man immer wieder, dass 
Bauteile mit Klebstoff gesichert werden. Das sind meistens größere 
Bauteile wie Elkos, Spulen, oder Gleichrichter.

Weiß jemand, welcher Klebstoff da verwendet wird bzw. welche 
haushaltsübliche Alternative hier eingesetzt werden kann?

Danke schon mal.
Schöne Grüße
Markus

von Teo D. (teoderix)


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Markus E. schrieb:
> Weiß jemand, welcher Klebstoff da verwendet wird bzw. welche
> haushaltsübliche Alternative hier eingesetzt werden kann?

KA. Ich nem Heißkleber oder so ein bernsteinfarbiges Harz: (ka wie das 
hieß, ist seit ca. 20Jahren verboten/vom Markt, weil nicht sehr gesund)

von Franz B. (rcs)


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von Jens B. (fernostler)


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Wenn es um Vibration geht dann würde ich Heisskleber nehmen, der wird 
recht hart. Das Badezimmersilikon ist zu weich dazu.

In der Industrie hatten wir auch eine Wackertype, die kostet aber das 
20fache von Baumarktkartuschen. Und auch daran denken das man es nach 
dem oeffen auch binnen ein paar Tage aufbrauchen sollte.

von Mark U. (residuum)


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Ist Heißkleber auch in einem Netzteil OK?
Da kann's ja auch etwas wärmer werden.

von Teo D. (teoderix)


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Markus E. schrieb:
> Da kann's ja auch etwas wärmer werden.

Etwas schwammig!
Ab 60° würd ich mir Sorgen machen. Sprich, mal gugen wie weich der ab 
50° wird.

von Mark U. (residuum)


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Naja, ich hab jetzt nicht die Temperatur gemessen, aber gefühlt 
(natürlich nach Ziehen des Netzsteckers) sind's schon gut 50°C.

Ich werde mal einen Versuch mit Heißkleber machen und dann sehen, ob das 
hält.

von Gerd E. (robberknight)


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Heißkleber ist keine gute Idee, denn der kann sich mit der Zeit zu 
leicht wieder von der Platine lösen. Gerade auf glatten Flächen wie z.B. 
ner Platine oder dem Rand von nem dicken Elko kann das schnell zum 
Problem werden. Auch Feuchtigkeit (z.B. Tauwasser nach Transport durch 
die Kälte) kann zu einem Problem werden.

In der Firma verwenden für diese Zwecke Sikaflex 252i. Kommt in so einer 
normalen 300ml Silikonkartusche. Ist aber kein Silikon, sondern auf 
PU-Basis. Haftet sehr gut auf Platinen und anderen Bauelementen und 
bleibt leicht dauerelastisch.

Auch bei Geräten die nach 6 Jahren Dauerbetrieb zum Service 
zurückgekommen sind, hielt die Klebemasse noch einwandfrei fest und war 
weiterhin elastisch.

von hmmmm (Gast)


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Es gibt da dieses Knetepoxy damit kannst Du kleine Bällchen 
zusammenkneten, Epoxy und Härter und dann an und um die Bauteile pappen.
Ist danach bombenfest also kein einfaches austauschen mehr !
Sekundenkleber kannst Du mit Füllmittel auch testen.
Die professionellen Speziallacke&Co. kosten weit mehr sind aber speziell 
dafür gemacht.

von Gerd E. (robberknight)


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hmmmm schrieb:
> Es gibt da dieses Knetepoxy damit kannst Du kleine Bällchen
> zusammenkneten, Epoxy und Härter und dann an und um die Bauteile pappen.
> Ist danach bombenfest also kein einfaches austauschen mehr !
> Sekundenkleber kannst Du mit Füllmittel auch testen.

Epoxy und Sekundenkleber sind für soetwas normalerweise nicht geeignet. 
Denn durch Wärme dehnt sich die Platine und die Bauteile aus. Diese 
Ausdehnung ist aber nicht bei allen Teilen und dem Klebstoff gleich.

Ist der Kleber zu hart, kann er dann die Bauteile zerreißen oder von der 
Platine runterreißen. Das habe ich bei SMD-Bauteilen und Epoxy-Knete 
schon in der Praxis erleben "dürfen".

Der Kleber sollte daher etwas elastisch bleiben.

von hmmmm (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> hmmmm schrieb:
>> Es gibt da dieses Knetepoxy damit kannst Du kleine Bällchen
>> zusammenkneten, Epoxy und Härter und dann an und um die Bauteile pappen.
>> Ist danach bombenfest also kein einfaches austauschen mehr !
>> Sekundenkleber kannst Du mit Füllmittel auch testen.
>
> Epoxy und Sekundenkleber sind für soetwas normalerweise nicht geeignet.
> Denn durch Wärme dehnt sich die Platine und die Bauteile aus. Diese
> Ausdehnung ist aber nicht bei allen Teilen und dem Klebstoff gleich.
>
> Ist der Kleber zu hart, kann er dann die Bauteile zerreißen oder von der
> Platine runterreißen. Das habe ich bei SMD-Bauteilen und Epoxy-Knete
> schon in der Praxis erleben "dürfen".
>
> Der Kleber sollte daher etwas elastisch bleiben.

Deswegen ja zuerst den Knetepoxy probieren, der ist relativ flexibel 
nach aushärten auch Bohrbar.
Sekundenkleber mit Füller ist auch nicht spröde.
Heißkleber geht auch ohne große Probleme da PP bei 60°C zwar weicher 
wird aber erst >1xy°C flüssig.

von Mark U. (residuum)


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Ginge evtl. auch haushaltsüblicher Kleber, der elatisch bleibt, wie z.B. 
Pattex 100% Multi Power?
Es geht mir hier um die Anwendung im Hobbybereich, also kleine Projekte 
und Raparaturen. Es muss also kein Industriekleber sein, an den man als 
Konsument nicht oder nur schwierig dran kommt. Ganz zu schweigen von den 
Kosten.

von Teo D. (teoderix)


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Gerd E. schrieb:
> Heißkleber ist keine gute Idee, denn der kann sich mit der Zeit zu
> leicht wieder von der Platine lösen. Gerade auf glatten Flächen wie z.B.
> ner Platine oder dem Rand von nem dicken Elko kann das schnell zum
> Problem werden.

Das is halt wie beim Löten. Die Klebefläche sollte sich schon gut 
erwärmen, dann babt das auch.
Kleinere Platinen ätze ich gern im Senfglas. Da kommt das Platinchen 
an den Stiel, Heißkleber und ein Streifen Bambus. Wenn ich's zu gut 
meine, wird's echt mühsam das Zeugs wieder runter zu bekommen :)

von Wolfgang (Gast)


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Jan B. schrieb:
> Wenn es um Vibration geht dann würde ich Heisskleber nehmen, der wird
> recht hart. Das Badezimmersilikon ist zu weich dazu.

Die Bauteile sollen nicht über zentimeterlange Silikonbrücken an der 
Leiterplatte befestigt werden. Bei vernünftigem Aufbau ist der zu 
überbrückende Abstand weniger als 1mm. Das Badezimmersilikon möchte ich 
mal sehen, dass da bei einem anständigen Klecks zur Sicherung z.B. eines 
Elkos noch nennenwerte Relativbewegungen zuläßt, die die Elastizität der 
Beine überfordern könnte.

von hmmmm (Gast)


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Markus E. schrieb:
> Ginge evtl. auch haushaltsüblicher Kleber, der elatisch bleibt,
> wie z.B.
> Pattex 100% Multi Power?
> Es geht mir hier um die Anwendung im Hobbybereich, also kleine Projekte
> und Raparaturen. Es muss also kein Industriekleber sein, an den man als
> Konsument nicht oder nur schwierig dran kommt. Ganz zu schweigen von den
> Kosten.

Die Epoxyknete bekommst Du z.B. bei Westfalia oder Baumarkt oder egay 
ohne Probleme und kostet nicht die Welt.
Gleiches gilt für Sekundenkleber und Füller.
Das mit Alleskleber kann man probieren, da gibt's dann noch UHU-Kraft 
oder einfach im 1€ Shop die Chinaware testen.
Wenn Du daraus Kleberbällchen machen kannst die als Flummi taugen nimm 
den ;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Silikon, aber kein Sanitärsilikon, denn das setzt beim Vernetzen 
Essigsäure frei.

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