Forum: Haus & Smart Home Schleifenimpedanzmessung


von edison (Gast)


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Hallo liebe Leser

Habe mir einen neuen Installationstester gekauft ( BEHA Amprobe TELARIS 
PROINSTALL 100 )
Wenn ich eine Impedanzmessung mit dem Hochstrommodus zwischen L und N 
mache bekomme ich auch vernünftige Werte (~ 350A Kurzschlussstrom ).
Bei dem Niederstrommodus , wo der FI nicht auslöst bekomme ich ähnliche 
Werte.

Der Fi ( 30mA ) löst bei ca. 30ms aus.

So nun meine Frage:
Wenn ich die Impedanz zwischen L und PE messe würde ich mir erwarten, 
dass der FI fällt ( Hochstrommodus eingestellt ). Dieser fällt aber 
nicht ????
Die FI Testtung war aber ok . Kann es sein, dass der hohe Strom zu kurz 
anliegt und deshalb der FI nicht auslöst ?

Wäre über Antworten dankbar.

lg edison

von Martin K. (Gast)


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edison schrieb:
> Kann es sein, dass der hohe Strom zu kurz
> anliegt und deshalb der FI nicht auslöst ?

Das ist möglich.

von Niemand (Gast)


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Martin K. meinte
> Das ist möglich.
unter welchen Umständen bitte? Dass der FI (RCD) im Eimer ist, als 
einzig möglicher!
Mit dem LED-U-Prüfer, der ca. 20 mA für die Anzeige braucht, fällt ein 
FI in 0 komma nix ms.

edison fragte
> Wenn ich die Impedanz zwischen L und PE messe würde ich mir erwarten,
> dass der FI fällt ( Hochstrommodus eingestellt ). Dieser fällt aber
> nicht ????
Wie sieht denn dein Meßaufbau dazu aus? Das Meßmittel hat doch 
sicherlich auch eine Doku, weil mit deiner Logik würde man keine Messung 
zustande bekommen.
Mit der Google Onlinesuche findet man aber genug dazu!

von edison (Gast)


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Hallo ,
Das Messgerät hat einen Schukostecker und steckt direkt in der 
steckdose.
Beim Installationstester kann man zwischen L-N oder L - PE wählen.

Beim L - PE Modus gibt es die Möglichkeit den hochstrom Mode zu 
verwenden, dabei sollte kein FI im System sein, da dieser ja dann 
abschaltet.

Mit einem Duspol (200mA) kann ich den FI auch auslösen ( L gegen PE )
Die Frage war ja, warum der FI nicht auslöst, obwohl der Tester eine 
hochstrom Messung macht (L gegen PE ).

Das einzige was für mich schlüssig wäre, ist sehr kleiner Pulsstrom,der 
den FI gerade nicht auslöst.

In der Anleitung steht:
Maximaler Prüfstrom bei 230 V
7 A, sinusförmig, über 10 ms

Aber 10ms mit 7A sollte doch für einen 30mA FI reichen ?  oder ?

lg edison

von Hubert M. (hm-electric)


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Du hast die Auslösezeit angegeben. Messe mal den Auslösestrom...

von Sven L. (sven_rvbg)


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edison schrieb:
> Die Frage war ja, warum der FI nicht auslöst, obwohl der Tester eine
> hochstrom Messung macht (L gegen PE ).

Das Du ausversehen zw. N und PE misst und am FI gerade keine Last hängt, 
die >30mA zieht?

Stecker mal gedreht?

von Etrick (Gast)


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Kann dein Tester die FI Auslösezeit bei 5xIn messen? Poste die mal 
hier...

Gruß

Achim

von edison (Gast)


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Danke vorerst für die Antworten.

Meine heutige Messung:

Strom     0°   |  180°
1/2 IN    >300ms | >300ms
1 IN      >50,6 ms | 20,6 ms
5 IN      >26,9 ms | 16,9ms
IRampe    27mA | 27mA

Messung L - PE ( SCHLEIFE ) ~3 OHM in beiden MODES ( hochstrom und 
nichthochstrom )

Meine Erklärung der Messtrom liegt nur 10ms an und ist vermutlich zu 
kurz für den FI ?! Obwohl 6 A ....

lg an alle Leser

von edison (Gast)


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edison schrieb:
> Strom     0°   |  180°
> 1/2 IN    >300ms | >300ms
> 1 IN      50,6 ms | 20,6 ms
> 5 IN      26,9 ms | 16,9ms
> IRampe    27mA | 27mA

so passt es nun :-)

von Hubert M. (hm-electric)


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edison schrieb:
> Messung L - PE ( SCHLEIFE ) ~3 OHM in beiden MODES ( hochstrom und
> nichthochstrom )

Der Wert ist viel zu hoch. Bei einem B16A Automat brauchst du mindestens 
2,8 Ohm, um auf die geforderten 5xIn zu kommen.

Wie lang ist die Leitung von der weit entferntesten Steckdose bis zum 
Automat/Sicherung. Was für eine Sicherung ist da verbaut. Welcher 
Querschnitt hat die Hauptzuleitung? Wie lang ist sie bis zum Zähler?

von edison (Gast)


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Hallo Hubert,

Ich stimme dir zu , dass der Widerstand zu hoch ist. Ich lebe in einem 
Wohnblock mit ca. 40 Wohnungen. L - P lt. Messgerät ~ 3 OHM

D.h bei B16 erreiche ich die 80 A nicht mehr. Schützen würde mich aber 
der FI der ja vorhanden ist und auch funktioniert.

Das Wohnhaus ist nur 20 Jahre alt... Ich habe die MEssung nahe am 
Verteiler gemessen.

Wenn ich L-N messe bekomme ich aber Ströme von über 350 A. Das passt ja.

lg edison

von Bernd (Gast)


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edison schrieb:
> Wenn ich die Impedanz zwischen L und PE messe würde ich mir erwarten,
> dass der FI fällt ( Hochstrommodus eingestellt ). Dieser fällt aber
> nicht ????

Das ist vermutlich ein Feature!
Viele Prüfgerätehersteller betreiben einen hohen Aufwand, um präzise 
Schleifenmessungen zu ermöglichen, ohne das der Rcd fliegt oder der 
Prüfstrom zu gering ist. Schau doch mal in die Anleitung! Die Typen von 
Gossen mit ihrem Profitest können bei Schleifenmessungen bewusst den Rcd 
lahm legen. Dein Gerät macht vermutlich das gleiche.

von edison (Gast)


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Das stimmt schon.

Ich habe 2 Möglichkeiten die Impedanz zu messen ( HOCHSTROM oder 2. 
Möglichkeit, dass der FI nich fällt )

Das interessant ist halt, dass mein FI, der funktioniert, ei der 
Hochstrommessung nicht fällt .

lg edison

von Hubert M. (hm-electric)


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edison schrieb:
> D.h bei B16 erreiche ich die 80 A nicht mehr. Schützen würde mich aber
> der FI der ja vorhanden ist und auch funktioniert.

Nein! Das ist vollkommen falsch! Der Leitungsschutzschalter auch Automat 
genannt, ist ein Schalter zum Schutz der Leitung. Wenn also ein 
Kurzschluss zwischen L und N passiert, macht nämlich der FI gar nichts. 
Und wenn du unter den geforderten 5x In bist, kann der Automat die 
geforderten Abschaltbedienungen von 0,4s nicht mehr einhalten. (Diese 
0,4s garantieren die Automatenhersteller, aber auch nur dann, wenn die 
Schleifenimpedanz gestimmt hat.)

Wie kommst du auf die 350 A? Verstehe ich das richtig: Wenn du zwischen 
L und N misst, misst du ca 0,65 Ohm, was dem Wert 350 A entspricht.
Misst du zwischen L und PE sind es aber nur 76 A, was dem Wert 3 Ohm 
entspricht?
Da stimmt doch gewaltig etwas nicht!

Wenn ich in der Nähe von Verteilern messe, messe ich meist Werte 
jenseits 500A, meistens sogar 600-800A.
Mach mal ein Bild vom Offenen Verteiler....

von edison (Gast)


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Hallo Hubert,

Danke für deine Infos.

Wenn ich L - N messe bekomme ich 350 A . Wohnung ist sicher 30m entfernt 
vom Anschluss im Keller. Aber 350A zwischen L - N wäre doch ok ?
Aber Bei L - PE nur 76 A . Das ist sehr wenig.

Ich habe in der Wohung einen Verteiler, der mit L1,L2,L3, N , PE 
gespeist wird. Die Leitung kommt vom Keller ( verschlossener Schrank vom 
Wohnhaus ). Ich denke mir, dass ich ein TN System habe. Die Trennung PEN 
auf PE , N erfolgt vermutlich im Keller .

Zur Schutzmassnahme: Nullung + FI

D.h in meinem Fall erfülle ich die Nullungsbedingung nicht. 
Leitungsschutz würde zu spät abschalten . Der FI übernimmt den Schutz ?!

Ist es möglich, dass ich ein TT Netz habe ?

lg edison

von Sven L. (sven_rvbg)


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Der FI ist, wie Hubert schon mal irgendwo geschrieben hat, für den 
Personenschutz, nicht für den Leitungsschutz zuständig. Der FI schaut, 
was über L in den Verbraucher rein fließt und über N wieder zurück zur 
Quelle, ist die Summer dieser beiden Ströme != 0 und dann löst der FI 
aus.

Viele FIs lösen so ab 18mA aus, wenn ihr Bemessungsfehlerstrom 30mA ist.

Die Sicherung / der Automat schützt die Leitung vor den Folgen von 
Überlast und Kurzschluss, dabei folgen beide jeweils einer 
Auslösekennlinie, die Festlegt in welcher Zeit bei welchem Strom 
auslöst. Beim Kurzschluss muss ein gewisser Fehlerstrom fließen um die 
Auslösezeit einhalten zu können, bei Überlast löst ein 
Sicherungsautoomat über ein Bimetall aus, allerdings viel viel später.


Klar würde der FI in deinem Fall L-PE auslösen, aber Trotzdem würde 
etwas mit dem Schutzleiter nicht stimmen, der Wert ist einfach viel zu 
hoch, wie Hubert auch schon schrieb.

Welche Netzform Du letztendlich hast, weiß in jedem Fall der 
Netzbetreiber, bzw. aber auch jemand aus dem Forum, der auch in deiner 
Ecke wohnt, wenn man wüsste, wo du wohnst.

von Hubert M. (hm-electric)


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Es stimmt definitiv etwas nicht mit dem PE. Ich denke sogar, dass es vom 
Anschluss im Zählerschrank kommt. Da wird die Verbindung fehlen. Du 
kannst mal folgendes machen: Schalte deine Wohnung komplett ab, am 
Zähler (Unterhalb des Zählers sollte ein SLS-Schalter sein oder 
Hauptschalter.) Klemme dann die Hauptzuleitung N und PE im 
Unterverteiler ab, und Messe mal mit deinem Tester auf der Ohm Stellung, 
zwischen N und PE. Der Widerstand sollte gegen 0 Ohm sein. Je nach 
Leitungslänge so 0,1 - 0,3 Ohm.

Ich glaube aber, dass im Zählerschrank die Brücke N-PE nicht vorhanden 
ist, oder noch schlimmer: Der Hausanschlusskasten ist für TN-CS Netz, 
hat nur 4 Pole, und es wurde auf TN-S ( 5 Polig) umgestellt, und das 
ganze Haus steht ohne richtigen PE da. (Im Hausanschlusskasten den PE 
nicht angeschlossen) Mach doch mal Fotos.
Was machst du Beruflich?

von edison (Gast)


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Mein Verteiler :

Habe nun den FI abgeschaltet und an der FI Eingangsseite ( L - N ) eine 
Impedanz von 0,3 ~ 800A . WENN ich das Messgerät auf L - PE umschalte 
bekomme ich wieder meine 70A.

Darf ich eine LO MEssung ( 200mA ) Eingangsseite FI - N zu PE machen ?

Von Beruf bin ich Ing. für Nachrichtenelektronik und möchte nun die 
VDE100 besser verstehen.

regnerische Grüsse aus Österreich

von Hubert M. (hm-electric)


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edison schrieb:
> Darf ich eine LO MEssung ( 200mA ) Eingangsseite FI - N zu PE machen ?

Ja, klar! Voraussetzung: Die Anlage ist Stromlos.

von edison (Gast)


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Hab nun die Werte von PE - N am Verteiler gemessen. FI ist aus

( d.h- PE Schiene gegen N am FI-EINGANG )

Einmal 1 OHM und einmal 4 Ohm , wenn ich umpole . Ich glaub mein 
INstallationstester macht das nicht automatisch.

Die Frage ist, ob das eine sinnvolle  zulässige  zuverlässige  Messung 
ist ...

lg edison

von Hubert M. (hm-electric)


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Erzähl mir mal wie du messen tust. Auch wenn du bei der Rlow Messung 
verpolst, müssen die Gleichen Werte raus kommen. Welche Messleitungen 
nimmst du, und wo eingesteckt am Messgerät?

von Martin K. (Gast)


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edison schrieb:
> Maximaler Prüfstrom bei 230 V
> 7 A, sinusförmig, über 10 ms
>
> Aber 10ms mit 7A sollte doch für einen 30mA FI reichen ?  oder ?

Nein, wie ich schon ganz oben schrieb. Aber das wurde bezweifelt.
Der Hersteller des Gerätes hat sich allergrößte Mühe gegeben, um die 
Zeit klein zu halten, damit der RCD nicht auslöst.
Der RCD hat intern eine mechanische Trägheit, die man hier bewusst 
ausnutzt.
Dies Trägheit ist unabhängig von der Höhe des (vermeintlichen) 
Fehlerstromes. Er wird also bei 30mA genauso schnell (oder träge) 
auslösen wie bei 7A.
In irgendeiner Vorschrift steht, wie groß diese Zeit sein darf; aber 
sicher >10ms.

von edison (Gast)


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So, zwischen L1 und L2 Stecker am Messgerät.

Wenn ich die Leitungen verbinde, kann ich auch die Leitungen 
kompensieren.
Nach Kompensierung 0 Ohm .

Dann Schiene ( PE ) gegen FI-Eingang "N"

Ich messe an meinem Wohnungsverteiler vorheriges BILD und nicht am 
HAuptverteiler

lg

von Hubert M. (hm-electric)


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Lies mal in der Gebrauchsanleitung Seite 7. Du musst die Messleitung mit 
dem Knopf verwenden in 42 Einstecken und eine Zweite in den Anschluss 
43. Zum Messen knopf drücken...

von edison (Gast)


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Nachtrag zur hochstrom FI MEssung

Bei mir fällt der 30mA FI nicht aus, wenn ich die Hochstrom 
Schleifenimpedanz L - PE messe.

Meine Erklärung :

Hab die Strompulse wärend der Messung mit einer Stromzange , die am Oszi 
hängt überprüft.
Das sind 4 Pulse mit ca. 15A aber nur 10ms breit.

Vermutlich beeindruckt das meinen FI nicht .

Beim 5fachen IN ( 150mA ) löst mein FI sehr wohl aus ( Zeit 15ms )


Weiters ist die Schleife L -PE zu hochohmig ( 4 ohm ) werde der Sache 
nachgehen.

lg Edison

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