Forum: Haus & Smart Home Estrichsensoren OneWire anschließen


von Klaus L. (keyel80)


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Hallo zusammen,

ich möchte in meinem Hausautomationssystem Estrichtemperatursensoren auf 
Basis ds1820 (1wire) verwenden. Konkret habe ich die vergessenen 
Varianten mit direkt angeschlossenem 1m langem Kabel im Blick.
Es stellt sich nun ganz praktisch die Frage, wie ich diese Sensoren mit 
meinem 1wire-Buskabel (grünes EIB-Kabel) im Estrich verbinde.

Ich dachte daran, im Estrich Unterputzdosen zu verwenden, die mit 
Silikon abzudichten und darin mit Wagon-Klemmen die Enden zu verbinden. 
So wirklich überzeugt bin ich davon aber nicht...

Welche Ideen habt ihr?

Grüße
Klaus

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wozu misst man die Estrichtemperatur? Geht es um ein nicht 
unterkellertes Haus?

von Tom P. (booner)


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Hei,

ich habe die Sensoren so eingebaut, dass das Kabelende nicht im Estrich 
liegt. 1m Anschlussleitung ist dafür ja mehr als ausreichend...

Allerdings habe ich die Sensoren selbst noch gar nicht an der Steuerung 
und ich frage mich, was ich mit dem Messwert überhaupt anfangen will.
Fußbodenheizung regle ich nur über die Vorlauftemperatur.


Grüße,

Tom

von Paul B. (paul_baumann)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Wozu misst man die Estrichtemperatur?

Er will wissen, wann der Estrich abgebunden hat, ohne immer wieder neue 
Fußspuren hinterlassen zu müssen.
;-)
mfG Paul

von Jörg S. (joerg-s)


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Tom P. schrieb:
> ich habe die Sensoren so eingebaut, dass das Kabelende nicht im Estrich
> liegt. 1m Anschlussleitung ist dafür ja mehr als ausreichend...
Ich hab auch gleich Sensoren (PT1000) mit passend langen Leitungen 
genommen das sie bis in die Unterverteilung reichen (max. 10m).

: Bearbeitet durch User
von grundschüler (Gast)


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nimm die vergossenen Sensoren mit Stecker. Darauf achten, dass es 
wirklich Ds18B20 und nicht die ungenauere Variante ist.

Ich habe meine Sensoren in einer Kerbe unter dem Teppich in der Nähe der 
FBH-Leitung liegen.

Die Steuerung der Heizung über die Fußbodentemperatur ist besser als 
über VL, RL oder Raumtemperatur, da das Wärmeempfinden am Meisten von 
der Strahlungswärme des Fußbodens abhängt.

von Oliver S. (phetty)


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Ich würde das in eine Schraubhülse einsetzen, so ein Sensor hält ja 
nicht ewig. Und dafür die Kacheln aufknattern ist auch keine schöne 
Sache.

von Tr (Gast)


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Klaus L. schrieb:
> Ich dachte daran, im Estrich Unterputzdosen zu verwenden, die mit
> Silikon abzudichten und darin mit Wagon-Klemmen die Enden zu verbinden.

Hmm das klingt nicht gut, an die Klemmstelle kommst du nie wieder ran 
und die Essigsäure vom Silikon wird den Leitungen auch nicht gut tun.

Ich würde ein Leerrohr einbauen und die Verbindung in einer UP-Dose 
neben den Steckdosen verstecken (mit Blindplatte).
Evtl. das Rohrende mit einem Stück Kupferrohr oder einer großen 
Tauchhülse verschließen, dann ist auch die Wärmeleitung zum Sensor 
besser.
Nimm dafür auf jeden Fall das betonfeste Rohr mit dicker Wandung.

von Berndi (Gast)


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Hallo, ich mache das so, dass ich eine Schalterdose in die WAND einputze 
für die Klemmstelle und von dort aus ein einseitig abgedichtetes 
Leerrohr bis zur Messstelle IM Estrich zwischen den 
Fußbodenheizungsrohren (auf Abstand zu den Rohren achten, damit die 
Wärmeübertragung über den Estrich und nicht den direkten Kontakt zu den 
Rohren erfolgt)So kann man den Sensor mit einer Einzugspirale leicht an 
seinen Platz schieben,leicht wieder herausziehen und auch leicht 
verklemmen.
MfG, Bernd

von Jürgen D. (poster)


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Klaus L. schrieb:
> die vergessenen
> Varianten

Wenn die schon vergessen worden sind warum dann nochmal den Estrich 
aufklopfen?
Geht das nicht auch einfach mit messen der Raumtemperatur?

von Berndi (Gast)


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Hallo,

Jürgen D. schrieb:
> Wenn die schon vergessen worden sind warum dann nochmal den Estrich
> aufklopfen?
> Geht das nicht auch einfach mit messen der Raumtemperatur?

Wenn Du die Raumtemeratur misst um die Bodentemperatur zu regeln wird 
das nix, weil, bis Du die Luft durch die Fußbodenheizung erwärmt hast, 
ist der Fußboden schon viel zu heiß.(Da bekommst Du furchtbar Käsefüße!) 
Du brauchst da eine gute thermische Übertragung aus der Masse der 
Estrichscheibe, denn DEREN Temperatur willst Du ja regeln und nicht jene 
der Raumluft wie man das bei einem konvetionsbasierten System macht.
Gruß, Bernd

von Klaus L. (keyel80)


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Hallo zusammen,

parallel habe ich weiter recherchiert und bin auf dieses sehr 
empfehlenswerte Dokument gestoßen: 
http://www.wiregate.de/download/Planungshandbuch_1-Wire.pdf

Wie auch hier empfohlen werde ich in Bodennähe ne UP-Dose setzen und von 
dort 20mm Lehrrohr samt Kupferhülse am Ende etwa 1m in den Estrich 
reinschieben. Mittig zwischen VL und RL natürlich.

Viele Grüße
Klaus

von Weinbauer (Gast)


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Estrich oder Raumtemperatur effektiv regeln zu wollen in nem heutigen 
Neubau ist aus meiner Sicht nur Aufwand, bring nicht wirklich viel.
Habe in meinem Neubau ne Menge Kabel für den Zweck gezogen, die heute 
blind liegen. Um das nicht falsch zu verstehen, die Kabel würd ich 
wieder rein legen, wenn man schon am Leitungen ziehen ist ist das nicht 
mehr der große Faktor und man hat die Option, aber meine Regler liegen 
mittlerweile im Keller und stauben zu. Heutige Bauweise von der Dämmung 
her erlaubt zwischen den Räumen bei FBH-Betrieb nur einen geringfügigen 
Temperaturunterschied weil die Gebäudehülle ziemlich dicht ist (sein 
sollte). Wenn man seinen hydraulischen Abgleich sorgfältig macht, das 
kann schon n paar Tage dauern bis man das raus hat, braucht man keine 
weitere Regelung mehr, dann geht das über Heizkurve des Wärmeerzeugers 
mit Außentemperaturfühler und gut.
Bei mir hab  ich so ca. 3 Wochen am Feinabgleich getüftelt, immer mal 
wieder abends durch die Räume, 10 Minuten drin aufhalten, subjektiv zu 
warm, dann Durchfluss etwas weniger, subjektiv kühl, dann etwas mehr.
FBH ist sehr träge, daher die Wiederholung über einige Tage. Irgendwann 
passt das dann.
Geregelt wird dann nur noch die VL von der Heizung her.
Fußpunkt und Steigung sind dann noch die Parameter. Was recht praktisch 
ist, wenn die Heizung per LAN oder WLAN konfigurierbar ist, das kann ich 
echt empfehlen für die Parametrierung.

von grundschüler (Gast)


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Weinbauer schrieb:
> Geregelt wird dann nur noch die VL von der Heizung her.

Du versuchst aus Außentemperatur und Vorlauftemperatur auf die 
notwendige Fußbodentemperatur zu schließen.

Bei mir geht die Heizung bei 22,4° Estrich an und bei 23,0° Estrich aus. 
Die Raumtemperatur ist dadurch immer angenehm. Eine Heizkurve, 
Steuerprogramm etc. braucht man gar nicht.

Der Umweg über die Messung der Vorlauftemperatur ist überflüssig.

von Weinbauer (Gast)


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grundschüler schrieb:
> Du versuchst aus Außentemperatur und Vorlauftemperatur auf die
> notwendige Fußbodentemperatur zu schließen.
>
> Bei mir geht die Heizung bei 22,4° Estrich an und bei 23,0° Estrich aus.
> Die Raumtemperatur ist dadurch immer angenehm. Eine Heizkurve,
> Steuerprogramm etc. braucht man gar nicht.
>
> Der Umweg über die Messung der Vorlauftemperatur ist überflüssig.

ja, genau so ist es. Als, wo miss Du denn die Estrichtemperatur ... 
bestenfalls an einem Punkt im Raum und mittelst dann aufs Gebäude 
runter. Nehmen wir den Fall sonniger Wintertag. Außentemperatur tief, 
Gebäudenordseite wird kühl, Südräume werden durch die Sonne via Fenster 
erwärmt. Dann werden Deine Südräume mitunter zu warm, während Du für die 
Nordseite die Heizung laufen lässt. Da die Südräume die Regler zu machen 
geht Dein hydraulischer Abgleich über die Wupper, Dein Durchfluss geht 
runter, Deine VL ggf. hoch, sprich Du fährst unnötig hohe 
Systemtemperaturen, wodurch die Energieeffizient runter geht. Je nach 
Heizsystem, z.B. Wärmepumpe bekommst Du zu wenig Durchfluss, woraus dann 
Hochdruckstörung resultiert. Das ist dann Bingo.
Wären alle Ventile offen würde der Gewinn auf der Südseite der Nordseite 
zugute kommen vgl. Solarthermie.

Anderes Szenario ... Winters 0° und -15° Je größer das Delta zwischen 
innen und außen, je größer die Verluste über Hülle und Fenster, sprich 
die Lufttemperatur sackt bei konstanter Estrichtemperatur bei -15 
deutlich gegenüber 0° ab, bei Berücksichtigung der AT kann das über die 
Heizkurve durch Anhebung um 0,5-1° kompensiert werden.

Das Nächste ist, damit ERR überhaupt was zum Regeln hat muss die 
Systemtempertur über der notwendigen Temperatur liegen damit das auch 
regeln kann, womit die Effizient leidet. FBH läuft aus meiner Erfahrung 
am Besten bei engem Verlegeabstand gutem Durchfluss und niedriger 
Systemtemperatur. Keine Hotspots im Boden, gleichmäßig angenehmes 
Raumklima.

von Weinbauer (Gast)


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PS: ich würde keine FBH mehr über Verlegeabstand 10cm verbauen. Bringt 
zwar n paar Kreise mehr aber man hat alle Optionen bzgl. Heizsystem 
offen und n paar Meter Rohr mehr oder weniger machen den Kohl nicht 
fett.
Hab in einem Gebäude dummerweise 20cm verlegt und in nem Anderen 10 bzw. 
5. Das sind Welten bzgl. Temperaturverteilung im Boden.
Vom Aufwand her, hab meine selber getackert, 3,5km Rohr in 2 Tagen. 
Nützlich ist ne Haspel und 2 Heizlüfter. Haspel mit Ring beim 
Heizkreisverteiler aufstellen, die Heizlüfter blasen Warmluft drauf, 
damit das Rohr etwas flexibler wird. eine Hand führt das Rohr, eine Hand 
den Tacker, ein Fuß korrigiert die Lage des Rohres und los gehts. 
Nützlich ist die Folie mit dem Glasfasergewebe und Raster drauf fürs 
eintackern. PE-Folie geht zwar auch, aber die Nadeln halten in den 
Fasern besser.

von Weinbauer (Gast)


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PPS: Zur Auslegung der FBH, hab die vom Heizungsbauer nochmal per OVPlan 
nachgerechnet und korrigiert (nach Oben), kann ich nur empfehlen.

von Weinbauer (Gast)


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>> 22,4° Estrich an und bei 23,0° Estrich aus

und genau so macht es meine Heizung im RL, wobei RL-Soll 
AT-(mit-)geführt wird

von grundschüler (Gast)


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Weinbauer schrieb:
> Dann werden Deine Südräume mitunter zu warm,

Die werden nicht zu warm. Die Sonne erwärmt den Fußboden auf z.B. 24° 
dann springt die Heizung nicht an.

Steuerung über Rücklauf ist

Weinbauer schrieb:
> und genau so macht es meine Heizung im RL

Steuerung über Rl ist schon mal besser als über Vl. Dann brauchst du 
aber vor der Messung Zirkulation, damit der Rl der Fußbodentemperatur 
entspricht. Fußboden direkt messen ist einfacher und deswegen besser: 
keine Zirkulation wenn die Heizung aus ist, keine Umrechnung über 
AT/Heizkurve.

von Weinbauer (Gast)


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Meine UWP läuft unter 10 Grad AT alle Halbe Stunde für 5 Minuten an zur 
Messung und hat ne Leistung von 25W. Bei Heizungsanforderung schalte ich 
eine zweite Pumpe von 35W zu um den Durchfluss auf 2500L/h anzuheben. 
Wieviel Strom wird das Ganze Regelgedöns ziehen? Ein Stellantrieb zieht 
gut 2W ...

von Weinbauer (Gast)


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PS: für RL-Messung brauchts exakt einen Sensor, der sogar schon in der 
Heizung verbaut ist. Für Estrichtemperatur brauchst Du wie viele?
Der RL gibt dir das Mittel aus der ganzen Hütte.

von grundschüler (Gast)


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Weinbauer schrieb:
> brauchst Du wie viele?

exakt einen im Referenzraum WZ.

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