Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Logger zur Registrierung von Distanzen


von Hans H. (saftling)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ein Hallo in die Runde, ich bin neu in diesem Forum. Es geht um 
Folgendes: Im Nationalpark Bayerischer Wald gibt es ein 
Forschungsvorhaben, dass sich mit dem Wachstumsverhalten von Pilzen in 
der Natur befasst. Es Fragen zu klären, z.B. ob es Tag/Nacht-Rhythmen 
gibt, inwiefern Umwelteinflüsse einschl. menschlicher Eingriffe das 
Wachstum beeinflussen und ob unterschiedliche Pilzgruppen sich im 
Wachstum unterscheiden. Eine solche Forschung wäre Neuland bei der 
Aufklärung ökologischer Zusammenhänge z.B. in Wäldern. Pilze spielen 
dabei eine wesentliche Rolle, man kann letztlich sagen, dass unsere 
Wälder wie wir sie kennen, ohne Pilze nicht existieren können.

Jetzt aber zur Technik: Das Wachstum von einzelnen Fruchtkörpern soll 
über mehrere Tage hinweg aufgezeichnet und z.B. mit Excel ausgewertet 
werden. Ich habe das bereits mit mechanischen Messprinzipien gemacht. 
Dumm ist nur, dass viele Pilze beim geringsten Hindernis seitwärts 
ausweichen, so dass eine zuverlässige Messung nicht möglich ist. Deshalb 
müssen wir berührungslos messen. Die Grundidee ist, einen 
handelsüblichen Laser-Entfernungsmesser mit einer schlauen Elektronik zu 
koppeln, die einen Datenlogger mit programmierbaren Zeitintervallen 
enthält. Anbei eine Spezifizierung der Anforderungen.

Meine Elektronikkenntnisse sind >35 Jahre alt, bin also den 
Anforderungen nicht gewachsen. Wer könnte uns helfen? Wobei ich gleich 
sagen muss, dass unser Forschungsbudget knapp bemessen ist, so dass wir 
nur das Material finanzieren können. Wenn aber eine Veröffentlichung aus 
dem Projekt entsteht, wäre(n) der/die Elektronikentwickler Mitautor(en).

Es wäre schön, wenn sich jemand melden könnte, der Lust auf ein solches 
Projekt hat.

Danke und Beste Grüße, Hans

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Mit einem Entfernungsmesser kann man eine Strecke messen, also eine 
Dimension.

Ein Pilz bzw. Pilzgeflecht ist aber ein Körper, hat also drei 
Dimensionen.

Dat tut so nich ;-)

Edit 1
Eigentlich bekommt man noch nicht mal eine Dimension des Pilzes mit dem 
Entfernungsmesser richtig hin. Der Pilz kann ja auch zu der Seite hin 
wachsen, die vom Messgerät abgewandt ist.

Selbst wenn man oben, unten, links, rechts, vorne und hinten einen 
Entfernungsmesser aufstellen würde, hätte man immer noch nur eine 
punktuelle Messung und keine wirklich dreidimensionale...

Ich würde mal die üblichen Publikationen durchforsten. Kann mir ehrlich 
gesagt gerade nicht vorstellen, dass noch nie zuvor jemand die 
Volumenänderung eines Pilzes erfolgreich vermessen hat. Aber ich bin 
auch kein Biologe und kenne deren einschlägige Fachliteratur nicht.

Edit 2
Da fällt mir gerade sowas wie die Kinect ein. Die misst ja auch 
berührungslos, per Kamera und Tiefensensor. Eventuell wäre das eine 
Möglichkeit. Allerdings ist dann nichts mit < 100 Euro pro Messeinheit.

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Dat tut wohl, Mark. Ich hatte nicht erwähnt, dass die Messeinrichtung 
über den noch kleinen Hut installiert wird. Wächst der Pilz, wird die 
Strecke kleiner: bingo! Es geht auch nicht um die Biomasse des Pilzes 
(Volumen!), sondern nur um das Längenwachstum, das ein Indikator für das 
Wachstumsverhalten des Pilzes als Ganzer ist. Übrigens könnte man selbst 
das Volumen über die Streckung näherungsweise bestimmen, weil für die in 
Frage kommenden Pilzarten in der Literatur recht zuverlässige 
Mittelwerte über Höhe und Durchmesser der Fruchtkörper zur Verfügung 
stehen.

Aber trotzdem danke fürs Mitdenken, beste Grüße, Hans

von Jojo S. (Gast)


Lesenswert?

da bieten sich Laserdistanzsensoren von Sick oder Baumer an. Aber die 
Messung sollte man auch steuern, der Laser wird bei Dauerfeuer sicher 
den Pilz schädigen.
Eine berührungslose, flächige 3D Messung wäre auch möglich mit 
Messgeräten von GOM (Streifenlichtprojektion). Die kosten allerdings ein 
paar Faktoren mehr als die einfachen Triangulationssensoren.

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Ja, steuern muss man. Deshalb hatte ich von einem 
intervall-programmierbaren Datenlogger gesprochen, wobei der die 
Intervallsschaltung den Distanzmesser selbst ansteuern sollte.

Danke für den Hinweis, Hans

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Hans H. schrieb:
> Dat tut wohl, Mark. Ich hatte nicht erwähnt, dass die Messeinrichtung
> über den noch kleinen Hut installiert wird. Wächst der Pilz, wird die
> Strecke kleiner: bingo!

Ja, aber wer sagt dass der Fruchtkörper genau an der Stelle am meisten 
wächst, über welcher der Sensor angebracht ist? Und nicht etwa soweit 
daneben dass der Sensor einen falschen Wert für die Höhe misst?

Verhält sich der Pilz hier ordentlich und arbeitet gut mit - ist auf ihn 
Verlass? :-)

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Ja, auf ihn ist Verlass, weil wir die Messung dann beginnen, wenn der 
Fruchtkörper "rausspitzt". Wir haben das schon mehrfach mit einem 
mechanischen Gerät gemacht, wobei es, wie eingangs beschrieben, zu 
Ausweichreaktionen kommen kann. Insofern ist die Methodik erprobt, was 
noch fehlt ist das Berührungslose ;-}

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Jojo S. schrieb:
> da bieten sich Laserdistanzsensoren von Sick oder Baumer an.

Hm, gibt es die auch für unter 100 Euro? Ich seh mal eben diverse Baumer 
OADM (z.B. 250) für über 1000 Dollar, z.B. bei walkerindustrial.com

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Danke für die Info. Ich gehe davon aus, dass handelsübliche 
Distanzmesser für ca. 50 € genutzt werden können, z.B. 
http://www.amazon.de/ELV-Entfernungsmesser-LDM-30-kompakten-Geh%25e4use/dp/B00MUAIWWG/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1450694300&sr=8-2&keywords=elv+laser

von Jojo S. (Gast)


Lesenswert?

> Hm, gibt es die auch für unter 100 Euro?

Nein, sorry, hatte da nicht alles gelesen, vor allem nicht die low cost 
und Mengen Anforderungen.
Bei einem Baumarkt Laser stellt sich die Frage wie man den anzapfen 
kann, einfach wäre eine serielle Schnittstelle. Wenn er die nicht hat 
und man hacken muss dann wird das evtl. sehr zeitaufwändig.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Hans H. schrieb:
> Ich gehe davon aus, dass handelsübliche Distanzmesser für ca. 50 €
> genutzt werden können

Die Apparatur soll vermutlich temperaturfest und wasserdicht (wegen 
Regenwasser) sein, nehme ich an? Da wird der oben genannte LDM-30 mit 
Schutzart IP52 vielleicht nicht reichen. Obwohl. "Schutz gegen fallendes 
Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist" - schließt das 
alle Arten von Regen/Niederschlag mit ein?

Spätestens ist die fehlende Schnittstelle zum Anschluss an einen PC oder 
Raspberry Pi etc. recht hinderlich.

: Bearbeitet durch User
von Jojo S. (Gast)


Lesenswert?


von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Zwei Kameras rechtwinklig zueinander, die alle Minute (10Minuten) ein 
Bild schiessen und hinter dem Pilz Millimeterpapier.
Dann kann eine entsprechende Software das Wachstum prima berechnen.

Die Software alleine ist Stoff für ne prima Masterarbeit, oder gar 
mehrere.

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Tja, das mit dem Hacken ist genau der Grund, warum ich mich an euch 
Experten wende. Meine Vorstellung war, den Steuerchip der Anzeige zu 
patchen und mit dem Signal den Raspberry zu füttern (wie genau, keine 
Ahnung). Allerdings kann es gut sein, dass die Elektronik des 
Distanzmessers so hoch integriert und dicht gepackt ist, dass ein 
Patchen schwierig wird.

Die Wetterfestigkeit ist erst mal kein Thema, damit komme ich zurecht. 
Wichtig ist erst einmal zu klären, ob man so vorgehen kann, wie ich das 
skizziert habe.

Der Tip mit dem dem Modul aus China ist interessant, auch wenn erst mal 
die Kosten gesprengt würden. Beste Dank jedenfalls!

Die photografische Methode haben wir bereits evaluiert. Die praktischen 
Probleme, die sich beim fotometrischen Auslesen der umfangreichen(!) 
Daten ergeben, sind höchstwahrscheinlich zu groß. Danke trotzdem für den 
Vorschlag.

von chris (Gast)


Lesenswert?

Von welcher Höhendifferenz reden wir hier?

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Höhendifferenz max. 250 mm

von chris (Gast)


Lesenswert?

Eine Webcam, ein Rpi,... , laserpointer senkrecht von oben.
Pi macht 2 bilder, eins ohne, eins mit Laserpointer. Dann wird die
Differenz gebilded, Winkel aufgrund des Laserposition der calibrierten
Kamera ausgerechnet und damit dann die Hoehe ausgerechnet.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

chris schrieb:
> Eine Webcam, ein Rpi,... , laserpointer senkrecht von oben.
> Pi macht 2 bilder, eins ohne, eins mit Laserpointer. Dann wird die
> Differenz gebilded, Winkel aufgrund des Laserposition der calibrierten
> Kamera ausgerechnet und damit dann die Hoehe ausgerechnet.

Zum Glück kann man Laserpointer bei praller Sonne so gut sehen ;-)

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Könnte man bei einzelnen Fruchtkörper so machen, aber nicht bei 30 
gleichzeitig, die dann über bis zu 15 Tage alle 10 Minuten vermessen 
werden sollen. Die anfallenden Datenmengen müssen deshalb beim Messen 
gespeichert werden. Im Feld muss man die Apparatur außerdem schnell 
aufbauen können. Aber es schon richtig, für eine laborbasierte Studie 
zum Vergleich des Wachstumsverhaltens einiger Arten wäre das sicher eine 
denkbare Methode. Danke für die Idee!

Das mit der Sonne wäre nicht das Problem, weil wir im beschatteten Wald 
arbeiten.

von Detlef _. (detlef_a)


Lesenswert?

Diese Billig-Laserentfernungsmesser für 30$ oder so haben die freaks 
hier gehackt:

http://hackaday.com/2014/03/29/hacking-a-laser-tape-measure-in-3-easy-steps/

Die Teile haben eine serielle Schnittstelle. Das werden in allen Geräten 
die gleichen Innereien sein.

Cheers
Detlef

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Der Andere schrieb:

> Zwei Kameras rechtwinklig zueinander,

Da müssten sich Dashcams eignen, die enthalten auch
gleich die Loggingfunktion und liegen im Preisfenster.

> hinter dem Pilz Millimeterpapier.

Wenn man die Kameras einmal beim Aufstellen kalibriert,
sollte das für einen Pilz reichen, solange man nicht den
Kamerastandort verändert.

> Dann kann eine entsprechende Software das Wachstum prima berechnen.

> Die Software alleine ist Stoff für ne prima Masterarbeit, oder gar
> mehrere.

So aufwändig kann ich mir das garnicht vorstellen, wenn man etwas
Handarbeit bei dem aufgenommenen Film macht.

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Das ist äusserst interessant Detlef. Der Typ macht ziemlich genau das, 
was ich brauche, auch wenn das Gerät mit 60$ ausgewiesen ist. Nun müsste 
man sich mal durch die in Deutschland gehandelten Modelle ackern und 
sehen, ob es welche mit Schnittstelle gibt. Ich werd mal recherchieren.

Danke Harald für Deinen Kommentar. Sicher geht das händische Auslesen 
bei ein paar Pilzchen. Wenn aber 30 Messeinrichtungen ausgelesen werden 
müssen, die z.B. jeweils für 15 Tage alle 10 Minuten messen (= 2160 
Datensätze), dann wirds kaum mehr handhabbar.

von Detlef _. (detlef_a)


Lesenswert?

Auch in der Bucht gehen die Dinger billig über den Tisch, hier z.B. für 
14E+20E:

http://www.ebay.de/itm/50M-Mini-Digital-Handheld-Laser-Distance-Meter-Finder-Measure-Diastimeter-TA-/321948797652?hash=item4af5a4cad4:g:7-4AAOSwcOFWbtMT

Ich habe bei Chinabestellungen über die Bucht bisher immer gute 
Erfahrungen gemacht, die Lieferung dauert manchmal 8 Wochen und einmal 
mußte ich zum Zoll, aber es ging immer problemlos, für 34E benötigt man 
ja auch keine Kavallerie, wenn die mal nicht liefern sollten.

Ich würde mir einfach mal so ein Ding schiessen und schauen, ob der 
Schnittstellenhack damit funktioniert. Das sind absolute Massengeräte, 
die werden millionenfach produziert, da gibts ein oder zwei 
Elektronikdesigns und die Geräte sind vom Innenleben her identisch.

Cheers
Detlef

: Bearbeitet durch User
von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Sehr gut Detlef, ich vermute auch, dass die Dinger durchweg solche 
Schnittstellen haben. Hab inzwischen auch Lieferanten für das bereits 
gehackte Ding gefunden, so um die 70 Teuro. In ebay hab ich noch einen 
deutschen Lieferanten für ein Gerät (34€) gefunden:
http://www.ebay.de/itm/Laser-Entfernungsmesser-Entfernung-Lasermessgerate-Distanzmesser-bis-40m-EU-/272083880982?hash=item3f59768c16:g:avgAAOSwwE5Wa-jK

Na, jedenfalls bin ich dank Deiner Hinweise nun guten Mutes, dass ich 
das wuppen kann. Aber sicher muss ich dann noch mal auf euch Experten 
zurückkommen, wenn ich mit meinen flachbrüstigen Elektronikkenntnissen 
nicht weiterkomme.

Ciao, Hans

von Jojo S. (Gast)


Lesenswert?

Hans H. schrieb:
> Na, jedenfalls bin ich dank Deiner Hinweise nun guten Mutes, dass ich
> das wuppen kann.

Das ist der richtige Weg :-) Normalerweise arten hier Anfragen auf 
Entgeldarme Projektdurchführung aus und enden in Beschimpfungen und 
Threadsperrung...
Wenn ein brauchbares Messgerät mit zugänglicher Schnittstelle gefunden 
ist dann kann man über die µC Hardware diskutieren. Ein RPi ist wegen 
Stromverbrauch nicht gerade ideal. Ein Arduinoboard mit Mega328, Mega88 
oder auch kleine Cortex-M3 gibt es für <10€. Speicherung auf SD-Card 
bekommt man dank fertiger Bibliotheken auch darauf schnell realisiert. 
Alternativ vielleicht auch Messstellen mit Funkmodul die ihre Werte 
einem zentralen RPi zuspielen, das würde das Auslesen noch bequemer 
machen.

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Ok Jojo, ich werde sicher darauf zurückkommen.

Servus, Hans

von Detlef _. (detlef_a)


Lesenswert?

>>>
Das ist der richtige Weg :-) Normalerweise arten hier Anfragen auf
Entgeldarme Projektdurchführung aus und enden in Beschimpfungen und
Threadsperrung...

'Entgeltarm' muß es heißen, hat nix mit Geld oder Därmen zum tun. 
Sachlich full ACK, lästig auch das Herumkriteln am Meßkonzept bei 
vorgestellten Fragestellungen (Obwohl ich ebenfalls der Meinung bin, 
dass man besser zwei billige dashcams nehmen sollte).

Hans, halte uns mal auf dem Laufenden, wenn das klappt hat man einen 
neuen billigen Entfernungssensor für die vielen Dinge, die man machen 
will :-)))

Cheers
Detlef

von Hans H. (saftling)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Macht nix Detlef, das Gerät wird ca. 50 cm mit einem Erdspieß über dem 
Fruchtkörper angebracht. Siehe auch den Artikel anbei. In der 
beschriebenen Studie wird die Messerei elektromechanisch erledigt, mit 
den bereits beschriebenen Nachteilen.

von Hp M. (nachtmix)


Lesenswert?

Hans H. schrieb:
> ob es Tag/Nacht-Rhythmen
> gibt, inwiefern Umwelteinflüsse einschl. menschlicher Eingriffe das
> Wachstum beeinflussen und ob unterschiedliche Pilzgruppen sich im
> Wachstum unterscheiden.

Da würde ich mal die alten Pilzsammlerinnen befragen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die das auch ohne Lasertechnik wissen 
;-)

von butsu (Gast)


Lesenswert?

ist denn die Auflösung dieser billigen Laser Entfernungssensoren 
überhaupt ausreichend? Wieviel wächst ein Pilz in 10 min?

Ich würde einen Linienlaser senkrecht von oben auf den Pilz richten. Im 
45 Grad Winkel dazu eine Zeitrafferkamera, z.B. eine billige Ixus, mit 
CHDK gehackt. Die triggert dann auch den Laser. Auf dem Bild sieht man 
natürlich den Querschnitt der Oberseite des Hutes.

Wenn Kamera und Laser mechanisch fest verbunden sind, braucht die 
Anordnung im Feld nicht mehr kalibriert werden.

Die Auswertesoftware muß nicht furchtbar kompliziert sein, wenn man z.b. 
Matlab mit Image Processing Toolbox benutzt. Als Nebeneffekt läßt sich 
aus den Daten auch gleich der Hutdurchmesser (und die Krümmung) 
bestimmen.

Ich schätze, dass eine Auflösung besser als 0.1mm damit möglich ist.

von butsu (Gast)


Lesenswert?

okay, ich habe gerade erst das Word Dokument gesehen. Da gibst du 2-3mm 
Genauigkeit als ausreichend an. Lohnt es sich dann wirklich, alle 10 
Minuten zu messen?

von Hans H. (saftling)


Lesenswert?

Danke fürs Mitdenken! Die Genauigkeit reicht aus, weil viele Pilze sehr 
schnell wachsen. Das weiß man aber mehr oder weniger nur aus dem Labor 
unter kontrollierten Verhältnissen. Im natürlichen Umfeld mag sich das 
z.T. ganz anders darstellen, weil biotische und abiotische Faktoren 
wwirksam werden, die nicht naturgemäß kontrollierbar sind. Die werden 
wir aber auch messen und sehen, wie sie mit der Wachtumskinetik 
korrelieren. Ein Intervall von 10 min. ist ein Wert, der für 
bekanntermaßen schnell wachsende Pilze (z.B. kleine Tintlinge) plausibel 
ist, für langsamer wachsende wird man längere Intervalle bis zu 1 Stunde 
oder länger wählen. Die geforderte Genaugkeit ist ein Kompromiss 
zwischen Mindestanforderung und Budget. Wir betreten Neuland und müssen 
erst Erfahrung sammeln. Sollte sich herausstellen, dass eine feinere 
Auflösung weitere Erkenntnisse bringt, kann man das für ausgewählte 
Arten an einzelnen Fruchtkörpern machen. Das bisherige Konzept sieht 
vor, 30 Messeinrichtungen mehrmals während der Pilzsaison einzusetzen, 
damit wir die Möglichkeit haben, statistisch aussagekräftige Resultate 
über das Wachstumsverhalten einer PilzGEMEINSCHAFT und nicht einzelner 
Arten zu erzielen.

Noch eine Ergänzung zu der Idee, einen seriellen Port des 
Laser-Entfernungsmessers zu nutzen. Ich habe mittlerweile 2 Billiggeräte 
untersucht, beide haben Anschlussmöglichkeiten, wie von Detlev am 21.12. 
über ein möglicherweise passendes Hackingkonzept eines Kollegen in den 
USA geposted. Ich plane, Kontakt mit dem Hacker aufzunehmen.

Servus, Hans

: Bearbeitet durch User
von Detlef _. (detlef_a)



Lesenswert?

Hallo,

hier vorweg mal die Bilder, schauen ob der Server die nimmt.

Cheers
Detlef

von Detlef _. (detlef_a)


Lesenswert?

Yo, hat er wohl genommen, prima.

Ich habe so einen Billig Laser-Entfernungsmesser in China bestellt (24E 
oder so). Der funktioniert wunderbar, Genauigkeit habe ich nicht 
gecheckt aber die Wiederholgenauigkeit liegt im mm-Bereich, 40m macht 
der maximal. Der macht Einzel- und Dauermessung, Fläch/Volumen, hat 20 
Speicherplätze und kann von der Vorderkante und Hinterkante messen. LCD 
display hinterleutet, alles tutti.

Den habe ich mal auseinandergenommen, for learning and fun. Vorweg: eine 
serielle Schnittstelle zum Fernsteuern wie weiter oben beschrieben habe 
ich nicht gefunden. Aber sehr schönes Gerät, sehr leicht und wenn es 
fernsteuerbar wäre könnte man es als Entfernungsmesser für alle drei 
Dimensionen auf fliegenden Maschinen einsetzen oder woimmer.

Ich hab mal paar Bilder gemacht, die folgenden Bezeichnungen beziehen 
sich auf die letzten drei Zahlen des Filenamen.

In x424 sieht man den Laser (kleines Loch) und ne Linse vor dem großen 
Loch. In dem großen Loch wird hinten ein Diode verbaut sein ( schwarzes 
Ding in x252). An einem Pin der Platine der Diode (x043) liegen knapp 
100V an, x646. Deswegen nehme ich an, dass eine Avalanche Diode verbaut 
ist (Alternative wäre PIN Diode, aber brauchen die so hohe Spannungen, 
wer weiß ?!). Der Laser wird mit ca. 250MHz moduliert x206, ich nehme an 
die ziehen die Frequenz und messen damit die Laufzeit. Für 1mm braucht 
das
Licht ~ 1/(3E11) sec, das sind 3.3ps, nicht schlecht für nen 24E Gerät, 
Hut ab vor den chinesischen Massenprodukt Entwerfern.

Rechnen tut ein kleiner Cortex von ST x435, die hohe Spannung machen sie 
vermutlich mit der Spule x252.

So baut man Geräte, die nicht 250E wie die von Bosch kosten, das gefällt 
mir.

Allein: es fehlt die serielle zum Fernsteuern, schade, naja.

Gute Nacht
Cheers
Detlef

PS: Hab mir nochmal den hack in 
http://blog.qartis.com/arduino-laser-distance-meter/ angeschaut, die 
serielle hat 5 Kontakte. Das könnten wohl die 5 vias in x435 neben dem 
schwarzen Kabel sein, dachte erst das wären die Durchkontaktierungen für 
den Connector in x308, aber der hat ja 7 Kontakte. Hoffnung keimt.

: Bearbeitet durch User
von Hans (Gast)


Lesenswert?

Sehr schön, und das mit dem seriellen Port: die Hoffnung stirbt ja 
bekanntlich zuletzt! Die 5 Kontakte müssten auch über das Batteriefach 
erreichbar sein, ggf. durch ein Typenschild verdeckt. Ich habe mir 
ebenfalls so ein Gerätle in D bestellt (35 €) und die seriellen Kontakte 
herausgeführt (mit einem Konnektor verlötet). Es haat sich mittlerweile 
herausgestellt, dass mein Patensohn mit Arduino vertraut ist. Er hat 
begonnen die Timer funktion zu entwickeln, und zwar so, dass in den 
Ruheintervallen praktisch kein Strom gezogen wird, um eine Laufzeit von 
10+ Tagen zu erreichen. Ich werd mal versuchen, Euch im Sinne von Kräfte 
bündeln zusammenzubringen.

Erst mal danke für Dein Engagement, Hans

von micha (Gast)


Lesenswert?

Hm, wofür sind wohl die 5 "CON3" Pads ???

von Detlef_A (Gast)


Lesenswert?

>>>Hm, wofür sind wohl die 5 "CON3" Pads ???

Gute Frage.
War möglicherweise gestern schon zu spät.
Probier ich aus.

Cheers
Detlef

von René D. (Firma: www.dossmatik.de) (dose)


Lesenswert?

> Licht ~ 1/(3E11) sec, das sind 3.3ps, nicht schlecht für nen 24E Gerät,
> Hut ab vor den chinesischen Massenprodukt Entwerfern.
>

Das Verfahren ist klein wenig anders. Es wird ein Modulator aufgebaut 
mit der optischen Messstrecke und die Frequenz ist die Messgröße. So 
wird die Messung einfacher. Ähnliche den Messbrücken aus den Anfängen 
der Elektrotechnik.

Die Hohe Spannung deutet auf ein PIN Diode hin. Dadurch ist ein bessers 
Signal abgreifbar.


Kannst du den ST32 genauer ablesen/spezifizieren?

von René D. (Firma: www.dossmatik.de) (dose)


Lesenswert?

> Kannst du den ST32 genauer ablesen/spezifizieren?
Jetzt habe ich es besser gesehen.
STM32F030x8

von René D. (Firma: www.dossmatik.de) (dose)


Lesenswert?

der weiter IC könnte ein MAX5351 sein.

13bit DAC mit Serial Interface.

von Detlef _. (detlef_a)


Lesenswert?

>>Die Hohe Spannung deutet auf ein PIN Diode hin.

Braucht nicht ne Avalanche Diode auch ne hohe Spnnung in Sperrrichtung 
!?

Cheers
Detlef

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


Lesenswert?

Mark B. schrieb:
> Ein Pilz bzw. Pilzgeflecht ist aber ein Körper, hat also drei
> Dimensionen.

Wie haben die eigentlich den gigantischen Riesenpilz, den es irgendwo in 
den Staaten gibt, vermessen? Bodenradar?

von Hans (Gast)


Lesenswert?

Nein, nicht mit Radar. Das macht man mit Bodenproben, in denen Pilz-DNA 
analysiert wird. Damit kann man genau sagen, welche Dimensionen ein 
Pilzmyzel (= Pilzgeflecht) einer bestimmten Art im Boden hat. Daraus 
wird dann die Biomasse (kg) hochgerechnet. Der besagte Pilz in den USA 
ist übrigens eine Hallimasch-Art.

Servus, Hans

von chris_ (Gast)


Lesenswert?

Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread durch gelesen.

Aber ... habt Ihr diese Module schon in Betracht gezogen?:
http://www.robotshop.com/en/lidar-lite-2-laser-rangefinder-pulsedlight.html

von Cordula (Gast)


Lesenswert?

Accuracy: +/- 0.025m

Also ich habe son Dingen hier liegen, bin aber nicht wirklich 
begeistert. Rauscht ziemlich und auch sonst naja... ToF für 100€ ist 
halt so ne Sache...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.