Forum: Offtopic Display Panel


von Johannes W. (johannes_w699)


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Ich hab bei mir eine alte Fräsmaschine(Deckel FP3)stehen. Irgendwann war 
der serienmäßige Röhrenbildschirm kaput, also hab ich mir vom Hersteller 
ein TFT Ersatzpanel gekauft (1600€)etwas mehr als 2 Jahre später ist das 
wieder kaput, Kulanz gibts keine, Ersatz soll 1750€ Kosten. Ich bin 
"Slightly Pissed"...

Jetzt hab ich einstweilen einen alten TFT Bildschirm oben auf die 
Maschine gestellt und angeschlossen. Das funktioniert aber nur so halb: 
Der Bildschirm zeigt zwar an, das Bild ist aber verschoben und das 
eingangssignal wird nicht erkannt, sodass der Bildschirm alle 5 min 
abschaltet und in den Energiesparmodus geht.

Ich hatte gehofft hier vielleicht genug Elektronikwissen zu finden um 
meinem Problem auf die Schliche zu kommen und vlt. irgendwo ein 
passendes Panel zum vernünftigen Preis zu finden?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Du brauchst einen Monitor, der mit 25 kHz Zeilenfrequenz zurechtkommt. 
Das ist extrem wenig; VGA arbeitet in den alten Standardbetriebsarten 
(Textmodus, niedrigauflösende Graphik etc.) mit knappp 31.5 kHz.

Daß Dein Monitor, den Du da zu Testzwecken angeschlossen hast, 
überhaupt ein Bild ausgibt, ist schon ein kleines Wunder (und liefert 
den sehr wertvollen Hinweis auf die 25 kHz Zeilenfrequenz).




Vielleicht lässt sich aber das Problem des defekten Ersatzmonitors 
lösen. Wie äußert sich denn dessen "kaputtsein"?

von Ste N. (steno)


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Ahhh, eine Dialog11 ;)

Das scheint VGA 640x480 mit 60Hz zu sein. Eigentlich sollte das jeder 
vernünftige Monitor darstellen können, oder Deckel hält sich nicht zu 
100% an die Spezifikationen? Kann ich aber kaum glauben, die verwendeten 
damals auch nur Standardhardware. Versuche doch mal einem ganz alten TFT 
Monitor zu organiesieren. Die moderneren kommen event. mit den uralten 
Normen nicht mehr zurecht. Oder gleich so ein Industriepanel wie hier:

http://www.ebay.de/itm/43cm-17-TFT-EINBAUDISPLAY-INDUSTRIE-MONITOR-DAUERBETRIEB-ChiLin-ChiMei-170E1-T3-/310626293098?hash=item4852c5156a:g:~DEAAOxyOlhSryNv

Das unterstützt 640 x 480p at 60Hz - IBM VGA. 17" ist zwar ganz schön 
groß, aber die gibt es bestimmt auch kleiner.

Gruß, Steffen

von Johannes W. (johannes_w699)


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Das "Kaputsein" äußerte sich durch ein Bild das nach etwa 30 min Betrieb 
immer dunkler wurde. Bis man schließlich gar nichts mehr sah. Im Laufe 
der Zeit wurden die 30 min immer kürzer, sodass auch direkt nach dem 
Einschalten keine Anzeige mehr da war.


Jetzt das Spannende: Ich hab das alte Display vorhin nach Rufus frage 
nochmal angeschlossen: Jetzt hatte das Ding die ersten 10 Minuten zwar 
einen seltsamen Farbstich, aber es zeigt wieder in normaler Helligkeit 
an. Inzwischen läuft das Display seit 2 Stunden ohne dunkler zu werden.

Ich habe die Vermutung das ich irgendwo einen "Wackelkontakt" in der 
Hintergrundbeleuchtung habe der sich jetzt duch das öffnen irgendwie 
bewegt hat.(Aber warum dann die Zeitabhängigkeit?)

Ich vermute das Deckel sich damals eben nicht genau an die Standard 
Protokolle gehalten hat weil auf dem einen IC speziel "Dialog11" (so 
heißt die Steuerung) drauf steht. Die Maschinenhersteller ticken da 
etwas seltsam. Auf der Arbeit hatten wir mal eine alte Erodiermaschine 
die ganz spezielle Diskettenlaufwerke brauchte, wo auch kein 
handelsübliches gepasst hat.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Steffen N. schrieb:
> Das scheint VGA 640x480 mit 60Hz zu sein.

Nein, das hätte 31.5 kHz Zeilenfrequenz.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Johannes W. schrieb:
> Ich habe die Vermutung das ich irgendwo einen "Wackelkontakt" in der
> Hintergrundbeleuchtung habe der sich jetzt duch das öffnen irgendwie
> bewegt hat.(Aber warum dann die Zeitabhängigkeit?)

Der "Inverter", der die Hochspannung für die CCFL-Röhren im TFT-Panel 
erzeugt, wird ein Problem haben. Die Zeitabhängigkeit könnte mit der 
Erwärmung im Betrieb zu tun haben.

Das ist die Platine im zweiten Bild (unspecified1.jpg) am linken 
Bildrand.

von S. M. (lichtmensch)


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Das es jetzt Funktioniert könnte auch an den Temperaturen liegen. War 
beim Ausfall noch Sommer?

von Timm T. (Gast)


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Johannes W. schrieb:
> Jetzt hatte das Ding die ersten 10 Minuten zwar
> einen seltsamen Farbstich, aber es zeigt wieder in normaler Helligkeit
> an.

Da sind wohl die CCFL-Röhren im Display im Eimer. Tröste Dich, das wird 
wieder schlechter werden.

Hatte ich mal bei einem TFT-Monitor, hab dann die CCFL rausgebaut und 
LED-Streifen eingebaut.

Du bekommst zwar diese CCFL-Röhren in verschiedenen Maßen im Internet, 
aber bei den inzwischen verfügbaren preiswerten LED-Streifen würde ich 
mich mit den Röhren nicht mehr rumärgern. Die 12V für den Streifen 
kannst Du wahrscheinlich am Netzteil (roter und schwarzer Draht) 
abnehmen, schau mal was da rauskommt.

Also Display aufmachen, schauen wieviel Platz da ist, passenden 
LED-Streifen suchen und umbauen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Timm T. schrieb:
> Da sind wohl die CCFL-Röhren im Display im Eimer.

Nach nur zwei Jahren?

von K. J. (Gast)


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Wie Rufus schon sagte ich würde auch auf den Inverter tippen, einen 
neuen zum testen bekoste recht günstig bei Pollin kannst ihn zum testen 
auch erstmal ohne anschluss an die Steuerplatine Testen.

von Johannes W. (johannes_w532)


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So, ich hab das ganze übers Wochenende mal beobachtet. Wenn ich das 
Panel vom Strom trenne und wieder anschließe dann bleibt das Display für 
mehrere Stunden an. Danach wirds innerhalb von etwa einer stunde Dunkel 
und geht aus.

Scheint also als ob ihr recht habt. Ich werde jetzt mal versuchen ob man 
da an die Röhren ran kommt das ich die durch LED Streifen ersetze...

von Johannes W. (johannes_w532)


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So, Display ist offen.
Das Panel selbst scheint ein Laptop Panel zu sein das auf den Namen 
LTD121KC5C hört.
Beim Ausbau ist mir die CCFL Röhre in 2 Teilen entgegen gefallen. Die 
Enden sind deutlich verkohlt wie bei einer kaputten Leuchtstoffröhre. 
(siehe Bild)

Ich schau jetzt mal ob ich das Panel mit der Toshiba Nummer irgendwo 
komplett auftreibe. Alternativ werd ich wohl mal versuchen einen 
passenden Led Streifen an der Stelle einzusetzen, wobei das leider 
verdammt eng wird weil an der Stelle lediglich 3x4mm Platz sind. Die 3mm 
wären dabei die breite des LED-Streifens.

von Holm T. (Gast)


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Bei dem Fehler ist es immer noch der geringste Aufwand neue CCFL Röhren 
einzusetzen, das komplette Paneel bekommst Du auch nur sauteuer, kein 
Vergleich zu üblichen Notebook-Paneelen.

Besorge Dir essigfrei vernetzendes Silicon im Baumarkt (die gucken 
meistens blöd, haben das aber i.A. im Sortiment, mit dem Rest kannst Du 
in er Küche renovieren) und verkleistere die Röhrenenden damit 
ordentlich so das keine Überschläge mehr stattfinden können.
Das letzte transparente "Bau und Glasdicht" Zeuch das ich hatte hat die 
36KV eines Barco Röhrenbeamers problemlos ausgehalten.

Gruß,

Holm

von Johannes W. (johannes_w532)


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Vielen lieben Dank für eure Hilfe!

Ich hab jetzt wie Timm Thaler das vorgeschlagen hatte die Röhre samt 
Inverter durch einen LED Streifen ersetzt. Das Ergebnis ist super 
geworden. Quasi wie neu. Der Gesamtpreis für die Reparatur lag bei 18€ 
;)

: Bearbeitet durch User
von David P. (chavotronic)


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Foto? :)

von Johannes W. (johannes_w532)


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Leider nicht. Der Bildschirm ist schon wieder verbaut. Wär aber auch 
nicht sonderlich spannend.

Verbaut wurde so ein Streifen:

https://www.conrad.de/de/led-streifen-starr-12-vdc-250-mm-neutral-weiss-4000-k-barthelme-50025634-184223.html

Die Breite passte genau für das Panel.

Den hab ich unten auf einen Kunststoffwinkel geklebt sodass er in diese 
Lichtverteilerfolie reinleuchtet.

Einzig einen Vorwiderstand, vlt. als Poti werd ich vermutlich noch 
einbauen, weil der ganze Bildschirm doch relativ warm wird. Wenn ich 
dann noch Lust hab Bau ich noch einen Reflektor/Heatsink, momentan geht 
mehr als die Hälfte vom Licht vollständig am Ziel vorbei weil der LED 
Streifen doch 5mm breit ist, die Licht Eintrittsfläche ist aber nur ca 
1mm breit.

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