Forum: Haus & Smart Home RFID an der Haustür - Sicherheit 2016?


von JohannW (Gast)


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Hallo zusammen,

derzeit spiele ich mit dem Gedanken, meine Haustür mit einem 
RFID-Türöffner auszustatten, was ich mir durchaus praktisch vorstelle. 
Nun, wie siehts im Jahre 2016 mit der Sicherheit aus?

Der elektromagnetische Türöffner ist bereits vorhanden. Von daher 
bedeutet der Einbau recht geringen Aufwand und Kosten. Wichtig ist 
vermutlich, die Auswerteeinheit abgesetzt auf der Innenseite zu 
montieren.
Praktisch wäre natürlich ein fertiges Modul wie das RFID Türmodul 
oder diverse Chinaprodukte (z.B. http://www.ebay.de/itm/111440197938).

Natürlich ist bekannt, dass die einfachen 125 kHz EM4100 Tags keinerlei 
Sicherheit bieten und einfach kopiert werden können.
Nun gibt es viele leichtere Möglichkeiten, hineinzukommen, und der 
durchschnittliche Einbrecher wird sich wohl kaum mit Technik befassen.
- die Tür kann mit einem Brecheisen aufgebrochen werden
- durch die hölzerne Tür kann gesägt werden
- der recht leicht erreichbare Türöffner kann extern mit Strom versorgt 
werden (sofern die Haustür nicht abgesperrt ist).
- es kann einfach ein Fenster aufgebrochen werden
- ...
Nachdem es bei mir kaum etwas zu holen gibt und das Sicherheitsniveau 
generell nicht besonders hoch ist, ist also kein Hochsicherheitssystem 
notwendig. Vor einigen Jahren hätte ich vermutlich auch einfach das 
EM4100-System verwendet.
Leider gibt es mittlerweile Geräte, mit denen sich diese Transponder 
ohne jeglichen Zeitaufwand oder Vorwissen kopieren lassen: 
http://www.ebay.de/itm/130937543155 oder 
http://www.ebay.de/itm/182084827657

Nun stellt sich die Frage, wie man mit einem einfachen System aus fertig 
zu kaufenden Komponenten zumindest eine Basissicherheit herstellen kann. 
Spezielle Szenarien brauche ich nicht zu betrachten. (Beispiel aus einem 
anderen Thread: Täter steht vor der Tür, überträgt Kommunikation des 
Türöffners via UMTS zum Komplizen im Cafe, der meinen RFID-Tag abhört)

Wichtig wäre mir eine einfache, kostengünstige und möglichst fertige 
Lösung ohne großen Programmieraufwand, sowie kostengünstige Tags in 
unterschiedlichsten Formen (so wie bei EM4100). Was baut man da 
heutzutage ein?

Gruß JohannW

von Peter (Gast)


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Muss alles können darf aber nix kosten.
Und dann jammern am Ende jammern weils doch unsicher war?

Lasse es.

von JohannW (Gast)


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Ich bin mir durchaus dessen bewusst, dass es professionelle Lösungen 
gibt, die besser sein können (Mifare), oder auch private 
Bastellösungen die womöglich sicher sind (Beispiel: 
public-key-Geschichte hier in einem anderen Thread).
Meine Frage war eben nicht, wie ich ein 100% sicheres System hinbringe, 
sondern ob sich mit vertretbarem Aufwand (ähnlich den EM4100-Teilen) ein 
grundlegender Schutz gegen unbefugten Zutritt schaffen lässt.

von Peter (Gast)


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Auch Mifare is geknackt.

von Max D. (max_d)


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Der einfachste Angriff ist die Ausseneinheit abzuschrauben/reißen und an 
die Kontakte für den Öffner Strom anzuklemmen. Deswegen sollte das 
System unbedingt nur Daten nach innen senden. Entweder indem man die 
Spule nach außen legt oder indem die Außeneinheit nur ein (dummer) 
Lese-Slave ist.
Die Sicherheit der Tags könnte man indem man ein 13,56 MHz Tag verwendet 
erhöhen. So wie ich Arduino kenne gibt es fertige Beispiele wo du einen 
PN522 o.Ä. dran hängst und dann Tags anlernen kannst (hab ich aber nicht 
überprüft).

von JohannW (Gast)


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> Auch Mifare is geknackt.
Ja wie gesagt "können", ich weiß.

> Entweder indem man die Spule nach außen legt
So hätte ich das gemacht.

von vr (Gast)


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Wenn du die Leseeinheit in der Wand oder in der Tür versteckst, dann 
bemerkt niemand dass die Tür mit RFID geöffnet werden kann.

von Holger B. (vilu)


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Der vorhandene Türöffner wirkt ja nur auf die Falle, der Riegel ist 
immer offen, was dann ziemlich genau kein Hindernis für einen Einbrecher 
darstellt. Das halte ich für ein viel größeres Problem als potentiell 
unsichere Übertragungsverfahren...

: Bearbeitet durch User
von Sven L. (sven_rvbg)


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Holger B. schrieb:
> Das halte ich für ein viel größeres Problem als potentiell
> unsichere Übertragungsverfahren...

Richtig vor der Versicherung gilt eine Tür nur dann als verschlossen, 
wenn der Riegel vom Schloss auch ausgefhren ist!

von Christian B. (luckyfu)


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Holger B. schrieb:
> Der vorhandene Türöffner wirkt ja nur auf die Falle, der Riegel ist
> immer offen, was dann ziemlich genau kein Hindernis für einen Einbrecher
> darstellt. Das halte ich für ein viel größeres Problem als potentiell
> unsichere Übertragungsverfahren...

Sven L. schrieb:
> Holger B. schrieb:
>> Das halte ich für ein viel größeres Problem als potentiell
>> unsichere Übertragungsverfahren...
>
> Richtig vor der Versicherung gilt eine Tür nur dann als verschlossen,
> wenn der Riegel vom Schloss auch ausgefhren ist!

So sieht es aus!

Aber auch dafür gibt es Lösungen. Ich hab bei mir seit 2010 ein Schloss 
von Eff Eff, namens Anykey mit RFID Leser. Dazu noch ein sogenannter 
Panikbeschlag und fertig. Die Tür geht auf mit RFID über den Drücker, 
sobald sie ins Schloss fällt fahren 2 Riegel aus. Durch einfaches 
Einwirken auf die Falle kann die Tür nicht geöffnet werden.

Ich hab das System vom Schlüsseldienst einbauen lassen, hat ca. nen 
1000-er gekostet. Aber bisher keine Probleme. Vor einem Monat musste ich 
erstmalig die Batterien (4x Mignon) wechseln, außerdem kann man 2 
Schlüsselstufen programmieren, nur öffnen oder permanent entriegeln, 
letzteres ist praktisch, wenn man z.B. im Garten ist und die Tür nicht 
offen stehen lassen will.

Ich kann das somit empfehlen. Passende RFID Tags gibt es günstig bei 
Pollin.

von Max D. (max_d)


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Christian B. schrieb:
> ca. nen 1000-er gekostet

Und trotzdem geht deine Terrassentür mit nem 5€ Brecheisen auf.
Siehe: http://xkcd.com/538/

von Denis (Gast)


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Die einfachste Lösung ist ein Offline-RFID Zylinder.
Besser ein RFID-Offline Beschlag mit entsprechendem Schloss.
Noch besser eine RFID-Schloss mit Beschlag.
Und am besten eine RFID-Schloss mit Beschlag und eine Zutrittskontrolle 
dazu. Schau mal unter Aperio (AssaAbloy).

Kann auch gerne ein Angebot unterbreiten...

von Sven L. (sven_rvbg)


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Fakt ist aber, das alles, was über das normale ansteuern des 
elektrischen Türöffners hinausgeht verhältnismäßig teuer ist.

Das schöne an einer Türöffner- oder Motorschlossansteuerung ist, das ich 
meinen Schlüssel als Armband(uhr) um's Handgelenk habe und meine Tür 
auch mit vollen Händen öffnen kann, in dem ich sie entriegele und mit 
dem Fuß aufdrücke.

Der von Christian gemachte Hinweis zum Panikschloss ist absolut richtig.

von Christian B. (luckyfu)


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Max D. schrieb:
> Und trotzdem geht deine Terrassentür mit nem 5€ Brecheisen auf.
> Siehe: http://xkcd.com/538/

ja, wenn ich denn eine hätte... Hab ich aber nicht. Die Fenster haben 
dafür schonmal alle Pilzkopfbeschläge und Rolläden und das einzige 
Kellerfenster, welches groß genug ist für einen Einbrecher hat eine 
einbruchhemmende Ausführung (verstärktes Glas und verstärkten Rahmen)

Aber selbst wenn ein potentieller Einbrecher das Fenster überwinden 
würde stünde er nur im Waschhaus und das ist wiederum über eine 
Brandschutztür gesichert, welche nur von innen zu betätigende 
Riegelsperren aufweist. (Die vorherige Bewohnerin hatte ein erhöhtes 
Sicherheitsbedürfnis)

: Bearbeitet durch User
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