Forum: HF, Funk und Felder Abstrahlung elektromagnetischer Wellen durch bewegten Dauermagneten


von Stefan H. (fourier)


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Moin,

ich möchte gerne wissen, ob ein gleichförmig oder beschleunigter 
Dauermagnet elektromagnetische Wellen vom Standpunkt eines ruhenden 
Beobachters aus abstrahlt.
Ich komme zu der Frage, da jeder zeitlich veränderliche magnetische 
Fluss ein elektrisches Wirbelfeld induziert, sodass bei jeder 
Zeitveränderlichkeit magnetischer und elektrischer Teil miteinander 
gekoppelt sind.

Wenn ich den Magneten mit einer geeigneten Treibladung verschießen 
würde, wäre die Abstrahlung größer, weil die Beschleunigung und die 
Geschwindigkeit größer sind.

von Sven B. (scummos)


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Ja, tut er. Wieviele tausend dieser Threads willst du denn nun noch 
starten? Lies doch einfach mal ein ordentliches Buch über 
Elektrodynamik, dann kannst du dir all diese Fragen selbst beantworten 
... :/

von Stefan H. (fourier)


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Mir ist aber nicht ganz klar, warum sich die beiden Felder ablösen. Wie 
ist trotz der Ablösung des elektrischen Wirbelfeldes eine Induktion bei 
einer Leiterschleife, durch die der veränderliche Magnetfluss tritt, 
möglich?

Gruß

von Carl D. (jcw2)


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Vielleicht brauchte er einen neuen, weil sein letzter mit KB infiziert 
wurde.

von B e r n d W. (smiley46)


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von Stefan H. (fourier)


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Erstaunliches Experiment.
Aber ich frage mich, ob durch den drehenden Magneten bzw. den dadurch 
zeitveränderlichen magnetischen Fluss elektromagnetische Wellen 
abgestrahlt werden.

Gruß

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Bevor Du schlaflose Nächte erlebst, Stefan,

> Aber ich frage mich, ob durch den drehenden Magneten bzw. den dadurch
> zeitveränderlichen magnetischen Fluss elektromagnetische Wellen
> abgestrahlt werden.

Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der 
Sendeantenne ist, ob sich das Feld am Sendeort schneller umgepolt hat 
als am Ort des Beobachters.

Dazu müsste es am Ort des Beobachters noch messbar sein.
Oder - der Messort muss so genügend weit weg sein von der Antenne. Bei 
einem gedrehten Neodym-Magneten dürfte das schwer sein.

Ciao
Wolfgang Horn

von Sven B. (scummos)


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Wolfgang H. schrieb:
> Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der
> Sendeantenne ist, ob sich das Feld am Sendeort schneller umgepolt hat
> als am Ort des Beobachters.

??

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Sven.

>> Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der
>> Sendeantenne ist, ob sich das Feld am Sendeort schneller umgepolt hat
>> als am Ort des Beobachters.
>
> ??

Nimm eine Drahtschleife, Gleichstrom durch. Aus der Ferne ist ihr 
statisches Magnetfeld zu messen. Im Prinzip bis in alle Unendlichkeit. 
Du könntest eine Feldlinie zeichnen, die durch die Schleife geht.

Schalt den Strom aus, und in der Ferne ist nix mehr zu messen.

Wieder Strom durch, Drahtschleife um sich selbst drehen. Die Feldlinie 
wechselt die Richtung. In der Ferne dreht sich der Meßwert um.

Alles zählt noch zum Statischen des Elektromagnetismus.


Jetzt Hochfrequenz durch die Drahtschleife. In jeder Periode wird die 
Schleife zweimal umgepolt. In der Nähe und in der Ferne ist die HF zu 
messen.
Von Ablösung der elektrischen Welle spreche ich nun, wenn sich die 
Feldlinie an der Antenne umdreht - die in der Ferne aber noch die alte 
Richtung hat. Würden wir eine magnetische Feldlinie um diese ferne Welle 
zeichnen, wäre die auch geschlossen - schließt sich aber nicht in der 
Antenne, sondern in einem Abstand von einer halben Wellenlänge - oder 
maximal einer ganzen.

Alle weiteren Details in der entsprechenden Literatur, beispielsweise 
Meinke/Gundlach.

Ciao
Wolfgang Horn

von Sven B. (scummos)


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Wolfgang H. schrieb:
> Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der
> Sendeantenne ist, ob sich das Feld am Sendeort schneller umgepolt hat
> als am Ort des Beobachters.

Die Formulierung ist skurril. Was du meinst ist dass du nur im Fernfeld 
von EM-Wellen sprichst (was sinnvoll ist), aber das mit dem "schneller 
umgepolt" ist komisch formuliert. Das Feld polt sich überall gleich 
schnell um.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Sven,

> Das Feld polt sich überall gleich schnell um.
Aus der Sicht des Photons ja. Es reist ja mit C.
Aus der Sicht des standfesten Beobachters passiert all das eben nicht 
gleichzeitig.

Ciao
Wolfgang Horn

von Sven B. (scummos)


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Na gleichzeitig nicht, aber gleich schnell. "Aus Sicht des Photons" gibt 
es nicht, du kannst Physik nicht aus Sicht eines Photons betrachten.

von Tobias P. (hubertus)


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@Stefan Hackbusch

ich kann dir folgendes Buch

Roger F. Harrington
Time harmonic Electromagnetic Fields

empfehlen. Es dürfte in etwa sämtliche Fragen klären ;-) die Übungen die 
da drin sind musst du aber von Hand rechnen (vorher eine gute 
Integraltabelle suchen).

Gruss

von Sven B. (scummos)


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Integraltabelle, in welchem Jahrtausend sind wir denn jetzt gelandet :D

von Tobias P. (hubertus)


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das muss man mal gemacht haben ;-) :D

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Ja, Tobias,

> das muss man mal gemacht haben ;-) :D

Ein Kollege war ganz stolz auf seine Diplomarbeit, in der er die 
Ablöseung einer elektromgnetischen Welle gezeichnet hatte.
Ablösung von einer Lambda/4-Antenne, über mehrere Phasen innerhalb einer 
Periode gezeichnet - und das zu einer Zeit, als er nur einen Rechenstab 
zum Rechnen hatte.

Ciao
Wolfgang Horn

von Tobias P. (hubertus)


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Da wär ich auch stolz, denn DAS kann ich wirklich nicht.
Rechenschieber sollte aber noch gehen, muss mal wieder testen ;-)

von Heinz Wäscher (Gast)


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Wolfgang H. schrieb:
> Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der
> Sendeantenne ist, ob sich das Feld am Sendeort schneller umgepolt hat
> als am Ort des Beobachters.

Das Wort "schneller" ist her sprachlich missdeutend, womit wohl eine 
endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit zum Ausdruck gebracht werden soll. 
Zutreffender ist wohl "später" oder "nicht gleichzeitig",

von mse2 (Gast)


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Carl D. schrieb:
> Vielleicht brauchte er einen neuen, weil sein letzter mit KB
> infiziert
> wurde.
Davor braucht man im Allgemeine keine Angst mehr zu haben, denn es wird 
auch wieder desinfiziert.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Heinz,

>> Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der
>> Sendeantenne ist, ob sich das Feld am Sendeort schneller umgepolt hat
>> als am Ort des Beobachters.
>
> Das Wort "schneller" ist her sprachlich missdeutend, womit wohl eine
> endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit zum Ausdruck gebracht werden soll.

Korrekt gedeutet. Angenommen, der Sender ist ein Neodym-Magnet, der so 
an einem Faden hängt, dass sein Südpol in Ruhe nach Süden zeigt und sein 
Nordpl nach Norden.
Angenommen, ein Stroboskop macht die Feldlinien als Linien in der Luft 
sichtbar.

Bei Stillstand hätten wir dann eine einzige Schar Feldlinien, deren 
Innerste und Stärkste den kürzsten Weg außen am Magneten vorbei zum 
anderen Pol beschreibt.

Nun drehe sich der Magnet. Dann dreht sich diese Schar der Feldlinien 
mit ihm.

Wo soll da eine "Ablösung" zu beobachten sein?

Theoretisch schon, wie die folgende Überlegung zeigt, aber praktisch 
wäre die Nachweisgrenze schon erreicht, bevor von "Ablösung" gesprochen 
werden kann.


Nun ersetzt eine feste Leiterschleife, eine Loop-Antenne, den Magneten. 
Statt Drehung wird sie mit HF gespeist.

Das Stroboskop zeigt nun an der Antenne eine kreisförmig geschlossene 
Feldlinie, die sich gegen den Urzeigerssinn schließt. Im Abstand von 
einer Wellenlänge zur Antenne folgt der nächste Kreis, der sich aber im 
Urzeigersinn schließt.

Jetzt spricht man von "Ablösung", weil wir kreisförmig geschlossene 
Feldlinien haben, die nicht durch die Schleifenantenne selbst gehen.

Zurück zum Magneten am Faden: Die Ablösung wäre auch an ihm zu 
beobachten, könnte er nur schnell gedreht werden - aber um die noch auf 
der Erde messen zu können, bräuchte es wohl eine Wellenlänge von 6000km 
- und die bräuchte irgendwas um die 50.000 Umdrehungen pro Sekunde. Kann 
es einen Magneten geben, den die Fliehkräfte da noch nicht zerrissen 
haben?

Ciao
Wolfgang Horn

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Sven B. schrieb:
> Das Feld polt sich überall gleich
> schnell um.

Da stelle ich mich auf die Seite der Opposition. »Gleichschnell« und 
»überall« sind bzgl. des elektrischen Feldes unvereinbar. Andernfalls 
wäre die allererste Abstrahlung von Radiowellen überall im Universum 
gleichzeitig empfangbar gewesen. Es gibt sogar einen Begriff für den 
gedachten Horizont, bis zu dem die erste Datenübertragung von der Erde 
ins All schon gereist ist. Irgendeine Sorte von Sternen strahlt auch 
elektromagnetische Wellen aufgrund rotierenden Magnetfeldes ab, ist aber 
eher ein Brummen, d.h. ordentlich tieffrequent. Was eher für mächtigen 
Aufwand bei der Drehung von Magneten spricht.

von Achim H. (anymouse)


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Den Text

Wolfgang H. schrieb:
> Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der
> Sendeantenne ist, ob sich das Feld am Sendeort schneller umgepolt hat
> als am Ort des Beobachters.

musste ich auch mehrfach lesen, bis ich ihn verstand; gemeint war wohl:

> Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der
> Sendeantenne ist, ob die Zeit zwischen dem Umpolen des Felds am Sendeort
> und dem Umpolen am Ort des Beobachters nicht mehr vernachlässigbar
> gegenüber der Periodendauer ist.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Hi, Achim, hi, Stefan,

Ja, aber - zu Stefan.

> musste ich auch mehrfach lesen, bis ich ihn verstand; gemeint war wohl:
>
>> Entscheidend für die Ablösung der elektromagnetischen Welle von der
>> Sendeantenne ist, ob die Zeit zwischen dem Umpolen des Felds am Sendeort
>> und dem Umpolen am Ort des Beobachters nicht mehr vernachlässigbar
>> gegenüber der Periodendauer ist.

Im Prinzip ja.
Aber: Der Ausdruck "Ablösung einer elektromagnetischen Welle von der 
Sendeantenne" ist so ein digitalter Begriff, ein Ja/Nein-Begriff.
Der ist zwar eine brauchbare Näherung, aber so unrealistisch, wie sich 
selbst am gedrehten Magneten das finden ließe, was "Ablösung" genannt 
wird, wenn man als Beobachter über mehr als eine Wellenlänge weit genug 
weg fliegt (ins All) und den Magneten schnell genug dreht.
Die Newton'schen Gesetze sind ja auch brauchbar, außer in der Nähe der 
Lichtgeschwindigkeit.

> Mir ist aber nicht ganz klar, warum sich die beiden Felder ablösen.
Stefan, ich vermute, diese Unklarheit geht auf die Unklarheit in dieser 
Näherung zurück.

Ciao
Wolfgang Horn

von Stefan H. (fourier)


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Danke,
Ich fasse das noch einmal zusammen:

Einen Dauermagneten, den ich beispielsweise von rechts nach links bewege 
oder einen Magneten der rotiert, beide strahlen der Theorie nach 
elektromagnetische Wellen ab aufgrund des sich zeitlich ändernden 
magnetischen Flusses (bezogen auf einen ruhenden Beobachter).

Der Haken bei der Sache ist aber, dass die Bewegung von rechts nach 
links oder die Rotation nur extrem niederfrequente Wellen erzeugen, 
deren Fernfeld (Wellenphänomene) außerhalb vernünftiger Abstände (vom 
Magneten) liegen.

Gruß

von meineGüte! (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Der Haken bei der Sache ist aber, dass die Bewegung von rechts nach
> links oder die Rotation nur extrem niederfrequente Wellen erzeugen,

Da ist kein Haken dabei.
In den Maxwell-Gleichungen kommt die Frequenz nicht vor.
Sie gelten für JEDE Änderung.

MG

von Tobias P. (hubertus)


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kommt drauf ann. Wenn man die 'vereinfachten' Maxwellgleichungen mit 
komplexwertigen harmonischen Schwingungen betrachtet, dann kommt die 
Frequenz eben vor, und die Differentiation wird durch i*omega ersetzt.

Sorry ich konnte einfach nicht wiederstehen ;-)

von meineGüte! (Gast)


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Tobias P. schrieb:
> Wenn man die 'vereinfachten' Maxwellgleichungen mit
> komplexwertigen harmonischen Schwingungen betrachtet, dann

ist das schon ein Lösungsansatz.

von Tobias P. (hubertus)


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meineGüte! schrieb:
> Tobias P. schrieb:
>> Wenn man die 'vereinfachten' Maxwellgleichungen mit
>> komplexwertigen harmonischen Schwingungen betrachtet, dann
>
> ist das schon ein Lösungsansatz.

Stimmt, hast recht, daran habe ich nicht gedacht! Ich nehme alles zurück 
und behaupte das Gegenteil ;-)

von Stefan M. (derwisch)


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Das Thema hatte ich vor ein paar jahren schonmal angeschnitten.

Beitrag "Gedankenexperiment rotierender Magnet als Sender?"

von M.A. S. (mse2)


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Boris O. schrieb:
> ...Irgendeine Sorte von Sternen strahlt auch
> elektromagnetische Wellen aufgrund rotierenden Magnetfeldes ab,
Das dürften dann wohl rotierende Neutronensterne sein. Sie haben ein 
starkes Magnetfeld und rotieren aufgrund ihrer geringen Ausmaße recht 
schnell (Sekundentakt, z.T. Millisekundentakt).

> ist aber
> eher ein Brummen, d.h. ordentlich tieffrequent. Was eher für mächtigen
> Aufwand bei der Drehung von Magneten spricht.
Tieffrequent ist hierbei nur die Modulation. Die wahrgenommene Strahlung 
stammt nämlich nicht direkt aus der Bewegung des Magneten, sondern es 
werden Ladungsträger (Elektronen etc.) in dem rotierenden Feld 
beschleunigt, welche daraufhin Abstrahlen. Diese Strahlung kann man von 
der Erde aus detektieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Neutronenstern

von Stefan H. (fourier)


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Danke Leute,
der Beitrag "Gedankenexperiment rotierender Magnet als Sender" hat mir 
schon weitergeholfen.

Würde gerne noch einmal das Thema der Ablösung elektromagnetischer 
Felder diskutieren.
Nehmen wir den einfachsten Fall bzw. folgende Erkenntnis als 
Ausgangspunkt: "Eine beschleunigte Ladung strahlt elektromagnetische 
Wellen ab." Ist das wieder so eine Tatsache, die man akzeptieren muss 
oder kann man die Physik dahinter so verstehen, dass man mit absoluter 
Überzeugung sagen kann, so muss es sein?
Meine Erklärung wäre folgende: Die ruhende Ladung erzeugt um sich herum 
ein elektrostatisches Feld. Wenn wir jetzt eine Kraft auf die Ladung 
wirken lassen, so dass diese eine konstante Beschleunigung erfährt, wird 
quasi das Feld in Richtung der Beschleunigung verzerrt. Sind dies die 
elektromagnetischen Wellen, also die Ausbreitung der Feldverzerrungen?

Wie kann man nun die Aussage "Eine beschleunigte Ladung strahlt 
elektromagnetische Wellen ab." verstehen, wenn man sich die gängigen 
Lehrbuchdarstellungen anschaut wie z. B. hier:

[[https://de.wikipedia.org/wiki/Antennentechnik#/media/File:Dipole_xmting_antenna_animation_4_408x318x150ms.gif]]

Es scheint doch viel entscheidender zu sein, dass die Ladung ihre 
Richtung umkehrt und dadurch wie im Video sichtbar, das 
elektromagnetische Feld abschnürt? Und dies wäre immer mit einer 
Beschleunigung verbunden.

Ich verstehe nicht, wieso elektromagnetische Wellen abgestrahlt werden, 
wenn ich eine Ladung einmal von A nach B beschleunigt bewege.

Gruß

von Tobias P. (hubertus)


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Stefan H. schrieb:
> Ich verstehe nicht, wieso elektromagnetische Wellen abgestrahlt werden,
> wenn ich eine Ladung einmal von A nach B beschleunigt bewege.
>
> Gruß

weil eine zeitliche Änderung des elektrischen Felds ein B-Feld erzeugt.

von mse2 (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Es scheint doch viel entscheidender zu sein, dass die Ladung ihre
> Richtung umkehrt und dadurch wie im Video sichtbar, das
> elektromagnetische Feld abschnürt?
Jede Beschleunigung ruft Abstrahlung hervor, auch ohne Richtungsumkehr.
Wobei Richtungsumkehr oder nicht allerdings eine Frage des Bezugssystems 
ist.

von Stefan H. (fourier)


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> weil eine zeitliche Änderung des elektrischen Felds ein B-Feld erzeugt.

Danke,
richtig. Aber warum wird das dann immer abgestrahlt.

Gruß

von Tobias P. (hubertus)


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Stefan H. schrieb:
>> weil eine zeitliche Änderung des elektrischen Felds ein B-Feld erzeugt.
>
> Danke,
> richtig. Aber warum wird das dann immer abgestrahlt.
>
> Gruß

Na wenn sich doch das magnetische Feld ändert bewirkt das dann doch 
wieder eine Änderung des elektrischen Felds! die beiden sind miteinander 
gekoppelt und wenn sich das eine ändert, machts das andere auch.

von Stefan H. (fourier)


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Ok, das induzierte elektrische Wirbelfeld, ist das auch zeitlich nicht 
konstant, also zeitabhängig wie die Änderung des magnetischen Flusses?

Gruß

von Vermutung (Gast)


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Weil eine zeitliche Änderung eines B-Feldes wiederum ein E-Feld erzeugt. 
Durch den "Versatz" pflanzt sich eine Welle fort.

von Stefan H. (fourier)


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Stefan H. schrieb:
> Ok, das induzierte elektrische Wirbelfeld, ist das auch zeitlich nicht
> konstant, also zeitabhängig wie die Änderung des magnetischen Flusses?
>
> Gruß

Ahhh, die Felder erzeugen sich gegenseitig immer weiter in den Raum 
fort, ähnlich einer Mauer, die "durch Stein auf Stein" nach oben wächst?

Gruß

von Vermutung (Gast)


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von Stefan H. (fourier)


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Noch einmal zur Zeitveränderlichkeit eines Wirbelfeldes. Die Form eines 
Wirbelfeldes ändert sich so gesehen nicht bei Zeitveränderlichkeit, die 
Zeitveränderlichkeit liegt nur in einer Rechts-oder Linksschraube des 
Rotationsvektors?

Gruß

von Stefan H. (fourier)


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Noch einmal zur Zeitveränderlichkeit eines Wirbelfeldes. Die Form eines
Wirbelfeldes ändert sich so gesehen nicht bei Zeitveränderlichkeit, die
Zeitveränderlichkeit liegt nur in einer Rechts-oder Linksschraube des
Rotationsvektors?

Gruß

von Tobias P. (hubertus)


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Nein.

Eine einfache ebene Welle wird z.B. mit dem komplexwertigen elektrischen 
Feldvektor
dargestellt. Diese hier ist also x-polarisiert.

Um die (reellwertige!) Zeitfunktion zu erhalten, bildet man
das hat also nicht mit links- oder rechtsdrehend zu tun. Im Übrigen gilt 
die rechte-Hand-Regel.
Interessanter wird es erst, wenn man elliptisch polarisierte Felder hat, 
z.B.
du kannst ja mal als Übung ausrechnen, was dann passiert. (Wenn mich 
nicht alles täuscht ist das oben angegebene linksdrehend elliptisch 
polarisiert. Kann mich aber auch täuschen und es ist rechtsdrehend. Ich 
konnte es mir nie merken, aber man kann es einfach ausrechnen.)


Aber wie gesagt, das stünde im Harrington genau so erklärt drinne ;-)

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (fourier)


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Vielen Dank,

es ging mir aber nur um das induzierte elektrische Feld und worin sich 
die Zeitveränderlichkeit ausdrückt. Mit Rotationsvektor meinte ich, dass 
sich das Wirbelfeld periodisch links und rechts herum dreht.

Gruß

von Tobias P. (hubertus)


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Naja, wie weiter oben schon mal gesagt wurde, es gibt nicht "das 
induzierte" elektrische Feld. E und B sind untrennbar miteinander 
verkoppelt.

Die Rotationsrichtung ändert sich auch nicht. Rechne doch mal aus meiner 
oben angegebenen Zeitfunktion die Rotation aus.
(und zum Spass kannst du noch die Divergenz ausrechnen und feststellen, 
dass sie 0 ist, so wie es sein muss.)

Aus einem gegebenen E-Feld kannst du das zugehörige H-Feld berechnen, 
denn
und im Spezialfall harmonischer Schwingungen wird daraus:
Das dumme ist, dass du eben nur die Rotation von H bekommst, und nicht H 
selbst. Die Umkehroperation der Rotation ist leider sehr schwierig, weil 
du dann ein System von 3 gekoppelten partiellen Differentialgleichungen 
lösen musst. Selbst für einfache harmonische Schwingungen kann das 
aufwendig genug werden.

von Stefan H. (fourier)


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Wie sieht das Magnetfeld um einen Leiter aus, durch den ein Wechselstrom 
fließt und dieses Magnetfeld erzeugt? Die Rotation des Wirbelfeldes 
ändert doch ständig die Richtung, Linksschraube, Rechtsschraube.

Gruß

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Stefan H. schrieb:
> Wie sieht das Magnetfeld um einen Leiter aus, durch den ein Wechselstrom
> fließt und dieses Magnetfeld erzeugt?

Willst Du das wirklich wissen oder nur den Thread unnötig noch mehr in 
die Länge ziehen. Langsam reicht es nämlich!

von Stefan H. (fourier)


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> Zurück zum Magneten am Faden: Die Ablösung wäre auch an ihm zu
> beobachten, könnte er nur schnell gedreht werden - aber um die noch auf
> der Erde messen zu können, bräuchte es wohl eine Wellenlänge von 6000km
> - und die bräuchte irgendwas um die 50.000 Umdrehungen pro Sekunde. Kann
> es einen Magneten geben, den die Fliehkräfte da noch nicht zerrissen
> haben?

Moin,

wie kommst Du rechnerisch auf die 50*10^3 Umdrehungen pro Sekunde?

Wie kann ich allgemein die Wellenlänge der elektromagnetischen Wellen 
berechnen, die bei der Drehung des Dauermagneten entstehen, in 
Abhängigkeit von der Umdrehung des Dauermagneten (auch wenn die 
Wellenlänge jenseits einer Nachweisgrenze liegt, rein theoretisch)?

Gruß

von meineGüte! (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Wie kann ich allgemein die Wellenlänge der elektromagnetischen Wellen
> berechnen, die bei der Drehung des Dauermagneten entstehen, in
> Abhängigkeit von der Umdrehung des Dauermagneten

Statt so triviale Fragen zu stellen, die nur zeigen,
dass Du null Ahnung hast, kauf Die lieber ein Grundlagenbuch.

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