Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Zertifikat oder Teilnahmebestätigung


von Fragender (Gast)


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Hallo,

ich hätte mal eine Frage zu Fortbildungen. Es gibt ja welche die mit 
einem Zertifikat oder einer Teilnahmebestätigung beendet werden. Was 
wird nun mehr angesehen? Ein Zertifikat oder eine Teilnahmebestätigung? 
Ich will eine nebenberufliche 4 Monate dauernde Fortbildung machen. 
Diese kostet natürlich und für die Prüfung selber, um dann ein 
Zertifikat anstelle nur einer Teilnahmebestätigung zu bekommen, müsste 
ich nochmal 300 Euro zahlen. Lohnt sich das für den CV?

von Paul B. (paul_baumann)


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Fragender schrieb:
> müsste
> ich nochmal 300 Euro zahlen. Lohnt sich das für den CV?

Das lohnt sich für den, der das Zerr-ti-fickat ausstellt auf jeden Fall.
Lege noch 10 Euro für einen schönen Rahmen drauf, und platziere das 
Ganze mittig über dem Sofa.

MfG Paul

von Christian B. (luckyfu)


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Wenn eine Prüfung dabei ist, welche nicht abgelegt wird ist das nachher 
wie die Prüfung nicht bestanden zu haben.

von Rosch (Gast)


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Nunja, eine Teilnahmebestätigung, wie der Name schon vermuten lässt, 
bestätigt dir die physische Anwesenheit bei dem Kurs XY. Steht da noch 
drauf "mit Erfolg teilgenommen" dann war der Kursleiter / Dozent der 
Meinung, das du auch was begriffen hast. Das ist aber immer noch keine 
konkrete Aussage über den vermittelten Lernstoff. Im Prinzip kannst eine 
Teilnahmebestätigung einrahmen und über das WC hängen.
Ein Zertifikat (Unterscheidung: Zertifikat eines (lokalen) 
Bildungsinstitutes XY = Urkunde = Teilnahmebestätigung. Im Gegensatz 
hierzu Zertifikate von genormten und von Industrie und Wirtschaft 
angenommen Prüfungszentren wie z.B. LPIC oder MCSE) bescheinigen dir im 
allgemeinen erfolgreich an einer Prüfung über einen bestimmten 
Lerninhalt teilgenommen (bestanden) zu haben. WENN ein Unternehmen das 
Zertifikat XY verlangt hast du damit zumindest einen Fuß in der Tür, 
ansonsten Verwendung: siehe Teilnahmebestätigung.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Wobei ich meine obige Aussage doch relativieren muss, wenn es um die 
Kenntnisse relevanter Normen und Prozess-Modelle geht.

Wer da noch ein Zertifikat nachweisen kann, schön und gut.

Aber ich finde diesen Begriff doch inflationär, ein Zertifikat kriegt 
doch jeder schon nach einem Kochkurs.

von Fragender (Gast)


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Also lieber die 300 Euro für was Andere ausgeben? Lese auch oft man 
bekommt für mache Fortbildungen nach 2 Tagen auch z.T ohne Prüfung ein 
Zertifikat. Da scheint mir das Geld dafür schon etwas viel...

von Thomas1 (Gast)


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An Hochschulen ist es einfach.

Benotetes Zertifikat > Zertifikat > Teilnahmebestätigung

von lalala (Gast)


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Um was für eine Fortbildung geht es denn? Je nachdem könnte das 
Zertifikat später nötig sein.

von Nemesis (Gast)


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lalala schrieb:
> Je nachdem könnte das
> Zertifikat später nötig sein.

Nur, wenn es in der Praxis zur Anwendung kam. Die Halbwertzeit
solcher Dokumente ist da noch kürzer.

von Wahrheitsverkünder (Gast)


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Fragender schrieb:
> ich hätte mal eine Frage zu Fortbildungen. Es gibt ja welche die mit
> einem Zertifikat oder einer Teilnahmebestätigung beendet werden. Was
> wird nun mehr angesehen? Ein Zertifikat oder eine Teilnahmebestätigung?
Mein Sohn ich verrate es dir: Es kommt auf die Inhalte an, den Ruf des 
Zertifikats, die Inhalte dessen, die anerkannte Tauglichkeit und nicht 
wie du sie in zwei völlig unwichtige Klassen einteilst. Noch wichtiger 
ist jahrelange Praxiserfahrung im entspr. Bereich mit nachweisbaren 
Projekten und Referenzen, dagegen stinkt jedes Zertifikat ab, es wäre 
nur noch eine kleine Kirsche auf dem Eispokal oben drauf, zur Zierde, 
wenn die fehlt ist es immer noch ein mächtiger Eispokal, du verstehst 
was ich meine?

von oszi40 (Gast)


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Wahrheitsverkünder schrieb:
> kleine Kirsche auf dem Eispokal

Naja, es kommt etwas auf die Firma und den Auftrag an. Für manche Fälle 
muß diese Firma ihren Kunden einen für xyz zertifizierten Fachmann 
NACHWEISEN...
Dann wird wieder mal ein Feuerwehreinsatz fällig oder ...

von Danilo (Gast)


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Fragender schrieb:
> Ich will eine nebenberufliche 4 Monate dauernde Fortbildung machen.
> Diese kostet natürlich und für die Prüfung selber, um dann ein
> Zertifikat anstelle nur einer Teilnahmebestätigung zu bekommen, müsste
> ich nochmal 300 Euro zahlen. Lohnt sich das für den CV?

So pauschal lässt sich das schwer sagen.

Eine zertifizierte Fortbildung (mit Fachprüfung) kann da durchaus 
ausschlaggebend sein bei einer Einstellung.

Hängt natürlich auch vom Personaler, dem Fachgebiet und anderen 
Randbedingungen ab.

Es bricht sich doch keiner einen Zacken aus der Krone, wenn er alle 3-4 
Jahre mal so ein Ding macht.

von Johann Klerdner (Gast)


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Eine Teilnahmebestätigung ist nicht automatisch ein Zertifikat. 
Umgekehrt schon!

von Paul B. (paul_baumann)


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Danilo schrieb:
> Es bricht sich doch keiner einen Zacken aus der Krone, wenn er alle 3-4
> Jahre mal so ein Ding macht.

Es nützt nur Nichts und ist vertane Zeit und vertanes Geld. Es gibt 
Leute, die sich ohne Mühe die Wände ganzer Zimmer mit Zertifikaten über 
alle möglichen Kenntnisse und Fertigkeiten tapezieren können.

Ich könnte mir jetzt zum Beispiel ein wunderschönes Zertifikat mit 
Goldrand anfertigen, das mich als Unternehmensberater ausweist.
Diese Berufsbezeichnung ist nicht geschützt.

...und dann?

Werde ich automatisch von Allen Umstehenden für den großen Zampano 
gehalten, der ein marodes Unternehmen in 10 Minuten zum Olymp führt.

Ganz sicher, denn: Ich habe ein ZERR-TI-FICKAT dafür.

:-((

MfG Paul

von Axel L. (axel_5)


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Es kommt darauf an.

Wenn am Ende der Gabelstaplerschein steht, ist das schon wichtig, denn 
ohne darf man in den meisten Firmen keinen Gabelstapler fahren.

Auf ein Certifikat für einen C++ Lehrgang  kann man eher verzichten, 
wobei das auch darauf ankommt. Ein Dipl.-Ing. braucht das eher nicht, 
für einen Web-Designer, der das als Seiteneinsteiger macht, ist das eher 
sinnvoll.

Gruss
Axel

von Jetzt Los (Gast)


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Eine Teilnahmebestetigung ist gut fuer's Steueramt, damit kann die 
Spesenauslage gerechtfertigt werden.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Die einzigen Zertifikate, die sich wirklich lohnen, sind die von 
namhaften Herstellern wie Microsoft, Xilinx, Atmel, ARM, etc.

Man muss wirklich was drauf haben, um diese zu erlangen. Aber dafür kann 
man dann umso besser mit denen hausieren gehen.

von Thomas1 (Gast)


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Dipl.-Ing. schrieb:
> Die einzigen Zertifikate, die sich wirklich lohnen, sind die von
> namhaften Herstellern wie Microsoft, Xilinx, Atmel, ARM, etc.


Die Zertifizierung von Microsoft ist wertlos. Erstmal ist nur 
auswendiglernen gefragt und dann bringt es im Arbeitsleben nichts. 
Besser sind Zertifikate von SAP, LPI und ITIL.

von Paul B. (paul_baumann)


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Thomas1 schrieb:
> Besser sind Zertifikate von SAP...

Besser? Kannst Du von mir geschenkt kriegen. Muß es nur in dem Stapel 
wiederfinden.

:-(

MfG Paul

von oszi40 (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Besser?

Es kommt auf den konkreten Auftrag an. Du kannst 1000 teure Zertifikate 
haben. Wenn der Führerschein fehlt, darfst Du nicht mal Auto fahren. 
Andererseits wird kein Personaler mal schnell einen Taxifahrer als 
SAP-Profi einstellen wenn keine Referenzen verfügbar sind...

von Cyblord -. (cyblord)


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Paul B. schrieb:
> Thomas1 schrieb:
>> Besser sind Zertifikate von SAP...
>
> Besser? Kannst Du von mir geschenkt kriegen. Muß es nur in dem Stapel
> wiederfinden.

Aber nicht dass du dann ausversehen die Belobigungen zur 
Soll-Übererfüllung deines VEB rauskramst.

von Paul B. (paul_baumann)


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Cyblord -. schrieb:
> Aber nicht dass du dann ausversehen die Belobigungen zur
> Soll-Übererfüllung deines VEB rauskramst.

Oh, damit kann ich gerade nicht dienen -aber ein Zertifikat als 
langjähriger Teilnehmer am Werksküchenessen könnte ich vorweisen.
Darüber hinaus bin ich DDR-Meister in der 4x4 Liter-Staffel gewesen...

MfG Paul

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dipl.-Ing. schrieb im Beitrag #4446256:
> Wer fährt denn auf solche Zertifikate ab?
> Müssen wohl untere Schichten sein: Personaler, Techniker, Dipl.-Ing.(FH)
Wieder mal dieses blödsinnige "Herrendenken"?
Obwohl, zumindest mit dem "Denken" wars doch nicht so weit hin, das kam 
erst nach dem unkontrollierten Losschwallen. Denn selbiger Dipl.-Ing. 
schrieb dann eine halbe Stunde später:
> Wobei ich meine obige Aussage doch relativieren muss, wenn es um die
> Kenntnisse relevanter Normen und Prozess-Modelle geht.
> Wer da noch ein Zertifikat nachweisen kann, schön und gut.

Fragender schrieb:
>>>> Ich will eine nebenberufliche 4 Monate dauernde Fortbildung machen.
Ich schließe mich vor jeder Aussage der Frage an, die
lalala schrieb:
>>>> Um was für eine Fortbildung geht es denn?

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