Forum: PC Hard- und Software Schutzschaltung externe Festplatte


von Mark T. (bitts)


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Hallo,

gibt es für externe Festplatten fertige Schutzschaltungen für die 
Spannungsversorgung oder Schaltpläne um sich das nachzubasteln?

Ich möchte ein NAS mit BananaPi, 3,5"-Desktop-HDD und 
12V-Spannungsversorgung basteln. Um einem kapitalen Hardwaredefekt beim 
Anschluss eines falschen Netzteils vorzubeugen, würde ich gerne einen 
Verpol- und Überspannungsschutz einbauen.

Welche Spannungstoleranzen haben übliche Desktop-HDDs?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Toleranz liegt bei i.d.R. +/- 5%, siehe Datenblatt der Festplatte 
(nicht des USB-Gehäuses!). Die 12V werden direkt an die Festplatte 
weitergereicht, zusätzlich werden im USB-Gehäuse 5V erzeugt und diese 
ebenfalls an die Festplatte weitergegeben. Der kritische Punkt sind also 
bereits diese 12V, denn die sind direkt mit der Festplatte verbunden.

Statte das Ding mit einem Stecker aus, den sonst kein Netzteil in Deinem 
Haushalt verwendet; wie z.B. XLR. Damit ist ausgeschlossen, daß ein 
falsches Netzteil angeschlossen wird.


Würdest Du statt der 3.5"-Festplatte eine 2.5"-Festplatte verwenden, 
wäre es nicht mehr erforderlich, daß die Festplatte mit 12V versorgt 
wird, denn dann brauchst Du nur noch 5V.

Wenn Du die mit einem DC-DC-Wandler erzeugst, hättest Du damit innerhalb 
eines gewissen Bereichs auch einen Überspannungsschutz, denn die Dinger 
gibts auch mit weitem Eingangsbereich.

: Bearbeitet durch User
von Mark T. (bitts)


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XLR ist ein bisschen sperrig. Brauchbare, kompakte und bezahlbare 
Stecker kenne ich nicht. Das ganze sollte möglichst kompakt in ein 
Alugehäuse passen, dessen Grundfläche gerade die HDD aufnimmt. Der BaPi 
soll am Deckel befestigt werden.
Als Spannungsregler für 5V habe ich mir ein fertiges Modul mit MP1584 
besorgt.
Ich hatte mir auch überlegt, ein Netzteil mit höherer Spannung zu 
verwenden und dann einen zweiten Step-Down-Regler für 12V zu verwenden. 
Allerdings sind die Netzteile wesentlich seltener, sodass man bei einem 
12V-Netzteil mehr Auswahl hat und vor allen Dingen sehr schnell Ersatz 
zur Hand hat.

Ich habe mir mal überlegt, wie eine Schutzschaltung in etwa aussehen 
könnte und habe mir das hier zusammengeschustert:
http://up.picr.de/25348424mv.png

Da ich in LTSpice keine Feinsicherung gefunden habe, habe ich R1 
eingesetzt.
D1 für den Verpolschutz. R3 soll die Last darstellen. Der Rest dient der 
Spannungsbegrenzung. In der Simulation funktioniert das.

Bei D1 wäre ein Modell gut, welches bei Zerstörung unterbricht. Evtl. 
könnte man die auch besser durch einen FET ersetzen.
Bei Q1 wäre ein Modell gut, welches bei Zerstörung CE kurz verbindet.

von Sven L. (sven_rvbg)


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Dann verbinde das Netzteil doch fest und unlösbar mit dem Gehäuse, da 
ist dann ein versehentliches vertauschen ausgeschlossen!

von Mark T. (bitts)


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Grundsätzlich ginge das, aber es ist unpraktisch. Man muss ja auch mal 
dran und will es anständig anbringen. Dazu ist es praktischer, wenn man 
einen Stecker hat.

Hier ist eine Variante mit P-MOS. Laut LTSpice hätte ich so nur 0,12 V 
Spannungsabfall bei 0,3 A.

http://up.picr.de/25349082ei.png


EDIT: 2,5"-Platte ist keine Option, da sie 3 TB fassen soll.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Eine Schutzschaltung gegen Überspannung schützt nicht gegen 
herunterfallen der HD. Ein Backup brauchst Du trotzdem!

Mark T. schrieb:
> 2,5"-Platte ist keine Option

Wäre eine zusätzliche Zugentlastung als Befestigung des üblichen 
Steckers eine nützliche Option für Dich? Denn STecker, die relativ FEST 
mit der Box verbunden sind, wird kein Dau so schnell mit einem 
19V-NB-Netzteil vertauschen?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Mark T. schrieb:
> 2,5"-Platte ist keine Option, da sie 3 TB fassen soll.

Du weißt aber, daß es so etwas gibt?

http://www.heise.de/preisvergleich/toshiba-canvio-basics-3tb-hdtb330ek3ca-a1260219.html

von Mikro 7. (mikro77)


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Der TS fragt konkret nach Verpol- und Überspannungsschutz. Dazu bietet 
er eine Schaltung an, die diese beiden Anforderungen adressiert. 
Vielleicht kann ja jemand zur Schaltung etwas sagen? ;-)

Edit: Das würde zumindest mich interessieren.

: Bearbeitet durch User
von Mark T. (bitts)


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Rufus Τ. F. schrieb:
>> 2,5"-Platte ist keine Option, da sie 3 TB fassen soll.
>
> Du weißt aber, daß es so etwas gibt?
>
> 
http://www.heise.de/preisvergleich/toshiba-canvio-basics-3tb-hdtb330ek3ca-a1260219.html

Danach hatte ich bisher nicht geguckt, weil für mir die dadurch 
notwendige Datendichte auf den Plattern suspekt ist.

Bei geizhals.at habe ich genau 2 interne Modelle gefunden und 39 
externe. Bei den Externen bekommt man keine Info, welche HDD intern 
werkelt und somit auch keine Info über die technischen Daten. Bei 
3,5"-Platten hat man eine größere Auswahl und kann sich welche 
aussuchen, die für viele Betriebsstunden ausgelegt sind.

Selbst wenn ich keine 12V benötige, würde ich trotzdem gerne einen 
Überspannungs- und Verpolschutz einbauen.


oszi40 schrieb:
> Eine Schutzschaltung gegen Überspannung schützt nicht gegen
> herunterfallen der HD. Ein Backup brauchst Du trotzdem!

Das Gerät soll hauptsächlich als ein Backup dienen. Ich habe noch 
weitere Backups auf USB-Platten, die nur angeschlossen werden, wenn ich 
das Backup erstelle. So sind die Geräte durch massive Überspannungen 
geschützt. Weitere Backups der ganz wichtigen Daten befinden sich auf 
DVDs. Auf dem NAS sollen aber tägliche Backups erstellt werden, was ich 
natürlich nicht mit USB-Platten und DVDs mache.

> Mark T. schrieb:
>> 2,5"-Platte ist keine Option
>
> Wäre eine zusätzliche Zugentlastung als Befestigung des üblichen
> Steckers eine nützliche Option für Dich? Denn STecker, die relativ FEST
> mit der Box verbunden sind, wird kein Dau so schnell mit einem
> 19V-NB-Netzteil vertauschen?

Wie würdest du das konkret umsetzen? Mein Ziel ist es handelsübliche 
Netzteile mit Hohlsteckern verwenden zu können.


Mikro 7. schrieb:
> Vielleicht kann ja jemand zur Schaltung etwas sagen? ;-)
>
> Edit: Das würde zumindest mich interessieren.

Mich auch noch :-)

von Planlos (Gast)


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Mikro 7. schrieb:
> Vielleicht kann ja jemand zur Schaltung etwas sagen? ;-)
>
> Edit: Das würde zumindest mich interessieren.

Wenn man die Schaltung sehen könnte, sicher.

Evtl. mag ja jemand mit Vertrauen in seinen Browser+Virenscanner den 
Schaltplan von den verlinkten Seiten herunterladen und hier an einen 
Post anhängen?

von oszi40 (Gast)


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Mark T. schrieb:
> Mein Ziel ist es handelsübliche Netzteile mit Hohlsteckern
> Wie würdest du das konkret umsetzen?

Bei mir wird das zugehörige NT-Kabel immer ganz simpel um das zugehörige 
Gehäuse gewickelt wenn es eingelagert wird. Du kannst es auch mit 
Panzerband oder Kabelschelle befestigen...

von michael_ (Gast)


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Sind überhaupt solche NT vorhanden?
Wenn ja, Verstand einschalten!

von Wolfgang A. (Gast)


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Mark T. schrieb:
> Danach hatte ich bisher nicht geguckt, weil für mir die dadurch
> notwendige Datendichte auf den Plattern suspekt ist.

Noch vor 35 Jahren galten Festplatten mit einer Kapazität im 
dreistelligen Megabyte-Bereich wegen ihrer hohen Datendichte als 
utopisch.

Die Dinge ändern sich ...

von Mark T. (bitts)


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Wolfgang A. schrieb:
> Noch vor 35 Jahren galten Festplatten mit einer Kapazität im
> dreistelligen Megabyte-Bereich wegen ihrer hohen Datendichte als
> utopisch.
>
> Die Dinge ändern sich ...

3 bzw. 4 TB in 2,5" sind derzeit Exoten, die das technisch machbare 
ausreizen. Diese Platten haben mehr Scheiben und Köpfe als die üblichen 
Notebookplatten. Bei 3 TB in 3,5" kann ich zwischen mehreren Modellen 
auswählen und eine nehmen, die der Hersteller für Dauerbetrieb ausgelegt 
hat.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Eben, die Datendichte einer 2.5"-Platte mit 3 TB ist nicht höher als die 
Datendichte einer 2.5"-Platte mit 1 TB -- warum wohl ist die 3-TB-Platte 
15mm dick? Weil da mehrere Scheiben drin sind (wo außer auf heise online 
wird das im deutschen Sprachraum eigentliche "Platter" genannt?).

Hast Du Dir eigentliche schon mal Gedanken um den Stromverbrauch 
gemacht? So ein NAS läuft ja nicht nur dienstags vormittag.

von Mark T. (bitts)


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Die Leistungsaufnahme ist mir wichtig. Das ist auch ein wesentlicher 
Grund, warum ich mir das Ding selbst mit einem BananaPi basteln will und 
mir kein fertiges NAS kaufe.
Im Moment ist eine Backupplatte in meinem Desktop-PC eingebaut. Der 
Mehrverbrauch dürfte also im Wesentlichen durch den BaPi und die 
Netzwerkverbindung verursacht werden und im Bereich von ca 3W liegen. 
Das sind momentan rund 6 Eur/a.

Die Datendichte bei den größten 2,5"-Laufwerken dürfte höher als bei 
3,5"-Platten sein. Diese Meldung hier
 http://www.golem.de/news/festplatte-seagate-quetscht-2-tbyte-in-eine-flache-ultrabook-hdd-1602-119174.html
lässt das zumindest vermuten.
Die Datendichte ist nicht das Einzige, was die Ausfallwahrscheinlichkeit 
der Platten erhöht. Sie besitzen mehr Bauteile und diese sind kleiner.

Statistisch leben 3,5"-Platten angeblich länger:
http://www.kuert-datenrettung.de/pressebereich/steigende-datendichte-von-festplatten-wird-zum-problem.html


Was ist denn eigentlich mit der Schutzschaltung? :-)
So etwas wäre ja nicht nur für ein NAS nützlich.

: Bearbeitet durch User
von S R (Gast)


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Mark T. schrieb:
> Die Datendichte ist nicht das Einzige, was die Ausfallwahrscheinlichkeit
> der Platten erhöht. Sie besitzen mehr Bauteile und diese sind kleiner.

Das ist doch völlig egal, ein regelmäßiges Backup liegt doch sowieso 
noch OFFLINE irgendwo rum.

von Arduinoquäler (Gast)


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Mark T. schrieb:
> Die Datendichte bei den größten 2,5"-Laufwerken dürfte höher als bei
> 3,5"-Platten sein.

.... und ich frag schon mal ob es 2,5"-Platten überhaupt standard-
mässig für 24/7 (Dauer-) Betrieb gibt, so wie es bei 3.5"
deutlich unterschieden wird .....

von michael_ (Gast)


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von oszi40 (Gast)


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michael_ schrieb:
> Sicher gibt es die auch größer.

Notebookplatten sind  nicht für 7x24 gedacht. Es gibt aber auch Server 
mit speziellen 2,5" Platten. z.B. PRIMERGY RX1330 M1 mit 10x 2,5"

von batman (Gast)


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Bei deinem Verpolschutz würde der MOSFET auch rückwärts über die 
Bodydiode leiten. Der müßte umgedreht werden. Aber warum setzt du da 
nicht einfach ne Diode von - nach + hinter die Sicherung?

von michael_ (Gast)


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oszi40 schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Sicher gibt es die auch größer.
>
> Notebookplatten sind  nicht für 7x24 gedacht. Es gibt aber auch Server
> mit speziellen 2,5" Platten. z.B. PRIMERGY RX1330 M1 mit 10x 2,5"

Aber auf den Link von Reichelt hast du doch geklickt?

von Mark T. (bitts)


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Danke batman. Ich habe den P-FET rumgedreht. Das funktioniert.

An eine Kurzschlussdiode hinter der Sicherung hatte ich anfangs auch 
gedacht. Wegen der Trägheit der Sicherung würde die Schaltung dann aber 
kurzzeitig zumindest kleine negative Spannungen abbekommen. Ohne Ahnung 
davon zu haben, erscheint mir das mit dem FET sicherer zu sein.

Könntest du denn eine Diode empfehlen, die man dafür einsetzen könnte?
Ich vermute, es sollte was sein, was schnell leitet und kurzzeitig hohe 
Ströme verträgt. Am Besten wäre etwas, was bei Überlastung zuverlässig 
niederohmig wird.

von batman (Gast)


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Z.B. Schottky-Dioden aus PC-Netzteilen können hohe Ströme bei kleinen 
Durchlaßspannungen aber es bleibt natürlich immer etwas negative 
Spannung. Für mehr Sicherheit und Aufwand kann man sowas ja auch mit 
anderen Sperren kombinieren. Hier hat schon einer simuliert und 
getestet:
Beitrag "Re: Verpolungs- und Überspannungsschutz mit P-MOSFET"

von Mark T. (bitts)


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Bei dem verlinkten Thread geht es dem TE auch um automatische 
Rückstellung, möglichst wenig Bauteile und um kleinere Spannungen und 
Ströme.

Mir ist nicht klar, wieso zwei FETs in Reihe geschaltet sind. Würde die 
Schaltung nicht mit einem FET, den man "falsch" herum betreibt, besser 
funktionieren? Es würde Rds,on halbieren.

Es wird auf die maximale Gate-Source-Spannung hingewiesen. Die habe ich 
bisher nicht beachtet. Da die Eingangsspannung über Drain-Gate anliegt, 
stellt sich mir die Frage, ob die G-D-Strecke beim FET die gleiche 
maximale Spannung verträgt.

Da ich hier auch ein 32V-Netzteil mit Hohlstecker habe, würde ich den 
Überspannungs- und Verpolschutz gerne auf 40V auslegen.

Als FET hatte ich mir FQPF47P06 ausgeguckt:
https://www.fairchildsemi.com/datasheets/FQ/FQPF47P06.pdf

Parallel zu Gate-Drain muss dann noch eine Z-Diode geschaltet werden und 
R4 müsste größer sein. Vor die Basis von Q1 muss noch ein Widerstand, 
denn sonst könnte der Strom durch die D2 ziemlich hoch werden.
Die Sache ist noch alles andere als rund :)

von Gerd E. (robberknight)


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Mark T. schrieb:
> Bei dem verlinkten Thread geht es dem TE

nur um sicher zu gehen: Du sprichst von dem hier:
Beitrag "Re: Verpolungs- und Überspannungsschutz mit P-MOSFET"

> Mir ist nicht klar, wieso zwei FETs in Reihe geschaltet sind. Würde die
> Schaltung nicht mit einem FET, den man "falsch" herum betreibt, besser
> funktionieren? Es würde Rds,on halbieren.

Dort wollte ich sowohl einen Überspannungs- als auch einen Verpolschutz 
haben.

Wenn Du beides möchtest, brauchst Du 2 antiserielle geschaltete P-FETs. 
Ansonsten macht Dir immer die Body-Diode für eines von beidem einen 
Strich durch die Rechnung.

> Es wird auf die maximale Gate-Source-Spannung hingewiesen. Die habe ich
> bisher nicht beachtet. Da die Eingangsspannung über Drain-Gate anliegt,
> stellt sich mir die Frage, ob die G-D-Strecke beim FET die gleiche
> maximale Spannung verträgt.

So in die Richtung. Bedenke auch hier die Body-Diode.

> Als FET hatte ich mir FQPF47P06 ausgeguckt:
> https://www.fairchildsemi.com/datasheets/FQ/FQPF47P06.pdf

Ziemlich dicker Klopper, sollte für 12V aber passen.

Der erlaubt eine Gate-Source-Spannung von 25V und das liegt über Deinen 
12V die Du erlauben möchtest. Damit passt das.

> Parallel zu Gate-Drain muss dann noch eine Z-Diode geschaltet werden

Nimm lieber die Schaltung mit dem TL431 und Hysterese als Basis, das ist 
viel einfacher sauber hinzubekommen als mit Z-Diode:
Beitrag "Re: Verpolungs- und Überspannungsschutz mit P-MOSFET"

von batman (Gast)


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Bischen suspekt wäre mir da die quasi automatische Rückstellung mit 
Hysterese zwischen 5,3-5,6V. Nach Murphy's Law ist sie entweder zu groß 
oder zu klein. Bei labiler Spannungsversorgung oder hoher Last schwingts 
dann vielleicht zwischen aus und ein und im anderen Fall liegt die 
Versorgung bei 5,5V und kommt nach einer Abschaltung nicht mehr zur 
Einschaltschwelle runter.
Vielleicht doch lieber gleich mit Flipflop bei Fehler dauerhaft sperren?

von Gerd E. (robberknight)


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batman schrieb:
> Bischen suspekt wäre mir da die quasi automatische Rückstellung mit
> Hysterese zwischen 5,3-5,6V.

Für den Haupt-Anwendungsfall "falsches Netzteil eingesteckt" hat sich 
diese Schwelle bei mir als vollkommen ausreichend erwiesen.

Wenn es nicht reichen sollte, kannst Du die Hystereseschwelle ganz 
einfach durch den Widerstand R7 einstellen. Mit den 2,2Meg bekommst Du 
5,3-5,6V. Wenn Du mit R7 etwas runtergehst wird die Hysterese größer.

> Vielleicht doch lieber gleich mit Flipflop bei Fehler dauerhaft sperren?

Geht natürlich auch, macht das ganze aber wieder komplizierter. Denn 
Dein Flipflop muss natürlich auch den kompletten Spannungsbereich 
überleben und auch mit negativen Spannungen zurechtkommen.

Ich weiß nicht ob das wirklich nötig ist, freue mich aber über 
Schaltungsvorschläge die mit wenigen Extra-Bauteilen auskommen.

von batman (Gast)


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Hmm, eigentlich macht das FF dann auch nichts anderes als eine ganz 
große Hysterese (0,x-5,6V).

von Mark T. (bitts)


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Gerd E. schrieb:
> Dort wollte ich sowohl einen Überspannungs- als auch einen Verpolschutz
> haben.
>
> Wenn Du beides möchtest, brauchst Du 2 antiserielle geschaltete P-FETs.
> Ansonsten macht Dir immer die Body-Diode für eines von beidem einen
> Strich durch die Rechnung.

Leuchtet jetzt ein. Danke.

>> Parallel zu Gate-Drain muss dann noch eine Z-Diode geschaltet werden
>
> Nimm lieber die Schaltung mit dem TL431 und Hysterese als Basis, das ist
> viel einfacher sauber hinzubekommen als mit Z-Diode:
> Beitrag "Re: Verpolungs- und Überspannungsschutz mit P-MOSFET"

Ich werde mir den TL431 mal ansehen. Da ich nur Gelegenheitsbastler bin, 
kostet es für mich immer eine gehörige Portion Überwindung Bauteile zu 
LTSpice hinzuzufügen, vor allen Dingen da ich es beim nächsten Mal 
wieder vergessen habe.

von Mark T. (bitts)


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Eine Schmelzsicherung vor die Schaltung zu setzen erzeugt einen höheren 
Spannungsabfall, als ich ursprünglich angenommen hatte.

Ich habe mir daher überlegt, einen FET als "durchbrennende" Sicherung 
einzusetzen.
Ist vorherzusehen, was passiert, wenn die maximal zulässige GS- oder 
DS-Spannung bei einem FET überschritten wird? Wird dieser dann leitend 
oder sperrt er? Hängt das vom Typ ab? Oder kann man es vielleicht gar 
nicht vorhersagen?


Noch eine Frage zu einer TVS-Diode (z.B. 1.5KE15) als 
Überspannungsschutz. Dient diese auch gleichzeitig als zuverlässiger 
Verpolungsschutz, oder sind dafür andere Dioden besser geeignet?

von Spannungsteiler (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

ich habe das Thema gerade erst gelesen.
Wenn es um einen Überspannungs-schutz und Verpolungsschutz
für externe HDDs geht, dann würde ich 2 Schaltungen
vorschlagen.

Die erste ist einfach, und für 12V HDD geeignet, da diese
mit 11,6V Versorgung weiterhin perfekt funktionieren.

Siehe Schaltung im Anhang.

von Spannungsteiler (Gast)


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Die zweite, etwas kompliziertere Schaltung ist eine 
Crowbar-Schutzschaltung.
Da ich vor Jahren vor dem gleichen Problem stand, wie TO, also
keine fertige Schutzschaltungen kaufen konnte, habe ich die
Schaltung mehrere dutzend mal nachgebaut.

Etwa 30 Festplatten (alle mit 12V) laufen schon über diese Schaltung.

Die Platine ist etwa 12x50x8mm Groß und wird in der 12V DC Leitung
einfach Seriell eingefügt (Leitung durchzwicken und Platine dazwischen-
löten) Über das Ganze wird 1 Schrumpfschlauch drübergezogen (quasi als
Gehäuse)

Bei Interesse hätte ich noch einige zum Verkauf auch da :-))

Gruß!

von Spannungsteiler (Gast)


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....sorry, das Hochladen von Dateien funktioniert bei mir gerade nicht.

von Mark T. (bitts)


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Hallo Spannungsteiler,

die einfache Version hat meiner Bastlermeinung nach ein paar Nachteile 
und ist auch nicht wirklich sicher.
Angenommen die TVS-Diode beginnt zu leiten, dann könnte sie die 
Längsdiode überlasten, sodass diese niederohmig wird und dann die 
TVS-Diode zerstört.
Die TVS-Diode müsste auch ein bisschen höher ausgelegt werden. Die 
1.5KE12 fängt evtl. schon bei 11,4V an zu leiten.

Ich würde lieber FETs einsetzen um den Spannungsabfall so gering wie 
möglich zu halten.
Auf deine andere Variante bin ich gespannt.

von Mark T. (bitts)


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Ich habe nun, angeregt durch batman, die Schaltung ohne Schmelzsicherung 
und mit 2 FETs in LTSPice gebaut.
Da ich keine Spice-Modelle für 1.5KE13A gefunden habe, habe ich einfache 
Z-Dioden eingesetzt.
Die FETs haben nur ca. 4 mOhm R_ds_on, sodass der Spannungsabfall 
minimal ist.
Ich habe leider keine kleinen FETs mit niedrigem R_ds_on gefunden. Die 
gewählten IPD90P04P4 werden von den TVS-Dioden wahrscheinlich nicht 
weggebraten.

http://up.picr.de/25747650xp.png

von Georg (Gast)


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Mark T. schrieb:
> sodass diese niederohmig wird und dann die
> TVS-Diode zerstört.

Das ist nicht so schlimm, TVS-Dioden müssen bei Überlastung in einen 
satten Kurzschluss übergehen und so die Elektronik dahinter schützen. 
Sonst sind es keine TVS-Dioden, und deshalb nimmt man auch nicht normale 
Zener.

Georg

von Mark T. (bitts)


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Georg schrieb:
> Mark T. schrieb:
>> sodass diese niederohmig wird und dann die
>> TVS-Diode zerstört.
>
> Das ist nicht so schlimm, TVS-Dioden müssen bei Überlastung in einen
> satten Kurzschluss übergehen und so die Elektronik dahinter schützen.
> Sonst sind es keine TVS-Dioden, und deshalb nimmt man auch nicht normale
> Zener.

Wenn beide Dioden, also die Längsdiode (Shottky) und die TVS-Diode einen 
Kurzschluss haben, muss die TVS-Diode länger halten, als die Längsdiode.
Würde das bei den ausgewählten Teilen zuverlässig funktionieren?



Würde eine 1.5KE13 auch dem IPD90P04P4 standhalten?
Ich vermute, dass man dafür deutlich größere Kaliber nehmen müsste.
Mir geht es in erster Linie um Steckernetzteile, die über Hohlstecker 
und die gewöhnlich dünnen Kabel angeschlossen werden. Die Teile liefern 
meist nur max. 6A. Ob die MOSFETs das aushalten hängt vermutlich davon 
ab, welche Spannung das Netzteil dann noch liefern kann, denn dadurch 
könnte U_GS so begrenzt werden, dass ein FET heiß wird.

http://www.littelfuse.com/~/media/electronics/datasheets/tvs_diodes/littelfuse_tvs_diode_1_5ke_datasheet.pdf.pdf

http://www.infineon.com/dgdl/Infineon-IPD90P04P4_05-DS-v01_00-en.pdf?fileId=db3a304329a0f6ee0129dbba2b4d5c79

von batman (Gast)


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Spannungsteiler schrieb:
> Die erste ist einfach, und für 12V HDD geeignet, da diese
> mit 11,6V Versorgung weiterhin perfekt funktionieren.
>
> Siehe Schaltung im Anhang.

Wieso setzt man die TVS nicht direkt an den Eingang, so daß die Schottky 
nicht den ganzen Kurzschlußstrom tragen muß?

von Mark T. (bitts)


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Ein kleineres Modell könnte vielleicht als Ersatz für eine 
Schmelzsicherung dienen und hätte einen etwas geringeren 
Spannungsabfall.

von Georg (Gast)


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Mark T. schrieb:
> Wenn beide Dioden, also die Längsdiode (Shottky) und die TVS-Diode einen
> Kurzschluss haben, muss die TVS-Diode länger halten, als die Längsdiode.

Natürlich kannst du eine kurzgeschlossene TVS-Diode verdampfen lassen, 
jede Schutzschaltung hat ihre Grenzen. Du könntest auch noch Gasableiter 
zum Blitzschutz usw. hinzufügen, aber einen direkten Blitzeinschlag in 
dein Netzteil wird die Festplatte trotzdem nicht überleben. Es hat wenig 
Sinn, den Schutz für Ereignisse auszulegen die höchstens einmal pro 
Jahrhundert vorkommen.

Ich habe noch keine Festplatte durch falsche Stromversorgung 
geschrottet, aber für die Kosten so aufwendiger Schutzschaltungen hätte 
ich eine Kiste zusätzlicher Festplatten kaufen können. Ausserdem ist die 
Schutzschaltung ja keine Garantie gegen den Ausfall der Platte. Bei mir: 
ausgefallene Platten > 20, selbst abgefackelte 0.

Georg

von michael_ (Gast)


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Und so lange die Schutzschaltung über Hohlstecker angeschlossen wird, 
macht die Bastelei keinen Sinn.
Und wenn man sie ins Gehäuse einbauen will, dann kann man auch gleich 
eine andere Buchse einbauen oder das NT fest anlöten.

von Spannungsteiler (Gast)


Angehängte Dateien:

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batman schrieb:
> Wieso setzt man die TVS nicht direkt an den Eingang, so daß die Schottky
> nicht den ganzen Kurzschlußstrom tragen muß?

Natürlich hast Du volkommen Recht :-), die Schaltung habe ich auf die
schnelle gezeichnet, ist aber bei mir NICHT im Einsatz!

Mal schauen, ob das Hochladen jetzt klappt.....

von Spannungsteiler (Gast)


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Apropos...
die Idee und die Grundchaltung stammt von hier;

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/crowbar.htm

Ich möchte nicht viel über Pros und Kontras und verschiedenen
persönlichen Meinungen diskutieren, möchte aber feststellen,
dass ich (wir in einer Werkstatt) etwa 30 externe HDDs seit 3-4
Jahren nur über diese "Vorschaltung" betreiben. In 2 oder 3 Fällen
hatte die Schaltung die HDD schon gerettet, wobei die 12V Schalt-
Netzteile abgeraucht sind.

Tatsache ist, dass oft ein Billigschrottnetzteil zum HDD mitgeliefert
wird. Ich (wir) schließen keine HDD mehr ohne die Schutzschaltung an.

Bitte, betrachtet meine Worte hier als EMPFEHLUNG. Was für eine
Lösung schließlich gefunden wird, ist Jedem seine eigene freie Wahl.
Ich wollte meine Erfahrung und Lösung einfach mitteilen.

MfG.

von Mark T. (bitts)


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Mir ist auch noch keine Festplatte durch falsche oder defekte Netzteile 
kaputt gegangen, aber bisher hatte ich auch noch nicht viele und habe 
die immer selbst bedient.
Demnächst sind meine Ableger in dem Alter, dass die auch daran 
rumfingern und es fliegen hier immer mehr Netzteile mit gleichartigen 
Hohlsteckern und den unterschiedlichsten Spannungen herum. Da ich mir 
gerade noch ein NAS mit Einplatinen-Computer bastle, steigt der mögliche 
Schaden. Deswegen hätte ich gerne die zusätzliche Sicherheit.

@Spannungsteiler
Die zweite Variante gefällt mir besser :)
Das Poti würde ich durch einen Festwiderstand ersetzen.

von michael_ (Gast)


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Wenn du schon bastelst, dann mach da einen Stecker dran, welcher sonst 
nicht vorkommt.
Meine Frage weiter oben hast du ja nicht beantwortet. Wo ich fragte, 
welche Laptop-NT du hast.
HD-NT haben oft Hohlstecker 5,5/2,5 mm.
Acer, HP oder DELL NT passen da sowieso nicht rein.
Bring System in dein Caos!

von Mark T. (bitts)


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Welchen Stecker würdest du denn verwenden?
Laptopnetzteile gibt es hier inzwischen einige. Das von Samsung passt 
nicht, aber die anderen schon.

von Mark T. (bitts)


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Gerd E. schrieb:
> Mark T. schrieb:

>> Parallel zu Gate-Drain muss dann noch eine Z-Diode geschaltet werden
>
> Nimm lieber die Schaltung mit dem TL431 und Hysterese als Basis, das ist
> viel einfacher sauber hinzubekommen als mit Z-Diode:
> Beitrag "Re: Verpolungs- und Überspannungsschutz mit P-MOSFET"

Nachdem die Schaltung in LT Spice lief, habe ich mir TL431 besorgt. Auf 
der Platine funktioniert das aber entscheidend anders. Schon bei 2,35 V 
am Referenzeingang fängt die Kathode deutlich an zu leiten. Je 
hochohmiger ich die Kathode beschalte, desto flacher wird die Kennlinie.

So habe ich es ausprobiert:   http://up.picr.de/25899190ui.png

Würde ich R3 und R6 niederohmiger machen, würden bei hohen 
Eingangsspannungen hohe Verlustleistungen umgesetzt werden. Ich müsste 
größere Widerstände verwenden, was wesentlich mehr Platz in Anspruch 
nehmen würde.
Ob der TL431 das dann auch aushalten würde, habe ich mir nicht 
ausgerechnet. Das gefällt mir aber auch nicht, zumal ich nicht richtig 
abschätzen kann, wie sich das Teil verhält.

Ich werde mich mal nach Alternativen umsehen. Gibt es Vergleichbares, 
was
mit weniger Strom auskommt?

von Gerd E. (robberknight)


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Mark T. schrieb:
>> Nimm lieber die Schaltung mit dem TL431 und Hysterese als Basis, das ist
>> viel einfacher sauber hinzubekommen als mit Z-Diode:
>> Beitrag "Re: Verpolungs- und Überspannungsschutz mit P-MOSFET"
>
> Nachdem die Schaltung in LT Spice lief, habe ich mir TL431 besorgt. Auf
> der Platine funktioniert das aber entscheidend anders. Schon bei 2,35 V
> am Referenzeingang fängt die Kathode deutlich an zu leiten. Je
> hochohmiger ich die Kathode beschalte, desto flacher wird die Kennlinie.
>
> So habe ich es ausprobiert:   http://up.picr.de/25899190ui.png

Tja, da hast Du aber was anderes gebaut als das was ich verlinkt habe.

Natürlich fängt der TL431 schon etwas vorher an Strom zu ziehen, das ist 
in seinem Datenblatt klar beschrieben. Daher in meiner Schaltung die 
Konfiguration aus R2, R4, Q2 und R7. Das ist schon mit Absicht so 
aufgebaut und sorgt dafür daß das definiert durchschaltet.

Was Du mit Deinen R6, R3 und Q1 gemacht hast ist was ganz anderes.

Ich freue mich immer über Verbesserungsvorschläge - aber dafür sollten 
sie erst mal die Basisanforderungen erfüllen und stabil funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von Mark T. (bitts)


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Gerd E. schrieb:
> Mark T. schrieb:
>>> Nimm lieber die Schaltung mit dem TL431 und Hysterese als Basis, das ist
>>> viel einfacher sauber hinzubekommen als mit Z-Diode:
>>> Beitrag "Re: Verpolungs- und Überspannungsschutz mit P-MOSFET"
>>
>> Nachdem die Schaltung in LT Spice lief, habe ich mir TL431 besorgt. Auf
>> der Platine funktioniert das aber entscheidend anders. Schon bei 2,35 V
>> am Referenzeingang fängt die Kathode deutlich an zu leiten. Je
>> hochohmiger ich die Kathode beschalte, desto flacher wird die Kennlinie.
>>
>> So habe ich es ausprobiert:   http://up.picr.de/25899190ui.png
>
> Tja, da hast Du aber was anderes gebaut als das was ich verlinkt habe.

1:1 kann ich das für meine Zwecke nicht übernehmen, da die Schaltung 
hier auch höhere Spannungen vom Verbraucher fernhalten soll.
Die Mitkopplung/Hysterese schien mir nicht notwendig zu sein, weshalb 
ich die Schaltung besonders einfach gehalten habe.

> Natürlich fängt der TL431 schon etwas vorher an Strom zu ziehen, das ist
> in seinem Datenblatt klar beschrieben. Daher in meiner Schaltung die
> Konfiguration aus R2, R4, Q2 und R7. Das ist schon mit Absicht so
> aufgebaut und sorgt dafür daß das definiert durchschaltet.

Mein Englisch ist nicht besonders gut und ich bin nur 
Gelegenheitsbastler.
Dass der TL431 eine weiche Kennlinie hat, und dass diese auch von den 
Widerständen am Referenzeingang abhängt, war mir nicht klar.

> Was Du mit Deinen R6, R3 und Q1 gemacht hast ist was ganz anderes.
>
> Ich freue mich immer über Verbesserungsvorschläge - aber dafür sollten
> sie erst mal die Basisanforderungen erfüllen und stabil funktionieren.

Wenn ich mich recht entsinne, geht es dir auch darum, dass deine 
Verbraucher beim Anschluss eines falschen/defekten Netzteils nicht 
kaputt gehen. Einem Notebooknetzteil würde deine Variante meiner Meinung 
als Gelegenheitsbastler nicht standhalten.
Soweit ich das sehe, schaltet der TL431 bei 20V durch. Die Kathode wird 
auf unter 2 V runtergezogen. An R1 liegen dann rund 18 V an. Das sind 
324 mW. R1 würde zerstört werden oder sich entlöten.
Bei einem Kurzschluss von R1 würde der TL431 vllt. zerstört werden. Die 
Basis von Q2 kann er jedenfalls nicht mehr gegen GND ziehen, sodass die 
FET leiten.
Sollte R1 hochohmig werden, bzw. fehlen, arbeitet der TL431 nicht mehr. 
Da er einen Mindeststrom haben möchte, wird er hochohmig, sodass die 
FETs leiten.

Wenn die Schaltung auch ein 36V-Netzteil vertragen können soll, dann 
muss man R1 wesentlich hochohmiger machen, oder/und einen mit einer 
wesentlich größeren Leistungsfähigkeit wählen. Letzteres möchte ich nach 
Möglichkeit nicht, denn das nimmt viel Platz weg und da R1 wichtig ist, 
sollte man da ordentliche Reserven einbauen.

Vielleicht geht es mit einem OP (LM358?) als Komparator einfacher. Dann 
hat man zwar ein mehrbeiniges IC und eine Z-Diode, aber man kann dafür 
auf den Transistor und einen fetten Widerstand verzichten.

von Gerd E. (robberknight)


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Mark T. schrieb:
>> Tja, da hast Du aber was anderes gebaut als das was ich verlinkt habe.
>
> 1:1 kann ich das für meine Zwecke nicht übernehmen, da die Schaltung
> hier auch höhere Spannungen vom Verbraucher fernhalten soll.

an welche Spannungen hast Du gedacht? 230VAC wird ein bischen 
aufwendiger...

> Die Mitkopplung/Hysterese schien mir nicht notwendig zu sein, weshalb
> ich die Schaltung besonders einfach gehalten habe.

Die Hysterese ist wichtig. Denn wenn die Spannung in der Nähe der 
Schaltschwelle liegt, schaltet der FET ohne Hysterese nur teilweise 
durch. Wenn dann Strom fließt (z.B. durch Schutzdioden in der Last), 
fällt am FET viel Spannung ab und er überhitzt.

> Dass der TL431 eine weiche Kennlinie hat, und dass diese auch von den
> Widerständen am Referenzeingang abhängt, war mir nicht klar.

Seine Kennlinie ist sehr steil. Aber er hat einen Eigenverbrauch von bis 
zu 1mA (Minimum cathode current for regulation). Ist ja auch logisch, 
der lebt ja nicht von Luft und Liebe.

Du musst Deine Schaltung also so aufbauen, daß die 1mA noch nicht zum 
Durchschalten führen.

> Soweit ich das sehe, schaltet der TL431 bei 20V durch.

Er hat schon lange durchgeschaltet.

> An R1 liegen dann rund 18 V an.

R1 ist in meiner oben verlinkten Schaltung an der USB-Buchse zur 
Ladegerätserkennung, da liegen ganz sicher keine 18V an.

Wenn Du mir erklären willst warum meine Schaltung nicht funktioniert, 
dann solltest Du schon die Bezeichner von dort verwenden.

> Vielleicht geht es mit einem OP (LM358?) als Komparator einfacher. Dann
> hat man zwar ein mehrbeiniges IC und eine Z-Diode, aber man kann dafür
> auf den Transistor und einen fetten Widerstand verzichten.

Den Komparator musst Du jetzt aber auch irgendwie versorgen. Ein LM358 
z.B. verträgt max 32V. Du brauchst jetzt also auch noch eine 
Schutzschaltung für die Schutzschaltung. Ich halte das nicht für 
zielführend.

Ich würde eher meine Basisschaltung beibehalten und bei Bedarf die 
Schaltlogik z.B. mit zusätzlichen Z-Dioden spannungsfester gestalten. 
Die FETs müssen dann natürlich auch spannungsfester werden. Aber da gibt 
es bis 1000V hoch eine breite Auswahl. Für die Gates der FETs brauchst 
Du auch Z-Dioden wenn Du mehr als ca. 15V erlaubte Ausgangsspannung 
haben willst.

von Mark T. (bitts)


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Gerd E. schrieb:
> Mark T. schrieb:

>> 1:1 kann ich das für meine Zwecke nicht übernehmen, da die Schaltung
>> hier auch höhere Spannungen vom Verbraucher fernhalten soll.
>
> an welche Spannungen hast Du gedacht? 230VAC wird ein bischen
> aufwendiger...

40V, weil ich hier ein Netzteil mit Hohlstecker habe, welches ca. 35V 
liefert.

>> Die Mitkopplung/Hysterese schien mir nicht notwendig zu sein, weshalb
>> ich die Schaltung besonders einfach gehalten habe.
>
> Die Hysterese ist wichtig. Denn wenn die Spannung in der Nähe der
> Schaltschwelle liegt, schaltet der FET ohne Hysterese nur teilweise
> durch. Wenn dann Strom fließt (z.B. durch Schutzdioden in der Last),
> fällt am FET viel Spannung ab und er überhitzt.

Ich dachte zuerst irrtümlich, dass der TL431 so empfindlich wie ein 
OPAMP reagiert. Die Mitkopplung muss also sein.

>> Dass der TL431 eine weiche Kennlinie hat, und dass diese auch von den
>> Widerständen am Referenzeingang abhängt, war mir nicht klar.
>
> Seine Kennlinie ist sehr steil. Aber er hat einen Eigenverbrauch von bis
> zu 1mA (Minimum cathode current for regulation). Ist ja auch logisch,
> der lebt ja nicht von Luft und Liebe.
>
> Du musst Deine Schaltung also so aufbauen, daß die 1mA noch nicht zum
> Durchschalten führen.

Jup. Habe ich inzwischen gemacht.

>> Soweit ich das sehe, schaltet der TL431 bei 20V durch.
>
> Er hat schon lange durchgeschaltet.

Mir ging es um die Leistung, die bei dieser Spannung abfällt. 20 V ist 
in etwa das, was Notebooknetzteile liefern.

>> An R1 liegen dann rund 18 V an.
>
> R1 ist in meiner oben verlinkten Schaltung an der USB-Buchse zur
> Ladegerätserkennung, da liegen ganz sicher keine 18V an.
>
> Wenn Du mir erklären willst warum meine Schaltung nicht funktioniert,
> dann solltest Du schon die Bezeichner von dort verwenden.

OK, ich meine genau diese Schaltung hier:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/158443/verpolungs_ueberspannungsschutz.png


Wenn du versehentlich ein Netzteil mit zu hoher Spannung anschließt, 
dann liegt diese Spannung fast komplett an R2 und R5 an.
R2 ist bei 20 V Eingangsspannung auf jeden Fall überlastet
R5 läge bei 35 V im Grenzbereich, wenn man 1/8-Watt-Widerstände nähme.
Ich vermute, dass deine SMD-Widerstände eher weniger Leistung umsetzen 
können.

>> Vielleicht geht es mit einem OP (LM358?) als Komparator einfacher. Dann
>> hat man zwar ein mehrbeiniges IC und eine Z-Diode, aber man kann dafür
>> auf den Transistor und einen fetten Widerstand verzichten.
>
> Den Komparator musst Du jetzt aber auch irgendwie versorgen. Ein LM358
> z.B. verträgt max 32V. Du brauchst jetzt also auch noch eine
> Schutzschaltung für die Schutzschaltung. Ich halte das nicht für
> zielführend.

Ich habe auch keinen OPAMP gefunden, der geeignet wäre und habe die Idee 
wieder verworfen.

> Ich würde eher meine Basisschaltung beibehalten und bei Bedarf die
> Schaltlogik z.B. mit zusätzlichen Z-Dioden spannungsfester gestalten.
> Die FETs müssen dann natürlich auch spannungsfester werden. Aber da gibt
> es bis 1000V hoch eine breite Auswahl. Für die Gates der FETs brauchst
> Du auch Z-Dioden wenn Du mehr als ca. 15V erlaubte Ausgangsspannung
> haben willst.

Ich habe das inzwischen so aufgebaut:
http://up.picr.de/26177056kt.png

Simuliert und getestet habe ich das vor dem Einbau der TVS-Dioden.
Verbaut habe ich zwei IPD90P04P4-05. In der Simulation habe ich andere 
FETs verwendet, weil die Modelle der verbauten IPD90P04P4-05 
Fehlermeldungen bei LTSpice verursacht haben.
Zum Simulieren habe ich noch I1 parallel zum TL431 angeschlossen, da das 
Modell weniger Strom gezogen hat, als der TL431 auf dem Steckbrett.
C2 verlangsamt die Schaltung. Ohne C2 spricht die Schutzschaltung auch 
an, wenn die Spannung im zulässigen Bereich liegt, aber zu schnell 
angelegt wird, oder beim Anstecken mehrmals kurz hintereinander angelegt 
wird.
D3 und D5 machen die Schaltung unabhängiger von der Last.
So, wie die Schaltung nun ist, sperrt sie bei 12,1 V aus, wenn ich den 
Hohlstecker anstecke und keine Last (Festplatte) angeschlossen ist. Ist 
die Festplatte als Last angeschlossen, wird die Spannung 
durchgeschaltet.
Lastabhängigkeit ist natürlich nicht schön, aber da die Schaltung fest 
eingebaut bleibt, und damit immer eine Last hat, stört es nicht.


Der Vollständigkeit halber:
Bestückungsseite:  http://up.picr.de/26177076pq.jpg
Unterseite:  http://up.picr.de/26177077gz.jpg
Das Teil sitzt nun in einem selbstgebauten NAS. Das aufgelötete Modul 
mit mp1584 erzeugt 5V.

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