Hallo werte Forengemeinde, da dies mein erster Beitrag ist möchte ich mich kurz vorstellen. Mein bürgerlicher Vorname ist Robert und bin um die 30 Jahre alt. Neben einer Lehre als Energieelektroniker habe ich vor ungefähr 4 1/2 Jahren den Titel eines staatlich geprüften Technikers für Elektrotechnik erworben, bin jedoch dank meiner beruflich eingeschlagenenen Laufbahn dannach zu einem Fachidioten mutiert, der mit der Elektrotechnik nur rudimenär was zu tun hat. Bereits seit einigen Jahren hat sich dieses Forum (und der Nicht-Forenteil) als gute Quelle zur Beantwortung meiner Fragen (oder als Anregungung zum beantworten dieser) erwiesen, so dass ich nun meine erste Frage, die hier bereits nicht vorher gelößt wurde (ich hoffe ich habe die Google- sowie Forensuche ausreichend benutzt), stellen möchte. Häufig besprochenes Thema: Der Induktionsofen. Meine Frage bezieht sich auf die zu wählende Frequenz des Oszilattors. In vielen Beiträgen hier finde ich eine Menge Anregungen zu Oszillatorschaltungen für einen Induktionsofen. Sehr viele Benutzer, die sich mit diesem Thema befasst haben und auch bereits eigene Projekte erfolgreich auf die Beine gestellt haben, haben im Vergleich zur Netzfrequenz relativ hohe Arbeitsfrequenzen gewählt. Ich glaube das resultiert einfach daraus, dass diese Öfen keine konkrete Anwendung haben und einfach nur Dinge zum glühen gebracht werden sollen, bin mir hier jedoch nicht sicher. Zu meinem Fall: Hin und wieder gieße ich privat Blei mit einem "normalen" kleinen Ofen für diesen Zweck konstruiert. Dieser hat ein Fassungsvermögen von 8kg Blei sowie 700 Watt und arbeitet mit einer normalen Heizspule. Das Blei wird mit einem kleinen Auslass per Hand in Kokillen gefüllt. Leider ist die Verlustleistung relativ hoch, ohne hinzusehen kann man, wenn man einen halben Meter daneben steht, sagen, ob dieser Ofen an ist oder nicht, alleine durch die Abwärme. Da es sich um legiertes Blei handelt (Zinn und Antimon) ist man zudem immer wieder gewzungen gelegentlich die Schmelze umzurühren, da sich die zugegebenen Metalle gerne auf der Oberfläche absetzen. Weitere Nachteile gibt es auch noch, aber das würde den Umfang dieses Beitrags sprengen und hilft nicht in der eigentlichen Fragestellung. Es gibt höherwertige Modelle auf dem Markt, jedoch sind die nur unwesentlich besser. Insbesondere das Umrühren macht kein Ofen. Daher war meine Idee mir einfach selber einen kleinen Induktionsofen zu bauen für diesen Zweck. Höhere Isolierung bzw. Wirkungsgrad realisierbar, Badbewegung in der Schmelze, je nachdem sogar mit automatisiertem Abfluss und Kokillensteuerung, idealerweise das Ganze mit einem Microcontroller (Temperatureinstellung, Gießzeiten etc.) gesteuert. So zumindestens meine Vorstellung. Dies noch in dem Falle gekoppelt mit einem höheren Fassungsvermögen des Tiegels (1 Liter Blei = 11,3 kg). Mein großes Problem: Die Wahl der Arbeitsfrequenz. Fogelndes ist mir bekannt: Die Frequenz hat unmittelbaren Einfluss auf die Eindringtiefe in das zu erwärmende Material. Die Eindringtiefe bassiert auf dem Skineffekt bzw. der Skintiefe. Nach einer ersten Rechnung sollte diese im Falle von Reinblei bei ungefähr 32mm bei 50 Hz liegen. Schaue ich mir die Homepages kommerzieler Anbieter von Induktionsöfen an, so sind selbst bei riesigen Hochöfen Frequenzen über der Netzfrequenz gewählt. Auch werben einige damit, bestehende Netzfrequenzöfen auf "Mittelfrequenz" umzurüsten um diese Effektiver zu machen. Dies verstehe ich nicht ganz. Wäre bei solch großen Volumen nicht eine möglichst niedrige Frequenz ideal, damit die Wärme sich gleichmäßig "verteilt"? Ich persönlich hätte den Tiegel des Schmezofens so dimensioniert, dass der Durchmesser in Abhängigkeit zu der Skintiefe + X gewählt wird, so dass sichergestellt ist, dass die Wärme möglichst gleichmäßig auf die Schmelze wirkt und die Felder die Schmelze nicht vollständig durchdringen können. Auch wäre es natürlich bedeutend einfacher mit Netzfrequenz zu arbeiten. Einen dicken Tyristor mit einer Pulsweitenmodulation ansteuern sollte auch ich noch irgendwie hinbekommen. Eine weitere, jedoch eher sekundäre offene Frage wäre, wie ich die Induktivität an das zu erwärmende Material anpasse. Auch dies wird von Fachfirmen immer wieder beworben. Mir fehlen hier konkrete Anhaltspunkte, jedoch habe ich mich hiermit bisher nur wenig befasst. Gibt es hier jemanden, der meine Fragen beantworten kann oder Hinweise geben kann? In der Hoffnung, sich nicht durch vermeindlich dumme Fragen zu Beginn seiner Forenkarriere blamiert zu haben, Robert
Robert G. schrieb: > Dieser hat ein Fassungsvermögen von 8kg > Blei sowie 700 Watt und arbeitet mit einer normalen Heizspule. Also etwa 1 Liter. Robert G. schrieb: > Leider ist > die Verlustleistung relativ hoch, ohne hinzusehen kann man, wenn man > einen halben Meter daneben steht, sagen, ob dieser Ofen an ist oder > nicht, alleine durch die Abwärme. Dann lohnt es sich evtl. die Wärmeisolierung zu verbessern, aber bei dem relativ niedrigen Schmelpunkt werden die Verluste so sehr hoch nicht sein. Du kannst das ja mal bei konstanter Temperatur anhand der Ein/Aus Zeiten der Heizung abschätzen. Die Wärmeverluste werden nicht weniger, wenn du den Tiegel mit Hochfrequenz heizt, aber du bekommst noch zusätzliche Verluste bei der Herstellung und Applikation der Hochfrequenz. Robert G. schrieb: > Schaue ich mir die > Homepages kommerzieler Anbieter von Induktionsöfen an, so sind selbst > bei riesigen Hochöfen Frequenzen über der Netzfrequenz gewählt. Weil die einzuschmelzende Teile klein sind. Die riesige Kurzschlußwindung einer vorhandenen Schmelze könnte man leicht mit niedriger Frequenz warm halten, aber zu dieser Temperatur muss man man erstmal hin kommen. Ich würde den Ofen lassen, wie er ist, evtl. aber die Wärmedämmung verbessern. Hoffentlich hast du eine Absaugung des giftigen Bleidampfes installiert. Das wäre viel wichtiger als kosmetische Änderungen am Ofen.
@Robert G. (robmann) >erfolgreich auf die Beine gestellt haben, haben im Vergleich zur >Netzfrequenz relativ hohe Arbeitsfrequenzen gewählt. Das ist normal. Dadurch werden die Induktivitäten und Kapazität deutlich kleiner. Außerdem die Wirbelströme größer. > Ich glaube das >resultiert einfach daraus, dass diese Öfen keine konkrete Anwendung >haben und einfach nur Dinge zum glühen gebracht werden sollen, Nein, nicht nur. >Hin und wieder gieße ich privat Blei mit einem "normalen" kleinen Ofen >für diesen Zweck konstruiert. Dieser hat ein Fassungsvermögen von 8kg >Blei sowie 700 Watt und arbeitet mit einer normalen Heizspule. Was für diese Anwendung vollkommen ausreichend ist. > Das Blei >wird mit einem kleinen Auslass per Hand in Kokillen gefüllt. Leider ist >die Verlustleistung relativ hoch, ohne hinzusehen kann man, wenn man >einen halben Meter daneben steht, sagen, ob dieser Ofen an ist oder >nicht, alleine durch die Abwärme. Daran änder auch eine Induktionsheizung wenig. OK, man könne eine bauen die mehrere kW dort reinumpt und dadurch den Schmelzprozess beschleunigen und somit auch das Aufheizen der Isolation vermindern, wirklich sinnvoll ist das aber nicht. >Daher war meine Idee mir einfach selber einen kleinen Induktionsofen zu >bauen für diesen Zweck. Höhere Isolierung bzw. Wirkungsgrad >realisierbar, Naja, Vorsicht. Du kannst auch deinen jetztigen Ofen besser isolieren. Und für einen guten Wirkungsgrad braucht es beim Induktionsheizer auch viel Erfahrung ;-) >Badbewegung in der Schmelze, je nachdem sogar mit >automatisiertem Abfluss und Kokillensteuerung, idealerweise das Ganze >mit einem Microcontroller (Temperatureinstellung, Gießzeiten etc.) >gesteuert. So zumindestens meine Vorstellung. Spielerei. Viel Aufwand für wenig Verbesserung. Wenn es nur ums Basteln geht, nur zu. Wenn aber eine gewisse Effizienz und Sinnhaftigkeit dahinter stehen soll, vergiss es. >Die Frequenz hat unmittelbaren Einfluss auf die Eindringtiefe in das zu >erwärmende Material. Die Eindringtiefe bassiert auf dem Skineffekt bzw. >der Skintiefe. Nach einer ersten Rechnung sollte diese im Falle von >Reinblei bei ungefähr 32mm bei 50 Hz liegen. Kann sein, klingt aber recht wenig. Blei hat eine deutlich schlechtere Leitfähigkeit als Kupfer, und das hat ca. 10mm bei 50 Hz. https://de.wikipedia.org/wiki/Skin-Effekt#Berechnung >Homepages kommerzieler Anbieter von Induktionsöfen an, so sind selbst >bei riesigen Hochöfen Frequenzen über der Netzfrequenz gewählt. Siehe ganz oben! >Wäre bei solch großen Volumen nicht eine möglichst niedrige Frequenz >ideal, damit die Wärme sich gleichmäßig "verteilt"? Anscheinend nicht. >Ich persönlich hätte den Tiegel des Schmezofens so dimensioniert, dass >der Durchmesser in Abhängigkeit zu der Skintiefe + X gewählt wird, so >dass sichergestellt ist, dass die Wärme möglichst gleichmäßig auf die >Schmelze wirkt und die Felder die Schmelze nicht vollständig >durchdringen können. ??? Ist da ein "nicht" reingerutscht? >Auch wäre es natürlich bedeutend einfacher mit Netzfrequenz zu arbeiten. >Einen dicken Tyristor mit einer Pulsweitenmodulation ansteuern sollte >auch ich noch irgendwie hinbekommen. Wenn ein Induktionsofen bei 50 Hz einen guten Wirkungsgrad haben soll, müssen die Spulen riesig sein! So 1m++ würde ich schätzen. Denn sonst werden die Blindströme und damit die Verluste in der Spule riesig. >Eine weitere, jedoch eher sekundäre offene Frage wäre, wie ich die >Induktivität an das zu erwärmende Material anpasse. Gar nicht, u.a. weil du davon keiner Ahnung und Erfahung hast. Das ist für dein Bastelprojekt auch vollkommen nebensächlich. Für einen Volumen von ca. 1l und Blei würde ich mal von 20-100kHz ausgehen, tendetiell eher 20kHz. Blei hat ca. 208 mOhm mm^2/m, Kupfer 17,5, macht ~ Faktor 12. Die Skintiefe steigt aber mit Wurzel(rho), also nur Faktor 3,4.
@ Hp M. (nachtmix) >Hoffentlich hast du eine Absaugung des giftigen Bleidampfes installiert. >Das wäre viel wichtiger als kosmetische Änderungen am Ofen. Welcher Bleidampf? Blei verdampft erst bei 1744°C, davon ist die Schmelze bei ~350°C meilenweit weg. https://de.wikipedia.org/wiki/Blei Auch beim Löten gibt es keinen Bleidampf, da einzige was raucht ist das langsam verbrennende Flußmittel. Das macht auch eher die Atemprobleme!
bzgl. der Frequenzwahl empfehle ich http://www.hcrs.at/MININD.HTM Ich glaube auf diesen Seiten wurde die Frequenz des verwendeten 40W-MW-Senders zwischen 990 und 1.100kHz variiert, um verschiedene Wirktiefen zu erzielen. Also um z.B. nur eine Oberflächenhärtung zu ermöglichen.
Vielen Dank für die Antworten. Ich weiss, dass mein Projekt finanziell und vom Zeitaufwand nicht sinnvoll ist, eine bessere Isolation des alten Ofens deutlich einfacher. Aber darum ging es mir nie. Ich würde einfach nur gerne einen wieder aufgeflammten Basteltrieb befriedigen. Hp M. schrieb: > Hoffentlich hast du eine Absaugung des giftigen Bleidampfes installiert. > Das wäre viel wichtiger als kosmetische Änderungen am Ofen. Ich nutze beim Gießen immer eine persönliche Schutzausrüstung. Schutzbrille, Atemschutzmaske, dicke Schweißerhandschuhe und eine Schürze. Niemand mag heißes Blei irgendwo im Gesicht oder sonstwo auf dem Körper haben. Das kennt jeder in kleinerem Maßstab in Kombination mit einem Lötkolben. Grundsätzlich denke ich nach den Antworten, auch wenn ich die Frequenz jetzt nachvollziehbar eingrenzen kann, dass ein Versuch im gewünschtem Setup das beste wäre um die ideale Frequenz sinnvoll zu bestimmen. Auch sollte ich die Skintiefe nochmal neu berechnen. Deshalb bin ich erst einmal von den bekannten, im Internet publizierten Oszillatorenschaltungen (Royer etc.) abgerückt, da hier die Frequenz nicht variabel beliebig verstellbar ist oder nur durch erhöhten Aufwand. Ganz ganz simpel ausgedrückt versuche ich mich mal an einer Lösung mit einem Funktionsgenerator IC (AD 9832 oder ähnlich) sowie einer dicken Verstärkerschaltung dahinter. Zuerst über den PC gesteuert, später möglicherweise mit einem Mikrocontroller. Am Sinnvollsten erscheint es mir sich hier zunächst fertigen Entwicklungsboards zu bedienen, die von vielen IC Herstellern angeboten werden. Also ab an Zeichenbrett!
Hi, vielleicht tut es ja auch ein dicker Frequenzumrichter als Energiequelle. Mir spukt sowas auch ab und an für Aluminium im Kopf herum. Ein 30kW Solarwechselrichter, den ich hier noch habe, beinhaltet einen Drei-Schenkel Drehstromtrafo und einen modifizierten Frequenzumrichter und ist für zukünftige Anfälle von Größenwahn reserviert... Darf ich fragen was Du mit der Zinnlegierung machst? Ich suche noch jemanden, wo ich Weißmetallager im Bedarfsfall neu gießen und ausspindeln lassen kann. (Vorkriegsoldtimer) vg
Bei 30kW hat man natürlich ordentlich Leistungsreserven. Um die voll nutzen zu können wird man nur leider mit der hausüblichen Elektroinstallation nicht weit kommen. Auch wenn ich ebenfalls größenwahnsinnig veranlagt bin habe ich mich daher für mein Projekt auf einen Ofen mit maximal 2kW begrenzen müssen, tendenziell eher weniger. Interessant schrieb: > Darf ich fragen was Du mit der Zinnlegierung machst? Der Hauptbestandteil meiner Legierung ist primär Blei mit einem Zinnanteil von ca. 5-10% sowie meißt über 10% Antimon (aufgrund seiner Wasseranomalie, daher schrumpft der Guss nicht zu sehr beim abkühlen). Ich gieße mir daraus Flintenlaufgeschosse. Die sind grundsätzlich nicht alzu anspruchsvoll was die Legierung betrifft, daher nutze ich gerne alles mögliche an Bleischrott. Alte Auswuchtgewichte aus dem KFZ Bereich (leider selten geworden, die dürfen nicht mehr aus Blei sein), Dachdeckerbleischrott, alte Drucklettern, Kugelfangmix. Das gießen lohnt sich hier sehr, man spart ca. 50% im Vergleich zu fertig gekauften wenn man alles selber macht (inkl. Energie- und Materialkosten, jedoch Invenstitionskosten für die Erstausrüstung ignoriert). Interessant schrieb: > Ich suche noch jemanden, wo ich Weißmetallager im Bedarfsfall neu gießen > und ausspindeln lassen kann. (Vorkriegsoldtimer) Musste gerade Wikipedia bemühen um in Erfahrung zu bringen, was Weißmetall überhaupt ist. Scheint grundsätzlich mit meiner Legierung(en) sehr ähnlich zu sein. Mit kleinen Kokillen (je nach Typ ca. 8-34 Gramm) wie ich sie verwende ist das gießen mit Bleilegierungen problemlos auch als Laie möglich, man muss nur Temperaturen beachten und Lufteinschlüße vermeiden. Hier gibt es eine Menge Tipps im Internet. Wenn du ausschließlich ein einziges Lager gießen möchtest und zufällig noch ein intaktes hast könntest du eine Gießform damit bauen, bin aber überfragt welches Material du für diese Form verwenden kannst. Möglicherweise was recht einfach zu verarbeitenes wie einen speziellen Gips oder ähnlich. Auch ist die Frage berechtigt, wie die Kontur/Oberfächenqualität mit einem Formeigenbau aussieht. Den Guss irgendwo in Auftrag geben wird vermutlich uninteressant, der Formenbau ist sehr teuer. Man möge mich korrigieren wenn dem nicht so ist. Für das auspindeln würde ich bei einem kleinen Schlosser-, besser bei einem Werkzeugmacherbetrieb anfragen. Kostenpunkt für eine Maschinenstunde: ca. 60€. Die können vielleicht auch relativ kostengünstig helfen, wenn du mehr als ein Lager herstellen möchtest und eine Kokille dafür anfertigen lassen willst. Ich betone ausrücklich, dass ich eigentlich mit Gießereitechnik nichts am Hut habe und meine Ideen/Vorschläge absolut praxisfern sein können.
Statt mit Wirbelstrom zu heizen , warum nicht einen 'Ringtigel' als Kurzschlusswicklung eines Trafos benutzen? Leistungsregelung über 1-2kW Stelltrafo.... Kugellager werden/wurden so auch gerne erwärmt. Statt Rühren die Schmelze im Tiegel rotieren lassen? Wenn der Tiegel kleine Wellen hat könnte es zur gewünschten Durchmischung beitragen..... Nur so als Idee ;) Nix Leistungshalbleiter, eher Elektromechanik :) Wenn ein µController eingesetzt werden muss, dann kann er ja die Temperatur messen und mit einem Servo den Stelltrafo regeln. Als böse Bastlei einfach mal einem alten Trafo mit Lötzinn eine Kurzschlusswindung verpassen ... aber vorher Überlegen wohin die Reste spritzen!
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Henrik V. schrieb: > Statt mit Wirbelstrom zu heizen , warum nicht einen 'Ringtigel' als > Kurzschlusswicklung eines Trafos benutzen? > Leistungsregelung über 1-2kW Stelltrafo.... Ich, der sich mit Tiegeln nicht auskennt, habe gerade nach Ringtiegel gesucht und leider nichts brauchbares an Informationen finden können. Was meinst du damit genau? Trafos in dem Leistungsbereich kosten ordentlich Geld. Den günstigen Chinatrafos für unter 100€, die zur Zeit auf einer bekannten Internetauktionsplattform angeboten werden, traue ich nicht. Bendekt man noch den kleinen Servomotor + das ganze drumherum wird das preislich vermutlich ähnlich oder teurer werden im Vergleich zu der Induktionsgeschichte. Henrik V. schrieb: > Nur so als Idee ;) > > Nix Leistungshalbleiter, eher Elektromechanik :) > Wenn ein µController eingesetzt werden muss, dann kann er ja die > Temperatur messen und mit einem Servo den Stelltrafo regeln. Grundsätzlich bin ich für jeden Tipp zur Vereinfachung dankbar. Der Microcontroller wäre der letzte Schritt. Besagtes AD9832 Entwicklerboard kann man erstmal mit dem PC steuern, wäre auf Dauer nur sehr unpraktisch ständig den Ofen an einen PC anflanschen zu müssen. Möglicherweise kann man auch ein Poti irgendwo anschließen, aber das wird dann eher ne Schätzung mit den eingestellten Parametern. Abseits hiervon habe ich mir das Datenblatt des AD9832 mal angesehen. 5V Ausgang, 10 Bit Auflösung (1024 Stufen). Damit sollte man was anstellen können. Keine großen negativen Anteile vom IC selber möglich (-0,3V Reserve ignoriert), aber es sollte das kleinste Problem sein den Nullpunkt von 2,5V auf 0V zu ändern. Das sollte man mit diversen Verstärkerstufen ausreichend für die Anwendung Induktionsofen hochzüchten können. Eigentlich sollte ich daher mit dem AD9832 Board (+fertiger Software vom Hersteller), diversen Verstärkerstufen, einem Kondensatorgrab, einem dicken Netzteil, einem Induktor sowie diversem "Kleinkram" erst einmal auskommen ohne auch nur eine Zeile Code geschrieben zu haben.
Robert G. schrieb: > Das sollte man mit diversen > Verstärkerstufen ausreichend für die Anwendung Induktionsofen > hochzüchten können. Eben. Ich denke, dass du die Probleme beim Bau eines breitbandigenn Leistungsverstärkers und des Anpassungsnetzwerkes gewaltig unterschätzt. Kurz darauf kommt dann der Ärger mit der Störstrahlung. Vielleicht könnte man als Basis die Elektronik einer Induktionskochplatte verwenden, aber auch da lauern noch genug Schwierigkeiten. Wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich so ein Projekt nicht ernsthaft anfassen.
Robert G. schrieb: > Eine weitere, jedoch eher sekundäre offene Frage wäre, wie ich die > Induktivität an das zu erwärmende Material anpasse. Auch dies wird von > Fachfirmen immer wieder beworben. Mir fehlen hier konkrete > Anhaltspunkte, jedoch habe ich mich hiermit bisher nur wenig befasst. Merke gerade das man meine Eingangsfrage durchaus missinterpretieren kann. Die ideale Frequenz für die Ansteuerung ergibt sich natürlich aus der Resonanzfrequenz des Induktor-Schwingkreises, daher vereinfacht 1/ 2Pi Wurzel(LC). Jedoch sollte sich, gemäß meines Verständnisses, die Resonanzfrequenz ändern sobald etwas in den Induktor eingeführt wird. Diese Änderung wollte ich kompensieren, daher die "Induktivität anpassen". Ziemlicher Ratenschwanz. Ideale Arbeitsfrequenz in Abhängigkeit der Skintiefe des zu erwärmeden Materials --> Frequenz des Oszillators --> Anpassung des Induktors. Ideal wäre natürlich an der Stelle, wenn man irgendwie ein Feedback am Induktor abgreifen könnte und eher die Oszillatorfrequenz ändert bei Änderung der Resonanfrequenz des Induktors (bedingt durch den Füllstand des Tiegels in diesem Fall). Das schreit alles nach Mikrocontroller. Ich habe noch eine sehr Interessante Seite gefunden, die gemäß Suchfunktion bisher nicht in den Induktionsofenbeiträgen aufgetaucht ist: http://danyk.cz/induk3_en.html Dort wurde mit einfachsten Mitteln und sehr wenig Bauteilen einen 1,6kW Ofen gebaut. Insbesondere der "high frequency isolation transformer", gebaut aus einem einfachen Kabel bestehend aus 2 Litzen, hat mich zutiefst beeindruckt. ^^ Nur die in Wasser versenkte Platine irritiert mich ein wenig. Destiliertes Wasser? Die Oszillitaorfrequenz wird durch ein Poti reguliert. Wenn die Oszillatorfrequenz ideal zu der Resonanzfrequenz ist, wird dies durch den hellsten Zustand einer verbauten LED angezeigt. Dieses Feedback sollte man irgendwie nutzen können. Ich merke, dass ich dass für ein hobbymäßiges Bastelprojekt möglicherweise alles etwas übertreibe. Ich bitte dies zu ignorieren. Hp M. schrieb: > Vielleicht könnte man als Basis die Elektronik einer > Induktionskochplatte verwenden, aber auch da lauern noch genug > Schwierigkeiten. > Wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich so ein Projekt nicht > ernsthaft anfassen. Die Induktionskochplatte wäre für mich erst einmal eine Blackbox. Der Aufwand, solch eine Schaltung zu analysieren, empfinde ich persönlich als höher als etwas aus bestehenden Schaltplanlösungen anzupassen.
Zur Info: HF-Industrie-Induktionsöfen werden mit einem automatisch arbeitenden Anpaßgerät für die wassergekühlte Arbeitsspule betrieben. Auf der Senderleitung werden Phase und Spannung getrennt gemessen und verstellen einen Serien- und einen Paralleldrehko an der Spule. Damit wird eine beliebige Last an den Sender angepaßt. Die Frequenz im ISM-Band muß ja unverändert bleiben. Gruß - Werner
Werner H. schrieb: > Zur Info: > > HF-Industrie-Induktionsöfen werden mit einem automatisch arbeitenden > Anpaßgerät für die wassergekühlte Arbeitsspule betrieben. Auf der > Senderleitung werden Phase und Spannung getrennt gemessen und verstellen > einen Serien- und einen Paralleldrehko an der Spule. Damit wird eine > beliebige Last an den Sender angepaßt. Die Frequenz im ISM-Band muß ja > unverändert bleiben. > > Gruß - Werner Vielen Dank für den Tipp bezüglich dem Anpassen. Aber: Warum muss die Frequenz unverändert bleiben? Was spricht dagegen, den Schwingkreis und die Oszillatorfrequenz beliebig in Abhängigkeit zueinander zu ändern? Ich bin, so glaube ich, bezüglich der richtigen Frequenzwahl allgemein einen großen Schritt weiter. Siehe dieses Video: https://youtu.be/uF1CIke0HyQ Gezeigt wird eine Aluminiumschmelze bei 34Hz, 34Hz mit einer 90° Phasenverschiebung und 250Hz. Die Badbewegung ist wirklich sehr stark bei 34Hz. Selbst bei 250Hz ist da noch richtig gut Bewegung drin. Bei einer manuellen Frequenz-Anpassung könnte man so etwas wie einen "Rührmodus" bzw. Die Intensität der Badbewegung regulieren.
Robert G. schrieb: > Ich bin, so glaube ich, bezüglich der richtigen Frequenzwahl allgemein > einen großen Schritt weiter. Siehe dieses Video: > > Youtube-Video "Multifrequenz, Phasenversatz im Schmelzofen / > Multifrequency, phase angle shift in a melting furnace" > > Gezeigt wird eine Aluminiumschmelze bei 34Hz, 34Hz mit einer 90° > Phasenverschiebung und 250Hz. Erstens ist das Aluminium, welches im Gegensatz zu deinen Blei sehr gut leitet, zweitens vom Volumen und von der Leistung her etwa 100 Mal mehr, und drittens verwenden die keine Luftspulen, sondern haben einen magnetischen Rückschluss. Offenbar verwenden die auch zwei hintereinander angeordnete Spulen, die phasenverschoben gespeist werden können. Das hier http://danyk.cz/induk3_en.html gezeigte Schaltbild, taugt vielleicht als Prinzipskizze, aber unter praktischen und regulatorischen Gesichtspunkten ist es völlig unzureichend. Robert G. schrieb: > Nur die in Wasser versenkte Platine irritiert > mich ein wenig. Destiliertes Wasser? Ja, destilliertes bzw. entionisiertes Wasser isoliert ganz passabel. CO2 aus der Luft sorgt aber dafür, dass das nicht lange so bleibt. Dass die überlasteten Bauteile trotz der Wasserkühlung nicht lange leben werden, liegt wohl auf der Hand. Immerhin kann Wasser im Gegensatz zu Isolieröl nicht brennen. Robert G. schrieb: > Warum muss die > Frequenz unverändert bleiben? Was spricht dagegen, den Schwingkreis und > die Oszillatorfrequenz beliebig in Abhängigkeit zueinander zu ändern? Der Stand in deinem Geldspeicher z.B. Wenn die Bundesnetzagentur deinen Störsender orten und ausser Betrieb nehmen muss, kommen schnell vierstellige Beträge zustande, die dir berechnet werden. Unabhängig von einem etwaigen Bußgeldbescheid.
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