Hallo, häufig steht man vor dem Problem, einen zuverlässigen elektrischen Kontakt zu einem eloxierten Aluminiumgehäuse herstellen zu müssen (Schirmung usw.). Beispielsweise soll ein Pad einer Platine elektrischen Kontakt zum Gehäuse haben, an welches die Platine geschraubt wird. Die Erfahrung hat gezeigt, dass selbst in Gewindebohrungen das Eloxal gut sein kann. Man kann also nicht davon ausgehen, dass Verschraubungen stehts zu einem Kontakt führen. Ich sehe derzeit als einzige Möglichkeit das Abschleifen des Eloxals unterhalb eines Montagepads einer Platine. Dies ist aber aufwendig. Kennt ihr Montagemethoden, die weniger aufwendig sind? Gibt es Bauelemente, die das Eloxal beim Verschrauben durchbrechen? Normale verzahnte Unterlegscheiben durchstoßen das Eloxal nicht immer zuverlässig. Vielen Dank! Gruß Bene
Mittel aus der Praxis: Zahnscheibe mit ausreichend Drehmoment angezogen und oder Die Bohrung mit einem Zapfensenker leicht ansenken um das Eloxal zu entfernen, allemal komfortabler als das schleifen. Wir nehmen die Zapfensenker eigentlich überall an Maschinen wo Alu geerdet werden soll.
Was spricht gegen dremel und schrupp Scheibe oder Walze weniger als 2sec pro Auflageflache gut per Hand und Schmirgelpapier dauert das länger.
> Was spricht gegen dremel und schrupp Scheibe
Das Ergebnis sieht Scheiße aus.
Es ist möglich, dass Eloxal per Laser zu entfernen. Unser Eloxierer bietet das an. Funktioniert einwandfrei für genau diesen Zweck.
Vielen dank schon mal für die Antworten. Problem mit dem Abschleifen ist auch, dass ich immer mehr harteloxierte Gehäuse vorliegen habe (der Trend scheint in diese Richtung zu gehen). Da tut sich der Dremel schon schwer, die Abnutzung der Werkzeuge ist enorm und es dauert recht lange. Ebenso dürften die Senker bei Harteloxal nicht lange halten. Lange scharf sind sie auch bei normalem Eloxal schon nicht. Mit dem Laser habe ich teilweise schon enteloxiert. Das geht gut und wenn man das Gehäuse sowieso beschriften will geht das in einem Arbeitsgang. Zum Enteloxieren einer einzelnen kleinen Stelle ist dies aber zu teuer. Idealerweise sollte es also eine Methode sein, die während des Verschraubens der Platine eine Verbindung schafft. Die gewindefurchenden Schrauben schaue ich mir mal an. Fürchte aber, dass auch die bei Harteloxal aufgeben. Für weiteren Input bin ich dankbar!
mit Zahnscheiben und Drehmoment hatte ich immer messtechnisch guten Kontakt.
bis jetzt reichte bei mir auch immer zahnscheibe + Drehmoment. Und wenn es ewig halten soll noch eine Kontaktpaste von Wago. http://www.wago.de/service/vorschriften-richtlinien/anschluss-aluminiumleitern/index.jsp sg
Es gibt spezielle Erdungsbolzen mit Fast-On Stecker, die werden vom Frontplattenhersteller eingepresst. Alternativ kann man die nicht sichtbare Seite einer Platte chromatieren lassen, das ist dan leitfähig. Bei Verschraubungen mit Zahnscheibe muss es M4 sein.
Diese Fächerscheiben bringen das locker, wird bei uns für eloxierte Flächen als auch bei Lack (mit ein bisschen mehr Drehmoment) genommen.
Wenn Eloxal zuverlässig kontaktet werden soll bietet sich eigentlich nur das Bolzenschweißen an einer verdeckten Stelle an.
nemesis... schrieb: > Wenn Eloxal zuverlässig kontaktet werden soll bietet sich eigentlich > nur das Bolzenschweißen an einer verdeckten Stelle an. Aber auch dafür muss die Eloxalschicht zuerst einmal entfernt werden :-) BTDT Wir haben hier ein kleine Spritze mit konz. Natronlauge. Man tropft etwas auf die entsprechende Stelle - dann ist die nach ein paar Sekunden weg. Gut abwischen - fertig. Und es sieht halbwegs sauber aus. Da kann man dann den Bolzen/die 6,3mm-Zunge aufschweißen oder sicherlich auch mit einem Ringschuh und Schraube arbeiten. P.S.: Schutzbrille und Handschuhe sollten dabei natürlich selbstverständlich sein.
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Zahnscheibe ist das schnellste. Bei nicht all zu vielen Teilen käme auch weil hier noch nicht erwähnt Sandstrahlen mit Hilfe einer Strahlschablone in Betracht die man mit doppelseitigem Klebeband fixiert. Das schaut auch recht sauber aus und es lassen sich per Schablone alle denkbaren Flächenformen leitend blank machen.
Die Eloxal-Schicht auf Al ist relativ dünn; d.h. wenn Du eine Bohrung in's Al setzt, ist in der Bohrung blankes und somit bestens kontaktierbares Al vorhanden. Um den sicheren Kontakt zum Al herzustellen, nimmst Du am besten Blechschrauben und bohrst mit 0,1 mm geringer vor als der im Prinzip zylindrische Kern-Durchmesser der Blechschrauben ist. Die Blechschrauben "schneiden" sich ihre Gewindegänge selbst, wobei das eigentlich weniger ein Schneiden als viel mehr eine Material-Verdrängung ist. Wobei das Material nur dorthin verdrängt werden kann, wo noch Platz vorhanden ist - also in Richtung Kerndurchmesser der Blechschraube. Sowohl diese Verdrängung als auch die Bohrung mit Untermaß führen letztlich dazu, daß der Kernduchmesser der Schraube "strammen Preßkontakt" zum Material hat. Du mußt ausprobieren, wie sich das bei Deinem konkreten Bohrungs-Durchmesser verhält, weil die gen. Preß-Passung bzw. die Vorbohrung bei kleinen Bohrungen zu eng werden kann: Wenn Du die Schraube gerade noch ohne ihre Deformation einschrauben kannst, ist das i.O. Senk auch den Bohrungsbeginn etwas ab, weil sich dort das verdrängte Material etwas "nach oben" wölbt. Unterschätzt wird häufig auch die Korrosions-Möglichkeit bei nicht sachgerechter Paarung unterschiedlicher Materialien, die zur "schleichenden" Kontaktverschlechterung einer Paarung führen kann. Wozu bereits die vorhandene Luftfeuchtigkeit langfristig ausreicht. Nimm deshalb V2A-Blechschrauben. ;) Denn bei der Paarung Al/VA läuft nichts mit Korrosion.
Hallo, vielen Dank für die zahlreichen Vorschläge! Mit den Bürklin Kontaktscheiben werde ich Versuche machen. Zahnscheiben sind leider zu weich, um durch das Harteloxal durchzudringen. Auch die Empfehlung mit den selbstschneidenden Schrauben werde ich weiter verfolgen. Gruß Bene
Bene schrieb: > Auch die Empfehlung mit den selbstschneidenden Schrauben werde ich > weiter verfolgen. Wenn VA-Blechschrauben in Frage kommen, nimm am besten solche: http://www.bing.com/images/search?q=Edelstahl-blechschrauben&view=detailv2&qpvt=Edelstahl-blechschrauben&id=34640223A36B35EFA6D559E849D7AD12033EF474&selectedIndex=20&ccid=Q9uDQUW5&simid=607990881298943648&thid=OIP.M43db834145b9cc5c23514cc3d33b3147o0&ajaxhist=0 Denn über den Vielzahn-Antrieb lassen die sich problemlos mit hohem Drehmoment anziehen. An der Kopf-Unterseite haben sie auch eine relativ gut ausgeprägte ebene Fläche. Sicherungsscheiben brauchst Du dann eh nicht mehr, weil das an sich bereits die Preßpassung "übernimmt". Die Schraube sichernd kommt auch noch die "Abschottung" gegen Luftfeuchtigkeit hinzu. D.h. nach dem Festziehen der Schraube streicht man zum Schutz der Kontaktfläche Schraube/Platine den Schraubenkopf (unten an der Trennlinie Schraube/Platine) ringsum "satt" mit Lack ein. Am besten mit Zaponlack (klar) oder Nagellack oder einem anderen aceton- oder nitrolöslichen. Kontaktprobleme - auch nachträgliche - dürften dann nicht mehr auftreten können. :D Einen Nachteil haben die VA-Schrauben: Die Zugfestigkeit liegt deutlich unter der von 8.8-Stahlschrauben. Probier am besten in einem Versuchs-Al-Teil aus, wann Du die "abwürgen" kannst, um dadurch ein "Gefühl" für den zulässigen Anzug bekommen zu können. V.a. beim Anzug per Vielzahn unterschätzt man leicht, was man VA-Schrauben (nur) zumuten kann. :)
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