Hey, bei der Auswahl eines Trafos für den genannten TDA 7293 bin ich unschlüssig bezüglich der Spannung respektive des Stroms. In Frage kommt aufgrund der räumlichen Dimensionen (leider) nur ein Ringkerntrafo mit 120VA. Von der Leistung des Trafos wird im späteren Betrieb noch ein wenig was abgezwackt, sodass wohl im Normalfall etwa 100VA zur Verfügung stehen. Es sollen 3 Endstufen versorgt werden, die einen 4 Ohm und zwei 8 Ohm Lautsprecher betreiben. Trafoauswahl: 2x12V 5A 2x15V 4A 2x18V 3,3A Dass ich die TDAs mit keinem der Trafos voll ausfahren könnte, ist mir klar, aber das ist auch nicht nötig. Wo wäre in meinem Anwendungsfall wohl ungefähr der "sweet spot"? Sehe ich das richtig, dass mit geringerer Spannung die Verlustleistung geringer werden sollte? - das wäre natürlich durchaus in meinem Interesse ;) Wie verhält es sich mit der Klangqualität? - ich habe in irgendeinem Kommentar gelesen, diese würde bei weniger als +-20V "dramatisch" schlechter, finde aber dazu nichts im Datenblatt. Außer natürlich dass der Klirr bei geringerer Spannung früher ansteigt. Ändert sich was an der Betriebsspannungsunterdrückung? Mit freundlichen Grüßen Daniel H.
Hallo, > Daniel H. schrieb: > Es sollen 3 Endstufen versorgt werden, die > einen 4 Ohm und zwei 8 Ohm Lautsprecher betreiben. > Trafoauswahl: > 2x12V 5A > 2x15V 4A > 2x18V 3,3A mir scheint, wenn du die Trafoleistung auch annähernd aus dem Verstärker bekommen willst, solltest du den mit der höchste Betriebsspannung nehmen. Mit +/-12V an 8 Ohm noch gerade so 6...8W raus. Für mehr reicht der Spannunghub dann einfach nicht. siehe auch: Datenblatt S.16, Fig. 19 http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00001887.pdf Gruß Öletronika
Daniel H. schrieb: > In Frage kommt aufgrund der räumlichen Dimensionen (leider) nur ein > Ringkerntrafo Meinst Du schon: Einer pro TDA?
Du solltest beachten dass die 120VA für ohmsche Belastung gelten, für Gleichrichter + Ladeelko muss man da noch ein Stück von abziehen wegen impulsförmiger Belastung. Und einen einigermaßen großen Siebelko brauchst du, weil sonst bei Vollaussteuerung an der Clipping-Grenze die 100Hz+Overwellen ins Ausgangssignal kommen. Und weil sich die Clipping-Grenze immer weiter nach unten verschiebt je kleiner der Ladeelko wird. Ist der Ladeelko aber groß, fließt bei jeder Sinus-Halbwelle ein pulsförmiger Strom durch den Trafo und wegen P = I²*R ist dann die mittlere Verlustleistung im Trafo höher als bei ohmscher Belastung. Also sofern der Ringkerntrafo nicht exzellent gekühlt ist, würde ich dem als Dauerlast nur 100VA abverlangen.
Daniel H. schrieb: > bei der Auswahl eines Trafos für den genannten TDA 7293 bin ich > unschlüssig bezüglich der Spannung respektive des Stroms. > In Frage kommt aufgrund der räumlichen Dimensionen (leider) nur ein > Ringkerntrafo mit 120VA. Von der Leistung des Trafos wird im späteren > Betrieb noch ein wenig was abgezwackt, sodass wohl im Normalfall etwa > 100VA zur Verfügung stehen. Es sollen 3 Endstufen versorgt werden, die > einen 4 Ohm und zwei 8 Ohm Lautsprecher betreiben. > > Trafoauswahl: > 2x12V 5A > 2x15V 4A > 2x18V 3,3A Der TDA7293 hält zwar +/-50V aus, liefert aber schon bei +/-28V an 4Ohm seine 100W, das schafft er aber nur in der high efficincy Schaltung. Ohne diese Zusatzschaltung sollte man ihm nur 50-60W abverlangen. Deine 2x18V erzeugen +/-25V und an 4 Ohm 70W und an 8 Ohm 35W, zusammen 140 W ouput und 100W Verlust sind 240W obwohl dein Trafo nur 120W bringt. Diese Form der Unterdimensionierung ist bei kommerziellen Verstärkern nicht unüblich, die Leistung wird an je nur einem Kanal gemessen und trotzdem summiert, erfordert aber wegen der Leistungsüberforderung des Trafos zwingend eine Thermosicherung im Trafo. Nur 2x12V zu verwenden wäre zu wenig, der TDA will mehr als +/-20V. 2x15V~ wäre ein Kompromiss: Damit erlaubst du weniger output power, die aber zu einem höheren Prozentsatz abverlangt werden dürfen bevor der Trafo überhitzt. Also: 2x18V~ wäre 140W peak output, 50W sinus am 4 Ohm oder 50W sinus (25+12+12) an allen zusamen, 2x15V~ wäre 90W peak (45+22+22) und 70W (34+17+17) sinus (Zahlen best guess).
U. M. schrieb: > Mit +/-12V an 8 Ohm noch gerade so 6...8W raus. Joa, dass die maximale Ausgangsleistung - gerade an 8 Ohm - gering ist, ist mir klar. Die maximale elektrische Belastbarkeit des Chassis liegt gerade mal bei 15W. Bei 10W mit einem Chassis sollte es laut Simulation zu einem Schalldruckpegel von ca. 98dB auf 1m Entfernung kommen. Ich denke doch, dass das für einen Wecker reicht. Ein wenig leistungshungriger ist der Subwoofer, aber mit 20W sollte der (theoretisch) auf den gleichen Pegel kommen. Sascha schrieb: > Du solltest beachten dass die 120VA für ohmsche Belastung gelten, für > Gleichrichter + Ladeelko muss man da noch ein Stück von abziehen wegen > impulsförmiger Belastung. Ich hätte gedacht der Trafo wäre so träge, dass nur die mittlere Leistung von Bedeutung ist.. aber dass die Verlustleistung mit I²steigt ergibt Sinn. Sascha schrieb: > Also sofern der Ringkerntrafo nicht exzellent gekühlt ist, würde ich dem > als Dauerlast nur 100VA abverlangen. Also exzellente Kühlung kann ich nicht versprechen, aber wäre eine Temperaturüberwachung in Ordnung? - wie gut lässt sich von der Oberflächentemperatur auf die Temperaturen im Inneren schließen? .. und/oder Rückschlüsse auf die Belastung durch die zeitlich gemittelte Ausgangsspannung ziehen? MaWin schrieb: > Nur 2x12V zu verwenden wäre zu wenig, der TDA will mehr als +/-20V. > 2x15V~ wäre ein Kompromiss: In die Richtung hatte ich auch gedacht, war mir aber nicht sicher inwiefern die Signalqualität nachlassen könnte. Ich habe hier einen TDA7294 der recht klaglos bei +-9V spielt - zumindest höre ich nicht direkt was raus, das nicht sein sollte. MaWin schrieb: > Also: 2x18V~ wäre 140W peak output, 50W sinus am 4 Ohm oder 50W sinus > (25+12+12) an allen zusamen, > 2x15V~ wäre 90W peak (45+22+22) und 70W (34+17+17) sinus (Zahlen best > guess). Danke für deine Schätzungen. Sowas hatte ich mir auch vorgestellt. Die Leistung für die 8 Öhmer sollte in jedem Fall unproblematisch sein, aber worüber wie verhält es sich mit dem Subwoofer eher wenn der Trafo nicht im Grenzbereich betrieben werden soll? Der Bass ist im Falle von Musik ja meist eher "impulshaft".
Daniel H. schrieb: > aber wie verhält es sich mit dem Subwoofer wenn der Trafo nicht > im Grenzbereich betrieben werden soll? Der Bass ist im Falle von Musik > ja meist eher "impulshaft". Konventionelle Netztrafos vertragen kurze Überbelastung. Man wähle also einen niederohmigen Netztrafo (dicker Draht). Die Siebelkos berechnen sich anders als bei Netzteilen, denn ein Audioverstärker benötigt den Strom immer nur abwechselnd aus + und - weil Musik gleichspannungsfrei ist. Trotzdem kann man die Siebelkos nicht nur halb so gross auslegen, weil eben beim Bassschlag nicht bloss der Nennstrom aus dem Trafo gezogen wird, sondern mehr, und die Elkos diese Energiemenge in den Tälern der 100Hz liefern können müssen. Bei 4-fachem Nennstrom also nicht halb so gross sondern doppelt so gross. Bleibt die Frage, um wie viel die Spannung einbrechen darf, so 10% bis 20% sind üblich, du hast bei 2x15V~ ca. 20.5V Spitze, davon 10% ab an 4 Ohm also 5A, aber nur die Hälfte der Zeit, also 2.5A, sind 12000uF, bei 20% wären es 6800uF aber das kostet auch 10% Leistung. Das war die Berechnung für den Subwoofer alleine. Es kommen noch die beiden 8 Öhmer dazu, also Ströme und Kapazitätswerte wieder verdoppeln. 10A (5A pro Polarität) kann der Trafo nicht liefern, du hättest 2x15V/4A welche nach Gleichrichtung nur 2.5A Dauerstrom zulassen würden. Daher die Temperatursicherung. Das sind obere Abschätzungen, die echten Audioverstärkerhersteller messen nach DIN (oder Japan) Signalen aus, belasten die vorgeschriebene Zeit (1min oder 10sec) und gucken wie weit sich der Amp aufdrehen lässt bevor die Verzerrungen immens werden und schauen daß die Bauteile gerade eben nicht zu heiss werden.
Daniel H. schrieb: >> Also sofern der Ringkerntrafo nicht exzellent gekühlt ist ... > > Also exzellente Kühlung kann ich nicht versprechen, aber wäre eine > Temperaturüberwachung in Ordnung? Heute kaufbare Transformatoren haben eigentlich alle eine Temperatur- sicherung mit eingewickelt. Daniel H. schrieb: >> Nur 2x12V zu verwenden wäre zu wenig, der TDA will mehr als +/-20V. >> 2x15V~ wäre ein Kompromiss: > > In die Richtung hatte ich auch gedacht, war mir aber nicht sicher > inwiefern die Signalqualität nachlassen könnte. Wo auch immer du den Schmarrn mit "nachlassende Signalqualität" her hast. Es ist in dieser Form Unsinn. Was natürlich nachläßt, ist die Aussteuerbarkeit. Und wenn du versuchst, bei niedriger Betriebsspannung gleich weit auszusteuern, dann kriegst du mehr Klirr. Vielleicht war ja das gemeint. PS: aber für einen Wecker ist das alles weit jenseits von Gut und Böse. Oder willst du ein ganzes Mietshaus wecken? Quer über die Straße?
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.