Hallo zusammen, ich stehe vor einem Entscheidungsproblem und frage hier mit der Hoffnung von älteren erfahrenen Branchenkollegen Tipps zu bekommen. Situation: Mein Studium ist bald vorbei. Anschließend wäre mein Primärziel zu Promovieren. Bestenfalls in der Industrie, man hört leider zu oft das man an der Uni ewig braucht und verbrannt wird. Sobald es geht möchte ich auch ein Unternehmen gründen, Ideen sind viele da, ich arbeite an einigem, ich denke da wird sich in den nächsten 5 Jahren auch etwas innovatives auftun. Ich mag den Gedanken, da man die volle Verantwortung hat, das Geld nicht anderen in die Tasche wirtschaftet und es einem ein größeres Gefühl von Freiheit gibt als ein Angestellter. Problem: Nach Praktikum bei einem Automobilkonzern, nun Werkstudent dort, Bindungspool, jetzt Angebot für Praktikum von einem Sportwagenhersteller im Ausland und dem Angebot für Diplomarbeit bei Ersterem. --> Es läuft irgendwie auf so eine Konzernkarriere hinaus. Ich hasse allerdings diese lahme Entwicklung, die riesigen Bürokratiewege, die ewigen Entscheidungen in so einem Konzern. Eigentlich würde ich lieber auf meinem eigenen Boot 5x kentern, als mich in das riesige sichere Schiff mit reinzusetzen. Es würde mich auf Dauer trotz des Geldes wohl Unglücklich machen. Trotzdem würde ich eine Promotion dort anstreben. Nun die Frage: Was würdet ihr machen? Sollte ich das Praktikum machen und die Diplomarbeit dort schreiben um damit bessere Chancen für die Promotion dort zu haben und die Tür dort weiter zu öffnen? Oder doch eher beides ablehnen? Während der Zeiten würden jedoch meine anderen Projekte viel kürzer kommen, weil man bei DA an der Uni wohl mehr Freizeit hat. Das Auslandspraktikum würde diese Sachen wohl auch erst einmal brach legen. Standet ihr mal vor einer ähnlichen Entscheidung? Wie habt ihr euch entschieden? Vielen Dank für eure Hilfe. Niine
Was willst du mit einer Promotion wenn du dich später sowieso selbstständig machen willst? Ich halte das für extrem viel vergeudetet Zeit, die bekommst du nie mehr zurück, im nachhinein ärgerst du dich nur, eigentlich ja jetzt schon. Dann willst du in der Industrie promoviere wo es dich jetzt schon ankotzt, ... Mach dein Studium fertig sammle ein paar Jahre in der Industrie Erfahrung, bis dahin ist vielleicht auch eine brauchbare Idee zur Gründung gereift und hast Kohle angespart.
Wie wahr ist denn nun die Mär von der gebeutelten und ausgepressten Mittelschicht als Sandwich-Generation, wenn man von solchen einem Dilemma liest?
Niine schrieb: > Während der Zeiten würden jedoch meine anderen Projekte viel kürzer > kommen, weil man bei DA an der Uni wohl mehr Freizeit hat. Das > Auslandspraktikum würde diese Sachen wohl auch erst einmal brach legen. Warum willst du unbedingt promovieren? Wegen dem Titel, der Anerkennung? Das ist sicher ganz nett, aber warum sollte man deswegen auf das verzichten, was einem wirklich Spaß macht im Leben?
Anonymous U. schrieb: > Warum willst du unbedingt promovieren? Wegen dem Titel, der Anerkennung? > Das ist sicher ganz nett, aber warum sollte man deswegen auf das > verzichten, was einem wirklich Spaß macht im Leben? Ziemlich gut erfasst. Von dem Gedanken mag ich mich irgendwie noch nicht entfernen. Ich mag noch etwas akademisch weitermachen, noch etwas vertiefen. Ich weiss, das ist im Beruf auch so, aber so hat man noch ein Ziel. Hinzu kommt wie du sagtest auch Titel und Anerkennung. Bei einer Selbstständigkeit würde ich behaupten das eine Promotion meinem Gegenüber mehr Seriosität beweist, bei Investoren und Kunden zum Beispiel. Wenn allerdings in der Zeit eine riesige Perspektive am Horizont erscheint, dann würde ich es wohl aber abbrechen.
Niine schrieb:
> Warum willst du unbedingt promovieren? Wegen dem Titel, der Anerkennung?
Vielleicht wegen des Titels?
Typischer Troll thread: Konzern versus selbstständig Promotion ja nein ordentlich Zündstoff für kontroverse Streitereien und der Troll lehnt sich beim Lesen genüsslich zurück don't feed the Troll
Der Andere schrieb: > Konzern versus selbstständig > Promotion ja nein > ordentlich Zündstoff für kontroverse Streitereien Nein, darum ging es mir nicht. Das ist jedem seine Meinung. Nochmal zusammengefasst, was eigentlich für mich feststeht: - Promotion im Konzern - Danach oder währenddessen, sobald es geht, Selbstständigkeit Die Frage war eher: Sollte ich das Praktikum im Ausland und die Diplomarbeit machen? Nutzen sie mir evtl für den Plan etwas? Oder eher ablehnen und die Zeit für die eigenen Projekte nutzen?
Auslandserfahrung, Promotion und Praktika bringen Dir nahezu ausschließlich einen Bonus bei Konzernen. Mittelständler und Kleinbetriebe legen eher wert darauf, dass die Qualifikation stimmt. Optische Schmankerl in der Vita werden dort eher zweitrangig gesehen, weil die Entscheidungsträger deutlich näher am Fachlichen sind, als in Großkonzernen. Wenn Du also ohnehin 100%ig sicher bist, dass Du dich selbstständig machen willst, dann lass das mit der Zusatzarbeit. So viel Zeit wie im Studium wirst Du NIE WIEDER haben! Erst recht nicht als selbstständiger. Genieße die Zeit, der Ernst des Lebens kommt eh sehr viel schneller, als einem lieb und recht ist.
Niine schrieb: > Ich hasse allerdings diese > lahme Entwicklung, die riesigen Bürokratiewege, die ewigen > Entscheidungen in so einem Konzern. Was hast du dir den da aus den Finger gesogen?! Die Bürokratie hat den Freiberufler stärker im Griff als einen Salaryman: Belegsammeln, Angebote schreiben, Fürsorgpflicht gegenüber Angestellten., ... Oder bei Eigentwicklungen, CE-Kennzeichen, ROHS erfülle, Rücklagen bilden .... Lahme Entwicklung im Konzern ... jaja so spricht der Hobby-Träumer der nicht aller 6 Monate ein Produkt marktreif drechseln muß. Niine schrieb: > Ziemlich gut erfasst. Von dem Gedanken mag ich mich irgendwie noch nicht > entfernen. Ich mag noch etwas akademisch weitermachen, noch etwas > vertiefen. Nee, ich glaub nicht an deine edlen Beweggründe von wegen "Vertiefen" und so. So mancher verkriecht sich im Akademischen Milieu aus Angst sich in der "harten" Praxis als Versager zu erweisen. > Bei einer > Selbstständigkeit würde ich behaupten das eine Promotion meinem > Gegenüber mehr Seriosität beweist, bei Investoren und Kunden zum > Beispiel. Neee, da bist Du Ratzfatz als "Vollblutakademiker" gebrandmarkt. Ein Auftrag bekommtt das Dr.-Ing-Büro weil an die Fähigkeit des Problemslösen der Mitarbeiter glaubt, aber nicht an den Titel auf dem Papier.
Schaffe statt Leite schrieb: > Was hast du dir den da aus den Finger gesogen?! Die Bürokratie hat den > Freiberufler stärker im Griff als einen Salaryman: Belegsammeln, > Angebote schreiben, Fürsorgpflicht gegenüber Angestellten., ... Oder bei > Eigentwicklungen, CE-Kennzeichen, ROHS erfülle, Rücklagen bilden .... > Lahme Entwicklung im Konzern ... jaja so spricht der Hobby-Träumer der > nicht aller 6 Monate ein Produkt marktreif drechseln muß. Ja, das ist mir bewusst, allerdings fehlt es dann an zusätzlicher innerer Bürokratie (zB "Diesen Antrag muss bis zum Entwicklungsvorstand jeder Unterschreiben) -> Dauert 2 Monate, bevor es weitergehen kann. > Neee, da bist Du Ratzfatz als "Vollblutakademiker" gebrandmarkt. Ein > Auftrag bekommtt das Dr.-Ing-Büro weil an die Fähigkeit des > Problemslösen der Mitarbeiter glaubt, aber nicht an den Titel auf dem > Papier. Danke für deine Meinung, das hilft mir schon weiter. Martin S. schrieb: > Auslandserfahrung, Promotion und Praktika bringen Dir nahezu > ausschließlich einen Bonus bei Konzernen. Mittelständler und > Kleinbetriebe legen eher wert darauf, dass die Qualifikation stimmt. > Optische Schmankerl in der Vita werden dort eher zweitrangig gesehen, > weil die Entscheidungsträger deutlich näher am Fachlichen sind, als in > Großkonzernen. > > Wenn Du also ohnehin 100%ig sicher bist, dass Du dich selbstständig > machen willst, dann lass das mit der Zusatzarbeit. So viel Zeit wie im > Studium wirst Du NIE WIEDER haben! Erst recht nicht als selbstständiger. > > Genieße die Zeit, der Ernst des Lebens kommt eh sehr viel schneller, als > einem lieb und recht ist. Danke, so eine Meinung erhoffte ich mir :-)
Niine schrieb: > Nun die Frage: > Was würdet ihr machen? Sollte ich das Praktikum machen und die > Diplomarbeit dort schreiben um damit bessere Chancen für die Promotion > dort zu haben und die Tür dort weiter zu öffnen? Oder doch eher beides > ablehnen? Wo gibt es denn heute noch Diplomstudiengänge?
Olaf B. schrieb: > Niine schrieb: >> Nun die Frage: >> Was würdet ihr machen? Sollte ich das Praktikum machen und die >> Diplomarbeit dort schreiben um damit bessere Chancen für die Promotion >> dort zu haben und die Tür dort weiter zu öffnen? Oder doch eher beides >> ablehnen? > > Wo gibt es denn heute noch Diplomstudiengänge? Silicon saxony - TU Dresden - die braucht dort aber keiner: Infineon hat seine Fabs runtergefahren, Global Foundries (AMD) balöanciert am Abgrund ...
Olaf B. schrieb: > Niine schrieb: >> Was würdet ihr machen? Sollte ich das Praktikum machen und die >> Diplomarbeit dort schreiben um damit bessere Chancen für die Promotion >> dort zu haben und die Tür dort weiter zu öffnen? Oder doch eher beides >> ablehnen? > > Wo gibt es denn heute noch Diplomstudiengänge? Hier ne Liste: http://studiengaenge.zeit.de/studienangebote/abschluss/diplom-studiengaenge scheint wohl der Osten sein der an den alten Zöpfen hängt.
Meine Erfahrung: Wenn Du (von Deiner evtl. Ehefrau gar nicht zu reden) Dich erstmal an den Konzernjob mit regelmässigem Gehalt etc. gewöhnt hast, ist es mit der Selbstständigkeit vorbei. Wenn dann auch noch Kinder da sind, war es das endgültig. Entweder direkt nach dem Studium in die Selbstständigkeit, oder ansonsten wird das erst wieder viel später was. Nach dem Studium sind die Ansprüche noch niedrig und man hat doch noch relativ viele sinnvolle Kontakte aus dem Studium. Gruss Axel
Schaffe statt Leite schrieb: > Hier ne Liste: > http://studiengaenge.zeit.de/studienangebote/abschluss/diplom-studiengaenge > > scheint wohl der Osten sein der an den alten Zöpfen hängt. In Österreich wird auch noch der Dipl.-Ing. verliehen und das ist auch gut so! Zusätzlich eine Urkunde / oder Transcript in Englisch mit dem akad. Grad "Master of Science, ..." Aus eigener Erfahrung: mir persönlich hat eine Promotion relativ viel gebracht. Es war eine Industriepromotion und hat mir quasi danach den Einstieg in eine gehobene Konzern-Position im weiteren Sinne verschafft. Also nicht kleckern, sondern ranklotzen, würde der Deutsche sagen!!
Warum nicht beides? Konzernjob und (nebenberufliche) Selbstständigkeit? So würde ich es machen, zumindest übergangsweise, bis Du die Schnauze wirklich voll hast vom Konzern oder Dein privates Produkt so viel Kohle einbringt, dass Du den Konzernjob nicht mehr brauchst.
Hi, Niine, wer vor einer Weggabelung steht und dann per Internet fragt: "Wohin würdet ihr gehen?" der verplempert nur seine Zeit. Weil keiner derjenigen, die ihm gut wollen, all das wissen können, was er für eine gute Entscheidung braucht. Unter "guter Entscheidung" meine ich eine, die dem Entscheider keine Selbstvorwürfe einbringt nach dem Motto "hätte ich doch nur...!!" Die Entscheidung selbst ist weniger wichtig als das, was Du nachträglich aus ihr machst: "Man muß in der zur Verfügung stehenden Zeit so gut wie möglich erraten, was geschehen soll, und dann sorgt man dafür, daß es die richtige Entscheidung war." Captain Joker (Robert Asprin) Die "richtige Entscheidung" zu treffen ist sehr schwer. Durchaus leichter kann sein, eine gute Entscheidung zu treffen und die dann nachträglich zur Besten zu machen. Ich habe von Dir zu wenig gelesen von Deinen Konktakten, mit denen Du verschiedene Alternativen durchgespielt hast. Sprich diejenigen Entscheider an, die und deren Arbeitgeber von Deinem speziellen Wissen profitieren können, erörtere mit Ihnen Deine Alternativen und hole Dir deren Rat ein. Bis dahin verschieb die Entscheidung - denn lieber eine gute Entscheidung etwas später, als eine schlechte zu früh. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang H. schrieb: > wer vor einer Weggabelung steht und dann per Internet fragt: "Wohin > würdet ihr gehen?" der verplempert nur seine Zeit. Genau, und der folgende Rest von deinem Post ist verplembert ... > Bis dahin verschieb die Entscheidung - denn lieber eine gute > Entscheidung etwas später, als eine schlechte zu früh. Jaja Verschieben ist auch nur eine Form von verplembern. Aber mensch fragt sich: Warum schreibt einer der am Anfang gleich klar macht das Internet vertane Zeit ist ein Bildschirnfüllendes Post voll verbalen SchnickSchnacks?
Carpe diem schrieb: > Aber mensch fragt sich: Warum schreibt einer der am Anfang gleich klar > macht das Internet vertane Zeit ist ein Bildschirnfüllendes Post voll > verbalen SchnickSchnacks? Die Ursache liegt in einer Selbstverliebtheit in die eigene schriftliche Ausdrucksweise.
Niine schrieb: > Ja, das ist mir bewusst, allerdings fehlt es dann an zusätzlicher > innerer Bürokratie (zB "Diesen Antrag muss bis zum Entwicklungsvorstand > jeder Unterschreiben) -> Dauert 2 Monate, bevor es weitergehen kann. Jepp, so isses. Wenn Du selbstständig bist, kannst Du auch selbst entscheiden, ohne andere fragen zu müssen. Eine Freiheit, die ich sehr schätze. Natürlich ist da außer Dir auch niemand, der Schuld sein kann, wenn es nicht so läuft - wobei es bei Unternehmern auch gerne andere sind (böses Finanzamt, die Chinesen, Frau ...). Aber auch daraus ergeben sich wieder Vorteile: Du musst auch nicht warten, bis "die da oben" den Konzern wieder in die Erfolgsspur bringen oder komplett in den Sand setzen, sondern kannst selbst überlegen, was schief läuft und das sofort angehen. >> Neee, da bist Du Ratzfatz als "Vollblutakademiker" gebrandmarkt. Ein >> Auftrag bekommtt das Dr.-Ing-Büro weil an die Fähigkeit des >> Problemslösen der Mitarbeiter glaubt, aber nicht an den Titel auf dem >> Papier. > Danke für deine Meinung, das hilft mir schon weiter. Ja, so ist es auch. Ich bin Dipl.-Inf., entwickle aber im Grunde (im Moment) Mechatronik für die chemische Industrie. Niemand hat je nach meinem Diplom gefragt ("Ein Informatiker?") - die Kunden wollten immer nur eines: die Lösungen ihrer Probleme. Titel sind da vollkommen egal. Wie andere schon schrieben: ein Doktor ist eigentlich vergeudete Zeit. >> Wenn Du also ohnehin 100%ig sicher bist, dass Du dich selbstständig >> machen willst, dann lass das mit der Zusatzarbeit. So viel Zeit wie im >> Studium wirst Du NIE WIEDER haben! Erst recht nicht als selbstständiger. >> >> Genieße die Zeit, der Ernst des Lebens kommt eh sehr viel schneller, als >> einem lieb und recht ist. > > Danke, so eine Meinung erhoffte ich mir :-) Wobei das mit der wenigen Zeit später nicht immer so sein muss. Ich habe bspw. jetzt als Unternehmer deutlich mehr Zeit als teilweise im Studium. Natürlich war das auch nicht immer so: am Anfang muss man einfach ranklotzen. Aber so nach zehn Jahren, gefestigtem Kundenstamm, viel mehr Erfahrung und neuem Wissen wird das Leben viel angenehmer, weil sich die Arbeitszeiten drastisch verkürzen und das Geld am Ende des Monats trotzdem immer mehr wird :-) Man ist nicht selbstständig, um sich tot zu arbeiten. Ich meine: wer "selbstständig" mit "selbst" und vor allem "ständig" verwechselt und als Unternehmer zu wenig Zeit hat, macht einiges falsch. Lebenszeit und Lebensqualität kann man nicht kaufen. Darum interessiert mich Geld auch heute nicht wirklich (und es war auch nie meine Motivation). Es muss reichen, klar - aber ansonsten? Mir ist es wichtiger, keinen Wecker zu haben, bei schönem Wetter einfach spontan mittags die Bude dicht zu machen und mit meiner Frau zu wandern oder Tandem zu fahren. Das kann man alles haben, wenn man selbstständig ist. Die meisten meiner Unternehmer"kollegen" haben das - natürlich - nicht. Selbst Schuld! Man hat es als Unternehmer in der Hand. Also: mach was draus!
Axel L. schrieb: > Wenn Du (von Deiner evtl. Ehefrau gar nicht zu reden) Dich erstmal an > den Konzernjob mit regelmässigem Gehalt etc. gewöhnt hast, ist es mit > der Selbstständigkeit vorbei. Meine persönliche Erfahrung ist exakt umgekehrt: ich habe den "goldenen Käfig" des hochbezahlten Konzernjobs sehr gerne zugunsten der Selbständigkeit aufgegeben. Die dort zuvor gesammelte Berufserfahrung, insbesondere auch hinsichtlich der Entscheidungsprozesse bei den späteren Kunden, und das finanzielle Polster waren für meine Unternehmensgründung sehr von Vorteil. Auch das berufliche Netzwerk, das ich zuvor als Angestellter gewonnen hatte, führte dazu, dass ich später kaum Kaltakquise betreiben musste. Die Entscheidung, ob man sich gleich nach dem Studium oder erst nach einschlägiger Berufserfahrung selbständig machen sollte, hängt aber auch von dem angestrebten Geschäftsmodell ab. Wer ein "hippes" Gebiet wie z.B. zur Zeit Smartphone-Apps angehen will, muss sich vorher nicht zehn Jahre lang als Konzernbeamter des Arsch plattgesessen haben. Wer aber z.B. Entwicklungsleistungen für Industrieunternehmen erbringen will, benötigt schon einen gewissen Stallgeruch.
Chris D. schrieb: > Mir ist es wichtiger, keinen Wecker zu haben, bei schönem Wetter einfach > spontan mittags die Bude dicht zu machen und mit meiner Frau zu wandern > oder Tandem zu fahren. Oder eben auch abends um elf noch einen Kreativitätsschub zu bekommen und dann bis zum nächsten Tag durchzuarbeiten. Oder bis zum übernächsten.
Andreas S. schrieb: > Oder eben auch abends um elf noch einen Kreativitätsschub zu bekommen > und dann bis zum nächsten Tag durchzuarbeiten. Oder bis zum > übernächsten. Ja, auch ein ganz wichtiges Plus für die Selbstständigkeit: man arbeitet dann, wenn es "sich lohnt", und nicht, wenn es die Uhr vorgibt. Das ist mMn übrigens der Hauptgrund, warum ich so viel Freizeit habe: In unproduktiven Phasen nehme ich mir diese Freizeit auch. Klar, es kann auch mal passieren, dass es 1 Uhr wird :-) Allerdings nicht wirklich oft, wobei ich schon eher der Abendmensch bin und gerne nach dem Abendessen noch etwas im Wohnzimmer arbeite. Und: das eine (Wandern/Tandem/Natur geniessen) bedingt das andere: ich habe bspw. besonders gute Einfälle und mir kommen sehr gute Lösungen in den Sinn, wenn ich in der Natur bin. Trotzdem würde ich das Wandern jetzt nicht unter Arbeitszeit verbuchen ;-) Noch ein Vorteil, den ich oft vergesse und der mir gerade wegen des "Pendler-Threads" einfällt: Maximal 30 Sekunden bis zum Arbeitsplatz, bei jedem Wetter, auch in der Ferienzeit :-) Finanzielle Aufwendungen dafür: €0,00
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Chris D. schrieb: > Noch ein Vorteil, den ich oft vergesse und der mir gerade wegen des > "Pendler-Threads" einfällt: Maximal 30 Sekunden bis zum Arbeitsplatz, > bei jedem Wetter, auch in der Ferienzeit :-) Finanzielle Aufwendungen > dafür: €0,00 So stimmt das aber nicht, bitte nicht dan Abrieb der Schuhsohlen vergessen!
Chris D. schrieb: > Das kann man alles haben, wenn man selbstständig ist. Die meisten > meiner Unternehmer"kollegen" haben das - natürlich - nicht. > > Selbst Schuld! Man hat es als Unternehmer in der Hand. Ist das so? Klar ist es für manche möglich. Das zeigt ja Dein Beispiel. Aber folgt daraus automatisch, dass es für alle möglich ist? Du hast vielleicht den Idealfall getroffen, von wegen gar nicht mehr im (direkten) Kundenauftrag arbeiten, sondern nur noch das entwickeln worauf man selbst Lust hat. Wenn das so einfach ist, und jedermann dies erreichen kann, dann würden es doch gewiss viel mehr Leute so machen?
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Mark B. schrieb: > Wenn das so einfach ist, und jedermann dies > erreichen kann, dann würden es doch gewiss viel mehr Leute so machen? Es ist alles andere als einfach. Man muss erstens grundsätzlich der Typ für Selbständigkeit sein und zweitens ein fachliches Genie wie Chris D. sein, dann kann es funktionieren, ansonsten nicht.
Chris D. schrieb: > Noch ein Vorteil, den ich oft vergesse und der mir gerade wegen des > "Pendler-Threads" einfällt: Maximal 30 Sekunden bis zum Arbeitsplatz, > bei jedem Wetter, auch in der Ferienzeit :-) Finanzielle Aufwendungen > dafür: €0,00 Mit dem AG Vertrauensarbeitszeit vereinbaren dann hast du diesen Vorteil auch als Nicht-Freiberufler. https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrauensarbeitszeit
Ingenieur schrieb: > Carpe diem schrieb: >> Aber mensch fragt sich: Warum schreibt einer der am Anfang gleich klar >> macht das Internet vertane Zeit ist ein Bildschirnfüllendes Post voll >> verbalen SchnickSchnacks? > > Die Ursache liegt in einer Selbstverliebtheit in die eigene schriftliche > Ausdrucksweise. Selbstverliebtheit trifft es nicht ganz, hier scheint mir schon der Schritt zur Selbstvergötterung getan.
Carpe diem schrieb: > Mit dem AG Vertrauensarbeitszeit vereinbaren Wenn das so einfach wäre. Viele Firmen sind noch nicht soweit, dies zu akzeptieren.
Ingenieur schrieb: > Es ist alles andere als einfach. Man muss erstens grundsätzlich der Typ > für Selbständigkeit sein und zweitens ein fachliches Genie wie Chris D. > sein, dann kann es funktionieren, ansonsten nicht. Wenn du über Vermögen, Kontakte, Affinität und den inneren Schweinehund verfügst, dazu noch fleißig, zielstrebig und zuverlässig bist, ist das gar nicht so schwer. Chris D. macht ja noch ein wenig mehr als er von der Ausbildung fähig wäre. Aber er ist ja lernfähig und -willig. Da lernt man sowieso nie aus, denn allwissend oder -könnend ist er nicht, kaum einer ist das. Mich würde ja mal seine Bilanzen der letzten drei Jahren interessieren. Daran kann man den Erfolg schon erkennen. Ansonsten kann man viel erzählen wenn der Tag lang ist. Nur Auskömmlich auf niedrigem Niveau wäre keine wirkliche Selbständigkeit.
Ingenieur schrieb: > So stimmt das aber nicht, bitte nicht dan Abrieb der Schuhsohlen > vergessen! Nicht immer, da im Sommer oft barfuß. (und bevor das kommt: ja, die werden oft gewaschen ;-) Mark B. schrieb: > Ist das so? > > Klar ist es für manche möglich. Das zeigt ja Dein Beispiel. Aber folgt > daraus automatisch, dass es für alle möglich ist? > > Du hast vielleicht den Idealfall getroffen, von wegen gar nicht mehr im > (direkten) Kundenauftrag arbeiten, sondern nur noch das entwickeln > worauf man selbst Lust hat. Wenn das so einfach ist, und jedermann dies > erreichen kann, dann würden es doch gewiss viel mehr Leute so machen? Das ist aber nur mein Idealzustand. Jeder hat eine andere Lebensplanung. Man darf halt nicht "Leben" in "Lebensplanung" vergessen. Und: natürlich hatte ich das nicht von Anfang an. Ich musste anfangs auch Aufträge annehmen, die ich langweilig fand, einfach damit Geld reinkommt. Aber es war immer klar, dass das nur übergangsweise sein wird. Und: Ja, auch viel zu viele Unternehmer befinden sich meiner Meinung nach in dieser ungesunden Spirale aus "ich bin unverzichtbar", "das ist mein Baby". "Expandieren!" und natürlich Geld, Geld, Geld. Nein, man muss nicht immer mehr Geld verdienen, man muss auch nicht endlos expandieren. Wozu? Für den ersten Infarkt mit 50? Für beschissene Partnerschaften, weil "er ist Unternehmer! Ach so, ja dann ..."? Für wenig Zeit für Freunde? Nein, ich möchte auch mit 60 noch gerne meinem Hobby nachgehen können und ich werde mir das nicht durch Stress vergällen (lassen). Gibbet nich. Da muss ich meine Unternehmerkollegen auch mal anpupen: Wenn Ihr nicht aus dieser Spirale rauskommt - wer denn bitteschön dann? Und ich glaube (bzw. sehe ja oft) nicht, dass die Unternehmerkollegen nichts ändern könnten. Sie finden aber zu bequem im Hamsterrad. Das kennt man, da weiss man, was einen erwartet. Klar, ich könnte schon zehn Leute haben, vermutlich einen siebenstelligen Umsatz, davon unterm Strich vielleicht 300k für mich - das geben unsere Produkte mittlerweile absolut her. Aber: WOZU? Kann ich mir davon auch nur eine einzige Sekunde zurückholen? Ich habe auch so mehr Luxus als viele andere: ich habe Zeit - für mich, für meine Frau/Familie, für Freunde. Richtig viel Zeit. Und natürlich wird man oft komisch angeguckt, wenn man das offen sagt. Als Unternehmer! Massenhaft Zeit! Einfach die Bude dichtmachen, weil man bei dem Wetter keinen Bock hat. Der Blick sagt: "Also nein, das geht ja gar nicht ... der kann ja nur Pleite machen." Nein, ich bin kein fachliches Genie, aber ich hab sicherlich ein Näschen für den Markt. Aber eigentlich muss man für neue Ideen nur mit offenen Augen durch den Alltag gehen.
Nemesis schrieb: > Chris D. macht ja noch ein wenig mehr als er > von der Ausbildung fähig wäre. Aber er ist ja lernfähig und -willig. > Da lernt man sowieso nie aus, denn allwissend oder -könnend ist er > nicht, kaum einer ist das. Genau so ist es. Ich hatte ja mal geschrieben, dass ich selbst rein technisch noch nie so viel Neues gelernt habe wie während meiner letzten paar Jahre. Wer meint, mit Erhalt seiner Bescheinigung hätte er den Großteil des Lernens hinter sich, dem kann ich nur sagen: Von wegen! Jetzt geht es erst richtig los :-) Und ich fand/finde das klasse, weil das für mich nie Zwang war, sondern immer Neugierde auf Neues. > Mich würde ja mal seine Bilanzen der letzten drei Jahren interessieren. > Daran kann man den Erfolg schon erkennen. Sagen wir es mal so: wir können davon seit einigen Jahren sehr gut leben und der Gewinn erhöht sich recht gleichmäßig im Schnitt um 10% pro Jahr (was u.a. an immer mehr Stammkunden liegt). Aber klar: anfangs muss man sich jede Ausgabe überlegen, Urlaub gab es nur wenig und wenn, dann heimatnah. Das Geld wird für Rücklagen und Anschaffungen gebraucht. Diese Form der Selbstständigkeit braucht einfach auch Geduld (Verlagerung von Auftragsarbeiten hin zu eigenen Produkten usw.). So etwas geht nicht von heute auf morgen. > Nur Auskömmlich auf niedrigem Niveau > wäre keine wirkliche Selbständigkeit. Hmmm, warum nicht? Was wäre denn "wirkliche Selbstständigkeit"? Oder meinst Du jemanden, der gerade so über H4 liegt, aber im Alter aufgrund fehlender Rentenansparungen alimentiert werden muss? Das wäre dann in der Tat keine richtige Selbstständigkeit.
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Mark B. schrieb: > Carpe diem schrieb: >> Mit dem AG Vertrauensarbeitszeit vereinbaren > > Wenn das so einfach wäre. Viele Firmen sind noch nicht soweit, dies zu > akzeptieren. Ja, sehr schade finde ich das. Mein MA kann prinzipiell kommen und gehen, wie er möchte. Das klappt problemlos, wenn beide Seiten das nicht ausnutzen, sich eben vertrauen.
Nemesis schrieb: > Wenn du über Vermögen, Kontakte, Affinität und den inneren Schweinehund > verfügst, dazu noch fleißig, zielstrebig und zuverlässig bist, ist das > gar nicht so schwer. Wer über den inneren Schweinehund verfügt, der kommt meist nicht allzuweit! Das schafft nur derjenige, der diesen überwinden kann. ;-)
Nicht noch mehr Beweise von Inkompetenz, bitte! >> Bis dahin verschieb die Entscheidung - denn lieber eine gute >> Entscheidung etwas später, als eine schlechte zu früh. > > Jaja Verschieben ist auch nur eine Form von verplembern. Das gilt beispielsweise für Lottospieler: Warum sollten sie mit ihrem Einsatz noch warten, wenn sie ihr Geld auch gleich verspielen können? Aber Fahrlehrer wissen schon, warum aie raten, an unübersichtlichen Kreuzunen erst mal vorsichtig vorzufahren und den Querverkehr zu checken, bevor man losprescht: a) Wer losprescht, der könnte wegen Totschlags hinter Gittern landen. b) Wer Fehlentscheidungen vermeiden will, der erkundigt sich besser vorher. Diese Zeit ist gut genutzt. Wer den Leuten einredet, diese Zeit sei verschwendet und man solle doch gleich lospreschen, der ist entweder inkompeteten oder böse. Ciao Wolfgang Horn
dumm_deutsch #2 schrieb: > Nemesis schrieb: >> Wenn du über Vermögen, Kontakte, Affinität und den inneren Schweinehund >> verfügst, dazu noch fleißig, zielstrebig und zuverlässig bist, ist das >> gar nicht so schwer. > > Wer über den inneren Schweinehund verfügt, der kommt meist nicht > allzuweit! Das schafft nur derjenige, der diesen überwinden kann. ;-) Außerdem finde ich diese Anforderungsliste ganz schön lang und anspruchsvoll. Das ist als wen ich sage: Wenn man Millionär ist, ist es gar nicht so schwer einen Hausbau zu finanzieren.
Andreas S. schrieb: > Oder eben auch abends um elf noch einen Kreativitätsschub zu bekommen > und dann bis zum nächsten Tag durchzuarbeiten. Oder bis zum > übernächsten. Chris D. schrieb: > Und: das eine (Wandern/Tandem/Natur geniessen) bedingt das andere: ich > habe bspw. besonders gute Einfälle und mir kommen sehr gute Lösungen in > den Sinn, wenn ich in der Natur bin. Trotzdem würde ich das Wandern > jetzt nicht unter Arbeitszeit verbuchen ;-) Solche Gründe habe ich auch gehabt, und ich habe die Entscheidung auch nie bereut. Aber inzwischen sehe ich das schon in einem anderen Licht. Das hat auch damit zu tun, dass sich in Konzernen in den letzten Jahren extrem viel getan hat. Gleitzeit und Home-Office ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Da relativiert sich das Argument "ich arbeite wenn ich effektiv bin" schon sehr stark. Zumal meiner Erfahrung nach die meisten Menschen doch eher einen geregelten Tagesablauf brauchen und nicht einfach mal einen spontanen "Kreativitätsschub" bekommen. Wenn man es richtig macht, kann man im Konzern einen relativ ruhigen Job schieben und bei echter 35h-Woche >50k verdienen. Das reicht gut zum Leben, aber man hat extrem viel Freizeit, um sich mit anderen Beschäftigungen auszuleben. Fast jeder Bekannter von mir, der im Konzern arbeitet, hat irgendeine Nebentätigkeit. Manche bringen sich voll in den örtlichen Vereinen ein, manche haben aber auch ein richtiges Nebengewebe am laufen. Oder sie bauen ihr Haus quasi selbst - und wenn sie damit fertig sind kaufen sie das nächste. Für die meisten Menschen bedeutet das mehr Freiheit als eine Selbstständigkeit jemals bringen kann. Das gilt ganz besonders für Leute, die keine Über-Nerds sind, sondern auch andere Interessen haben. Die anderen Interessen kann man einfach besser ausleben, wenn man eine stabile finanzielle Grundlage bei ausreichend Freizeit hat. Und das bieten viele (wenn auch ganz sicher nicht alle) Konzernjobs. Der Hauptgrund für die Selbstständigkeit ist für mich die Möglichkeit, mich selbst aus dem Unternehmen wegrationalisieren zu können und damit ein passives Einkommen zu haben. Das habe ich zwar selbst noch nicht ganz umgesetzt, weil mir die Arbeit zu einem gewissen Maße ja auch Spaß macht. Es ist also im Prinzip nur noch ein Hobby von mir - aber auch nur eins von vielen.
Claymore schrieb: > Gleitzeit und Home-Office ist heutzutage keine Seltenheit mehr. Bei der Gleitzeit neige ich dazu Dir Recht zu geben. Home Office hingegen ist in Deutschland alles in allem doch eher selten anzutreffen.
Mark B. schrieb: > Bei der Gleitzeit neige ich dazu Dir Recht zu geben. Home Office > hingegen ist in Deutschland alles in allem doch eher selten anzutreffen. Das ist sicher von der Firma und den Führungskräften abhängig. Ich kenne eine Menge Leute, die zwar keine feste Home-Office-Regelung haben, aber zumindest bei Bedarf tageweise von Zuhause arbeiten können.
Claymore schrieb: > Wenn man es richtig macht, kann man im Konzern einen relativ ruhigen Job > schieben und bei echter 35h-Woche >50k verdienen. Und genau diese Leute, die eine ruhige Kugel schieben, bringen mich regelmäßig auf die Palme. > Fast jeder Bekannter von mir, der im Konzern arbeitet, hat irgendeine > Nebentätigkeit. Und genau diesen Leuten ist häufig die Arbeit völlig egal und sie lassen auch jeden spüren, welcher Beschäftigung ihre Hauptaufmerksamkeit gilt. Das sind Leute, die sich dann mitten im Gespräch aus dem Staub machen, weil sie meinen, Feierabend machen zu können. > Die anderen Interessen kann man einfach besser ausleben, wenn man eine > stabile finanzielle Grundlage bei ausreichend Freizeit hat. Und das > bieten viele (wenn auch ganz sicher nicht alle) Konzernjobs. Siehe oben. Und irgendwann ist dann das Geschrei groß, spätestens dann, wenn solche Leute ihre berufliche Weiterbildung völlig verschlafen haben. Jahrelang wehren sie sich gegen jeden Fortschritt, und wenn dann ihre Entlassung wegen Rückständigkeit ansteht, werfen sie dem Arbeitgeber vor, ihnen nicht hinreichend Druck gemacht zu haben, sich weiterzuqualifizieren. Als Betreiber eines Ingenieurbüros bin ich wiederum froh über solche Leute, denn ich erlebe es gelegentlich, dass Entwicklungsaufträge nur deswegen extern vergeben werden, weil die internen Konzernbeamten die technische Entwicklung verschlafen haben und unwillig sind, entsprechend aufzuholen. Dann bringen sie mich auch nicht auf die Palme, denn es sind nicht meine Kollegen, sondern eben nur Mitarbeiter meines Kunden, die auch langfristig Aufträge sichern.
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Andreas S. schrieb: > Claymore schrieb: >> Wenn man es richtig macht, kann man im Konzern einen relativ ruhigen Job >> schieben und bei echter 35h-Woche >50k verdienen. > > Und genau diese Leute, die eine ruhige Kugel schieben, bringen mich > regelmäßig auf die Palme. Komisch, warum tut es das denn? Vielleicht liegt es dann an dir selbst? Ich finde die Haltung sehr gut die Rolle der beruflichen Arbeit im Leben nicht zu überschätzen. Man lebt doch nur einmal und sicher nicht um zu arbeiten. Solche Leute verhalten sich weise. > Und irgendwann ist dann das Geschrei groß, spätestens dann, > wenn solche Leute ihre berufliche Weiterbildung völlig verschlafen > haben. Jahrelang wehren sie sich gegen jeden Fortschritt, und wenn dann > ihre Entlassung wegen Rückständigkeit ansteht, werfen sie dem > Arbeitgeber vor, ihnen nicht hinreichend Druck gemacht zu haben, sich > weiterzuqualifizieren. Nichts gegen Weiterbildung, aber natürlich innerhalb der bezahlten Arbeitszeit. Dein Text klingt für mich nach verbissenem Ehrgeiz. Immer höher, schneller, weiter - wozu eigentlich? > Als Betreiber eines Ingenieurbüros bin ich wiederum froh über solche > Leute, denn ich erlebe es gelegentlich, dass Entwicklungsaufträge nur > deswegen extern vergeben werden, weil die internen Konzernbeamten die > technische Entwicklung verschlafen haben und unwillig sind, entsprechend > aufzuholen. Du musst ja einen großen Frust auf Konzernmitarbeiter schieben. Ich empfinde es als hohen, angenehmen Lebensstandard, ein gutes Einkommen für wenig Arbeit zu erhalten. Meine Arbeit mach mir durchaus Freude, aber Freizeit ist mir äußerst wichtig.
Ingenieur schrieb: > Nichts gegen Weiterbildung, aber natürlich innerhalb der bezahlten > Arbeitszeit. Eben, alleine dieses Jahr habe ich ca. 4-5 Wochen Schulung, Natürlich während der Arbeitszeit. Zusätzlich "bastle" ich ca. 25% meiner Arbeitszeit an meinen Gerätschaften rum.
Ingenieur schrieb: > Komisch, warum tut es das denn? Vielleicht liegt es dann an dir selbst? Das bestreite ich nicht im geringsten. Natürlich liegt es an mir, dass ich erheblich höhere Ansprüche an meine Arbeit habe als der typische Konzernbeamte. > Nichts gegen Weiterbildung, aber natürlich innerhalb der bezahlten > Arbeitszeit. Und genau solche Leute wie Dich meine ich damit.
Ingenieur schrieb: > Es ist alles andere als einfach. Man muss erstens grundsätzlich der Typ > für Selbständigkeit sein und zweitens ein fachliches Genie wie Chris D. > sein, dann kann es funktionieren, ansonsten nicht. Achja, ab wann ist man denn ein "Genie"? das würde mich jetzt mal interessieren. Wurzelpeter schrieb: > Ingenieur schrieb: >> Nichts gegen Weiterbildung, aber natürlich innerhalb der bezahlten >> Arbeitszeit. > > Eben, alleine dieses Jahr habe ich ca. 4-5 Wochen Schulung, Natürlich > während der Arbeitszeit. Zusätzlich "bastle" ich ca. 25% meiner > Arbeitszeit an meinen Gerätschaften rum. Weiterbildung ist wichtig! bin auch in nem Konzern, da redet die GF von stetiger Weiterbildung, die wichtig wäre für eine moderne IT usw. Geht es dann ums Zahlen, schaut man plötzlich alt aus. Ich hasse die Prediger von Weiterbildung. Finanzieren und Zeit wird den Mitarbeitern nicht gegeben. Das soll man schön alles am besten selber zahlen, und in der Freizeit machen. Am besten noch Geld mitbringen! Ingenieur schrieb: >> Und genau diese Leute, die eine ruhige Kugel schieben, bringen mich >> regelmäßig auf die Palme. > > Komisch, warum tut es das denn? Vielleicht liegt es dann an dir selbst? > Ich finde die Haltung sehr gut die Rolle der beruflichen Arbeit im Leben > nicht zu überschätzen. Man lebt doch nur einmal und sicher nicht um zu > arbeiten. Solche Leute verhalten sich weise. Ich denke auch, sich für den Konzern ausquetschen, den A... aufreissen für was?? Vielleicht bekommt man ein müdes Danke, das wars dann. Im Hintergrund denken sich dann sogar ein paar Chefs, "der lässts eh mit sich machen" usw.
Claymore schrieb: > Das hat auch damit zu tun, dass sich in Konzernen in den letzten Jahren > extrem viel getan hat. Gleitzeit und Home-Office ist heutzutage keine > Seltenheit mehr. Da relativiert sich das Argument "ich arbeite wenn ich > effektiv bin" schon sehr stark. Zumal meiner Erfahrung nach die meisten > Menschen doch eher einen geregelten Tagesablauf brauchen und nicht > einfach mal einen spontanen "Kreativitätsschub" bekommen. Ja, da hat sich schon einiges getan. Ich kann da nur für mich und meine Umgebung sprechen und da sehe ich leider noch nicht, dass wirklich auf die Bedürfnisse der AN eingegangen wird. > Wenn man es richtig macht, kann man im Konzern einen relativ ruhigen Job > schieben und bei echter 35h-Woche >50k verdienen. Das reicht gut zum > Leben, aber man hat extrem viel Freizeit, um sich mit anderen > Beschäftigungen auszuleben. Fast jeder Bekannter von mir, der im Konzern > arbeitet, hat irgendeine Nebentätigkeit. Manche bringen sich voll in den > örtlichen Vereinen ein, manche haben aber auch ein richtiges Nebengewebe > am laufen. Oder sie bauen ihr Haus quasi selbst - und wenn sie damit > fertig sind kaufen sie das nächste. > Für die meisten Menschen bedeutet das mehr Freiheit als eine > Selbstständigkeit jemals bringen kann. Das gilt ganz besonders für > Leute, die keine Über-Nerds sind, sondern auch andere Interessen haben. > Die anderen Interessen kann man einfach besser ausleben, wenn man eine > stabile finanzielle Grundlage bei ausreichend Freizeit hat. Und das > bieten viele (wenn auch ganz sicher nicht alle) Konzernjobs. Auf jeden Fall. Ich verurteile auch niemanden, der angestellt ist. Man tauscht mit der Selbstständigkeit immer Sicherheit und geht Risiken ein - die aber auch deutlich mehr Chancen bieten. Meine Freizeit beginnt eben nicht erst nach der Arbeit - ich binde sie ein, indem ich in ihr bspw. meinen Hobbys/Interessen nachgehe. Letztendlich bleibt man im Konzern Befehlsempfänger. Ich hingegen muss nicht (mehr) etwas entwickeln, das mir keinen Spaß macht. Ich nehme auch nur noch dann Aufträge an, weil ich möchte, nicht weil ich muss. Und ich habe eben auch keinen zeitlichen Druck mehr. Es gibt hier weder Entwicklungsstress noch Deadlines. Dinge sind fertig, wenn sie ausgereift sind - und nicht früher. Das sind dann eben doch große Unterschiede zu einer Angestelltentätigkeit, bei der man sich trotz aller Errungenschaften in einem recht engen Korsett bewegt. Aber: das (auch bis zur finanziellen Sicherheit) hat insgesamt zehn Jahre gedauert - allerdings war mir das von Anfang an bewusst. > Der Hauptgrund für die Selbstständigkeit ist für mich die Möglichkeit, > mich selbst aus dem Unternehmen wegrationalisieren zu können und damit > ein passives Einkommen zu haben. Das habe ich zwar selbst noch nicht > ganz umgesetzt, weil mir die Arbeit zu einem gewissen Maße ja auch Spaß > macht. Es ist also im Prinzip nur noch ein Hobby von mir - aber auch nur > eins von vielen. Ist doch prima :-) Ich bin da vermutlich anders. Ich war immer schon Bastler und Tüftler und will mich da gar nicht rausziehen. Ich liebe das, was ich tue und binde meine Hobbys ohne irgendwelchen Druck so einfach in den Tagesablauf ein. Für mich ist damit ein Traum wahr geworden und ich beginne dadurch jeden Tag mit einer großen Zufriedenheit und inneren Ruhe. Wenn ich das alles bedenke, dann muss ich sagen, dass ich/wir gegenüber anderen schon sehr, sehr privilegiert bin/sind. Das Finanzielle kommt dann jetzt noch mehr und mehr dazu, aber das ist für mich nur eine Randerscheinung.
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Chris D. schrieb: > Das sind dann eben doch große Unterschiede zu einer > Angestelltentätigkeit DIe sich aber auch nicht jeder Selbstständige leisten kann (wie ich mach nur das was ich will, Aufträge annehmen muss ich nicht). Viele selbstständige bleiben Empfehlsempfänger, nur von den Kunden.
Wurzelpeter schrieb: > Chris D. schrieb: >> Das sind dann eben doch große Unterschiede zu einer >> Angestelltentätigkeit > > DIe sich aber auch nicht jeder Selbstständige leisten kann (wie ich mach > nur das was ich will, Aufträge annehmen muss ich nicht). > Viele selbstständige bleiben Empfehlsempfänger, nur von den Kunden. Das war ich anfangs auch - aber es muss/sollte nicht so bleiben. Sonst ist man in der Tat nur ein abhängig Beschäftigter, womöglich noch mit nur einigen, wenigen Großkunden, die ihre Bedingungen diktieren. Ich lehne hier durchaus öfter Aufträge/Anfragen ab - üblicherweise, wenn Konzerne meinen, Ihre Einkaufsbedingungen (gerne als 5pt-Schrift auf fünf Seiten Fax) durchdrücken zu müssen. Man kann als Selbstständiger durchaus auch mal "Nein" sagen - auch etwas, das ein AN nicht kann.
Also ich kann auch nein sagen, nur sollte ich das natürlich nicht zu oft tun.
Chris D. schrieb: > Man kann als Selbstständiger durchaus auch mal "Nein" sagen - auch > etwas, das ein AN nicht kann. Kann man auch als Arbeitnehmer, wenn man es vernünftig begründen kann und man einen vernünftigen Chef bzw. Projektleiter hat.
Ja ;-) Das hängt ganz von der Anfrage des Vorgesetzten ab. Wichtige Arbeitsanweisungen wird man wohl nur einmal ablehnen können.
Chris D. schrieb: > Wichtige Arbeitsanweisungen sollte man auch nicht ablehnen wollen, oder wieso sollte ich. Mein Chef kam letztens zu mir und meinte Thema xyz wie schaut es aus, magst du das auch bearbeiten. Ich hatte freie Wahl.
Wurzelpeter schrieb: > Chris D. schrieb: >> Wichtige Arbeitsanweisungen > > sollte man auch nicht ablehnen wollen, oder wieso sollte ich. Weil man beispielsweise viel lieber etwas ganz anderes entwickeln möchte. Oder weil der Kunde schon beim letzten Mal nervig war und man mit dem eigentlich nicht mehr zusammenarbeiten möchte. Oder weil das eigene Kind/Frau/Freund gesundheitliche Probleme hat und man deshalb in den nächsten Wochen eigentlich überhaupt keinen Kopf für eine Entwicklung unter Zeitdruck hat sondern lieber ihm/ihr helfen möchte. usw. > Mein Chef kam letztens zu mir und meinte Thema xyz wie schaut es aus, > magst du das auch bearbeiten. Ich hatte freie Wahl. Ja, ab und zu hat man die auch als AN. Aber das wird bei Dir vermutlich nicht immer so sein.
Andreas S. schrieb: > Und genau diese Leute, die eine ruhige Kugel schieben, bringen mich > regelmäßig auf die Palme. Ich finde Leute, die Hektik und Aufregung verbreiten, weil ihnen nichts schnell genug gehen kann, viel schlimmer. Andreas S. schrieb: > Siehe oben. Und irgendwann ist dann das Geschrei groß, spätestens dann, > wenn solche Leute ihre berufliche Weiterbildung völlig verschlafen > haben. Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Man kann trotz (oder gerade wegen) einem ruhigen Job sich um Weiterbildung kümmern und seinen Job auch sehr gut machen. Ganz im Gegenteil: Gerade wenn man sehr gut (und vor allem effizient) ist, kann man ein sehr leichtes Leben haben und trotzdem sehr produktiv sein. Andreas S. schrieb: > Als Betreiber eines Ingenieurbüros bin ich wiederum froh über solche > Leute Als Einzelkämpfer - ok. Sobald man Mitarbeiter hat, muss man aber damit rechnen, dass die nicht für den Job und die Firma leben. So viele kleine Betriebe haben deshalb ein mieses Betriebsklima. Andreas S. schrieb: > Das sind Leute, die sich dann mitten im Gespräch aus dem Staub machen, > weil sie meinen, Feierabend machen zu können. Das sind vielleicht Leute, die ein Privatleben haben und dort auch Verpflichtungen haben und Termine einhalten müssen. Nur deshalb sind das keine schlechten Mitarbeiter. Chris D. schrieb: > Meine Freizeit beginnt eben nicht erst nach der Arbeit - ich binde sie > ein, indem ich in ihr bspw. meinen Hobbys/Interessen nachgehe. > > Letztendlich bleibt man im Konzern Befehlsempfänger. Ich hingegen muss > nicht (mehr) etwas entwickeln, das mir keinen Spaß macht. Ich nehme auch > nur noch dann Aufträge an, weil ich möchte, nicht weil ich muss. Der Punkt ist aber, dass die allermeisten Menschen meiner Erfahrung nach so eben nicht sind. Die wollen Befehlsempfänger sein, weil das viel bequemer ist. Chris D. schrieb: > Aber: das (auch bis zur finanziellen Sicherheit) hat insgesamt zehn > Jahre gedauert - allerdings war mir das von Anfang an bewusst. Tja, ich habe lieber ein paar Jahre als "Befehlsempfänger" gearbeitet und hatte dann bei der Selbstständigkeit eine relativ hohe finanzielle Sicherheit ab Tag 0. Das war es mir wirklich Wert. Zumal die Erfahrung und das gesammelte Know-How aus dieser Zeit absolut unbezahlbar ist.
Claymore schrieb: > Chris D. schrieb: >> Meine Freizeit beginnt eben nicht erst nach der Arbeit - ich binde sie >> ein, indem ich in ihr bspw. meinen Hobbys/Interessen nachgehe. >> >> Letztendlich bleibt man im Konzern Befehlsempfänger. Ich hingegen muss >> nicht (mehr) etwas entwickeln, das mir keinen Spaß macht. Ich nehme auch >> nur noch dann Aufträge an, weil ich möchte, nicht weil ich muss. > > Der Punkt ist aber, dass die allermeisten Menschen meiner Erfahrung nach > so eben nicht sind. Die wollen Befehlsempfänger sein, weil das viel > bequemer ist. Sie haben es gerne bequem - und nehmen dafür die "Befehle" in Kauf. Aber wenn ich mich so umhöre, wie oft die Vorgesetzten und deren Entscheidungen kritisiert etc. werden, dann kann man nicht wirklich von "wollen" sprechen. Es ist halt ein notwendiges Übel der Bequemlichkeit - aber toll finden die das die wenigsten. > Chris D. schrieb: >> Aber: das (auch bis zur finanziellen Sicherheit) hat insgesamt zehn >> Jahre gedauert - allerdings war mir das von Anfang an bewusst. > > Tja, ich habe lieber ein paar Jahre als "Befehlsempfänger" gearbeitet > und hatte dann bei der Selbstständigkeit eine relativ hohe finanzielle > Sicherheit ab Tag 0. Das war es mir wirklich Wert. Zumal die Erfahrung > und das gesammelte Know-How aus dieser Zeit absolut unbezahlbar ist. Ich habe in der Zeit eben fleissig Kunden gesammelt und hatte dann bei Deinem Einstieg schon finanzielle Sicherheit + Kundenstamm + viel neues Knowhow ;-) Aber ernsthaft: jede Selbstständigkeit sieht natürlich anders aus und jeder kann mit Dingen verschieden gut umgehen. Bei mir waren Schulden bspw. kein Thema - das wäre für mich eine zu große Belastung gewesen. Ich kann dann einfach nicht ruhig schlafen. Sicherlich hat das bei mir Zeit in der Unternehmesentwicklung gekostet. Aber das war es mir absolut wert. Anderen macht das gar nichts. Du brauchtest die hohe finanzielle Sicherheit (wobei man natürlich auch dort gekündigt werden kann), die mir wiederum nicht so wichtig war. Dafür konntest Du gut die paar Jahre als AN stemmen, was bei mir nicht ging, weil es mich einfach wahnsinnig gemacht hat, wie unglaublich langsam und träge eine interne Verwaltung bzw. die Wege sind. Ich hatte außerdem ein gutes Produkt und wollte sofort loslegen, nicht erst in fünf Jahren (in denen womöglich schon andere die Nische besetzt hätten). Ein größeres Risiko hat man als Unternehmer immer - und es gehen auch nach 15 Jahren noch Unternehmen in die Pleite. Wer Familie hat, der setzt dann natürlich auch gerne auf die sichere Schiene und lässt sich anstellen. Ich kann das verstehen. Aber wirklich zufrieden wirken die wenigsten unserer Freunde/Bekannten mit dem was sie tun. Und gerade für die auf höheren Karrierestufen gilt: sie haben kaum Zeit. Man muss teilweise Wochen vorher einen Termin machen, nur um sich mal für ein paar Stunden zu sehen. Das ist doch grauenhaft. Und das sind alles keine frischgebackenen Eltern - im Gegenteil sind die Kinder schon oft aus dem Haus (die beiden Paare, die Ende letztes Jahres Nachwuchs hatten und nun wirklich Stress, kriegen es komischerweise öfter hin, dass wir uns unkompliziert sehen). Hier hingegen ist das so: Freund ruft nach Monaten an, er wäre morgen in der Gegend und käme gerne auf ein Stück Kuchen vorbei. Dann wird alles Wichtige morgens erledigt und am Nachmittag sitzen wir oben und reden. Dementsprechend viele unserer Motorradgruppe rufen hier auch an: "Ja, hallo, sind gerade an der Mosel/in der Eifel unterwegs, sollen wir auf nen Sprung vorbeikommen?". Ja klar sollen sie :-) Und wenn es spät wird, dann werden Luftbetten aufgeblasen und einer der Jungs holt im Beiwagen Pizza für alle und fertig. Die Jungs und Mädels sind da eine erfreuliche Ausnahme. Aber sonst? Viele Menschen sind heutzutage unglaublich verplant. Schrecklich.
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Chris D. schrieb: > Sie haben es gerne bequem - und nehmen dafür die "Befehle" in Kauf. Aber > wenn ich mich so umhöre, wie oft die Vorgesetzten und deren > Entscheidungen kritisiert etc. werden, dann kann man nicht wirklich von > "wollen" sprechen. Es ist halt ein notwendiges Übel der Bequemlichkeit - > aber toll finden die das die wenigsten. Die Deutschen jammern gerne, auch wenn es ihnen eigentlich gut geht (und sie es auch wissen). Das würde ich jetzt nicht überbewerten. Chris D. schrieb: > Ich habe in der Zeit eben fleissig Kunden gesammelt und hatte dann bei > Deinem Einstieg schon finanzielle Sicherheit + Kundenstamm + viel neues > Knowhow ;-) Ich bin eben kein Einzelkämpfer und ich war in einem Team mit einer Menge absoluter Fachexperten unterwegs. Und ich weiß nicht, wie man solches Wissen als Einzelkämpfer bekommen sollte. Andererseits wüsste ich wohl nicht, was mir entgangen ist, wenn ich die Erfahrung nicht gemacht hätte. Den Kundenstamm hatte ich auch schon ab Tag 0. Das ist der Vorteil, wenn man kein Einzelkämpfer ist. Chris D. schrieb: > Bei mir waren Schulden > bspw. kein Thema - das wäre für mich eine zu große Belastung gewesen. > Ich kann dann einfach nicht ruhig schlafen. Sehe ich genauso, ich hatte auch nie auch nur einen Cent Schulden. Chris D. schrieb: > Dafür konntest Du gut die paar Jahre als AN stemmen, was bei mir nicht > ging, weil es mich einfach wahnsinnig gemacht hat, wie unglaublich > langsam und träge eine interne Verwaltung bzw. die Wege sind. Ich hatte damit auch massive Probleme, aber irgendwann kommt man zu der Erkenntnis, dass der Zustand eben nicht unerträglich ist. Chris D. schrieb: > Ein größeres Risiko hat man als Unternehmer immer - und es gehen auch > nach 15 Jahren noch Unternehmen in die Pleite. Meine absolute Regel Nummer Eins ist: Niemals alles auf eine Karte setzen. Die Regel habe ich mir aber nicht selbst ausgedacht. Ich kenne keinen erfolgreichen Unternehmer, der nur von seinem Unternehmen abhängig ist. Sobald ein Überschuss übrig bleibt, wird diversifiziert. Beliebt sind in erster Linie Immobilien, Aktien oder andere Unternehmensbeteiligungen. Ich habe inzwischen drei Einnahmequellen, die jeweils für sich reichen um gut zu überleben. Chris D. schrieb: > Und gerade für die auf höheren Karrierestufen gilt: > sie haben kaum Zeit. Man muss teilweise Wochen vorher einen Termin > machen, nur um sich mal für ein paar Stunden zu sehen. Das ist doch > grauenhaft. Das kenne ich. Grauenhaft ist aber vor allem die Effizienz, das Zeitmanagement dieser Leute und die fehlende Fähigkeit, richtig zu delegieren. Das liegt aber nicht an der Tatsache, dass sie angestellt sind. Die würden als Unternehmer genauso untergehen. Chris D. schrieb: > Aber sonst? > Viele Menschen sind heutzutage unglaublich verplant. Schrecklich. Das liegt aber eben selten am Angestelltendasein.
Claymore schrieb: > Ich habe inzwischen drei Einnahmequellen, die jeweils für sich reichen > um gut zu überleben. Sehr gut so sollte man es machen. Und auch in der Selbständigkeit schön Zeit haben, wenn das Geschäft gut läuft. Das glaub ich schon, wenn mal alles geschmiert läuft, ist es natürlich leichter und die Kohle kommt auch leichter rein! Ja nicht abhängig von Firmen / Arbeitgeber machen, entweder ist man als Selbständiger dann abhängig oder Schlimmeres wie als Angestellter Leihsklave. Kann man alles vergessen!
Claymore schrieb: > Chris D. schrieb: >> Sie haben es gerne bequem - und nehmen dafür die "Befehle" in Kauf. Aber >> wenn ich mich so umhöre, wie oft die Vorgesetzten und deren >> Entscheidungen kritisiert etc. werden, dann kann man nicht wirklich von >> "wollen" sprechen. Es ist halt ein notwendiges Übel der Bequemlichkeit - >> aber toll finden die das die wenigsten. > > Die Deutschen jammern gerne, auch wenn es ihnen eigentlich gut geht (und > sie es auch wissen). Das würde ich jetzt nicht überbewerten. Ja, finanziell geht es ihnen auf jeden Fall gut. Nur zeitlich und psychisch nicht wirklich. Dass diese Leute auch nie Zeit haben, spricht mMn für sich. > Chris D. schrieb: >> Ich habe in der Zeit eben fleissig Kunden gesammelt und hatte dann bei >> Deinem Einstieg schon finanzielle Sicherheit + Kundenstamm + viel neues >> Knowhow ;-) > > Ich bin eben kein Einzelkämpfer und ich war in einem Team mit einer > Menge absoluter Fachexperten unterwegs. Und ich weiß nicht, wie man > solches Wissen als Einzelkämpfer bekommen sollte. Andererseits wüsste > ich wohl nicht, was mir entgangen ist, wenn ich die Erfahrung nicht > gemacht hätte. Das ist natürlich gut. Mein Werdegang war da anders, weil ich fachfremd entwickelt habe (studiert habe ich Informatik, jetzt entwickel ich für und mit der Prozesschemie). Wenn man später im Groben das macht, was man als AN auch tun musste, sieht das sicher anders aus. Dazu kam, dass ich zumindest in Europa der einzige war/bin, der das entsprechende Wissen durch die Entwicklung der Prototypen hat/hatte. Im Gegenteil wurde mir von den Fachexperten gesagt, dass das technisch nicht ginge. Es ging aber eben doch. In so einem Team wird man auch schnell betriebsblind. > Den Kundenstamm hatte ich auch schon ab Tag 0. Das ist der Vorteil, wenn > man kein Einzelkämpfer ist. Du Glücklicher. Dann hattest Du es deutlich einfach als ich. Ich musste auf Messen Klinken putzen, weil es für meine Sachen vorher noch gar keinen Markt gab - es war ja "unmöglich" :-) > Chris D. schrieb: >> Dafür konntest Du gut die paar Jahre als AN stemmen, was bei mir nicht >> ging, weil es mich einfach wahnsinnig gemacht hat, wie unglaublich >> langsam und träge eine interne Verwaltung bzw. die Wege sind. > > Ich hatte damit auch massive Probleme, aber irgendwann kommt man zu der > Erkenntnis, dass der Zustand eben nicht unerträglich ist. Das ist wohl persönlichkeitsabhängig - ich scharrte innerlich schon mit den Hufen und da meine Arbeit mit dem, was ich machen wollte, nicht viel zu tun hatte, fiel der Abschied leicht. "Erträglich" ist eben nicht "optimal". > Chris D. schrieb: >> Ein größeres Risiko hat man als Unternehmer immer - und es gehen auch >> nach 15 Jahren noch Unternehmen in die Pleite. > > Meine absolute Regel Nummer Eins ist: Niemals alles auf eine Karte > setzen. Die Regel habe ich mir aber nicht selbst ausgedacht. Ich kenne > keinen erfolgreichen Unternehmer, der nur von seinem Unternehmen > abhängig ist. Sobald ein Überschuss übrig bleibt, wird diversifiziert. > Beliebt sind in erster Linie Immobilien, Aktien oder andere > Unternehmensbeteiligungen. Ja. Rücklagen und Sicherheiten sind wichtig. Eine Immobile haben wir bereits. In Aktien investiere ich allerdings nicht. Da habe ich bringen mir meine Maschinen und Metalle mehr Rendite. Wichtig fand ich auch das Diversifizieren beim Kundenstamm: lieber viele kleinere Kunden als ein paar große. Das hat sich in der Wirtschaftskrise 2009/2010 sehr bezahlt gemacht. > Das kenne ich. Grauenhaft ist aber vor allem die Effizienz, das > Zeitmanagement dieser Leute und die fehlende Fähigkeit, richtig zu > delegieren. Das liegt aber nicht an der Tatsache, dass sie angestellt > sind. Die würden als Unternehmer genauso untergehen. Möglich. Wobei ich mich selbst nicht als guten Zeitmanager sehen würde. Im Gegenteil finde ich es gut, dass ich nicht extrem optimieren muss. Eigentlich würde ich sagen: ich bin ein fauler Sack :-) ich schrieb ja: vermutlich wäre ich mit mehr Disziplin und Arbeitseinsatz deutlich weiter als jetzt. Aber wozu? > Chris D. schrieb: >> Aber sonst? >> Viele Menschen sind heutzutage unglaublich verplant. Schrecklich. > > Das liegt aber eben selten am Angestelltendasein. Das stimmt. Aber es kennzeichnet unsere Zeit. Eigentlich sollte der technische Fortschritt doch dazu führen, dass wir weniger arbeiten müssen. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Leute haben immer weniger Zeit. Ich finde es gut, dass ich wir (ich und meine Frau) uns da ausgekoppelt haben.
@Niine (OP): So, jetzt kennst Du einige Vorteil und Nachteile der Selbstständigkeit ;-) Und wie gesagt: Titel interessieren keinen Kunden. Der Kunde will nur eines: die Lösung seines Problems!
Chris D. schrieb: > Das stimmt. Aber es kennzeichnet unsere Zeit. Eigentlich sollte der > technische Fortschritt doch dazu führen, dass wir weniger arbeiten > müssen. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Leute haben immer > weniger Zeit. Das ist auch so ein Märchen der heutigen Zeit. Überleg mal wie viel Freizeit der kleine Mann vor 500 Jahren hatte. Da gab es das Wort noch nicht mal. Oder auch nur 150 Jahre zurück. Solche Aussagen sind an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Und ich kann mir nicht helfen Chris, deine Ausführungen wirken doch eher sehr gekünstelt. Bei dir ist ja alles Sonnenschein. Selbständig, große Kunden, Finanziell abgesichert, komme was wolle, du musst nur Projekte nehmen die Spaß machen, trotzdem viel Freizeit. Ein Traum! Und du erzählst natürlich auch Seitenweise davon. Naja, die Worte hör ich wohl...
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Cyblord -. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Das stimmt. Aber es kennzeichnet unsere Zeit. Eigentlich sollte der >> technische Fortschritt doch dazu führen, dass wir weniger arbeiten >> müssen. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Leute haben immer >> weniger Zeit. > > Das ist auch so ein Märchen der heutigen Zeit. Überleg mal wie viel > Freizeit der kleine Mann vor 500 Jahren hatte. Da gab es das Wort noch > nicht mal. Oder auch nur 150 Jahre zurück. Das stimmte bis in die 1980er Jahre. Geh mal 30 Jahre zurück. Da war die durchschnittliche Arbeitszeit geringer als heute. Und es brauchte nur einen in der Familie, der das Geld bringt. Heute müssen vielfach beide arbeiten, nur um überhaupt über die Runden zu kommen. Dazu kommen oft erhebliche Anfahrtwege und deutlich mehr Staus, die man natürlich mit einrechnen muss. usw. > Solche Aussagen sind an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Lächerlich macht sich der, der die Situation im 15. Jhd. mit der heutigen vergleicht. Nein, die Aussagen entsprechen genau dem, was man in den letzten Jahren beobachten kann: die Leute arbeiten wieder deutlich mehr.
Chris D. schrieb: > Lächerlich macht sich der, der die Situation im 15. Jhd. mit der > heutigen vergleicht. Oder wenn man einfach Aussagen über zeitliche Veränderungen tätigt ohne die Zeit exakt zu benennen. > Nein, die Aussagen entsprechen genau dem, was man in den letzten Jahren > beobachten kann: die Leute arbeiten wieder deutlich mehr. Als wann? Einer sehr sehr kurzen Periode des Wirtschaftswunders? DAS ist also das Normal an dem wir das messen?
Cyblord -. schrieb: > Und ich kann mir nicht helfen Chris, deine Ausführungen wirken doch eher > sehr gekünstelt. Bei dir ist ja alles Sonnenschein. Nö, ich habe genau beschrieben, wie die ersten zehn Jahre waren. > Selbständig, Ja klar > große Kunden Tschuldigung, dass ich auch Chemiekonzerne als Kunden habe :-) Und viele kleinere. > Finanziell abgesichert Mittlerweile: ja, war nicht immer so > du musst nur Projekte nehmen die Spaß machen Ja klar - das ergibt sich daraus, dass ich mittlerweile eigene Produkte anbiete und eben nicht mehr auf Auftragsarbeit angewiesen bin. > trotzdem viel Freizeit. Ein Traum! Genau so ist es. > Und du erzählst natürlich auch Seitenweise davon. Ja. Damit diejenigen, die hier mit der Selbstständigkeit spielen, sehen, dass es auch andere Wege gibt. Du darfst auch nicht nur selektiv lesen. Ich habe nämlich (auch an anderer Stelle) sehr genau beschrieben, dass es eben nicht immer einfach war und es ein langer Weg bis zur jetzigen Situation war. Das ist das Problem: die Leute sehen immer nur das Jetzt (und das ist in der Tat mein Traum, den ich jetzt lebe), aber nie, wie es anfangs war. > Naja, die Worte hör ich wohl... Das macht nichts - Du bist auch nicht die Zielgruppe.
Chris D. schrieb: >> Naja, die Worte hör ich wohl... > > Das macht nichts - Du bist auch nicht die Zielgruppe. Klar, ich bin ja auch nicht leichtgläubig und lausche andächtig den Worten des großen Gurus.
Chris D. schrieb: > Ja, finanziell geht es ihnen auf jeden Fall gut. Nur zeitlich und > psychisch nicht wirklich. Dass diese Leute auch nie Zeit haben, spricht > mMn für sich. Nein, ich meinte das durchaus auch psychisch. Die Leute brauchen etwas zu jammern, damit es ihnen gut geht. Chris D. schrieb: > Mein Werdegang war da anders, weil ich fachfremd entwickelt habe > (studiert habe ich Informatik, jetzt entwickel ich für und mit der > Prozesschemie). > Wenn man später im Groben das macht, was man als AN auch tun musste, > sieht das sicher anders aus. Gerade dann wäre es umso wichtiger, mit Experten zusammen zu arbeiten. Aber wie gesagt gilt: Was man nicht weiß, kann man nicht vermissen. Das heißt ja nicht, dass man ohne das Wissen nicht klar kommt. Chris D. schrieb: > Du Glücklicher. Dann hattest Du es deutlich einfach als ich. > Ich musste auf Messen Klinken putzen, weil es für meine Sachen vorher > noch gar keinen Markt gab - es war ja "unmöglich" :-) Mit Glück hat das nichts zu tun. Es war eine ganz klare und bewusste Entscheidung, mit Partnern zusammen zu arbeiten, die das Spiel deutlich besser beherrschen. Chris D. schrieb: > Das ist wohl persönlichkeitsabhängig - ich scharrte innerlich schon mit > den Hufen und da meine Arbeit mit dem, was ich machen wollte, nicht viel > zu tun hatte, fiel der Abschied leicht. "Erträglich" ist eben nicht > "optimal". Wenn man nur mit "optimal" klar kommt, wandert man auf einem sehr schmalen Grat. Da bemühe ich mich lieber um eine robuste Psyche. Chris D. schrieb: > Ja. Rücklagen und Sicherheiten sind wichtig. Eine Immobile haben wir > bereits. In Aktien investiere ich allerdings nicht. Da habe ich bringen > mir meine Maschinen und Metalle mehr Rendite. Denkfehler: Es geht nicht um maximale Rendite. Diversifizierung bedeutet immer eine geringere Renditechance. Gleiches gilt aber für das Risiko. Chris D. schrieb: > Wichtig fand ich auch das Diversifizieren beim Kundenstamm: lieber viele > kleinere Kunden als ein paar große. Das hat sich in der Wirtschaftskrise > 2009/2010 sehr bezahlt gemacht. Damit hast du ein Risiko verringert, aber eine Menge anderer Risiken ignoriert. Das kann Jahre, Jahrzehnte gut gehen, aber es kann auch ganz schnell bergab gehen. Ich spare mir mal, die Risiken aufzuzählen, das würde nur zu einer Endlosdiskussion führen. Chris D. schrieb: > Möglich. Wobei ich mich selbst nicht als guten Zeitmanager sehen würde. > Im Gegenteil finde ich es gut, dass ich nicht extrem optimieren muss. > Eigentlich würde ich sagen: ich bin ein fauler Sack :-) Zeitmanagement heißt nicht, irgendwelche Methoden zwanghaft anzuwenden. Das führt eher zum Gegenteil. Als "fauler Sack" hat man meistens einen starken Drang zu Effizienz und das ist die Grundlage von gutem Zeitmanagement. Chris D. schrieb: > Das stimmt. Aber es kennzeichnet unsere Zeit. Eigentlich sollte der > technische Fortschritt doch dazu führen, dass wir weniger arbeiten > müssen. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Leute haben immer > weniger Zeit. Unsere Zeit kennzeichnet eher, dass die Leute nicht mehr lernen, richtig zu leben. Ein wesentlicher Punkt ist Effizienz und Prioritäten setzen. Ausnahmslos jeder Mensch, der "keine Zeit" hat, hat einfach ein Problem mit seinen Prioritäten. Anders wäre es nicht zu erklären, dass es Menschen gibt, die trotz 60+ Stundenwoche und Familie noch die Zeit finden, für einen Marathon zu trainieren. Von der Sorte kenne ich einige. Genauso kenne ich aber Leute, die trotz 35h-Woche, ohne Familie und wenigen Hobbys ständig gestresst sind und nie "Zeit haben".
Macht ja richtig Spaß. da von den allwissenden Leuten zu lesen. Will auch mal ne schöne summe auf der Kante, gut verdienen und viel Zeit. In nem Konzernjob? Hmm.. Vielleicht wechsle ich wieder in den Unibetrieb...
Claymore schrieb: > Ich finde Leute, die Hektik und Aufregung verbreiten, weil ihnen nichts > schnell genug gehen kann, viel schlimmer. Solche Leute finde ich ebenfalls furchtbar, insbesondere wenn sie dann nach außen Termine kommunizieren, die wesentlich früher liegen als intern abgesprochen. > Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. Man kann trotz > (oder gerade wegen) einem ruhigen Job sich um Weiterbildung kümmern und > seinen Job auch sehr gut machen. Das stimmt zwar, aber ich meine genau den Typ von Leuten, die sich auf ihrem bisherigen Wissensstand ausruhen und auch nicht den inneren Antrieb haben, über den Tellerrand hinauszuschauen und über das notwendigste hinaus zu recherchieren und sich dadurch weiterzubilden. > Ganz im Gegenteil: Gerade wenn man sehr > gut (und vor allem effizient) ist, kann man ein sehr leichtes Leben > haben und trotzdem sehr produktiv sein. Solche Leute machen aber eher keinen Dienst nach Vorschrift. > Als Einzelkämpfer - ok. Sobald man Mitarbeiter hat, muss man aber damit > rechnen, dass die nicht für den Job und die Firma leben. So viele kleine > Betriebe haben deshalb ein mieses Betriebsklima. Ich bin kein Einzelkämpfer, sondern beschäftige Vollzeitmitarbeiter. > Das sind vielleicht Leute, die ein Privatleben haben und dort auch > Verpflichtungen haben und Termine einhalten müssen. Nur deshalb sind das > keine schlechten Mitarbeiter. Solche Mitarbeiter gehen aber nicht einfach während eines Gespräches, sondern weisen vorher auf anstehende (private) Termine hin.
Claymore schrieb: > Chris D. schrieb: >> Ja, finanziell geht es ihnen auf jeden Fall gut. Nur zeitlich und >> psychisch nicht wirklich. Dass diese Leute auch nie Zeit haben, spricht >> mMn für sich. > > Nein, ich meinte das durchaus auch psychisch. Die Leute brauchen etwas > zu jammern, damit es ihnen gut geht. Dann jammern die Leute hier aber sehr intensiv. Das geht von Burnout (inkl. Kur) über Schwindelanfälle, stressbedingten Tinnitus und allen Vorstufen dazu (sehr oft krank). Und natürlich entsprechende Beziehungen. Dazu müssen diejenigen gar nichts sagen - es reicht, wenn man sieht, wie Partner auf Feiern miteinander umgehen. > Chris D. schrieb: >> Mein Werdegang war da anders, weil ich fachfremd entwickelt habe >> (studiert habe ich Informatik, jetzt entwickel ich für und mit der >> Prozesschemie). >> Wenn man später im Groben das macht, was man als AN auch tun musste, >> sieht das sicher anders aus. > > Gerade dann wäre es umso wichtiger, mit Experten zusammen zu arbeiten. Habe ich ja anfangs versucht: die haben mir alle abgeraten, weil "geht nicht". Ging aber eben doch. > Aber wie gesagt gilt: Was man nicht weiß, kann man nicht vermissen. Das > heißt ja nicht, dass man ohne das Wissen nicht klar kommt. Das Positive, dass ich daraus gelernt habe, war: gegen den Strom zu schwimmen kann sich auszahlen. > Chris D. schrieb: >> Du Glücklicher. Dann hattest Du es deutlich einfach als ich. >> Ich musste auf Messen Klinken putzen, weil es für meine Sachen vorher >> noch gar keinen Markt gab - es war ja "unmöglich" :-) > > Mit Glück hat das nichts zu tun. Es war eine ganz klare und bewusste > Entscheidung, mit Partnern zusammen zu arbeiten, die das Spiel deutlich > besser beherrschen. Du hattest das Glück, in dem Bereich zu arbeiten, in dem Du Dich später selbstständig machen wolltest und schon Kunden mitnehmen zu können. Das hatte ich nicht, weil ich fachfremd gearbeitet habe. > Chris D. schrieb: >> Das ist wohl persönlichkeitsabhängig - ich scharrte innerlich schon mit >> den Hufen und da meine Arbeit mit dem, was ich machen wollte, nicht viel >> zu tun hatte, fiel der Abschied leicht. "Erträglich" ist eben nicht >> "optimal". > > Wenn man nur mit "optimal" klar kommt, wandert man auf einem sehr > schmalen Grat. Da bemühe ich mich lieber um eine robuste Psyche. Wenn es um Lebenqualität geht, dann ist für mich "optimal" einfach das Maß der Dinge. Das war und ist ja schließlich der Hauptgrund meiner Selbstständigkeit. Sonst hätte ich in der Tat Angestellter bleiben können. > Chris D. schrieb: >> Ja. Rücklagen und Sicherheiten sind wichtig. Eine Immobile haben wir >> bereits. In Aktien investiere ich allerdings nicht. Da habe ich bringen >> mir meine Maschinen und Metalle mehr Rendite. > > Denkfehler: Es geht nicht um maximale Rendite. Diversifizierung bedeutet > immer eine geringere Renditechance. Gleiches gilt aber für das Risiko. Mir geht es ebenso um Riskominimierung. Und da habe ich lieber etwas Handfestes hier in meinen Hallen lagern als Aktien. Denn das verschwindet im Extremfall nicht einfach und ich habe es selbst in der Hand :-) Das Wichtigste Kapital sind aber immer noch gute Mitarbeiter. > Chris D. schrieb: >> Wichtig fand ich auch das Diversifizieren beim Kundenstamm: lieber viele >> kleinere Kunden als ein paar große. Das hat sich in der Wirtschaftskrise >> 2009/2010 sehr bezahlt gemacht. > > Damit hast du ein Risiko verringert, aber eine Menge anderer Risiken > ignoriert. Ich habe nur beschrieben, wie ich eines der Risiken minimiert habe. Deswegen ignoriere ich natürlich nicht die anderen? Natürlich gibt es die und sie finden Beachtung :-) > Als "fauler Sack" hat man meistens einen starken Drang zu Effizienz und > das ist die Grundlage von gutem Zeitmanagement. Hmmm, das kann sein. Allerdings nutze ich dann die Effizienz dann wohl dafür, mehr Zeit zu haben und nicht um noch mehr zu verdienen oder zu expandieren. Das ist vermutlich der Unterschied zu anderen Unternehmern. Ich bin so aber auch zufrieden. Ich und mein Mitarbeiter (der hat natürlich dieselben "Privilegien" wie ich) sind ein gutes Team. > Unsere Zeit kennzeichnet eher, dass die Leute nicht mehr lernen, richtig > zu leben. Ein wesentlicher Punkt ist Effizienz und Prioritäten setzen. > Ausnahmslos jeder Mensch, der "keine Zeit" hat, hat einfach ein Problem > mit seinen Prioritäten. > > Anders wäre es nicht zu erklären, dass es Menschen gibt, die trotz 60+ > Stundenwoche und Familie noch die Zeit finden, für einen Marathon zu > trainieren. Von der Sorte kenne ich einige. Genauso kenne ich aber > Leute, die trotz 35h-Woche, ohne Familie und wenigen Hobbys ständig > gestresst sind und nie "Zeit haben". Allerdings nimmt die Zahl derer, die nie Zeit haben, in den letzten Jahren mMn stark zu. Am reinen Zeitmanagement scheint es also eher nicht zu liegen. Die Belastung der Leute wird offenbar einfach höher. Natürlich kann ich immer nur für meinen Bekanntenkreis sprechen (in dem zugegebenermaßen überdurchschnittlich viele durchaus deutlich erfolgreichere Unternehmer als ich sind), aber ich finde das schon sehr auffällig. Hast Du da andere Eindrücke? Ich halte das für keine gesunde Entwicklung. Langfristig macht das Menschen offenbar auch krank. Ah ... ich hab bisher vergessen zu fragen: was macht Du eigentlich? :-) @klausi: Damit kein falsches Bild entsteht: von viel Geld war zumindest bei mir nie die Rede. Ich verzichte ganz bewusst darauf, viel Geld zu verdienen, weil mir Lebenszeit mit Freunden/meiner Familie wichtiger ist. Und es dauert üblicherweise eben auch einige Jahre, bis ein Unternehmen fest im Sattel sitzt. Hier waren es etwa zehn Jahre. Erst in den letzten Jahren habe ich im Prinzip mein Ziel erreicht: genug Einkommen ohne Stress und nur noch das machen, was einem Freude bereitet. Ich habe nicht geschrieben, dass das einfach war - und das war es auch nicht. Vergiss aber den Uni-Job. Habe ich auch mal für zwei Jahre gemacht, aber die Hälfte der Zeit geht es darum, Gelder zu organisieren (die man anderen dort wegnimmt) und zwischen den Fachabteilungen gab es ein übles Hauen und Stechen. Das ist zwar schon etwas her, aber was ich so von meinem Töchterchen höre, hat sich da wenig geändert: Doktoranden werden verheizt, nur Zeitverträge, bescheidenes Gehalt. Dann wirklich lieber Selbstständigkeit oder Verbeamtung :-)
Andreas S. schrieb: >> Als Einzelkämpfer - ok. Sobald man Mitarbeiter hat, muss man aber damit >> rechnen, dass die nicht für den Job und die Firma leben. So viele kleine >> Betriebe haben deshalb ein mieses Betriebsklima. > > Ich bin kein Einzelkämpfer, sondern beschäftige Vollzeitmitarbeiter. Oje, da gibst du aber ein Bild ab hier im Forum, welches jeden potentiellen Bewerber bei deinem Ingenieurbüro verschrecken wird. Wenn Chefs solche Dinge einfordern, läuft das normalerweise auf folgende No-Gos hinaus: viele unbezahlte Überstunden, keine reguläre 35h-Woche, Fortbildung nur in der Freizeit (nicht bezahlt), meist noch gekrönt von mieser Bezahlung. Das kenne ich alles bereits von kleineren, inhabergeführten Klitschen, mit mir nicht mehr. Ich arbeite nur noch bei den großen Firmen mit Tarifbindung und vernünftigem Betriebsrat, da steht man wesentlich besser da - das ist im Vergleich wie Sweatshop vs. Aufsichtsrat.
Andreas S. schrieb: > Das stimmt zwar, aber ich meine genau den Typ von Leuten, Ich meine eben andere Leute. Andreas S. schrieb: > Solche Leute machen aber eher keinen Dienst nach Vorschrift. Doch, wieso nicht? Andreas S. schrieb: > Solche Mitarbeiter gehen aber nicht einfach während eines Gespräches, > sondern weisen vorher auf anstehende (private) Termine hin. Wenn sie einen Wert auf Trennung von Beruf und Privatleben legen, kann das durchaus sein. Und es muss ja auch nicht sein, dass sie genau an diesem Tag einen Termin haben, sondern grundsätzlich Wert auf pünktlich Feierabend legen. Wenn man das nicht tut, wird (gerade von Leuten mit deinen Ansichten) immer mehr und länger gefordert. Von daher macht es durchaus Sinn, konsequent zu bleiben. Chris D. schrieb: > Dann jammern die Leute hier aber sehr intensiv. Das geht von Burnout > (inkl. Kur) über Schwindelanfälle, stressbedingten Tinnitus und allen > Vorstufen dazu (sehr oft krank). Das ist aber nicht die Regel. Und wie gesagt: Die Leute lernen nicht mehr, richtig zu leben. Burnout ist ein Symptom dieses Problems. Chris D. schrieb: > Das Positive, dass ich daraus gelernt habe, war: gegen den Strom zu > schwimmen kann sich auszahlen. Gegen den Strom schwimmen kann man auch mit Know-How und Erfahrung. Chris D. schrieb: > Du hattest das Glück, in dem Bereich zu arbeiten, in dem Du Dich später > selbstständig machen wolltest und schon Kunden mitnehmen zu können. Das > hatte ich nicht, weil ich fachfremd gearbeitet habe. Nein, das hatte ich nicht! Meine Arbeit und mein Unternehmen hatten gar nichts miteinander zu tun. Ich habe auch keinen einzigen Kunden mitgenommen. Ich war aber kein Einzelkämpfer! Ich merke aber dass du nicht verstehst, was das bedeutet. Chris D. schrieb: > Mir geht es ebenso um Riskominimierung. Und da habe ich lieber etwas > Handfestes hier in meinen Hallen lagern als Aktien. Denn das > verschwindet im Extremfall nicht einfach und ich habe es selbst in der > Hand :-) Das Wichtigste Kapital sind aber immer noch gute Mitarbeiter. Ja, ich merke, dass du von solchen Dingen keine Ahnung hast und voll auf extremes Risiko fährst, ohne es zu merken. Ist aber nicht mein Problem. Ich wünsche dir trotzdem weiterhin so viel Glück, dass du mit diesem Extremrisiko kein Schiffbruch erleidest. Chris D. schrieb: > Allerdings nimmt die Zahl derer, die nie Zeit haben, in den letzten > Jahren mMn stark zu. Am reinen Zeitmanagement scheint es also eher nicht > zu liegen. Die Belastung der Leute wird offenbar einfach höher. Nein, der Umgang mit Belastung wird schlechter. Chris D. schrieb: > Ich halte das für keine gesunde Entwicklung. Langfristig macht das > Menschen offenbar auch krank. Da musst du dich mal etwas mit Psychologie beschäftigen, dann werden dir die Zusammenhänge klar. Kurz gesagt: Die Leute werden nicht wegen ihrer Umgebung krank. Ingenieur schrieb: > Wenn > Chefs solche Dinge einfordern, läuft das normalerweise auf folgende > No-Gos hinaus: viele unbezahlte Überstunden, keine reguläre 35h-Woche, > Fortbildung nur in der Freizeit (nicht bezahlt), meist noch gekrönt von > mieser Bezahlung. Genau den Eindruck habe ich auch. Ingenieur schrieb: > Das kenne ich alles bereits von kleineren, inhabergeführten Klitschen, > mit mir nicht mehr. Wir leiden auch immer unter den durchaus berechtigten Vorurteilen gegenüber "Klitschen". Wir müssen schon sehr viel Überzeugungsarbeit leisten, damit die Leute glauben, dass wir uns bezüglich der Arbeitsbedingungen eher an Konzerne und weniger an Kleinklitschen annähern. Wir bezahlen an IG-Metall angelehnt (d.h. vor allem automatische Lohnerhöhung), echte 35..38h-Woche, Gleitzeit, Stechuhr, 30 Tage Urlaub, bezahlte Überstunden. Das ist meinem Empfinden nach schon sehr außergewöhnlich für Unternehmen < 100 (oder sogar 1000?) Mitarbeiter.
Claymore schrieb: > Wir leiden auch immer unter den durchaus berechtigten Vorurteilen > gegenüber "Klitschen". Wir müssen schon sehr viel Überzeugungsarbeit > leisten, damit die Leute glauben, dass wir uns bezüglich der > Arbeitsbedingungen eher an Konzerne und weniger an Kleinklitschen > annähern. Wir bezahlen an IG-Metall angelehnt (d.h. vor allem > automatische Lohnerhöhung), echte 35..38h-Woche, Gleitzeit, Stechuhr, 30 > Tage Urlaub, bezahlte Überstunden. Das ist meinem Empfinden nach schon > sehr außergewöhnlich für Unternehmen < 100 (oder sogar 1000?) > Mitarbeiter. Wo kann man sich bewerben?
Mark B. schrieb: > Wo kann man sich bewerben? Da muss ich dich leider enttäuschen, ich stelle keine Stamm-Mitglieder dieses Forums ein.
Claymore schrieb: > Mark B. schrieb: >> Wo kann man sich bewerben? > > Da muss ich dich leider enttäuschen, ich stelle keine Stamm-Mitglieder > dieses Forums ein. Warum nicht? Es gibt hier durchaus den einen oder anderen fähigen Ingenieur. So jemanden wie zum Beispiel einen Yalu X. oder einen Jürgen S. würde man doch zumindest mal zum Vorstellungsgespräch einladen. Ablehnen kann man dann immer noch. Aber nicht mal näher anschauen? Das ergibt keinen Sinn.
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Mark B. schrieb: > Warum nicht? Es gibt hier durchaus den einen oder anderen fähigen > Ingenieur. Wo denn? Hier gibt es nur Jammerer. Davon abgesehen brauchen wir keine Ingenieure. Mark B. schrieb: > So jemanden wie zum Beispiel einen Yalu X. oder einen Jürgen S. würde > man doch zumindest mal zum Vorstellungsgespräch einladen. Die hab ich hier in dem Forum noch nie gesehen.
Claymore schrieb: > Mark B. schrieb: >> So jemanden wie zum Beispiel einen Yalu X. oder einen Jürgen S. würde >> man doch zumindest mal zum Vorstellungsgespräch einladen. > > Die hab ich hier in dem Forum noch nie gesehen. Wenn man nur im A&B Forum unterwegs ist, kriegt man die nicht zu Gesicht. Aber ansonsten zwei fähige Typen von denen ich erwarten würde, dass sie ordentlich in Lohn&Brot stehen.
Claymore schrieb: > Mark B. schrieb: >> Warum nicht? Es gibt hier durchaus den einen oder anderen fähigen >> Ingenieur. > > Wo denn? Hier gibt es nur Jammerer. > > Davon abgesehen brauchen wir keine Ingenieure. Ein Buchtipp für Dich: Robert I. Sutton - Stellen Sie Leute ein, die Sie eigentlich nicht brauchen: 11 1/2 Regeln für kreative Manager Lesen, verstehen, besser handeln. > Mark B. schrieb: >> So jemanden wie zum Beispiel einen Yalu X. oder einen Jürgen S. würde >> man doch zumindest mal zum Vorstellungsgespräch einladen. > > Die hab ich hier in dem Forum noch nie gesehen. Dann drück Dich halt verständlich aus. Nicht umsonst gibt es die Wörter "Subforum" oder "Unterforum".
Mark B. schrieb: > Ein Buchtipp für Dich: > Robert I. Sutton - Stellen Sie Leute ein, die Sie eigentlich nicht > brauchen: 11 1/2 Regeln für kreative Manager > > Lesen, verstehen, besser handeln. Ach ja, diese überhebliche Art liebe ich so sehr. Ein kleiner Angestellter, der glaubt, ein Unternehmen besser führen zu können als jemand, der genau das tut. Und das obwohl derjenige überhaupt keinen Plan hat, was das überhaupt für ein Unternehmen ist. Da wird gern einmal ignoriert, wie absolut hirnverbrannt es ist, einen Ingenieur für einen Job einzustellen, den ein Elektroniker viel besser beherrscht. Und dabei viel billiger ist. Mark B. schrieb: > Dann drück Dich halt verständlich aus. Nicht umsonst gibt es die Wörter > "Subforum" oder "Unterforum". Oh, da lassen jetzt deine hellseherischen Fähigkeiten nach?
Claymore schrieb: > Mark B. schrieb: >> Ein Buchtipp für Dich: >> Robert I. Sutton - Stellen Sie Leute ein, die Sie eigentlich nicht >> brauchen: 11 1/2 Regeln für kreative Manager >> >> Lesen, verstehen, besser handeln. > > Ach ja, diese überhebliche Art liebe ich so sehr. Ein kleiner > Angestellter, der glaubt, ein Unternehmen besser führen zu können als > jemand, der genau das tut. Eine grundlegende Fehlannahme: Nicht jeder, der ein Unternehmen lenkt, kann das tatsächlich auch. Und selbst wenn: Man kann über gute Literatur immer noch was dazulernen. Das ist in der BWL nicht anders als im Ingenieurwesen. Beweise für diese Aussage ("nicht jeder der führt kann führen") gibt es jedes Jahr weltweit tausendfach aufs Neue. In großen Konzernen wie auch in kleinen Firmen.
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Mark B. schrieb: > Eine grundlegende Fehlannahme: > Nicht jeder, der ein Unternehmen lenkt, kann das tatsächlich auch. Und > selbst wenn: Man kann über gute Literatur immer noch was dazulernen. Das > ist in der BWL nicht anders als im Ingenieurwesen. Das typische Geschwafel eines Theoretikers ohne Plan, der glaubt aus Büchern zu lernen, wie die Welt funktioniert. Und dann den Leuten, die die Praxis tagtäglich anwenden, anhand bruchstückhafter Informationen erzählen zu wollen, was sie alles falsch machen. So wie Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory", der glaubt, mit Hilfe des Internets schwimmen gelernt zu haben.
Claymore schrieb: > Das typische Geschwafel eines Theoretikers ohne Plan, der glaubt aus > Büchern zu lernen, wie die Welt funktioniert. Die typische Ignoranz einer Führungskraft, die glaubt sie müsse nichts mehr dazulernen.
Mark B. schrieb: > Die typische Ignoranz einer Führungskraft, die glaubt sie müsse nichts > mehr dazulernen. Ich lerne jeden Tag dazu. Nur lasse ich mir nichts von einem ahnungslosen, arroganten Theoretiker erzählen. Da frage ich lieber meine Mitarbeiter. Wenn es nach denen geht, müsste ich jedenfalls nichts dazu lernen.
Juuuungs, kommt mal wieder runter. Ist ja schlimm. Klaus.
Claymore schrieb: > Ich lerne jeden Tag dazu. Nur lasse ich mir nichts von einem > ahnungslosen, arroganten Theoretiker erzählen. So langsam verstehe ich warum Du hier so vielen auf den Sack gehst. Meistens schreibst Du ja relativ vernünftige Dinge - der Meinung war ich eigentlich die meiste Zeit. Aber gerade zeigst Du sehr eindrucksvoll Deine hässliche Seite. > Da frage ich lieber meine Mitarbeiter. Wenn es nach denen geht, müsste ich > jedenfalls nichts dazu lernen. Und Du nennst andere arrogant? Schau mal in den Spiegel.
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Chris D. schrieb: > So, jetzt kennst Du einige Vorteil und Nachteile der Selbstständigkeit > ;-) Hallo zusammen, Wahnsinn, da schaut man zwei-drei Tage nicht rein und dann gibt es hier eine Menge zu lesen. Vielen Dank für eure Antworten und die Diskussion, jeder einzelne Beitrag war sehr interessant und bringt mich weiter. >Die "richtige Entscheidung" zu treffen ist sehr schwer. Durchaus >leichter kann sein, eine gute Entscheidung zu treffen und die dann >nachträglich zur Besten zu machen. Danke Wolfgang, der Absatz gefällt mir. Und macht es auch irgendwie leichter. @ Chris: Danke für deine Erfahrungen. Ich finde deine Einstellung und deinen Standpunkt sehr gut und vernünftig. Darf ich dir noch drei Fragen stellen? 1. Es kam nicht so ganz raus: Hast du dich mit einem Produkt selbstständig gemacht oder mit einer Dienstleistung? 2. Und heute, Produkt oder Dienstleistung oder beides? Stellst du das Produkt großteils selbst her (wg der Werkstatt)? 3. Wer darf beim Tandem vorn sitzen? :-) Vielen Dank und beste Grüße, Niine
> Und es brauchte nur einen in der Familie, der das > Geld bringt. Heute müssen vielfach beide arbeiten, nur um > überhaupt über > die Runden zu kommen. Das kommt aber auch daher weil die Ansprüche gestiegen sind. Heutzutage will jeder alle 3 Jahre ein neues Smartphone und eine neue Glotze. Früher hat man diese Dinge locker 15-20 Jahre benutzt. Und es muss natürlich jedes Jahr ein Fernurlaub sein. Auch will heute jedes Familienmitglied mindestens ein Auto.
Dipl.-Ing. schrieb: > Das kommt aber auch daher weil die Ansprüche gestiegen sind. Heutzutage > will jeder alle 3 Jahre ein neues Smartphone Naja von wollen kann nicht immer die Rede sein. Ich hatte ein Smartphone mit dem ich recht zufrieden war, bis es zwei Monate nach Ablauf der Garantiezeit kaputtgegangen ist. Somit blieb mir nichts anders übrig als ein neues zu kaufen. > und eine neue Glotze. Ist das so? > Früher hat man diese Dinge locker 15-20 Jahre benutzt. Ja, vor allem Smartphones ;-) > Und es muss natürlich jedes Jahr ein Fernurlaub sein. Natürlich kann man auch innerhalb von Europa hervorragend Urlaub machen. Aber wer Lust hat auf Australien, USA, Brasilien oder Japan - warum denn nicht? "Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen." (Johann Wolfgang von Goethe). > Auch will heute jedes Familienmitglied mindestens ein Auto. Da ist was dran.
Hallöchen! Sorry, dass es etwas gedauert hat - im Moment sind wir oft unterwegs :-) Niine schrieb: > Vielen Dank für eure Antworten und die Diskussion, jeder einzelne > Beitrag war sehr interessant und bringt mich weiter. So soll es auch sein. Aber: ich schreibe nur, wie es bei mir funktioniert hat - das muss nicht bei jedem so sein. Such Dir das für Dich beste raus - natürlich auch aus den Beiträgen der anderen :-) > @ Chris: > Danke für deine Erfahrungen. Ich finde deine Einstellung und deinen > Standpunkt sehr gut und vernünftig. > Darf ich dir noch drei Fragen stellen? > > 1. Es kam nicht so ganz raus: Hast du dich mit einem Produkt > selbstständig gemacht oder mit einer Dienstleistung? Mit beidem. Ich hatte schon im Studium nebenher etwas entwickelt und bin dann damit hausieren gegangen. Gleichzeitig habe ich aber Dienstleistungen angeboten, weil ich alleine von dem Produktverkauf noch nicht leben bzw. mir mehr aufbauen konnte. Mein Plan war allerdings damals schon, die Dienstleistung nach und nach zugunsten eigener Produkte zurückzufahren und dann ganz aufgeben zu können - eben, um nicht am Tropf anderer hängen zu müssen. Aber das dauert natürlich seine Zeit, wenn man sich nebenher Rücklagen/Altersvorsorge, Lagerkapazitäten, einen Maschinenpark usw. aufbauen muss. Vor ein paar Jahren war es dann soweit. Jetzt nehmen wir nur noch dann Aufträge an, wenn sie uns wirklich interessieren und sie uns vor allem fachlich weiterbringen - und: natürlich ohne zeitliche Begrenzung. Da fällt dann schonmal viel weg, weil die Sachen oft vorgestern fertig sein sollen. Da sagt man dann eben "Nein, Danke!" :-) > 2. Und heute, Produkt oder Dienstleistung oder beides? Stellst du das > Produkt großteils selbst her (wg der Werkstatt)? Die Antwort gibt es oben: nur noch eigene Produkte (und eben die obigen Ausnahmen, die aber wirkich sehr selten geworden sind). Diese stellen wir zu fast 100% selbst her (bis auf die Platinenrohlinge usw.). Das war mir auch von Anfang an wichtig: das Knowhow bleibt komplett bei uns. So können wir immer die Qualität liefern, die wir versprechen. > 3. Wer darf beim Tandem vorn sitzen? :-) Ok, etwas Offtopic: Ich. Meine Frau traut sich nicht wirklich zu, uns zu lenken (wobei sich das Tandem für mich als Kapitän eigentlich fast wie ein normales Einzelrad anfühlt). Allerdings ist es auch so, dass sie hinten vom Rücken/Nackenbereich her viel entspannter fährt als früher alleine. Ist auch logisch, denn Sie muss den Lenker ja nur noch zum Bremsen wirklich festhalten, ansonsten reicht bspw. lockeres Auflegen der Handballen (oder sie nimmt sie ganz weg). Sie hatte schon immer ziemliche Rückenschmerzen, aber seit sie Tandem fährt, sind die während der "Saison" einfach weg/verschwunden (wobei wir dann auch fast jeden Tag fahren). Offenbar liegt das an der vollkommen entspannten Sitzposition des Heizers. War eine tolle Erfahrung für uns :-) Aber davon abgesehen kann ich Dir und Diener Frau/Freundin das auch nur empfehlen. Es macht unheimlich Spaß, man kann sich problemlos und ohne Geschrei unterhalten, der Heizer sieht viel mehr von der Landschaft (was den fehlenden direkten Blick nach vorn der Meinung meiner Frau nach mehr als aufwiegt) und man ist natürlich viel schneller als ein Einzelfahrer. Es war für uns von Anfang an kein großes Problem, selbst mit einem gut trainierten Hobbyradfahrer (und die gibt's hier in der Eifel reichlich) mitzuhalten. Im letzten Jahr haben uns bei gefahrenen 4000km ganze fünf(!) Radfahrer überholt, davon zwei Tandems :-) Und wir haben ein älteres Trekkingtandem mit Stahlrahmen, allerdings mit 21-Gang-Kettenschaltung - die man hier in der Gegend auch benötigt. Bergauf sind wir etwas langsamer (Wiegetritt wollen wir immer mal versuchen, aber das ist noch nicht wirklich koordiniert). Bergab sind wir dann "ein wenig" schneller ;-) Ich habe mal ein echtes Renntandem (Carbon etc.) mit zwei Profis fahren sehen. Der Hammer - die fahren problemlos 80km/h - konstant über 30 Minuten. Und das Schöne ist: wir kommen immer zusammen an. Jeder gibt, was er kann und das ergibt dann unsere Reisegeschwindigkeit. Wenn ich möchte, kann ich mich voll verausgaben und ich muss trotzdem nicht auf meine Frau warten bzw. sie hinterherhecheln. Man sieht oft genug Einzelfahrerpaare, bei denen er vorne ein entsprechendes Gesicht macht, weil sie ihm zu langsam ist und sie hinten ein ebensolches, weil sie permanent überfordert wird ;-) Dieses Jahr fahren wir zum ersten Mal mit den SPS-Klickpedalen - wir sind schon sehr gespannt. Das Tandem passt übrigens genau in meinen Firmenkastenwagen, und mit meiner gebauten Halterung sind wir damit auch für den Urlaub mobil. Ich hätte nie gedacht, dass mir/uns das so einen Spaß machen würde - das ist ein echtes gemeinsames Hobby von uns beiden geworden. Ach ja: kommunikativ ist es auch noch, denn man wird natürlich als "Exot" sehr oft von Interessierten angesprochen. Und es muss auch dann nicht direkt ein neues Tandem sein (das gerne im oberen vier- bis fünfstelligen Eurobereich liegt). Wir sind sehr glücklich mit unserem älteren Stahltandem (da kann ich zur Not auch hartlöten ;-), das wir für 350€ bei ebay_Kleinanzeigen erstanden haben. Klar, neue Ritzel, Lenker, Sättel etc. aber insgesamt vielleicht 800€. Wir wussten ja auch nicht, ob uns das auch wirklich langfristig Spaß macht, nachdem wir eigentlich nur bei Freunden ein zusammengebratenes Teil mit einem Gang und Alibibremsen für zwei Tage fahren "mussten". Also, kurz gesagt: wenn Du/Ihr die Möglichkeit hast, dann probiert das auf jeden Fall mal für ein/zwei Tage aus. Es gibt eigentlich überall im Fahrradverleih auch Tandems (am Bodensee haben wir bspw. viele Verleiher mit Tandems gesehen). Aber Vorsicht: Suchtgefahr!!!
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Claymore schrieb: > Chris D. schrieb: >> Du hattest das Glück, in dem Bereich zu arbeiten, in dem Du Dich später >> selbstständig machen wolltest und schon Kunden mitnehmen zu können. Das >> hatte ich nicht, weil ich fachfremd gearbeitet habe. > > Nein, das hatte ich nicht! Meine Arbeit und mein Unternehmen hatten gar > nichts miteinander zu tun. Ich habe auch keinen einzigen Kunden > mitgenommen. Ich war aber kein Einzelkämpfer! Ich merke aber dass du > nicht verstehst, was das bedeutet. Und dann hattest Du direkt Deinen Kundenstamm? Nicht schlecht. Mein Kundenstamm war nicht von Anfang an da. Wie ich schon schrieb: da hatte ich nicht so viel Glück. > Chris D. schrieb: >> Mir geht es ebenso um Riskominimierung. Und da habe ich lieber etwas >> Handfestes hier in meinen Hallen lagern als Aktien. Denn das >> verschwindet im Extremfall nicht einfach und ich habe es selbst in der >> Hand :-) Das Wichtigste Kapital sind aber immer noch gute Mitarbeiter. > > Ja, ich merke, dass du von solchen Dingen keine Ahnung hast und voll auf > extremes Risiko fährst, ohne es zu merken. Ist aber nicht mein Problem. > Ich wünsche dir trotzdem weiterhin so viel Glück, dass du mit diesem > Extremrisiko kein Schiffbruch erleidest. Es ist immer einfach, anderen Ahnungslosigkeit zu unterstellen, die "solche Dinge" anders machen als man selbst. Du kennst weder meinen jetzigen finanziellen Hintergrund noch die genauere Art und Weise meiner Absicherungen, sprichst aber von "extremem Risiko", nur weil ich keine Aktien halte. Ich diversifiziere und investiere einfach nur auf andere Art und Weise als die meisten - weil ich damit persönlich besser fahre (und risikoärmer). > Wir bezahlen an IG-Metall angelehnt (d.h. vor allem > automatische Lohnerhöhung), echte 35..38h-Woche, Gleitzeit, Stechuhr, 30 > Tage Urlaub, bezahlte Überstunden. Das ist meinem Empfinden nach schon > sehr außergewöhnlich für Unternehmen < 100 (oder sogar 1000?) > Mitarbeiter. Es kommt vermutlich auf die genaue Branche (wo ist Dein Unternehmen tätig?) an. So außergewöhnlich finde ich das jetzt nicht. Das ist zumindest bei den Unternehmern hier, die ich kenne, eher der Normalfall. Und die liegen alle deutlich unter 100 MA.
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Chris D. schrieb: > Und dann hattest Du direkt Deinen Kundenstamm? Nicht schlecht. > > Mein Kundenstamm war nicht von Anfang an da. Wie ich schon schrieb: da > hatte ich nicht so viel Glück. Und ich sage noch einmal: Das war kein Glück. Ich habe meine vorhandenen Beziehungen genutzt, und da war eben ein Partner dabei, der schon lange im Geschäft war. Chris D. schrieb: > Es ist immer einfach, anderen Ahnungslosigkeit zu unterstellen, die > "solche Dinge" anders machen als man selbst. Und es ist sehr schwer, sich Fehler einzugestehen, ganz besonders wenn man die Auswirkungen (noch) nicht spürt. Chris D. schrieb: > Ich diversifiziere und investiere einfach nur auf andere > Art und Weise als die meisten - weil ich damit persönlich besser fahre > (und risikoärmer). Wie denn? Bisher schreibst du nur davon, dass du dein Geld nur in deine Firma investierst und nur ein Eigenheim hast. Dass du BU und Rürup hast denke ich mir mal noch dazu. Trotzdem wäre das die risikoreichste Variante der Selbsständigkeit, die es überhaupt gibt, weil der echte private Vermögensaufbau fehlt. Chris D. schrieb: > sprichst aber von "extremem Risiko", nur weil ich keine > Aktien halte. Du könntest auch andere Unternehmensbeteiligungen haben oder alternativ Immobilien vermieten. Oder deine Frau verdient genug, um dich mit ernähren zu können. Wenn du keine weitere Einnahmequelle hast, hast du einen "single point of failure". Deine Ausführungen lassen durchblicken, dass du dich mit Misserfolgsszenarien nicht ausreichend beschäftigst. Und genau deshalb rede ich von "extremen Risiko". Chris D. schrieb: > Es kommt vermutlich auf die genaue Branche (wo ist Dein Unternehmen > tätig?) an. So außergewöhnlich finde ich das jetzt nicht. Das ist > zumindest bei den Unternehmern hier, die ich kenne, eher der Normalfall. > Und die liegen alle deutlich unter 100 MA. Das ist eben das, was Bewerber uns sagen. Die erzählen immer von "Vertrauensarbeitszeit" (sprich unbezahlte Überstunden), 40h+, keine automatischen Lohnerhöhungen, eigentlich immer <30 Tage (manchmal sogar nur 24 Tage) Urlaub, usw. Mag sein, dass das auch nur Vorurteile sind, die es real gar nicht gibt. Aber das spielt keine Rolle, wenn es die Bewerber glauben und es ausreichend Jobs in Konzernen in der Gegend gibt. Das war für uns einer der Gründe, im Ausland tätig zu werden, da gibt es einfach mehr richtig motivierte Leute.
Claymore schrieb: > Und ich sage noch einmal: Das war kein Glück. Ich habe meine vorhandenen > Beziehungen genutzt, und da war eben ein Partner dabei, der schon lange > im Geschäft war. Ok, dann warst Du nicht alleine im Boot. Dann hattest Du das Glück, dass Du Dich im gleichen Bereich selbstständig machen wolltest und jemanden mit Kundenstamm hattest :-) Ging bei mir halt nicht, weil es das Produkt so noch nicht gab. > Chris D. schrieb: >> Es ist immer einfach, anderen Ahnungslosigkeit zu unterstellen, die >> "solche Dinge" anders machen als man selbst. > > Und es ist sehr schwer, sich Fehler einzugestehen, ganz besonders wenn > man die Auswirkungen (noch) nicht spürt. Richtig - aber ob es überhaupt Fehler sind, zeigt sich erst im Ergebnis. Das liegt bei uns beiden noch nicht vor. Hoffen wir mal, dass wir beide richtig liegen. > Chris D. schrieb: >> Ich diversifiziere und investiere einfach nur auf andere >> Art und Weise als die meisten - weil ich damit persönlich besser fahre >> (und risikoärmer). > > Wie denn? Bisher schreibst du nur davon, dass du dein Geld nur in deine > Firma investierst und nur ein Eigenheim hast. Ich sprach darüberhinaus von Rohstoffen, von Material. Und ich liste hier auch nicht alles auf, was ich diesbezüglich unternehme. > Dass du BU und Rürup hast > denke ich mir mal noch dazu. Trotzdem wäre das die risikoreichste > Variante der Selbsständigkeit, die es überhaupt gibt, weil der echte > private Vermögensaufbau fehlt. Nun, ich habe mittlerweile ein eigenes Haus, die eigene Halle, dazu hohe Rücklagen und auch der Maschinenpark besitzt einen Wert. Davon abgesehen ist das ja nur eine Momentaufnahme. Ich bin jetzt 44 und habe nicht vor, in nächster Zeit aufzuhören. Ich mache schließlich jetzt endlich genau (und nur noch) das, was mir Freude macht. > Chris D. schrieb: >> sprichst aber von "extremem Risiko", nur weil ich keine >> Aktien halte. > > Du könntest auch andere Unternehmensbeteiligungen haben oder alternativ > Immobilien vermieten. Oder deine Frau verdient genug, um dich mit > ernähren zu können. Wenn du keine weitere Einnahmequelle hast, hast du > einen "single point of failure". Wie gesagt - ich diversifiziere nicht weniger, nur anders. Dass da eventuell noch eine Immobilie hinzukommt, halte ich für nicht unwahrscheinlich. Unternehmesbeteiligungen sind schwieriger, weil man da sein Geld in die Hände anderer gibt. Die beste und wichtigste Versicherung ist allerdings immer noch die eigene Familie. Meine Frau hat mich als "arme Sau" (ok, ganz so war es nicht - aber relativ gesehen ;-) kennengelernt und war immer mein größter Rückhalt. Umso schöner ist es, dass wir durch die Selbstständigkeit nun die Möglichkeit haben, sehr viel Zeit miteinander verbringen zu dürfen. Davon abgesehen hat sie bisher auch gut verdient und ihre Rente würde sogar für uns beide reichen (haben wir uns letztes Jahr mal ausrechnen lassen). > Deine Ausführungen lassen durchblicken, dass du dich mit > Misserfolgsszenarien nicht ausreichend beschäftigst. Und genau deshalb > rede ich von "extremen Risiko". Dann hast Du aber einen falschen Eindruck gewonnen. Ich bin mittlerweile sehr gut abgesichert - nur eben nicht durch Aktien. > Das war für uns einer der Gründe, im Ausland tätig zu werden, da > gibt es einfach mehr richtig motivierte Leute. Ok, dann ist das aber schon etwas größer, oder seid Ihr ausschließlich im Ausland vertreten? Ich hab hier nur einen, allerdings sehr motivierten Mitarbeiter. Das Unternehmen war klein, ist klein und soll auch klein bleiben. Nur so kann ich das Leben, das ich führen möchte, auch leben.
Claymore schrieb: > Das war für uns einer der Gründe, im Ausland tätig zu werden, da > gibt es einfach mehr richtig motivierte Leute. Diese Aussage ist so pauschal natürlich Quatsch. Deutschland hat weltweit einen Ruf als Land der Effizienz, des "hier wird der Job gründlich gemacht". So ein Ruf kommt nicht von allein.
Chris D. schrieb: > Ok, dann warst Du nicht alleine im Boot. Dann hattest Du das Glück, dass > Du Dich im gleichen Bereich selbstständig machen wolltest und jemanden > mit Kundenstamm hattest :-) Ging bei mir halt nicht, weil es das Produkt > so noch nicht gab. Ah, nach 10 Posts ist es wohl endlich angekommen, dass ich kein Einzelkämpfer bin. So unvorstellbar ist es für dich also. Der Unterschied bei mir ist außerdem, dass ich mich nicht zwanghaft in einem Bereich selbstständig machen wollte. Chris D. schrieb: > Richtig - aber ob es überhaupt Fehler sind, zeigt sich erst im Ergebnis. > Das liegt bei uns beiden noch nicht vor. Hoffen wir mal, dass wir beide > richtig liegen. Das ist eine ziemlich engstirnige Sichtweise. Ich würde es damit vergleichen, dass jemand mit 100 Sachen bei 50m Sicht fährt und sagt: Solange ich keinen Unfall baue, mache ich keinen Fehler. Chris D. schrieb: > Ich sprach darüberhinaus von Rohstoffen, von Material. Und ich liste > hier auch nicht alles auf, was ich diesbezüglich unternehme. Die Rohstoffe sind aber Firmenvermögen, oder etwa nicht? Das hat nichts mit privater Absicherung zu tun. Chris D. schrieb: > Nun, ich habe mittlerweile ein eigenes Haus, die eigene Halle, dazu hohe > Rücklagen und auch der Maschinenpark besitzt einen Wert. Ok, also bestätigst du damit die nicht vorhandene Diversifikation. Chris D. schrieb: > Davon abgesehen ist das ja nur eine Momentaufnahme. Ich bin jetzt 44 und > habe nicht vor, in nächster Zeit aufzuhören. Natürlich hast du es nicht vor. Wenn du es planen könntest, wäre es kein Risiko. Chris D. schrieb: > Wie gesagt - ich diversifiziere nicht weniger, nur anders. Dass da > eventuell noch eine Immobilie hinzukommt, halte ich für nicht > unwahrscheinlich. Unternehmesbeteiligungen sind schwieriger, weil man da > sein Geld in die Hände anderer gibt. Das was du beschreibst hat nichts mit Diversifikation zu tun. Und nein, es ist überhaupt nicht schwer, Geld in die Hände anderer zu geben. Es sei denn man ist ein Kontrollfreak - und das trifft wohl auf dich zu. Und das ist wieder ein großes Risiko. Chris D. schrieb: > Die beste und wichtigste Versicherung ist allerdings immer noch die > eigene Familie. Meine Frau hat mich als "arme Sau" (ok, ganz so war es > nicht - aber relativ gesehen ;-) kennengelernt und war immer mein > größter Rückhalt. Umso schöner ist es, dass wir durch die > Selbstständigkeit nun die Möglichkeit haben, sehr viel Zeit miteinander > verbringen zu dürfen. Das kann ich mit meiner Methode auch sehr gut. Ich muss nämlich gar nicht mehr arbeiten und kann das tun und lassen was ich will. Trotzdem ist es so, dass Freizeit keine Familie ernähren kann. Somit ist das Gequatsche von "Versicherung" nur Schönreden. Chris D. schrieb: > Davon abgesehen hat sie bisher auch gut verdient und ihre Rente würde > sogar für uns beide reichen (haben wir uns letztes Jahr mal ausrechnen > lassen). Das dann schon eher. Chris D. schrieb: > Dann hast Du aber einen falschen Eindruck gewonnen. Ich bin mittlerweile > sehr gut abgesichert - nur eben nicht durch Aktien. Durch was denn? Bisher hast du mit keinem einzigen Wort eine echte Absicherung erwähnt (Nein: Ein Maschinenpark oder Rohstoffe deines Unternehmens ist keine Absicherung!). Chris D. schrieb: > Ok, dann ist das aber schon etwas größer, oder seid Ihr ausschließlich > im Ausland vertreten? 50 Leute etwa. Chris D. schrieb: > Ich hab hier nur einen, allerdings sehr motivierten Mitarbeiter. Das > Unternehmen war klein, ist klein und soll auch klein bleiben. Nur so > kann ich das Leben, das ich führen möchte, auch leben. Das ist völlig legitim, aber auch ein extrem hohes Risiko. Mark B. schrieb: > Diese Aussage ist so pauschal natürlich Quatsch. Deutschland hat > weltweit einen Ruf als Land der Effizienz, des "hier wird der Job > gründlich gemacht". So ein Ruf kommt nicht von allein. Deutschland hat bei mir zumindest den Ruf als Land der Jammerer. Die Aussage war außerdem gar nicht pauschal, sondern auf unseren Fall bezogen. Die guten, effizienten Leute bekommst du nicht so einfach auf dem Arbeitsmarkt. Die haben einen festen Job in einem größeren Unternehmen und werden kaum in einen kleineren Betrieb wechseln. Im Ausland funktioniert das besser.
Claymore schrieb: > Die guten, effizienten Leute bekommst du nicht so einfach auf dem > Arbeitsmarkt. Die haben einen festen Job Einverstanden. > in einem größeren Unternehmen und werden kaum in einen kleineren Betrieb > wechseln. Das werden sie genau dann tun, wenn man ihnen etwas bietet, das sie haben wollen und von ihrem aktuellen Arbeitgeber nicht oder nicht genügend bekommen. Das muss ja nicht immer Geld sein. Viele Menschen wünschen sich heute zum Beispiel die Möglichkeit zu Home Office, oder die Möglichkeit eines Sabbaticals. Oder Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Oder Mitbestimmung (innerhalb eines vernünftigen Rahmens natürlich) bei den Arbeitstätigkeiten. Es gibt viele Firmen, die noch nicht verstanden haben, dass es ein Wettbewerbsvorteil ist solche Dinge anzubieten. Da ist wahrlich noch viel Luft nach oben. > Im Ausland funktioniert das besser. Zum Beispiel wo? Italien? Osteuropa?
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Claymore schrieb: > Chris D. schrieb: >> Ok, dann warst Du nicht alleine im Boot. Dann hattest Du das Glück, dass >> Du Dich im gleichen Bereich selbstständig machen wolltest und jemanden >> mit Kundenstamm hattest :-) Ging bei mir halt nicht, weil es das Produkt >> so noch nicht gab. > > Ah, nach 10 Posts ist es wohl endlich angekommen, dass ich kein > Einzelkämpfer bin. So unvorstellbar ist es für dich also. Der > Unterschied bei mir ist außerdem, dass ich mich nicht zwanghaft in einem > Bereich selbstständig machen wollte. Ja, manchmal dauert es eben länger :-) Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sich hier alleinige Unternehmensgründer unterhalten. Wenn Du noch andere im Boot hast, dann bist Du allerdings auch in einer anderen Situation als ich, schon weil Du Dich mit Deinen Unternehmerkollegen absprechen musst - ich eben nicht. Ich wollte gerne immer selbst entscheiden, wohin die Reise geht und deswegen war das für mich keine Option. Wenn ich morgen bspw. beschließe, Hightech-Toiletten zu bauen, weil ich dazu Lust habe (der Markt dafür wäre da :-), dann kann ich das einfach tun, ohne andere Fragen zu müssen. Die Freiheit, keinen anderen um Erlaubnis fragen zu müssen, war es mir wert, dass es länger gedauert hat, den Kundenstamm etc. aufzubauen. Letztendlich muss jeder den für ihn besten Weg finden. Für Dich war es vermutlich besser, andere mit ins Boot zu holen bzw. zuzusteigen, was unbestreitbare Vorteile hat (Kundenstamm usw.). Ich habe nur auf mich und meine Stärke gesetzt. Auch das hat Vorteile. Welche Entscheidung im nachhinein besser war, ist schwer zu entscheiden. Immerhin können wir beide sagen: ja, mein Weg hat funktioniert :-) Ob es der Optimale war, wird man wohl nie erfahren. > Chris D. schrieb: >> Richtig - aber ob es überhaupt Fehler sind, zeigt sich erst im Ergebnis. >> Das liegt bei uns beiden noch nicht vor. Hoffen wir mal, dass wir beide >> richtig liegen. > > Das ist eine ziemlich engstirnige Sichtweise. Ich würde es damit > vergleichen, dass jemand mit 100 Sachen bei 50m Sicht fährt und sagt: > Solange ich keinen Unfall baue, mache ich keinen Fehler. Wir wissen nur nicht, wer von uns beiden (oder vielleicht wirklich beide) das ist ;-) Du weisst nicht, was kommt, ich weiss nicht, was kommt. Ob überhaupt einer von uns Fehler gemacht hat, wird erst die Zukunft zeigen. > Chris D. schrieb: >> Ich sprach darüberhinaus von Rohstoffen, von Material. Und ich liste >> hier auch nicht alles auf, was ich diesbezüglich unternehme. > > Die Rohstoffe sind aber Firmenvermögen, oder etwa nicht? Das hat nichts > mit privater Absicherung zu tun. Teils, teils. Davon abgesehen gehört mir das Unternehmen - das gehört alles mir (und ist bezahlt ;-) > Chris D. schrieb: >> Nun, ich habe mittlerweile ein eigenes Haus, die eigene Halle, dazu hohe >> Rücklagen und auch der Maschinenpark besitzt einen Wert. > > Ok, also bestätigst du damit die nicht vorhandene Diversifikation. Das ist Deine Meinung - die muss man nicht teilen. > Chris D. schrieb: >> Wie gesagt - ich diversifiziere nicht weniger, nur anders. Dass da >> eventuell noch eine Immobilie hinzukommt, halte ich für nicht >> unwahrscheinlich. Unternehmesbeteiligungen sind schwieriger, weil man da >> sein Geld in die Hände anderer gibt. > > Das was du beschreibst hat nichts mit Diversifikation zu tun. Und nein, > es ist überhaupt nicht schwer, Geld in die Hände anderer zu geben. Es > sei denn man ist ein Kontrollfreak - und das trifft wohl auf dich zu. > Und das ist wieder ein großes Risiko. Du denkst darüber halt anders als ich - das ist ok. Aber meine finanzielle Zukunft lege ich am liebsten in meine Hände, nicht in die Hände anderer. Der eine nennt es überspitzt Kontrollwahn, ich nenne das Sicherheit. > Chris D. schrieb: >> Die beste und wichtigste Versicherung ist allerdings immer noch die >> eigene Familie. Meine Frau hat mich als "arme Sau" (ok, ganz so war es >> nicht - aber relativ gesehen ;-) kennengelernt und war immer mein >> größter Rückhalt. Umso schöner ist es, dass wir durch die >> Selbstständigkeit nun die Möglichkeit haben, sehr viel Zeit miteinander >> verbringen zu dürfen. > > Das kann ich mit meiner Methode auch sehr gut. Ich muss nämlich gar > nicht mehr arbeiten und kann das tun und lassen was ich will. Das ist doch super. Da bin ich (noch) nicht. Aber das wird kommen :-) Allerdings hatte ich den Luxus der gemeinsamen Zeit mit meiner Frau von Anfang an, weil ich hier im Haus arbeiten konnte. Klar, das geht auf den Gewinn und bis zum Privatier dauert es länger, aber das ist nicht schlimm. (Schnelles) Geld war nie meine Motivation Ich wollte nicht erst dann Zeit mit meiner Frau verbringen, sondern sofort. Lebenszeit kann man sich nicht kaufen. Deswegen habe ich lieber direkt mit dem Leben angefangen. > Trotzdem ist es so, dass Freizeit keine Familie ernähren kann. Aber eine Familie kann mich ernähren, wenn es mal schlecht laufen sollte. Man steht füreinander ein. Ich weiss, das ist heute kaum noch vorstellbar. > Somit ist > das Gequatsche von "Versicherung" nur Schönreden. Du solltest mal etwas an Deinem Ton feilen. Respekt vor den Aussagen anderer sollte gerade bei einem erfolgreichen Unternehmer vorhanden sein und das darf ich wohl erwarten, gerade wenn es sich um keinen Jungspund (dem man das nachsehen kann) mehr handelt. Übrigens springt ein Partner/eine Familie auch und gerade dann ein, wenn das ganze Geld nicht mehr weiterhilft. Eine bessere Sicherheit kann man sich nicht vorstellen. > Chris D. schrieb: >> Dann hast Du aber einen falschen Eindruck gewonnen. Ich bin mittlerweile >> sehr gut abgesichert - nur eben nicht durch Aktien. > > Durch was denn? Bisher hast du mit keinem einzigen Wort eine echte > Absicherung erwähnt (Nein: Ein Maschinenpark oder Rohstoffe deines > Unternehmens ist keine Absicherung!). Du vergisst die erwähnten Rücklagen. Ebenso wie unser Haus und meine Familie/Frau. Und: doch, selbstverständlich sind Unternehmenswerte eine Absicherung. Ich kann das alles sofort zu Geld machen, wenn ich möchte. Das ist mein alleiniges Eigentum, ich muss dafür niemanden fragen. > Chris D. schrieb: >> Ok, dann ist das aber schon etwas größer, oder seid Ihr ausschließlich >> im Ausland vertreten? > > 50 Leute etwa. > > Chris D. schrieb: >> Ich hab hier nur einen, allerdings sehr motivierten Mitarbeiter. Das >> Unternehmen war klein, ist klein und soll auch klein bleiben. Nur so >> kann ich das Leben, das ich führen möchte, auch leben. > > Das ist völlig legitim, aber auch ein extrem hohes Risiko. Warum sollte ein kleines Unternehmen ein größeres Risiko haben als ein großes? Im Gegenteil kann ich so deutlich flexibler und schneller auf Marktsituationen reagieren als andere. Ich kann auch sehr gut (natürlich mehrere) Marktnischen besetzen (und tue das auch), die sich für größere Unternehmen gar nicht lohnen usw. Es ist in meinen Augen eher risikoärmer, klein zu sein.
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Mark B. schrieb: > Das werden sie genau dann tun, wenn man ihnen etwas bietet, das sie > haben wollen und von ihrem aktuellen Arbeitgeber nicht oder nicht > genügend bekommen. Wieso sollte ich mehr bieten, nur um deutsche Arbeitnehmer (die sowieso nicht meine Favoriten sind) zu bekommen? Mark B. schrieb: > Viele Menschen > wünschen sich heute zum Beispiel die Möglichkeit zu Home Office, oder > die Möglichkeit eines Sabbaticals. Oder Unterstützung bei der > Kinderbetreuung. Oder Mitbestimmung (innerhalb eines vernünftigen > Rahmens natürlich) bei den Arbeitstätigkeiten. Bis auf die Kinderbetreuung können wir das alles bieten. Mark B. schrieb: > Es gibt viele Firmen, die noch nicht verstanden haben, dass es ein > Wettbewerbsvorteil ist solche Dinge anzubieten. Mag sein, wir gehören nicht dazu. Mark B. schrieb: > Zum Beispiel wo? Italien? Osteuropa? Osteuropa und Nordamerika. Chris D. schrieb: > Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sich hier alleinige > Unternehmensgründer unterhalten. Auch wenn man fünf Mal etwas anderes sagt? Ich hoffe du hörst deinen Kunden besser zu. Chris D. schrieb: > Wenn ich morgen bspw. > beschließe, Hightech-Toiletten zu bauen, weil ich dazu Lust habe (der > Markt dafür wäre da :-), dann kann ich das einfach tun, ohne andere > Fragen zu müssen. Einer unser Mitgründer hat das gemacht, sich aus dem operativen Geschäft verabschiedet und ein neues Unternehmen gegründet. Das funktioniert so sogar besser, weil man das alte Unternehmen nicht aufgeben muss und weiterhin von dessen Gewinne profitiert. Chris D. schrieb: > Wir wissen nur nicht, wer von uns beiden (oder vielleicht wirklich > beide) das ist ;-) Du weisst nicht, was kommt, ich weiss nicht, was > kommt. Ich weiß aber, dass ich für alle Eventualitäten besser vorbereitet bin. Chris D. schrieb: > Teils, teils. Davon abgesehen gehört mir das Unternehmen - das gehört > alles mir (und ist bezahlt ;-) Das ist kein Vorteil. Chris D. schrieb: > Das ist Deine Meinung - die muss man nicht teilen. Nein, das ist eine Tatsache. Chris D. schrieb: > Du denkst darüber halt anders als ich - das ist ok. Aber meine > finanzielle Zukunft lege ich am liebsten in meine Hände, nicht in die > Hände anderer. > Der eine nennt es überspitzt Kontrollwahn, ich nenne das Sicherheit. Mit Sicherheit hat dein Vorgehen gar nichts zu tun. Du wiegst dich nur in falscher Sicherheit, weil es im Moment für dich funktioniert. Dass du dich für besser hältst als Unternehmen, die seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten erfolgreich am Markt sind, sagt einiges über deinen Charakter aus. Chris D. schrieb: > Aber eine Familie kann mich ernähren, wenn es mal schlecht laufen > sollte. Man steht füreinander ein. Ich weiss, das ist heute kaum noch > vorstellbar. Nein, das ist für mich ganz normal. Aber es ist eben nicht jedermanns Sache, im Zweifelsfall der Familie auf der Tasche liegen zu müssen. Ich sichere mich eben lieber so ab, dass das mit größter Sicherheit nicht nötig ist. Chris D. schrieb: > Übrigens springt ein Partner/eine Familie auch und gerade dann ein, wenn > das ganze Geld nicht mehr weiterhilft. Da gibt es ja nichts daran auszusetzen. Aber das heißt nicht, dass man auch in vermeidbaren Fällen der Familie auch noch auf der Tasche liegen sollte. Chris D. schrieb: > Du vergisst die erwähnten Rücklagen. Ebenso wie unser Haus und meine > Familie/Frau. Rücklagen in bar sind keine Absicherung. Ein Einfamilienhaus ist es auch nicht. Eine reiche Frau ok. Aber ich bin eben nicht der "Golddigger"-Typ. Chris D. schrieb: > Und: doch, selbstverständlich sind Unternehmenswerte eine Absicherung. Du kannst das noch so oft wiederholen, es ist keine diversifizierte Absicherung. Chris D. schrieb: > Ich kann das alles sofort zu Geld machen, wenn ich möchte. Das ist mein > alleiniges Eigentum, ich muss dafür niemanden fragen. Das ist nicht die Definition einer Absicherung. Chris D. schrieb: > Warum sollte ein kleines Unternehmen ein größeres Risiko haben als ein > großes? Weil einzelne Fehler schneller zum Scheitern führen. Chris D. schrieb: > Im Gegenteil kann ich so deutlich flexibler und schneller auf > Marktsituationen reagieren als andere. Wieso sollte das so sein? Chris D. schrieb: > Ich kann auch sehr gut (natürlich > mehrere) Marktnischen besetzen (und tue das auch), die sich für größere > Unternehmen gar nicht lohnen usw. Als Einzelkämpfer hat man nur begrenzt Zeit und kann damit auch nur begrenzt mehrere Dinge gleichzeitig tun. Auch größere Unternehmen können sehr schnell reagieren. Und dabei müssen sie gar nicht so schnell reagieren. Chris D. schrieb: > Es ist in meinen Augen eher > risikoärmer, klein zu sein. Wenn man sich nur eine Minute mal mit der Realität befasst hat, weiß man das das Unfug ist. Die Statistiken sprechen hier eine ganz deutliche Sprache. Du lebst eben in deiner Traumwelt. Und ich kann sehr gut verstehen, dass du da nicht raus willst. Und wie schon erwähnt wünsche ich dir wirklich sehr, dass du damit nicht auf die Schnauze fliegst.
Claymore schrieb: > Chris D. schrieb: >> Ich bin einfach davon ausgegangen, dass sich hier alleinige >> Unternehmensgründer unterhalten. > > Auch wenn man fünf Mal etwas anderes sagt? Ich hoffe du hörst deinen > Kunden besser zu. Bisher sind sie sehr zufrieden. > Chris D. schrieb: >> Wir wissen nur nicht, wer von uns beiden (oder vielleicht wirklich >> beide) das ist ;-) Du weisst nicht, was kommt, ich weiss nicht, was >> kommt. > > Ich weiß aber, dass ich für alle Eventualitäten besser vorbereitet bin. Das weiss ich auch. Und nun? :-) > Chris D. schrieb: >> Teils, teils. Davon abgesehen gehört mir das Unternehmen - das gehört >> alles mir (und ist bezahlt ;-) > > Das ist kein Vorteil. Klar ist das ein Vorteil - und vor allem eine Sicherheit. > Chris D. schrieb: >> Das ist Deine Meinung - die muss man nicht teilen. > > Nein, das ist eine Tatsache. Nein, bisher ist es einfach nur Deine Meinung. > Chris D. schrieb: >> Du denkst darüber halt anders als ich - das ist ok. Aber meine >> finanzielle Zukunft lege ich am liebsten in meine Hände, nicht in die >> Hände anderer. >> Der eine nennt es überspitzt Kontrollwahn, ich nenne das Sicherheit. > > Mit Sicherheit hat dein Vorgehen gar nichts zu tun. Du wiegst dich nur > in falscher Sicherheit, weil es im Moment für dich funktioniert. Sicher nicht mehr, als jemand, der meint, andere würden das schon alles richtig machen. Machen sie eben oft genug nicht. Dieses Risiko erspare ich mir. > Dass du dich für besser hältst als Unternehmen, die seit Jahrzehnten > oder Jahrhunderten erfolgreich am Markt sind, sagt einiges über deinen > Charakter aus. Tja, ich habe eben schon viel gelernt. Und eines dieser Dinge ist, dass ich mich nicht hinter anderen verstecken muss - auch nicht in finanziellen Dingen. Da geht eben meine Sicherheit vor. > Chris D. schrieb: >> Aber eine Familie kann mich ernähren, wenn es mal schlecht laufen >> sollte. Man steht füreinander ein. Ich weiss, das ist heute kaum noch >> vorstellbar. > > Nein, das ist für mich ganz normal. Aber es ist eben nicht jedermanns > Sache, im Zweifelsfall der Familie auf der Tasche liegen zu müssen. Ich > sichere mich eben lieber so ab, dass das mit größter Sicherheit nicht > nötig ist. Genau das mache ich auch. Wobei wir hier nie von "auf der Tasche liegen" sprechen würden. Jeder bringt sich so gut ein, wie er kann. Mal mehr, mal weniger. Im Moment bringe ich mich eben sehr viel mehr ein und das ist ok. > Chris D. schrieb: >> Übrigens springt ein Partner/eine Familie auch und gerade dann ein, wenn >> das ganze Geld nicht mehr weiterhilft. > > Da gibt es ja nichts daran auszusetzen. Aber das heißt nicht, dass man > auch in vermeidbaren Fällen der Familie auch noch auf der Tasche liegen > sollte. Das muss man selbst dann nicht. Dann bringt man sich eben anders als finanziell ein. Wie gesagt: Geld ist hier nur ein Baustein und längst nicht alles. Und meine Frau liegt mir sicherlich nicht auf der Tasche, nur weil sie sich jetzt mehr um das Haus und Freunde kümmert. Das ist ein Geben und Nehmen und für mich die Sicherheit schlechthin. > Chris D. schrieb: >> Du vergisst die erwähnten Rücklagen. Ebenso wie unser Haus und meine >> Familie/Frau. > > Rücklagen in bar sind keine Absicherung. Ein Einfamilienhaus ist es auch > nicht. Klar sind sie das. > Eine reiche Frau ok. Eine finanziell reiche Frau habe ich nie gehabt. > Aber ich bin eben nicht der > "Golddigger"-Typ. Gut, ich auch nicht. > Chris D. schrieb: >> Und: doch, selbstverständlich sind Unternehmenswerte eine Absicherung. > > Du kannst das noch so oft wiederholen, es ist keine diversifizierte > Absicherung. Habe ich auch nicht. Es ist eben ein Baustein der diversifizierten Absicherung. > Chris D. schrieb: >> Ich kann das alles sofort zu Geld machen, wenn ich möchte. Das ist mein >> alleiniges Eigentum, ich muss dafür niemanden fragen. > > Das ist nicht die Definition einer Absicherung. Muss es auch nicht sein - es reicht, wenn es mir dann hilft, wenn ich es brauche. > Chris D. schrieb: >> Warum sollte ein kleines Unternehmen ein größeres Risiko haben als ein >> großes? > > Weil einzelne Fehler schneller zum Scheitern führen. Das sehe ich anders. Dadurch, dass ich einen sehr guten Überblick habe, kann ich schneller erkennen, dass ein Fehler vorliegt und entsprechend reagieren. > Chris D. schrieb: >> Im Gegenteil kann ich so deutlich flexibler und schneller auf >> Marktsituationen reagieren als andere. > > Wieso sollte das so sein? Weil ich bespielsweise die Produktion von heute auf morgen komplett umstellen kann. Ich muss mir nicht mühsam Mitarbeiter suchen (was ja offenbar ein Problem ist) oder die vorhandenen einweisen/schulen, keine Arbeitsprozesse erstellen usw. Das alles kostet Zeit. Aber ich gebe zu: bisher war das nie nötig, weil ich offenbar bisher immer gute Entscheidungen getroffen habe, insbesondere bei neuen Produkten. Bisher laufen die alle richtig gut :-) > Chris D. schrieb: >> Ich kann auch sehr gut (natürlich >> mehrere) Marktnischen besetzen (und tue das auch), die sich für größere >> Unternehmen gar nicht lohnen usw. > > Als Einzelkämpfer hat man nur begrenzt Zeit und kann damit auch nur > begrenzt mehrere Dinge gleichzeitig tun. Auch größere Unternehmen können > sehr schnell reagieren. Und dabei müssen sie gar nicht so schnell > reagieren. Ich bin hier ja nicht alleine - aber: ich muss auch nicht viele Dinge tun. Das ist ja das Schöne: ich hab den Luxus eines fast leeren Terminkalenders. In einem kleinen Unternehmen fällt eben auch viel weniger an. > Chris D. schrieb: >> Es ist in meinen Augen eher >> risikoärmer, klein zu sein. > > Wenn man sich nur eine Minute mal mit der Realität befasst hat, weiß man > das das Unfug ist. Die Statistiken sprechen hier eine ganz deutliche > Sprache. Ja, die guten alten Statistiken :-) Wenn es nach denen geht, dann hätte es mein Unternehmen nie gegeben ;-) Man sollte nicht so viel auf andere schauen - lieber auf sich selbst. Es gibt weder "das kleine Unternehmen" noch "den Konzern". Von daher halte ich Statistiken in dem Bereich für ziemlich unsinnig. > Du lebst eben in deiner Traumwelt. Und ich kann sehr gut verstehen, dass > du da nicht raus willst. Und wie schon erwähnt wünsche ich dir wirklich > sehr, dass du damit nicht auf die Schnauze fliegst. Keine Sorge. Meinen Traum zu leben war immer mein Ziel - und davon habe ich schon sehr viel erreicht. Dass es nun auch finanziell besser läuft, als ich es mir je erträumt hätte: wunderbar, aber nur eine Randnotiz. Wichtig war mir das nie. Wenn Du auch Deinen Weg gefunden hast, ist das doch toll. Jeder geht eben den Weg, den er für den für sich besten hält. Ankommen kann man auf vielen dieser Wege :-) Aber ich lass es jetzt gut sein. Unsere Positionen sind unterschiedlich und ich stimme Dir in einigem nicht zu. Aber: das muss nicht so bleiben. Ich werde zumindest darüber nachdenken. Ob ich etwas ändere oder ergänze? Ich werde sehen :-) In diesem Sinne wünsche ich Dir auch alles Gute.
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