Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug SMD löten, welches Equipment?


von appl_ (Gast)


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Hallo Leute,

ich habe mir vorgenommen ein ausreichendes und etwas professionelleres 
Equipment für mein SMD Lötvorhaben zu besorgen.

Sollte für iPhone und Macbook Platinen eingesetzt werden.
Dazu meine Frage:

- Welches PC-Mikroskop könntet ihr mir empfehlen? sollte auf einem iMac 
laufen
- Welche Halterungen für die Platinen sind notwendig?
- Welche SMD Heißluft Fön Varianten? nehme mal an Heißluft ist besser 
als Lötkolben für die SMD Teile?


Danke schonmal

von nemesis... (Gast)


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appl_ schrieb:
> nehme mal an Heißluft ist besser
> als Lötkolben für die SMD Teile?

Aus dieser Frage schließe ich mal, dass du noch gar keinen Plan
hast, wofür welches Equipment geeignet ist und was nicht?
Hast du überhaupt schon mal eine Platine gelötet?
Lies dich doch erst mal so etwas schlau:
https://de.wikipedia.org/wiki/Surface-mounted_device
Und bei Youtube findest du sicher ein paar interessante Videos dazu.

von appl_ (Gast)


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Doch habe ich, und trotzdem hätte ich gerne Antworten auf meine Fragen 
und nicht wie unwissend ich doch bin.

Wäre nett einfach ein paar hilfreiche antworten auf meine Fragen, die 
brauche ich doch spätestens nachdem ich deinen Wikipedia Artikel gelesen 
habe

von Don (Gast)


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appl_ schrieb:
> Dazu meine Frage:
>
> - Welches PC-Mikroskop könntet ihr mir empfehlen? sollte auf einem iMac
> laufen

Gar keines. Wenn du ein Mikroskop willst, dann ein Stereomikroskop. 
Dafür muss man allerdings etwas tiefer in die Tasche greifen.

> - Welche Halterungen für die Platinen sind notwendig?

Geschmackssache. Manche schwören auf die "dritte Hand", andere haben 
sowas nie gebraucht.

> - Welche SMD Heißluft Fön Varianten? nehme mal an Heißluft ist besser
> als Lötkolben für die SMD Teile?

Heißluft ist gut zum auslöten. Einlöten mit normaler Lötstation. Hier 
sind Übung und Erfahrung das wichtigste.

von Rene H. (Gast)


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appl_ schrieb:
> - Welches PC-Mikroskop könntet ihr mir empfehlen? sollte auf einem iMac
> laufen
> - Welche Halterungen für die Platinen sind notwendig?
> - Welche SMD Heißluft Fön Varianten? nehme mal an Heißluft ist besser
> als Lötkolben für die SMD Teile?

- PC Mikroskop? Damit wirst du beim kontrollieren glücklich, aber nicht 
beim Löten. Ein Müller Stereomikroskop kann ich empfehlehlen.

- kommt drauf an, entlöten: Heissluft, einlöten: Kolben. Empfehlung: JBC

von Dominik B. (dominikban)


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Für deinen Zweck wirst du wahrscheinlich eher weniger mit 
konventionellem SMD Löten per Hand zu tun haben. Im Endeffekt taugt 
jeder bessere Lötkolben mit ausreichend feinen Spitzen und 
Temperaturregelung etwas für Kleinteile.

Für die BGA Chips gibt es diverse Lötstationen ab ~300€. Prinzipiell ist 
jede geeignet, allerdings haben sich mit der Zeit Infrarot Stationen als 
besser herausgestellt. Das Temperaturprofil, welches du später nutzt 
macht dabei auch viel aus.

Ich bevorzuge für feine Arbeiten eine Lupe. Sollte es mal noch kleiner 
werden, habe ich ein USB Mikroskop für 15€ aus China. Vom Bild her ist 
die zwar ganz okay, aber Halterung und Fokuspunkt taugen nicht für 
Arbeiten darunter. Ich empfehle hier ein wenig mehr zu investieren.

MfG

von F. F. (foldi)


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Zum  löten Heißluftfön oder Lötstation. Ist Geschmackssache. Ich nehme 
lieber Luft.
Dann setze ich dabei eine Lesebrille mit 4 Dioptrien auf. Gibt mehr 
Freiheit als Lupe und alles andere.
Helles Licht ist auch sehr wichtig.
Dazu habe ich eine billige Schwenkarmlampe vom Ikea auf Led umgebaut. 
War anfangs so hell, dass ich den Strom wieder runter gedreht habe.
Wenn es viel werden sollte, würde ich über einen Ofen nachdenken.
Einfach mal anfangen und sehen wie es sich entwickelt.

von Jan (Gast)


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Ich steig mal in die Frage ein.
Ich hab schon länger die ZD-931 Lötstation, die ist OK für den Preis.

Für SMD Bauteile eignet die sich jedoch kaum weil:
- meiste Lötspitzen sind zu groß
- der Lötkolben an sich ist sehr groß, man ist viele cm vom Bauteil weg

Ich hab schon viel mit SMD Stationen von Ersa und Weller gelötet und
suche aber was günstigeres mit kleinem Kolben.

Was haltet ihr von der:
http://www.amazon.de/dp/B004RKZK68/ref=wl_it_dp_o_pC_nS_img?_encoding=UTF8&colid=X7KZ1FNTMQJK&coliid=I1M4Y5OLQPJ993

Preislich meine Vorstellung, Bewertungen sind gut. Hat jemand Erfahrung 
damit? Hauptsächlich werde ich 0603, 0805 Löten und QFP Gehäuse 
fixieren...

von appl_ (Gast)


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Danke für eure Tipps und Hilfen Leute.

Preislich hätte ich schon ein Budget das auch etwas Professionelleres 
zulässt

Habe einige YouTube Videos gesehen wo wirklich gut unter "USB Mikroskop" 
gearbeitet wurde und das hat mir ziemlich gut gefallen..

Ich habe einen iMac 27" Retina und denke dass da eine USB Kamera 
wirklich unglaublich gute und scharfe Bilder liefern würde


Könnte mir natürlich zu der USB Kamera wenn die nicht so optimal zum 
einlösen aller Bauteile ist auch ein normales Mikroskop


Was bzw. welche BGA Station würdet ihr empfehlen für die 1-2mm kleinen 
Chips auf den iPhone Platinen?

Gibt es auch eine Empfehlung für ein Multimeter zum messen der 
Widerstände etc. ?

Danke schonmal

von nemesis... (Gast)


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appl_ schrieb:
> Preislich hätte ich schon ein Budget das auch etwas Professionelleres
> zulässt

Für die Arbeit oder fürs Hobby?  Hier geht das schnell in den
4-stelligen Bereich, somit für Hobbyzwecke eher unwahrscheinlich
und eine Fehlinvestition kann schnell den Job kosten.

appl_ schrieb:
> Was bzw. welche BGA Station würdet ihr empfehlen für die 1-2mm kleinen
> Chips auf den iPhone Platinen?

Das dürfte wohl dein Budget sprengen. Diese Königsdisziplin wird
wohl bei deinem Kenntnisstand nicht zu schultern sein.

> Gibt es auch eine Empfehlung für ein Multimeter zum messen der
> Widerstände etc. ?

Je teurer, desto besser. Ein Multimeter eignet sich nicht nur
zur Widerstandsmessung, sondern auch zur AC/DC-Spannungsmessung/
Strommessung, bei einigen Modellen auch zur Kapazitätsmessung.

Bemühe doch mal die Forensuche, denn darüber wurde schon zig-mal
was geschrieben.

von appl_ (Gast)


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nemesis... schrieb:
> Für die Arbeit oder fürs Hobby?  Hier geht das schnell in den
> 4-stelligen Bereich, somit für Hobbyzwecke eher unwahrscheinlich
> und eine Fehlinvestition kann schnell den Job kosten.

Für die Arbeit, also zurzeit wird nur ausgetauscht und defekte Platinen 
an ein anderes Unternehmen weiter gegeben. Die Investition sollte 
einmalig sein und damit wird natürlich auch Profit geschlagen.. eben ein 
Gerät das für alle SMD Bauteile ausreicht und eine saubere Arbeit 
ermöglicht

nemesis... schrieb:
> Das dürfte wohl dein Budget sprengen. Diese Königsdisziplin wird
> wohl bei deinem Kenntnisstand nicht zu schultern sein.

Natürlich kann man im Vorhinein nicht alles können.. mit den Geräten 
wird natürlich auch gelernt und gelernt

nemesis... schrieb:
> Je teurer, desto besser. Ein Multimeter eignet sich nicht nur
> zur Widerstandsmessung, sondern auch zur AC/DC-Spannungsmessung/
> Strommessung, bei einigen Modellen auch zur Kapazitätsmessung.


Also wie gesagt soweit das man normale iPhone Platinen gut bearbeiten 
kann.. möchte nicht zweimal kaufen das kann manchmal teurer sein als 
gleich ein Gerät für die Zukunft.. zudem wäre es auch möglich "auf die 
Firma" Steuerfrei aus D (wohne in Ö) zu bestellen.. da spart man sich 
auch einige Euros

von Wolfgang (Gast)


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Dominik B. schrieb:
> Im Endeffekt taugt jeder bessere Lötkolben mit ausreichend feinen
> Spitzen und Temperaturregelung etwas für Kleinteile.

Du hast auch noch nie ernsthaft SMD gelötet, oder?

Kaum einer wird auf die Idee kommen, bei Pinabständen unterhalb von 
vielleicht 50mil mit einer feinen Spitze irgendwelche Einzelpins löten 
zu wollen. Guck dir mal ein paar Videos zu dem Thema bei YouTube an, 
z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=5uiroWBkdFY&t=89

von Christian L. (cyan)


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appl_ schrieb:
> Was bzw. welche BGA Station würdet ihr empfehlen für die 1-2mm kleinen
> Chips auf den iPhone Platinen?

Die Frage ist auch, ob man überhaupt die nötigen Chips zu kaufen 
bekommt. Viele dieser Chips in solchen Consumer Produkten sind kaum auf 
dem freien Markt zu bekommen, da es sich häufig um kundenspezifische 
Chips handelt.

von appl_ (Gast)


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Christian L. schrieb:
> Die Frage ist auch, ob man überhaupt die nötigen Chips zu kaufen
> bekommt. Viele dieser Chips in solchen Consumer Produkten sind kaum auf
> dem freien Markt zu bekommen, da es sich häufig um kundenspezifische
> Chips handelt.

Doch, die ganzen Chips für die iPhone Platinen gibt es in China, 
aliexpress etc. also das sollte nicht das Problem sein

von Dominik B. (dominikban)


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Wolfgang schrieb:
> Dominik B. schrieb:
>> Im Endeffekt taugt jeder bessere Lötkolben mit ausreichend feinen
>> Spitzen und Temperaturregelung etwas für Kleinteile.
>
> Du hast auch noch nie ernsthaft SMD gelötet, oder?
>
> Kaum einer wird auf die Idee kommen, bei Pinabständen unterhalb von
> vielleicht 50mil mit einer feinen Spitze irgendwelche Einzelpins löten
> zu wollen. Guck dir mal ein paar Videos zu dem Thema bei YouTube an,
> z.B.
> https://www.youtube.com/watch?v=5uiroWBkdFY&t=89

Der Lötkolben war auch eher für Widerstände und Kondensatoren gedacht. 
Ich habe bei solchen Chips tatsächlich schon alle Pins einzeln 
eingelötet. Wirklich funktional ist das aber nicht, da hast du Recht.

MfG

von F. F. (foldi)


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Wenn du damit professionell arbeiten willst, dann kaufe ein 
Tischmultimeter.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Christian L. schrieb:
> appl_ schrieb:
>> Was bzw. welche BGA Station würdet ihr empfehlen für die 1-2mm kleinen
>> Chips auf den iPhone Platinen?
>
> Die Frage ist auch, ob man überhaupt die nötigen Chips zu kaufen
> bekommt. Viele dieser Chips in solchen Consumer Produkten sind kaum auf
> dem freien Markt zu bekommen, da es sich häufig um kundenspezifische
> Chips handelt.

Das wird wohl kein Problem sein, da sich beim TO bald eine Sammlung 
"nicht mehr reparaturfähiger" Geräte ansammeln wird.

von nemesis... (Gast)


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Der TO sollte vielleicht mal etwas konkreter beschreiben was
er denn da wirklich vor hat. Wenn er eine eigene Firma für
Reparaturen aufmachen will, wird der Kenntnisstand sehr
wahrscheinlich nicht reichen. Wenn die Tätigkeit ein Job
sein soll, dann sollte die Firma erst mal für Schulung und
Erfahrung sammeln sorgen. Keinesfalls sollte hier
Investitions-Verantwortung delegiert werden, weil das sehr
wahrscheinlich schief geht. Hierfür ist fundiertes Fachwissen
und -erfahrung unerlässlich. Was man machen kann und das machen
viele Firmen, die schauen, wie die Konkurrenz das macht und mit
welchem Equipment. Dann ist man als Newbie aus der Verantwortung
raus und muss sich nicht für Versagen verantworten, wenns dann nicht
funzt.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Naja, wenn der TO seine PLZ rausrückt, bietet ihm hier vielleicht jemand 
aus seiner Nähe einen Grundkurs "zerstörungsfreies SMD-Löten" an.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Marcus H. schrieb:
> "zerstörungsfreies SMD-Löten"

Ein SMD-Bauteil zerstörungsfrei einzulöten ist kein Problem. Ein 
Auslöten ist schon erheblich schwerer. "Endlich, das Bauteil bewegt 
sich, jetzt ziehen. Huh, wieso ist jetzt die Hälfte der Pads weg?"

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Dimitri R. schrieb:
> Ein SMD-Bauteil zerstörungsfrei einzulöten ist kein Problem.
Das glaubte der Fertiger auch, der mir ein komplettes Fertigungslos 
geschrottet hat, weil er die MPU-6050 (MEMS!) bei der Nacharbeit eines 
nebenliegenden Bauteils überhitzt hat. :(

von Rene H. (Gast)


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appl_ schrieb:
> Natürlich kann man im Vorhinein nicht alles können.. mit den Geräten
> wird natürlich auch gelernt und gelernt

An einer Smartphone Platine, da werden sich Deine Kunden aber freuen.

Du hinterlässt den Eindruck, dass Du absoluter Neuling auf dem Gebiet 
bist. Löten ist hauptsächlich Erfahrung mit Bauchgefühl. Da kann man nur 
wenig "lernen". Bei Smartphone Platinen haben Profis schon Respekt. Das 
ist eine Klasse für sich.

Ich will Dir Dein Vorhaben nicht ausreden, nur, dass Du Dir das wirklich 
gut überlegst ob es so Zielführend ist/sein kann.

Grüsse,
René

von Lars B. (larsb)


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https://www.youtube.com/channel/UCl2mFZoRqjw_ELax4Yisf6w

Der hat wohl eine Reparatur werkstatt für Apple Produkte in New York und 
macht videos wie er sachen repariert. Mit so kleinen Bauteilen zu 
hantieren erfordert schon eine ruhige Hand.

Da  kann man auch sehen was für werkzeug benutzt wird.
Das ist nicht gerade günstig.

von Stefan M. (derwisch)


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Naja, SMD Bauteilgrössen unterhalb von "0402" sind sicher in Smartphones 
verbaut.
Das ist eine sehr riskante Übung. Die Abmessungen des Bauteils kann man 
mit guten Augen noch beherrschen, aber beim Auslöten sind oft andere 
Bauteile sehr dicht nebenan und im Weg. Und dann wirds schwierig.

Ich empfehle eine Lötpinzette ( mit zwei beheizten Spitzen ) von Weller.
Ich habe so eine und möchte sie nicht mehr hergeben.
für Widerstände Kondensatoren und manche Transistoren wird dann zum 
Auslöten keine Heißluft benötigt.
Einfach mit der Pinzette von der Platine runterheben.
Beim Anfassen werden die Lötstellen sofort flüssig.
Das mindert den Temperaturstress für die Platine und für umliegende 
Bauteile.

von Heinz L. (ducttape)


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Bitte versteh das Folgende nicht als Herablassung, ich versuche hier 
wirklich Dir zu helfen. Auch weil ich WEISS was es für 'ne Lernkurve 
darstellt SMD Chips zu löten.

Zuallererst: Fang nicht einfach damit an, iPhones, oder irgendwelche 
Mobiltelefone, zu reparieren. Das wird ausser teuer nicht viel. Da ist 
nur mehr ganz wenig 0402 drin und dafür sehr, sehr viel das kleiner ist.

Und 0402 war bereits 1x0.5mm.

Die Investition hier wird weniger das Geld und mehr die Zeit sein. SMD 
"von Hand" löten braucht unheimlich viel Erfahrung, sehr viel Geduld und 
jede Menge Training. Ja, es geht. Wie viele YouTube Videos beweisen. Was 
die Videos nicht zeigen sind die tausenden verkokelten Teile die beim 
Üben dran glauben mußten. Hier willst Du, glaub mir das bitte, mit 
Widerständen und Kondensatoren üben bevor Du in die Nähe eines Chips 
gehst. Weil es wird hunderte kosten bis das mal wirklich "richtig" 
läuft.

Fang mit irgendwas großem an. 0805 oder so. Die kannst Du auch ohne 
Stereomikroskop gut sehen und bekommst mal ein Gefühl dafür wie's läuft. 
Du wirst dabei lernen dass der Zinnblob auf dem Pad UNHEIMLICH hoch ist 
(und Du so 'n Mist wie Verzinnen in Zukunft läßt bzw. tatsächlich mit 
SMD-Paste arbeitest, genau deswegen nämlich) und ein Liter Flußmittel in 
etwa eine angemessene Menge darstellt um das irgendwie hinzubiegen.

Lern mal ein Gefühl für SMD-Steine zu bekommen. Ätz Dir 'ne Platine mit 
Lötpads runter (gern auch eine wo viele Steine nebeneinander liegen, 
dann hast auch gleich noch den Lerneffekt zum Thema "wie erhitze ich das 
Teil daneben nicht so dass das Einlöten von Teil B zum Auslöten von Teil 
A wird" dabei) und löte 'n Haufen 0805er.

Dann löte das Ganze unter dem Stereomikroskop. Glaub's mir, ist 'ne ganz 
andere Welt. Das ist wie Klavierspielen auf zwei Keyboards. Du hast am 
Anfang ABSOLUT kein Gefühl dafür wo die Lötspitze ist. Kleiner Tip zum 
Stereomikroskop: Nimm 'n billiges. Ausser Dich stören die versengten 
Stellen wo Du mit dem Kolben gegengefahren bist während Du versucht hast 
zu lernen wo zum Henker der Kolben denn jetzt "wirklich" ist während Du 
durch die Optik guckst nicht an dem ar...teuren Zeiss Teil. Und 
beobachte dabei wie ungenau Du ohne das Ding gelötet hast und wie schwer 
es ist mit dem Teil zu löten.

Dann kannst Du auch anfangen den Schwierigkeitsgrad zu steigern und mal 
kleinere SMD-Bausteine verwenden. Angeblich soll es in Sagen und 
Legenden Leute geben die 01005 noch per Hand löten können. Bei mir war 
bei 0402 Ende. Aber ich bin ja auch schon alt, da schlägt der verfrühte 
Parkinson halt zu.

Und sollte Dir das den Aufwand wirklich wert sein, insbesondere den 
zeitlichen weil eins ist die Sache nie, nämlich schnell mal eben fertig, 
nun, dann kannst Du immer noch anfangen darin zu investieren.

von appl_ (Gast)


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Marcus H. schrieb:
> Das wird wohl kein Problem sein, da sich beim TO bald eine Sammlung
> "nicht mehr reparaturfähiger" Geräte ansammeln wird.

Ich habe fast alle iPhone Chips mittlerweile lagernd, außer natürlich 
den Prozessor

nemesis... schrieb:
> Der TO sollte vielleicht mal etwas konkreter beschreiben was
> er denn da wirklich vor hat. Wenn er eine eigene Firma für
> Reparaturen aufmachen will, wird der Kenntnisstand sehr
> wahrscheinlich nicht reichen. Wenn die Tätigkeit ein Job
> sein soll, dann sollte die Firma erst mal für Schulung und
> Erfahrung sammeln sorgen. Keinesfalls sollte hier
> Investitions-Verantwortung delegiert werden, weil das sehr
> wahrscheinlich schief geht. Hierfür ist fundiertes Fachwissen
> und -erfahrung unerlässlich. Was man machen kann und das machen
> viele Firmen, die schauen, wie die Konkurrenz das macht und mit
> welchem Equipment. Dann ist man als Newbie aus der Verantwortung
> raus und muss sich nicht für Versagen verantworten, wenns dann nicht
> funzt.

Ich habe schon eine Firma die mit dem Austausch von defekten Mainboards 
und Teilen arbeitet.. möchte mich jedoch zusätzlich auf die Reparatur 
spezialisieren da dadurch Kosten sparen, zurzeit arbeiten wir mit einer 
externen Firma zusammen die uns diese Arbeit übernimmt.

Und zwar ist der SMD Löttechniker der die iPhone Platinen repariert ein 
ehemaliger Schlosser der sich durch YouTube Videos in der Arbeit selbst 
geschult hat, also keine Sorge ich schaffe das schon :)

Rene H. schrieb:
> Ich will Dir Dein Vorhaben nicht ausreden, nur, dass Du Dir das wirklich
> gut überlegst ob es so Zielführend ist/sein kann.

Habe ich, danke auch für eure Fürsorge, aber bitte einfach zum Thema 
passend antworten.. verstehe irgendwie nicht wieso so viele geil drauf 
sind Menschen neues was sie lernen wollen raus zu reden, glaube kaum das 
irgendein Profi hier als Profi auf die Welt gekommen ist.. und ob ich 
"unnötig" mein Geld in solche Ausrüstung investiere, bleibt doch mein 
Kaffee :)

Stefan M. schrieb:
> Ich empfehle eine Lötpinzette ( mit zwei beheizten Spitzen ) von Weller.
> Ich habe so eine und möchte sie nicht mehr hergeben.
> für Widerstände Kondensatoren und manche Transistoren wird dann zum
> Auslöten keine Heißluft benötigt.
> Einfach mit der Pinzette von der Platine runterheben.
> Beim Anfassen werden die Lötstellen sofort flüssig.
> Das mindert den Temperaturstress für die Platine und für umliegende
> Bauteile.

Vielen Danke, genau solche Hilfen und Tipps brauche ich :)

Heinz L. schrieb:
> Und sollte Dir das den Aufwand wirklich wert sein, insbesondere den
> zeitlichen weil eins ist die Sache nie, nämlich schnell mal eben fertig,
> nun, dann kannst Du immer noch anfangen darin zu investieren.

Auf alle Fälle, dies ist meine berufliche Zukunft, also ich werde mit 
Platinen immer zu tun haben, und das nicht nur Macbook Platinen sondern 
Platinen aller Apple Produkte.. iPod, iPad, iPhone..

Die Frage wäre dann noch, gibt es spezielle Geräte für das einlöten der 
BGA Chips ?

von F. F. (foldi)


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appl_ schrieb:
> Die Frage wäre dann noch, gibt es spezielle Geräte für das einlöten der
> BGA Chips ?

Ich habe auch mal einen Typen kennen gelernt, der arbeitet bei einem 
Baustoffhändler. Als wir ins Gespräch kamen und ich so ein bisschen von 
Elektronik erzählte, taute er immer mehr auf und er hat dann seinen 
Angaben zu Folge wohl auch schon BGA mit abenteuerlichen Mitteln 
umgelötet. Es soll funktioniert haben (anfangs nicht, aber später). Der 
Typ hat nichts in dieser Richtung gelernt gehabt und meinte nur, "Wieso, 
kaputt ist es doch eh schon!"

@TO
Zur Heißluft würde ich gern noch was sagen. Die Lötstationen sind 
eigentlich ziemlich ähnlich, du solltest nur darauf achten, dass du alle 
möglichen Düsen dafür kaufen kannst. Es gibt verschieden große Düsen für 
xQFxx, auch eine ganz dünne Düse ist wichtig. Aber selbst ohne spezielle 
Düsen kann man QFN löten und auch auslöten. Muss man halt eine dünne 
Düse nehmen und immer im Kreis drum rum.

von nemesis... (Gast)


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appl_ schrieb:
> Die Frage wäre dann noch, gibt es spezielle Geräte für das einlöten der
> BGA Chips ?

Klar gibts die, aber die Chinesen haben auch Techniken die mit
Lötzinnballs und Schablonen auskommen. Ist aber nicht auf jeder
Baugruppe anwendbar. Youtube hat da einige Beispiele anzubieten.
Ansonsten hier einige Lötstationen:

https://www.google.de/search?hl=de&site=imghp&tbm=isch&source=hp&biw=1016&bih=625&q=bga+l%C3%B6tstation&oq=bga+l%C3%B6tstation&gs_l=img.12..0i30.3967.11453.0.15325.14.6.0.8.8.0.180.815.0j6.6.0....0...1ac.1.64.img..0.14.859.bIoU6vo9KHg

von appl_ (Gast)


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F. F. schrieb:
> @TO
> Zur Heißluft würde ich gern noch was sagen. Die Lötstationen sind
> eigentlich ziemlich ähnlich, du solltest nur darauf achten, dass du alle
> möglichen Düsen dafür kaufen kannst. Es gibt verschieden große Düsen für
> xQFxx, auch eine ganz dünne Düse ist wichtig. Aber selbst ohne spezielle
> Düsen kann man QFN löten und auch auslöten. Muss man halt eine dünne
> Düse nehmen und immer im Kreis drum rum.

War ja das Thema das durch Heißluft die benachbarten Bauteile 
beschäftigt werden könnten.. wäre hierbei nicht hilfreich einfach 
Alu-Klebeband zu verwenden?

nemesis... schrieb:
> Klar gibts die, aber die Chinesen haben auch Techniken die mit
> Lötzinnballs und Schablonen auskommen. Ist aber nicht auf jeder
> Baugruppe anwendbar. Youtube hat da einige Beispiele anzubieten.
> Ansonsten hier einige Lötstationen:

Habe ich schonmal gemacht bei GPUS, nur da liegt die Schwierigkeit dass 
durch das Flussmittel und des heißläuft Gerätes die kleinen Lötkügelchen 
ineinander schmelzen :/ da kann man schon einige Stunden und 
Arbeitsschritte investieren damit nur die Lötbällchen sich ordentlich 
fixieren..

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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appl_ schrieb:
> War ja das Thema das durch Heißluft die benachbarten Bauteile
> beschäftigt werden könnten.. wäre hierbei nicht hilfreich einfach
> Alu-Klebeband zu verwenden?

Kannst du schon machen, nur würde ich die andere Seite des Klebebandes 
dranlassen, damit es nicht klebt.

appl_ schrieb:
> Habe ich schonmal gemacht bei GPUS, nur da liegt die Schwierigkeit dass
> durch das Flussmittel und des heißläuft Gerätes die kleinen Lötkügelchen
> ineinander schmelzen :/ da kann man schon einige Stunden und
> Arbeitsschritte investieren damit nur die Lötbällchen sich ordentlich
> fixieren..

Dann solltest du mit dem Luftdruck runtergehen und evtl. mit der Wärme 
hoch.


Und sorry, aber ich weiß nicht, was ihr alle habt. Ob es jetzt 0805 ist 
oder 01005, das Prinzip ist genau gleich, wenn man verstanden hat, wie 
man lötet. Ja, man braucht ruhige Hände und muss sich unter dem 
Stereomikroskop (es ist ja eigentlich eine Stereolupe) zurechtfinden, 
aber daran gewöhnt man sich schnell.

Ein Problem, das ich momentan selbst mit einem Chip habe und auch auf 
dich im iPhone Bereich zukommen wird, ist Underfill. Ein Harz, das unter 
dem Chip sitzt und beim Sturz die Lötverbindung schützen soll. Einige 
fräsen heute den Chip mit einer CNC-Fräse weg, um die Pads zu schützen.

Sonnst ist alles keine Zauberei, es sei denn, du möchtest den sog. Long 
Screw Damage reparieren. Denn da wirst du echte Probleme bekommen, 
Jumber zwischen den Leitungen zu legen. Aber alles Andere ist halb so 
schlimm.

Klar wirst du Fehler machen, Pads werden verschwinden, du wirst Bauteile 
grillen, aber das gehört zum Lernen einfach dazu. Allerdings ist es 
besser die Erfahrungen an einem toten Board evtl. mit iCloud Lock oder 
von einem iPhone 234 zu machen, als auf einem 6s Board eines Kunden.

von nemesis... (Gast)


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appl_ schrieb:
> Habe ich schonmal gemacht bei GPUS, nur da liegt die Schwierigkeit dass
> durch das Flussmittel und des heißläuft Gerätes die kleinen Lötkügelchen
> ineinander schmelzen :/ da kann man schon einige Stunden und
> Arbeitsschritte investieren damit nur die Lötbällchen sich ordentlich
> fixieren..

Dann hast du das nicht begriffen. Mit der Schablone wird eine
wirksame Trennung der Kugeln vorgenommen, so das auf jeden Pad
auf dem BGA-Chip immer nur eine Kugel aufgeschmolzen werden kann.
Wenn die Chinesen das können, sollte das, sofern man den Vorgang
verstanden und handwerklich nicht zwei linke Hände hat, selbst
auf einfachem Niveau möglich sein.
Schau dir mal Videos an wie man Reballing macht:
https://www.youtube.com/watch?v=97nxZwHG5bA

von appl_ (Gast)


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Dimitri R. schrieb:
> Ein Problem, das ich momentan selbst mit einem Chip habe und auch auf
> dich im iPhone Bereich zukommen wird, ist Underfill. Ein Harz, das unter
> dem Chip sitzt und beim Sturz die Lötverbindung schützen soll. Einige
> fräsen heute den Chip mit einer CNC-Fräse weg, um die Pads zu schützen.

Ist dieses Harz denn so wichtig? bzw. ist die normale Benutzbarkeit und 
Funktion eingeschränkt? soweit ich mitbekommen habe kommen auf mich 
hauptsächlich BGA chips zu, wäre dies empfehlenswerter mit einer BGA 
machine zu bearbeiten? oder reicht da ein heißluft bzw. Kolben aus?

Dimitri R. schrieb:
> Sonnst ist alles keine Zauberei, es sei denn, du möchtest den sog. Long
> Screw Damage reparieren. Denn da wirst du echte Probleme bekommen,
> Jumber zwischen den Leitungen zu legen. Aber alles Andere ist halb so
> schlimm.

Also damit versteht sich die Leiterbahn wieder zu verbinden? (Jumper 
legen).. ich denke wenn man den dreh heraus hat sollte die standard 
chips wie, Connectorchip, Wlan, backlight etc. schon zu machen sein

Dimitri R. schrieb:
> Klar wirst du Fehler machen, Pads werden verschwinden, du wirst Bauteile
> grillen, aber das gehört zum Lernen einfach dazu. Allerdings ist es
> besser die Erfahrungen an einem toten Board evtl. mit iCloud Lock oder
> von einem iPhone 234 zu machen, als auf einem 6s Board eines Kunden.

Genau so habe ich es auch vor gehabt, ich hab mind 20-30 Platinen bei 
denen ich mich rantasten könnte.. bei denen ich die Funktion im 
Nachhinein ebenfalls testen könnte..

Was ist jedoch dabei an Lot am empfehlenswertesten? Lötpaste oder in 
jedem Fall Lötzinn?

von appl_ (Gast)


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Wisst ihr vll wie das Gerät heist das der in seinen Videos verwendet: 
https://www.youtube.com/user/rossmanngroup/videos

Es ist ein Stereo + USB Mikroskop.. ich denke das wäre das ideale für 
diese Arbeit?

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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nemesis... schrieb:
> Dann hast du das nicht begriffen. Mit der Schablone wird eine
> wirksame Trennung der Kugeln vorgenommen, so das auf jeden Pad
> auf dem BGA-Chip immer nur eine Kugel aufgeschmolzen werden kann.

Sorry, aber da hast du es nicht begriffen.
Sobald die BGA Bauteile immer kleiner werden - und wir sprechen hier vom 
Reballing beim Smartphone - werden auch die Kugeln kleiner. Bei diesen 
Größen verwendet man keine Kugeln mehr, die man auf das Board streut, 
sondern Lötpaste, die in die Schablone eingefüllt wird. Bläst man zu 
stark mit der Heißluft, kann es passieren, dass eine Lotkugel, die sich 
gerade erst geformt hat, herausspringt und sich mit einer zweiten 
vereinigt.

appl_ schrieb:
> Ist dieses Harz denn so wichtig? bzw. ist die normale Benutzbarkeit und
> Funktion eingeschränkt? soweit ich mitbekommen habe kommen auf mich
> hauptsächlich BGA chips zu, wäre dies empfehlenswerter mit einer BGA
> machine zu bearbeiten? oder reicht da ein heißluft bzw. Kolben aus?

Nimm z.B. den U2 Chip eines iPhones ab 5s. Das ist so ein Chip, der 
immer kaputtgeht, weil die Leute das 800€ Smartphone an einem 1€ 
Ladegerät laden. Unter und um diesem Chip befindet sich das Harz. 
Erwärmst du einfach nur den Chip bis zur Schmelztemperatur des Lotes, 
kannst du den Chip nicht auslösen, da er noch unten festklebt. Wendest 
du etwas mehr Kraft auf, dann kommt der Chip mit den Pads von der 
Platine. Einige versuchen das Harz unter dem Chip wegzukratzen, mit 
mäßigem Erfolg. Deshalb nehmen viele Leute da heute eine Fräse und 
fräsen diesen Chip vom Board.

Die BGA-Rework Stationen kannst du heute vergessen, die brauchst du nur 
um größere Chips auszutauschen, wie z.B. Grafikkarten, CPUs, Chipsätze.

appl_ schrieb:
> Also damit versteht sich die Leiterbahn wieder zu verbinden? (Jumper
> legen)..

Ja, so ungefähr ;)

appl_ schrieb:
> Was ist jedoch dabei an Lot am empfehlenswertesten? Lötpaste oder in
> jedem Fall Lötzinn?

Ich kenne selbst genug Leute, die mit Lötpaste arbeiten. Ich kann es 
nicht. Da fehlt mir aber auch das Feingefühl die richtige Menge an Paste 
an die richtige Stelle des Boards zu bringen ohne dass die ganze 
Umgebung aussieht, wie ein Schlachtfeld.

Und welches Lot du verwendest, musst du selbst für dich ausprobieren. An 
bleihaltigem Lot gibt es entweder das Sn60Pb40, also das Standard-Lot. 
Fließt sehr gut, hat allerdings einen relativ großen Übergang vom festen 
zum flüssigen Zustand. Dadurch können schlechte Lötstellen entstehen, 
insb. auf so kleinem Raum.

Dann gibt es das Sn63Pb37, das hat einen Schmelzpunkt, also entweder ist 
es fest oder flüssig, aber nicht so breiförmig, wie das Sn60Pb40. Fließt 
allerdings auch nicht so schön. Wenn man Sn63Pb37 verwendet, dann 
braucht man seeeeeeeeeeeeehr viel Flussmittel. Und wenn man sehr viel 
Flussmittel braucht, sollte man es nicht einatmen, also braucht man eine 
Lötrauchabsaugung. Ist alles nicht "ohne".

Ach ja, für dich wäre "Roses" für den Anfang auch ein gutes Lot zum 
Entlöten von Bauteilen, da du damit den Schmelzpunkt von Lötstellen sehr 
stark senken kannst. Dann kannst du mit niedrigen Temperaturen arbeiten.

appl_ schrieb:
> Es ist ein Stereo + USB Mikroskop.. ich denke das wäre das ideale für
> diese Arbeit?

Mit USB hat es nichts zutun.
Das Mikroskop auf den Videos ist ein Am Scope mit einem Trinocular. Oben 
ist auf dem C-Mount eine Kamera montiert, die ein Bild per HDMI 
rausgibt. Mit USB sind nur kleine Frameraten möglich und du hast einen 
sehr großen Lag zwischen Realität und Bild auf dem Bildschirm.

Trotzdem lötet man in der Regel nicht mit dem Bildschirm, da auch der 
kleine Lag des HDMI schon bei der Baugröße entscheidend ist.

von appl_ (Gast)


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Dimitri R. schrieb:
> Ach ja, für dich wäre "Roses" für den Anfang auch ein gutes Lot zum
> Entlöten von Bauteilen, da du damit den Schmelzpunkt von Lötstellen sehr
> stark senken kannst. Dann kannst du mit niedrigen Temperaturen arbeiten.

Und was wäre da der grundlegende Nachteil von "roses" ?

Werde dann auch mal die Paste ausprobieren wenn nicht erheblich mehr 
Nachteile vorhanden sind, da man finde ich Paste gut mit 
Pinzettenspitzen dosieren kann..

Dimitri R. schrieb:
> Mit USB hat es nichts zutun.
> Das Mikroskop auf den Videos ist ein Am Scope mit einem Trinocular. Oben
> ist auf dem C-Mount eine Kamera montiert, die ein Bild per HDMI
> rausgibt. Mit USB sind nur kleine Frameraten möglich und du hast einen
> sehr großen Lag zwischen Realität und Bild auf dem Bildschirm.
>
> Trotzdem lötet man in der Regel nicht mit dem Bildschirm, da auch der
> kleine Lag des HDMI schon bei der Baugröße entscheidend ist.

Ich hätte gerne beide da ich dies auch für die Dokumentation bräuchte.

Also HDMI oder auch für meinen iMac ein Thunderbolt Anschluss wäre 
optimal in Kombination mit einem Preis/Leistungs Stereo Mikroskop.. 
Empfehlungen?

Vom Equipment her: Lötstation, "USB"-Mikroskop, Stereomikroskop und ein 
Multimeter .. brauche ich da Erfahrungsgemäß sonst noch was? so 
zusatzgadgets wie zb. die Lötpinzette.. gibt es da sonst was, was die 
Arbeit erleichtert?

von nemesis... (Gast)


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appl_ schrieb:
> Werde dann auch mal die Paste ausprobieren wenn nicht erheblich mehr
> Nachteile vorhanden sind, da man finde ich Paste gut mit
> Pinzettenspitzen dosieren kann..

Träum weiter, du Pfuscher. Du bist einfach nicht lernfähig aber
das war ja schon längst klar, bei dem was du so reflektierst.

Ich denke mal, dass das Thema hier endgültig gestorben ist,
weil du Ratschläge ignorierst und alles besser weißt.
Das ist nicht Zielführend.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Bevor ich dir konkret auf die Frage antworte würde ich dann doch gerne 
wissen, was du an Kapital für die ganze Sache hast.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Hast Du eigentlich schon eine Cerankochplatte?

von appl_ (Gast)


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Dimitri R. schrieb:
> Bevor ich dir konkret auf die Frage antworte würde ich dann doch gerne
> wissen, was du an Kapital für die ganze Sache hast.

Also das Budget wäre so ca. bei 1000€..

Eben bevor ich doppelt kaufe, es jedoch beruflich ausüben werde will ich 
gleich mit ordentlichem Material auch lernen

Das Equipment sollte also für maximal iPhone Platinen völlig ausreichend 
sein

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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appl_ schrieb:
> Das Equipment sollte also für maximal iPhone Platinen völlig ausreichend
> sein

Sorry, aber ist dir klar, dass iPhone Platinen momentan in etwa das 
Maximum sind, Reparaturen auf Logic-Board Ebene angeht?

appl_ schrieb:
> Eben bevor ich doppelt kaufe, es jedoch beruflich ausüben werde will ich
> gleich mit ordentlichem Material auch lernen

Für 1.000€ wirst du dir kein ordentliches Material kaufen können.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Na dann formulieren wir die Aufgabenstellung doch einfach um.
Rework Arbeitsplatz für wenig Geld:

SMD-Löt Starterkit:

Lubbe - 
http://www.pollin.de/shop/dt/MTM3ODk0OTk-/Werkstatt/Werkzeuge/Sonstiges/Stirnlupe_mit_Beleuchtung.html

Fön - 
http://www.pollin.de/shop/dt/NjQ4OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Heissluft_Loetstation_ZD_939_mit_4_Spezialduesen.html

Kochplatte - 
http://www.amazon.de/Severin-KP-1091-Kochplatte-wei%C3%9F/dp/B007HMQO18/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1461623612&sr=8-4&keywords=kochplatte

Löteisen - 
http://www.pollin.de/shop/dt/NTY4OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Loetkolben_230_V_25_50_W.html

Greifer - 
http://www.reichelt.de/EP-110/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=40411&artnr=EP+110&SEARCH=smd+pinzette

Fluxkompensator - 
http://www.reichelt.de/FL-33/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=98663&artnr=FL+33&SEARCH=fluxi

Kupferfeindraht - 
http://www.reichelt.de/ENTL-TLITZE-00/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=7388&artnr=ENTL%C3%96TLITZE+00&SEARCH=l%F6tlitze

Tiefengugger zur Kontrolle nach der BGA-Löterei - 
http://www.ebay.de/itm/ISOVOLT-mobile-160m-Industrie-Rontgengerat-Rontgengenerator-Rontgenrohre-/152046695025?hash=item2366b07271:g:GtQAAOSwjVVVqPci


@TO: Für einen verhältnismäßig billigen Crashkurs könnte man zwei 
funktionsfähige, baugleiche iPhones beschaffen und nacheinander deren 
Bauteile swappen.
Wenn dann jeder Baustein auf der anderen Platine sitzt und beide 
Telefone funktionieren, dann gilt der Kurs als bestanden.

Ich könnte mir vorstellen, das als Fernkurs anzubieten.
Teilnahmegebühr 100€ zzgl. Materialkosten.
Darf beliebig oft wiederholt werden.
Nach dem Bestehen gibt's ein Zertifikat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marcus H. schrieb:

> Tiefengugger zur Kontrolle nach der BGA-Löterei -
> 
http://www.ebay.de/itm/ISOVOLT-mobile-160m-Industrie-Rontgengerat-Rontgengenerator-Rontgenrohre-/152046695025?hash=item2366b07271:g:GtQAAOSwjVVVqPci

Meinst du, der wäre mit einem Preisvorschlag von 855,83 (Restmenge
der 1000 Euro) zufrieden?

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Marcus H. schrieb:
>
>> Tiefengugger zur Kontrolle nach der BGA-Löterei -
>>
> 
http://www.ebay.de/itm/ISOVOLT-mobile-160m-Industrie-Rontgengerat-Rontgengenerator-Rontgenrohre-/152046695025?hash=item2366b07271:g:GtQAAOSwjVVVqPci
>
> Meinst du, der wäre mit einem Preisvorschlag von 855,83 (Restmenge
> der 1000 Euro) zufrieden?

Fragen kostet nichts. Und falls der TO wider Erwarten den Zuschlag nicht 
bekommen sollte, kann er sich immer noch an einen Zahnarzt seines 
Vertrauens wenden.
Mit dem restlichen Equipment kann man mit etwas Übung erfahrungsgemäß 
schon an Platinen arbeiten.

Es fehlt halt noch das ganze andere Zeugs, um die Geräte bis zur 
Platinenebene zu zerlegen - aber es klang so als ob der TO da 
ausgestattet ist. Die Werkzeuge dazu sind ja schon länger bekannt - 
http://home.datacomm.ch/ezzat_boulos/mumien/ablauf.htm

von W.A. (Gast)


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nemesis... schrieb:
> Schau dir mal Videos an wie man Reballing macht:
> Youtube-Video "How to... Reball ? - BGA Reballing Exercise for 50mm Chip
> of a Computer Motherboard"

Mit der Videoqualität verrät man keine Betriebsgeheimnisse :-(

von appl_ (Gast)


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Dimitri R. schrieb:
> Sorry, aber ist dir klar, dass iPhone Platinen momentan in etwa das
> Maximum sind, Reparaturen auf Logic-Board Ebene angeht?

Ja ist mir klar, deswegen wird auch dahin trainiert. Dachte mir Anfangs 
zuerst nur an defekten Macbook Platinen zu üben.. also ich habe schon 
nen gesunden Hausverstand :)

Dimitri R. schrieb:
> Für 1.000€ wirst du dir kein ordentliches Material kaufen können.

Dann erhöhen wir den Betrag, jedoch würde ich schon gerne wissen welche 
Equipment sich in welchem Preisrahmen befindet.. einige Beispiele vll

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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appl_ schrieb:
> Dann erhöhen wir den Betrag, jedoch würde ich schon gerne wissen welche
> Equipment sich in welchem Preisrahmen befindet.. einige Beispiele vll

Soll ich mal anfangen?

ca. 1.000€ für ein Mikroskop
ca. 400€ für eine normale Lötstation
ca. 1.200€ für eine Heißluft Lötstation
ca. 1.000€ für eine Micro-Tweezers Lötstation
ca. 700€ für eine Lötrauchabsaugung
ca. 200€ für ein Labornetzteil
ca. 200€ für einen Multimeter
ca. 600€ für einen Oszilloskop
ca. 500€ für Verbrauchsmaterial + Werkzeug

von appl_ (Gast)


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Dimitri R. schrieb:
> ca. 1.000€ für ein Mikroskop
> ca. 400€ für eine normale Lötstation
> ca. 1.200€ für eine Heißluft Lötstation
> ca. 1.000€ für eine Micro-Tweezers Lötstation
> ca. 700€ für eine Lötrauchabsaugung
> ca. 200€ für ein Labornetzteil
> ca. 200€ für einen Multimeter
> ca. 600€ für einen Oszilloskop
> ca. 500€ für Verbrauchsmaterial + Werkzeug

Verbrauchsmaterial + Werkzeug 500€ ? nicht böse sein, ich verstehe 
jedoch wirklich nicht wie sich der Preis da rechtfertig..

Bzw. interessant wäre der Unterschied zwischen einer 200€ heller 
lötstation und einer um 400€ was die um 400€ viel besser kann für dieses 
Lötvorhaben..

Werde mal nachgooglen..

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dimitri R. schrieb:
> ca. 1.000€ für ein Mikroskop

Wir haben uns in der Firma ein Kern OZL-445 zugelegt, da bekommt man
für knapp die Hälfte dieses Betrags eigentlich schon ein recht nettes
Gerät.

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> Wir haben uns in der Firma ein Kern OZL-445 zugelegt, da bekommt man
> für knapp die Hälfte dieses Betrags eigentlich schon ein recht nettes
> Gerät.

Trinokular mit C-Mount und gleichzeitigem Sehen mit beiden Augen + 
Kamera und einem Ständer, bei dem man sich das Mikroskop zu sich ziehen 
kann, wenn man es braucht? Und einem Arbeitsabstand, bei dem man löten 
kann?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dimitri R. schrieb:

> Trinokular

Nein, brauchen wir nicht.  Wir gucken nur durch. ;)

Klar, "Trino" ist immer teurer.

> Und einem Arbeitsabstand, bei dem man löten
> kann?

Ja.  80 mm (oder so ähnlich, sitze jetzt nicht davor)

von nemesis... (Gast)


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Langsam könnt ihr mal aufhören mit diesem Quatsch.
Der TO bekommt das sowieso nicht gerafft. Merkt man
an seinen Posts, dass das ne Nummer zu groß für ihn ist.
Mich würde mal interessieren, was er beruflich gelernt hat.
Vermutlich gar nichts.

von F. F. (foldi)


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Heißluft 1000 Euro. Meine für 49 Euro lötet auch.

von nemesis... (Gast)


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F. F. schrieb:
> Meine für 49 Euro lötet auch.

Mit allen Düsen?

von appl_ (Gast)


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Und wie rechtfertigt man das 1200€ heißluft Gerät? :/

Mehr als Heißluft und passenden dünnen düsen vorne, was kann da so teuer 
sein ?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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F. F. schrieb:
> Meine für 49 Euro lötet auch.

Ja.  Naja.  Ich kenne beide.  Geschenkt würde ich die Weller
allemal nehmen :), die Billigteile sind vergleichsweise schon eine
Nummer „krückiger“.  Im Preis-Leistungs-Verhältnis sind sie zwar
trotzdem besser, aber nur ihres geringen Preises wegen.

von Rene H. (Gast)


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appl_ schrieb:
> Und wie rechtfertigt man das 1200€ heißluft Gerät? :/
>
> Mehr als Heißluft und passenden dünnen düsen vorne, was kann da so teuer
> sein ?

Und Du willst wirklich Smartphones reparieren?

Mach Dich mal schlau mit google, was das für Stationen sein könnten, den 
Unterschied erkennt man sehr schnell.

von F. F. (foldi)


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appl_ schrieb:
> Und wie rechtfertigt man das 1200€ heißluft Gerät? :/
>
> Mehr als Heißluft und passenden dünnen düsen vorne, was kann da so teuer
> sein ?

Luft, Hitze, Regelbarkeit, das ist alles klasse, aber leider habe ich 
ein Model mit Bajonettverschluss gekauft. Da passen die Düsen nicht 
drauf, die ich noch gern hätte. Aber das umzubauen ist nun auch nicht 
der Kracher.

von appl_ (Gast)


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Ich verstehe nicht wieso man bei solchen Sachen immer so übertreibt, 
entweder kennt ihr euch auch nicht aus oder wollt ihr eure "geheimen" 
infos nicht rausrücken..

Ich bin ein Einzelunternehmer der sich in die SMD Welt einarbeiten will 
und der sich im Vorhinein schon das geeignete und "ordentliche" 
Equipment zulegen will, damit ich auch weiterhin Platinen von Kunden 
selber reparieren und diagnostizieren kann, mehr nicht

Also wie einige Spaßvögel hier, die nichts besseres zu tun haben als zu 
provozieren, lasst es sein :) ich lese die Nachrichten sowieso nicht..

Alle anderen danke für die Hilfe und Info, und trotzdem wäre ich sehr 
erfreut wenn mir jemand der sich auskennt im Preisrahmen von 1000-1500€ 
einfach das Equipment mal aufzählt das für so etwas benötigt wird. Ich 
weis leider nicht was da so am Markt gibt und die Auswahl ist auch viel 
zu groß, zudem spuckt google auch nicht das nötige aus..

Danke schonmal an die normalen Menschen hier

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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appl_ schrieb:
> Ich verstehe nicht wieso man bei solchen Sachen immer so übertreibt

Da übertreibt niemand.

Du bekommst hier teilweise den Rat von anderen Leuten, die genau wie
du sowas als Einzelunternehmer machen (nicht ich, andere hier).  Es
ist nun an dir, deren Rat zu ignorieren oder zu überlegen, ob nicht
doch was dran ist.

Du weißt, wer zu billig kauft, kauft zweimal.

von nemesis... (Gast)


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appl_ schrieb:
> Ich verstehe nicht wieso man bei solchen Sachen immer so übertreibt,
> entweder kennt ihr euch auch nicht aus oder wollt ihr eure "geheimen"
> infos nicht rausrücken..

Weil du noch nicht unter Beweis gestellt hast, dass du über die
Fähigkeiten verfügst, damit klar zu kommen. Nur weil du einen
Führerschein hast und Autofahren darfst, kannst du noch keinen
Formel-1-Boliden fahren.(Auch wenn der Lappen dafür gar nicht
erforderlich ist).

> Ich bin ein Einzelunternehmer der sich in die SMD Welt einarbeiten will
> und der sich im Vorhinein schon das geeignete und "ordentliche"
> Equipment zulegen will, damit ich auch weiterhin Platinen von Kunden
> selber reparieren und diagnostizieren kann, mehr nicht

Du bist schon, oder du möchtest? Eine wichtige Info, denn es ist
durchaus möglich, dass du das gar nicht darfst. Hier in meiner Region
haben nämlich einige solcher Spaßvögel Probleme, weil die einen
Meister einstellen wollen, oder besser müssen, weil die Gewerbeaufsicht
da Druck macht. Muss nicht überall so sein, aber kann. Wenn du dann
am Markt plötzlich solche gefahrgeneigten Leistungen anbietest kann
das Verhängnis schon am Lauern sein.

> Also wie einige Spaßvögel hier, die nichts besseres zu tun haben als zu
> provozieren, lasst es sein :) ich lese die Nachrichten sowieso nicht..

Vorher willst du denn wissen, dass eine Nachricht für dich unnütz ist,
wenn du die sowieso nicht liest? Da  musst du schon intelligentere 
Argumente bringen. Du nennst die User Spassvögel, wir nennen die
Verantwortungsvoll, insbesondere wenn du nur Kleckerinformationen
bereit stellst. Zum einen muss so was auch Zielführend sein und zum
anderen übernehmen User für ihren Rat ja auch Verantwortung damit
Informationen nicht missbraucht werden oder jemanden schaden, je nach
Threadthema.

> Alle anderen danke für die Hilfe und Info, und trotzdem wäre ich sehr
> erfreut wenn mir jemand der sich auskennt im Preisrahmen von 1000-1500€
> einfach das Equipment mal aufzählt das für so etwas benötigt wird. Ich
> weis leider nicht was da so am Markt gibt und die Auswahl ist auch viel
> zu groß, zudem spuckt google auch nicht das nötige aus..

Wenn du selbständig bist, dann haben deine Konkurrenten meist auch ein
Interesse an dir. Wäre also dann nur recht und billig wenn du auch
Interesse an deinen Mitbewerbern hast und zeigst. So kann man
Marktnischen, die andere Mitbewerber nicht bedienen wollen/können,
für sich profitabel zu Nutze machen, aber dafür muss man auch
Kaufmännisch/Unternehmerisch denken und handeln. Daher ist es also
wirklich kein schlechter Rat sich mit seinen Mitbewerbern auseinander
zu setzen wie die das machen und mit welchem Equipment. Pfiffige 
Selbständige haben so nämlich mehr Erfolg. Zusätzlich gibts auch
noch Fachmessen, wo die gewünschte Technik angeboten wird und nicht
nur das. Hier Tipps zu bekommen, ist bei der Sachlage nicht zielführend
und deshalb gehst du auch leer aus, weil wir nämlich von deinem Konzept
einfach nicht überzeugt sind. Hilfe wird hier nur gewährt, wenn
man dafür auch Dankbarkeit und Respekt von dir erwarten kann, aber
dafür reichen deine Umgangsformen nicht aus. Wenn du solche Feinheiten
ignorierst, wirst du eben ignoriert. Alles klar?  Wenn Google dir nicht
die gewünschten Informationen liefert, muss das nicht an Google liegen,
sondern an dem, der vor der Mattscheibe sitzt. Da spielt der IQ nämlich
auch eine Rolle.

> Danke schonmal an die normalen Menschen hier

Zu denen du natürlich gehörst?

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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appl_ schrieb:
> Ich verstehe nicht wieso man bei solchen Sachen immer so übertreibt,
> entweder kennt ihr euch auch nicht aus oder wollt ihr eure "geheimen"
> infos nicht rausrücken..

Ich übertreibe nicht.
Du willst doch ein Mikroskop haben, gleich mit Triokular und Kamera 
drauf, damit du das ganze dokumentieren kannst. Ich sage dir, was das 
ganze kostet.

Du sagst, du möchtest SMD Komponenten eines iPhone Boards reparieren. 
Ich sage dir, dass es handwerklich eine der anspruchsvollsten Jobs ist, 
den man in dem Bereich machen kann.

Du möchtest wissen, was wir für eine Ausrüstung verwenden damit du dir 
etwas "ordentliches" kaufen kannst. Ich sag es dir.

Klar gibt es Leute wie z.B. Jörg Wunsch, die sagen, dass das ganze auch 
etwas günstiger geht, wenn du die Geräte nicht von JBC kaufst sondern 
von Weller oder ERSA oder Hakko, allerdings ändert es nicht die 
Größenordnung der Investition.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dimitri R. schrieb:
> etwas günstiger geht, wenn du die Geräte nicht von JBC kaufst

Dazu habe ich nicht geraten. ;-)  Ich würde meine JBC gegen keine
Weller eintauschen, günstiger sind die sowieso kaum.  (OK, hatten wir
hier schon mal, Weller hat wohl inzwischen auch mit direkt beheizten
Patronen nachgezogen, aber die sind dann teurer als JBC.)

Bezüglich des Mikroskops war ich nur selbst etwas erstaunt, dass es
da mittlerweile auch preiswertere Teile gibt, ohne dass es gleich
„Neuschrott“ wäre.  Aber ich geb' dir völlig recht, wenn man was
dokumentieren will, ist die Variante mit der fest montierten Kamera
(trinokular) auf jeden Fall besser, aber eben auch teurer.

von Marcus H. (Firma: www.harerod.de) (lungfish) Benutzerseite


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Wie wäre es mit einer Betriebsführung beim Leiterplattenbestücker, inkl. 
Demonstration eines Rework-Arbeitsplatzes?
Alternativ bietet sich ein Messebesuch an.

von appl_ (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Du bekommst hier teilweise den Rat von anderen Leuten, die genau wie
> du sowas als Einzelunternehmer machen (nicht ich, andere hier).  Es
> ist nun an dir, deren Rat zu ignorieren oder zu überlegen, ob nicht
> doch was dran ist.

Ich ignoriere nicht, aber ein Heißluftfön für 1200€ ? .. wäre nicht 
schlecht falls sich jemand auskennt mal zu sagen was man da kauft, und 
ob ich das dringend benötige. Ich kenne eben Leute die arbeiten mit 
einem 40€ Heißluftfön und haben eine Erfolgsquote von von 100% beim 
Alan-Chip Tausch eines iPhone 5 und andere Widerstände auf Platinen.. 
deswegen ist mir da die Investition zb. beim Heißluftfön irgendwie so 
wie ein Nike und ein Prada Schuh, beide erfüllen den selben Zweck 
bestens..

nemesis... schrieb:
> Weil du noch nicht unter Beweis gestellt hast, dass du über die
> Fähigkeiten verfügst, damit klar zu kommen. Nur weil du einen
> Führerschein hast und Autofahren darfst, kannst du noch keinen
> Formel-1-Boliden fahren.(Auch wenn der Lappen dafür gar nicht
> erforderlich ist).

Aber mit nem Führerschein kann ich starten und üben, und genau da liegt 
der Punkt.. ich brauch einfach das "optimalste" Produkt um einfach nicht 
doppelt zu kaufen.. aber irgendwo angeben mit den Geräten will ich 
natürlich auch nicht..

nemesis... schrieb:
> Du bist schon, oder du möchtest? Eine wichtige Info, denn es ist
> durchaus möglich, dass du das gar nicht darfst. Hier in meiner Region
> haben nämlich einige solcher Spaßvögel Probleme, weil die einen
> Meister einstellen wollen, oder besser müssen, weil die Gewerbeaufsicht
> da Druck macht. Muss nicht überall so sein, aber kann. Wenn du dann
> am Markt plötzlich solche gefahrgeneigten Leistungen anbietest kann
> das Verhängnis schon am Lauern sein.

Ich bin schon, nur das ich Teile austausche und nicht repariere. 
Reparaturen werden eben an eine externe Firma weitergeleitet, was ich 
jedoch in Zukunft selber machen möchte..

Ausgebildet bin ich in Österreich als "HTL Ingenieur(nur in Österreich 
anerkannter Ing. Titel)".. mit Schwerpunkt Mechatronik

Dimitri R. schrieb:
> Ich übertreibe nicht.
> Du willst doch ein Mikroskop haben, gleich mit Triokular und Kamera
> drauf, damit du das ganze dokumentieren kannst. Ich sage dir, was das
> ganze kostet.
>
> Du sagst, du möchtest SMD Komponenten eines iPhone Boards reparieren.
> Ich sage dir, dass es handwerklich eine der anspruchsvollsten Jobs ist,
> den man in dem Bereich machen kann.
>
> Du möchtest wissen, was wir für eine Ausrüstung verwenden damit du dir
> etwas "ordentliches" kaufen kannst. Ich sag es dir.
>
> Klar gibt es Leute wie z.B. Jörg Wunsch, die sagen, dass das ganze auch
> etwas günstiger geht, wenn du die Geräte nicht von JBC kaufst sondern
> von Weller oder ERSA oder Hakko, allerdings ändert es nicht die
> Größenordnung der Investition.

Trotzdem würde ich gern wissen wie man ein "Heißluftfön" mit 1200€ 
rechtfertigen kann?.. ich sage nicht es sei Blödsinn oder so, sondern 
wäre nur über eine Erklärung erfreut wieso ich in ein Heißluftfön 1200€ 
stecken soll..

Marcus H. schrieb:
> Wie wäre es mit einer Betriebsführung beim Leiterplattenbestücker, inkl.
> Demonstration eines Rework-Arbeitsplatzes?
> Alternativ bietet sich ein Messebesuch an.

Ich komme aus Österreich.. müsste mal eben schauen ob und wann wir 
solche Messen überhaupt haben :/

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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appl_ schrieb:
> Alan-Chip Tausch eines iPhone 5

Was ist denn ein Alan-Chip?

appl_ schrieb:
> Trotzdem würde ich gern wissen wie man ein "Heißluftfön" mit 1200€
> rechtfertigen kann?.. ich sage nicht es sei Blödsinn oder so, sondern
> wäre nur über eine Erklärung erfreut wieso ich in ein Heißluftfön 1200€
> stecken soll..

Weil es eben kein Heißluftföhn ist, sondern eine Lötstation. Ich drücke 
auf einen Knopf am Handteil und ca. 2 Sekunden später kommt vorne die 
Luft mit der Temperatur raus, die ich gerne hätte. Und zwar gradlinig, 
sodass sie fast nur das Bauteil erwärmt, auf das ich "ziele" und nicht 
die ganze Platine drum herum.

Die Temperatur und Druck der Luft wird konstant gehalten, egal was ich 
mache. Die billigen Stationen schließen in der Regel weit über das Ziel 
hinaus, bevor die runterregeln. Und auch die Schwankungen in der 
Temperatur sind enorm.

appl_ schrieb:
> und haben eine Erfolgsquote von von 100% beim
> Alan-Chip Tausch eines iPhone 5 und andere Widerstände auf Platinen..

Was sind für dich 100%? 100% Erfolgsquote beim Auslöten und Einlöten 
eines Chips zu erreichen ist nicht schwer. Nur ob der Chip und alles um 
den Chip herum funktioniert und wie lange nach der Reparatur das so 
bleibt, ist entscheidend.

von appl_ (Gast)


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Dimitri R. schrieb:
> Was ist denn ein Alan-Chip?

Sry automatische korrigierung vom Mac OS.. meine damit "W-Lan Chip"..

Dimitri R. schrieb:
> Weil es eben kein Heißluftföhn ist, sondern eine Lötstation. Ich drücke
> auf einen Knopf am Handteil und ca. 2 Sekunden später kommt vorne die
> Luft mit der Temperatur raus, die ich gerne hätte. Und zwar gradlinig,
> sodass sie fast nur das Bauteil erwärmt, auf das ich "ziele" und nicht
> die ganze Platine drum herum.
>
> Die Temperatur und Druck der Luft wird konstant gehalten, egal was ich
> mache. Die billigen Stationen schließen in der Regel weit über das Ziel
> hinaus, bevor die runterregeln. Und auch die Schwankungen in der
> Temperatur sind enorm.

Ahso, kannst du mir da vll. ein konkretes Beispiel mal zeigen die sowas 
beinhaltet? bzw. gibt es da einen Begriff wie zb. bei den Mikroskopen 
"Trinokular"..

Dimitri R. schrieb:
> Was sind für dich 100%? 100% Erfolgsquote beim Auslöten und Einlöten
> eines Chips zu erreichen ist nicht schwer. Nur ob der Chip und alles um
> den Chip herum funktioniert und wie lange nach der Reparatur das so
> bleibt, ist entscheidend.

Ich kann dir wirklich nur sagen das was ich in der Firma zurück bekomme.

Also zurückgekommen bis jetzt ist nur ein "reflow" eines Kunden.. die 
getauschten Chips sind noch nicht zurück gekommen obwohl die Reparatur 
mit 24 Monaten Garantie gemacht wird. Einige Reparaturen sind schon über 
1 Jahr her.. die Quote ist finde ich schon ganz in Ordnung. Auch die 
bisher reparierten Connector-Chips sind auch noch nicht zurück gekommen.

von appl_ (Gast)


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von Rene H. (Gast)


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appl_ schrieb:
> Ich weis jetzt nicht ob diese Frage dumm ist, aber kann mir jemand
> von
> euch erklären welchen Vorteil dieses Mikroskop:
>
> https://www.pce-instruments.com/deutsch/index.htm?...
>
> im Gegensatz zu dem:
>
> https://www.pce-instruments.com/deutsch/index.htm?...
>
> für meine Bedürfnisse? .. also wie gesagt normale Macbook, iPad, iPod,
> iPhone Platinen werden darauf bearbeitet

Für Deinen Zweck sind beide nichts. Das erste lässt Dir keine Freiheit 
um zu löten.
Das zweite hat das schon eher, 160x brauchst Du aber nicht. Mit max. 20x 
bist Du gut bedient. Da drunter sieht der Lötkolben bereits wie die ISS 
Station aus. Störend ist da auch die Auflage, da kannst Du nicht löten.

Schau Dir doch mal die Müller Mikroskope an. Die haben ein gutes Preis 
Leisungs Verhältnis. Oder überleg Dir ein Binokular Mikroskop und für 
Doku ein günstiges USB Teil.

Edit: Schaue Dich mal da um: 
http://www.mueller-optronic.com/Mikroskope/Langarm-Mikroskope:::1_61.html

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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appl_ schrieb:
> Ahso, kannst du mir da vll. ein konkretes Beispiel mal zeigen die sowas
> beinhaltet?

https://www.youtube.com/watch?v=fV6wXxfYo-s

von Marcel (Gast)


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appl_ schrieb:
> Ich ignoriere nicht, aber ein Heißluftfön für 1200€ ? .. wäre nicht
> schlecht falls sich jemand auskennt mal zu sagen was man da kauft, und
> ob ich das dringend benötige. Ich kenne eben Leute die arbeiten mit
> einem 40€ Heißluftfön und haben eine Erfolgsquote von von 100% beim
> Alan-Chip Tausch eines iPhone 5 und andere Widerstände auf Platinen..
> deswegen ist mir da die Investition zb. beim Heißluftfön irgendwie so
> wie ein Nike und ein Prada Schuh, beide erfüllen den selben Zweck
> bestens..

Ich bin zwar nicht in diesem Segment tätig, muss bei der Entwicklung 
jedoch öfters das ein oder andere Bauteil auslöten oder ersetzen.
Mit dem von der veranschlagten Budget wird es allerdings mit einer 
halbwegs brauchbaren Ausstattung schwer.

Folgende Geräte setze ich ein:
Für gröbere Lötarbeiten habe ich eine Ersa Vario 4. Mit der 
Entlötpinzette (Chiptool) lassen sich schnell zweipolige Bauteile bis 
hin zu 0402 sowie kleinere SOP und TQFP-Chips auslöten. Wichtig ist hier 
allerdings auf jeden Fall immer der richtige Aufsatz. Für ein sinnvolle 
Ausstattung an Aufsätzen ist man hier schnell einmal einige hundert Euro 
los.
Ähnliches gibt es auch von JBC und anderen Herstellern.

Solltest du auf deinen Mainboards auch größere Power-Steckverbinder o.ä. 
tauschen müssen, so könnte auch das X-Tool für dich interessant sein. 
Allerdings muss man hier immer recht sorgfältig vorgehen, um die Platine 
dabei nicht zu verkratzen. Laut Werbevideos von Ersa eignet sich dieses 
anscheinend auch gut zum entfernen von Lot nach dem entlöten von BGAs 
oder ähnlichem. In der Praxis scheitert dies (zumindest bei meinen 
Versuchen) allerdings daran, dass die Lötspitze schnell dazu neigt, 
Kratzer in der Leiterplatte zu hinterlassen.

Zum normalen Lötkolben und Heißluft schreibe ich an dieser Stelle einmal 
nichts. Das wurde meiner Meinung nach schon zu genüge behandelt.
Eine entsprechende, vernünftige Ausstattung sollte hier 
selbstverständlich sein. Ob nun von JBC, Weller, Ersa oder einem anderen 
der namenhaften Hersteller ist sicher immer geschmackssache.


Für Rework-Arbeiten an QFN- oder BGA-Chips sowie größeren "leaded" Chips 
habe ich eine Martin Expert Rework-Station. Diese erfüllt ihren Zweck 
und war bei der Anschaffung damals ein guter Kompromiss aus 
Preis/Leistung.

Wenn ich jedoch täglich damit zu tun hätte, würde ich mir aber auf jeden 
Fall ein komfortableres Gerät zulegen, welches auch immer in gleicher 
Qualität reproduzierbare Ergebnisse liefert. Ich hatte mir auf einer 
Messe einmal die Ersa PL 550 demonstrieren lassen und war davon recht 
angetan. Hier bewegen wir uns allerdings auch preislich wieder auf einem 
anderen Niveau.


Bei Arbeiten mit größeren Fine-pitch BGAs wäre zudem noch ein 
Röntgeninspektion-Gerät hilfreich. Hier habe ich allerdings leider nur 
mit Inline-Systemen Erfahrung.


Viele Grüße,
Marcel

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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Marcel schrieb:
> Bei Arbeiten mit größeren Fine-pitch BGAs wäre zudem noch ein
> Röntgeninspektion-Gerät hilfreich. Hier habe ich allerdings leider nur
> mit Inline-Systemen Erfahrung.

Naja, für eine Reparatur auf der Chip-Ebene kann man ca. 25-30% des 
Neupreises verlangen. Für das Geld wird dir keiner, der noch alle Tassen 
beisammen hat, die Platine mit Röntgen inspizieren.

Das macht nicht einmal Apple im großen Stil, sodass denen momentan beim 
iPhone 6 die Touch-ICs abfallen:

http://www.port29.net/blog/iPhone6-touch-reagiert-nicht.html

von Rene H. (Gast)


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Mit all den Antworten, die bereits gegeben sind, könntest Du schon lange 
arbeiten, Dich näher informieren, was brauchst Du wirklich etc.

Ob es nun ein China Kracher Fön sein wird oder eine JBC musst Du selber 
entscheiden. Da helfen Dir die Erfahrungen hier nichts!

Ich kann Dir aber nur empfehlen, wenn Du täglich damit arbeiten willst, 
evaluiere gut und exakt.

Ich betreibe das Hobby Elektronik nun seit 35 Jahren, habe aber auch 
Elektotechnik studiert. Für jedes Arbeits- und Messgerät habe ich Wochen 
evaluiert und (noch) nicht bereut. Es gibt nichts ärgerlicheres, wenn 
ein Arbeitsgerät nicht das macht/kann was man braucht. So wurden es zwar 
teure Geräte, aber ich muss mich nicht ärgern. Wenn ich den Preis 
schätzen müsste, was so rumsteht, würde ich sagen ca. 8000 €. Das sollte 
in etwa Dein Budget sein.

Und ganz ehrlich, eine JBC, wenn sie für Deinen Bedarf zu viel ist oder 
Du sie sonst nicht mehr brauchst, wirst Du in der Bucht problemlos los 
und das zu einem fairen Preis. Ein China-Kracher kannst Du nur noch 
wegschmeissen.

von nemesis... (Gast)


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appl_ schrieb:
> Ausgebildet bin ich in Österreich als "HTL Ingenieur(nur in Österreich
> anerkannter Ing. Titel)".. mit Schwerpunkt Mechatronik

Eine praktische Berufsausbildung ist das nicht, sondern nur eine
Hochschulbildung mit leichten fachlichen Schwerpunkten. Beispiel:
Wer einen Trafo berechnen kann, kann ihn noch lange nicht
anfertigen.

appl_ schrieb:
> Trotzdem würde ich gern wissen wie man ein "Heißluftfön" mit 1200€
> rechtfertigen kann?.. ich sage nicht es sei Blödsinn oder so, sondern
> wäre nur über eine Erklärung erfreut wieso ich in ein Heißluftfön 1200€
> stecken soll..

Bringt dir die Erkenntnis etwas? Mal von den schon erwähnten
Stabilitätseigenschaften ist das oft eine Glaubensfrage.
Kauf dir einfach erst mal was günstiges mit einem guten Support.
Später etwas teures und besseres zu kaufen geht immer.
Zu dem Zeitpunkt hat man dann auch praktische Erfahrung und braucht
sich nichts unbrauchbares aufschwatzen lassen.

appl_ schrieb:
> Ich komme aus Österreich.. müsste mal eben schauen ob und wann wir
> solche Messen überhaupt haben :/

Auch wieder so eine kurzsichtige Denke. Natürlich sucht man sich
ein Messe in Deutschland, denn als eine der leistungsstärksten
Industriestaaten Europas ist das doch die erste Wahl. Österreich
dürfte da kaum zu zählen, hat da aber sicher andere Qualitäten
zu bieten. München gab es mal die Produktronica, aber auch die
Elektronica könnte interessant sein.

von mr.confused (Gast)


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Hallo appl_

Ich löte schon lange, oft und gerne.
Solltest du noch mitlesen hier mein Rat:

Für alle Bauteile die um 2-3 Pins haben solltest du dir eine gute 
Lötstation zulegen. Wichtig ist ein normaler Lötkolben mit 
unterschiedlichen (feinen) Spitzen sowie (ganz wichtig) eine Lötzange 
mit zwei beheizten Kolben.

Damit reparierst du die moisten Bauteile problemlos. Ich nehme 
allerdings an, dass auf einem iPhone die Widerstände im 0402 Bereich 
sind (oder kleiner) was schon sehr sportlich ist.

Dazu brauchst du vor allem zwei Dinge: Sehr ruhige Hände und ganz viel 
Übung.

Für alle Bauteile mit mehr Pins (sichtbaren Pins) brauchst du ausserdem 
eine Heissluftstation mit mehreren Düsen sowie ein paar Rollen 
Kaptonband.
Das entfernen ist in der Regel relativ einfach, das auflöten.. naja. Auf 
jeden Fall solltest du dir eine Hohlspitze zulegen für den Lötkolben, 
damit kann auch jemand der nicht so geübt ist IC's löten.

Nun das Hauptproblem: Alle Bauteile mit vielen (unsichtbaren) Pins. Also 
BGA's. Ich würde da wohl eine Schulung oder etwas machen, ich glaube 
nicht dass man sich das vernünftig selbst beibringen kann anhand von 
Youtube Videos.



Zuletzt: Das grösste Problem wird am Anfang die Leiterplatte selbst 
sein. Beim Entfernen von Bauteilen können beim ungeübten Anwender gerne 
die Pads mitkommen. Wenn das passiert kannst du eigentlich die LP gleich 
wegwerfen. Es gibt zwar auch dafür Repairkits aber je nachdem was du 
abgerissen hast brauchst du auch da ein unglaubliches 
Fingerspitzengefühl.

Alles in allem, ein schwieriges, teures Vorhaben. Ich Weiss nicht was 
ihr eurem Dienstleister bezahlt aber ich denke, das rechnet sich nicht. 
Probieren kannst du es, aber eine richtige professionelle Reparatur (die 
auch noch gängige Normen einhaltet) wirst du wohl so nicht hinkriegen.

von mr.confused (Gast)


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Ach ja was ich noch sagen wollte (keine Ahnung ob der Gedanke noch 
aktuell ist): Vergiss das mit dem USB Mikroskop. Zum Bilder machen 
Prima, darunter arbeiten kannst du absolut vergessen, da wirst du nie 
glücklich.

von appl_ (Gast)


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Rene H. schrieb:
> Für Deinen Zweck sind beide nichts. Das erste lässt Dir keine Freiheit
> um zu löten.
> Das zweite hat das schon eher, 160x brauchst Du aber nicht. Mit max. 20x
> bist Du gut bedient. Da drunter sieht der Lötkolben bereits wie die ISS
> Station aus. Störend ist da auch die Auflage, da kannst Du nicht löten.
>
> Schau Dir doch mal die Müller Mikroskope an. Die haben ein gutes Preis
> Leisungs Verhältnis. Oder überleg Dir ein Binokular Mikroskop und für
> Doku ein günstiges USB Teil.
>
> Edit: Schaue Dich mal da um:
> http://www.mueller-optronic.com/Mikroskope/Langarm-Mikroskope:::1_61.html

Danke für den Tipp, also ich glaube das es doch ein Binokulares wird und 
die Dokumentation einfach mit einem guten USB Mikroskop..


Marcel schrieb:
> Zum normalen Lötkolben und Heißluft schreibe ich an dieser Stelle einmal
> nichts. Das wurde meiner Meinung nach schon zu genüge behandelt.
> Eine entsprechende, vernünftige Ausstattung sollte hier
> selbstverständlich sein. Ob nun von JBC, Weller, Ersa oder einem anderen
> der namenhaften Hersteller ist sicher immer geschmackssache.

Ja, nur gibt es da irgendwelche Eckpunkte die ich beachten müsste beim 
kauf dieser? ich könnte vll. kaufen wo mir später bei der SMD Tätigkeit 
irgendeine Funktion fehlen würde, aber könnte natürlich auch unnötig 
Geld in zb. ein Trinokulares Mikroskop stecken obwohl ein Bin.+ gutem 
USB Mikroskop deutlich günstiger ist.. das meine ich nur als Beispiel, 
möchte da nur eben das richtige mit dem richtigen 
Preis/Leistungsverhältnis kaufen..

Marcel schrieb:
> Für Rework-Arbeiten an QFN- oder BGA-Chips sowie größeren "leaded" Chips
> habe ich eine Martin Expert Rework-Station. Diese erfüllt ihren Zweck
> und war bei der Anschaffung damals ein guter Kompromiss aus
> Preis/Leistung.
>
> Wenn ich jedoch täglich damit zu tun hätte, würde ich mir aber auf jeden
> Fall ein komfortableres Gerät zulegen, welches auch immer in gleicher
> Qualität reproduzierbare Ergebnisse liefert. Ich hatte mir auf einer
> Messe einmal die Ersa PL 550 demonstrieren lassen und war davon recht
> angetan. Hier bewegen wir uns allerdings auch preislich wieder auf einem
> anderen Niveau.
>
> Bei Arbeiten mit größeren Fine-pitch BGAs wäre zudem noch ein
> Röntgeninspektion-Gerät hilfreich. Hier habe ich allerdings leider nur
> mit Inline-Systemen Erfahrung.

Ich habe etwas nachgeforscht in Google, in welchen Preissegmenten 
bewegen sich deine Maschinen?

Rene H. schrieb:
> Ich betreibe das Hobby Elektronik nun seit 35 Jahren, habe aber auch
> Elektotechnik studiert. Für jedes Arbeits- und Messgerät habe ich Wochen
> evaluiert und (noch) nicht bereut. Es gibt nichts ärgerlicheres, wenn
> ein Arbeitsgerät nicht das macht/kann was man braucht. So wurden es zwar
> teure Geräte, aber ich muss mich nicht ärgern. Wenn ich den Preis
> schätzen müsste, was so rumsteht, würde ich sagen ca. 8000 €. Das sollte
> in etwa Dein Budget sein.

Genau das ist das Problem, das Angebot ist einfach zu riesig und für 
meine Bedürfnisse eben iPhone Platinen und einige Macbook Platinen zu 
bearbeiten möchte ich jetzt nicht irgendwelche Systeme kaufen mit 
Röntgen oder kA.. die ich nie verwenden werde.. deswegen auch mein 
genaues nachfragen etc.

nemesis... schrieb:
> Eine praktische Berufsausbildung ist das nicht, sondern nur eine
> Hochschulbildung mit leichten fachlichen Schwerpunkten. Beispiel:
> Wer einen Trafo berechnen kann, kann ihn noch lange nicht
> anfertigen.

Stimmt absolut, nur unser Schwerpunkt war die Lot und Messtechnik.. also 
ich glaube die Erfahrung bis jetzt reicht aus um sich in dem SMD Bereich 
ordentlich arbeiten zu können..

nemesis... schrieb:
> Bringt dir die Erkenntnis etwas? Mal von den schon erwähnten
> Stabilitätseigenschaften ist das oft eine Glaubensfrage.
> Kauf dir einfach erst mal was günstiges mit einem guten Support.
> Später etwas teures und besseres zu kaufen geht immer.
> Zu dem Zeitpunkt hat man dann auch praktische Erfahrung und braucht
> sich nichts unbrauchbares aufschwatzen lassen.

Genau da ist eben die Pointe wieso ich auch so genau nachfrage, möchte 
jetzt direkt etwas haben um IC Chips auf den iPhone Platinen damit 
tauschen zu können und mich nicht über ein Produkt ärgern das mir 
irgendwie die Arbeit erschwert..

nemesis... schrieb:
> Auch wieder so eine kurzsichtige Denke. Natürlich sucht man sich
> ein Messe in Deutschland, denn als eine der leistungsstärksten
> Industriestaaten Europas ist das doch die erste Wahl. Österreich
> dürfte da kaum zu zählen, hat da aber sicher andere Qualitäten
> zu bieten. München gab es mal die Produktronica, aber auch die
> Elektronica könnte interessant sein.

Bin beruflich leider so angebunden das ich nur eher schwer auf Messen 
fahren könnte in D... höchstens München vll.

mr.confused schrieb:
> Nun das Hauptproblem: Alle Bauteile mit vielen (unsichtbaren) Pins. Also
> BGA's. Ich würde da wohl eine Schulung oder etwas machen, ich glaube
> nicht dass man sich das vernünftig selbst beibringen kann anhand von
> Youtube Videos.

Werde mich mal umsehen ob es dafür ordentliche Schulungen gibt, danke 
für den tipp

mr.confused schrieb:
> Alles in allem, ein schwieriges, teures Vorhaben. Ich Weiss nicht was
> ihr eurem Dienstleister bezahlt aber ich denke, das rechnet sich nicht.
> Probieren kannst du es, aber eine richtige professionelle Reparatur (die
> auch noch gängige Normen einhaltet) wirst du wohl so nicht hinkriegen.

Naja kommt immer drauf an.. zwischen 20-300€ kommt immer drauf an was 
und wo.. auf iPhone Platinen ca. 50-60€.. und dies rechnet sich denke 
ich wenn man es selber erlernt und auf die Jahre rechnet, die Geräte zb. 
könnte man auch auf die Zeit auf die Firma und auf Raten nehmen, das tut 
nicht so weh und man zahlt sich gemütlich ab.. aber das erst wenn mal 
das Wissen und die Erfahrung da sind und sich eine wesentlich höhere 
Investition Auszahlt (ca. 30.000€)

von F. F. (foldi)


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: Bearbeitet durch User
von appl_ (Gast)


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Wie findet ihr eig die "Zeiss Stemi DV4" ?.. wäre die empfehlenswert?

Hat mir ein Bekannter angeboten, hätte jemand Erfahrung damit?

von appl_ (Gast)


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F. F. schrieb:
> Youtube-Video "How to make a homemade BGA reflow soldering station /
> home made video chip rework machine"
> http://www.amazon.com/Achi-Ir6500-Infrared-Rework-Station/dp/B00KV86JUQ

Diese Allexpress Maschinen habe ich schon gehabt :/ die sind irgendwie 
nicht wirklich zukunftssicher

von Dimitri R. (Firma: port29 GmbH) (port29) Benutzerseite


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appl_ schrieb:
> Hat mir ein Bekannter angeboten, hätte jemand Erfahrung damit?

Wenn es ein Bekannter ist, der dir das angeboten hat, dann schnapp dir 
mal eine iPhone Platine und gehe zu ihm und probiere mal unter dem 
Mikroskop zu löten bzw. zu arbeiten. Dann sammelst du deine eigenen 
Erfahrungen.

von Rene H. (Gast)


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appl_ schrieb:
> Wie findet ihr eig die "Zeiss Stemi DV4" ?.. wäre die
> empfehlenswert?
>
> Hat mir ein Bekannter angeboten, hätte jemand Erfahrung damit?

Das kannst Du nicht brauchen, weil Auflage. Die Platine muss flach 
aufliegen können, rüttelfrei.

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