Forum: Haus & Smart Home Smarthome mit was?


von Otti (Gast)


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Hallo
Viel wird diskutiert aber ganz stimmig ist das in meinem Kopf noch 
nicht.
Ich möchte bald einiges am Haus umbauen Renovieren und erneuern. Da 
bietet sich ein smart system eigentlich an.
Nur was nimmt man da? Wichtig wäre mir

- Bus über Kabel. Funk halte ich nicht für eine gute Dauerlösung.
- Nicht alles selber bauen müssen aber können. Ich kann Avr & Pic und 
würde gerne auch eigene dinge in den Bus einbringen. Aber alles bauen 
ist zu unsicher und zu aufwändig. Geschlossene Systeme ohne Technische 
Dokumentation mag ich nicht.
- Ich würde gerne und das ist wichtiger wie Handy und web einen Schalter 
oder Taster haben mit dem ich Tichter und etliche Steckdosen abschalten 
kann.
Als es ist niemand zuhause knopf. Es sind so oft lichter oder Geräte an 
wenn niemand zuhause ist.


Was würdet ihr so empfehlen?

von wendelsberg (Gast)


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Otti schrieb:
> Es sind so oft lichter oder Geräte an
> wenn niemand zuhause ist.
>
> Was würdet ihr so empfehlen?

Erziehung.

wendelsberg

von Mike (Gast)


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Hallo Otti,

ich bin nun mit meinem Neubau fertig und stand deshalb mal vor der 
gleichen Frage. Eines war direkt klar: Es muss eine kabelgebundene 
Lösung sein. Alles was per Funk geht ist für die Nachrüstung ok, aber 
nicht bei einem Neubau. So ist meine Meinung. Daher würde ich dir auf 
jeden Fall zu einer kabelgebundenen Lösung raten.

Nun stellt sich die Frage nach der Hardware bzw nach dem Protokoll. Eine 
Eigenbaulösung fiel für mich auch direkt raus, da ich mich ganz auf den 
Hausbau konzentrieren wollte und nicht noch nebenher Software und 
Hardware entwickeln wollte. Das Thema Versicherung ist dann auch nicht 
so ganz ohne, hatte mal meinen Versicherungsvertreter darauf 
angesprochen.
Dann hatte ich schon nur noch 2 Optionen: KNX oder Wago bzw irgendeine 
SPS.

Zuerst hatte ich mich voll und ganz auf Wago eingeschossen, weil mich 
KNX wegen den Kosten abschreckte. Je mehr ich mich aber mit Wago 
beschäftigt habe, habe ich gesehen, dass der Aufwand doch relativ hoch 
ist und auch Kosten höher waren als gedacht. Daher habe ich mich nun für 
KNX und Module von MDT entschieden. Die Kosten zwischen KNX und einer 
Wago Lösung sind nahezu gleich aber man hat den Vorteil, dass KNX DER 
Standard in Sachen Heimautomation ist. Bei Wago hatte ich halt auch noch 
bedenken, was passiert in 30 Jahren, wenn die Steuerung abraucht? Gibt 
es noch die gleichen Module, damit ich nur noch die Software aufspielen 
muss oder muss man wieder von vorne beginnen. Aus diesen Gründen habe 
ich mich für KNX entschieden und habe es auch nicht bereut.

Und auch mit KNX kann man sich einen Server aufsetzen und eigene Logik 
einbringen, was bei der reinen KNX Installation so nicht möglich ist.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

also erstmal an jedes in Frage kommende Gerät einen Sensor, der 
mitteilen kann, daß das Gerät an ist.

Dann kann man neben der Ausgangstür eine Leuchttafel mit LEDs für jedes 
Gerät anbringen. Beim Rausgehen sieht man das und muß zurücklaufen und 
Ausschalten. Das ist der Teil, den wendelsberg (Gast) meint.
Kann man verschärfen, indem man ein verriegelbares Türschloß einbaut und 
das erst freigibt, wenn alle LEDs aus sind. ;)

Ansonsten müssen eben alle Geräte einen Aktor haben, um Abschalten zu 
können.
Den Schalter dafür eben neben die Tür.

PS: vor vielen Jahren hat es ein damaliger Kollege so gelöst:
Microtaster in die Falle des Schloßriegels gebaut, bei 1x abschließen 
passierte nicht, bei 2x wurde der Microtasrer betätigt. Der ließ ein 
Hilfsrelais abfallen und das ein Schütz. Damit wurde alles stromlos 
geschaltet...
Kühlschrank hatte einen eigenen Stromkreis, mehr Technik, die 
durchlaufen mußte gab es da noch nicht.


War das auch schon SmartHome?

Gruß aus Berlin
Michael

von Oliver S. (phetty)


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In Punkto Sicherheit ist eine Kabellösung vorzuziehen.
Ob es nun KNX sein muss sei mal dahingestellt, wenn man irgendwo den Bus 
verfügbar hat (Haustürklingel, Bewegungsmelder draussen?) dann ist KNX 
aufs feinste angreifbar weil sich das arrogante Konsortium NIE um 
Sicherheit gekümmert hat.

von Mike (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Ob es nun KNX sein muss sei mal dahingestellt, wenn man irgendwo den Bus
> verfügbar hat (Haustürklingel, Bewegungsmelder draussen?) dann ist KNX
> aufs feinste angreifbar weil sich das arrogante Konsortium NIE um
> Sicherheit gekümmert hat.

Dafür macht man dann einfach mehrere Linien auf und angreifbar ist jedes 
Bussystem. Selbst der CAN in deinem Auto

von Luxan (Gast)


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> Re: Smarthome mit was?

Smart people.

von Otti (Gast)


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Also bedeutet das unterm strich es gibt eigentlich nur KNX oder Sps ?

von Jay (Gast)


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Was du heute einbaust musst du eventuell schon in fünf Jahren 
rauswerfen. Eine Langzeit-Garantie heißt nicht, dass man über die 
gesamte versprochene Laufzeit Ersatzteile zu einem vernünftigen Preis 
bekommt. Die Nachfrage nach Ersatzteilen wird gerne durch Mondpreise 
geregelt.

Es gibt auch keine Garantie, dass ein heute eingebautes System über die 
Jahre mit dem technischen Fortschritt mithalten wird. Nach fünf Jahren 
kann es schon hoffnungslos veraltet und nicht nachrüstbar sein.

Smarthome-Elektriktrick ist keine Langzeitinvestition.

Eigentlich kann man heute nur raten Leerrohre in großen Mengen zu 
verlegen beziehungsweise schon mal für die Nachfolge-Anlage zu sparen..

von Mike (Gast)


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Otti schrieb:
> Also bedeutet das unterm strich es gibt eigentlich nur KNX oder Sps ?

Nein, wie gesagt du kannst dir selber etwas bauen, Funklösungen kaufen 
oder auf ein proprietäres System von Gira oder sonst einem Hersteller 
setzen. Für mich kam letztendlich halt doch nur noch KNX in Frage.

Setz dich hin und schreib auf was du alles realisieren willst und dann 
schau dir einfach die Preise an. Die Kosten pro Ausgang bzw pro Kanal 
kannst du dir recht einfach ausrechnen.

von Gästle (Gast)


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Jay schrieb:
> Was du heute einbaust musst du eventuell schon in fünf Jahren
> rauswerfen. Eine Langzeit-Garantie heißt nicht, dass man über die
> gesamte versprochene Laufzeit Ersatzteile zu einem vernünftigen Preis
> bekommt. Die Nachfrage nach Ersatzteilen wird gerne durch Mondpreise
> geregelt.

Das stimmt. Aber KNX gibt es jetzt schon 30 Jahre oder so (früher hieß 
es alt EIB / Instabus) und es ist nicht Herstellerabhängig.
Inzwischen gibt es sogar einige Open Source Projekte dazu; FreeBus und 
SelfBus mal exemplarisch genannt. Auch da kann man sich dann noch mit 
etwas Bastelwillen das ein oder andere dazubasteln oder abschauen.

Trotzdem sollte man sich unabhängig davon natürlich gedanken machen, wie 
welche Leitungen verlegt werden, damit man die nötige Flexibilität 
behält.

Und ob z.B. die Rollladenautomatik mit dem technischen Fortschritt 
mithalten muss, kann jeder für sich entscheiden. Solange sie tut was sie 
soll muss ich nicht auf eine neue Technik umsteigen, um dann das gleiche 
Verhalten zu implementieren.

von Der E. (rogie)


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Wenn man Smarthome einsetzen möchte, sollte man auch das hier darüber 
wissen:

http://www.security-insider.de/was-das-smart-home-ueber-uns-verraet-a-484617/

Solange die Smarthome Hersteller uns solche Geräte verkaufen wollen, die 
ihnen mitteilen, was wir wann machen, solange können die von mir aus 
ihren Kram gerne behalten.

: Bearbeitet durch User
von Helmut (Gast)


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Otti schrieb:
> Also bedeutet das unterm strich es gibt eigentlich nur KNX oder
> Sps ?

Nö. Es gibt den Selbstbau- und zwar als Funklösung.
Solcherlei Selbstbau ist

- am kleinsten
- am sichersten
- am flexibelsten
- am billigsten.

Kostet zwar mehr Zeit, aber man erhält genau die Lösung die einem 
vorschwebt. Mit Raspi und vielen tausend billigen Sensoren und 
Funk-Interfaces kommt einem die Industrie doch heutzutage mit ihrem 
Angebot schon sehr entgegen (besonders auch die chinesische ;-)

Nein? Du suchst was fertiges?

Dann mußt Du halt mit Einschränkungen bei Passgenauigkeit, Platzbedarf, 
Sicherheit und Funktionsangebot leben- zum gehobenen Preis, versteht 
sich.

von Gästle (Gast)


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Der E. schrieb:
> Wenn man Smarthome einsetzen möchte, sollte man auch das hier darüber
> wissen:
>
> http://www.security-insider.de/was-das-smart-home-ueber-uns-verraet-a-484617/

Smart Home bedeutet aber nicht zwingend, dass hier eine Verbindung zum 
Internet besteht.
Das ist im Prinzip so wie bei normalen PCs auch, wenn ich den ans 
Internet hänge und dabei unterlasse die nötigen Schutzvorkehrungen zu 
treffen, verrät der auch ganz ganz viel über mich.
KNX oder ne Wago SPS funktionieren erstaunlicherweise auch ohne 
Internetzugang.

von Jürgen D. (poster)


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Bevor man sich über ein System streitet würde ich erstmal den 
Wichtigsten Punkt beachten, der heißt "Leerrohr in ausreichendem 
Durchmesser".
Da ist man am Flexibelsten, egal ob man da nun ein Bußknoten mit Relais 
direkt im Rolladenkasten installieren will oder es lieber klassisch mit 
Schützen im Schaltschrank machen möchte, beides ist möglich und bei 
Bedarf leicht umrüsten.
Ok, ist beim nachrüsten etwas Aufwändiger aber durchaus machbar.

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