Hi, meine Arbeitssituation ist etwas unglücklich. Mal kurz meinen Werdegang. Habe nach der Lehre in der Produktion gearbeitet und mich nebenbei zum Techniker weiter gebildet. Nach erfolgreichem Abschluss habe ich die Firma gewechselt. In der neuen Firma stand das gleiche an, allerdings als Teamleiter von 7 Mitarbeitern und entsprechend mehr Verantwortung usw. Da es dort neben dem Aufgabengebiet leider nicht so gepasst hat habe ich nach 2 Jahren wieder gewechselt, in die jetzt aktuelle Firma. So... Dort wurde mir beim Bewerbungsgespräche fast die identische Stelle angeboten, also ebenfalls Teamleiter mit den entsprechenden Aufgaben. Das Gehalt war besser, der Arbeitsweg war besser, das Betriebsklima wirkte besser, die Arbeitszeit war besser. Alles in allem ein sehr guter Tausch. Den ich so dann auch eingegangen bin. Allerdings hat sich bis ich die Stelle angetreten bin einiges getan. So waren einige Aufgaben die ich eigentlich gern gemacht habe/hätte und mir im Bewerbungsgespräch (was mit dem GL statt fand) zugesichert wurden nicht mehr in meinem Aufgabengebiet. Die Entscheidungsgewalt die ich als "Teamleiter" habe ist auch sehr gering und im Grunde kaum vorhanden. DA ich jetzt fast ein Jahr in der Firma bin stelle ich etwas ernüchternd fest, dass ich von der Qualität der Stelle irgendwo zwischen der Stelle die ich nach der Lehre hatte und der Stelle die ich als zweites hatte schwebe. Das ganze ist mir zu wenig, war so nicht angedacht und wird mir als Techniker im Grunde nicht gerecht. Deswegen hatte ich letzte Woche ein Gespräch mit meinem Chef (nicht GL). Dieser hat aber angeblich keine andere Möglichkeit, sieht dieses und jenes anders und weiß wohl nicht was im Bewerbungsgespräch alles besprochen wurde (seltsam seltsam...). Jetzt bin ich etwas in der Zwickmühle. Gehalt, Arbeitszeit, Betriebsklima, Umgang mit Kollegin und der gleichen ist alles gut. Nur die mir zugeteilten Aufgaben werden einem Elektrotechniker kaum gerecht. Ich fühle mich unterfordert und frage mich wofür ich die Weiterbildung gemacht habe... Auch so ein Problem, wenn man davon ausgeht das ich irgendwann gekündigt werde oder mich anderweitig umsehe wird es schwer im Lebenslauf mit Tätigkeiten zu Punkten welcher etwas unter meiner Qualifikation sind durch zu setzen. Zu was würdet ihr mir raten? Tätigkeit sollte an erster Stelle kommen? Das leichte Leben dort genießen und langfristig denken? Mit der GL habe ich noch nicht gesprochen. Das war mir ohne eine standfeste Meinung meinerseits noch zu viel des guten
meterstab schrieb: > Auch so ein Problem, wenn man davon ausgeht das ich > irgendwann gekündigt werde oder mich anderweitig umsehe wird es schwer > im Lebenslauf mit Tätigkeiten zu Punkten welcher etwas unter meiner > Qualifikation sind durch zu setzen. Gekündigt werden ist ein Damoklesschwert das immer über einen schwebt, selbst wenn man federführend in einem Projekt steckt. Die Vorstellungen von Firmen sind da alles andere als vernünftig, denn man bleibt abhängig beschäftigt. Deine schon fast zementierte Fachkompetenz als Teamleiter hängt dir jetzt wie ein Klotz am Bein und da raus zu kommen ist schwer. Das du zu berufsaffinen Tätigkeiten fähig wärst kannst du nicht beweisen, wenn man dich nicht lässt. Wenn man dir eine neue Stelle anbieten wird, wird die sehr wahrscheinlich wieder als Teamleiter sein. Auch wenn man ein Kastensystem nur aus Indien her kennt, ist das hier auch sehr verbreitet und man sieht es hier nicht so transparent. Dieser Kasten mit dir wird quasi von Firma zu Firma weiter gereicht. > Zu was würdet ihr mir raten? Was besseres suchen. Der Dumme ist man sowieso immer. Aber wenn man dir viel verspricht und wenig hält, dann musst du daraus lernen, dass eine funktionelle Position in der Firma allein nicht ausreichend ist. Man muss auch verlangen, dass die Aufgaben und nicht nur der Arbeitsplatz im Arbeitsvertrag ausführlich beschrieben sein muss. Denn nur daran ist der Arbeitgeber und natürlich auch der Arbeitnehmer gebunden. Leider lassen sich die Firmen da viele Freiräume, die sie nach Gutdünken nutzen können, wie sie wollen. Eigentlich ein Unding die einen zum Sklaven seines Herrn macht, dass längst nicht mehr Zeitgemäß ist. > Tätigkeit sollte an erster Stelle kommen? Natürlich, denn Arbeit sollte nicht nur Broterwerb sein, sondern auch Spaß machen. Ohne Erfolgserlebnis verkümmert man geistig nur. Die ganze Fachausbildung ist dann nämlich nur für die Katz wobei dann nur noch das gehobene Bildungsniveau Beachtung findet. Bei den Studierten ist das dann noch krasser. > Das leichte Leben dort genießen und langfristig denken? Das hängt von vielen Faktoren ab. Am ehesten fällt mir da die Arbeitsmarktlage ein. Wenn es genug Stellen gibt, die sich vielversprechend anhören, kann man sich ja bewerben und wenn das Bewerbungsgespräch zuversichtlich verläuft, dann sollte auch eine aussagekräftige verbindliche Tätigkeitsbeschreibung im Arbeitsvertrag drin sein. Ansonsten kommt man immer vom Regen in die Traufe. Verweigerer sind da nämlich nur Ganoven in Nadelstreifen für die man gar nicht tätig sein will. Jeder Arbeitgeber hält einem dann nur einen Funktionsarbeitsvertrag vor die Nase den man zu akzeptieren hat. Ohne Zwang wird sich da aber nie was ändern und Zwang kann man ausüben wenn man auch mal nein sagt, wenn man nein sagen kann. > Mit der GL habe ich noch nicht gesprochen. Das war mir ohne eine > standfeste Meinung meinerseits noch zu viel des guten GF sind vergleichsweise einfach, manchmal auch unnötig kompliziert gestrickt, was wohl einfach daran liegt, für solche Probleme keinen Plan zu haben oder Verbesserungs- vorschläge zu akzeptieren, weil das ja wieder ein Risiko bedeutet mit dem der GF nicht vorausschauend umgehen kann. Quasi eine Fahrt ins Ungewisse. Der GF empfindet sein Konzept grundsätzlich als richtig, ganz gleich wenn dabei Leute verschlissen werden. Im Job das zu ändern ist vergleichsweise schwer, daher bleibt nur, dass von Anfang an arbeitsvertraglich zu erzwingen. Da da viele Arbeitgeber aufgrund ihrer Omnipotenz gar nicht mitspielen, trennt sich im Bewerbungsprozess schnell die Spreu vom Weizen.
meterstab schrieb: > Nur > die mir zugeteilten Aufgaben werden einem Elektrotechniker kaum gerecht. > Ich fühle mich unterfordert und frage mich wofür ich die Weiterbildung > gemacht habe... Willkommen im Club! meterstab schrieb: > Zu was würdet ihr mir raten? > Tätigkeit sollte an erster Stelle kommen? > Das leichte Leben dort genießen und langfristig denken? Arbeit ist nicht alles, wenn man kein Privatleben mehr hat. Du hast nur einen Arbeitsvertrag unterschrieben, den kann man idR innerhalb von 4 Wochen kündigen. Langfristig denken, ja, nichts überstürzen, aber du musst aus diesem Job raus. Möglichkeit 1: Neuen passenden Job innerhalb dieser Firma. Dazu spricht man mit seinem Chef, spricht die Dinge an, wenn das keine Aussichten hat. Möglichkeit 2: Neuen passenden Job außerhalb dieser Firma. Immer sachlich bleiben, nicht persönlich werden!
Hallo, danke für die Antworten. Sachlich bleiben ist für mich kein Problem. So viel Kompetenz konnte ich mir schon aneignen. :) Ich habe im Eingangspost ein paar Ansichten zur Situation weg gelassen um euch nicht gleich von Anfang an mit einem Text zu erschlagen. Ich habe zwischenzeitlich den Eindruck, dass die GL und der Produktionsleiter etwas aneinander vorbei reden bzw. gewisse Dinge anders regeln/handhaben. Die Aufgaben die mir von der GL zugesichert wurden und nächträglich/zwischenzeitlich (also vor meinem Antritt) verlagert wurden scheinen rein vom PL aus zu gehen. So bin ich mir manchmal nicht so sicher ob die GL tatsächlich weiß was jeder Mitarbeiter so macht. Das scheint mir allgemein ein kleines Problem in der Firma zu sein. Würde auch erklären warum in der Vergangenheit wohl öfters der PL gewechselt hat/wurde. Der PL ist manchmal ein bisschen schwierig zu haben. Das Gespräche von letzter Woche wird wohl keine Ergebnisse liefern... Wenn ich nun zur GL gehe und etwas Druck mache mir die versprochenen Aufgaben zu geben bzw. zu fragen warum mir denn zugesichertes nun doch nicht anvertraut wird befürchte ich einen Stich in ein Wespennest. Wenn ich davon ausgehen, dass die GL eingreift befürchte ich einfach das mein Leben dort deutlich weniger angenehm werden wird... Dazu will ich den PL auch nicht übergehen, nur so wie es jetzt ist ist es einfach suboptimal.
Hallo Meterstab, wenn du vorhast die Firma zu wechseln, würde ich ganz frech mit dem Chef nochmals reden und eine Gehaltserhöhung fordern. Durch das Mehrgeld kannst du dich notfals weiterbilden (solltest du die Firma doch nicht wechseln)
meterstab schrieb: > Ich habe zwischenzeitlich den Eindruck, dass die GL und der > Produktionsleiter etwas aneinander vorbei reden bzw. gewisse Dinge > anders regeln/handhaben. Die Aufgaben die mir von der GL zugesichert > wurden und nächträglich/zwischenzeitlich (also vor meinem Antritt) > verlagert wurden scheinen rein vom PL aus zu gehen. Ist zwar kein seriöser Führungsstil aber rechtlich kaum zu beanstanden. > So bin ich mir manchmal nicht so sicher ob die GL tatsächlich weiß was > jeder Mitarbeiter so macht. Das scheint mir allgemein ein kleines > Problem in der Firma zu sein. Würde auch erklären warum in der > Vergangenheit wohl öfters der PL gewechselt hat/wurde. Daher haben Betriebe ja auch Hierarchien und um so steiler die sind um so mehr stinkt der Fisch vom Kopf her. > Der PL ist manchmal ein bisschen schwierig zu haben. Das Gespräche von > letzter Woche wird wohl keine Ergebnisse liefern... Wenn ich nun zur GL > gehe und etwas Druck mache mir die versprochenen Aufgaben zu geben bzw. > zu fragen warum mir denn zugesichertes nun doch nicht anvertraut wird > befürchte ich einen Stich in ein Wespennest. Wenn der PL schon häufiger gewechselt ist, bestätigt das ja eigentlich die Fisch-These nur. Wenn du allerdings Schiss hast, gegen deine Behandlung vor zu gehen, dann lass es. Nur die Harten kommen in den Garten. > Wenn ich davon ausgehen, dass die GL eingreift befürchte ich einfach das > mein Leben dort deutlich weniger angenehm werden wird... > Dazu will ich den PL auch nicht übergehen, nur so wie es jetzt ist ist > es einfach suboptimal. Mir scheint der PL hier gar nicht gefragt zu sein, weil es ja nicht explizit um Personalfragen, sondern um Aufgaben geht und das ist zumindest nach meinem Verständnis Chefsache. Ich bemerke aufgrund deiner letzten Posts eine Verschlechterung der Güte deiner Schreibweise. Für jemanden auf gehobenen Bildungsniveau ein Indiz dafür, dass du uns hier vielleicht nur zum Besten hältst? Threads am Wochenende von Gästen im A&B-Forum sind da immer mit einer gewissen Skepsis zu betrachten. Da liegt der Verdacht nahe das die Geschichte frei erfunden ist, vor allem auch wegen dem Stimmungswandel. Marc H. schrieb: > wenn du vorhast die Firma zu wechseln, würde ich ganz frech mit dem Chef > nochmals reden und eine Gehaltserhöhung fordern. Der TO scheint doch schon die Hosen voll zu haben. Für so einen Schritt ist es wohl auch noch zu früh. Die Möglichkeit, dass sich alles noch zum Guten wendet, will ich aber auch nicht ausschließen. > Durch das Mehrgeld kannst du dich notfals weiterbilden (solltest du die > Firma doch nicht wechseln) Nur wird das nichts bringen, wenn man das dann nicht praktisch anwendet. Die Arbeitgeber gründen ihre Entscheidung zu gefühlt 90% auf den Inhalten von Arbeitszeugnissen und der Lebenslauf des TO scheint diese These zu stützen. Ohne Empfehlung über die Fortbildung und dem Einsatz in der Praxis dokumentiert in einem Arbeitszeugnis dürfte so ein Kurs vergeudete Zeit und Geld sein.
nemesis... schrieb: > Man muss auch verlangen, dass die Aufgaben und nicht nur der > Arbeitsplatz im Arbeitsvertrag ausführlich beschrieben > sein muss. > Denn nur daran ist der Arbeitgeber und natürlich auch der > Arbeitnehmer gebunden. Leider lassen sich die Firmen da > viele Freiräume, die sie nach Gutdünken nutzen können, > wie sie wollen. Von der Arbeitgeberseite her wird in der Regel die Möglichkeit Aufgabenliste sehr umfangreich zu gestaltet sehr ausufernd benutzt. Dadurch haben sie ja dann die Möglichkeit jemanden für relativ viele Aufgaben einsetzen zu können ohne das eine Änderungskündigung oder gar eine Lohnerhöhung oder dergleichen notwendig werden könnte. Umgekehrt hat man aus dieser Aufzählung heraus aber als Arbeitnehmer keinerlei Anrecht darauf das man diese Punkte auch alle (gleichzeitig) ausführen darf. Die können einem nach belieben auch auf einen einzigen davon versauern lassen. nemesis... schrieb: > Eigentlich ein Unding die einen zum Sklaven > seines Herrn macht, dass längst nicht mehr Zeitgemäß ist. Eine gravierende Neuerung in unserer Heutigen Zeit gibt es diesbezüglich aber schon gegenüber der früheren "Sklavenzeit". du kannst jederzeit dein Sklavenverhältnis beenden ohne auch nur irgendjemanden um Erlaubnis fragen zu müssen. Und wer Lust dazu hat kann sich sogar selbstständig machen und selber Sklavenhalter werden.
Irgendwer schrieb: > Aufgabenliste sehr umfangreich zu gestaltet sehr ausufernd benutzt. > Dadurch haben sie ja dann die Möglichkeit jemanden für relativ viele > Aufgaben einsetzen zu können ohne das eine Änderungskündigung Das ist öfter so. In der Anzeige steht, daß einen suchen der sonstas kann und dann hat er nur Aufgaben wie ein Buchhalter. Großer und kleiner Chef haben dann noch andere Ideen, die beim Mitarbeiter zusammentreffen. Wahrscheinlich fehlt unserem jungen Freund noch etwas Erfahrung, betrieblicher Durchblick und Durchsetzungsfreude um seine Chefs auf freundliche Weise zu koordinieren? :-)
Wünsche und Vorstellungen hat so mancher, nicht nur nach der Probezeit! Eine Firma ist ein Zusammenspiel von zig Leuten, wenn da jetzt alles gut und rund läuft, was willst du da bitte ändern? Veränderungen und vllt. noch Personalstreß haben die da oben gar nicht gern, das kostet die nämlich wieder unnötig Gehirnschmalz und Personalakrobatik! So wie es aktuell ist, läuft doch alles prima, für so ziemlich alle, nur weniger für dich TO? In die Rolle bist du aber hineingewachsen, das was du leistest und bringst ist in der PersonalKette so wohl nicht anders möglich! An welcher Stelle würdest du dich denn gern sehen? Nach einem Jahr kennt man doch die Firma komplett, wo wäre für dich ein passenderer Platz? Als TL hast du doch gewisse Freiheiten, deinem Team etwas abzunehmen und für dich zu machen? Sei vllt. ganz froh, dass du so wenig Streß hast, das gibt dir den Spielraum etwas über deine wirkliche Funktion nachzudenken. Anders wärest du wohl eher weniger zufrieden, oder sind deine Kollegen so viel besser als du? An irgend etwas muß es wohl liegen, wenn du für so wenig Einsatz und Arbeits-Aufwand ein so ruhiges Leben dort noch führen kannst? Wenn mir sowas passieren würde, es gibt an jedem Platz etwas was man sich heranholen, oder von / zu anderen delegieren kann. Arbeitsabläufe in einem Großkonzern sind starr und beengt, sowas hast du aber sicher nicht bei dir? Das Problem liegt dann wohl eher bei dir persönlich, das berufliche Umfeld hat mit dir dann wohl nicht den wirklichen Typen gefunden? Überlege mal, ob deine Chefs mit deiner Tätigkeit und Einsatz so zufrieden sind, dass sie dich dort so abhängen lassen müssen? Nicht dass du dir ein Eigentor schießt, und plötzlich mal die harte Meinung über dich zu hören bekommst!
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