Forum: Offtopic Permanentmagnet in Ringspule


von Neuron (Gast)


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Physik vergessen aber/deshalb ein einfaches Laser-Galvanometer / 
voice-coil bauen wollen. Kernfrage ist, wie sich die Kräfte verhalten, 
und warum z.B. bei Elm-Chans Laserprojektor 
(http://elm-chan.org/works/vlp/report_e.html) ein definiertes Drehmoment 
auf den Magneten im (mehr oder weniger homogenenen) Magnetfeld wirkt. 
Bin leider nur wenig über Grundschulphysik a la "unterschiedliche Pole 
ziehen sich an" :-(

Dazu ein kleines Experiment duchgeführt und die Frage:

Wieso wird ein Permanentmagnet im Zentrum des Magnetfelds einer 
Ringspule gehalten? Die anschauliche Fall ist die Kompassnadel, die sich 
im Erdmagnetfeld ausrichtet (wenngleich sie nicht im Erdboden gen. 
Mittelpunkt verschwindet). Die "Feldlinien" zweier Felder sind also 
gerne in Deckung?
Dieser Ort ("Mittelpunkt" des Magnetfelds) entspricht wohl der Ruhelage 
eines Feder-Masse-Systems oder im Schwerefeld der Lage "ganz unten" 
(Kugel in einer Schüssel bzw. im Erd-Schwerpunkt), also dem niedrigsten 
"Potential" im Feld. Die Feldstärke (Flußdichte?) beider Felder dürfte 
dort am größten sein. Also die Differenz (Kraft?) minimal?

Ich gehe davon, dass die Magnetfelder in dieser Ruhelage 
"entgegengesetzt" sind (magn. Pole "N an S"). Wenn das 
"Elektromagnetfeld" nun umgedreht wird - wieso ist das Drehmoment (die 
Drehrichtung) des Permanentmagneten nicht zufällig ?

Gibt es evtl. Simulationen/Videos, in denen die Zusammenhänge (Kraft) 
bzw. Veränderung/Verformung ("Knautschen") bei "Interaktion" von zwei 
Feldern anschaulich dargestellt werden ?

: Verschoben durch User
von Forist (Gast)


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Wie spielt in deine Überlegungen das Thema "Mikrocontroller und Digitale 
Elektronik" rein? Nur weil du das Feld umpolst?

von Neuron (Gast)


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Danke für deinen hilfreichen Beitrag.

von Joe F. (easylife)


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Wenn du dich auf dieses Bild beziehst:
http://elm-chan.org/works/vlp/res/galvos.jpeg

Da ist weder eine Ringspule (=Toroidspule), noch wird der Magnet im 
Magnetfeld gehalten.

Es ist eine normale (Luft-)Spule, und der Magnet wird durch Lager 
gehalten.
Er richtet sich im Magentfeld der Spule aus.
Die Rückstellung erfolgt über eine Torsionsfeder.

: Bearbeitet durch User
von Uhu U. (uhu)


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von Neuron S. (neuron_schlauberger)


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"Off-topic" ist doch Quatsch, wenn man schon Threads verschiebt, dann 
bitte richtig: diesen hier nach "& Felder".

Joe F. schrieb:
> Wenn du dich auf dieses Bild beziehst
Nein, ich bezog mich auf das zuvor erwähnte Experiment: eine ringförmige 
Spule (gestauchte Zylinderspule) ⌀ ca. Finger, ca 50 Windungen 0.3 mm 
Cu, Strom ca. 800 mA DC und ein Supermagnetquader ca. □10x4 mm.
Der Magnet zentriert sich axial im Spulenmittelpunkt (liegt radial etwas 
an). Warum (s.o.)?

Uhu U. schrieb:
> Beitrag "Re: Galvo-Scanner und Rückstellkraft"

Ist mir bekannt, beantwortet aber meine Frage nicht (so weit bin ich 
noch lange nicht).


Mittlerweile ist mir aber evtl. die Antwort zur Drehrichtung in Bezug 
auf die festgestellte Ruhelage eingefallen: der Spiegel wird nur in 
eingeschränktem Winkelbereich gedreht, so dass die magnetische Ruhelage 
vermieden werden könnte. Dann stellt sich aber die Frage, wie die 
Lageregelung von dort beim Einschalten wegkommt (Versuchen, bis der 
Rotor im richtigen Winkel gefangen wird, oder ist es bei 180° ehegal?).

Ausserdem werden die Verhältnisse in Elm-Chans Doppelspulen-Anordnung 
(Helmholtzspule) etwas anders sein, da das Magnetfeld homogener ist. 
Vermutlich entsteht dadurch ein größerer Bereich mit "Ruhepotential" und 
die vertikale Ausrichtung des Rotors ist unkritisch. Und es ist 
mechanisch einfacher, zwei Spulen im Sandwich anzuordnen, anstatt einer 
großen.

Hier etwas fundiertere Aussagen:

https://e3.physik.uni-dortmund.de/~suter/Vorlesung/Physik_A2_WS00_01/3.4_Magnetismus.pdf

"... erfahren magnetische Dipole μ im Magnetfeld H ein Drehmoment ..."
"Das Drehmoment ist somit maximal wenn der Dipol senkrecht zur 
Feldrichtung orientiert ist und verschwindet für parallele 
Orientierung."

(Winkel-Ausrichtung in der Spule)

"... wirkt auch auf mgnetische Dipole in einem inhomogenen Feld eine 
Kraft, die von der Orientierung der Dipole bezüglich dem Magnetfeld 
abhängt. Sind sie im Gleichgewicht, d.h. parallel zum Feld orientiert, 
so werden sie in Richtung des stärkeren Feldes gezogen."

(axiale Position in der Spule)

Das deckt sich soweit mit dem "Experiment".


Noch eine Frage: wieso sind die "Galvanometer"-Antriebe von XY-Scannern 
teils nicht in 90° angeordnet, sondern einer der Antriebe ist gegenüber 
der horizontalen leicht gekippt (z.B. links oben im Bild hier: 
https://youtu.be/nMonZHMTra4?t=905)? Ist das gleiche Resultat nicht auch 
durch Drehen des anderen Galvos in seiner Aufnahme zu Erreichen?


Noch zwei Projekte, auf die ich gestoßen bin:

Nachbau Elm-Chan: https://www.youtube.com/watch?v=MsaYcX5aIac

170 MHz "Galvo-Servo": http://www.sebulli.com/actuator/
In den Bildern sieht es so aus, als hätte er 2 Magnete zusammengeklebt. 
Damit gäbe es zwei Ruhelagen analog zu meinem "Aufbau" mit nur einem 
Magnet. Ich vermute daher, dass die Maximalauslenkung etwas außerhalb 
(wg. Einfluss des jeweils anderen Magnets) der Magnetschwerpunkte liegt.

: Bearbeitet durch User
von Neuron S. (neuron_schlauberger)


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In diesem Bild: Beitrag "Re: kleiner E-Motor erstellen." ist 
der (kommerzielle?) Direkt-Antrieb eines Seitenruders eines 
Modellflugzeugs zu sehen.
Hier ist der Magnet in Ruhelage 90° zur Spule gedreht. Es müssten also 
fast 180° möglich sein.

Die Infos reichen mir erstmal.

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