Forum: Platinen Echtes Durchkontaktieren


von Werner H. (pic16)


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Häufig geistern ja hier im Forum diverse Spezialisten mit ihren 
"Anleitungen" zum Durchkontaktieren rum.
Hier ist ein absolut verlässliches ECHTES mit Amateurmitteln, sehr 
preiswertes und vor allen Dingen funktionierendes Verfahren, welches mit 
wenigen chemikalien auskommt und statt Palladium Silber(als Nitrat) 
verwendet.

1. Schritt;
Das Rohmaterial, egal wie stark, wird CNC gebohrt und anschliessend mit 
einem Glasceranfeldschaber (was fürn Wort) vorsichtig entgratet. Dabei 
wird der Grat nicht in die Bohrungen gedrückt sondern mit der Oberfläche 
bündig abgeschnitten. Bohrdurchmesser von 0,3mm aufwärts gehen 
Problemlos. Kleiner hab ich noch nicht probiert weil keine kleineren 
Bohrer.

2. Schritt;
Die Platine wird ungereinigt in Lösung 1 für 20 Min verbracht und 
anschliessend unter Fliessendem Leitungswasser gespült.

3. Schritt;
Die Platine wird für 10 Min in Lösung 2 Verbracht und anschliessend 
unter Fliessendem Leitungswasser gespült. Hier zementiert sich ein 
leichter Silberüberzug welcher sich mit unseren Mitteln leider nur 
Mechanisch entfernen lässt, also feinstes schleifvließ. Keinesfalls 
scheuermittel wie Scheuermilch o.ä. anwenden weil es auch in den Löchern 
scheuern würde. Hier empfielt es sich unbedingt Gummihandschuhe zu 
benutzen, anderenfalls habt ihr beim Galvanisieren arge Probleme mit den 
fettigen Fingerabdrücken!!

4. Schritt;
Nun gehts für ca. 10 Min in Lösung 3. Nach wenigen Minuten ist eine 
Gasbildung (Wasserstoff) auf der Platine zu beobachten und nach ca. 10 
bis 15 Min hat sich in den Bohrungen ein hauchdünner Kupferfilm 
gebildet. Müsst ihr eben mal mit dem Multimeter den Durchgangswiderstand 
messen, sollte null Ohm sein.

5. Schritt;
In Lösung 4 verbringen bis die Platine wieder normal Kupferfarben ist, 
anschliessend mit fliessendem Wasser spülen.

6. Schritt;
Galvanisieren und "fertich is". Wenn ihr euch genau an diese Anleitung 
haltet so sind 100%tig schöne und glänzende DK's das Resultat, keinerlei 
Fehlstellen bei sauberer Arbeit.



Nun die "Rezepte", alles für je 100 ml entmineralisiertes Wasser.

Lösung 1: 20g Zinn(II)Chlorid in Wasser lösen und anschliessend soviel 
Salzsäure zugeben bis die Lösung wieder aufklart. Diese Lösung ist 
längere Zeit Verwendbar (meine Lösung ist über 1 Jahr alt)


Lösung 2: 0,2g Natriumtetraborat (Borax) in 50ml Wasser lösen. Borax ist 
nicht besonders löslich, Wärme hilft. 0,02g Silbernitrat in 50ml Wasser 
lösen, anschliessend in die Boraxlösung geben und gut schütteln. 
Mindestens 2 Stunden reagieren lassen! Diese Lösung ist ca. 2 Wochen 
Haltbar, danach flockt das Silber aus.


Lösung 3: 1,2g Kupfersulfat in 50ml Wasser vollständig lösen und 
anschliessend 2,5g Kaliumnatriumtartrat (Seignette Salz) zugeben und 
schütteln bis die Losung trübe wird. 1,4g Natriumhydroxid in 50ml Wasser 
vollständig lösen und anschliessend unter rühren in die Kupfer/Tartrat 
Lösung geben. Unmittelbat vor Gebrauch 4,0ccm Formaldehyd (30%) 
dazugeben. Diese Lösung nur rel. kurze Zeit haltbar!

Lösung 4: 0,5g Zitronensäure in 100ml wasser vollständig lösen.



Kupferbad: 200g Kupfersulfat in 1l wasser vollständig lösen und 30ml 
Konz.Schwefelsäure langsam zugeben. 0,005g Thioharnstoff in wenig Wasser 
lösen und dem Elektrolyt zugeben. 200mg Kochsalz (Spülmasch. Salz weil 
kein Jod) in wenig Wasser lösen und langsam soviel zum (unter strom 
stehenden!!) Kupferbad zugeben bis die Kupferanoden schön schwarz sind. 
Den schwarzen Belag niemals abwischen und die Anoden nicht trocknen 
lassen! Alternativ zum Kochsalz könnt ihr auch Salzsäure verwenden. Zum 
Schluss noch einen Tropfen Netzmittel (zb. für fotogr. Zwecke ) zufügen.

Alle Bäder haben Raumtemperatur.



********Wichtig***********

Grundsätzlich beim hantieren mit Chemikalien Schutzbrille und 
Gummihandschuhe benutzen!! Chemie vor Kindern sichern, keine 
Lebensmittelbehältnisse verwenden und gut beschriften. Silbernitrat 
macht schwarze Flecken auf Haut, Salzsäure frisst Dieselbe und 
Natriumhydroxid ist auch nicht prickelnd.
Formaldehyd, ja das ist der einzige Stoff welcher, weil Toxisch, u.U. 
Problematisch beim Bezug werden könnte. Müsst ihr z.b. in die Apotheke 
eures Vertrauens und dort ordern. 30% werdet ihr kaum bekommen aber 10% 
sind dort möglich, müsst ihr eben umrechnen. Der Rest Chemie ist recht 
harmlos und zb. in der Bucht zu bekommen. Verbrauchte Chemie in einem 
Behälter sammeln und mit Schwermetall Abfälle beschriften und ab zum 
Schadstoffmobil!

Eine genaue Waage (0,01g) messbecher spritzen usw. werden gebraucht, 
ebenso Schalen (Tupper mit Deckel) für die einzelnen Bäder. Eime 
ordentliche Stromversorgung für 2-3 A pro dm² und dran denken das die 
Platte 2 Seiten hat!

Wie ihr nach dem DK weiter verfahrt, Tenting o. Zinn ist euer Bier.

Ich besorge und verkaufe keine Chemie. Bezugsquellentipps nur per PM für 
angemeldete User. Alles andere nur hier. Wer Chemie nicht mag soll sich 
raushalten!!!

: Bearbeitet durch User
von hp-freund (Gast)


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Ja, hast ja Recht!

Nur sind wir eben in unserem FREIEN LAND auf die Bienenfreundliche 
Variante anegwiesen.

Das geht mit der Bettelei um Formaldehyd schon wieder los.

Schön wäre, wenn jemand (oder noch besser eine Firma) den Arsch in der 
Hose hätte ein Set zu erstellen und rel. günstig anzubieten.

Einfach ein paar kleine Tütchen mit Chemiekalien/Gemischen die in der 
richtigen Reihenfolge gelöst werden und gut.

So wie ein Zinnbad Set.

Und bei diesen Mengen wird man damit kaum Flugzeuge vom Himmel holen.

von hp-freund (Gast)


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Nachtrag: im Set kann sogar noch eine leere Flasche mit entsprechender 
Beschriftung für das Schadstoffmobil beiliegen um alles Umweltgerecht zu 
entsorgen.

von Falk B. (falk)


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Naja, Jugend forscht ist ja ganz nett und es ist auch toll wenn einer 
mal wieder Chemie verstanden hat und anwenden kann, aber für die 
Platinenpraxis ist es IMO zuviel Gemansche mit Chemikalien. Das macht 
man heute nicht mehr selber, das lagert sogar der Hobbybastler aus ;-)

von Werner H. (pic16)


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Falk B. schrieb:

> Jugend forscht
Da bin ich mindestens 50 Jahre drüber.

> zuviel Gemansche mit Chemikalien

Hier greift dann der letzte Satz.

von nemesis... (Gast)


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Falk B. schrieb:
> das lagert sogar der Hobbybastler aus ;-)

Wenn er die Geduld hat oder nicht Unsummen ausgeben will,
um schnell seine Platten in die Fingern zu bekommen.
Die ganze Bastelei macht nämlich nur Spaß, wenn sie
nicht ausgebremst wird. Ansonsten sammeln sich die
unvollendeten Projekte sehr schnell und das frustriert.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Interessantes Verfahren...
Probiere ich vielleicht beizeiten mal spasseshalber aus.

ABER:
Werner H. schrieb:
> wenigen chemikalien

ISt dann doch "etwas verharmlost"...
Sind -wie alle Durchkontaktierungsverfahren- (ausser mit Carbonlack) 
doch schon so einige Bäder. Immerhin sogar eines mehr als beim 
Pyrrolverfahren.

Wobei "Dein" Verfahren allerdings den Vorteil hat nicht mit 80 C heißer 
Kaliumpermanganathaltiger NaOH Lauge hantieren zu müssen.

Allerdings sehe ich hier, genauso wie beim Pyrrol Verfahren wo Pyrrol 
und Kaliumpermanganat das Problem sind, ebenfalls das Problem das viele 
"Normalbürger" probleme bekommen würden die Chemikalien zu bekommen.
Auch wenn Apotheker & Co die an Privat abgeben dürften.
Viele werden es nicht tun!
Formaldehydlösung wird man als Formalin vielleicht bei einem gewillten 
Apotheker noch bekommen, aber im gegensatz zu deiner aussage verwendest 
du einen Stoff von dem man es eigendlich nicht denken würde, aber der 
mittlerweile für Privat praktisch nicht mehr Legal beziehen kann.
(Der VERKÄUFER macht sich dabei Strafbar, nicht der Käufer..)

Es ist: BORAX
Borax ist mittlerweile (seit 2008) als R60/R61 (= Mutagen!) Eingestuft.
Und für Stoffe mit dieser Einstufung gilt schon seit ettlichen Jahren, 
bis auf einige wenige Ausnahmen, ein totales Abgabeverbot an 
Privatpersonen
(Chemikalienverbotsverordnung §1 in Verbindung mit Anhang 1, Abschnitt 
20)

http://web.archive.org/web/20150427023324/http://www.pta-aktuell.de/startseite/news/4774-Keine-Abgabe-von-%3Cb%20style=/

hp-freund schrieb:
> Schön wäre, wenn jemand (oder noch besser eine Firma) den Arsch in der
> Hose hätte ein Set zu erstellen und rel. günstig anzubieten.
>
> Einfach ein paar kleine Tütchen mit Chemiekalien/Gemischen die in der
> richtigen Reihenfolge gelöst werden und gut.

Das ist leider in Deutschland -als Set für das oben genannte 
Verfahren-ABSOLUT UNMÖGLICH!

Neben dem mittlerweile als Erbgutverändernd und damit gleichzeitig als T 
eingestuften BORAX, welches überhaupt nicht mehr an Privatpersonen 
abgegeben werden darf, ist da ja auch noch das Formaldehyt enthalten das 
ebenfalls die "T" Einstufung trägt. (Für welches aber kein totales 
Privatabgabeverbot vorliegt. Das DARF der Apotheker noch verkaufen)

Stoffe die mit "T" gekennzeichnet sind dürfen aber unter gar keinen 
Umständen über den Versandweg an Privatpersonen abgegeben werden.
Einzig zulässiger Abgabeweg an Privat -sofern kein Totalverbot vorliegt- 
ist die persöhnliche Übergabe durch nachgewiesenermaßen sachkundige 
Personen (Sachkundenachweis nach §5 Chemikalienverbotsverordnung - 
Umgangssprachlich "Giftschein" )die zudem noch über eine behördliche 
Gifthandelserlaubnis verfügen müssen.
Bei den "T" Stoffen ist das sogar so eng definiert das selbst die 
einmalige Abgabe von Privatleuten untereinander über den Versandweg 
Strafbar ist.

Und für das Borax gilt sogar ein Totalverbot...

Damit gibt es einfach keinen Weg das legal so zu handhaben das sich 
dieser Aufwand lohnt. Ich habe, da ich ja nach §5 
Chemikalienverbotsverordnung "umfassend Sachkundig" bin und ebenfalls 
die Vorraussetzungen für die Gifthandelserlaubnis erfülle, schon mal in 
einer Bierlaune darüber nachgedacht das zumindet im Kleinen für die 
Spezialchemikalien im Elektronikumfeld anzubieten.
Eher als Service denn zum Geldverdienen.
Aber das habe ich dann sehr schnell wieder verworfen als ich mir die 
ersten ernsthaften Gedanken gemacht habe. Rechtlich ist das leider 
mittlerweile das reinste Minenfeld.

Falk B. schrieb:
> aber für die
> Platinenpraxis ist es IMO zuviel Gemansche mit Chemikalien. Das macht
> man heute nicht mehr selber, das lagert sogar der Hobbybastler aus ;-)

Das du (und einige andere) vom Selberätzen nichts haltet, das gebt ihr 
ja oft genug zum besten. Ist euch auch unbenommen.
Und ehrlich gesagt: Wenn man ganz emotionslos an die Sache herangeht und 
auch noch die Arbeitszeit rechnet gibt es zumindest seit dem 
Billigstangeboten aus China faktisch kaum noch Fälle wo ein Selbermachen 
lohnt. Im Gerwerbe sowieso nur bei allereiligsten Dingen und im Hobby 
einfach gar nicht. (Die Fälle wo die gesamte Ausrüstung bereits seit 
Jahren vorhanden ist und jetzt neuerdings wirklich jeder einzelne Cent 
zählt mal aussen vor)

Nur ist es halt Hobby. Das ist schon per Definition alles andere als 
emotionslos und bei Arbeiten die einem Spass machen zählt die 
Arbeitszeit absolut nicht.
Wie Michael schon schrieb: Vielen macht es halt nur dann wirklich Spass 
wenn man das ganze auch Zeitnah komplett durchziehen kann. Und das 
"Zeitnah" geht (Hobbybezahlbar) auf Dauer nur durch selbermachen.
Noch deutlicher wird es dann sogar wenn man davon ausgeht das viele 
Hobbyisten eben keine Profis sind und auch noch mehrmalige Iteration 
ihrer Schaltungen brauchen bevor die anständig laufen.
(Ist ja selbst bei den "Profis" nicht so selten... Wenn gleich es da 
dann eher nicht an der grundsätzlichen Funktion mangelt sondern andere 
Dinge die Iteration bedingen)

Und ganz besonders gibt es dann noch diejenigen für die der Weg schon 
ein Teil des Ziels ist. Mir macht es z.B. durchaus Spass industrielle 
Prozesse im Kleinen nachzuempfinden und das dann so zu verfeinern das 
man mit allereinfachster Ausstattung den Ergebnissen der "großen" (fast) 
ebenbürtig ist.
Und im Leiterplattenbereich ist die Chemische Durchkontaktierung da 
schon fast die Königsdisziplin.
(Die echte Krönung wären natürlich prozesssicher Multilayer in normaler 
6mil Struktur auf dem "Küchentisch" (Natürlich gekachelter Labortisch im 
Keller in echt) hinzubekommen. Aber das ist im Moment doch noch etwas 
weit ausserhalb der Reichweite...)
Und das es einige Teilnehmer hier gibt, die ein ähnliches Interesse an 
den Herstellungsprozessen selbst haben, kann man bei jeder Diskussion zu 
dem Thema ja sehr gut sehen!

Gruß
Carsten

P.S.: Aus Erfahrung nach Beiträgen zu ähnlichen Themen:
Anfragen zu durch die ChemiekalienverbotsVerordnung abgabebeschränkten 
Chemikalien sind auch bei mir Zwecklos. Das ist einfach mittlerweile ein 
viel zu heißes Eisen, selbst bei den Chemikalien die zwar überwacht 
werden, aber dennoch an privat herausgegeben werden dürfen.

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (pic16)


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Carsten S. schrieb:
> Und für das Borax gilt sogar ein Totalverbot...

Hast Post

von Norbert T. (atos)


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Hallo!

Sofern tatsächlich Interesse besteht, könnte ich ein entsprechendes Set 
zusammenstellen - es müssten sich allerdings mindestens 10 Leute melden 
- dann schaue ich wie viel es kosten würde. Einfach PM an mich senden...

von prg (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Und für das Borax gilt sogar ein Totalverbot...

Kann ehrlich gesagt kaum glauben was du hier zum Borax schreibst. Borax 
gehörte zur Grundausstattung meines Chemiekastens in meiner Jugend, mit 
dem ich meine Experimente auf unserem Küchentisch veranstaltete. 
Übrigens auch ein Röhrchen Kaliumpermanganat gehörte zur 
Grundausstattung. Nur Silbernitrat (als Beispiel) sowie Salzsäure als 
auch Schwefelsäure musste ich mir nachträglich beschaffen. Das war im 
Experimentierkasten aus Sicherheitsgründen dann doch nicht mit 
enthalten.

Mal was zum Borax
http://www.globuliwelt.de/borax-natriumtetraborat/

" .. ein Mineral, welches sehr vielfältig eingesetzt werden kann.
Unter anderem ist es in der Lebensmittelindustrie zu finden und wird 
auch als Reinigungsmittel im Haushalt verwendet."

http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/die-borax-verschwoerung-das-aus-fuer-die-arthrose-heilung

http://www.gifte.de/Chemikalien/natriumtetraborat.htm
Schwach Wassergefährdend, MAK-Wert nicht festgelegt

Welche Wichtigtuer haben da wieder den Gralshüter gespielt?! In diesem 
(Schimpfwort) Land wird man noch mal zu Tode "geschützt".

von nemesis... (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Allerdings sehe ich hier, genauso wie beim Pyrrol Verfahren wo Pyrrol
> und Kaliumpermanganat das Problem sind, ebenfalls das Problem das viele
> "Normalbürger" probleme bekommen würden die Chemikalien zu bekommen.

Na, hoffentlich bekommst du den Problemknoten zu Lebzeiten wieder 
gelöst.

Carsten S. schrieb:
> Formaldehydlösung wird man als Formalin vielleicht bei einem gewillten
> Apotheker noch bekommen, aber im gegensatz zu deiner aussage verwendest
> du einen Stoff von dem man es eigendlich nicht denken würde, aber der
> mittlerweile für Privat praktisch nicht mehr Legal beziehen kann.

Dann sind das scheinbar alles Verbrecher?

http://www.ebay.de/sch/Haustierbedarf-/1281/i.html?_from=R40&_nkw=Formaldehyd
Ob eine 30%-Lösung ausreicht hab ich jetzt nicht validiert.

Carsten S. schrieb:

> Und für das Borax gilt sogar ein Totalverbot...

Kann ja so auch nicht stimmen wenn es öffentlich verkauft wird.
Bevor du solche Behauptungen aufstellst, solltest du erst mal 
recherchieren.
Das hier nur an Gewerbliche geliefert wird, sollte keine so große
Hemmschwelle sein. Den Schein kann man beim Gewerbeamt bekommen
und auch gleich wieder abmelden, wenn man den nicht mehr braucht.
Juckt keine Sau.

http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2060353.m570.l1313.TR0.TRC0.H0.TRS0&_nkw=Natriumtetraborat&_sacat=0

von Jens W. (jensw)


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Hallo,

ich hätte noch eine Frage zur Galvanik an sich.
Wie wird die denn betrieben? Also Aufbau und so weiter kann ich mir 
vorstellen. Aber wie wird der Strom eingestellt? Auf welchen Wert?
Es gibt ja die Möglichkeit einen Gleichstrom einzustellen oder einen 
gepulsten. Oder auch mit negativen Pulsen was in Richtung 
Elektropolieren geht.
Kannst du da noch ein paar Infos mehr geben? Vielleicht auch ein paar 
Fotos vom Aufbau (einfach nur aus Neugier)?
Ansonsten:
Tolle Ergebnisse! Ich bin begeistert!

Grüße

von Heinz L. (ducttape)


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Borax ist tatsächlich nicht mehr leicht zu kriegen, aber da sich die 
Pseudomediziner jetzt drauf stürzen dürft's bald wieder von einigen 
windigen Quacksalbern auf EBay zu kriegen sein. Leider halt zu 
jenseitigen Preisen, da dann seriöse Anbieter zu finden wird eher das 
Problem sein...

Ansonsten 'ne gute Anleitung, vielen Dank mal dafür! Aber erst mal 'ne 
Verständnisfrage, das heißt ich muss die Platine erst bohren und 
durchkontaktieren bevor ich sie belichte und ätze? Oder wie soll das 
funktionieren?

von Jürgen D. (poster)


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Heinz L. schrieb:
> Aber erst mal 'ne
> Verständnisfrage, das heißt ich muss die Platine erst bohren und
> durchkontaktieren bevor ich sie belichte und ätze?

Das ist wohl bei allen galvanischen Verfahren so.
Die Durchkontaktierungen müssen ja alle elektrisch angeschlossen sein um 
dort galvanisch Material aufzubringen.

von Georg (Gast)


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Jürgen D. schrieb:
> Das ist wohl bei allen galvanischen Verfahren so.

Rein prinzipiell könnte man Cu auch stromlos aufbringen, also ohne 
Anschluss. Aber das ist schwierig, teuer und daher völlig unüblich, und 
für Hobbyzwecke ist das Verfahren schon garnicht geeignet. Ich sehe auch 
keinerlei Vorteil darin, erst später im Herstellungsprozess 
duchzukontaktieren, aber es gibt immer Spinner, die was ganz exotisches 
probieren wollen.

Georg

von Heinz L. (ducttape)


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Naja, das Hauptproblem wäre wohl dass die Photoschicht vom Basismaterial 
wohl nicht so gut auf die Chemie reagieren wird, man also selbständig 
für die Herstellung der Photoschicht zuständig wird, und man zusätzlich 
die Frage wie man die Belichtungsmasken absolut genau auf die bereits 
existierenden VIAs legt zu lösen hat.

: Bearbeitet durch User
von werlesenkann (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Wer Chemie nicht mag soll sich
> raushalten!!!

Falk B. schrieb:
> Naja, Jugend forscht ist ja ganz nett und es ist auch toll wenn einer
> mal wieder Chemie verstanden hat und anwenden kann, aber für die
> Platinenpraxis ist es IMO zuviel Gemansche mit Chemikalien.

Och Falk..

Über 40000 Beiträge. Wenn man die hilfreichen und sinnvollen Beiträge 
abzieht, kann man drei Nullen streichen.

von Dieter F. (Gast)


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werlesenkann schrieb:
> Och Falk..
>
> Über 40000 Beiträge. Wenn man die hilfreichen und sinnvollen Beiträge
> abzieht, kann man drei Nullen streichen

Ich bin jetzt nicht gerade einer seiner "Speichellecker", aber das sehe 
ich anders.

Welche sinnvollen Beiträge hast Du denn gebracht? Unter welchen 
Pseudonym / Anonym?

von Werner H. (pic16)


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Jens W. schrieb:
> Aber wie wird der Strom eingestellt? Auf welchen Wert?

Hatte ich doch geschrieben...
>Eime ordentliche Stromversorgung für 2-3 A pro dm² und dran denken das die
>Platte 2 Seiten hat!


Nix gepulst oder so, reiner Gleichstrom. Es geht natürlich auch mit 
kleinerem Strom, dauert aber entsprechend länger.

Heinz L. schrieb:
> erst bohren und durchkontaktieren bevor ich sie belichte und ätze?

So ist es.

Georg schrieb:
> Rein prinzipiell könnte man Cu auch stromlos aufbringen

Das macht doch Lösung Nr.3, das ist außenstromlos Kupfer. Ein rein 
stromloses Vefahren ist nicht üblich, zumal moderne Verfahren u.a. mit 
Kohlenstoff arbeiten.

Heinz L. schrieb:
> Naja, das Hauptproblem wäre wohl dass die Photoschicht vom Basismaterial
> wohl nicht so gut auf die Chemie reagieren wird

Die Fotoschicht kommt doch erst nach dem Durchkontaktieren auf die 
Platte.

Heinz L. schrieb:
> ..Belichtungsmasken absolut genau auf die bereits existierenden VIAs legt

Es wird negativ gearbeitet (mit Tenting Resist), deshalb kann man das 
Layout (man kann ja durchgucken) gut positionieren. Wichtig ist CNC 
bohren, wer keine Möglichkeit dazu hat, braucht's erst garnicht 
versuchen.

von Richard (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Die Fotoschicht kommt doch erst nach
> dem Durchkontaktieren auf die Platte.

Die Meisten hier bestellen so wieso schon in China.
Die Übrigen benutzen das Material von Bungard - mit Positivbeschichtung.

Werner H. schrieb:
> Wichtig ist CNC bohren, wer keine Möglichkeit dazu hat,
> braucht's erst garnicht versuchen.

Und wie viele von denen, die noch übrig sind haben so etwas?

lg,
Richard

von Crazy Harry (crazy_h)


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Borax ist doch ein Flussmittel zum Schweissen/Hartlöten. Mein Bekannter 
verwendet das auch oft.

von Werner H. (pic16)


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Richard schrieb:
> Die Meisten hier bestellen ............

> .......... die noch übrig sind haben so etwas?

Hier geht es um durchkontaktieren, nicht um Vorlieben!

Crazy H. schrieb:
> Borax ..... Mein Bekannter verwendet das auch oft.

Vorsicht es gibt schon Borax-ersatz, und das wird nicht funktionieren!

: Bearbeitet durch User
von maetressenhuhnesserteam (Gast)


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Dieter F. schrieb:
>> Och Falk..
>>
>> Über 40000 Beiträge. Wenn man die hilfreichen und sinnvollen Beiträge
>> abzieht, kann man drei Nullen streichen
>
> Ich bin jetzt nicht gerade einer seiner "Speichellecker", aber das sehe
> ich anders.

Ich auch! Denn solch dickes Lob muss nun wirklich nicht sein. Bei nur 40 
Beiträgen soll Falk also daneben gelegen haben??

Meiner Meinung nach war das bei 39.990 Beiträgen der Fall, wenn auch nur 
beim Umgangston...fachlich korrekt war es meist.

von Falk B. (falk)


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@ werlesenkann (Gast)


>> Wer Chemie nicht mag soll sich
>> raushalten!!!

>> Naja, Jugend forscht ist ja ganz nett und es ist auch toll wenn einer
>> mal wieder Chemie verstanden hat und anwenden kann, aber für die
>> Platinenpraxis ist es IMO zuviel Gemansche mit Chemikalien.

>Och Falk..

Och annonymer werlesenkann

>Über 40000 Beiträge. Wenn man die hilfreichen und sinnvollen Beiträge
>abzieht, kann man drei Nullen streichen.

Jaja. Meine Kritik richtete sich nicht gegen die Chemie sondern die 
Praxistauglichkeit bzw. das Aufwand/Nutzen Verhältnis.

von Werner H. (pic16)


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Die hab ich heute gemacht. Kosten nicht mal 1 Euro, Zeitaufwand ca. 6 
Stunden wobei rund 4 Stunden aus warten bestanden.

: Bearbeitet durch User
von Jonas G. (jstjst)


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WOW das sieht schon sehr professionell aus.

von Dieter F. (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Die hab ich heute gemacht. Kosten nicht mal 1 Euro, Zeitaufwand ca. 6
> Stunden wobei rund 4 Stunden aus warten bestanden.

Hallo Werner,

das sieht wirklich gut aus. Ich wäre fast versucht, es zu probieren (das 
scheint fast Küchen-tauglich zu sein) aber ich habe keine CNC-Maschine 
und damit bin ich außen vor.

Hier wurde auch schon mal die "Palladium-Methode" vorgestellt, aber 
damit wäre ich im wahrsten Sinn des Wortes bei meiner Regierung 
"abgestunken" :-)

Aktuell sehe ich für meine Bedürfnisse (wenn ich denn wirklich mal 
dringend zweiseitige Platinen benötige (ich spiele eher mit den 
Möglichkeiten als dass ich die wirklich brauche) - ohne CNC und eigenes 
Chemie-Labor - nur Niete (mit Verlöten), Durchkontaktier-Stifte (die es 
nicht mehr gibt - mit Verlöten), Draht- oder 
Bauelement-"Durchkontaktierungen" (für den Hausgebrauch handhabbar, so 
man denn vernünftig routen kann) oder die sa...teure Paste.

Aber für mich ist das, was ich als "Prototyp" mache nur ein Spiel - 
"echte" Platinen bestelle ich z. B. in China (ab zweiseitig) - einseitig 
mache ich locker selbst.

Wenn ich die Möglichkeiten einer eigenen Werkstatt noch hätte (und eine 
CNC-Maschine) würde ich es mal ausprobieren - vielen Dank für die 
wirklich detaillierte Anleitung - wer die Voraussetzungen hat wird das 
sicher gerne aufnehmen.

Gruß
Dieter

von Georg (Gast)


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Dieter F. schrieb:
> Hier wurde auch schon mal die "Palladium-Methode" vorgestellt, aber
> damit wäre ich im wahrsten Sinn des Wortes bei meiner Regierung
> "abgestunken" :-)

Wieso soll eine Frau denn was gegen Palladium haben, ganz im Gegenteil. 
Es sei denn du verarbeitest da die Eheringe oder ihren Zahnersatz.

Georg

von Sven L. (sven_rvbg)


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Werner H. schrieb:
> Die hab ich heute gemacht.

Wie überträgst Du das Layout auf die Platine?
Ist das Tonertransfer und was verwendest Du als Träger?

von Hp M. (nachtmix)


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Falk B. schrieb:
> Meine Kritik richtete sich nicht gegen die Chemie sondern die
> Praxistauglichkeit bzw. das Aufwand/Nutzen Verhältnis.

Es soll ja Leute geben, die andere Substrate als FR4 verwenden, und die 
nach Anfertigung eines Musters die Leiterbahnen 1 Pixel schmäler oder 
breiter machen müssen, weil deren Impedanz im Muster nicht stimmt.

Dann beschleunigt das Selbermachen die Entwicklung erheblich, und ist 
wohl auch ökonomischer als einen Platinenmacher mit der Herstellung von 
Briefmarken großen Schaltungen aus RO.... zu beauftragen.

von D. T. (tuxiuser)


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Werner H. schrieb:
> Die hab ich heute gemacht. Kosten nicht mal 1 Euro, Zeitaufwand ca. 6
> Stunden wobei rund 4 Stunden aus warten bestanden.

Hallo Werner,

saubere Arbeit.
Kennst Du diess Verfahren?
http://www.lpkf.de/produkte/rapid-pcb-prototyping/durchkontaktierung/chemiefreie-durchkontaktierung/

Bin im Besitz einer CNC Maschine und stelle schon einseitige PCB`s her.
Nun suche ich nach einer guten Lösung für doppelseitige Platinen.

Gruß

tuxiuser

von Werner H. (pic16)


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> Kennst Du diess Verfahren?

Ja kenn ich, aber kennst du deren Preise? Da sollte es nicht 
schwerfallen eine Wahl zu treffen.

von Thomas H. (flaretom)


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Hallo Werner,

Alle Achtung für Deinen Erfindergeist.
Ich finde die Methode deutlich günstiger als was ich bisher so gefunden 
habe und würde sie gern mal probieren.
Ich habe zwar eine CNC-Bohrmaschine, aber zum Testen reicht ja auch eine 
Platine mit ein paar Bohrungen aus.

@Norbert(atos)
Hast PM von mir.

BG, Tom

von Flip B. (frickelfreak)


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Kennt ihr die Methode mit dem Kupferhypophosphit?  Wird nur in eine 
lösung getunkt und kurz erwärmt.

von Robin (Gast)


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Werner H. schrieb:
> Die hab ich heute gemacht. Kosten nicht mal 1 Euro, Zeitaufwand
> ca. 6
> Stunden wobei rund 4 Stunden aus warten bestanden.

Wie belichtest du in einem verfahren? Bzw wie beschichtest du nach dem 
Durchkontaktieren deine Platinen?

Deine Folien sehen so dunkel aus an den transparenten stellen und für 
Tentingresist sieht mir das zu sehr in die Löcher gezogen aus. Ich würde 
auf irgend einen Lack tippen... könntest du da noch mehr angaben zu 
machen?



Flip B. schrieb:
> Kennt ihr die Methode mit dem Kupferhypophosphit?  Wird nur in
> eine
> lösung getunkt und kurz erwärmt.

Ich zitiere mal aus dem anderen Durchkontaktierungsthread:

"Die nutzen Kupferhypophosphit, welches sich unter "höheren" 
Temperaturen
zu Kupfer und giftigen Gasen zersetzt. Es scheint ziemlich gut zu
funktionieren, hat aber das riesige Problem, dass es für Privatmenschen
unmöglich ist Hypophosphit Salze zu bekommen (den vielen Methamphetamin
Labors sei dank)"

von Werner H. (pic16)


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Flip B. schrieb:
> ....Methode mit dem Kupferhypophosphit...

Ich kenne dieses Verfahren nicht, jedoch (falls es funktioniert)wären 
damit nur Schichten im Bereich (sehr) weniger µm möglich, welche auch 
galvanisch verstärkt werden müssten.

>..für Privatmenschen unmöglich ist Hypophosphit Salze zu bekommen...

In der Bucht eingeben "Sodium hypophosphite" Standort Europa Preis incl. 
Versand ab 5,34€ oder einfach selbst herstellen! Vermutlich schade ums 
Geld.

Robin schrieb:
> Wie belichtest..... wie beschichtest....

Tentingresist ohne Vakuum auflaminiert, ist normal daß das Zeug in die 
Löcher gezogen wird. Belichtung mit Led Belichter 10Watt für   35 
Sekunden und mit Natriumcarbonat entwickelt.

>Folien sehen so dunkel aus....
Ich verwende Fotografischen Film aus "eigener Herstellung" und bekomme 
immer einen leichten Grauschleier, welcher aber nicht weiter stört.

von Hp M. (nachtmix)


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Werner H. schrieb:
>>..für Privatmenschen unmöglich ist Hypophosphit Salze zu bekommen...
>
> In der Bucht eingeben "Sodium hypophosphite" Standort Europa Preis incl.
> Versand ab 5,34€ oder einfach selbst herstellen! Vermutlich schade ums
> Geld.

Sollte man trotzdem nicht machen.
Ein bischen Schlamperei oder Fehlbedienung und man ist tot.
Es kann sich dann das Gas Phospan bilden, welches auch zum Vergiften von 
Wühlmäusen und anderen Schädlingen verwendet wird. Das ist also ein 
recht potenter Killer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Monophosphan

von Richard B. (r71)


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Hallo,

Gibt es etwas neues?
Hat es jemand ausprobiert?

Freundliche Grüße,
Richard

von Inkognito (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Hat es jemand ausprobiert?

...mit Kupferhypophosphit?
Vermutlich haben alle die es versucht haben, den Versuch
nicht überlebt, daher braucht man hier auf eine Antwort
wohl nicht warten oder hoffen. :(

von Richard B. (r71)


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Nein, ich meinte die Werner-Methode.

von Sepp (Gast)


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Lieber Werner,

tolle Methode und sieht zudem auch noch unverschämt gut aus.

Aber beim Fotoverfahren, sprich belichten, entwickeln, ätzen geht das 
doch nicht?

Sepp

von Inkognito (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Nein, ich meinte die Werner-Methode.

Dann nutze doch die Zitatfunktion, dann gibts weniger
Missverständnisse.

von Carsten Sch. (Gast)


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Hi,

Richard B. schrieb:
> Gibt es etwas neues?
> Hat es jemand ausprobiert?

Habe mir die Chemikalien zwischenzeitlich besorgt!
Aber leider nocht nicht die zeit gefunden. Mal sehen ob es an einem der 
nchsten Wochenenden so weit ist.

Sepp schrieb:
> Aber beim Fotoverfahren, sprich belichten, entwickeln, ätzen geht das
> doch nicht?

Doch, das geht schon. Die "Profis" machen es ja vom Prinzip her nicht 
anders...
(Wenn gleich auch nach anderem chemischen Verfahren wie mittels 
Polypyrrol - Das geht auch im Heimgebrauch - ist aber ebenfalls VIEL 
Chemie...)

Das Verfahren ist dabei "Erst Bohren, dann Durchkontaktieren, danach 
Fotoempfindlich beschichten, Entwickeln *** ätzen, Strippen"

Wobei man bei der Herstellung im kleinen Maßstab mit Lichtempfindlichem 
negativ Laminat arbeitet (Tenting Resist)das die Durchkontaktierten 
Löcher komplett abdeckt.

In den großen Leiterplattenwerken wird anstelle des Laminats an der 
Stelle mit den *** noch ein Galvanikprozess zwischengeschaltet. Da wird 
erst so belichtet das alle stellen Bedeckt bleiben die später ENTFERNT 
werden sollen, dann wird galvansich eine Zinnschicht auf die 
Leiterplatte abgeschieden, danach das Fotoresist entfernt und 
anschließend basisch geätzt. Beim Ätzen wirkt das Zinn dann als 
Ätzresist da es sich in baische Ätzmedium nicht auflöst. Danach wird das 
Zinn dann wieder entfernt.

Dieses Verfahren ist ein wenig zuverlässiger als das Laminatverfahren da 
beim Ätzen weniger Fehlstellen in den Durchkontaktierungen entstehen. 
(Beim Laminat durch sich lösende  Abdeckung über den Löchern wärend des 
Ätzens möglich. Beim Zinnverfahren wird das Zinn ja auch in den Löchern 
abgeschieden)
Auch dies ist in der Heimanwendung möglich. Im Vergleich zum 
Gesamtprozess auch nicht mehr wirklich viel aufwendiger. Problem sind 
nur die basischen Ätzmedien, da diese in der Waschküche deutlich 
schlechter zu händeln sind als die meisten Sauren mittel. Grund ist hier 
beispielsweise das recht starke ausgasen von Ammoniak...
Aber machbar ist es!

Gruß
Carsten

von Carsten Sch. (Gast)


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P.S.: Mist, bin ja nicht angemeldet und kann nicht wie üblich nach dem 
Absenden noch editieren. Vielleicht sollte ich wirklich anfangen vor dem 
Abschicken noch einmal Korrekturzulesen..

Ich glaube der obige Post taugt als neue negativreferenz für Orthografie 
;-)
Aber wir sind ja hier glücklicherweise ein technisches Fachforum...

von C. W. (chefkoch)


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Wobei der Zusatznutzen mit dem Verzinnen vor dem Ätzen auch in der 
Machbarkeit sehr großer Öffnungen wie z.B. durchkontaktierter 
Ausschnitte oder Durchgangslöchern von Schrauben liegt.

von Georg (Gast)


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C. W. schrieb:
> auch in der
> Machbarkeit sehr großer Öffnungen

Tenting, das Überspannen von Bohrungen durch die Photoschicht, ist 
sowieso ein Verfahren, das man sehr gut im Griff haben muss, und 
funktioniert prinzipbedingt nur mit Photo-Folie und perfekter 
Laminierungstechnik. Dazu müssen z.B. Restringe genau eingehalten 
werden. Für Bastler ist Tenting daher ziemlich ungeeignet. Jeder Fehler 
führt zu einer nicht vorhandenen Durchkontaktierung.

Georg

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