Hallo, In unserem Großstädtle verläuft die Abgabe von Ätzmitteln nicht immer so reibungslos. Deswegen wollte ich aus meiner verbrauchten Fe3Cl-Lösung (ca. 1 – 2 Liter/Jahr) das Kupfer ausfällen und den "Fallout" trocken zu meinem ohnehin vorhandenen Elektroschrott geben. Ich habe hier schon verschieden Beiträge gelesen und habe den Link http://www.tuf-ev.de/workshop/aetzen/EntsorgungAetzen.htm gefunden, der aber nicht mehr auffindbar ist. Kann mir jemand sagen, ob das Ausfällen mit Amateurmitteln möglich ist und ob die benötigten Zutaten für Bastler erhältlich sind und wenn ja, wo?
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P. F. schrieb: > ca. 1 – 2 Liter/Jahr Kannst Du so geringe Mengen nicht einfach eindunsten lassen und dann entsorgen? Ich denke, das hätte das beste Aufwand-/Nutzenverhältnis. PS.: Die Seite scheint erneuert worden zu sein. Hangel Dich noch mal von www.tuf-ev.de/tuf-neu/ durch.
Ja, das Eindunsten habe ich schon versucht. Ich habe im Hochsommer eine Schale verbrauchter Ätzlösung an eine geschützte Stelle im Garten in die Sonne gestellt. Die Lösung schien im Laufe einiger Wochen auch etwas weniger zu werden aber möglicherweise ist sie recht hygroskopisch. Bis zum Herbstbeginn war sie jedenfalls immer noch nicht weg.
P. F. schrieb: > das Kupfer ausfällen und den "Fallout" trocken zu > meinem ohnehin vorhandenen Elektroschrott geben. Du willst EisenIIChlorid und KupderIIChlorid in den Elektroschrott geben? Giftzwerg schrieb: > nicht einfach eindunsten lassen Die Salze sind meines Wissens hygroskopisch.
In geringen Mengen kann man das doch immer bei den Gemeinden los werden. Wir habe hier ein Umweltmobil, das an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Zeiten hält. Die Abgabe ist kostenlos. Wenn ich es da nicht loswerden kann, weil mir die Zeit fehlt, kann ich das immer noch beim Müllentsorger gegen Gebühr abgeben. Dort entsorge ich auch meine Altlasten aus meinem Kundendienstwagen. Eigentlich müsste jede Gemeinde so was haben. Da braucht man nicht irgendwie tricksen wollen und eventuell irgendwelche Giftstoffe auf dem Schrottplatz entsorgen und deren Mitarbeiter gefährden.
Hallo, P. F. schrieb: > der aber nicht mehr auffindbar ist. das Internetarchiv http://archive.org/web/ ist hier dein Freund: http://web.archive.org/web/20151103140424/http://www.tuf-ev.de/workshop/aetzen/EntsorgungAetzen.htm Mit freundlichen Grüßen Guido
Danke,Guido, für den Link. Das Ausfällen ist ja leider nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber der Hinweis zu dem Internetarchiv ist cool.
P. F. schrieb: > @Der Andere: > Ja, den trockenen Rest nach dem Verdunsten des Wassers. Eisen und Kupferchloride sind aber KEIN Elektroschrott, sondern Problemstoffe.
P. F. schrieb: > > gefunden, der aber nicht mehr auffindbar ist. > Kann mir jemand sagen, ob das Ausfällen mit Amateurmitteln möglich ist > und ob die benötigten Zutaten für Bastler erhältlich sind und wenn ja, > wo? Natriumhydroxid. s.A.
Hier ist eine Beschreibung, wie das mit Kupfersulfat per Elektrolyse geht http://www.hubersoft.net/chemie/kupferabfall/kupferabfall.html Ich kenne mich mit Chemie wenig aus und weiß deshalb nicht, ob das auch mit Kupferchlorid funktioniert, aber vielleicht ist das ein möglicher Ansatz.
P. F. schrieb: > In unserem Großstädtle verläuft die Abgabe von Ätzmitteln nicht immer so > reibungslos. Österreich, Schweiz ? Deutschland kann es nicht sein, hier ist die kostenfreie Rücknahme Pflicht. Aus Eisen(III)chlorid lässt sich Kupfer nicht rückgewinnen, maximal als Kupferhydroxid ausfällen, aber dann hast du immer noch eine zu entsorgende Pampe. Logischerweise funktioniert eintrocknen nicht, Eisen(III)chlorid ist stark hygroskopisch, das zerfliesst an der Luft. Da musst du schon einen Bunsenbrenner drunterhalten, und dann kommt oben Salzdäuredämpfe raus. Die Industrie verwendet Kupferchloridätzen, weil sie da das teure Kupfer zurückbekommt. Für Hobbyisten ist der Aufwand zu hoch (pH-Wert Kontrolle, Redoxkontrolle...).
P. F. schrieb: > (...) Deswegen wollte ich aus meiner verbrauchten Fe3Cl-Lösung > (ca. 1 – 2 Liter/Jahr) das Kupfer ausfällen und den "Fallout" trocken zu > meinem ohnehin vorhandenen Elektroschrott geben. Vor vielen Jahren, als mir noch ein Bastelkeller zur Verfügung stand und ich mit FeCl3 ätzte, habe ich die gesättigte Lösung mittels Elektrolyse vom Kupfer befreit. Als Anode diente die Kohleelektrode einer alten Zink-Kohle-Batterie und als Kathode verwendete ich ein großes Strück Eisenblech. Den unteren Rand des Blechs habe ich zu einer Tasche gebogen, so dass sich das abgeschiedene Kupfer, das sich ab einer gewissen Schichtdicke vom Blech löste, nicht auf dem Boden der Küvette absetzte, sondern aufgefangen wurde. Ein paar Volt (nicht zu viele, sonst stinkts nach Chlor) an die Elektroden angelegt und ein paar Stunden gewartet. Anschließend den Chlorgehalt durch einen guten Schluck Salzsäure wieder ausgegelichen und die Brühe war wieder für ein paar neue Ätzvorgänge zu gebrauchen. Das metallische Kupfer konnte problemlos mit einem Spachtel von der Kathode gelöst werden. Grüßle, Volker.
Hallo P.F., vor Jahren, als ich noch mit FeCl3 geätzt habe, habe ich mal die Lösung auf der Herdplatte erhitzt (in einem hitzebeständigen Glasbehälter oder ähnlichem) und massiven Kupferdraht in die heiße Lösung gelegt. Nach dem Abkühlen klebten an dem Kupferdraht grüne Kristalle - Kupferchloridhydroxid vermutlich. Aber ich bin dann zu Natriumpersulfat als Ätzmittel übergegangen. Der Vorteil gegenüber FeCl3 - die Lösung ist transparent, hinterlässt keine Rückstände an Gefäßen, kann lange und mehrmals verwendet werden. Aufbewahrung in einer Frischhaltedose, die nicht hermetisch schliessen sollte. Natriumpersulfat gibt es bei Reichelt, man muß allerdings eine Erklärung abgeben, dass man das Zeug nur als Ätzmittel verwendet und eine Kopie von Geburtsurkunde, Arbeitszeugnis oder etwas, aus dem hervorgeht, dass man älter als 18 Jahre ist (bei Online-Bestellung als Scan anhängen). Gruß Thomas
Ich weiß noch meine erste benutze Natriumpersulfatlösung in Laborflaschen, so ca 3 Liter zur "Deponie" gebracht.. ich wollte noch jemanden fragen ob ich das richtig beschriftet habe, was es kostet.. ob ich irgendwas beachten muss. Da rief mir jemand aus 50m zu "Einfach in die Schubkarres stellen, Danke" Da stand eine Schubkarre mit Granulat gefüllt. Schnell rein und wech!!! EDIT: Gutes gewissen hatte ich trotzdem, man konte irgendwo lesen das die alles in eine Tonne kippen.. dort stand eine Art Trichter an nem Behälter mit undefinierter Suppe und vielen anderen leeren chemikalienflaschen auf dem tisch daneben. Meinen eigenen Teil gedacht.
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Thomas S. schrieb: > Natriumpersulfat gibt es bei Reichelt, man muß allerdings eine Erklärung Also ob einer nun 2L verbr. FeCl3 oder 2L Natriumpersulfat oder sonstiges entsorgen moechte und dann vor Ort gesagt bekommt das man das in dieser Menge nicht kostenlos abnehmen moechte kommt ja wohl auf das gleiche raus. Also auch da geht es nicht ohne weiteres zutun. Ohne das Kupfer auf geignete Weise auszufaellen dauert das ebenfalls ewig und drei Tage oder erfordert einen hohen Energieaufwand den Wasseranteil zu verdunsten. Um beim Thema zu bleiben, der Ausfall aus der Loesung laesst sich problem trocknen. Vorzugsweise nat. bei sommerlichen Temp., was zu einer drastischen Volumenreduktion des zu entsorgenden Rests fuehrt. Da bildet sich ja eben gerade kein FeCl3-Hexahydrat zurueck aus evtl. noch in der Loesung vorhandenen unverbrauchtem FeCl3. Das Natrium, wenn NaOH in ausreichender Menge zugefuehrt, bindet alle Chlorid-Ionen und verwandelt das in Kochsalz welches in der Loesung bleibt, die Metalle fallen als deren Hydroxide aus. Das muss man nicht mal unbedingt filtrieren, dekantieren also den klaren Teil abkippen und offen stehn lassen reicht voellig, wenn es draussen warm genug ist. Das gibt ein kruemeliges Pulver. --- Also fuer ~ 100-150 gr verunreignetes Cu aus den zwei Litern wird sich im Sinne von Rohstoff-recycling eh keiner interessieren.
Hallo, Danke für die zahlreichen Beiträge. Wenn ich das richtig verstanden habe, würde beim Ausfällen Kupferhydroyd bzw. bei der Elektrolyse Kupfer anfallen. Da ich in meinem Werkstofflager keinen nennenswerten Platinvorrat führe, werde ich das genannte Verfahren mit Kohle / Eisen schon aus Interesse mal probieren. Ich habe hier die Möglichkeit, dies im Freien zu machen. Ich habe mal überschlagen, dass beim 50%-igem Abätzen von 10 zweiseitigen Platinen eine Kupfermenge abfällt, die etwa 3 m Kupferdraht mit 1 mm Durchmesser entspricht. Ich hätte somit keine Skrupel, dieses Kupfer meinem Elektroschrott beizufügen, sofern sich dieser Rest einigermaßen trocknen lässt. Noch zur Abnahme der verbrauchten Lösung: Ich lebe in Deutschland und MÖGLICH und kostenlos ist dies auch hier bei uns, aber man bekommt - gelinde gesagt - deutlich zu spüren, dass dies sehr ungern getan wird. Außerdem müsste ich zur Deponie und zurück etwa 20 km mit dem Auto durch die Stadt fahren, was nebenbei auch nicht umwelfreundlich wäre
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Volker B. schrieb: > Als Anode diente die Kohleelektrode Ich weiß ja nicht wo du lebst, aber so rein chemisch gesehen entsteht bei Kohle dank ~1V Überspannung von Sauerstoff vs. 0,12V Überspannung von Chlor da eigentlich auf jeden Fall Chlor. Ziemlich leckere Angelegenheit...
P. F. schrieb: > Elektrolyse Kupfer anfallen Genau, auf der einen Seite Kupfer und auf der anderen Chlor. Falls du einen Swimmingpool hast, vielleicht noch sinnvoll, ansonsten eher ein ziemlich unangenehmes Problem. Also gesund ist was anderes...
+/- schrieb: > Natriumhydroxid. Das funktioniert nicht, wenn du mit Anmmoniumpersulfat geätzt hast, oder auf andere Weise Ammoniak in die Soße gelangt ist.
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Michael B. schrieb: > Logischerweise funktioniert eintrocknen nicht, Eisen(III)chlorid ist > stark hygroskopisch, das zerfliesst an der Luft. Da musst du schon einen > Bunsenbrenner drunterhalten, und dann kommt oben Salzdäuredämpfe raus. ja? Cool und was bleibt unten übrig? vlg Timm
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