Forum: HF, Funk und Felder Kondensator mit Spektrum-Analyzer messen


von HF-Anfänger (Gast)


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Aus "Langeweile" habe ich mir einen Spektrum-Analyzer mit TG gekauft. 
Soweit so gut, ist alles recht spannend und erste Erfahrungen habe ich 
gesammelt.

Kann ich irgendwie mit dem Analyzer und seinem TG einigermaßen die 
Impedanz eines Kondensators bestimmen?

Welchen Testaufbau nimmt da? RC-Tiefpass mit 50 Ohm und dem zum 
messenden Kondensator? Was ist mit Fehlanpassungen usw.? Muss ich den 
Testaufbau nicht irgendwie kalibrieren? Oder trenne ich ein 50-Ohm-Koax 
auf und knalle den Kondensator einfach zwischen Innenleiter und Schirm? 
Oder bin ich total auf dem Holzweg?

von Hp M. (nachtmix)


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HF-Anfänger schrieb:
> Kann ich irgendwie mit dem Analyzer und seinem TG einigermaßen die
> Impedanz eines Kondensators bestimmen?

Nur für kleine Kapazitäten.
Du ergänzt den Kondensator mit einer Induktivität zu einem Schwingkreis 
und schaust, wo die Resonanz liegt.
Die Induktivität hast du (vorher oder nachher) auf die gleiche Weise mit 
einem bekannten Kondensator kalibriert.

von michael_ (Gast)


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HF-Anfänger schrieb:
> Aus "Langeweile" habe ich mir einen Spektrum-Analyzer mit TG gekauft.
> Soweit so gut, ist alles recht spannend und erste Erfahrungen habe ich
> gesammelt.

Man kauft sich einfach mal sowas, liest keine Bedienungsanleitung, hat 
keine Ahnung, keine Ahnung von Kondensatoren .....
Aber Spannung und Ektschen hat das doch.

von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

> HF-Anfänger schrieb:
>> Aus "Langeweile" habe ich mir einen Spektrum-Analyzer mit TG gekauft.
>> Soweit so gut, ist alles recht spannend und erste Erfahrungen habe ich
>> gesammelt.
>
> Man kauft sich einfach mal sowas, liest keine Bedienungsanleitung, hat
> keine Ahnung, keine Ahnung von Kondensatoren .....
> Aber Spannung und Ektschen hat das doch.

Ja, ein solches Gerät eignet sich gut zum Einbau in das
"Armaturenbrett" eines Science Fiktion-Raumschiffs. :-)

von Ralph B. (rberres)


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HF-Anfänger schrieb:
> Aus "Langeweile" habe ich mir einen Spektrum-Analyzer mit TG gekauft.
> Soweit so gut, ist alles recht spannend und erste Erfahrungen habe ich
> gesammelt.

Darf man fragen, welche Grundlagen du in Elektrotechnik insbesonders HF 
Technik hast?

Ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit, wann du den Eingang des 
Spektrumanalyzers gehimmelt hast.

Das Gerät ist dafür konstruiert um Die Frequenzspektren in einen 
Signalgemisch zu analysieren ( und das bei Pegel unter 10mW ).

Mit dem Trackinggenerator hättest du einen einfachen skalaren 
Netzwerkanalyzer. Hier muss man bereits wissen was man macht.

Der hier schon genannte umständliche Weg über die Resonanzfrequenz wäre 
machbar. Aber mit einen Bauteiletester für 39 Euro bei Ebay oder 
Funkamateurverlag geht das wesentlich einfacher und in der Regel genau 
genug.

Was du also benötigst wäre ein Bauteiletester oder wenn du ganz 
anspruchsvoll bist einen vektoriellen Netzwerkanalyzer.
Das letztere setzt aber wieder tiefgreifende Kenntnisse in der 
Netzwerktheorie voraus.


Ralph Berres

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mit einer "Antennenmessbrücke" könnte man vielleicht etwas mehr 
erfahren.

Der Impedanzverlauf eine Kondensators über der Frequenz ist zum Beispiel 
in epcos-Datenblättern zu finden, die Serienresonanz liegt meistens 
schon im Langwellenbereich.

von HF-Anfänger (Gast)


Angehängte Dateien:

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So, das Wochenende hat erste Ergebnisse gebracht. Ich habe mich von dem 
Artikel 
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/leiterplatten/articles/100049/ 
"inspirieren" lassen, und eine provisorische "Impedanz-Messvorrichtung" 
gebaut:

Dazu einfach zwei BNC-Buchsen auf ein Stück Leiterplatte und zwei 
Pi-Dämpfungsglieder á 6 dB aus diskreten Widerstände gebaut. Siehe Foto. 
Die zu messende Bauteile kommen zwischen die Massefläche und der kurzen, 
verzinnten, doppelten "Drahtbrücke".

Dann ein Kondensator 220nF und 1nF separat gemessen, und dann die 
Parallelschaltung aus beiden. Ich habe die Kondensatoren nur "geklemmt", 
d.h. nicht verlötet. Daher auch kleinere Unterschiede zwischen 
Screenshots SA und der Impedanzberechnung.

Auf jeden Fall sehen die Ergebnisse vielversprechend aus, und bei der 
Parallelschaltung sieht man wunderbar, warum das ein schlechte Idee ist.

Was mich nun aber interessiert: Wie kann ich aus den so gewonnen 
Messdaten eine Ersatzmodell erstellen? Ich würde gerne für jeden 
Kondensator das Ersatzmodell modellieren, damit ich anschließend in 
einer Simulation die Resonanz der Parallelschaltung der Beiden 
überprüfen kann.

Irgendjemand eine Idee dazu?

von Gerd E. (robberknight)


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Dafür wird gerne QUCS http://qucs.sourceforge.net/ benutzt. Dort kannst 
Du dann auch direkt S-Parameter-Dateien importieren.

Für solchen Spielchen ist der VNWA besser geeignet als ein Spekki+TG:
http://sdr-kits.net/VNWA3_Description.html

von michael_ (Gast)


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HF-Anfänger schrieb:
> Kann ich irgendwie mit dem Analyzer und seinem TG einigermaßen die
> Impedanz eines Kondensators bestimmen?

Ja das geht auch!
Bei sowas kommt mir immer das hier in den Sinn, dieser letzte Satz:
https://www.youtube.com/watch?v=_R5jhW0iX-s

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