Forum: Haus & Smart Home Sicherungskasten/Herd/Heizung


von LMD (Gast)


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Hi,

es liegt kein Problem vor, ich möchte nur einige Fragen klären, die mir 
so aufgefallen sind und Halbwissen verbessern.
Auf dem Stromzähler steht Drehstrom, sollte somit auch vorhanden sein.

1.  Beim Durchlauferhitzer sind 21 kW Leistung angegeben. So wie ich das 
sehe, bekommt er 3 Phasen á 25 A. Nach der Formel (jetzt mal ohne 
Wirkungsgrad und cos phi) wurzel(3)*400 V*25 A erhalte ich 17,3 kW. 
Zieht er also bei Vollast mehr als die Sicherung hergibt? Liegt das 
daran, dass damit die Einschaltleistung gemeint ist und die 
Dauerleistung darunter liegt und/oder ist es auf Risiko konzipiert, da 
die Sicherung ja einige Zeit mehr als 25 A packt? Dann müsste die ja 
nach längerem Heizen rausfliegen...

2. Herd. Im Sicherungskasten finden sich zwei Sicherungen dafür. Es 
funktionieren nur zwei Platten und der Backofen, war aber schon immer 
so. Laut meinem Mitbewohner (wohnt schon länger hier) sind nicht genug 
Leitungen vorhanden. Wäre der Herd somit nicht falsch angeschlossen? Für 
2 Phasen gibt es doch entsprechende Brücken, eventuell fliegt dann nur 
die Sicherung bei plötzlicher Volllast. Gleiches gilt für 2 mal die 
gleiche Phase mit zweitem Nullleiter auf dem Kabel für den dritten 
Außenleiter.
Auf jeden Fall sollte ein Herd doch sogar mit einer Phase komplett 
laufen, nur eben nicht gleichzeitig oder habe ich da was falsch 
verstanden?

3. Sicherungskasten [siehe Bild]. Der Reihe nach: 3x mal D-E, 
Durchlauferhitzer, ist klar. Dann nichts, was kann das sein? Weiterhin 
eine für Waschmaschine (große Last), 2x Herd, auch klar und einmal Licht 
(damit geht so ziemlich alles aus.
Fragen: Wieso nimmt man mal Schmelzsicherungen und mal so andere? Und 
ein FI ist da wohl nicht vorhanden oder gibt es den auch in so einer 
Bauart?

Okay, für einige Fragen benötigt man vielleicht die große Kristallkugel, 
aber einiges kann mir doch sicher wer beantworten ;)

MFG
LMD

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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LMD schrieb:
> Zieht er also bei Vollast mehr als die Sicherung hergibt?

Sieht so aus. Als ich sowas mal hatte, war der Durchlauferhitzer mit 3 x 
32A abgesichert.

Das ganze Geraffel sieht vor allem sehr, sehr alt aus. Was auch den 
Mangel an Leitungen erklärt; so sah Elektroinstallation vor sehr 
deutlich über 30 Jahren aus.

> Auf jeden Fall sollte ein Herd doch sogar mit einer Phase komplett
> laufen, nur eben nicht gleichzeitig oder habe ich da was falsch
> verstanden?

Kann er aber nur, wenn die Zuleitung das vom Querschnitt hergibt. Das 
aber würde ich bei dieser Museumsinstallation nicht annehmen.

> Wieso nimmt man mal Schmelzsicherungen und mal so andere?

Die "mal so anderen" sind Sicherungsautomaten, die anstelle von 
Schmelzsicherungen in den gleichen Einsätzen verwendet werden. Da hat 
wohl mal jemand keine Lust mehr gehabt, ständig die Schmelzsicherungen 
zu ersetzen.

: Bearbeitet durch User
von Otti (Gast)


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Einen FI hast du nicht.
Die nicht beschriftete Sicherung dreh sie raus und du wirst sehen was 
aus geht.
Oder alle anderen und sehen was nicht aus geht.

Wieso nimmt man mal Schmelzsicherungen und mal so andere? Weil die 
anderen sind automaten. Die kann man wieder einschalten wenn sie 
ausgelöst hatten.

von Otti (Gast)


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Aber irgendwie gruselig das es in unserem so modernen Land noch immer so 
viel Alte Elektrik gibt. Rauchmelder werden oder sind zum teil 
Vorschrift aber die alte Elektrik ist okay?

von F. F. (foldi)


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Du hast sogar nur eine Wirkleistung von 15,588kW

Ob die Heizleistung, die ist hier sicher gemeint, sich damit erzielen 
lässt?
Vielleicht rechnen die Sanitär Menschen anders?

Die "so anderen Sicherungen" sind Automaten. Solche Schraubautomaten 
kannst du im Baumarkt kaufen. Macht man, weil man da halt den Knopf 
wieder rein drücken kann, wenn der Grund für die Überlast weg ist und so 
nicht immer eine neue Sicherung braucht.

Bei einer Mietwohnung muss ein FI mindestens das Bad absichern.
Wenn was passiert, dann hat der Vermieter ein Problem.
Wann genau das eingeführt wurde, weiß ich nicht mehr aus dem Kopf, aber 
das darf heute nicht mehr so sein.

: Bearbeitet durch User
von U. B. (Gast)


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> Nach der Formel (jetzt mal ohne
> Wirkungsgrad und cos phi) wurzel(3)*400 V*25 A erhalte ich 17,3 kW.

In diesem Fall wird die Aufnahmeleistung angegeben;
als Leistungsfaktor kann man getrost "1" annehmen.    ;-)

Die 3*25A wurden früher (bei 220/380V) oft genommen, für Geräte mit 
18kW, und womöglich mit 4*2,5mm² Leitung ...

von U. B. (Gast)


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> Bei einer Mietwohnung muss ein FI mindestens das Bad absichern.

Es sei denn, das Bad hat keinen Strom ...

von Otti (Gast)


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U. B. schrieb:
> Es sei denn, das Bad hat keinen Strom ...

Zählt da nicht eine Lampe schon dazu?

von U. B. (Gast)


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Wenn die mit Batterie läuft, oder Öl  ?   ;-)

von deppi (Gast)


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JA, immer die Frage des Leitungsquerschnittes und des Leitungsschutzes.
Wenn die Leitung mit 25A abgesichert ist, sollten Drähtchen mit 
4mm²verlegt sein. Bei cos phi 1, 400V und 25A = 10kW pro Kanal !
Bei 2,5mm² sind es nur 8 kW pro Kanal.

Grüße Deppi

von Molch (Gast)


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@ Deppi

Du hast Wurzel 3 vergessen ...

Grüße Molch

von deppi (Gast)


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Oh Gott o Gott,

dann sinds es 17,3kW pro Kanal

Schäm

von Sebastian S. (amateur)


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Automat vs. Schmelzsicherung.
Vor allem früher war das ein Kostenproblem.
Ein Automat ist viel teurer wie eine entsprechende Sicherung. Aber 
brennt diese öfter durch, sieht das nach einiger Zeit ganz anders aus. 
Vor allem, wenn nach Murphy (den gab es auch schon früher) der 
Sicherungsvorrat aufgebraucht ist und der Kalender behauptet, das der 
heutige Abend ein Samstag ist.

Aus Kostengründen haben unsere Altvorderen aber keine Sicherungen auf 
Verdacht ausgetauscht. So kann man zwar an eine Steckdose zu viel 
anschließen, was früher und manchmal auch heute passiert, da es zu wenig 
Steckdosen/Sicherungen gibt - ich kenne wenigstens kein Haus, das 
ausreichend Steckdosen und Sicherungen hat.
Es gibt aber "traditionell" ein paar Sicherungen, die nie durchbrennen. 
Die für den Durchlauferhitzer sind ein Bleistift dafür. Entweder das 
Teil produziert immer nur Kaltwasser oder die Dimensionierung stimmt. Da 
man an die Leitungen aber nicht heran kommt, kann man auch nicht noch 
schnell irgendetwas zusätzlich (=zu viel) anschließen.

Abteilung E-Herd.
Man hat sehr oft eine Platte tot gelegt, wenn die Gleichung: Alle an = 
Sicherung raus, galt. Oft geht es, wenn NICHT die höchste Stufe für alle 
Platten verwendet wird, aber gewöhnt man es sich an alle zu verwenden, 
so ist es nur eine Frage der Zeit, bis ein Sicherungswechsel ansteht.

: Bearbeitet durch User
von Hubert M. (hm-electric)


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LMD schrieb:
> 1.  Beim Durchlauferhitzer sind 21 kW Leistung angegeben. So wie ich das
> sehe, bekommt er 3 Phasen á 25 A. Nach der Formel (jetzt mal ohne
> Wirkungsgrad und cos phi) wurzel(3)*400 V*25 A erhalte ich 17,3 kW.
> Zieht er also bei Vollast mehr als die Sicherung hergibt? Liegt das
> daran, dass damit die Einschaltleistung gemeint ist und die
> Dauerleistung darunter liegt und/oder ist es auf Risiko konzipiert, da
> die Sicherung ja einige Zeit mehr als 25 A packt? Dann müsste die ja
> nach längerem Heizen rausfliegen...

Es gibt beim Durchlauferhitzer keine Einschaltleistung. Es gibt aber 
Durchlauferhitzer, bei denen man die Leistung einstellen kann. Meist ein 
Jumper im Gerät. Bei allen Sicherungen gilt: Eine gewisse Zeit von 
Überlast lassen sie zu, bis sie auslösen. (Thermische Auslösung) In 
deinem Fall überstehen die Sicherungen deine Duschzeit, und die 
Sicherungen können danach ja wieder abkühlen. Mach mal folgendes: Nach 
dem Duschen die Sicherung anfassen, wie warm sind sie dann?
>
> 2. Herd. Im Sicherungskasten finden sich zwei Sicherungen dafür. Es
> funktionieren nur zwei Platten und der Backofen, war aber schon immer
> so. Laut meinem Mitbewohner (wohnt schon länger hier) sind nicht genug
> Leitungen vorhanden. Wäre der Herd somit nicht falsch angeschlossen? Für
> 2 Phasen gibt es doch entsprechende Brücken, eventuell fliegt dann nur
> die Sicherung bei plötzlicher Volllast. Gleiches gilt für 2 mal die
> gleiche Phase mit zweitem Nullleiter auf dem Kabel für den dritten
> Außenleiter.
> Auf jeden Fall sollte ein Herd doch sogar mit einer Phase komplett
> laufen, nur eben nicht gleichzeitig oder habe ich da was falsch
> verstanden?

Das mit den Brücken, hast du Recht. Es ist aber die Frage was für eine 
Leitung da verlegt ist. Bei 2,5mm² hätte ich keine Bedenken die Brücken 
für 2 Phasigen Anschluss einzubauen. Bei 1,5mm² würde ich das nur nach 
begutachten der Leitung machen.
>
> 3. Sicherungskasten [siehe Bild]. Der Reihe nach: 3x mal D-E,
> Durchlauferhitzer, ist klar. Dann nichts, was kann das sein? Weiterhin
> eine für Waschmaschine (große Last), 2x Herd, auch klar und einmal Licht
> (damit geht so ziemlich alles aus.
> Fragen: Wieso nimmt man mal Schmelzsicherungen und mal so andere? Und
> ein FI ist da wohl nicht vorhanden oder gibt es den auch in so einer
> Bauart?

Die 4. Sicherung die nicht beschriftet ist, sieht für mich 
Überdimensioniert aus, ich würde sagen, da gehört eine 16A Sicherung 
rein.
FI: Für Licht braucht man kein FI. Für Steckdosen schon, gilt auch für 
das Bad.
Die ganze Installation sieht für mich nach 2 Draht Technik aus, ist 
nicht mehr Standard, und die komplette schwarze Zählertafel gehört 
ausgetauscht, sprich: Die Installation gehört Saniert und zwar komplett.

Meine Meinungen: 1. Eine Mietwohnung darf nur vermietet werden können, 
wenn ein E-Check ohne Mängel vorliegt....
2. Bestimmte Rennovationen darf der Vermieter nicht auf die Miete 
umlegen können. Betrifft z.B. die Elektroinstallation.

von LMD (Gast)


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Hi,

vielen Dank, bin schon um einiges schlauer ;)

Mit Sicherungsautomaten habe ich bis jetzt nur diese Modernen 
verbunden...

Der Durchlauferhitzer besitzt sowieso 4 Stufen, 1/3 und 2/3 und 1/2 und 
1/1. 1/1 wären dann besagte 21 kW, das wird aber nur kurzzeitig für 
Wischwasser oÄ verwendet. Demnach ist die Leitung sehr selten 
überlastet...
Ich finde das zudem eh nicht so toll - am effizientesten wäre doch, das 
Wasser auf die benötigte Temperatur zu erhitzen und nicht viel heißer zu 
machen und dann kaltes Wasser beizumischen.

Zum Thema Herd: Verstehe das mit dem Leitungsquerschnitt nicht so ganz. 
Klar ist, je mehr Strom man ziehen möchte, desto dicker die Leitung. Der 
VDE gibt für die Länge bei 1,5mm² und 16A 18m vor, so lang ist die 
nicht, ist ein kurzer Weg in die Küche. Wieso sollte man also für die 
Brückenmethode 2,5mm² wählen? Damit die 1,5er Leitung nicht schmort, 
passt ja die Sicherung auf.
Oder sind 1,5er nicht für 16 A Dauerlast geeignet?

Hausinstallation/Recht: Also ich habe gerade in einer Steckdose 
nachgemessen, zwischen Phase und PE befindet sich Spannung. Von daher 
sollte man doch 2 Draht Technik ausschließen können.
Google spuckt bezüglich des FIs aus, dass es leider nicht verpflichtend 
ist, den einfach so nachzurüsten. Solange die Wohnung dem Standard ihrer 
Bauzeit heute noch entspricht, ist alles rechtens(juristisch, nicht 
technisch :D ). Nur Neubauten/Umbauten müssen nach aktuellen 
Vorschriften ausgestattet sein, ansonsten gilt Bestandsschutz.

MFG
LMD

von Harald W. (wilhelms)


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Rufus Τ. F. schrieb:

> Sieht so aus. Als ich sowas mal hatte, war der Durchlauferhitzer mit 3 x
> 32A abgesichert.

In der Zeit, wo dieser Sicherungskasten montiert wurde, hatten DLEs
nur 18kW. :-)

>> Wieso nimmt man mal Schmelzsicherungen und mal so andere?

> Die "mal so anderen" sind Sicherungsautomaten, die anstelle von
> Schmelzsicherungen in den gleichen Einsätzen verwendet werden. Da hat
> wohl mal jemand keine Lust mehr gehabt, ständig die Schmelzsicherungen
> zu ersetzen.

Wenn der DLE zu den Sicherungen passt, fliegen die nur äusserst
selten raus. Da sind Sicherungen einfach billiger.

von Harald W. (wilhelms)


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U. B. schrieb:

> Wenn die mit Batterie läuft, oder Öl  ?   ;-)

...oder ein kleines Wasserrad in der Klospülung?

von user (Gast)


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Woher bekommt ihr immer Wurzel 3?
Ein Durchlauferhitzer hat 3 Heizelemente.
L1 - L2, L2 - L3, L3 - L1.
Jedes hat 21KW / 3, also 7 KW.
7 KW / 400V = 17,5A

Soweit ich das weiß, zählt man bei Heizgeräten die Einzelheizleistungen 
zusammen. Das bedeutet dann, dass er zu keinem Zeitpunkt die vollen 21KW 
hat. Bei Motoren ist das anders. Da nimmt man die Leistung die zu jeder 
Zeit tatsächlich zur Verfügung steht. Daher auch Wurzel 3.

von Thomas (Gast)


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>
> Hausinstallation/Recht: Also ich habe gerade in einer Steckdose
> nachgemessen, zwischen Phase und PE befindet sich Spannung. Von daher
> sollte man doch 2 Draht Technik ausschließen können


Da sag ich jetzt mal nur soviel.
Es ist besser du lässt die Finger vom Strom bevor noch was passiert. Dir 
fehlen elementare Grundlagen. Auch bei der zweileitertechnik war der 
Schutzleiter angeschlossen.
Thomas

von Harald W. (wilhelms)


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LMD schrieb:

> Ich finde das zudem eh nicht so toll - am effizientesten wäre doch, das
> Wasser auf die benötigte Temperatur zu erhitzen und nicht viel heißer zu
> machen und dann kaltes Wasser beizumischen.

Dann brauchst Du eine Thyristorregelung. Die kam erst in den späten
70er Jahren raus

> Damit die 1,5er Leitung nicht schmort,
> passt ja die Sicherung auf.

Fragt sich, was früher durchschmort. Die Leitung oder die Sicherung.

> Oder sind 1,5er nicht für 16 A Dauerlast geeignet?

Kommt auf die Verlegungsart an.

> Hausinstallation/Recht: Also ich habe gerade in einer Steckdose
> nachgemessen, zwischen Phase und PE befindet sich Spannung.

Das dürfte bei jeder Verlegungsart so sein. Falls nicht, wäre das
verbrecherisch.

von U. B. (Gast)


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@user (Gast):
> Ein Durchlauferhitzer hat 3 Heizelemente.
> L1 - L2, L2 - L3, L3 - L1.
> Jedes hat 21KW / 3, also 7 KW.
> 7 KW / 400V = 17,5A

In jedem Aussenleiter fliessen 7 kW/230V= 30,4 A.

> Soweit ich das weiß, zählt man bei Heizgeräten die Einzelheizleistungen
> zusammen. Das bedeutet dann, dass er zu keinem Zeitpunkt die vollen 21KW
> hat.

Die 21 kW hat er in JEDEM Moment.

> Bei Motoren ist das anders.

Nein, genauso.

> Da nimmt man die Leistung die zu jeder
> Zeit tatsächlich zur Verfügung steht. Daher auch Wurzel 3.

Auch nein.

von user (Gast)


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U. B. schrieb:
> In jedem Aussenleiter fliessen 7 kW/230V= 30,4 A.

Ein Durchlauferhitzer hat meist keinen N, also 400V.
Kann aber auch sein, dass ich mich irre.

von Hubert M. (hm-electric)


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LMD schrieb:
> Der Durchlauferhitzer besitzt sowieso 4 Stufen, 1/3 und 2/3 und 1/2 und
> 1/1. 1/1 wären dann besagte 21 kW, das wird aber nur kurzzeitig für
> Wischwasser oÄ verwendet. Demnach ist die Leitung sehr selten
> überlastet...
> Ich finde das zudem eh nicht so toll - am effizientesten wäre doch, das
> Wasser auf die benötigte Temperatur zu erhitzen und nicht viel heißer zu
> machen und dann kaltes Wasser beizumischen.

Elektronische Durchlauferhitzer können das. Das Problem mit dem 
beimischen vom kalten Wasser bei Durchlauferhitzer ist auch ein wenig 
Problematisch. Denn durch das zu mischen, verringert sich die 
Durchlaufgeschwindigkeit im Durchlauferhitzer, der ab einen bestimmten 
Schwellwert abschaltet, um die Heizelemente vor Durchbrennen zu 
bewahren, und dann kommt nur noch kalt raus. Ich empfehle immer: 
Gewünschte Temperatur einstellen, und kein kaltes Wasser zu mischen...
>
> Zum Thema Herd: Verstehe das mit dem Leitungsquerschnitt nicht so ganz.
> Klar ist, je mehr Strom man ziehen möchte, desto dicker die Leitung. Der
> VDE gibt für die Länge bei 1,5mm² und 16A 18m vor, so lang ist die
> nicht, ist ein kurzer Weg in die Küche. Wieso sollte man also für die
> Brückenmethode 2,5mm² wählen? Damit die 1,5er Leitung nicht schmort,
> passt ja die Sicherung auf.
> Oder sind 1,5er nicht für 16 A Dauerlast geeignet?

Die Verlegeart wurde schon erwähnt.. Es geht hier aber um den N-Leiter, 
der auch nur den Querschnitt der Phasen hat.
Nehmen wir mal an, du hast nur Wechselstrom. Ein "toller" Elektriker hat 
drei Automaten für den Herd eingebaut, quasi so als wäre Drehstrom 
vorhanden. Auch den Herd hat er so angeschlossen. Nehmen wir jetzt mal 
an der Herd hat 2 Kochplatten mit 1 KW, 2 Kochplatten mit 2 KW, der 
Backofen für Ober und Unterhitze je 1,5 KW. Du schaltest alles an. Du 
hast dann insgesamt 9 KW, und die müssen dann durch diesen einen 
N-Leiter, also knapp 40A.. Der N-Leiter schmorrt dann durch, die 
Sicherung kümmert das wenig, denn da fließen pro Sicherung ja nur 13 A, 
und das ist für die Sicherung so in Ordnung.
Bei Drehstrom sieht das Anders aus, da würde bei gleicher Belastung pro 
Phase, wie in meinem Beispiel 3 KW, am N-Leiter gar kein Strom fließen, 
denn durch die 120° Verschiebung der Phasen untereinander ist die Summe 
der Ströme gleich 0.
Beim Anschluss an 2 Phasen ist die Summe am N-Leiter nie null.
Ich habe leider keine Formel wie man das berechnen kann. Aber vielleicht 
jemand anderer von hier. Wie wäre es mit dem Beispiel: Backofen an und 
eine Herdplatte?
>
> Hausinstallation/Recht: Also ich habe gerade in einer Steckdose
> nachgemessen, zwischen Phase und PE befindet sich Spannung. Von daher
> sollte man doch 2 Draht Technik ausschließen können.#+

Google mal bitte nach Klassischer Nullung. Da wird eine Brücke zwischen 
N und PE gemacht.

> Google spuckt bezüglich des FIs aus, dass es leider nicht verpflichtend
> ist, den einfach so nachzurüsten. Solange die Wohnung dem Standard ihrer
> Bauzeit heute noch entspricht, ist alles rechtens(juristisch, nicht
> technisch :D ). Nur Neubauten/Umbauten müssen nach aktuellen
> Vorschriften ausgestattet sein, ansonsten gilt Bestandsschutz.

Es gibt kein Bestandschutz!
Die Anlage muss zum Zeitpunkt der Errichtung den Technischen Regeln 
entsprochen haben.

von U. B. (Gast)


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> Ein Durchlauferhitzer hat meist keinen N, also 400V.

Braucht er (zumindest bei Vollast) auch nicht.

Das ändert aber nix an den Aussenleiterströmen.

von Gerd E. (robberknight)


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Hubert M. schrieb:
>> Solange die Wohnung dem Standard ihrer
>> Bauzeit heute noch entspricht, ist alles rechtens(juristisch, nicht
>> technisch :D ). Nur Neubauten/Umbauten müssen nach aktuellen
>> Vorschriften ausgestattet sein, ansonsten gilt Bestandsschutz.
>
> Es gibt kein Bestandschutz!
> Die Anlage muss zum Zeitpunkt der Errichtung den Technischen Regeln
> entsprochen haben.

Genau das ist doch Bestandsschutz. Die Anlage wurde irgendwann errichtet 
und hat damals den damaligen Richtlinien entsprochen. Der Bestandsschutz 
sorgt jetzt dafür, daß Du sie nicht sofort auf die heute geltenden 
Richtlinien umbauen musst, sondern unverändert weiter betreiben darfst.

Erst wenn Du anfängst an der Anlage etwas zu verändern, dann muss dieser 
Umbau den heutigen Richtlinien entsprechen. Bei einer solchen Anlage 
kann das dann natürlich schnell zu einer Komplettsanierung führen, da es 
z.B. mit diesem Unterverteiler und klassischer Nullung schwer wird einen 
nach den aktuellen Richtlinien geforderten FI einzubauen.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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user schrieb:
> Ein Durchlauferhitzer hat meist keinen N, also 400V.

Das alte Ding, das ich damals hatte, schaltete durchflussabhängig 
zwischen zwei Leistungsstufen um - und das tat es, wenn ich mich recht 
erinnere, durch Umschalten zwischen Stern- und Dreieck.

Natürlich waren die Schaltschwellen völlig praxisfern, die geringe 
Leistungsstufe war fürs Duschen zu wenig und die hohe zu viel ...

Nie wieder. Wenn Durchlauferhitzer, dann ein elektronisch geregelter.

von F. F. (foldi)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Nie wieder. Wenn Durchlauferhitzer, dann ein elektronisch geregelter.

Wohl wahr. In einer früheren Mietwohnung hatte ich erst so ein altes 
Teil, da war es auch so. Erst zu kalt, dann zu heiß. Irgendwann hatte 
man den Punkt gefunden, doch fiel der Druck vom Kaltwasser durch andere 
Benutzer im Haus, verbrannte man sich fast.
Als dann ein elektronischer Durchlauferhitzer eingebaut wurde, war nicht 
nur das Duschen angenehm, er sparte auch noch ordentlich Strom ein.

von U. B. (Gast)


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>> Ein Durchlauferhitzer hat meist keinen N, also 400V.

> Das alte Ding, das ich damals hatte, schaltete durchflussabhängig
> zwischen zwei Leistungsstufen um - und das tat es, wenn ich mich recht
> erinnere, durch Umschalten zwischen Stern- und Dreieck.

Gebräuchlich war die Version, in der einfach eine Phase abgeschaltet
wird: Dann erhält man die halbe Leistung.

Stern-Dreieck-Umschaltung wäre aufwändiger, und würde die Leistung auf 
ein Drittel herabsetzen.

In beiden Fällen benötigt man keinen N-Leiter, kommt also mit 4-poliger 
Zuleitung aus.

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