Forum: HF, Funk und Felder Ein Gerät sendet RF 433MHz und 866MHz


von An N. (ngtruongan)


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Hallo zusammen,

ich habe vor ein Gerät zu entwickeln, das mit dem RF 433MHz und 866MHz 
arbeiten (senden und empfängen). Darf man es in Deutschland tun?

Vielen Dank für alle.

von Frickelfritze (Gast)


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An N. schrieb:
> Darf man es in Deutschland tun?

Im Prinzip ja. Sagt Radio Eriwan.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frickelfritze schrieb:
> Im Prinzip ja.

Auch ganz ohne Prinzip geht's …

Ist allerdings nicht völlig trivial.  Sofern man nicht gerade einen
Sender hat, der bereits von Haus aus die Anforderungen an die
Nebenaussendungen erfüllt, braucht man ein Filter, welches die
Oberwellen unterdrückt.  Wenn ein solches Filter nun aber die erste
Oberwelle von 434 MHz unterdrücken soll, dann lässt es naturgemäß
ein Signal von 868 MHz nicht mehr durch.

Man braucht dann also irgendwas umschaltbares.

von Werner M. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wenn ein solches Filter nun aber die erste
> Oberwelle von 434 MHz unterdrücken soll, dann lässt es naturgemäß
> ein Signal von 868 MHz nicht mehr durch.

Ein 434 MHz Signal wird von Natur aus wohl kaum eine Oberwelle bei 868 
MHz haben, also besteht auch kein Grund für ein Filter, das 868 MHz 
unterdrückt.

Die erste (vorhandene) Oberwelle von 434 MHz liegt bei der 3-fachen 
Frequenz. Vielleicht solltest du dich mal etwas mit HF-Technik 
beschäftigen und dich ansonsten an die Empfehlung von Dieter Nuhr 
halten.

von Martin K. (Gast)


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An N. schrieb:
> mit dem RF 433MHz und 866MHz
> arbeiten (senden und empfängen). Darf man es in Deutschland tun?

Was heißt RF bei dir?
Rundfunk?
Oder reden wir über die üblichen Funkmodule?
Die dürfen nur kurzzeitig senden und müssen dann pausieren, damit 
Nachbars Funkthermometer oder Garagentoröffner auch noch eine Chance 
hat.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Werner M. schrieb:
> Ein 434 MHz Signal wird von Natur aus wohl kaum eine Oberwelle bei 868
> MHz haben, also besteht auch kein Grund für ein Filter, das 868 MHz
> unterdrückt.

So deine Theorie.

Die Praxis sieht leider anders aus.  Das würde dir spätestens das
Messlabor sagen, welches du mit den Konformitätsmessungen
beauftragst – falls du nicht schon vorher selbst misst.

Ja, bei gut symmetrischen Ausgangsstufen ist in der Tat die erste
Oberwelle geringer als die zweite, aber das heißt noch lange nicht,
dass sie deshalb schon in einem (aus Konformitätssicht) tolerierbaren
Rahmen liegen würde.

von Kurt B. (kurt-b)


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Jörg W. schrieb:
> Werner M. schrieb:
>> Ein 434 MHz Signal wird von Natur aus wohl kaum eine Oberwelle bei 868
>> MHz haben, also besteht auch kein Grund für ein Filter, das 868 MHz
>> unterdrückt.
>
> So deine Theorie.
>
> Die Praxis sieht leider anders aus.

Ist ja auch leicht verständlich.
Wenn die Endstufe ziemlich "schaltend" arbeitet, also Rechtecke 
produziert, dann werde nicht nur die "Nichtharmonischen" Oberwellen 
angeregt, sondern auch die harmonischen.

Da heisst das auch die 868er angeregt wird und somit auch abgestrahlt.
Diese wird nur halt nach einer weiteren Flanke des Rechteckes wieder 
niedergeknüppelt um bei der nächsten Flanke wieder zu erscheinen.

 Kurt

von Stefan M. (derwisch)


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Martin K. schrieb:
> Was heißt RF bei dir?
> Rundfunk?

RF wird im englischen für "Hochfrequenz" ganz allgemein verwendet.
Wenn es nicht weiter spezifiziert ist, kann damit Langwelle oder auch 
Mikrowellen im GHz Bereich gemeint sein.

Es darf ( meistens ) nur nicht 1:1 mit "HF" ins Deutsche übersetzt 
werden.
"HF" heißt hier meistens 3 bis 30 MHz.
Will man es allgemein halten, als Abgrenzung von "NF", dann schreibt man 
es als Wort aus, also "Hochfrequenz".

Klugscheißermodus aus. ;-)

P.S.: "RF" = RadioFrequency ( hat aber nichts mit Radio ( Rundfunk ) zu 
tun ).

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan M. schrieb:
> "HF" heißt hier meistens 3 bis 30 MHz.

Nein, „hier“ nicht, hier heißt es alles jenseits von NF.

„Dort“ jedoch (also im englischen Sprachraum) bezeichnet es die
Kurzwellen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kurt B. schrieb:
> Wenn die Endstufe ziemlich "schaltend" arbeitet, also Rechtecke
> produziert, dann werde nicht nur die "Nichtharmonischen" Oberwellen
> angeregt, sondern auch die harmonischen.

Als „Harmonische“ bezeichnet man sie alle (wobei die Grundwelle die
erste Harmonische ist, die erste Oberwelle dann die zweite etc.).

Theoretisch erzeugt ein Rechteck halt nur ungeradzahlige Harmonische,
aber in der Praxis (sprich, für die Einhaltung der Vorschriften)
genügt das nicht.  Schließlich wird dort eine Oberwellenunterdrückung
von mehreren Größenordnungen gefordert.

von Eriwan (Gast)


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Kurt B. schrieb:
> Diese wird nur halt nach einer weiteren Flanke des Rechteckes wieder
> niedergeknüppelt

Diese unglaubliche Gewalttat müsste man doch verbieten können. Mit 
Knüppeln ist noch nie was erreicht worden. Stoppt die Gewalt!

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