Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehälter Schweiz 2016


von Chrisi (Gast)


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Sali zusammen

Hab hier noch keinen Lohnthread zur Schweiz gefunden.

Lohnt es sich immer noch in die Schweiz zu kommen für euch Dütsche?

Hier meine Daten:

Studium: IT/Wirtschaft, Diplom
Berufserfahrung: 7J.
Branche: IT/Consulting/Finanz
Lohn:variabel:
Fix:110k CHF
Bonus:10k-15k CHF
Weiterbildung teilw. bezahlt, Übernahme Prüfungszeiten, Vorbereitung
Kantine: verbilligt
ÖV:verbilligt
Sonstiges:Kaffee
Home Office,  beliebige Gleitzeit

von SloJo (Gast)


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Chrisi schrieb:

> Lohnt es sich immer noch in die Schweiz zu kommen für euch Dütsche?

Am Gehalt alleine kannst du das nicht fest machen. Mit deinem Gehalt 
kannst du in der Schweiz gut leben. Mit Partnerin, die mindestens die 
Haelfte davon auch mitbringt, sogar sehr gut. Mit Partnerin und 2 
Kindern kommt dann der soziale Abstieg.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Natuerlich lohnt es sich nicht.
Denn davon werden viele kleine Beitraege abgezogen. zB
-Steuern 20-40%
-Altersvorsorge
-Krankenkasse
-Zahnversicherung

Und die Sozialleistungen sind mager
-6 wochen Mutterschaftsurlaub
-kein Vaterschaftsurlaub

Wie erwaehnt, fuer allein reichts, eine Familie ist am darben.

: Bearbeitet durch User
von Operator S. (smkr)


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Oder D. schrieb:
> -Steuern 20-40%

Wie kommst du auf die Zahl? Ich nehme an der TO bezahlt irgendwo 
zwischen 10-15k steuern.

> -Altersvorsorge
> -Krankenkasse
> -Zahnversicherung

Ist das in D gratis?
Zahnversicherung lohnt sich eigentlich kaum, bzw. fällt auch nicht stark 
ins Gewicht.

von Swissor (Gast)


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Studium: IT
Berufserfahrung: 9J.
Branche: IT, Netzwerktechnik
Lohn:
Fix:126k CHF
Bonus:15k CHF, wobei es dieses Jahr wohl eher 10-12 werden..
Weiterbildungen bezahlt, jedoch selten. Übernahme Prüfungszeiten, 
Vorbereitung
Arbeitszeit: 41 Stundenwoche, jedoch nur 40 bezahlt, dafür 5 Tage mehr 
Ferien im Jahr
Ferien: 27 Tage, zuzüglich oben genannte 5 Tage

Sonstige Vergünstigungen:
Home Office,  beliebige Gleitzeit, Geschäftshandy, Telefon+Internet+TV 
gratis, Kaffee+Wasser+Früchte gratis

Freundin:

Studium: Wirtschaftsinformatik
Berufserfahrung: 8J.
Branche: Software, Key Accounting
Lohn:
Fix:110k CHF
Bonus:55k CHF
Arbeitszeit: auf Vertrauensbasis, jedoch deutlich mehr als 40 . ich 
würde Richtung 55 tippen
Ferien: 25 Tage

Sonstige Vergünstigungen:
Home Office,  Gleitzeit, Geschäftshandy, alle möglichen Getränke+Früchte 
gratis, sehr grosszügige Geschäftswagenregelung

Gehalt bei ihr wird aktuell verhandelt, der Fixlohn sollte danach 
(hoffentlich) 10-20k höher sein.

von Autor (Gast)


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Sind ja pervers die Gehälter... da kann man im Urlaub ja nur so mit Geld 
um sich schmeißen... Wie kann die Schweiz mit solchen Gehälter überhaupt 
noch konkurrenzfähig im Export sein?

von Pandur S. (jetztnicht)


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Naja. Finanzbranche. Anderswo kann man einen Bonus vergessen. Da ist 
nichts mit erwirtschaften. Das nennt sich abgreifen.

von Nicht genannt sein wollender (Gast)


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> Wie kann die Schweiz mit solchen Gehälter überhaupt
> noch konkurrenzfähig im Export sein?

Indem mein Schweizer Geschäftspartner seine Entwicklungen bei mir in DE 
machen lässt. Danach lässt er die Erzeugnisse bei mir produzieren und 
verkauft sie als "Swiss made" weiter.
Meine Standarderzeugnisse werden ebenfalls zu "Made in Switzerland" 
umgelabelt.

von Wurzelpeter (Gast)


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Autor schrieb:
> Sind ja pervers die Gehälter... da kann man im Urlaub ja nur so
> mit Geld um sich schmeißen... Wie kann die Schweiz mit solchen Gehälter
> überhaupt noch konkurrenzfähig im Export sein?

Wenn man arbeitszeit und Urlaub runter rechnet hat man mit einem igm 
Gehalt doch ähnlich viel

von Schweizer (Gast)


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>>Autor: Operator S. (smkr)
>>Datum: 02.02.2016 09:38
>>Oder D. schrieb:
>>> -Steuern 20-40%

>>Wie kommst du auf die Zahl? Ich nehme an der TO bezahlt irgendwo
>>zwischen 10-15k steuern.

Schön wärs... die Realität sieht leider anderst aus...
Bei einem Bruttogehalt von 125k gehen da erstmal 7,5% etwa für 
Arbeitslosenversicherung, Unfallversicherung und Altersvorsorge weg... 
Dann gibt es Altersabhänige Abzüge für die Pensionskasse (private. 
oblig. Altersvorsorge) je nach alter etwa 300.-. Auf den Rest werden 
dann, je nach Wohnort nochmal etwa 20% Steuern fällig. Krankenkasse, 
Zahnversicherung kommt dann nochmals separat...
Ich bin mir nicht sicher ob das Gras auf der anderen Wiese nicht 
prinzipiell grüner ist, aber denke mit dem Konzern-Job in Deutschland 
ist man besser bedient als in der Schweiz...

von Swissor (Gast)


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Das kommt, wie so vieles hier, immer auf den Kanton an.

Für Quellensteuerpflichtige (und das sind quasi alle für 5 Jahre, wenn 
sie in die Schweiz kommen), gibts einen guten Rechner auf Comparis.
Bei 10000 CHF im Monat zahlt man dann je nach Kanton zwischen 860 (Zug) 
und 1960 (Jura) Franken.
Im beliebten Kanton Zürich liegt man bei 1100 CHF, in Bern jedoch schon 
wieder bei 1700 CHF. Das korreliert dafür jedoch ziemlich mit den 
Mietpreisen. Vielleicht nicht in Genf, da sind Steuern und Mietpreise 
hoch...


Für Zürich und 10500 CHF blieben nach allen Abzügen (inkl. 
Quellensteuer) etwas über 8000 CHF übrig.
Pensionskasse kann man auch nicht als verlorenes Geld betrachten, ganz 
im Gegenteil. Und Zahnversicherung lohnt sich hier in 95 Prozent aller 
Fälle eh nicht.

Aber ja, bei 70-90k Euro (je nach Stadt) in Deutschland würde ich mir 
auch zweimal überlegen, ob sich 120k in CH lohnen würden.

von MrHelvetia (Gast)


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Studium: Elektrotechnik B.Sc.
Berufserfahrung: 2.5J.
Branche: Anlagenbau
Lohn Fix:
Einstieg: 80k CHF
Jetzt: 87k CHF
Arbeitszeit: 42 Stundenwoche + 1h Vorholzeit
Kantine: -
ÖV: -
Sonstiges: Kaffee in der Pause (15min) beides bezahlt
Ferien: 20 Tage

von engel (Gast)


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Hallo zusammen,

interessanter Thread wie ich finde. Wichtig wäre meiner Meinung jedoch 
noch die Angabe über die Stadt/Region in der man beschäftigt ist, da 
sich die Gehälter doch auch stark unterscheiden.

Gruß engel

von Cyblord -. (cyblord)


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MrHelvetia schrieb:
> Studium: Elektrotechnik B.Sc.
> Berufserfahrung: 2.5J.
> Branche: Anlagenbau
> Lohn Fix:
> Einstieg: 80k CHF
> Jetzt: 87k CHF
> Arbeitszeit: 42 Stundenwoche + 1h Vorholzeit
> Kantine: -
> ÖV: -
> Sonstiges: Kaffee in der Pause (15min) beides bezahlt
> Ferien: 20 Tage

DAS ist doch aber für die Schweiz mal echt mies oder nicht?
Mit 87k CHF ist man dort doch kurz über dem Landstreicher. Und dann nur 
20 Tage Urlaub. Und dann noch 42h. Da ist mit IGM in D aber lieber.

von Pandur S. (jetztnicht)


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20 Tage sind immerhin 4 Wochen. Mehr gibt's nirgendwo. Ab 50 sinds 5 
Wochen. Und 42 Stunden untere Grenze. Viele Betriebe haben wegen der 
letztjaehrigen Franken Aufwertung die Arbeitszeit erhoeht.

von Swissor (Gast)


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@Oder doch: 3 Posts, und alle 3 mit einem Haufen Quatsch.

@Cyblord: Medianeinkommen in CH sind ca. 75k CHF, da sind 80k zum 
Einstieg und nach 2 Jahren 10 Prozent mehr nicht soo schlecht, kommt 
natürlich ganz auf die Region an.
Ist doch wie in Deutschland, 40k Euro wäre im Osten gut, in Bayern nicht 
so doll.

von Wirtschaftsflüchtiger (Gast)


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Studium: Elektrotechnik Dipl. Ing. FH
Berufserfahrung: 6J.
Branche: Industrieelektronik
Lohn : 86k CHF
Arbeitszeit: 42,5 Stundenwoche
Ferien: 25 Tage

Nach Rechner des Bundesamtes für Statistik bin ich deutlich 
unterbezahlt.

www.lohnrechner.bfs.admin.ch/

lohnt durchaus trotz etwas mühsamer Bedienung mal mit zu spielen.

freundliche Grüsse

von Softi (Gast)


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Die Branche und der Standort machen viel aus, Finanzbranche ist deutlich 
höher als exportierende Unternehmen die vom Frankenkurs abhängig sind.
Meine Daten:

Studium: Elektrotechnik, BSc FH
Berufserfahrung: 3.5J.
Branche: Maschinenbau
Lohn: 86k CHF
Arbeitszeit: 40 Stundenwoche + 1.25h Vorholzeit
Ferien: 23 Tage

von Berliner Boofke (Gast)


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> 1.25h Vorholzeit

Issn das? Was holt man dort vor? Sorry für meine Unkenntnis...

von Dani (Gast)


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Hi zusammen

ja in der Finanzbranche scheinen die Löhne noch attraktiver zu sein. 
Kumpel von mir bekommt auch einiges an Bonus, was bei mir in der 
Industrie nicht so einfach ist (zumindest 13. Monatslohn).

Was ich zu der Diskussion noch gern sagen würde:

Eigentum ist auch für einen mehr oder weniger gut verdienenden Schwizer 
(IT, Ing.) in Zürich fast nicht zu bezahlen.

Eine Wohnung, geschweige denn ein Haus in Zürich Nähe, nicht so einfach.
Bsp. aus der Pampa, ein mehr oder weniger neueres Haus mit etwas Grund 
800k CHF.

Dazu kommt, 20% sind selbst als Eigenkapital aufzubringen. Zusätzlich 
bekommt man dann als Hausbesitzer noch den "Eigenmietwert" (siehe 
Google.ch) auf das Bruttoeinkommen real aufgerechnet (was würde man an 
Miete zahlen, wenn das Haus vermietet wäre).

Lieber sparen und dann ein schönes Eigentum in den Nachbarländern mehr 
oder weniger fast zur Gänze abbezahlt. Ohne Eigenmietwert und solchen 
Krimskrams.

von Berliner Boofke (Gast)


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Äh, habe es gegoogelt.
Als Einzelunternehmer war das für mich bisher irrelevant.

von Hey Hey (Gast)


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Vorholzeit bedeutet Kompensation von Zwangsferien, zB Weihnachten, oder 
Betriebsferien, und die werden zB mit 15 Minuten pro Tag oder 1.5 
Stunden pro Woche vorgeholt.

von Hey Hey (Gast)


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> Eine Wohnung, geschweige denn ein Haus in Zürich Nähe, nicht so einfach.
Bsp. aus der Pampa, ein mehr oder weniger neueres Haus mit etwas Grund
800k CHF.

Das ist aber weit vom Wirtschaftraum weg. zB Glarus Süd. Etwas naeher, 
zB Rapperswil gibt's fuer 1 Million ein 4 Zimmer Loch in einem Altbau.
zB Glattal(15km v.Zuerich), ein Hausteil mit 100m^2 fuer den Parkplatz 
vorne dran geht dann schon fuer 1.4 Millionen. Auch im Glattal(20km 
v.Zuerich) gingen vor ein paar Jahren 1000m^2 fuer 800k, das Haus drauf 
war nochmals 800k.
Und die Anzahlung ist eher 30%.

von Berliner Boofke (Gast)


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> Zusätzlich bekommt man dann als Hausbesitzer noch den "Eigenmietwert"...

Das lass mal nicht unseren Rolli hören, sonst kommt der dann hier in DE 
auch noch auf dumme Ideen.

> Vorholzeit
Danke für die Erläuterung.

Die Hauspreise sind ja abseits von Gut und Böse - und ich dachte schon, 
meine ETW im kernsanierten Haus von 1985 mit 102 m² Wohnfläche plus 
Keller für 130 k€ (einschließlich Makler, Grunderwerbssteuer und ein 
paar Sonderausstattungen)wäre teuer gewesen. Ort: Ostberlin, gekauft 
2009.

Die Schweiz scheint mir eher etwas für Vermögende zu sein.

von Cyblord -. (cyblord)


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Berliner Boofke schrieb:
> Die Hauspreise sind ja abseits von Gut und Böse - und ich dachte schon,
> meine ETW im kernsanierten Haus von 1985 mit 102 m² Wohnfläche plus
> Keller für 130 k€ (einschließlich Makler, Grunderwerbssteuer und ein
> paar Sonderausstattungen)wäre teuer gewesen. Ort: Ostberlin, gekauft
> 2009.

Das ist ja sogar für einigermaßen zivilisierte Gegenden in D 
spottbillig. Im Großraum Stuttgart legst du da für das gleiche schnell 
mal 300-400k hin.

>
> Die Schweiz scheint mir eher etwas für Vermögende zu sein.
<Loriot>Ach</Loriot>

von Berliner Boofke (Gast)


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> Im Großraum Stuttgart legst du da für das gleiche schnell
> mal 300-400k hin.

So viel würde die Wohnung aktuell auch kosten. Damals ging bei den Amis 
die Immo-Krise los und der Baulöwe hatte fürchterliches Muffensausen,
dass die Krise hier ungebremst einschlägt und er auf einer Bauruine 
sitzen bleibt.

von B. S. (bestucki)


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Cyblord -. schrieb:
> DAS ist doch aber für die Schweiz mal echt mies oder nicht?
> Mit 87k CHF ist man dort doch kurz über dem Landstreicher. Und dann nur
> 20 Tage Urlaub. Und dann noch 42h. Da ist mit IGM in D aber lieber.

Naja, als Landstreicher würd ich das nicht bezeichnen. Ich bin direkt 
nach der Berufslehre mit 60k netto eingestiegen, hab aber während dem 
Studium nur 60% gearbeitet, macht noch 36k. Dafür nur 40h Woche, 25 Tage 
Ferien und konnte arbeiten wann ich wollte. Hat für eine eigene Wohnung, 
altes Auto + selber schrauben und zwei bis drei Mal saufen pro Monat 
gereicht. Ab und zu gabs dann halt zum Abendessen nur was aus der Dose 
oder man hat sich irgendwo zum Essen einladen lassen. Wenns dann 
garnicht mehr gereicht hat, ging ich am letzten Tag im Monat Blut 
spenden, da gabs ein Sandwich gratis. Auf fremde Hilfe hab ich bewusst 
verzichtet, schliesslich will man alleine klar kommen. Alles eine Frage 
der Ansprüche und der Einstellung. Würde diese Erfahrung nicht wieder 
hergeben wollen, möchte aber ehrlich gesagt auch nicht wieder dorthin 
zurück.

Aber im Allgemeinen stimmst schon, die Löhne klingen auf den ersten 
Blick hoch, die Preise sind es aber auch und zwar für alles. Im der 
Stadt ist es teilweise extrem, da kann man auch mal 7.50 für 2.5dl Bier 
hinblättern (nein, nicht im Puff), auf dem Land kostets bei uns seit eh 
und je 5.- pro halben Liter. ÖV ist auch sehr teuer, z.B. Stadt Bern: 
Zahlste 2.80 und darfst drei bis vier Stationen fahren, 4.40 wenn du 
weiter willst (ohne Halbtax). Zug in die Stadt (ca. 30km): 15.-

Besonders die Steuern können einem so richtig niederdrücken. Erstes Jahr 
arbeiten: keine Steuern. Nächstes Jahr: Doppelte Steuern, da man 
nachzahlen muss. Verdient man aber mittlerweile wieder weniger, muss man 
trotzdem zahlen und bekommt das Geld irgendwann wieder zurück. Auch wenn 
du dem Staat 5k schuldest und er dir ebenfalls 5k schuldet, musst du 
zuerst bezahlen, bevor du dann nach langem Kampf einen Postcheck 
erhälst. Einfach streichen geht nicht. Mit Familie und Jobverlust kann 
dich das in den Ruin treiben.

Aber die Kluft in Europa ist extrem. Ich bin beruflich häufig in 
Osteruropa unterwegs und wenn man dann von Einheimischen hört, dass nach 
einmal tanken (Kleinwagen) das halbe Gehalt weg ist, schätzt man das 
sehr, was man Zuhause hat.

Oder D. schrieb:
> -kein Vaterschaftsurlaub

Soweit ich weiss, wurde das letztens von einem Tag auf eine Woche 
angehoben.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Hauspreise : Die Schweiz scheint mir eher etwas für Vermögende zu sein.

Wenn man ein Haus nicht erben kann, hat man schlechte Karten. Als nicht 
Doppelverdiener muss man's vergessen. Wenn die Beziehung in die Brueche 
geht, ist das Haus weg. Ebenso, Job verloren, Haus weg. Die zur Zeit 
tiefen Zinsen von vielleicht 2.5% werden durch die hohen Preise 
kompensiert. Und amortisieren sollte man das Haus auch. Auf die 
Pensionierung hin rechnet die Bank den Zins nochmals durch und 
vergleicht ihn mit dem Einkommen. Wenn das Einkommen dann nicht mehr zum 
Zins passt, zB < 30% des Einkommens, muss man raus, dh wird der Kredit 
gekuendigt.
Es gibt in der Tat Junge, die gehen das Risiko ein, mit dem Wissen dass 
sie auf duennem Eis sind. Wenn der Zins nur um 1% steigt, dh von 2.5 auf 
3.5% koennen's sie nicht mehr zahlen. Das Dumme dabei ist, dass sie 
nicht die Einzigen sind. Es sind dann ganze Schichten die ihr Haus 
verkaufen muessen, und dann gibt's auch keinen so guten Preis mehr. Oft 
bekommen sie weniger als sie urspruenglich bezahlt haben. Dh muessen 
dann noch jahrelang die Schuld abzahlen.

von N. N. (clancy688)


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Klingt ein bisschen wie die US-Immobilienblase letztes Jahrzehnt...

Alle kaufen Hypotheken zu absurd niedrigen Zinsen, wenn dann auf einmal 
die Zinsen steigen können sie nicht mehr zahlen und müssen die Hypothek 
verkaufen, wenn das auf einmal alle machen müssen kriegt man aber nichts 
mehr dafür. Und Kabumm...

von Operator S. (smkr)


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Lu R. schrieb:
> Klingt ein bisschen wie die US-Immobilienblase letztes Jahrzehnt...

So wie jetztnicht das schreibt könnte man glatt darauf kommen. Warum er 
das schreibt weiss jedoch niemand...

Oder D. schrieb:
> Es sind dann ganze Schichten...

Es SIND? Tatsache oder Prophezeiung? Sollten die Zinsen einmal steigen 
kann dieser Fall auftreten, jedoch ist dies nicht der Fall.
In deinem zweiten Absatz erklärst du die Theorie der Immobilienblase, in 
der Schweiz ist diese jedoch nicht aufgetreten.

von Node (Gast)


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Oder D. schrieb:
> Wenn man ein Haus nicht erben kann, hat man schlechte Karten. Als nicht
> Doppelverdiener muss man's vergessen.

Diese Aussage kann man fast bei allen (größeren) Städte in Ö und D 
anwenden. In Wien zB. kosten 3Zi-Whg auch ab 300k aufwärts. Wie soll man 
sich mit etwas mehr als 2k netto so eine bleibe bitte leisten? Vor allem 
wenn man nicht das Gluck hat, reiche Eltern/Großeltern zu haben und 
alles von 0 aufbauen muss. Man muss bedenken, ansparen wird da auch 
relative schwer bei den aktuellen Mietpreisen. Also trifft das ganze 
nicht nur auf die Schweizer, sondern auch Ösis und Deutsche

von Swissor (Gast)


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Und bitte bitte bitte immer auch bedenken, dass in der Schweiz die 
Kaufpreise hoch sind, aber es NICHT der Sinn ist, das abzubezahlen, 
sondern dass die Hypothek auf 65 Prozent bis zum Rentenalter 
ammortisiert wird.

Denn die Schulden der Hypothek kann man gegen den genannten 
Eigenmietwert
rechnen. Das System ist komplett anders als in Deutschland aufgebaut.
Auch sind die Zinsen deutlich günstiger, und die Hypotheken werden nicht 
langfristig genommen. Eine 10 jährige Hypothek ist z.B. schon für 1.5 
Prozent zu bekommen.



PS: Ich denke der User "Oder doch" ist auf Anti-Schweiz Kampagne, denn 
er lässt (wissentlich oder unwissentlich) wichtige Infos weg.
Z.B. dass die Banken bei Kreditvergabe immer mit 5 Prozent Zins rechnen, 
und bei etwaigen theoretischen Problemen schon keinen Kredit vergeben.

von SloJo (Gast)


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be s. schrieb:
> Soweit ich weiss, wurde das letztens von einem Tag auf eine Woche
> angehoben.

Das ist leider nicht so. Aber was du machen kannst (zumindest ab dem 
zweiten Kind): Direkt nach der Geburt, wenn die Frau noch im Krankenhaus 
parkt, kannst du dich nochmal 2 Tage krank melden, da du ja die anderen 
Kinder/das andere Kind betreuen musst.

In der Schweiz gibt es einen Spruch: "Man kann nicht den 5er und das 
Weckchen haben." Ulkigerweise lebt die Schweiz aber gerne genau das 
Gegenteil. Man moechte keine auslaendischen Fachkraefte, man will aber 
auch nicht die Ausbildung im Land foerdern, die Kinderbetreuung auch 
nicht, wo soll dann der eigene Fachkraeftenachwuchs herkommen? Im 
europaeischen Vergleich arbeiten in der Schweiz ueberproportional viele 
Akademiker, werden aber unterproportional wenige ausgebildet. Genauso 
sieht es beim gesammten europaeischen Verhaeltnis aus: Auf keinen Fall 
will man Teil der EU sein, hat sich aber ueber die bilateralen Vertraege 
alle Vorteile einer Mitgliedschaft gesichert. Man uebernimmt auch gerne 
von der EU ausgehandelte Abkommen, gesetzliche Regelungen, etc. und 
profitiert stillschweigend von der Kompatibilitaet mit dem europaeischen 
Wirtschaftsraum. Und wenn es negative Auswirkungen hat, entschuldigt 
sich beim Volk gerne damit, dass die EU irgendwie daran schuld sei. Und 
so naehrt man auf der einen Seite staendig die Maehr von der 
Unabhaengigkeit und auf der anderen die der eigenen Opferrolle.

Auch ein schoenes Beispiel: Der "schwache Euro" ist die Bestaetigung 
fuer Alle, die es schon immer gewusst haben. Nur ist der "schwache Euro" 
gar kein Zeichen von Schwaeche, denn er wird von einer sehr starken EU 
gezielt gedrueckt. Und der "starke Franken" ist kein Zeichen von 
Staerke, sondern voellig ueberbewertet, weil die schwache Schweiz im 
Waehrungskrieg zwischen USA und EU nicht mithalten kann.

Aber es gibt Hoffnung, vielen schweizer Kollegen geht diese 
Rosinenpickerei auch ziemlich auf die Nerven...

von Pandur S. (jetztnicht)


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Wie man in Richtung Alter mit dem Problem umgeht kann auf verschiedenen 
Modellen basieren.
Das eine Modell basiert auf einer Rente. Die Rente ist Einkommen, 
berechtigt daher aus der Sicht der Bank fuer einen gewissen Kredit. Den 
Eigenmietwert kann man dann zu diesem Einkommen addieren, ein hoeheres 
Einkommen erzielen aber gleichzeitig die Steuern verringern. in diesem 
Szenario bezahlt also der Bank und man bezahlt Einkommenssteuern auf der 
Rente.

Ein anderes Modell basiert auf Kapitalauszahlung und selbst fuer die 
zukunft aufkommen. Die Kapitalauszahlung kostet einmalig Steuern. Und 
nachher nicht mehr. Man hat kein Renteneinkommen mehr, auch keine 
Steuern drauf. Der Eigenmietwert bleibt, wird aber abgesenkt. Wenn man 
nun den Kredit teilweise abzahlt erniedrigt sich der Zins an die Bank.

Die beiden Wege haben verschiedene Vorzuege. Und sollten unter 
verschiedenen Voraussetzungen betrachtet werden.

zB wieviel Rente bekommt der Partner wenn man selbst stirbt. Eine Frage 
der Rentenkasse,steht im Kleingedruckten.
Lebe ich mit den Kindern oder Enkeln zusammen und habe denen die Huette 
schon geschenkt oder will das bald machen.

Und dann gibt's noch die Leute, die haben das Geld um die Huette 
abzuzahlen und sehen keinen Sinn, auf der Bank ein Riesenguthaben zu 
haben und grad daneben eine Riesenschuld, und die Bank an beiden 
verdienen zu lassen. Die zahlen dann ab und sehen den Eigenmietwert als 
Sponsoring, Portokasse.

Und ja. richtig, Ich versuche die Aussage von Swissor "hee wir haben's 
toll hier" etwas zu relativieren. Es ist nicht alles Gold was glaenzt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ich sehe SloJo wurde von den Sozis ueberollt. Da ging irgendwie 
vergessen, dass alle Laender auf ihre Vorteile bedacht sind. Und dass 
sich keiner um Vertraege schert.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Swissor schrieb:
> Auch sind die Zinsen deutlich günstiger, und die Hypotheken werden nicht
> langfristig genommen. Eine 10 jährige Hypothek ist z.B. schon für 1.5
> Prozent zu bekommen.

Das ist hier in DE aber ähnlich. Ende letzten Jahres hat ein Freund von 
uns gebaut, zu 1,6% bei 10 Jahren Laufzeit. Der wird allerdings weit vor 
der Rente komplett schuldenfrei sein.

Jedenfalls jammern die Schweizer nicht weniger als wir. Alle Schweizer, 
die wir letztes Jahr am Bodensee getroffen haben, stöhnten über das 
teure Leben in der Schweiz und suchen sich lieber ein Häuschen am 
Nordufer des Sees ;-)

Wir haben doch viel mehr gemeinsam, als man denkt :-)

Ich mag die Schweizer :-)

Schöner Akzent, gute Zahlungsmoral, sehr angenehme Gesprächspartner.

: Bearbeitet durch Moderator
von Dom F. (daniel_f745)


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Ich als bald Absolvent überlege mir schon etwas Auslandserfahrung zu 
sammeln, warum nicht.

Aber da muss es sich für mich auch monetär lohnen.
Paar Jahre IBN Ok, aber dann möchte ich auch schön was angespart haben.

In der CH mal arbeiten, vielleicht.. eine Whg./Haus kaufen, für weiss 
nicht wieviele hunderttausende chf never!  Zahl doch nicht bis ich alt 
bin 65% an ner Hypothek, und dann gehörts mir nicht mal?
Das ist doch einfach nur da um die Schwarzgeldbankenlandschaft in der CH 
zu bewirtschaften. Zum Glück sind auch für die die fetten Jahre vorbei!

Da kauf ich mir lieber was schönes in AT oder DE oder sonst wo und das 
gehört dann mir pasta.

von klausi (Gast)


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Ja die auch so sauberen Schweizer mit ihrem so "sauberen" Schwarzgeld. 
Da fragt man sich schon zu Recht was das soll.

Wenn ich dann einen Lohn in Zürich von was weiss ich ein paar Tusig 
Stutz (Tausende Franken) im Monat bekomme, aber zum Mittag mir ein 
Weggli mit Cola 15 CHF kostet, fast ne Million CHF an Hypothek an nem 
guten Hüsli aufnehmem muss, stellt sich dass dann in Relation -> 
Kaufkraftfaktor.

Dazu kommt die nicht vorhandene Bierkultur (ja das mein ich ernst als 
Bayern/Österreich Lebensraum kommender), die distanzierte Unhöflichkeit 
und nicht vorhandener Service zu Spitzenpreisen. Dütsche in Zürich? 
Googelt mal. -> Wohlfühl- und Lebensfaktor



Lohnt es sich? Meiner Meinung nach nicht. Bei einem Angebot aus der CH: 
was man hier in brutto €/Jahresgehalt verdient, in der CH immer x2 
verlangen. Und es sich selbst dann nochmal gründlich überlegen..

von Grenzgänger (Gast)


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In der CH arbeiten lohnt sich fast nur noch als Grenzgänger. Sonst hat 
man in der CH kaufkraftbereinigt auch nicht viel mehr. Ohne Kinder, als 
Single oder doppelt verdienendes Paar hat man vielleicht etwas mehr, 
aber wehe es kommen Kinder dazu, hat man viel weniger. Kinderbetreuung 
ist in der CH sehr teuer und es gibt auch keine kostenlose 
Mitversicherung bei der Krankenversicherungn sondern man muss für jedes 
Kind und ggf. die nicht mitarbeitende Ehefrau eine eigene Police 
abschliessen udn selber bezahlen. Der AG bezahlt nichts dazu. Häuser und 
familiengeeignete Wohnungen zu kaufen können sich in der CH nur noch 
Spitzenverdiener oder reiche Erbe leisten. Selbst ein Akademikerpaar, 
sagen wir, sie Lehrerin und er Ingenieur, können sich nur noch eine 
familientaugliche Wohnung oder ein Haus leisten, wenn sie beide voll 
arbeiten und auf Kinder verzichten. Oder sie müssten auf eine waghalsige 
Finanzierung steigen oder eben noch mal 10 Jahre weiter sparen. Alleine 
das Eigenkapital was man in der CH gesetzlich benötigt um was zu kaufen, 
reicht im EU Ausland häufig schon fast um eine gleichwertige Immobilie 
fast ohne Kredit zu bezahlen. Da kann man dann auch die teilweise etwas 
höheren Steuern in Kauf nehmen. Mit Familie sind die Abgaben teils gar 
nicht so hoch im Ausland, da die Familienleistungen häufig besser und 
günstiger sind.

Die Top Gehälter von oben, mit 150k CHF ohne Leitungsverwantwortung, 
sind absolute Ausnahme für Leute die aktuell den Job wechseln und für 
Ausländer sind sie meist sowieso utopisch. Im Finanzbereich wird aktuell 
stark gespart, Credite Suisse will 4000 Stellen abbauen und viele gut 
verdienenden Informatiker im Bankensektor haben in den letzen Jahre ihre 
Stelle verloren. Kündigungen gehen in der CH übrigens sehr leicht. Das 
ist nicht wie in Deutschland, fast eher wie in den USA. Ich kenne 
Entwickler die haben in Zürich bei einer Bank 160k CHF gehabt. Diese 
wurden in der Finanzkrise entlassen und waren arbeitslos. Mancher 
ü50iger findet gar nichts mehr, andere waren froh wenn sie woanders für 
100-120k CHF wieder anfangen konnten.

von Quartzy (Gast)


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Grueziwohl aus dem Kanton BS!

Studium: Informatik mit Promotion  (Dr. rer. nat.)
Alter: 38J
Berufserfahrung: 5J
Branche: Pharma (Konzern)
Tätigkeit: Anwendungsentwicklung, Datenanalyse
Lohn Fix: 119k CHF
Bonus: 20k CHF
Arbeitszeit: 40h (üblich in CH)
Ferien: 24 Tage
Kantine: verbilligt, ca 10-12 CHF pro Essen
Sonstiges: Kaffee, Wasser, Gleitzeit mit Stempeln
Extras: Weiterbildungen, Konferenzbesuche, Möglichkeit auf 80% zu 
wechseln (in CH gängig)

Wohne auch in CH aus Steuergründen (ledig, keine Kinder), direkt an der 
Grenze. Einkauf natürlich in D. Brauche kein Auto, alles zu Fuß oder mit 
Rad. Wg mit anderen Berufstätigen kostet 650 CHF. Seit kurzem dabei, 
daher noch günstige Quellensteuer. Ändert sich nach 5J.

von Grenzgänger (Gast)


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Quartzy schrieb:
> Wohne auch in CH aus Steuergründen (ledig, keine Kinder), direkt an der
> Grenze. Einkauf natürlich in D. Brauche kein Auto, alles zu Fuß oder mit
> Rad. Wg mit anderen Berufstätigen kostet 650 CHF. Seit kurzem dabei,
> daher noch günstige Quellensteuer. Ändert sich nach 5J.

Wenn man das ganze noch toppen will, dann wohnt man in Frankreich, 
arbeitet in der Schweiz und geht in Deutschland einkaufen. Ob man es 
glaubt oder nicht, die Einkommensteuern sind in Frankreich für 
Arbeitnehmer deutlich niedriger als in Deutschland. Wenn man Kinder hat 
sind sie teilweise sogar niedriger als in manchem Kanton der Schweiz. 
Sozialversichern kann man sich in der Schweiz (Arbeitsortprinzip), 
gleichzeitig sind Grundstücke in Frankreich, wegen der geringen 
Bevölkerungsdichte, deutlich günstiger als in der Schweiz, oft sogar 
günstiger als auf deutscher Seite und im Vergleich zu den deutschen 
Ballungszentren ein Witz. Daraus resultierend sind Mieten und Kaufpreise 
ebenfalls erheblich günstiger als in der Schweiz.
Allerdings sollte man französisch können, weil man mit deutsch und 
englisch dort kaum noch weit kommt. Nur ältere Elsässer sprechen noch 
deutsch, bei den unter 60 jährigen können es viele nicht mehr. Falls sie 
es können, arbeiten sie nicht in Frankreich sondern in der Schweiz. 
Insbesondere viele Expats wählen diese Kombination, da sie meist kein 
Deutsch und kein Französisch können, daher ist es sowieso egal wo sie 
wohnen. Da wir kein französisch sprechen, leben wir auf deutscher Seite, 
ich kenne aber auch Leute die kein/kaum französisch können und als 
Deutsche in Frankreich wohnen, in der Schweiz arbeiten.

von Quartzy (Gast)


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Grenzgänger schrieb:
> Wenn man das ganze noch toppen will, dann wohnt man in Frankreich,
> arbeitet in der Schweiz und geht in Deutschland einkaufen.

Absolut richtig, habe Kollegen, die genau das machen. Ob man in F leben 
möchte, muss man natürlich überlegen, aber wer sich etwas Mühe gibt, 
schafft es trotz Sprachbarriere. Ökonomisch wird man es kaum besser hin 
kriegen, jedoch muss man mit der Krankenversicherung aufpassen: die 
Franzosen versuchen derzeit, die Grenzgänger zur Versicherung in F zu 
zwingen.

von Grenzgänger (Gast)


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Quartzy schrieb:
> Krankenversicherung aufpassen: die
> Franzosen versuchen derzeit, die Grenzgänger zur Versicherung in F zu
> zwingen.

Das ist richtig und ich bekam das von französischen Kollegen auch schon 
mit. Aber es betrifft nicht die neuen Grenzgänger und von den 
Bestehenden auch nur bestimmte. Wer sich nämlich einmal gegen die 
schweizer Krankenversicherung entschieden hat, kann da später nicht mehr 
hinein. Neue Grenzgänger betrifft das nicht. Außerdem ist die staatliche 
KV in Frankreich günstiger als die deutsche GKV und besonders für 
Familien mit Kindern oft sogar günstiger als die Schweizer. Aber auch da 
sollte man idealerweise gut französisch können um auch solche Dinge 
regelen zu können. Auf einem französischen Amt spricht üblicherweise 
kein Mensch deutsch oder englisch.

von Ja (Gast)


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>Aber auch da sollte man idealerweise gut französisch können um auch solche Dinge 
regelen zu können. Auf einem französischen Amt spricht üblicherweise
kein Mensch deutsch oder englisch.

Welche Fransoesiche Seite ? Elsass ?

von SloJo (Gast)


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Grenzgänger schrieb:
> In der CH arbeiten lohnt sich fast nur noch als Grenzgänger. Sonst hat
> man in der CH kaufkraftbereinigt auch nicht viel mehr. Ohne Kinder, als
> Single oder doppelt verdienendes Paar hat man vielleicht etwas mehr,
> aber wehe es kommen Kinder dazu, hat man viel weniger. Kinderbetreuung
> ist in der CH sehr teuer und es gibt auch keine kostenlose
> Mitversicherung bei der Krankenversicherungn sondern man muss für jedes
> Kind und ggf. die nicht mitarbeitende Ehefrau eine eigene Police
> abschliessen udn selber bezahlen. Der AG bezahlt nichts dazu.

Die Kostenaufteilung AG/AN ist sowieso nur Augenwischerei. Aber das 
Bohei darum zeigt, dass es funktioniert... Achtung fuer Grenzgaenger mit 
GKV: Sicher stellen, dass die Kasse auch anstandslos anfallende Kosten 
im Arbeitsland bezahlt.

> Häuser und
> familiengeeignete Wohnungen zu kaufen können sich in der CH nur noch
> Spitzenverdiener oder reiche Erbe leisten.

Hier gilt, noch mehr als in Deutschland: Wer mieten kann, kann auch 
kaufen. Im Gegenteil, kaufen ist meist deutlich guenstiger. Aber das ist 
hier nicht sehr verbreitet, der Schweizer ist sehr risikoscheu und 
jammert stattdessen lieber ueber steigende Mieten, an denen natuerlich 
die Auslaender schuld sind.

> Alleine
> das Eigenkapital was man in der CH gesetzlich benötigt um was zu kaufen,
> reicht im EU Ausland häufig schon fast um eine gleichwertige Immobilie
> fast ohne Kredit zu bezahlen.

Aber nicht im schweizer Grenzland, aka Baden-Wuerttemberg. Das hat 
naemlich in Sachen wirtschaftlichem Erfolg, Zuzug, Bevoelkerungsdichte 
und damit auch Wohnkosten praktisch die gleichen Zahlen aufzuweisen wie 
die Schweiz.

> Die Top Gehälter von oben, mit 150k CHF ohne Leitungsverwantwortung,
> sind absolute Ausnahme für Leute die aktuell den Job wechseln und für
> Ausländer sind sie meist sowieso utopisch. Im Finanzbereich wird aktuell
> stark gespart, Credite Suisse will 4000 Stellen abbauen und viele gut
> verdienenden Informatiker im Bankensektor haben in den letzen Jahre ihre
> Stelle verloren.

Solche "Umsteiger" von den Banken sind in der hiesigen IT uebrigens 
nicht sehr beliebt. Die haben sich jahrelang die Taschen vollgestopft 
und suchen nun sichere Plaetzchen in Firmen, wo noch richtig gearbeitet 
wird und man die Ansprueche nie so hoch schrauben konnte. Da kann man 
aber Aufschneider nicht gut brauchen.

von funky (Gast)


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Quartzy schrieb:
> Wohne auch in CH aus Steuergründen (ledig, keine Kinder), direkt an der
> Grenze. Einkauf natürlich in D. Brauche kein Auto, alles zu Fuß oder mit
> Rad. Wg mit anderen Berufstätigen kostet 650 CHF. Seit kurzem dabei,
> daher noch günstige Quellensteuer. Ändert sich nach 5J.

Mit 38 noch in einer WG wohnen? Da muss man aber auch der Typ für 
sein...

Klar kann man für bischen mehr Kohle in die Schweiz...wenn man Punkte 
wie Lebensqualität, Freunde & Beziehungen komplett aussen vor lässt.
Wer nur Aufgrund der Kohle in die Schweiz geht, ist einfach ein armes 
Würstchen, dass sich dann hier wieder ausheult, wie unfreundlich alle 
Schweizer doch zu den Tüüütschen sind.

Ich habe selber 5 Jahre in Basel gelebt.(Von 100k war ich weit weit 
entfernt) und es war ok. Aber Geld ist nicht alles im Leben. Der ein 
oder andere merkt das, andere nie.

Es gibt Regionen wo das Grenzgängerdasein durchaus angenehm ist. Zürich 
würde ich nun nicht gerade dazuzählen, ausser man steht auf einen ewig 
langen Arbeitsweg.

von Dom F. (daniel_f745)


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SloJo schrieb:
> Solche "Umsteiger" von den Banken sind in der hiesigen IT uebrigens
> nicht sehr beliebt. Die haben sich jahrelang die Taschen vollgestopft
> und suchen nun sichere Plaetzchen in Firmen, wo noch richtig gearbeitet
> wird und man die Ansprueche nie so hoch schrauben konnte. Da kann man
> aber Aufschneider nicht gut brauchen.

Hi. Das habe ich nicht ganz verstanden bzw. klingt für mich unlogisch.
Ich denke, Banker ITler suchen eher "sichere Plätzchen in Firmen" wo 
nicht gearbeitet wird, oder?
Arbeiten ist diese Spezies ja eher weniger gewöhnt, eher Bänkerlohn 
kassieren, das was halt für die ITler dort übrig bleibt, oder? Und das 
ist immer noch genug, denke ich..

von Dom F. (daniel_f745)


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funky schrieb:
> Ich habe selber 5 Jahre in Basel gelebt.(Von 100k war ich weit weit
> entfernt) und es war ok.

Oje Basel und weniger als  <100k CHF? Ja geht sich vielleicht knapp aus. 
Kollege wohnte dort auch in nem Wohnklo für glaub ich 800 CHF/Monat.

Aber Zürich?  Vergiss es, min. >100k CHF sonst braucht man nicht nach 
ZRH gehen.

Bsp.
-0,5l (oder waren es 0,4l?): im Pub 9,50 Chf (!)
-Pizzarestaurant, Salami, scharf: 20-21 Chf (!)
-Döner Kebap (Taschebrot mit alles): 11 Chf (!!) - daheim: 3-3,50 €

Usw...

von Rene H. (Gast)


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Ich hab selten so ein Blödsinn gelesen. Ihr wollt die Schweiz kennen?

SloJo schrieb:
> Hier gilt, noch mehr als in Deutschland: Wer mieten kann, kann auch
> kaufen. Im Gegenteil, kaufen ist meist deutlich guenstiger. Aber das ist
> hier nicht sehr verbreitet, der Schweizer ist sehr risikoscheu und
> jammert stattdessen lieber ueber steigende Mieten, an denen natuerlich
> die Auslaender schuld sind.

Blödsinn. 1. Die Ausländer haben an nichts schuld. 2. Ein Schweizer 
kauft nicht, nicht weil er zu wenig Risikofreudig ist, sondern weil er 
nicht gerade mal 250 kCHF auf der hohen Kante hat. Und das braucht er 
für einen Kauf, eher mehr.

Lächerlich, das gebabbel.

Ein Schweizer,
René

von Pandur S. (jetztnicht)


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Es geistern viele Geschichten rum. Die Immobilienpreise sind hoch, weil 
die Pensionskassen auch etwas verdienen muessen. Die muessen in etwas 
werthaltiges Investieren.
Alternativ koennen die Pensionskassen zB in "sicheren" Firmen 
investieren. Das bedeutet dann Firma kaufen, auf fit trimmen, und dann 
zu einem hoheren Preis wieder verkaufen. Dafuer muessen die Arbeitnehmer 
dann haerter und laenger arbeiten.
Das passt den Sozis aber auch nicht.

von Rene H. (Gast)


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Oder D. schrieb:
> Es geistern viele Geschichten rum. Die Immobilienpreise sind hoch, weil
> die Pensionskassen auch etwas verdienen muessen. Die muessen in etwas
> werthaltiges Investieren.

Ach gott, dass hat doch mit den Pensionskassen nichts tun. Die Preise 
sind hoch weil der Platz nun mal begrenzt ist und die Zinsen im Keller. 
Dafür braucht man kein Studium in Raketentechnologie.

Oder D. schrieb:
> Das passt den Sozis aber auch nicht.
Die haben jetzt aber gar nichts damit zu tun. Aber wenn etwas nicht gut 
läuft: es haben immer die Sozis schuld. Ironie vom feinsten.

BTW: Politik ist hier unerwünscht!

von SloJo (Gast)


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Daniel F. schrieb:

> Hi. Das habe ich nicht ganz verstanden bzw. klingt für mich unlogisch.
> Ich denke, Banker ITler suchen eher "sichere Plätzchen in Firmen" wo
> nicht gearbeitet wird, oder?

Nur gibt es die hier nicht. Also schlagen diese Leute nun in Firmen auf, 
wo der (vergleichsweise niedrige) Lohn noch ehrlich verdient werden muss 
und ecken dort mit ihrer verwoehnten Arbeitshaltung zu recht an. Und wie 
das leider oft so ist, checken die Chefs das oft viel spaeter, als die 
Kollegen.

> Arbeiten ist diese Spezies ja eher weniger gewöhnt, eher Bänkerlohn
> kassieren, das was halt für die ITler dort übrig bleibt, oder? Und das
> ist immer noch genug, denke ich..

Das ist oft absurd viel und rechtfertigt sich nur dadurch, dass in der 
Bank auf anderen Posten noch mehr fuer noch weniger Arbeit kassiert 
wird.

von SloJo (Gast)


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Rene H. schrieb:

> Blödsinn. 1. Die Ausländer haben an nichts schuld.

Ich find's gut, wenn jemand weder den Blick, noch die 20-Minuten in die 
Hand nimmt. Aber vom ignorieren verschwinden die 25%, die die SVP 
waehlen, leider nicht.

> 2. Ein Schweizer
> kauft nicht, nicht weil er zu wenig Risikofreudig ist, sondern weil er
> nicht gerade mal 250 kCHF auf der hohen Kante hat. Und das braucht er
> für einen Kauf, eher mehr.

Es muss ja nicht gerade die Stadtwohnung fuer 1.5M sein. Im Umland 
kriegt man fuer die Haelfte auch noch gute Wohnungen und da muss man 
keine 250K anbringen. 20% reichen immer noch, das sind dann "nur" 150K. 
100K nimmt man aus der PK, den Rest muss man halt zusammen sparen. Wenn 
man natuerlich die dritte Saeule fuer buenzlig haelt, sonst auch nie was 
zurueck legt und mit Mitte 30 ploetzlich merkt, dass man gerne eine 
Wohnung kaufen moechte, dem bleibt wirklich nur motzen und meckern.

Und bevor nun der naechste kommt, dass es auch nicht so einfach sei, die 
50K zusammen zu sparen: Wer das nicht schafft, kann sich auch keine 
750K-Wohnung mieten.

Auch in Deutschland kriegt man uebrigens keinen Immobilienkredit ohne 
Eigenkapital. Nur hat man da keine Pensionskasse, die man noch 
einbringen kann und die Differenz zwischen Mieten und Kaufen ist 
aufgrund der anderen Steuerverhaeltnisse laengst nicht so gross.

von Schweizer (Gast)


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>>> Hier gilt, noch mehr als in Deutschland: Wer mieten kann, kann auch
>>> kaufen. Im Gegenteil, kaufen ist meist deutlich guenstiger. Aber das ist
>>> hier nicht sehr verbreitet, der Schweizer ist sehr risikoscheu und
>>> jammert stattdessen lieber ueber steigende Mieten, an denen natuerlich
>>> die Auslaender schuld sind.

>>Blödsinn. 1. Die Ausländer haben an nichts schuld. 2. Ein Schweizer
>>kauft nicht, nicht weil er zu wenig Risikofreudig ist, sondern weil er
>>nicht gerade mal 250 kCHF auf der hohen Kante hat. Und das braucht er
>>für einen Kauf, eher mehr.

>>Lächerlich, das gebabbel.

>>Ein Schweizer,

Das eine massive Zuwanderung über x-Jahre ihres zu den steigenden 
Immobilien-preisen zu tun hat, kann wohl kein vernünftig denkender 
Mensch bestreiten...

von klausi (Gast)


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was ich so von der Schweiz gehört habe.. mir ist der Appetit vergangen.
Lieber im schönen EU-Raum bleiben.

Schweiz ist mir auch irgendwie zu "kühl", zu "banker" mässig, wenig 
Industrie und für ein Weggli gebe ich sicher nicht >5 Franken aus.

Ohne Banken wie würde da die Schweiz ausschauen?!

von Softi (Gast)


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SloJo schrieb:
> Es muss ja nicht gerade die Stadtwohnung fuer 1.5M sein. Im Umland
> kriegt man fuer die Haelfte auch noch gute Wohnungen und da muss man
> keine 250K anbringen. 20% reichen immer noch, das sind dann "nur" 150K.
> 100K nimmt man aus der PK, den Rest muss man halt zusammen sparen. Wenn
> man natuerlich die dritte Saeule fuer buenzlig haelt, sonst auch nie was
> zurueck legt und mit Mitte 30 ploetzlich merkt, dass man gerne eine
> Wohnung kaufen moechte, dem bleibt wirklich nur motzen und meckern.

Ja 20% reichen, nur die Differenz zu den 33% werden dann mit einer "2. 
Hypothek" vergeben. Diese muss innert 15 Jahren abbezahlt werden und hat 
einen deutlich höheren Zinssatz (4-5%).
Diese Ammortisation plus die Zinsen beider Hypotheken und der Unterhalt 
der Immobilie dürfen 1/3 des Bruttolohnes nicht übersteigen. Das macht 
es schwieriger. Diese Regelung gibt es auch noch nicht so lange.
Die 1. Hypothek wird aber bei dieser Berechnung mit ca. 4% gerechnet, 
damit es eben keine Blase gibt, sprich wenn die Zinsen etwas steigen 
alle gleich verkaufen müssen.
Ich war vor einem Jahr auf der Bank, die haben mir das alles 
vorgerechnet. Für ein Haus zum Preis einer Million CHF und nur 
Mindesteinlage von 200'000 hätte ich 170'000 verdienen müssen damit sie 
mir das Geld gegeben hätten.

Aber du hast recht, auf dem Land gibt es auch noch günstigeres für 
500-600k.

von Ja. Mach. (Gast)


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> Ohne Banken wie würde da die Schweiz ausschauen?!

Die Banken machen uebrigens nur 5% der Wirtschaft aus ... die 
Grossbanken haben sich schon seit einiger Zeit zurueckgezogen. Heisst, 
die verrechnen Verluste mit dem Gewinn, setzen zB die US Bussen als 
aufwand ab, und kommen so auf Minus. Die Bezahlen in zuerich seit Jahren 
keine Steuern mehr.
Zudem haben sie die eigenen Immobilien, sprich Hauptsitz, verkauft, sind 
daher nur noch zufaellig da.

von Grenzgänger (Gast)


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Softi schrieb:
> Für ein Haus zum Preis einer Million CHF und nur
> Mindesteinlage von 200'000 hätte ich 170'000 verdienen müssen damit sie
> mir das Geld gegeben hätten.

170k CHF Brutto oder Netto?

von Ja. Mach. (Gast)


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> 170k CHF Brutto oder Netto?

ist eigentlich egal wenn man weit davon entfernt ist. Fuer 
Doppelverdiener in der oberen Mittelklasse ist es aber machbar. Das 
heisst dann aber das war's mit dem Kind. Kann sich eine Frau darauf 
festlegen ? Vielleicht.

von Torsten R. (Firma: Torrox.de) (torstenrobitzki)


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Chrisi schrieb:
> Lohnt es sich immer noch in die Schweiz zu kommen für euch Dütsche?

Auf jeden Fall, die Berge hier (Niedersachsen) taugen überhaupt nicht 
zum Snowboarden! ;-)

von Swissor (Gast)


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Softi schrieb:
> Für ein Haus zum Preis einer Million CHF und nur
> Mindesteinlage von 200'000 hätte ich 170'000 verdienen müssen damit sie
> mir das Geld gegeben hätten.

Klingt doch eigentlich vernünftig, oder würdest du mit einem/weniger 
Lohn sowas schultern wollen? Allein das zeigt doch schon, dass es hier 
keine Immobilienblase wie in Amerika geben wird.

Ich glaube in Deutschland sieht das auch nicht besser aus.
Umgerechnet würde dort jemand mit 60k Brutto eine Wohnung/Haus für 360k 
kaufen, und ca. 60k Eigenkapital mitbringen müssen, und da bin ich mir 
nicht sicher ob das besser ginge...

Klausi und Daniel Frohni müssen meines Erachtens Trolle sein, so viel 
Unfug und Unwissen...

von SloJo (Gast)


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Schweizer schrieb:
> Das eine massive Zuwanderung über x-Jahre ihres zu den steigenden
> Immobilien-preisen zu tun hat, kann wohl kein vernünftig denkender
> Mensch bestreiten...

Nun, dazu wurden vor einem Jahr oder so auch mal Zahlen genannt. Bis in 
die uebliche Presse haben die es natuerlich nicht geschafft. Der 
erhoehte Raumbedarf laesst sich groesstenteils auf mehr Singlehaushalte 
und mehr qm pro Person zurueck fuehren. Zuwanderung war erst an dritter 
Stelle oder so. In den Koepfen hier ist es natuerlich der Hauptgrund. 
Worauf ich aber hinaus wollte ist: Ohne die vielen Auslaender wuerde die 
wirtschaftliche Lage hier eher aussehen, wie in der Mitte Deutschlands. 
Dann waeren die Immobilien zwar billiger, aber die Leute auch aermer und 
sie koennten sich die Wohnungen immer noch nicht leisten. Fragt sich, 
wer dann schuld waere?

von SloJo (Gast)


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Softi schrieb:
> Für ein Haus zum Preis einer Million CHF und nur
> Mindesteinlage von 200'000 hätte ich 170'000 verdienen müssen damit sie
> mir das Geld gegeben hätten.

Und wohnst du jetzt in einem vergleichbaren Haus und wenn ja, was kostet 
die Miete im Monat?

von SloJo (Gast)


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Ja. Mach. schrieb:
> Zudem haben sie die eigenen Immobilien, sprich Hauptsitz, verkauft, sind
> daher nur noch zufaellig da.

Wenn die Grossbanken verschwaenden, waere das nur gut fuer die Schweiz. 
Das sind auch von den Strukturen laengst keine schweizer Unternehmen 
mehr. In der Welt der Grossbanken haben sich die anglo-amerikanischen 
Sitten durchgesetzt. Ende 2012 hatte die CreditSuisse noch 21.000 
Mitarbeiter in der Schweiz. Heute duerften das schon wieder deutlich 
weniger sein, da dort seit Jahren abgebaut und nach Asien und Polen 
verlagert wird. Und vom Rest sind die Haelfte wahrscheinlich sowieso 
Leute, die in der Schweiz in ihrer eigenen Blase leben - null 
integriert, sprechen kein Wort Deutsch, keine schweizer Kontakte - das 
ist in diesem Umfeld leider sehr ueblich. Wenn die morgen weg sind, 
merkt man das nur an freien Wohnungen am Wohnungsmarkt.

von Bürovorsteher (Gast)


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Absolut interessante Einblicke in die schweizer Innenarchitektur...

von Schweizer (Gast)


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>>Autor: SloJo (Gast)
>>Schweizer schrieb:
>>> Das eine massive Zuwanderung über x-Jahre ihres zu den steigenden
>>> Immobilien-preisen zu tun hat, kann wohl kein vernünftig denkender
>>> Mensch bestreiten...

>>Nun, dazu wurden vor einem Jahr oder so auch mal Zahlen genannt. Bis in
>>die uebliche Presse haben die es natuerlich nicht geschafft. Der
>>erhoehte Raumbedarf laesst sich groesstenteils auf mehr Singlehaushalte
>>und mehr qm pro Person zurueck fuehren. Zuwanderung war erst an dritter
>>Stelle oder so. In den Koepfen hier ist es natuerlich der Hauptgrund.
>>Worauf ich aber hinaus wollte ist: Ohne die vielen Auslaender wuerde die
>>wirtschaftliche Lage hier eher aussehen, wie in der Mitte Deutschlands.
>>Dann waeren die Immobilien zwar billiger, aber die Leute auch aermer und
>>sie koennten sich die Wohnungen immer noch nicht leisten. Fragt sich,
>>wer dann schuld waere?

Als Schweizer kenne ich die Zahlen und Statistiken natürlich... Dabei 
ging es der Schweizer Regierung darum die Folgen der extremen 
Einwanderung (im Bezug auf die Bevölkerungsgrösse 3x mehr Zuwanderer als 
Deutschland) zu verharmlosen. Dabei wurden aktuelle Zahlen mit jenen von 
1960 verglichen, dann stimmt das was du sagst natürlich... Die 
Totengräberverträge der Personenfreizügigkeit gibt es ja bei weitem noch 
nicht so lange, ergo war der Vergleich schlicht Realitätsverzerrung....

von Softi (Gast)


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Grenzgänger schrieb:
> Softi schrieb:
>> Für ein Haus zum Preis einer Million CHF und nur
>> Mindesteinlage von 200'000 hätte ich 170'000 verdienen müssen damit sie
>> mir das Geld gegeben hätten.
>
> 170k CHF Brutto oder Netto?

Brutto. Ich denke wenns 160'000 wären kann man sicher noch was drehen...


Ja. Mach. schrieb:
>> 170k CHF Brutto oder Netto?
>
> ist eigentlich egal wenn man weit davon entfernt ist. Fuer
> Doppelverdiener in der oberen Mittelklasse ist es aber machbar. Das
> heisst dann aber das war's mit dem Kind. Kann sich eine Frau darauf
> festlegen ? Vielleicht.

Wenn aber beide Doppelverdiener sind kann man auch das nötige Kapital in 
ein paar Jahren ansparen und wenn man dann mehr wie die 20% hat muss 
auch das Einkommen nicht mehr so hoch sein. Dann liegen auch Kinder 
drin. Bis jetzt bin ich niemandem begegnet der in einem dicken Haus 
wohnt und sich beklagt er könne sich keine Kinder wegen dem Haus leisten 
:-)




SloJo schrieb:
> Und wohnst du jetzt in einem vergleichbaren Haus und wenn ja, was kostet
> die Miete im Monat?

Nein bin in einer Wohnung. Aber für den Moment reicht diese voll aus, 
ich habe keine Lust noch einen Garten zu pflegen. Als die Zinsen so tief 
waren habe ich gesagt, da kann ich ja in einem Haus für ne Million 
wohnen und zahle der Bank nicht mal mehr wie jetzt die Miete. :-)  tja, 
eben die rechnen nicht mit 2% :-)



Grundsätzlich kann man sich noch gut ein Haus leisten wenn beide 
Arbeiten. Es ist immer eine Frage der Ansprüche, es gibt schon noch 
Häuser um die 600'000. Ich wollte das nur mal so anmerken mit dem 
Beispiel weil ich damit ja nur diese Aussage unterstreichen wollte:

Swissor schrieb:
> Softi schrieb:
>> Für ein Haus zum Preis einer Million CHF und nur
>> Mindesteinlage von 200'000 hätte ich 170'000 verdienen müssen damit sie
>> mir das Geld gegeben hätten.
>
> Klingt doch eigentlich vernünftig, oder würdest du mit einem/weniger
> Lohn sowas schultern wollen? Allein das zeigt doch schon, dass es hier
> keine Immobilienblase wie in Amerika geben wird.

Die Kreditvergabe ist so restriktiv dass sich nicht wirklich eine Blase 
bilden kann. An vereinzelten sehr gefragten Orten sind die Preise schon 
stark gestiegen, aber das sind nur ein paar Flecken an Seen :-)


Ich bin Schweizer, habe nie in einem anderen Land gelebt, habe aber 
Verwandte und Bekannte in div. EU Ländern. Unterm Strich habe ich immer 
ncoh den Eindruck dass es uns in der CH am besten geht, auch wenn alle 
jammern (vielleicht jammern die anderen besser:-). Die Steuern z.Bsp. 
gehören zu den tiefsten.
Wenn die Krankenkassen weiterhin jedes Jahr so stark steigen und die 
Löhne nicht oder kaum erhöht werden bleibt immer weniger. Die restlichen 
Lebenskosten sinken ja auch nicht.
Und durch die wirtschaftliche Veränderung wegen des starken Frankens 
(und der wohl steigenden Zahl Arbeitslosen, siehe Alstom, Credit Suisse, 
etc ) werden die Immobilien Preise eher stagnieren, aber das ist nur 
meine Meinung. Vielleicht kommt es auch anders.

von klausi (Gast)


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Softi schrieb:
> Und durch die wirtschaftliche Veränderung wegen des starken Frankens
> (und der wohl steigenden Zahl Arbeitslosen, siehe Alstom, Credit Suisse,
> etc ) werden die Immobilien Preise eher stagnieren, aber das ist nur
> meine Meinung. Vielleicht kommt es auch anders.

Tja ich hätte da schon Angst in Bezug auf Immobilienpreise, man weiss es 
ja nie. Gibt schon einen Grund, warum die ganzen Banken ihre Immobilien 
verkauften, obwohl die Zinsen ja so niedrig sind, vielleicht können die 
das Geld besser investieren und Büroflächen einfach mieten, evtl. ist 
das wirtschaftlicher, ich weiss es nicht.

Aber: sollte jetzt jemand in der Schweiz ein Haus kaufen, Bsp. 800k CHF, 
zahlt dafür 20% ein, wie auch immer, gehört einem erstmal nur das 
Badezimmer, der Rest gehört der Bank. Dann abzahlen bis 60 und da lt. 
vorigem Beitrag nur bis zu 65 % der Hypothek  aufgr. steuerlicher 
Gründe, dem Eigenmietwert.

Wenn jetzt aber der Zins steigt, somit Immobilienpreise steigen, kann 
man plötzlich nicht mal mehr in der Lage sein, das Haus zu verkaufen, 
oder es wird zwangsversteigert, verliert somit Eigenkapital, da man das 
Haus nicht zum Kaufpreis verkaufen kann, und man bleibt darüber hinaus 
sogar auf Schulden sitzen, und wohnt wieder in einer kleinen 
Mietwohnung.

von klausi (Gast)


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SloJo schrieb:
> Und vom Rest sind die Haelfte wahrscheinlich sowieso
> Leute, die in der Schweiz in ihrer eigenen Blase leben - null
> integriert, sprechen kein Wort Deutsch, keine schweizer Kontakte - das
> ist in diesem Umfeld leider sehr ueblich. Wenn die morgen weg sind,
> merkt man das nur an freien Wohnungen am Wohnungsmarkt.

das kann ich durch einen Kollegen bestätigen, laut ihm, auch Deutsche, 
usw. die gut Deutsch sprechen leben oft isoliert und privat nur unter 
Deutschen.

Warum weiss ich nicht. Schweizer haben anscheinend schon eine andere 
Mentalität.

von Grenzgänger (Gast)


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Allerdings ist für uns Ausländer ein Immobilienkauf in der Schweiz 
sowieso kein Thema, da zurzeit für Neuzügler noch nicht sicher ist, ob 
man jemals überhaupt eine unbefristete Aufenthatlsgenehmigung bekommt. 
Sicher mag es sein, dass auch trotz der hohen Immobilienpreise die 
Schweiz ein tolles Land ist, aber man muss da auch stark differenzieren 
zwischen: Toll für Schweizer und Toll für Ausländer. Ausländer verdienen 
oft im selben Job weniger und fliegen zuerst raus wenn es krieselt.
Außerdem sollte man sich als Ausländer nicht unbedingt, sofern man in 
der CH eine Immobilie kaufen will, in irgendeinem kleinen ländlichen 
Dorf niederlassen. Dort wird man extrem schwer Anschluss finden. Selbst 
Schweizer aus einer anderen Gegend hätten da meist Probleme. Schweizer 
wohnen zur großen Mehrheit dort wo sie geboren wurden, besonders auf dem 
Land. Für 800k CHF gibt es kein Haus in einer Agglomeration einer Stadt, 
höchstens was im "Baurecht" was in Deutschland "Erbpacht" heißt. Nämlich 
man pachtet das Grundstück zu einer stolzen Pacht vom Staat, sozusagen 
halbes Eigentum und das für 800k CHF und mehr.

Für 200-250k CHF die man für ein normales Haus aus dem Bestand als 
Anzahlung schon braucht, gibt es im grenznahen Deutschland schon 
vernünftige 3-4 Zimmer Wohnungen oder 50% eines schönen Hauses. Den Rest 
kann man als Grenzgänger sehr leicht finanzieren und weit VOR der Rente 
abbzahlen. Einen Eigenmietwert bezahlt man dafür auch nicht.

von Rene H. (Gast)


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Softi schrieb:
> Wenn aber beide Doppelverdiener sind

Äh?!

von Hans-Peter (Gast)


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Rene H. schrieb:
> Softi schrieb:
>> Wenn aber beide Doppelverdiener sind
>
> Äh?!

Na klar, siehe Nachbarthread:
Beitrag "Zwei Vollzeitarbeitsstellen möglich?"

von SloJo (Gast)


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klausi schrieb:

> das kann ich durch einen Kollegen bestätigen, laut ihm, auch Deutsche,
> usw. die gut Deutsch sprechen leben oft isoliert und privat nur unter
> Deutschen.

Also, Deutsche, die keinen Anschluss gefunden haben, kenne ich nicht. 
Die muessen also wirklich sehr isoliert leben... Aber es ist schon so, 
das Auslaender sein ist immer ein Thema. Das muss man im Umgang mit den 
Einheimischem schon ab koennen. Wobei bei sich bei naeherem Kontakt oft 
heraus stellt, dass die meisten Schweizer hier einen Vorfahren aus dem 
Ausland haben und dort einen, also oft gar nicht so Ur-Schweizerisch 
sind.

> Warum weiss ich nicht. Schweizer haben anscheinend schon eine andere
> Mentalität.

Also, so wie im Badischen, wo du nach ein paar Wochen jeden kennst, der 
mit dem gleichen Zug zur Arbeit faehrt, ist das hier definitiv nicht. 
Und die Leute hier haben den Kopf voller Vorurteile. Die sind nicht 
unbedingt negativ besetzt, aber dennoch oft hinderlich. Der Schweizer 
denkt oft, Deutschland waere ein homogenes Land, ueberall dort 
herrschten die gleichen Regeln, wuerde die gleiche Sprache gesprochen 
und die gleiche Kultur gelebt. Dass ein Hamburger mit einem Bayern 
weniger gemein hat, als ein Schwabe mit einem Schweizer, kannst du zig 
mal erklaeren, das bleibt nicht haengen. Und dann wirst du eben wieder 
Zeug zur rheinischen Fasnacht gefragt, oder was Bouletten sind.

Nein, das musst du dir hier schon erarbeiten... und wenn man ein 
kontaktschwacher Ingenieur ist, wird's natuerlich schwer. Aber dann 
wird's auch in Deutschland schwer.

von SloJo (Gast)


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Grenzgänger schrieb:
> Für 200-250k CHF die man für ein normales Haus aus dem Bestand als
> Anzahlung schon braucht, gibt es im grenznahen Deutschland schon
> vernünftige 3-4 Zimmer Wohnungen oder 50% eines schönen Hauses. Den Rest
> kann man als Grenzgänger sehr leicht finanzieren und weit VOR der Rente
> abbzahlen. Einen Eigenmietwert bezahlt man dafür auch nicht.

Man darf da aber eines nicht vergessen: Normalerweise ist das Zinsniveau 
in der Schweiz deutlich niedriger, als in Deutschland. Jetzt, wo die 
Zinsen ueberall am Boden sind, merkt man das nicht so. Vor 10 Jahren 
noch waren die Zinsen doppelt so hoch in Deutschland (im Vergleich zur 
Schweiz) und in 10 Jahren kann das auch gut wieder so sein.

von SloJo (Gast)


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Softi schrieb:
> Nein bin in einer Wohnung. Aber für den Moment reicht diese voll aus,
> ich habe keine Lust noch einen Garten zu pflegen. Als die Zinsen so tief
> waren habe ich gesagt, da kann ich ja in einem Haus für ne Million
> wohnen und zahle der Bank nicht mal mehr wie jetzt die Miete. :-)  tja,
> eben die rechnen nicht mit 2% :-)

Aber auch hier wird schon wieder eine Mietwohnung mit einem Haus 
verglichen. Das machen auch viele Bekannte hier so und jammern dann, 
dass sie sich gar kein Eigentum leisten koennen. Und anschliessend wird 
nach dem Staat gerufen, wenn die selbst gewaehlte Abhaengigkeit vom 
Vermieter ihre negativen Seiten in Form von Mieterhoehungen zeigt. Ein 
Verhalten, dass der Schweizer eigentlich typisch Deutsch nennen 
wuerde...

Die Frage bleibt also: Warum kaufst du nicht eine gleichwertige Wohnung 
und zahlst in Zukunft die Miete zu einem guten Teil in die eigene 
Tasche?

von funky (Gast)


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SloJo schrieb:
> Aber es ist schon so,
> das Auslaender sein ist immer ein Thema. Das muss man im Umgang mit den
> Einheimischem schon ab koennen. Wobei bei sich bei naeherem Kontakt oft
> heraus stellt, dass die meisten Schweizer hier einen Vorfahren aus dem
> Ausland haben und dort einen, also oft gar nicht so Ur-Schweizerisch
> sind.

Jep,

das kann ich nur bestätigen. Ich würde mich schon als eher Weltoffen 
bezeichnen und mir ist das relativ wurscht wo jemand herkommt. Aber in 
meiner Schweizer Zeit wurde mir mein Deustchsein ständig vorgehalten. 
Nichtmal mit der Brechstange sondern oft subtil mit einer kleinen 
Anmerkung etc. "Du bist einfach anders" hab ich dauernd zu spüren 
bekommen.
Zu Beginn hab ich das nicht so gemerkt bzw es hat mich nicht gestört, 
aber nach einigen Jahren wurde es immer störender. Gerade im Zuge der 
Zuwanderungsinitiative wurde es noch extremer.

Die Schweiz hat definitiv ihre schönen Seiten und ich möchte meien Zeit 
dort nicht missen oder schlecht reden, aber die kulturellen Unterschiede 
sind doch deutlich grösser als man das auf den ersten Blick annimmt 
gerade auch im Hinblick darauf das man die gleiche Sprache spricht.

von Operator S. (smkr)


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Softi schrieb:
> Wenn die Krankenkassen weiterhin jedes Jahr so stark steigen und die
> Löhne nicht oder kaum erhöht werden bleibt immer weniger. Die restlichen
> Lebenskosten sinken ja auch nicht.
Die restlichen Lebenskosten sinken sehr wohl und das schon vor der 
starken Aufwertung des Franken. Aber jeder merkt nur die einzelnen 
Sachen die teurer werden.

Grenzgänger schrieb:
> Ausländer verdienen
> oft im selben Job weniger und fliegen zuerst raus wenn es krieselt.

Diese Erfahrung habe ich nicht gemacht, wer kompetent ist bleibt. Ausser 
in niedriglohn Jobs (Gastronomie, etc.), da ist man aber um jeden 
Schweizer froh, da dieser zumindest Deutsch spricht.

Was die Integration von Deutschen in der Schweiz angeht: Die Schweizer 
gehen mit sich selbst auch so um, ist also nicht persönlich gegenüber 
den Ausländern gemeint.
2013: 
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Das-Land-in-dem-du-keine-Freunde-findest-/story/13724377
2016: 
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/Warum-Schweizer-keine-neuen-Freunde-wollen-19360772

von Pandur S. (jetztnicht)


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Bezueglich Leute kennenlernen in der Schweiz. Wichtig ist das 
Vereinswesen. Ohne Vereinsmitgliedschaft laeuft nichts. Ich selbst bin 
in verschiedenen Vereinen, seien das Wanderfreunde, Ehemaligenvereine 
der Schulen, usw. In den Ausgang gehen, einfach ein Bier drinken, .. 
mach ich nicht. Vielleicht hin und wieder ein Kurs fuer [..]. Die Anzahl 
Bekannter geht in die Duzende, die Anzahl Freunde ist an der Hand 
anzuzaehlen.

von Junger Deutscher / Schweizer (Gast)


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funky schrieb:
> ichtmal mit der Brechstange sondern oft subtil mit einer kleinen
> Anmerkung etc. "Du bist einfach anders" hab ich dauernd zu spüren
> bekommen.
> Zu Beginn hab ich das nicht so gemerkt bzw es hat mich nicht gestört,
> aber nach einigen Jahren wurde es immer störender. Gerade im Zuge der
> Zuwanderungsinitiative wurde es noch extremer.

Ja das kann ich auch bestätigen. Bin als Deutscher in der Schweiz 
geboren und habe mittlerweile den Schweizer Pass. Über die Gründe kann 
man sich streiten, aber viele Schweizer haben einfach ein Problem mit 
Deutschen.
Ich spreche perfekt Dialekt, bin also nicht als Deutscher 
identifizierbar, aber es sind so Kleinigkeiten die immer ein wenig 
wehtun. Wie wenn immer bei der WM alle für die Mannschaft GEGEN 
Deutschland sind, nicht das ich Fussballfan wäre. Oder wenn über 
Deutsche gelästert wird und keiner merkt, dass einer dabei ist.

Kennt das noch jemand hier, so Sprüche wie: "Die meisten Deutschen die 
ich kenne, sind schon arg arrogant....ok, du bist jetzt eine Ausnahme". 
Das klassische Klischee in der Schweiz.


funky schrieb:
> auch im Hinblick darauf das man die gleiche Sprache spricht.

Eben genau nicht. Ich weiss nicht wie wichtig Dialekte in Deutschland 
sind, aber in der Schweiz ist der Dialekt ein Heiligtum und Schweizer 
hassen Hochdeutsch. Das hat sicher auch damit zu tun, dass man in der 
Schule "gezwungen" wird hochdeutsch zu sprechen. Das irre ist, dass 
Hochdeutsch als viel fremder empfunden wird als ganz andere Sprachen 
wird. Spricht jemand Tamilisch oder Albanisch ist das ganz normal, 
spricht jemand Hochdeutsch, dreht man sich instinktiv danach um. Das ist 
absurd, aber wahr.

Ich selbst spreche zuhause hochdeutsch und empfinde es als komplett, ich 
will es mal aufmerksamkeitserregend nennen, wenn jemand in der 
Öffentlichkeit Hochdeutsch spricht. Kann hier jemand ähnliche 
Erfharungen teilen?

Gruss

Felix

von B. S. (bestucki)


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Junger Deutscher / Schweizer schrieb:
> Kennt das noch jemand hier, so Sprüche wie: "Die meisten Deutschen die
> ich kenne, sind schon arg arrogant....ok, du bist jetzt eine Ausnahme".
> Das klassische Klischee in der Schweiz.

Ja ja, das typische Klischee: "Ich krieg ein Brötchen"

Und es stimmt schon, dass viele Schweizer genau diese Mentalität nicht 
mögen. Aber wie das dann mit den Verallgemeinerungen funktioniert, 
sollte hier jedem bekannt sein... Es ist aber auch so, dass viele 
Schweizer arrogant/bünzlig sind und es innerhalb der Schweiz 
verschiedensten Mentalitäten gibt, die irgendjemandem nicht passen.

Junger Deutscher / Schweizer schrieb:
> Ich selbst spreche zuhause hochdeutsch und empfinde es als komplett, ich
> will es mal aufmerksamkeitserregend nennen, wenn jemand in der
> Öffentlichkeit Hochdeutsch spricht. Kann hier jemand ähnliche
> Erfharungen teilen?

Nö. Soll jeder so reden wie er will.

: Bearbeitet durch User
von klausi (Gast)


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Be S. schrieb:
> Ja ja, das typische Klischee: "Ich krieg ein Brötchen"

Genau, das heisst in der CH nämlich:
Letztens, beim "Bäck":
"Grüeziwohl. Ich hätt bitte es Weggli, gern."

Ich kann ein bisschen das Schwyzerdütsch imitieren, aber die meisten 
Schweizer kommen sich wohl verarscht vor, meine es jedoch nicht ernst :)

von Grenzgänger (Gast)


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SloJo schrieb:
> Also, so wie im Badischen, wo du nach ein paar Wochen jeden kennst, der
> mit dem gleichen Zug zur Arbeit faehrt, ist das hier definitiv nicht.

Ich würde nicht sagen, dass das im Badischen so wäre. Es gibt unter 
badischen Gastronomen den Spruch: Es kommen 11 Badner, aber ich habe 
leider nur 10 Tische.

Oder D. schrieb:
> Bezueglich Leute kennenlernen in der Schweiz. Wichtig ist das
> Vereinswesen. Ohne Vereinsmitgliedschaft laeuft nichts. Ich selbst bin

Das ist in vielen ländlichen Regionen in Süddeutschland auch so.

SloJo schrieb:
> Man darf da aber eines nicht vergessen: Normalerweise ist das Zinsniveau
> in der Schweiz deutlich niedriger, als in Deutschland. Jetzt, wo die
> Zinsen ueberall am Boden sind, merkt man das nicht so. Vor 10 Jahren
> noch waren die Zinsen doppelt so hoch in Deutschland (im Vergleich zur
> Schweiz) und in 10 Jahren kann das auch gut wieder so sein.

Das ist richtig. Vor 10 oder 15 Jahren hätte es sich noch gelohnt in der 
Schweiz zu kaufen und dort hinzuziehen. Zum einen waren die Kaufpreise 
in etwa halb so hoch wie heute und die Zinsen waren deutlich unter dem 
deutschen Zinsniveau.
Heute zahlt man in der Euro Zone nahezu die selben Zinsen wie in der CH 
und außerdem kann man als Grenzgänger auch in Franken finanzieren oder 
in Euro und CHF. Daher hat man keinen Zinsvorteil mehr, wenn man in der 
CH kauft. Dafür zahlt man selbst im grenznahen Ausland erbelich weniger 
als in der Schweiz. Es arbeitet nämlich im grenznahen Deutschland längst 
nicht jeder in der CH, in vielen Orten noch nicht mal die Hälfte.

Richtig, die Zinsen können sich wieder erhöhen, aber deutsche Banken 
bieten Zinsbindungen bis 20 Jahre an. In dieser Zeit kann man mit einem 
guten CH Einkommen als Grenzgänger und dem Eigenkapital was in der CH 
zum Kauf nötig wäre, ein normales Haus gut abbezahlen. Im schlimmsten 
Fall kann man es so weit abbezahlen, dass ein Zinsanstieg in 20 Jahren 
kaum noch ins Gewicht fällt. Ein Eigenmietwert fällt in Deutschland bei 
schuldenfreien Immobilien nicht an. Daher kann man mit 35 sich etwas 
kaufen und ist mit einem Drittel des Einkommens fürs Wohnen mit 55 oft 
schuldenfrei. Das finde ich erheblich besser als noch als Pensionär eine 
Hypothek bedienen zu müssen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Daher kann man mit 35 sich etwas kaufen und ist mit einem Drittel des Einkommens 
fürs Wohnen mit 55 oft schuldenfrei.

Wow. Stabile Verhaeltnisse, he. Die haben wie hir leider nicht. Auch 
wenn ich jetzt einen guten Job habe, ist weder sicher, dass ich den in 
10 Jahren noch habe, noch, dass ich wieder so einen finde. Und wenn die 
Frau dann auch noch geht, das Haus dann unter Preis verkauft werden 
muss, hockt man mit zuvielen Schulden da. Also eher nicht abzahlen, und 
wenn man dann rausfliegt hatte man eine schoene Zeit.

von funky (Gast)


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Junger Deutscher / Schweizer schrieb:
> Eben genau nicht. Ich weiss nicht wie wichtig Dialekte in Deutschland
> sind, aber in der Schweiz ist der Dialekt ein Heiligtum und Schweizer
> hassen Hochdeutsch. Das hat sicher auch damit zu tun, dass man in der
> Schule "gezwungen" wird hochdeutsch zu sprechen. Das irre ist, dass
> Hochdeutsch als viel fremder empfunden wird als ganz andere Sprachen
> wird. Spricht jemand Tamilisch oder Albanisch ist das ganz normal,
> spricht jemand Hochdeutsch, dreht man sich instinktiv danach um. Das ist
> absurd, aber wahr.

Ich hab mich etwas unglücklich ausgedrückt, aber wir meinen das gleiche.

Man könnte meinen alles ist in Butter weil man vermeintlich die gleiche 
deutsche Sprache spricht. Das es aber eben aufgrund des Dialekts viele 
Unterschiede gibt und man immer als der Ausländer wahrgenommen wird, ist 
es eben doch nicht so einfach

von Pandur S. (jetztnicht)


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Es gibt Bergebiete in der Schweiz, da wird man selbst als 
Flachlandschweizer als Fremder wahrgenommen. Und den Dialekt versteht 
man auch nicht.
Und das Ganze, obwohl wir alles dort bezahlen.

: Bearbeitet durch User
von klausi (Gast)


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Grenzgänger schrieb:
> Richtig, die Zinsen können sich wieder erhöhen, aber deutsche Banken
> bieten Zinsbindungen bis 20 Jahre an. In dieser Zeit kann man mit einem
> guten CH Einkommen als Grenzgänger und dem Eigenkapital was in der CH
> zum Kauf nötig wäre, ein normales Haus gut abbezahlen. Im schlimmsten
> Fall kann man es so weit abbezahlen, dass ein Zinsanstieg in 20 Jahren
> kaum noch ins Gewicht fällt.
So ist es. Kauft und wohnt doch in schweiznaher Grenze, beste Gegend, 
Schwarzwald auch gleich um die Ecke :-D
Oder D. schrieb:
> Es gibt Bergebiete in der Schweiz, da wird man selbst als
> Flachlandschweizer als Fremder wahrgenommen. Und den Dialekt versteht
> man auch nicht.
> Und das Ganze, obwohl wir alles dort bezahlen.

Jepp, die Schweizer wollen auch unser Geld, das von den Dütschen nicht 
und brauchen es anscheinend auch nicht. Punkt.


Ein Schwiizer ist ein bisschen Banker und ein bisschen Bergwanderer.
Alles in einem mit einem Jahresbrutto mit ca. 120k CHF. Das ist der 
Durchschnittsschwiizer ;-)

von Grenzgänger (Gast)


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Oder D. schrieb:
> der nicht. Auch
> wenn ich jetzt einen guten Job habe, ist weder sicher, dass ich den in
> 10 Jahren noch habe, noch, dass ich wieder so einen finde. Und wenn die
> Frau dann auch noch geht, das Haus dann unter Preis verkauft werden
> muss, hockt man mit zuvielen Schulden da. Also eher nicht abzahlen, und
> wenn man dann rausfliegt hatte man eine schoene Zeit.

Wer so denkt und ein Eigenheim will, der nimmt die 250k CHF die in der 
CH als Anzahlung nötig wären und kauft damit im Dütschen einfach eine 
geräumige, neue bis neuere 3-4 Zimmer Wohnung in gutem Zustand und guter 
Lage, in Grenznähe und zwar ohne Kredit oder ein ganzes Haus im 
Südschwarzwald.
Selbst wenn der Job flöhten geht, solang man keine Miete zahlen muss und 
nur lohnabhängige Krankenkasse, lebt man ohne Hypothek oder hohe Miete 
am Bein selbst mit einem miesen Job den man immer irgendwie bekommt, 
immer noch gut. Außerdem, wenn man mit Mitte 30 keine Miete und keine 
Hypothek mehr bezahlt, bleibt so einiges über um ziemlich gute 
Ersparnisse zu bilden oder zu investieren. Auch sich selbständig machen 
kann man viel einfacher wenn man nicht noch einen dicken Hauskredit an 
der Backe hat.

Ein Haus auf Pump kaufen, so gut wie nix abbzahlen so wie es die CHler 
oft machen, finde ich nicht so gut. Da ist man quasi bis zum Tode 
Mieter, aber mit den Pflichten des Eigentümers. Super.

Hier die Meinung eines deutschen Grenzgänger und Auswandererberaters, 
dem ich mich ziemlich anschliessen kann:

https://youtu.be/Vs5WH_8W4ng?t=520

von klausi (Gast)


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Grenzgänger schrieb:
> Wer so denkt und ein Eigenheim will, der nimmt die 250k CHF die in der
> CH als Anzahlung nötig wären und kauft damit im Dütschen einfach eine
> geräumige, neue bis neuere 3-4 Zimmer Wohnung in gutem Zustand und guter
> Lage, in Grenznähe und zwar ohne Kredit oder ein ganzes Haus im
> Südschwarzwald.
ganz genau, meine Meinung!
Grenzgänger schrieb:
> Ein Haus auf Pump kaufen, so gut wie nix abbzahlen so wie es die CHler
> oft machen, finde ich nicht so gut. Da ist man quasi bis zum Tode
> Mieter, aber mit den Pflichten des Eigentümers. Super.

wieder richtig. Was soll ich mit nem Haus auf Pump und nix abbezahlen? 
da gehört mir ein Leben lang vielleicht die Küche, der Rest gehört da 
immer der Bank. bringt mir wieviel?

und anscheinend selbst wenn man als Rentner einen Grossteil der Hypothek 
abbezahlt hat, kriegt man trotzdem keinen Kredit von ner Bank. Warum, 
wie war das nochmal?
Ein Rentner hat eigentlich das sicherste Einkommen, das es gibt, oder 
nicht?

von Blechtroll (Gast)


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> Ein Rentner hat eigentlich das sicherste Einkommen, das es gibt, oder
nicht?

Aber es reicht nicht. Wir haben die 1. Stufe der Altersfinanzierung, bei 
welcher die Jungen fuer die Alten zahlen. Hier gibt's vieleicht 2000Fr, 
Paare kriegen 3000Fr. Falls man denn die ganze Zeit, dh 45 Jahre 
eingezahlt hat. Falls nicht gibt's happigen Abzug. Die 2. Stufe der 
altersfinanzierung kommt von der Rente, der Pensionskasse der Firma. 
Diese Rente ist so ausgelegt, dass man 70% des Erwerbs-Einkommens 
erzielt. Hier ist die Liste der Ausnahmen und Bedingungen schon viel 
laenger.

Lassen wir's mal beim Modellfall. 70% der Erwerbseinkommens .. reichen 
nicht. Die Bonitaet ist gekuerzt. Daher ist der moegliche Kredit, die 
Kreditlimite, kleiner. Viel kleiner.

von klausi (Gast)


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Ok dann lieber nicht Rentner mit Eigenheim in der Schweiz...

von klausi (Gast)


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Wie siehts aus mit den Gehältern in der Consultingbranche?

Hätt richtig Lust ein paar Franken zu verdienen.. Der Umrechnungskurs 
ist grad gut. Für ein Haus sparen wie beschrieben, das aber dann in D 
kaufen.

Denke an 120k CHF Fix + 10-20% Bonus.

Würde bieten: Diplom und einige Jahre Berufserfahrung. Lässt sich da was 
machen?

von Blechtroll (Gast)


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Diplom was ? Mohren schaelen ? Vice president Assistant ? Key account 
manager ? Facility manager ?

von Ingenieur (Gast)


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klausi schrieb:
> Hätt richtig Lust ein paar Franken zu verdienen.. Der Umrechnungskurs
> ist grad gut. Für ein Haus sparen wie beschrieben, das aber dann in D
> kaufen.

Ich empfehle, sich lieber in einem deutschen Konzern die Eier zu 
schaukeln und Kaffee zu trinken, da bleibt am Ende des Monats auch genug 
zum Sparen übrig (meinetwegen auch für ein Haus), man hat aber 
wesentlich mehr Urlaub/Freizeit und weniger Stress.

von Jodel (Gast)


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Junger Deutscher / Schweizer schrieb:

> Ja das kann ich auch bestätigen. Bin als Deutscher in der Schweiz
> geboren und habe mittlerweile den Schweizer Pass. Über die Gründe kann
> man sich streiten, aber viele Schweizer haben einfach ein Problem mit
> Deutschen.

Das nennt man Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile.

> Kennt das noch jemand hier, so Sprüche wie: "Die meisten Deutschen die
> ich kenne, sind schon arg arrogant....ok, du bist jetzt eine Ausnahme".
> Das klassische Klischee in der Schweiz.

Nach vielen Jahren in der Schweiz muss ich traurig feststellen: Die 
Haelfte der Schweizer ist genau das, was sie den Deutschen vorwerfen, zu 
sein.

> Eben genau nicht. Ich weiss nicht wie wichtig Dialekte in Deutschland
> sind, aber in der Schweiz ist der Dialekt ein Heiligtum und Schweizer
> hassen Hochdeutsch. Das hat sicher auch damit zu tun, dass man in der
> Schule "gezwungen" wird hochdeutsch zu sprechen.

Das wird man in Deutschland auch und fuer Kinder aus dem tiefsten 
Schwarzwald oder dem Albtal ist das genauso muehsam, wie fuer jene aus 
dem Wallis. Nur haben die nicht das Gefuehl, sich staendig ueber die 
Sprache vom boesen Nachbarland abgrenzen zu muessen.

> Ich selbst spreche zuhause hochdeutsch und empfinde es als komplett, ich
> will es mal aufmerksamkeitserregend nennen, wenn jemand in der
> Öffentlichkeit Hochdeutsch spricht. Kann hier jemand ähnliche
> Erfharungen teilen?

Ja natuerlich. Ich erlebe das regelmaessig: Wir kommen wo hin, meine 
Frau beginnt das Gespraech; sie sprich Dialekt. Das Gespraech wird auf 
Dialekt gefuehrt. Sobald ich den ersten Satz auf Hochdeutsch sage - was 
mein Dialekt ist - wechselt der Schweizer auf Hochdeutsch, obwohl ich 
offensichtlich die ganze Zeit dem Gespraech folgen konnte. Das 
Gegenueber geht klar und deutlich auf Distanz.

Eine Einbuergerung ohne Dialekt kannst du auf dem Land vergessen. 
Anpassung reicht hier nicht, wenn du Deutscher bist - Unterwerfung und 
komplette Leugnung der eigenen kulturellen Idenditaet wird gefordert.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Schwätzer. Wenn jemand englisch redet wechselt man eben auf englisch, 
auch wenn der Betreffende deutsch, oder sogar Dialekt versteht. Dasselbe 
machen zB Russen hier auch. Unter sich reden sie russisch, und wenn ein 
deutschsprachiger kommt reden sie deutsch, auch wenn der Dritte auch 
russisch kann. Ein Entgegenkommen, keine Abgrenzung.

: Bearbeitet durch User
von Operator S. (smkr)


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Jodel schrieb:
> Sobald ich den ersten Satz auf Hochdeutsch sage - was
> mein Dialekt ist - wechselt der Schweizer auf Hochdeutsch, obwohl ich
> offensichtlich die ganze Zeit dem Gespraech folgen konnte. Das
> Gegenueber geht klar und deutlich auf Distanz.

Wenn du das so siehst, bist wohl eher du derjenige mit
> Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile.

Der Wechsel aufs Hochdeutsche kommt aus der Schulzeit, da in der Klasse 
immer Deutsch gesprochen werden muss. Wenn die Schüler in der Pause 
Dialekt sprechen, danach ins Klassenzimmer kommen und der Lehrer den 
ersten Satz auf Deutsch spricht, wechelt man gleich die Sprache.
Nach der Schule bleibt diese Reaktion natürlich bestehen - Pawlov hätte 
seine Hunde nicht gebraucht, da ein ganzes Volk seine Theorie bestätigt.
Der Vergleich mit englisch oder den Russen ist hier falsch und hat 
nichts mit diesem Verhalten zu tun.

> Anpassung reicht hier nicht, wenn du Deutscher bist - Unterwerfung und
> komplette Leugnung der eigenen kulturellen Idenditaet wird gefordert.

Du musst ein sehr trauriges Leben führen...

von Pandur S. (jetztnicht)


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>> Anpassung reicht hier nicht, wenn du Deutscher bist - Unterwerfung und
> komplette Leugnung der eigenen kulturellen Idenditaet wird gefordert.


Tja, dann eben in den Staub werfen .. Ja, Master.

von Jodel (Gast)


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Auch typisch schweizerisch: Kritik von Nicht-Schweizern ist prinzipiell 
nicht gestattet.

von Rene H. (Gast)


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Jodel schrieb:
> Auch typisch schweizerisch: Kritik von Nicht-Schweizern ist prinzipiell
> nicht gestattet.

Das ist schlicht falsch und eine Unterstellung. Die wenigsten mögen es, 
wenn das Ganze Wesen seiner Nationalität pauschal kritisiert wird. Das 
hat nichts mit Schweizer zu tun. Das mögen Italiener, Franzosen, 
Oestreicher und die Deutschen genau so wenig.

(ein sehr unfaires Beispiel: was ist, wenn ganz Europa anhand den 
Vorkommnissen in Sachsen das Wesen der Deutschen pauschal beurteilt. Da 
würde so manch einer auf die Barrikaden gehen, weil es 1. nicht fair ist 
und 2. nicht stimmt).

Pauschal ist immer schlecht.

Grüsse,
René

von Cyblord -. (cyblord)


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Rene H. schrieb:

> Pauschal ist immer schlecht.
Nettes Oxymoron

von Rene H. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Rene H. schrieb:
>
>> Pauschal ist immer schlecht.
> Nettes Oxymoron

Ich sehe da nur einen Pleonasmus, sorry ;-)

von Cyblord -. (cyblord)


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Rene H. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Rene H. schrieb:
>>
>>> Pauschal ist immer schlecht.
>> Nettes Oxymoron
>
> Ich sehe da nur einen Pleonasmus, sorry ;-)

Nach dem ich "Pleonasmus" gegoogelt habe, kann ich dir da nicht 
zustimmen. Aber Oxymoron stimmt wahrscheinlich auch nicht ganz.

von Jodel (Gast)


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Rene H. schrieb:
> Jodel schrieb:
>> Auch typisch schweizerisch: Kritik von Nicht-Schweizern ist prinzipiell
>> nicht gestattet.
> Das ist schlicht falsch und eine Unterstellung.

Nein, erlebte Erfahrung. Sogar, wenn man das gleiche sagt, wie ein 
Schweizer 5 Minuten vorher, wird man getadelt, obwohl vorher keiner 
widersprochen hat.

> (ein sehr unfaires Beispiel: was ist, wenn ganz Europa anhand den
> Vorkommnissen in Sachsen das Wesen der Deutschen pauschal beurteilt.

Vor Allem ein falsches Beispiel, weil die Vorkommnisse in Sachsen nicht 
typisch fuer ganz Deutschland sind, nur typisch fuer Sachsen. Wobei 
typisch natuerlich nicht bedeutet, dass alle Sachsen so sind; aber es 
war erwartbar, dass das passieren wuerde und auch, dass es dort 
passieren wuerde.

> Pauschal ist immer schlecht.

Man kann auch jede Diskussion in Einzelbetrachtungen auflösen, bis sie 
keinen Sinn mehr ergibt.

von Rene H. (Gast)


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Jodel schrieb:
> Nein, erlebte Erfahrung. Sogar, wenn man das gleiche sagt, wie ein
> Schweizer 5 Minuten vorher, wird man getadelt, obwohl vorher keiner
> widersprochen hat.

Ok, und das hast du bei allen Schweizern so erlebt? Ausnahmslos?

von klausi (Gast)


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ehrlich, was ich so gehört habe..

kommt man selbst als z.B. IT - Banker / Berater in Zürich nicht weit mit 
dem Lohn..

geschweige denn, ein Eigentum zu kaufen. Schon komisch.

Da verdient man was weiss ich, z.B. 10000 CHF im Monat und ernährt sich 
trotzdem von Käsebroten.

von Herman (Gast)


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Studium: Quereinsteiger seit 2 Jahre, Kenntnisse nur aus Hobby.
Berufserfahrung: 2J. Mit 41 eingestiegen, vorher Souschef, 25 Jahre 
Gastegewerbe.
Branche: Heizung, Servicetechniker, Steuer- und Regeltechnik, 
Feeuerungskontroleur
Lohn:variabel:
Fix:75k CHF Bruto
Niederlassungsbewilligung C, also ende Jahr selber Steuer zahlen.
Bonus: Weihnachtsessen.
Weiterbildung bezahlt, Übernahme Prüfungszeiten, Vorbereitung
Serviceauto, Privatnutzung kein Problem.
Sonstiges: Sehr gute soziale Verhältnisse in Betrieb, da relativ klein 
Familienbetrieb und als "Auslander" sehr gut aufgenommen worden.

Mit dem Lohn last es sich hier gut leben (zentralschweiz, Luzern), Frau 
bringt noch so 30K nach Hause. Übrig bleibt allerdings auch nicht viel 
mit ein 4-jahriges kind.
Das meiste Geld geht an Miete (2000,- 4-Zimmer-Apt.) und Krankenkasse 
(800,- für uns 3). Steuer muss man hier etwa 1 Monatslohn rechnen. (für 
die meiste Leute wird da eben die 13e Monat direkt durchgeschleust...)

Ich denke in die gleiche Situation wurde ich in Holland (bin Hollander) 
ende Monat mehr ubrig haben bei wahrscheinlich viel weniger Lohn und 
auch das hier schon oft erwähnte Eigenheim kaufen können, allerdings 
geht es in Holland momentan etwa so wie in Deutschland und hätte ich 
wahrscheinlich gar kein Job.

Also leben lasst es sich hier gut, will man Geld sparen gibt es bestimmt 
bessere Orte.

Herman

von Anne (Gast)


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Hallo zusammen,

ich hätte gerne mal von den erfahrenen Schweizern eine Einschätzung zu 
einem mir vorliegenden Jobangebot, insbesondere im Vergleich zu meinem 
aktuellen Job in D:

aktuell in D (Raum Karlsruhe)

Studium: Elektrotechnik Dipl. Ing. Uni
Berufserfahrung: 10J.
Branche: Maschinenbau
Lohn: 110k € Brutto (fix)
Bonus: BAV
Arbeitszeit: offiziell 40h., tatsächlich >45h (mit Gehalt abgegolten)
Ferien: 30 Tage

Angebot aus der Schweiz (Raum Bern) bei ungefähr gleicher 
Tätigkeit/Stellung:

Studium: Elektrotechnik Dipl. Ing. Uni
Berufserfahrung: 10J.
Branche: Maschinenbau
Lohn: 140k CHF Brutto (fix) + 25k CHF variabel
Bonus: -
Arbeitszeit:  40h
Ferien: 25 Tage

Nach dem, was ich hier so über die Lebenshaltungskosten und andere 
Gehälter in der Schweiz (jeweils im Vergleich zur vergleichbaren Stelle 
in D) gelesen habe, scheinen mir die 165k CHF im Vergleich zu 110k € in 
bisschen "wenig" (sofern man das in dieser Größenordnung sagen kann;)) 
zu sein.

Meinungen? Erfahrungen?

von Herman (Gast)


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Financiel lohnt sich da der Wechsel sicher nicht. Wenn du zufrieden bist 
in Karlsruhe wurde ich da bleiben.

Wenn es aber aus berufliche Sicht interessant wäre, dann schau dich mal 
auf www.homegate.ch um was Wohnraum in Bern so kostet. Auf www.leshop.ch 
kannst du schauen was die tägliche Einkaufe so kosten.

von Anne (Gast)


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Herman schrieb:
> Wenn du zufrieden bist
> in Karlsruhe wurde ich da bleiben.

Ich bin in Karlsruhe weder privat noch beruflich unzufrieden, würde 
jedoch auch nochmal gerne eine neue Erfahrung machen und könnte mir ein 
Leben in der Schweiz gut vorstellen. Allerdings möchte ich natürlich was 
den Lebensstandard angeht auch keine Einbußen hinnehmen (schön moderne 
Wohnung, tägliches Essen im Restaurant (ich hasse kochen;)) und 
Unternehmungen am WE sollten schon drin sein).

von Bürovorsteher (Gast)


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> tägliches Essen im Restaurant

Das wird schwer werden. Finanziell, meine ich.

Mein schweizer Auftraggeber hat mich bei meinen Geschäftsbesuchen stets 
zum Abendessen (heißt dort wohl Nachtessen :-)) eingeladen. Ich habe 
mich kaum getraut, mir etwas von der Speisekarte auszusuchen, weil das 
erheblich über meinen monetären Spielraum gegangen wäre, hätte ich das 
selbst bezahlen müssen.
Ich hab mir dann gesagt, er kennt die Preise und weiß, was er tut.
Rein geschmacksmäßig war es natürlich ein überragendes Erlebnis!

von Blechtroll (Gast)


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Naja, es gibt Kantinen Style Restaurants, mit Mittagstellern ab 15Fr, 
und es gibt Gourmetrestarants, wo man Prassen und Schlemmen geht. In so 
einem kann man 200Fr raushauen.

von Grenzgänger (Gast)


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Das Angebot würde sich nur unter dem Aspekt "mal was anderes sehen" 
lohnen oder aus privaten Gründen.
Finanziell und vor allem dauerhaft wäre es in Bezug auf 110k Euro in 
Karlsruhe definitiv ein Verlust. In Karlsruhe gehörst du mit dem Gehalt 
zu den Reichen, in Bern zum oberen Mittelstand. Außerdem ist Bern halt 
so richtig tiefe Schweiz, anders als die Grenzregionen wo sehr viele 
Grenzgänger tätig sind und es viele geschäftliche wie private Kontakte 
zwischen Deutschen und Schweizern gibt. Deutsche sind in der 
Grenzregion, anders als in Bern, nichts Ungewohntes und sie sind viel 
mehr akzeptiert.
Will sagen, man muss auch mit der Mentalität dort klar kommen und den 
Unterschied sollte man nicht unterschätzen. Auch gerade sprachlich wirst 
du in Bern relativ lange brauchen um die dortige Mundart zu verstehen. 
Man ist dort einfach ein Fremder, genauso als würdest du in England 
arbeiten. Wenn die Leute dort mit dir sprechen, wechseln sie in eine 
Fremdsprache und so wirst du entsprechend behandelt, nämlich meist 
höflich, aber eben wie ein Fremder. Die Frage ist auch, ob du bei einer 
Rückkehr wieder so einen gut bezahlten Job bekommen würdest. 110k Euro 
Jobs sind in Deutschland nämlich schwer zu bekommen.

von Anne (Gast)


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Blechtroll schrieb:
> Naja, es gibt Kantinen

Leider nicht bei meinem potentiellen neuen Arbeitgeber...

von Anne (Gast)


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Grenzgänger schrieb:
> Finanziell und vor allem dauerhaft wäre es in Bezug auf 110k Euro in
> Karlsruhe definitiv ein Verlust.

 Das habe ich schon fast befürchtet.  Was müsste man denn in Berm 
verdienen, um vergleichbar mit 110k in  Karlsruhe zu haben.

Grenzgänger schrieb:
> Außerdem ist Bern halt so richtig tiefe Schweiz, anders als die
> Grenzregionen wo sehr viele Grenzgänger tätig sind und es viele
> geschäftliche wie private Kontakte zwischen Deutschen und Schweizern
> gibt. Deutsche sind in der Grenzregion, anders als in Bern, nichts
> Ungewohntes und sie sind viel mehr akzeptiert.

 Davor habe ich eigentlich keine Angst. In der Firma sind auch fast 
genauso viele Deutsche die Schweizer beschäftigt.

von Schweizer (Gast)


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@Anne
Wenn dich Land und Leute, neue Erfahrungen interessieren, kann sich das 
Angebot lohnen. Finanziell jedoch nie und nimmer... Bedenke jedoch, Bern 
ist ein ländlicher Kanton, ich könnte mir vorstellen, dass es für dich 
so gesehen einen doppelten Kulturschock geben könnte. Wegen der 
ländlichen Umgebung, und wegen kleiner aber sicher vorhandener 
Kulturellen Unterschiede....

von klausi (Gast)


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Anne schrieb:
> Das habe ich schon fast befürchtet.  Was müsste man denn in Berm
> verdienen, um vergleichbar mit 110k in  Karlsruhe zu haben.

Da gibts so ne Faustregel. Früher sagte man, rechne dein Euro Gehalt in 
Franken 1:2 um. Das kommt aufgr. der hohen Lebenskosten in etwa hin..

D.h. 110k CHF => 220k CHF.

gute Seite:
http://www.hallo-schweiz.ch/CH_16_Geld.htm


Schweizer schrieb:
> @Anne
> Wenn dich Land und Leute, neue Erfahrungen interessieren, kann sich das
> Angebot lohnen. Finanziell jedoch nie und nimmer... Bedenke jedoch, Bern
> ist ein ländlicher Kanton, ich könnte mir vorstellen, dass es für dich
> so gesehen einen doppelten Kulturschock geben könnte. Wegen der
> ländlichen Umgebung, und wegen kleiner aber sicher vorhandener
> Kulturellen Unterschiede....

Das befürchte ich auch. Anne, schon mal in der CH gewesen?

Anne mach doch lieber mal Urlaub in der CH hast evtl. mehr davon (aber 
nicht schrecken aufgrund der Preise, solltest du dir mit dem Euro-Gehalt 
110k von Karlsruhe leisten können).

Aber wie schon richtig genannt, eine Rückkehr nach Karlsruhe später auf 
eine ähnliche Stelle mit 110k CHF könnte schwierig werden. Das ist schon 
ein gutes Gehalt, nicht?

von Anne (Gast)


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Erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten.

klausi schrieb:
> Früher sagte man, rechne dein Euro Gehalt in Franken 1:2 um. Das kommt
> aufgr. der hohen Lebenskosten in etwa hin..

Auf die Regel war ich auch bestoßen. Ich war mir nur unsicher wegen dem 
"früher".

klausi schrieb:
> Anne, schon mal in der CH gewesen?

Ich war schon häufig im Baseler Raum, wo eine Freundin von mir wohnt. 
Aber Basel ist sicherlich was anderes als Bern.

In Bern war ich nur zum Vorstellungsgespräch, was ich jedoch für einen 
Kurzurlaub genutzt, um zumindest einen kleinen Eindruck zu bekommen. 
Sofern man das nach ein paar Tagen sagen kann, hat es mir dort sehr gut 
gefallen. Ich habe insbesondere die Ruhe und "Ordnung" dort genossen.

klausi schrieb:
> Aber wie schon richtig genannt, eine Rückkehr nach Karlsruhe später auf
> eine ähnliche Stelle mit 110k CHF könnte schwierig werden

Das ist ein guter Punkt, an den ich so noch garnicht gedacht hatte.

klausi schrieb:
> Das ist schon ein gutes Gehalt, nicht?

Natürlich ist dies ein sehr gutes Gehalt, mit dem ich sehr zufrieden 
bin. In meiner jetzigen Firma ist dies auch das Maximum, was zu 
erreichen ist. Um mehr zu erreichen müsste ich schon den Geschäftsführer 
verdrängen, was schwer sein dürfte, da er der Firmeninhaber ist ;) Wäre 
aber keine Arbeit für mich...

von Max H. (steoerenfried)


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Anne, um welche Firma handelt es sich? :-) Ich liebe Karlsruhe und bin 
aktuell im Schwabenland - würde viel lieber zurück! Ich glaube, Du musst 
mir eine Stelle dort klarmachen. Skills bringe ich genügend mit.

Aber um mich hier im Thread mal einzuklinken:
Schade, dass hier relativ wenige "reale" Gehälter von Schweizern 
gepostet wurden. Auf diversen Websites liest man ja, dass man das dt. 
Gehalt mit dem Faktor 1.7 - 2 multiplizieren müsse, jedoch schienen mir 
die hier geposteten Zahlen ja deutlich geringer. Nur Anne kam überhaupt 
über die 100k-Marke...

Was ich mich bei diesen Betrachtungen auch immer frage: Mal angenommen, 
aufgrund des höhere Gehalts und der niedrigeren Steuern habe ich in der 
Schweiz Netto das Doppelte raus - Natürlich sind die Preise dort immens, 
gerade Lebensmittel kosten ja mehr als das Doppelte. ABER: Die reinen 
Lebenshaltungskosten sind ja eher ein Bruchteil vom Netto. Bspl.: Ich 
bekomme hier in Stuttgart aktuell 3k Netto raus - davon zahle ich doch 
wenns hochkommt 10% für Lebensmittel. Lass es also in der Schweiz 6k 
Netto und das 2.5-fache für Lebensmittel sein, das wären dann also 
900CHF / 15% - bliebe aber immer noch eine große Stange Geld übrig. Und 
jetzt kommts: Die eher teuren Konsumprodukte, die man sich hier und da 
mal anschafft, wie TV, Smartphone, Auto & co oder auch so etwas wie 
Benzin sind in der Schweiz ja nicht gleich doppelt so teuer. Und für 
genau solche Produkte bleibt ja dann viel mehr übrig...

Gerade Autofahren dürfte für Schweizer also enorm viel günstiger sein - 
wenn jede Zahl (Einnahme sowie Ausgabe) normalerweise doppelt so groß 
ist im Vgl. zu DE, jedoch der Spritpreis identisch, so zahlen die 
Schweizer ja effektiv nur knapp 50% im Vgl...

Und Urlaub ist für die Schweizer finanziell gesehen ja Peanuts, gerade 
jetzt zu Zeiten von 1:1 Währungskurs.

Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege...

von Herman (Gast)


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Du vergisst die 30% für die Miete.
Dazu noch die restliche Fixkosten und ja; dann sind die Lebensmittel nur 
ein Bruchteil.

von Rene H. (Gast)


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Hallo Anne,

also, als Schweizer mit einer Kölnerin als Partnerin die seit 10 Jahren 
hier lebt, gebe ich Dir den Rat: vom Geld her, lass es. Da liegen im 
Wert Welten dazwischen!


Anne schrieb:
> In Bern war ich nur zum Vorstellungsgespräch, was ich jedoch für einen
> Kurzurlaub genutzt, um zumindest einen kleinen Eindruck zu bekommen.
> Sofern man das nach ein paar Tagen sagen kann, hat es mir dort sehr gut
> gefallen. Ich habe insbesondere die Ruhe und "Ordnung" dort genossen.

In Bern wirst Du als Deutsche keinen Anschluss finden. Berner sind 
äusserst eigen. Stadt Berner sind etwas offener. Auf dem Land wird es 
dann ziemlich finster.

Ich bin zu 98.9% überzeugt, Du würdest es bereuen.

von Max H. (steoerenfried)


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Herman schrieb:
> Du vergisst die 30% für die Miete.
> Dazu noch die restliche Fixkosten und ja; dann sind die Lebensmittel nur
> ein Bruchteil.

Meine Schwester zieht nun mit Ihrem Freund zusammen, in Zentral-Bern, 
3-Zi Wohnung für 2000 CHF.

Wenn man überlegt, dass beide wohl so um die 7k Netto haben, ist das pro 
Person gerade mal 1/7...

Wenn man in Stuttgart 3k Netto verdient und sich eine 3-Zi Wohnung teilt 
(ich sag jetzt mal so 1k € warm) ist man auch mit 500EUR dabei = 1/6 des 
Gehalts.

Ich will damit keinesfalls sagen, dass es sich definitiv lohnt in der 
Schweiz zu leben. Aber für mich ist es aktuell eindeutig nicht 
schwarz/weiß, sondern äußerst differenziert zu betrachten. Bezogen auf 
ein Single/Pärchen-Dasein ohne Kinder.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Max H. schrieb:
> Meine Schwester zieht nun mit Ihrem Freund zusammen, in Zentral-Bern,
> 3-Zi Wohnung für 2000 CHF.

Von dem was man über die Schweiz so hört, kommt einem DIE Miete schon 
sehr günstig vor. Denn in Zentral-Stuttgart wirst du Probleme haben, was 
für 1k Warm zu finden. Große Probleme. 1500 ist da realistisch, eher 
mehr. Ich meine 3 Zimmer ist auch nun nicht so exakt, eine 
Quadratmeterangabe wäre besser. Bei 3 Zimmer würde ich 75m² ansetzen. 1k 
warm sind ja dann bald nur 750 EUR kalt und das wären dann 10 Euro pro 
m². In Zenral-Stuttgart? No way!

: Bearbeitet durch User
von Jodel (Gast)


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Be S. schrieb:
> Ja ja, das typische Klischee: "Ich krieg ein Brötchen"
>
> Und es stimmt schon, dass viele Schweizer genau diese Mentalität nicht
> mögen.

Ulkig, neulich am Kiosk, vor mir ein Schweizer: "Ich nimm..., ich 
nimm..."

von Tommi (Gast)


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Also wie sieht es aus für einen Ing. im Bereich IT in Zürich, ca 6 Jahre 
BE.

Kann man mit 120k CHF brutto/Jahr rechnen?

von Chrisi30 (Gast)


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Tommi schrieb:
> Also wie sieht es aus für einen Ing. im Bereich IT in Zürich, ca 6
> Jahre
> BE.
>
> Kann man mit 120k CHF brutto/Jahr rechnen?

Yo,  denk schon.. hört sich zumindest vernünftig an..

geh doch auf die ETH.. nach nem Abschluss dort kannst Dir vielleicht 
einen Bonzen Mercedes kaufen... und Jahreslohn 200k/CHF brutto wird dir 
nachgeschmissen..

von Max H. (steoerenfried)


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Chrisi30 schrieb:
> Tommi schrieb:
>> Also wie sieht es aus für einen Ing. im Bereich IT in Zürich, ca 6
>> Jahre
>> BE.
>>
>> Kann man mit 120k CHF brutto/Jahr rechnen?
>
> Yo,  denk schon.. hört sich zumindest vernünftig an..
>
> geh doch auf die ETH.. nach nem Abschluss dort kannst Dir vielleicht
> einen Bonzen Mercedes kaufen... und Jahreslohn 200k/CHF brutto wird dir
> nachgeschmissen..

Klingt geil, das will ich auch :-)
Hab aber leider "nur" am KIT (Karlsruher "Elite" Uni) studiert :D

von Chrisi30 (Gast)


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Max H. schrieb:
> Klingt geil, das will ich auch :-)
> Hab aber leider "nur" am KIT (Karlsruher "Elite" Uni) studiert :D

ich hab das jetzt nur etwas "überzeichnet" aber ich denke eins ist klar.

Elite Uni Abschluss sollte die höchste Wahrscheinlichkeit auf einen gut 
bezahlten Job bieten können (aber nicht garantieren!).

KIT ist doch auch nicht schlecht? Kenn auch jemanden vom KIT, aber der 
gibt in der Arbeit eher einen Kasper ab, als was ernsthaftes, aber sind 
ja zum Glück nicht alle so ;-)

Was ich aber denke: Schweizer müssten grundsätzlich beim Lohn bevorzugt 
sein...
Ausnahme evtl.: sehr hoch qualifizierte Ausländer bei intnl. 
Top-Konzernen..

aber ein gutes technisches Diplom, mit 5 J Berufserfahrung: da sollten 
meiner Meinung nach schon 120k CHF  brutto  Jahr im Raum ZRH drin 
sein.

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