Forum: Platinen Welche der (chinesischen) Bestückungsmaschinen taugen etwas?


von Rainer R. (Gast)


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Es werden jährlich ca. 50000 SMD-Bauteile bestückt, meist 0805. Kleiner 
eigentlich nicht. Die Ausnahme ist ein TSSOP28.
Das wird momentan alles noch händisch gemacht, teils mit dem Kolben, 
teils mit Heißluft. Das ist aber sehr mühsam. Bestücken lassen haben wir 
mehrfach probiert, das kostet uns ca. 2000 Euronen im Jahr. So in dem 
Dreh. Da stellt sich die Frage, ob sich da eine eigene Maschine schon 
lohnt. Und wenn ja, welche. Es gibt ja diverse chinesische 
billige?/preiswerte? Maschinchen. Eventuell gibt's ja 
Erfahrungsberichte.
An machine sharing o.ä. besteht kein Interesse.

von Wolfgang A. (Gast)


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Rainer R. schrieb:
> Das wird momentan alles noch händisch gemacht, teils mit dem Kolben,
> teils mit Heißluft.

... und die Lötpaste mit der Spritze aufgetragen?

Zumindest ein kleiner "Pizza-Ofen" mit Regelung für Temperaturprofil 
sollte doch im Budget drin sein.

von Rainer R. (Gast)


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Darauf wird es hinauslaufen. Allerdings ist das Bestücken an sich 
momentan die zeitraubendste Geschichte.

von Nemesis (Gast)


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Rainer R. schrieb:
> Es werden jährlich ca. 50000 SMD-Bauteile bestückt, meist 0805. Kleiner
> eigentlich nicht. Die Ausnahme ist ein TSSOP28.

Wenn mehr als Vogelfutter bestückt wird, braucht die Maschine ein
optisches Justiersystem was die Sache verteuert.

> Das wird momentan alles noch händisch gemacht, teils mit dem Kolben,
> teils mit Heißluft.

Der Lötprozess ist ein etwas anders der nach dem Bestücken folgt.
Daher ist das in der Regel eine extra Maschine, sofern es
professionell sein soll.


> Das ist aber sehr mühsam. Bestücken lassen haben wir
> mehrfach probiert, das kostet uns ca. 2000 Euronen im Jahr.

Geht doch, solange eure Arbeitsplätze dadurch nicht gefährdet werden,
ist das bezahlbar. Vermutlich ist da Löten une Reinigen gleich mit
drin?

> So in dem
> Dreh. Da stellt sich die Frage, ob sich da eine eigene Maschine schon
> lohnt. Und wenn ja, welche. Es gibt ja diverse chinesische
> billige?/preiswerte? Maschinchen. Eventuell gibt's ja
> Erfahrungsberichte.

Gibt es und weil die China-Hersteller weit vom Schuss sind
gibts da auch viele Probleme. Viele billige China-Maschinen
haben Macken oder sind nur fürs Vogelfutter und Pastenauftrag
gerade so brauchbar. Aber trotzdem muss man wahrscheinlich
dafür einen MA als Maschinist schulen und abstellen und der
muss seine Kosten ja auch wieder rein spielen.
Ein Forenmitglied hier aus der Region hatte sich sogar eine
etwas robustes Maschine gekauft, dann wohl erfolglos einen
Maschinisten gesucht und nach einem Jahr seine Mühle wieder
verkauft. Man unterschätzt da die Möglichkeiten und die
Wirtschaftlichkeit wohl sowieso, wenn sich die Investition
nicht rechnet.

Rainer R. schrieb:
> Darauf wird es hinauslaufen. Allerdings ist das Bestücken an sich
> momentan die zeitraubendste Geschichte.

Sicher ist es nicht verkehrt einige Arbeitsvorgänge zu
rationalisieren aber man muss da vorsichtig sein, das man
nicht den Ast absägt, auf dem man sitzt.

In einigen älteren Threads wurde über das Thema schon mal diskutiert.
Also mal bitte die Suche bemühen.

von Bürovorsteher (Gast)


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2 k€ für Bestücken und Löten (nehme ich mal an) ist doch nicht teuer.
Die chinesischen Maschinen ohne Vision sind rausgeworfenes Geld.
Wenn du mal etwas kleineres als 2012 metrisch machen willst z.B. QFN28
oder so etwas, merkst du, dass du eine Fehlinvestition getätigt hast.

Die kleinste brauchbare Maschine ist die M10 und die lohnt sich hier 
auch nicht, zumal du für solche Geräte immer einen MA dafür abstellen 
musst (natürlich nicht Vollzeit).

von Poster (Gast)


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Ich würde erstmal mit einen einfachen handbetriebenen Pastendrucker und 
mit einen brauchbaren SMD Ofen anfangen.
Das macht die ganze Sache schon mal einfacher.
Für so einfaches Hühnerfutter tut es auch ein alter gebrauchter 
Bestückungsautomat.

von hmmm (Gast)


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von hmmm (Gast)


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von Troll mit Schokoguss (Gast)


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Ich kenne nun schon seit Jahren einen Bestuecker. Er arbeitet nicht mit 
Billigmaschinen. Was konstant ist, sind die Sorgen mit den Maschinen. 
Nahezu beliebig viel Zeit geht fuer Fehlersuche, Fehlerbehebung und 
Workarounds drauf. Eine Billigmaschine wird kaum einfacher zu Handhaben 
sein.

Was ganz sicher eine Illusion ist .. Einschalten, Prduzieren, 
Ausschalten ...
Der Betrieb einer solchen Maschine ist ein Vollzeitjob.

Ich wuerd die Bestueckung auswaerts geben an einen spezialisierten 
Dienstleister.

von Rainer R. (Gast)


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Danke für die Rückmeldungen. Wir wissen diese zu schätzen und werden 
erst einmal nach einer Lösung suchen, Lötpaste ordentlich (und nicht Pad 
für Pad) aufzubringen. Das ist ja so oder so nötig und damit wäre uns 
schon sehr geholfen und einige lästige Schritte mit dem Kolben würden 
entfallen.

von Der Andere (Gast)


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Habt ihr mal ausgerechnet wieviel Arbeitszeit ihr aufwendet um das 
selbst zu tun?
2000 Euro sind doch gerade mal 1-2 Wochen Lohn und Sozialkosten für 
einen Technikerjob.
Preiswerter kriegt ihr das selber nicht hin.

von Operator S. (smkr)


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Nebem dem Argument, dass 2k pro Jahr nicht wirklich viel ist:

Statt einer Bestückungsmaschine würde ich dieses Geld eher in einen 
Lotpastendispenser und einer Vakuumpinzette investieren. Dadurch geht 
das Handbestücken gleich schneller und präziser, ausserdem ist man 
deutlich flexibler als eine Bestückungsmaschine.
Wenn man mehrere Platinen braucht, dann gleich bei der PCB Bestellung 
einen Stencil mitbestellen.
Und dann natürlich alles mit Heissluft verlöten, oder gleich einen 
kleinen Reflow ofen kaufen/basteln.

von Simon H. (simi)


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Operator S. schrieb:
> Statt einer Bestückungsmaschine würde ich dieses Geld eher in einen
> Lotpastendispenser und einer Vakuumpinzette investieren.

Das sehe ich auch so. Zusätzlich könnte ein manueller Bestücker eine 
Überlegung wert sein. Hier gibt es für "lowest-budget" etwas, in das man 
aber halt wieder 1-2 Wochenenden Zeit investieren müsste.

http://vpapanik.blogspot.ch/2012/11/low-budget-manual-pick-place.html

Ohne Erfahrung zu haben, weder mit manuellen noch automatischen 
Bestückern, könnte ich mir gut vorstellen, dass man unter gewissen 
Randbedingungen mit so einem manuellen Bestücker sogar noch schneller 
und günstiger bestücken kann als mit einem automatischen, der ja auch 
wieder aufgesetzt werden muss, den man trotzdem überwachen sollte, 
etcetc. Gerade bei grösserer Vielfalt und kleineren Stückzahlen könnte 
das eine Alternative sein.

von Bürovorsteher (Gast)


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> könnte ich mir gut vorstellen, dass man unter gewissen
> Randbedingungen mit so einem manuellen Bestücker sogar noch schneller
> und günstiger bestücken kann als mit einem automatischen,

Vergiss es - wenn du einmal automatisch bestückt hast, fässt du nie 
wieder etwas mit dem Wort manuell an.

von Arno H. (arno_h)


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Bei http://www.varioplace.com/de/ scheint es auch nicht so richtig 
voranzugehen.

Arno

von bianchifan (Gast)


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Im eevblog bin ich soeben zufällig hierüber gestolpert:

http://www.eevblog.com/forum/reviews/pick-and-place-machine-tvm802a-tvm802b/

Es geht wohl um diese Maschine:
http://www.aliexpress.com/item/TVM802A-Epuipment-and-Machinery-SMD-Placement-Machine-Pick-and-Place-Vision/32483969726.html

3400 Dollar incl. Schiffskosten, zuzgl. 19% Einfuhrumsatzsteuer, zuzgl, 
2% Zoll.

Im Netz finden sich wohl mehrere Erfahrungsberichte...

von Axel W. (servokit)


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Die Maschine im eevblog ist unsere, weitere Links in diesem Thread:

Beitrag "TVM802A pick and place aus China"

Gruß, Axel

von 0201 (Gast)


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Rainer R. schrieb:
> Es werden jährlich ca. 50000 SMD-Bauteile bestückt,

wieviele Bauteile pro Platine?

von Rainer R. (Gast)


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Ca. 100. Demnächst starten wieder Versuche mit Lötschablone. Die letzten 
waren leider eine Katastrophe.

von 0201 (Gast)


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und da sind 20 Euro Bestückkosten zuviel?

Ist das eine 1-Person Firma die du da hast?

von Rainer R. (Gast)


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Nun, die Rechnung ist eher: 2000 EUR * x Jahre > Preis 
Bestückungsmaschine. Je nach Maschine hat man die nach 2 Jahren schon 
raus... und daher dieser Thread. Ich denke schon, dass diese Art zu 
denken ihre Berechtigung hat.
Warten wir aber erstmal die Tests mit der Pastenschablone ab.

von hauspapa (Gast)


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>Nun, die Rechnung ist eher: 2000 EUR * x Jahre > Preis
>Bestückungsmaschine.

Von betriebswirtschaflicher Kalkulation der Gesamtkosten einer Platine 
haltet Ihr nicht so viel oder?


Ich würde verstehen wenn Du sagst Lieferzeiten, Flexibilität, Qualität.
Aber wirtschaftlich als Hauptgrund wird das nichts. Der Bestücker kauft 
schon die Bauteile billiger als Ihr selbst.

viel Erfolg
hauspapa

von Rainer R. (Gast)


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Nein, die Bauteile sind nicht im genannten Bestückungspreis enthalten. 
Das ist die reine Dienstleistung. Bauteile und Platinen werden von uns 
gestellt, das haben wir sehr lange durchgekaut und ist schon die 
preiswerteste Variante.

Es geht nur darum, die externe Dienstleistung durch eine eigene Maschine 
zu ersetzen. Das Argument mit der Zeit, die die Bedienung einer Maschine 
benötigt, zieht nicht wirklich, wenn man bedenkt, wie lange es dauert, 
50000 Bauteile per Hand zu löten. Denn das wird auch momentan wieder so 
gemacht.

von Axel W. (servokit)


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Wir haben die selben Erfahrungen wie Rainer gemacht, gut 10EUR nur für's 
Bestücken und Löten und das bei einer Platine von 80x40mm und mit ca. 40 
SMD Bauteilen. Abnahmemenge, wenn ich mich richtig erinnere, 200 Stück. 
Daher die Entscheidung für die Maschine.

Gruß, Axel

von 0201 (Gast)


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Also wenn die Bauteile jetzt 200€ kosten, dann kann es nicht an den 10€ 
liegen.
Wenn die Bauteil 5€ kosten, dann sind die 10€ sicher viel.
Dann lässt man aber 500 Stück fix und fertig in China machen und gibt 
hier ein wenig Geld für Tests aus.

von Rainer R. (Gast)


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Ich kann dir nicht ganz folgen, 0201.

von 0201 (Gast)


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mich würden die Bauteilkosten pro Platine interessieren.

von Rainer R. (Gast)


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Die sind doch völlig irrelevant, da die Bauteile so oder so gekauft 
werden müssen. Chinesische Bestücker wollen oft ein BOM mit 
Digi-Key-Teilenummern. Digi-Key ist eine Apotheke. Bei unserer letzten 
Anfrage wollte ein Bestücker für einen Atmega328 über 2 Euro. Wir 
beschaffen den aktuell für knapp über 1 Euro. Und so läppert sich das. 
Von Verzollung und astronomischen Versandkosten ganz zu schweigen.
Wie gesagt, mit unserem Bestücker und dem Stellen von Platinen und 
Bauteilen ist das schon die bisher preiswerteste Variante. Bei der es 
sich aber nach 2 Jahren dennoch lohnen würde, eine eigene 
Bestückungsmaschine zu besitzen.

von Juergen P. (optronik)


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Ich hatte ein ähnliches Problem. Die bisher beste Lösung ist die 
Platinen in Asien herstellen und bestücken zu lassen. Spezialbausteine 
können dem Bestücker bereitgestellt werden, somit kann man auch gleich 
der Preistreiberei einen Riegel vorschieben. Desweiteren kann man teure 
Bauteile/Module auch erst zu Hause von Hand bestücken, so dass die 
Kapitalbindung mögl. niedrig ist.

von Juergen P. (optronik)


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>Chinesische Bestücker wollen oft ein BOM mit
>Digi-Key-Teilenummern. Digi-Key ist eine Apotheke.

Das ist korrekt, allerdings hält dich niemand davon ab eine weitere 
Spalte einzufügen mit bevorzugten Händlern oder "or generic" = es wird 
genommen was da ist, gut bei Hühnerfutter ohne Anspruch.

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