Forum: Haus & Smart Home Hausinstallation


von Simon (Gast)


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Hallo,

ich wollte mal fragen was ich an Ausbildung brauche damit ich mein 
eigenes Haus verkabeln darf?

Bis dahin sind es wohl noch ein paar jährchen, daher wollte ich mal 
fragen was ich bis dahin machen muss ;)

Vom Kenntnisstand her traue ich mir das zu, aber welche Ausbildung 
brauche ich damit ich das offiziell darf?
Gibt es einen Studiengang der mir die nötige Qualifikation gibt oder 
brauche ich Eine andere Ausbildung? Gibt es eine Einzelne Prüfung um 
meine Qualifikation nach zu weisen?

Gruß,

Simon

von Axel L. (axel_5)


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Meisterprüfung Elektroinstallateur und Eintragung ins 
Installateursverzeichniss des EVU.

Das ist zumindest die ganz offizielle Variante.

Es gibt da durchaus Diskussionen zu, aber spätestens wenn es ans 
Anmelden des Zählers geht, wirst Du dann ein Gericht brauchen.

Gruss
Axel

von Michael B. (laberkopp)


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Simon schrieb:
> ich wollte mal fragen was ich an Ausbildung brauche damit ich mein
> eigenes Haus verkabeln darf?

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#M

von Daniel V. (danvet)


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Ich weiß es nicht.
Jedenfalls brauchst du zumindest jemand, der dir das hinterher abnimmt.
Ich wollte ein neues Bad selbst verkabeln und habe meinen freundlichen 
Elektriker gefragt, ob er es hinterher abnimmt (nein, wir kannten uns 
nicht). Er war damit einverstanden.
Er prüft dann alles, schließt die Leitung(en) im Sicherungskasten an und 
stellt ein Prüfbericht aus. Fertig.
Ob das jetzt auch für ein komplettes Haus geht...?

von Codix (Gast)


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Daniel V. schrieb:
> Ob das jetzt auch für ein komplettes Haus geht...?

Ja, das geht. Habe ich so gemacht.

von Simon (Gast)


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Codix schrieb:
> Daniel V. schrieb:
>> Ob das jetzt auch für ein komplettes Haus geht...?
>
> Ja, das geht. Habe ich so gemacht.

Wie viel hast du selbst gemacht? Ich würde gerne alles bis zu den LSS 
verkabeln, wenn ich dann noch einen Eli brauche der es an den Zähler 
hängt ist das okay für mich

von Codix (Gast)


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Ich habe die komplette Verdrahtung des Hauses, inkl. Zählerschrank 
gemacht.
Habe die notwendige Ausbildung.

Ich hatte mit ihm vorher ausführlich gesprochen, seine Hinweise und 
Ratschläge umgesetzt und ein wenig Material bei ihm gekauft.
Sonst habe ich alles im Großhandel gekauft. Nix Baumarkt!

Somit war er zufrieden und glücklich.

Der Meister kam dann nach der Fertigstellung und hat alles 
gemessen/kontrolliert und abgesegnet/das EVU Formular unterschrieben.

Am Folgetag hat er den Zähler gebracht, eingebaut und verplombt.

Das hat natürlich ein bisschen Geld gekostet, aber es war billiger als 
wenn es sein Elektrounternehmen komplett macht. Kostenersparnis ca. 60%.

Man muss nur nett mit denen sprechen. Wichtig ist dabei: ER ist der 
Meister und Du musst seine Ratschäge/Anweisung befolgen. Fange nicht an 
mit ihm zu diskutieren!
Nach der Abnahme kannst Du immer noch etwas ändern, falls Dir etwas 
nicht gefallen sollte.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Natürlich spart man Geld, wenn man es selbst macht, das der werte Herr 
Elektriker zum arbeiten geht um Geld zu verdienen und sein Personal auch 
zahlen muss wird dabei dann gern mal übersehen.

Wenn Anwälte, Steuerberater oder Webdesigner ihr Honoar verlangen kräht 
kein Hahn danach.

In Ausbildung und Beruf tönen einige, das der Hals mit 100k€ pro Jahr 
noch nicht voll genug ist und wenn dann ein Handwerker kommt, der seinen 
normalen Preis abrechnet, dann kommen die Tränen.

Von diesen Großverdienern würde keiner zu dem Preis, den der Handwerker 
verlangt bzw. als Stundenlohn hat zum arbeiten gehen.

Und natürlich gibt es die Möglichkeit einen Meister für sein Werk 
unterschreiben zu lassen, aber würdet Ihr denn gern Brief und Siegel für 
die Arbeit eines anderen geben, den Ihr nicht kennt, nur um paar Euros 
wegen, die im Schadensfall ganz schnell wieder weg sind?

Aber zurück zum Thema:

Wenn man ins Installateursverzeichnis eingetragen werden will um seinen 
Zähler letztendlich selbst beantragen zu dürfen muss man folgende 
Qualifikation erfüllen: 
https://www.swfl-netz.de/uploads/media/Matrix-Elektro-installateure.pdf

und folgende Mindestausstattung besitzen:
https://www.swfl-netz.de/uploads/media/BDEW-RL_Werkstattausruestung.pdf

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Man sollte beim Hausbau gut überlegen wieviele Hände man hat um alles in 
Eigenleistung zu machen. Im Endeffekt braucht alles viel Zeit, 
Werkzeuge, und Material zu guten Konditionen ... Lies auch 
http://www.vpb.de/baupraxis-neubau.php

von Michael B. (laberkopp)


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Codix schrieb:
> Nach der Abnahme kannst Du immer noch etwas ändern, falls Dir etwas
> nicht gefallen sollte.

Na na, das war nicht abgesprochen. Nur Wartung, keine Erweiterung.

Sven L. schrieb:
> Wenn Anwälte, Steuerberater oder Webdesigner ihr Honoar verlangen kräht
> kein Hahn danach.

Doch, natürlich. Man geht möglichst nicht hin, vermeidet den Kontakt und 
die Notwendigkeit von den Leuten wo es nur geht.

So verhält man sich auch beim Elektriker und sonstigen Handwerkern, weil 
man erfahren musste, daß sie einen über's Ohr hauen. Würden sie einen 
ordentlichen Stundenlohn nehmen (sagen wir 50 EUR/h, je nach Region ist 
das ja leicht unterschiedlich) und nicht noch beim Material ver-3-fachte 
Preise nehmen, dann sähe das anders aus. Aber KFZ-Reparatur wo 
Ersatzteile nicht mitgebracht werden dürfen sondern Wucherpreise kosten, 
wo 2 Stunden Arbeit mit 5 Stunden abgerechnet werden, und auf die 50 EUR 
noch 50 EUR für den Chef, 50 EUR für die Hebebühnenbenutzung und 50 EUR 
aus Spass draufkommen, damit haben sich die Kollegen die Kundschaft 
erfolgreich vergrault. Gier zieht nicht.

Gut, beim WebDesigner nicht unbedingt, da gibt es einige, die für ein 
Sekretärinnengehalt arbeiten.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Michael, Du magst schon recht haben, wie überall gibt es schwarze 
Schaafe.
KFZ-Werkstatt wo man nicht mit zum Auto gucken darf, der Versichung 
wegen... das zeugt auch von Seriösität.

Allerdings muss man auch dazu sagen, das der Endkunde zum Teil Material 
über Plattformen wie Ebay günstiger inkl. Steuer bekommt, als der 
Handwerker im Großhandel ohne Steuer.

Das Bsp mit dem mitgebrachten Material ist gut... Du bringst deine 
Bremsbeläge selbst mit, die Fachwerkstatt soll einbauen, 2 Tage später 
ein tötlicher Unfall, wen packt die Staatsanwaltschaft?

Klar das ist ein krasses Bsp. Aber jetzt kauftst Du im Internet ne 
Heizung, der Fachhandwerker schließt das Teil an und nimmt es in 
Betrieb, nach kurzer Zeit ist das Teil kaputt, der Kunde rennt zu Dir 
und Du darfst telefonieren, da der Hersteller nicht mit Endkunden 
spricht... Du hast an der Heizung aber keinen Euro verdient, dein Kunde 
meint, weil Du es installiert hast, bist Du verantwortlich und will die 
2 Stunden Fehlersuche nicht zahlen...

Das Handwerk hat da schon tolle Geschichten erlebt, aber wenn der Kunde 
dich "erpresst" und sagt entweder bauen Sie die Solaranlage auf's dach 
die ich besorgt habe, oder Sie bekommen den restliche Auftrag auch 
nicht, dann geben viele klein bei.

Heutzutage hast Du auch Kunden, die auf nichts verzichten wollen, aber 
unbedingt sparen wollen, wenn Du dann Vorschlägst nur die UP-Dosen zu 
setzen und die Kabel später einzuziehen, wenn Geld da ist, wird man 
pampig.

von Ralf (Gast)


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Naja. Ehrliche Handwerker gibt es kaum noch. Erst wird der Auftrag 
verschleppt, d.h. man wird ständig vertröstet und muss ein halbes Jahr 
warten bis man dran kommt. Einen richtigen Kostenvoranschlag gibt es 
nicht. Die Preise sind hinterher genauso unverschämt wie der Pfusch der 
abgeliefert wurde.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Ralf schrieb:
> Naja. Ehrliche Handwerker gibt es kaum noch...

Nunja es ist halt leider so, das auch im Handwerk der Nachwuchs fehlt, 
heut rennt ja jeder zum studieren, geignet oder nicht spielt keine 
Rolle, Hauptsache keine schmutzigen Hände und möglichst viel Geld für 
möglichst wenig Anstrengung.

Die Guten Handwerker, die es durchaus noch gibt, sind teilweise über 
Monate oder Jahre hin ausgebucht und springen im Dreieck, da zum 
geplanten Tagesgeschäft noch ungeplantes dazu kommt.

Kunden können sich teilweise nicht entscheiden, da sie nicht wissen was 
Sie wollen und je nach Tagesform einfach mal alles über den Haufen 
geschmissen wird, was auch Geld kostet, nur das das hinterher keiner 
wissen will.

Oder Kunden veruschen sich selbst und der Handwerker darf dann zum 
retten kommen...

von Michael B. (laberkopp)


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Sven L. schrieb:
> Das Bsp mit dem mitgebrachten Material ist gut... Du bringst deine
> Bremsbeläge selbst mit, die Fachwerkstatt soll einbauen, 2 Tage später
> ein tötlicher Unfall, wen packt die Staatsanwaltschaft?

Niemand.

Auch nicht wenn die Werkstatt ihre eigenen verbaut hat.

Welches übrigens dieselben gewesen wären.

Blöde ist, wenn die mitgebrachten nicht passen. Dann hat die Werkstatt - 
zu Recht - die erfolglose Reparatur in Rechnung gestellt, und du darfst 
nochmal das richtige Material kaufen und nochmal eine Reparatur zahlen - 
an Stelle daß es als Verschulden der Werkstatt alles auf deren Kappe 
gegangen wäre.

Aber wenn mir eine Werkstatt eine Reparatur mit so vielen Arbeitsstunden 
in Rechnung stellen will, die ich sogar als Laie unterboten habe obwohl 
ich es nur ein mal in meinem Leben gemacht habe, dann hat sie mich 
gerade betrogen. Und das merken sich die Kunden.

Das ist so ähnlich wie bei den politischen Parteien: Alle haben schon 
mal Mist gebaut und sind unwählbar.

> Du hast an der Heizung aber keinen Euro verdient

Warum auch, du bist für deine Arbeitszeit ordentlich entlohnt werden. 
Warum musst du NOCH MAL an etwas verdienen das dich keine Zeit gekostet 
hat ? Ja, geht die Heizung kaputt, sucht der Kunde möglichst Hilfe bei 
einem anderen Handwerker: Denn der eine würde niemals zugeben, daß der 
Pfusch an seiner Arbeit liegt und würde es immer auf das Material 
schieben, also die herbeigeholte Heizung.

> aber wenn der Kunde dich "erpresst" und sagt entweder bauen Sie
> die Solaranlage auf's dach die ich besorgt habe, oder Sie bekommen
> den restliche Auftrag auch nicht

Erpressung soll es sein, wenn man ihm die Arbeitsstunden die das auf's 
Dach bauen benötigt zahlt ? Eine ganz neue Definition des Wortes 
Erpressung. Ich geb dir Geld, wehr dich nicht.

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Michael B. schrieb:
> Erpressung soll es sein, wenn man ihm die Arbeitsstunden die das auf's
> Dach bauen benötigt zahlt ? Eine ganz neue Definition des Wortes
> Erpressung. Ich geb dir Geld, wehr dich nicht.

Naja wenns denn nur so einfach wäre... Der Kunde kauft billig Schrott 
aus dem Internet, der Handwerker muss (soll) montieren und ist am Ende 
der böse, weil es nicht so funktioniert wie der Kunde es gern hätte...

Wie gesagt man soll nicht alle Handwerker und nicht alle Kunden über 
einen Kamm scheren, aber ich habe schon so einiges gehört und selbst 
erlebt, wesswegen viele die ich kenne sehr sehr vorsichtig sind, wenn 
der Kunde sein Material bringt und der Handwerker nur noch installieren 
soll.

Ich verstehe es gut, wenn das ablehnt wird und es gibt natürlich 
Ausnahmen...

Grundsätzlich sind die Kunden, die wissen was Sie wollen und Dir sagen 
Du bist der Fachmann, ich will das es funktioniert die dankbarsten.

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