Forum: HF, Funk und Felder Pulsdichtemodulation=Pulsfrequenzmodulation=Deltamodulation?


von Christopher J. (christopher_j23)


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Ich habe gestern versucht die Unterschiede zwischen den ganzen 
Pulsmodulationsarten zu verstehen. Leider bin ich da gerade bei dem 
deutschen Wikipediaartikel bezüglich Deltamodulation verwirrter als 
vorher. Meiner Meinung nach wird da zu viel verallgemeinert.

Hier mal ein paar kurze Zusammenfassungen wie ich die Sache auffasse. 
Bitte berichtigt mich wenn ich falsch liege:

PWM:
- konstante Frequenz
- veränderliche Pulsbreite

PFM (Pulsfrequenzmodulation / pulse-frequency modulation)
- konstante Pulsbreite
- veränderliche Frequenz/Periodendauer
- entspricht D-PPM (differential PPM)

PPM (Pulsphasenmodulation / pulse-position modulation)
- konstante Pulsbreite
- Pulsposition variiert bezüglich eines Markerpulses bzw. Referenztakts
- bei differentieller PPM variiert Pulsposition nur bezügl. dem letzten 
Puls
- differentielle PPM entspricht PFM

PDM (Pulsdichtemodulation / pulse-density modulation)
- veränderliche Pulsbreite
- veränderliche Frequenz


Hier noch ein paar Quellen wo ich das her habe:

http://www.pcbheaven.com/wikipages/Pulse_Position_Modulation/

http://www.rfcafe.com/references/popular-electronics/pulse-modulation-october-1960-popular-electronics.htm

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
In der deutschen Wikipedia werden die Suchbegriffe 
"Pulsfrequenzmodulation" sowie "Pulsdichtemodulation" zu 
"Deltamodulation" weitergeleitet, was zunächst den Eindruck entstehen 
lässt, es handele sich bei allen drei Begriffen um das gleiche 
Verfahren. Im Artikel steht dann, die Deltamodulation diene zur PFM bzw. 
PDM. Mein Gefühl sagt mir jedoch, dass dies nicht per se stimmt und die 
drei Verfahren auch nicht gleichbedeutend sind. Der gravierendste 
Unterschied der mir auffällt ist, dass PDM und PFM auch gänzlich analog 
genutzt werden können (siehe dazu vor allem Quelle#1), während die DM 
durch den Quantisierer per se eine feste Taktrate besitzt, wodurch die 
Abstände zwischen zwei steigenden Flanken nur ganzzahlige Vielfache 
dieser Taktperiode sein können.


Ich habe auch schon den gesamten Springerverlag nach Literatur 
durchforstet, um da etwas Licht ins Dunkel zu bringen aber wirklich 
gefunden habe ich leider nichts.
Würde mich sehr freuen, wenn der ein oder andere hierzu etwas sagen 
könnte. Eventuell könnte man auch gemeinsam den/die Wikiartikel dazu 
überarbeiten.

von Max M. (jens2001)


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Christopher J. schrieb:
> Nun zu meiner eigentlichen Frage:

Ich seh keinen satz den du mit einem Fragezeichen beendet hast.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Die eigentliche Frage war im Betreff: Sind PDM, PFM und DM identisch, so 
wie von der deutschen Wikipedia suggeriert? Kann jemand etwas genaueres 
dazu sagen?

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Christopher,

> Ich habe gestern versucht die Unterschiede zwischen den ganzen
> Pulsmodulationsarten zu verstehen.
Wozu?
Die Versuche, die Vielfalt der möglichen Modulationsarten in ein Schema 
zu pressen, die enden in einem Chaos. Das ist größer als das, was man am 
Oszilloscope sehen kann, wenn man einem Timer eines Atmega programmiert:
Veränderst Du
1. Die Zykluszeit - PFM.
2. Die Pulsweite von Zyklus zu Zyklus: PWM.
3. :
> PDM (Pulsdichtemodulation / pulse-density modulation)
Sowohl PFM als auch PWM variieren die Pulsdichte.

> Nun zu meiner eigentlichen Frage:
> In der deutschen Wikipedia werden die Suchbegriffe
> "Pulsfrequenzmodulation" sowie "Pulsdichtemodulation" zu
> "Deltamodulation" weitergeleitet, was zunächst den Eindruck entstehen
> lässt, es handele sich bei allen drei Begriffen um das gleiche
> Verfahren.
Wikipedia ist alles andere als perfekt.
DM ist ein Verfahren der Wandlung von Analag zu Digital und zurück. Das 
digitale Ergebnis der Wandlung kann dann wieder mit einem beliebigen 
Modulationsverfahren übertragen werden.

Ciao
Wolfgang Horn

von Christopher J. (christopher_j23)


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Hallo Wolfgang,

danke für deine konstruktive Antwort.

> Die Versuche, die Vielfalt der möglichen Modulationsarten in ein Schema
> zu pressen, die enden in einem Chaos.

Das Gefühl habe ich leider mittlerweile auch.

Ich hatte mich eigentlich damit beschäftigt, weil ich für die CUL-FW 
(Ansteuerung von Funksteckdosen und co) einen Patch schreiben wollte, 
der eben genau diese Schemata ausnutzt, um den Code kompakter und 
leserlicher zu machen und das hinzufügen von neuen Protokollen zu 
vereinfachen. Das rtl_433 Projekt, was zum Empfang und Dekodierung von 
433 Mhz OOK per SDR dient, nutzt eben ein solches Schema, wobei dort 
auch PPM und PFM gleichgesetzt werden.

Sicher sagt ein Signalverlauf, ob am Oszi oder als Grafik, mehr als 
tausend Worte und Bezeichnungen beruhen eigentlich immer auf 
Konventionen aber ich hatte gehofft, dass es so etwas wie eine allgemein 
anerkannte Konvention gäbe. Problematisch wird es eben immer dann wenn 
jemand Apfel schreibt und der andere Birne versteht, gerade bei 
Open-Source Projekten finde ich solche (anerkannten) Konventionen 
ungemein wichtig.

von Christopher J. (christopher_j23)


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Ich hätte einfach mal ein bisschen besser hier suchen sollen:

https://www.mikrocontroller.net/articles/IRMP#Kodierungen

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