Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Motor - Belastbarkeit der Kabel ausreichend


von Tobias S. (x12z34)


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Hallo zusammen,

ich muss Euch mal wieder nerven.

Für einen Trapezgewindespindel-Antrieb hatte ich mich nach passenden 
DC-Getriebemotoren umgesehen, die meine Anforderungen erfüllen:
- Drehzahl ohne "große Last" >=150 U/min
- Drehzahl bei 10Nm Last >=100 U/min
- max. Drehmoment >= 15-20Nm
- 12V / 24V, KEIN 230V/400V
- einfach von "Privat" kaufbar

Fündig geworden bin ich bei dem Hersteller Seefrid.
Ich hatte mich auch eigentlich schon für einen Motor entschieden:
626.081 (Datenblatt siehe 
http://seefrid.com/phocadownload/dcgm63t72.pdf)
Was mich bei diesem Motor jedoch sutzig macht, ist die Tatsache, dass 
mir die Zuleitungen mit 0.75mm² sehr dünn vorkommen, wenn der Motor laut 
Datenblatt bis 35A ziehen soll.

Bevor ich den Hersteller anschreibe, wollte ich Euch einfach mal um Rat 
fragen, vielleicht übersehe ich etwas Wichtiges?

Im Datenblatt steht nichts davon, dass der Motor nur für Aussetzbetrieb 
(z.B. ED10%) oder so zugelassen ist.
Ist das implizit bei Schneckengetriebmotoren so, dass die nicht ED100% 
betrieben werden dürfen?
Oder werden Zuleitungen nur auf das Nenndrehmoment (hier 1.5Nm) 
ausgelegt. Dieser Motor würde dann etwa 4-5A ziehen, was mit 0.75mm² 
noch gut machbar wäre...

Mich mich jemand aufklären?

von Frank B. (frank501)


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Tobias S. schrieb:
> wenn der Motor laut
> Datenblatt bis 35A ziehen soll.

Je nach Leitungslänge würde ich da 6-10mm² verwenden.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Tobias S. schrieb:
> Oder werden Zuleitungen nur auf das Nenndrehmoment (hier 1.5Nm)
> ausgelegt. Dieser Motor würde dann etwa 4-5A ziehen, was mit 0.75mm²
> noch gut machbar wäre...
Ja sicher wird das so sein.
Mit über 30A als Dauerstrom würde wohl eh nicht nur das Kabel qualmen,
sondern auch die Motorwicklung abbrennen.
Für den kurzen Moment des Anlaufs (einige 10...100ms) oder einer 
möglichen Lastspitze , macht es dem dünnen Kabel aber nix aus (wegen 
Wärmekapazität).
Gruß Öletronika

von Tobias S. (x12z34)


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Hallo zusammen,

zu meiner Schande muss ich gestehen, ganz vergessen zu haben, dass ich 
diesen Thread gestartet hatte. Deshalb kam auch bisher keine Antwort von 
mir.

Danke an alle, die sich Gedanken gemacht haben.
In der Zwischenzeit habe ich auch wieder etwas Neues gelernt (soll hin 
und wieder auch mal vorkommen ;-) )

Aus dem Diagramm im Anhang (aus dem Katalog von "Valeo Motors & 
Actuators") geht hervor, dass der Motor gar nicht über seinen 
theoretisch möglichen Drehmoment-Bereich genutzt werden darf.

Dauerbetrieb ist nur bis zum Nenndrehmoment zugelassen, bei höherem 
Drehmoment beginnt der Aussetzbetrieb.
Und der Bereich, in dem der Motor theoretisch die größte mechanische 
Leistung abgeben kann, darf nur für sehr kurze Zeit betreten werden...

Wie man also aus dem Diagramm ablesen kann, ist es falsch, den Motor so 
zu dimensionieren, dass er längere Zeit im Bereich der größten 
mechanischen Leistung arbeitet.
Im Gegenteil: Nur etwa grob ein Sechstel des gezeigten 
Drehmoment-Bereiches darf länger genutzt werden, nämlich der Bereich 
zwischen Null und Nenndrehmoment.

Jetzt wird mir auch klar, warum die Leitungen so dünn waren:
Der Motor, den ich in meinem ersten Post angesprochen habe, braucht beim 
Nenndrehmoment so grob 6-8A.
Das ist zwar schon beinahe an der Grenze des 0.75mm², aber noch 
realistisch...

Der Support von seefrid, den ich angeschrieben hatte (und dem an dieser 
Stelle ein großes Lob gebührt, denn sie haben wirklich schnell und 
ausführlich geantwortet!), hat mir auch erklärt, dass auch die Getriebe 
(besonders, wenn es Kunststoff-Zahnräder sind), nicht auf "hohe" 
Belastungen ausgelegt sind. Drehmomente signifikant über den 
Nenndrehmoment führen zu stark erhöhten Verschleiß...

Ich habe gelernt: Es sollte konstruktiv verhindert werden, dass der 
Motor "auf Block" fahren kann, weil weder die Motorwicklungen, noch die 
Zuleitung, noch das Getriebe diese hohen Drehmomente bzw. den hohen 
Strom lange mitmachen.

Kann das Blockieren mechanisch nicht verhindert werden, muss eine (z.B. 
Strom-)Überwachung implementiert werden, um den Motor zu schützen

Tobias

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