Forum: HF, Funk und Felder NF/HF-Leistung ermitteln über die "Nachführ-Methode"


von herbert (Gast)



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Hallo !

Manchmal kann sich so ein Projekt ganz schön hinziehen, aber es gibt so 
viel andere Arbeit. Vorweg, ich will das Wort "Leistungsmesser " nicht 
mehr in den Mund nehmen...weil der Begriff falsch ist. Richtig ist 
Leistungsvergleicher auf thermischer Basis. Messen ist was mit direkter 
Anzeige und sofortiger Ausgabe eines Messwertes. Es hat viel Zeit 
gebraucht um das Optimum aus meiner Verwendeten Methode rauszukitzeln. 
Da zum erfassen einer Leistung hier zwei Schritte erforderlich sind ist 
die Methode nicht unbedingt schnell.Thermische Erfassungen mit einfachen 
Mitteln sind ohne viel Tricks und Geldeinsatz nicht schnell zu bekommen. 
Wer nicht unbedingt 3000 Euro für ein kostengünsiges und schnelles 
Messsystem übrig hat ist trotzdem mit meiner einfachen Lösung im 
Amateureinsatz nicht schlecht dran.

Ich bin immer wieder erstaunt wie genau das Teil seine Arbeit macht. 
Natürlich habe auch ich lernen müssen , dass HF-mäßig die Bäume nicht in 
den Himmel wachsen. Die von mir verwendeten BNC Buchsen ergaben im 70cm 
Band ein VSWR von 1.5. Das sollte die Grenze sein, denn das hat zur 
Folge ,dass 4% der Leistung nicht am Sensor ankommen und vermutlich auf 
dem Messkabel in Wärme umgesetzt werden.Bei meiner maximalen 
Messleistung von 250mw wären das
10mW welche so hoffe ich noch keine thermischen parasitäre Auswirkungen 
haben weil sie von Kühlkörper "Kabel" (50cm H155)lang vernichtet werden.

Hier noch meine Erfahrungs-Daten: Brauchbar von DC-bis 70cm Band.
Vergleichen kann man ab 100mV aber unterhalb 300mV sind Messfehler von 
0,5 bis 10% möglich.Darüber bis 250 mW kann man den Messfehler locker 
kleiner 5% halten. Meine Testvergleiche nach der Fertigstellung mit dem 
Aufbau nach dem letzten technischen Stand waren nicht schlechter als 0,8 
bis 2,5%.Da diese Tests mit Gleichspannung erfolgten müßte man bei HF 
VSWR und Anschlussdämfung (Kabel,Stecker)noch frequenzabhängig 
berücksichtigen.
Ntürlich braucht man etwas Übung mit dem Teil ,aber ich hatte davon jede 
Menge...;-) Hier die Bilder und eine Tabelle eines Kaufbaren 
kalibrierten Leistungsmesskopfes für das DMM. Ich habe nur die 0db Linie 
kopiert, aber das reicht um zu zeigen wie sinnlos es ist mit 
unkalibrierten Diodentastköpfen Leistung messen zu wollen. Trotzdem sind 
diese Teile zum abgleichen nützlich weil schnell. Sorry, dem Kastl 
fehlen hinten noch zwei Blenden...;-)

MFG

: Bearbeitet durch Moderator
von Frickelfritze (Gast)


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herbert schrieb:
> Leistungsvergleicher auf thermischer Basis

Warum so umständlich wenn man mit einem kleinen Halbleiter,
sprich Logarithmic Detector, viel schneller, genauer und bis
zu weit höheren Frequenzen den Pegel messen kann?

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Sowas ähnliches nennt sich HP3400A oder HP3403 und kostet in der Bucht 
ca 50-100€, wenn man ein wenig wartet, bis jemand mal wieder eines 
billig einstellt. Sind ausserdem beide u einiges genauer :)

Was haste denn für thermische Sensoren genommen?

von herbert (Gast)


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Frickelfritze schrieb:
> Warum so umständlich wenn man mit einem kleinen Halbleiter,
> sprich Logarithmic Detector, viel schneller, genauer und bis
> zu weit höheren Frequenzen den Pegel messen kann?

Meinst du den AD8307? Das Teil hat unkalibriert einen Fehler von 1db, 
das sind etwas über 20%. Wenn man eine genaue Referenz hat kann man den 
durchaus auf der Kalibrierfrequenz auf ca.0,2db Genauikeit bringen. Aber 
man will ja breitbandig (DC-500Mhz) so wie er spezifiziert ist messen. 
Das geht so einfach nicht wenn man nicht auch breitbandig kalibriert. 
Aber das ist ja die Krux, wenn ich was hätte um breitbandig kalibrieren 
zu können,dann wäre ich nicht bei einer thermischen Variante gelandet. 
Diese Problem haben aber die meisten.

Rote T. schrieb:
> Sowas ähnliches nennt sich HP3400A oder HP3403 und kostet in der Bucht
> ca 50-100€, wenn man ein wenig wartet, bis jemand mal wieder eines
> billig einstellt. Sind ausserdem beide u einiges genauer :)

Das sind ja RMS Messgeräte.Das eine Taugt bis 10MHz das andere bis 
100MHz.
Gemeinsamkeiten zu meinem Teil entdecke ich nicht.

von Stefan M. (derwisch)


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Gab es zu Deinem Gerät schon mal einen Thread?
Wenn nein, was genau hast Du denn da gebaut?

( Problemstellung, Grundgedanke, Schaltplan ).

Und welche Frage hast Du an das Forum damit?

von B e r n d W. (smiley46)


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von herbert (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Gab es zu Deinem Gerät schon mal einen Thread?

Die Frage wurde von Bernd schon beantwortet. Dass ich keinen Link 
gesetzt habe lag daran ,dass sich damals kaum jemand näher neugierig 
war. Im übrigen
habe ich damals nur über Vorversuche berichtet und nicht über ein 
ausgegorenes Konzept. Jetzt bin ich soweit fertig, dass ich wenigstens 
bis in das 70cm Band vergleichen kann. Angestrebt waren aber das 23cm 
Band. Das Problem ist erkannt und wird so wie ich Zeit habe in einer 
Version 2 umgesetzt.

Stefan M. schrieb:
> Und welche Frage hast Du an das Forum damit?

Ist das Bedingung um hier posten zu dürfen?
Wenn es hier niemanden gibt der Interesse hat das mal nachzubauen ,dann 
wird dieser Beitrag kurz bleiben. Mein Thread soll aber nur Denkanstoß 
sein und keine exakte Bauanleitung. Ich wollte nur zeigen ,dass man auch 
mit schlichten Methoden sehr gut HF-Leistung bestimmen kann ohne dazu 
über einen kalibrierten Hf-Messplatz verfügen zu müssen. Messfehler mit 
20% und höher sind für mich unakzeptabel. Aber ich gebe natürlich gerne 
Auskunft wenn Fragen bestehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Interessant ist es allemal.  Ein besserer Thread-Titel wäre hübsch
gewesen.  Mach mal bitte einen Vorschlag, ich würde den gern nochmal
ändern.

von herbert (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Mach mal bitte einen Vorschlag, ich würde den gern nochmal
> ändern.

Wie wäre es mit "NF/HF-Leistung ermitteln über die "Nachführ-Methode"?

... oder fällt dir was anderes ein?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Geändert.  So weiß man wenigstens in der Übersicht, worum's geht. ;)

73!

: Bearbeitet durch Moderator
von Stefan M. (derwisch)


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herbert schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Und welche Frage hast Du an das Forum damit?
>
> Ist das Bedingung um hier posten zu dürfen?

Danke für den link zum "alten" Thread.
Jetzt verstehe ich etwas mehr.

Aus meiner Sicht ist das Forum schon dazu da, um Fragen zu stellen.
Zwingend ist das vielleicht nicht, es führt aber zu einer solideren 
Diskussionsgrundlage über ein Projekt.

Ich könnte hier zig Selbstbaugeräte und deren Werdegang von mir 
vorstellen, aber ohne die absolut exakten Details, Schaltpläne und die 
Motivation des Projektes, wird es für die meisten Leser schwer, sich zu 
beteiligen.

Das Du Dein Projekt aber nun soweit abgeschlossen hast, ist aber 
trotzdem eine tolle Sache.
Das möchte ich nicht leugnen.

Viele Ideen versauern ja auch schon mal halbfertig in der Ecke. Bei mir 
jedenfalls...:-)

von Hp M. (nachtmix)


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herbert schrieb:
> ich will das Wort "Leistungsmesser " nicht
> mehr in den Mund nehmen...weil der Begriff falsch ist. Richtig ist
> Leistungsvergleicher auf thermischer Basis. Messen ist was mit direkter
> Anzeige und sofortiger Ausgabe eines Messwertes.

Nein, der Begriff ist schon richtig.
Messen heisst vergleichen.
Wie man das macht, und wie schnell man zu den Ergebnissen kommt, steht 
auf anderen Blättern.

herbert schrieb:
> Hier die Bilder und eine Tabelle eines Kaufbaren
> kalibrierten Leistungsmesskopfes für das DMM. Ich habe nur die 0db Linie
> kopiert, aber das reicht um zu zeigen wie sinnlos es ist mit
> unkalibrierten Diodentastköpfen Leistung messen zu wollen.

Deshalb haben die meisten Leistungsmesser einen Kalibrator, oft 50MHz 
1mW, eingebaut, dessen Leistung thermisch stabilisiert wird.
Warum gibst du den Typ des "Kaufbaren kalibrierten Leistungsmesskopfes" 
nicht an, und warum nicht den Typ der vermessenen Diode?
Wie du selbst a.a.O. schon bemerkt hast, ist auch der mechanische Aufbau 
wichtig. Ein Foto wäre also gut.

Außerdem kannst du nicht so einfach von der Richtspannung auf die 
Leistung schliessen.
Bis etwa -20dBm steigt die Richtspannung recht gut proportional zur 
HF-Leistung, aber nicht proportional zur HF-Spannung.
Die Proportionalität von Richtspannung und HF-Spannung, tritt erst bei 
wesentlich höheren Pegeln ein, und mit deinem 1mW bist du in dem 
Übergangsbereich, in welchem weder das Eine noch das Andere zutrifft.

Der starke Anstieg der Richtspannung zu hohen Frequenzen hin deutet 
jedenfalls auf zu hohe parasitäre Induktivitäten hin.
Entweder wird die Impedanz des Abschlusswiderstandes immer höher, weil 
er in Reihe mit einer Leiterschleife liegt, oder die Anschlußdrähte der 
Diode sind zu lang und ergeben mit der Sperrschichtkapazität eine 
Resonanz.

Außerdem wäre es ja interessant zu erfahren, wie der Frequenzgang deines 
vielfach überarbeiteten thermischer Leistungsmesser jetzt aussieht.

von herbert (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Aus meiner Sicht ist das Forum schon dazu da, um Fragen zu stellen.
> Zwingend ist das vielleicht nicht, es führt aber zu einer solideren
> Diskussionsgrundlage über ein Projekt.

Als Funkamateur ernährt man sich oft von Ideen anderer OM´s .Für mich 
ist es nur natürlich, dass man da auch mal was gibt. Eine Idee ist nur 
dann wirlich nützlich wenn andere auch was davon haben. Wie ein Glucke 
auf dem Teil zu sitzen hat keinen Ham-Spirit.

Stefan M. schrieb:
> Ich könnte hier zig Selbstbaugeräte und deren Werdegang von mir
> vorstellen,

Mach das doch! Aber mache Details erst dann publik wenn es auch Abnehmer 
für deine Tipparbeit gibt. Wenn du die Hunde zum fressen schleppen musst 
lohnt sich das nicht.

Stefan M. schrieb:
> Das Du Dein Projekt aber nun soweit abgeschlossen hast, ist aber
> trotzdem eine tolle Sache.
> Das möchte ich nicht leugnen.

Danke! Es steckt viel Zeit in diesem Teil die ich benötigt habe um zb. 
die Nachteile eines sehr empfindlichen thermischen Sensors in den Griff 
zu bekommen.

Stefan M. schrieb:
> Viele Ideen versauern ja auch schon mal halbfertig in der Ecke. Bei mir
> jedenfalls...:-)

Das kenne ich leider auch...;-)

Hp M. schrieb:
> Deshalb haben die meisten Leistungsmesser einen Kalibrator, oft 50MHz
> 1mW, eingebaut, dessen Leistung thermisch stabilisiert wird.

Das funktioniert mit einer einzigen Frequenz aber nur wenn thermisch und 
nicht elektrisch gemessen wird.

Hp M. schrieb:
> Warum gibst du den Typ des "Kaufbaren kalibrierten Leistungsmesskopfes"
> nicht an, und warum nicht den Typ der vermessenen Diode?

In einer Zeit wo man über Urheberrechtsverletzungen flott abgemahnt 
werden kann, ist es nicht klug Originaldokumente leichtfertig in eigenen 
Projekten zu verarbeiten. Aber die restlich Pegel zeigen auch das was 
ich zeigen wollte, dass elektrische Leistungsmessverfahren ohne 
breitbandige kalibration des Teiles sinnlos sind. In diesem Teil wird 
eine Zero-Bias Schottkydiode verwendet. Jede Diode ist anders, sogar 
gleiche Typen wenn sie nicht aus dem selben Fertigungsprozess stammen.

Hp M. schrieb:
> Außerdem kannst du nicht so einfach von der Richtspannung auf die
> Leistung schliessen.

Aus der Richtspannung aus 50 Ohm berechnet man die Leistung. Die 
Richtspannung ändert sich aber krass bei gleichem Pegel aber anderer 
Frequenz.Deshalb muss man ja zwingend kalibrieren, aber nicht nur auf 
einer Frequenz.

Hp M. schrieb:
> Außerdem wäre es ja interessant zu erfahren, wie der Frequenzgang deines
> vielfach überarbeiteten thermischer Leistungsmesser jetzt aussieht.

Ich habe den ersten Aufbau mit den isolierten BNC-Buchsen noch etwas 
überarbeitet und nach dem vermessen beschlossen sie trotzdem zu 
verbauen. VSWR ist bei 470 MHz 1,5,bei 300Mhz ca.1,3, bei 145MHz ca 
1,15.Etwas darunter und bei Kurzwelle lohnt sich eine Bereinigung der 
Vergleichsergebnisse nicht.
Eine andere Buchse hatte erst bei 1,3Ghz ein VSWR von 1.5.Die kommen in 
Version 2 zum Einsatz.Aber da steckt noch Arbeit dahinter...

von herbert (Gast)


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...nur um zu zeigen was ohne kalibrieren zu müssen möglich ist. Da jetzt 
auf eine kostenlose "Mess-APP" für´s Smartphone zu warten lohnt sich 
nicht.;-)

von HST (Gast)


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Eine (evtl. einfachere) Alternative ist die Verwendung von Mikrolämpchen 
in einer Brückenschaltung. Hier wird der Verlauf des 
Glühfadenwiderstandes ausgewertet. Damit gibt es auch keine Probleme mit 
der Umgebungstemperatur.

War 2009 mal ein Diskussionsthema im qrp-Forum:
http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=4514

Der Thread ist zwar nicht mehr vollständig, aber weiter hinten zeigt 
DH7AZ Bilder und ausführliche Messungen bis 1300MHz. Nur so als 
Anregung.
MfG,  Horst

von Frickelfritze (Gast)


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herbert schrieb:
> man will ja breitbandig (DC-500Mhz) so wie er spezifiziert ist messen.
> Das geht so einfach nicht wenn man nicht auch breitbandig kalibriert.

Ja und? Man kalibriert eben einmal breitbandig, für das ganze
Band das einem interessiert. Was ist daran so aufwendig ein paar
Stützstellen, je nach Genauigkeitsanforderungen mehr oder weniger.
Und wer es besonders genau haben will macht dies noch bei zwei
oder drei Temperaturen und interpoliert mit dem Mikrokontroller.
sowohl über Frequenz als auch über Temperatur.

Eine Breitbandmessung ist sowieso nicht beliebig genau da je nach
Signalform die Oberwellen einen signifikanten Anteil am Pegel
haben können.

von Frickelfritze (Gast)


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herbert schrieb:
> wenn ich was hätte um breitbandig kalibrieren zu können ....

Da geht man dann ein, zweimal zum Kollegen der einen Messsender hat.

von herbert (Gast)


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HST schrieb:
> Eine (evtl. einfachere) Alternative ist die Verwendung von Mikrolämpchen
> in einer Brückenschaltung.

Die Methode ist mir bekannt, erfordert aber damit man überhaupt sehen 
kann was man da gebaut hat entsprechenden Messmittel Einsatz, also 
Sachen die etwa an einem Industriearbeitsplatz zu finden sind aber doch 
sehr selten in Bastelkellern.

HST schrieb:
> Damit gibt es auch keine Probleme mit
> der Umgebungstemperatur.

Das Problem hatte ich nur anfänglich im Versuchsstadium. Ich habe ein 
gutes Mittel dagegen gefunden. Wie man sehen kann gibt es zwei 
Messstellen. Wenn ich gerade ein gössere Leistung bestimmt habe, taugt 
die Messstelle bis sie  abgekühlt ist eine Weile nicht für sehr kleine 
Leistungen. Da ist es gut wenn man noch eine kalte parat hat. Ein 
dritter Sensor kümmert sich ausschließlich in einer sehr einfachen aber 
zuverlässigen Schaltung um die Drift der Messumgebung. Trotzdem sollte 
die Raumtemperatur einigermaßen stabil sein. Bei mir steht oft für lange 
Zeit die selbe Temperatur +-0,2C.
Lüften ,die Heizung hochfahren oder den Staubsauger laufen lassen 
während man messen will geht trotzdem nicht. Das sollte aber kein 
Problem darstellen bei amateurmäßigen Einsatz.Das Leben hat viele 
Regeln...;-)

von herbert (Gast)


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Frickelfritze schrieb:
> Ja und? Man kalibriert eben einmal breitbandig,

Wenn du kalibrieren kannst,dann braucht dich das Thema nicht 
interessieren.

Frickelfritze schrieb:
> Da geht man dann ein, zweimal zum Kollegen der einen Messsender hat.

Den Kollegen der einen kalibrierten vertrauenswürdigen Pegelgenerator 
bis GHz sein eigen nennt oder Zugang zu so einem Teil hat, hat jeder Hf 
-Bastler um die Ecke? Ich nicht und viele andere auch nicht. Wäre es 
anders, dann hätte ich etwas anderes gebaut. Bei dem Teil komme ich ohne 
aus. Lediglich das VSWR des Heizers muss überprüft werden, was 
allerdings etwas einfacher ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Frickelfritze schrieb:
> interpoliert mit dem Mikrokontroller.
> sowohl über Frequenz als auch über Temperatur.

Ordentliche Leistungsmesser sind (innerhalb ihres Arbeitsbereichs)
unabhängig von der Frequenz.

von herbert (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ordentliche Leistungsmesser sind (innerhalb ihres Arbeitsbereichs)
> unabhängig von der Frequenz.

Aber nur deshalb weil bei kommerziellen Produkten das durch eine teuere 
und aufwändige Technik sichergestellt wird. Auch weil naturgemäße VSWR 
Fehler zb. die frequenzabhängig auftreten können elegant und teuer 
rausgerechnet werden. Thermische Leistungsmesser haben nur in diesem 
Punkt mit der "Frequenz" etwas zu tun,sonst nicht. Dioden haben damit 
immer was zu tun...leider...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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herbert schrieb:
> Dioden haben damit immer was zu tun...leider...

Nö, meines Wissens sind auch die Geräte mit Diodenmesskopf innerhalb
ihres zugesicherten Bereichs frequenzneutral.  Sie enthalten ja
keine Messeinrichtung für die Frequenz, mit denen sie das rausrechnen
könnten.

Dafür wird aber vermutlich ein wenig Aufwand getrieben.

: Bearbeitet durch Moderator
von herbert (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Dafür wird aber vermutlich ein wenig Aufwand getrieben.

Das nennt sich "Korrekturdatenbank"...und die ist riesig. Ich war bis 
dto. der Meinung, nichtlineare Bauelemente mit Sperrschichten haben 
immer einen Frequenzgang. Wenn man eine bestimmte Diode benutzt kann man 
eine frequenzabhängige Korrektur locker machen und ablegen. Aber ich 
muss gestehen, dass in dieser Richtung mein Wissen nicht auf dem letzten 
Stand ist. Mein Wissen ist nur, das zb. bei R&S ohne Datenbanken nichts 
geht. Da ist jedes Teil das angeschlossen wird kodiert und danach werden 
die Einstellungen getätigt ohne diese die Genauigkeit gar nicht zu 
machen wäre. Ob man im Netz Details finden kann wie diese Geräte 
arbeiten glaube ich jetzt nicht. Läuft wohl unter 
Firmengeheimnis...sonst kommt das eines Tages zum halben Preis aus 
China.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ja, klar haben die Korrekturdaten drin (bei R&S in einem EPROM, der
sich im Stecker befindet), aber da sie keine Möglichkeit haben, die
Frequenz des Signals zu messen, kann sich die Korrektur nur auf den
Pegel und die Temperatur beziehen.

von Frickelfritze (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> aber da sie keine Möglichkeit haben, die
> Frequenz des Signals zu messen, kann sich die Korrektur nur auf den
> Pegel und die Temperatur beziehen.

Nicht ganz ...... wenn man die Geräte kennt weiss man dass man
nicht nur den Pegel per (SCPI-)Kommando abfragen sondern als
Messparameter auch die Frequenz vorher mitteilen kann.
Damit weiss die Gerätefirmware sehr genau welche Korrektur-
parameter anzuwenden sind, dementsprechend genau sind die
Pegelmesswerte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Müsste man ja dann auch übers Bedienfeld eingeben können.  Muss ich
mir die Bedienungsanleitung nochmal ansehen.

von Hp M. (nachtmix)


Angehängte Dateien:

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Jörg W. schrieb:
> Nö, meines Wissens sind auch die Geräte mit Diodenmesskopf innerhalb
> ihres zugesicherten Bereichs frequenzneutral.  Sie enthalten ja
> keine Messeinrichtung für die Frequenz, mit denen sie das rausrechnen
> könnten.

Stimmt.
Selbst ohne eine Korrektur zu benutzen ist die Frequenzabhängigkeit 
kommerzieller Meßköpfe gering, z.B. +/- 0,5dB im Frequenzbereich 
10MHz..18GHz.

von herbert (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Stimmt.
> Selbst ohne eine Korrektur zu benutzen ist die Frequenzabhängigkeit
> kommerzieller Meßköpfe gering, z.B. +/- 0,5dB im Frequenzbereich
> 10MHz..18GHz.

Ich denke, dass man zu diesen Messköpfen noch ein dazu gehöriges 
Anzeigegerät benötigt.Bei R$S gibt es ein "kostengünstiges" Teil für den 
PC via USB. Man braucht aber eine spezifische Software. In dieser 
befindet sich sicher auch eine korrektur Datenbank.

von Julia H. (Gast)


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Herbert mein Schätzelein, ich will dein Teil.  ;-)

Wann gehst du in Produktion??? Brauchst du Kapital, musst du Kraut 
Funding machen ;-)

Wenn du sagst, ich will erstmal den Ball flach halten, mach doch einen 
schönen Artikel im Funkamateur!

von herbert (Gast)


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Julia H. schrieb:
> Herbert mein Schätzelein, ich will dein Teil.  ;-)

Welches?

Julia H. schrieb:
> Wann gehst du in Produktion??? Brauchst du Kapital, musst du Kraut
> Funding machen ;-)

Nie! Kapital könnte ich trotzdem gebrauchen...zb. für die "Sternstunden" 
oder andere Projekte...;-)

Julia H. schrieb:
> Wenn du sagst, ich will erstmal den Ball flach halten, mach doch einen
> schönen Artikel im Funkamateur!

Weiß ich noch nicht, aber die Leute suchen eher eine Mess- App für´s 
Smartphon. Wenn man keinen µC verbaut hat sondern zum auswerten benutzt 
was man hat (DMM) dann ist das für viele nicht attraktiv genug. Mit 
meinem Teil kommen am besten Plattenhörer zurecht, welche die Ruhe haben 
sich eine Scheibe von vorne bis hinten anzuhören ohne einen 
Nervenzusammenbruch zu bekommen weil das Teil nix zum zappen hat. Messen 
...Verzeihung "vergleichen" empfinde ich inzwischen als Meditation. Ich 
bin schon richtig "süchtig". ;-)

von Frickelfritze (Gast)



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Frickelfritze schrieb:
> Nicht ganz ...... wenn man die Geräte kennt weiss man dass man
> nicht nur den Pegel per (SCPI-)Kommando abfragen sondern als
> Messparameter auch die Frequenz vorher mitteilen kann.

Hier mal eine Messung die demonstriert was mit (rechts) und ohne
(links) Frequenz-Mitteilung an den Leistungsmesser herauskommt.
Es wurde die Leistung eines R&S Messsenders gemessen, Messkopf
ist ein NRP-Z21 (10MHz-18GHz), angeschlossen an ein R&S NRP2 als
Basiseinheit. Messsender und Messkopf verbunden mit einem
SMA-Übergang sowie SMA-auf-N Adapter. Der dargestellte
Frequenzgang ist also die Summe der Übergänge plus Pegelfehler
des Messsenders und Messkopf plus Pegelfehler durch Fehlanpassung.
Bei der linken Kurve wurde der NRP fest auf 100MHz "eingestellt".
Pegeldarstellung ist relativ, also S21 in dB.

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