Forum: Platinen Hartgold - Qualitätsprobleme beim Fräsen


von Entwickler (Gast)


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Hallo liebe Entwicklergemeinde

Wir haben zwei Pads welche mit Hartgold beschichtet werden müssen. Aus 
diesem Grund haben wir zwei 200um breite Cu-Traces auf den Nutzen 
geführt.
Es gab dann leider Probleme beim Fräsen (die Stege blieben teilweise 
hängen).

Wir haben dann auf anraten des LP-Lieferanten die breite auf 400um 
vergrößert.
Gleiches Problem.

Achja. Der Fräser macht keine Fase. Er fräst "gerade".

Hat jemand Tipps was man hier machen könnte?

Viele Grüße aus dem bewölkten Ulm

Entwickler

von Jötze (Gast)


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Sind die Traces unter Lotstopp?

von Michael B. (laberkopp)


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Entwickler schrieb:
> Hat jemand Tipps was man hier machen könnte?

Passende Fräser nehmen, Spirale wie bei Alu, nicht diamantverzahnt, 
nicht senkrechte Nuten. Nur bis zur immer gleichen Tiefe eintauchen, 
damit oberer Teil, der Kupfer fräsen soll, nie Epoxy-Glasfaser fräsen 
musste.
Apropos oberer Teil: Die Leiterbahn sollte oben liegen, nicht unten.

von Entwickler (Gast)


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Hallo

Vielen Dank für die Antworten.

Die Traces sind unter Lötstopplack.

Michael B. schrieb:
> Passende Fräser nehmen, Spirale wie bei Alu, nicht diamantverzahnt,
> nicht senkrechte Nuten. Nur bis zur immer gleichen Tiefe eintauchen,
> damit oberer Teil, der Kupfer fräsen soll, nie Epoxy-Glasfaser fräsen
> musste.
--> Fräserart werde ich erfragen.
--> Von der senkrechten Nut werden wir nicht weggehen können. Wir haben 
hier eine sehr komplizierte Außenkontur.

> Apropos oberer Teil: Die Leiterbahn sollte oben liegen, nicht unten.
--> Die Leiterbahnen liegen oben. Wird normalerweise von oben oder von 
unten gefräst?

Ich schau mal, was ich in Erfahrung bringen kann.

Viele Grüße

Entwickler

von Georg (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Es gab dann leider Probleme beim Fräsen (die Stege blieben teilweise
> hängen).

Ist sicher eine Frage des Werkzeugs und der Parameter, es funktioniert 
ja woanders. Aber wenn euch garnichts mehr einfällt: 2 mal fräsen, erst 
mit geringer Tiefe, da werden die Leitungen sicher abgetrennt, da ja 
alles andere verbunden bleibt, und dann noch mal mit Tiefe bis auf die 
andere Seite.

Georg

von Entwickler (Gast)


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Hallo

Ich habe mittlerweile auch vorgeschlagen zwei Fräsvorgänge zu machen.
Entweder Schruppen und Schlichten (bei dem nur noch ein Bruchteil eines 
mm genommen wird) oder Senkrecht fräsen und zweiter Fräser um 45 oder 
60° kippen.

Ist halt teurer.

Mal ne andere Idee:
Ich lasse den Steg mit vergolden. So wird der Steg stabiler und der 
Fräser müsste ihn besser abfräsen können.
Was haltet Ihr davon?

Viele Grüßer

Entwickler

von Georg (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Ich habe mittlerweile auch vorgeschlagen zwei Fräsvorgänge zu machen.

Einfacher: zuerst 2 Löcher bohren, wo die Zuleitungen verlaufen.

Georg

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Vielleicht funktioniert ja ein Fräser mit Linksdrall?

von Christian B. (luckyfu)


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Nun, es gibt mehrere Möglichkeiten, das zu umgehen.Zwei Möglichkeiten 
die mir spontan einfallen - erstens: Den Hersteller wechseln, denn es 
gibt genug, die damit keinerlei Probleme haben, selbst halb aufgefräste 
Bohrungen / Langlöcher sind heute bei vielen Herstellern problemlos 
fertigbar.
Die 2.: Die Leitungen auf eine Innenlage verlegen. Ich habe das bei 
einem aktuellen Projekt gemacht. Dort allerdings notgedrungen, da ich 
einen speziellen SVB einsetzen will, welcher mittig in der Platine 
aufsetzt (samtec FSI) und 2-reihig ist. Es ist schlicht nicht möglich, 
alle Leitungen auf der Oberseite zum Rand zu führen (Aufgrund des 
Pitches). Somit hab ich alle auf die Innenlagen verteilt, das gibt 
überhaupt keine Probleme und abreisen ist so naturgemäß nicht möglich.

von Entwickler (Gast)


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Hallo zusammen

Andreas S. schrieb:
> Vielleicht funktioniert ja ein Fräser mit Linksdrall?

Das ist ein Witz oder? Ich bin kein Mechaniker und verstehe das nicht

Christian B. schrieb:
> Nun, es gibt mehrere Möglichkeiten, das zu umgehen.Zwei Möglichkeiten
> die mir spontan einfallen - erstens: Den Hersteller wechseln, denn es
> gibt genug, die damit keinerlei Probleme haben, selbst halb aufgefräste
> Bohrungen / Langlöcher sind heute bei vielen Herstellern problemlos
> fertigbar.

--> Wir haben aktuell einen großen deutschen LP-Hersteller gewählt - Aus 
Zeitgründen. Später kommen nur asiatische Hersteller zum Einsatz. Es 
sollte also das Design stimmen.

> Die 2.: Die Leitungen auf eine Innenlage verlegen.
--> Würde ich gerne machen. Ist aber aus Kostengründen nur eine 
zweilagige Platine. Und auf den vergoldeten Pads wird ein Gigabit-Signal 
übertragen (Impedanzkontrollierte Leitung)

Für die anderen:
Antworten vom LP-Hersteller habe ich noch nicht bekommen.

Vielen Dank für die bisherigen Antworten und Vorschläge.

Gruß

Entwickler

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Entwickler schrieb:
> Das ist ein Witz oder? Ich bin kein Mechaniker und verstehe das nicht

Selbstverständlich ist das kein Witz, und es ist eine Unverschämtheit, 
mit fehlendem eigenen Verständnis zu prahlen und dadurch qualifizierte 
Hinweise lächerlich machen zu wollen. Ich bin auch kein Mechaniker, habe 
aber auf Anhieb die Funktion von Linksdrallfräsern verstanden.

Oder ist Dein Google kaputt? Meines liefert bei den richtigen 
Stichworten auf Anhieb zahlreiche passende Informationen und 
Produktangebote.

von Possetitjel (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Entwickler schrieb:
>> Das ist ein Witz oder? Ich bin kein Mechaniker und
>> verstehe das nicht
>
> Selbstverständlich ist das kein Witz, und es ist eine
> Unverschämtheit, [...]

Vielleicht erweiterst Du demnächst mal Dein Arsenal an
taktischen Waffen zur Verteidigung? Atomgranaten eignen
sich nur suboptimal zur Mückenjagd...

von Michael B. (laberkopp)


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Entwickler schrieb:
>> Vielleicht funktioniert ja ein Fräser mit Linksdrall?
>
> Das ist ein Witz oder? Ich bin kein Mechaniker und verstehe das nicht

Mag sein, daß du das nicht verstehst, nicht jeder ist schlau.

Die nennen sich nicht ohne Grund cut down, weil sie beim Fräsen drücken, 
d.h. die oben liegende Kupferbahn würde auf das Epoxy gedrückt werden 
und an ihm abgeschert werden.

https://cnc-plus.de/de/Fraeser-266/2-Schneider-down-cut-275/VHM-down-cut-2-Schneiden-Fraeser--Linksspiralige-Schaftfraeser-2977.html

Eine kluge Wahl bei dem Problem, allerdings ist die Späneabfuhr nur 
gewährleistet, wenn man komplett durchfräst und unten wieder Luft hat.

von Frank B. (f-baer)


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Entwickler schrieb:
> Hallo liebe Entwicklergemeinde
>
> Wir haben zwei Pads welche mit Hartgold beschichtet werden müssen. Aus
> diesem Grund haben wir zwei 200um breite Cu-Traces auf den Nutzen
> geführt.
> Es gab dann leider Probleme beim Fräsen (die Stege blieben teilweise
> hängen).


Wenn ich das richtig verstehe, dann trennt ihr den Nutzen bei euch im 
Haus. Und die Leiterzüge zur Kontaktierung der hartvergoldeten Pads 
laufen über die Reststege, die den Nutzen halten? Das ist, mit Verlaub, 
ungünstig. Die Leiterzüge sollten in dem Teil der Kontur nach außen 
geführt werden, der vom LP-Hersteller gefräst wird. Damit vermeidet man 
einerseits, dass der Fräsroboter bei der Nutzentrennung später Dinge 
macht, für die er nicht gedacht ist, und andererseits muss der 
LP-Hersteller hier dafür sorgen, dass das Endprodukt stimmt. Der hat 
allerdings auch das richtige Werkzeug dafür.

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