Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Gegenstromwärmetauscher für Zu und Abluft


von Marc H. (marchorby)


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Hallo,

wir überlegen uns einen Gegenstromwärmetauscher für die Abluft 
anzuschaffen.
Hintergund: Unsere Lötöfen produzieren eine menge Abwärme, die jedoch 
einfach so nach Drausen geleitet wird. Die einströmende Aussenluft ist 
gerade im Winter kalt genug damit zusätzlich die Heizung schuften muss.

Jetzt suchen wir einen Gegenstromwärmetauscher (auch Kreuzwärmetauscher 
genannt) für unsere Zu und Abluftkanäle (200x60mm).

Kennt jemand eine Quelle? Selbstbau wäre nur im äusersten Fall eine 
Option.

: Bearbeitet durch User
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Marc H. schrieb:
> Kennt jemand eine Quelle?

Ohne davon Ahnung zu haben, würde ich bei einer Firma anfragen, die 
Klima- bzw. Lüftungstechnik betreibt.

von L. H. (holzkopf)


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Such mal unter Luft/Luft-Wärmetauscher und/oder 
Wärmerückgewinnungssystem.

von Bernd F. (metallfunk)


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Schau mal bei "Wolf".

Ich habe das für meine Schlosserei auch mal angedacht, unsere
staubige Luft hätte so ein Teil aber nicht lange mitgemacht.

Grüße Bernd

von Walter S. (avatar)


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Marc H. schrieb:
> Jetzt suchen wir einen Gegenstromwärmetauscher (auch Kreuzwärmetauscher
> genannt)

das ist aber nicht das gleiche, sondern das sind zwei verschiedene 
Bauformen

von Georg (Gast)


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Marc H. schrieb:
> wir überlegen uns einen Gegenstromwärmetauscher für die Abluft
> anzuschaffen.

Das kann jede Firma einbauen, die Lüftungssysteme plant und baut. Und 
das würde ich nicht selber machen, sonst geht es euch wie Berlin mit 
seinem neuen Flughafen (bzw. der Baustelle, die mal einer werden 
sollte).

Georg

von Wusser (Gast)


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Günstigste, die wir gefunden haben:
Bayernluft.de

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Marc H. schrieb:
> Jetzt suchen wir einen Gegenstromwärmetauscher (auch Kreuzwärmetauscher
> genannt) für unsere Zu und Abluftkanäle (200x60mm).

Suche mal nach Inventer.

Max

von Der Andere (Gast)


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Max G. schrieb:
> Suche mal nach Inventer.

Lesen was die Anforderung ist. Inventer wechselt zyklisch die Zu- und 
Abluftseite, das geht aber nicht wenn man ein Abluftsystem hat wie bei 
den Lötöfen.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Wo du recht hast, hast du recht. Inventer wäre keine sinnvolle Lösung.

So was müsste es doch auch im Agrarbedarf geben, in z.B. einem Schweine- 
oder Rinderstall gibt es ja mehr oder weniger das gleiche Problem.

Max

von Andreas B. (bitverdreher)


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Hi,
www.Paul-lüftung.de
Die Dinger gefallen mir deshalb weil dort elektronisch kommutierte 
Motoren eingebaut sind, die recht sparsam sind.
Die Atmos habe ich seit 6 Jahren in Betrieb.

Gruß
Andreas

von Welek (Gast)


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Wusser schrieb:
> Günstigste, die wir gefunden haben:
> Bayernluft.de

Bei denen finde ich nicht einmal ein richtiges Datenblatt. Was mich 
interessiert: wie viel Energie wird zurückgewonnen. Finde aber nur die 
Werbehülse 'bis zu 90 %'.

von Henrik V. (henrik_v)


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Lüftungstechniker fragen.
Die Wirkungsgrade sind nicht nur vom Tauscher sondern auch von der 
Betriebsart abhängig.
Kondensationspunkte und Gefrierpunkte im Tauscher,
 ggf Vorwärmen der Frischluft um Zufrieren zu vermeiden...
Sommerbypass ....
.. Filter !!

Im Winter ggf. Nachbefeuchtung der Luft ...

von Friteur (Gast)


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Welek schrieb:
> Bei denen finde ich nicht einmal ein richtiges Datenblatt. Was mich
> interessiert: wie viel Energie wird zurückgewonnen. Finde aber nur die
> Werbehülse 'bis zu 90 %'.

http://www.zabex.de/site/waermetauscher.html

von Welek (Gast)


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Friteur schrieb:
> Welek schrieb:
>> Bei denen finde ich nicht einmal ein richtiges Datenblatt. Was mich
>> interessiert: wie viel Energie wird zurückgewonnen. Finde aber nur die
>> Werbehülse 'bis zu 90 %'.
>
> http://www.zabex.de/site/waermetauscher.html

Die Seite zieht einem die Schuhe aus. Die Informationen sehen jedoch 
recht nützlich aus. Danke für den Link :)

von eProfi (Gast)


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Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt und bin auch bei Herrn Zabex 
vorbeigekommen. Der hat einen sehr sympathischen Schreibstil. Ganz der 
Praktiker. Seine verschiedenen Berichte betreffen ja fast alle 
Lebenslagen.

Muss gerade daran denken, wie er beim Diamantsägen durch eine 
Zimmer-Decke (für seine Absauganlage) ein Drehstromkabel erwischt hat.

So weit ich mich erinnere, hat er von Bayernluft nur die 
Kunststoff-Wärmetauscherplatten gekauft und sie selbst in ein Gehäuse 
montiert.

von Marc H. (marchorby)


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Hallo,

danke erstmal für die Infos!

Da einige schrieben: "Kondensationspunkte und Gefrierpunkte im Tauscher,
 ggf Vorwärmen der Frischluft um Zufrieren zu vermeiden..."

Ist ja so das unsere Lötöfen eine ausgangstemperatur > 40°C haben (ist 
warm, aber nicht zu heiß wenn man in den Luftstrom fasst).

Im Winter wäre es schön wenn die Zulift damit vorgewärmt werden könnte. 
Zuluft geht einmal durch den Raum auf der anderen Seite. Dort wird es 
halt kalt (im Winter). Im Sommer passt alles.

Da die Lötöfen eigene Ablüfter haben, und im Raum dadurch ein Unterdruck 
entsteht, strömt die Frischluft automatisch zu den Luftkanal in den 
Raum.

Daher ist ein Wärmetauscher mit Lüfter etc nicht nötig. Lediglich eine 
Umschaltklappe wäre nützlich.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Da wird dir der örtliche HSK'ler gerne weiterhelfen wollen.

Leider schreibst du nichts über die Abgaszustände:
Temperatur
Volumenstrom

WICHTIG:
Nun ist das Abgas eines Lötofens und keine Raumluft. Hat das Abgas 
korrosive Eigenschaften? Sind da vielleicht sogar noch Glühteile?

200*60 rechteckkanal: Ich schätz mal 200-250 m3/h
Das ist ein "tschuuligung" popeliges Kleinaggregat, die beim Grossisten 
auf Lager ist und für Einfamilienhäuser genutzt werden kann.
Die Wärmetauscher sind heutzutage auch aus Polystyrol, was kein Nachteil 
sein muss.

Systemair, Exhausto, Menerga, Nilan, Danfoss...younameit

Kanalteile Lindab, Rokaflex, ... younameit, haptsache feste Kanäle und 
kein Flexrohr.
Wenn korrosive Gase, dann ist Aluzink Kanalwerk tabu.
Wenn Glühteile, braucht es einen Abscheider, sonst brennt der Filter.
Rund ist besser als eckig. und bei solchen "tschuligung" 
Popeldimensionen ja auch kein Problem.

Einen Bypass zur Frostsicherung bekommst du bei einigen Aggregaten 
eingebaut mit. Hinter einem Lötofen, in einer Umgebung die keine Feuchte 
produziert, ist das aber vielleicht auch gar nicht erforderlich - es 
geht ja nicht um Duschraumabluft.

Wie gesagt, in den Dimensionen würde ich mich an 2-3 HSK'ler wenden. Die 
knäulen dir auch die Kanäle und die Durchführungen.
Aggregatpreise sind stark abhängig von den Rabatten die der HSK'ler 
bekommt. 20-40% sind nicht unüblich. 70-80% habe ich erlebt.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Marc H. schrieb:
>
> Frischluft

Das ist ein Begriff, der in der Lüftungstechnik unbekannt ist.
siehe EN 13779 und EN 12792

https://de.wikipedia.org/wiki/Luftarten

scnr

von Georg K. (georgk111)


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Da ich zufälligerweise ein ähnliches Projekt (rein aus technischem 
Interesse, Optimierung einer Kellerlüftung) im Sinn habe, bin ich auf 
diese Einträge gestoßen. Hat jemand zufällig Erfahrung mit dem Tool zur 
Berechnung eines Gegenstromwärmetauschers der auf folgender Seite:

https://simulations-plattform.de/Waermeuebertragung/Waermetauscher ?

Laut dieser Formel käme ein Wärmetauscher mit (nur!)  0,3m² 
Tauscherfläche, 100m³/h (=0,036kg/s) und °20 C innen bzw. 0°C 
Außentemperatur auf 12.9°C resultierende Frischluft. Meinem Gefühl nach 
viel zu optimistisch.

Bin mir nicht ganz im klaren über die Einheit "Wärmedurchgangs-
koeffizient k"  [W/m2K]? Sollte doch  [W/m*K] sein? Vielleicht liegt da 
der Fehler (habe für Aluminium 220 angenommen).

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Georg K. schrieb:
> Bin mir nicht ganz im klaren über die Einheit "Wärmedurchgangs-
> koeffizient k"  [W/m2K]? Sollte doch  [W/m*K] sein? Vielleicht liegt da
> der Fehler (habe für Aluminium 220 angenommen).

Vermutlich ist der Übergang Luft/Aluminium gemeint, der wiederum massiv 
von der Strömungsgeschwindigkeit abhängt. Und dann sind W/m²K durchaus 
plausibel.

Die EN 6946 ist für die Werte vermutlich dein Freund.

von Thomas R. (thomasr)


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Georg K. schrieb:
> Da ich zufälligerweise ein ähnliches Projekt (rein aus technischem
> Interesse, Optimierung einer Kellerlüftung) im Sinn habe, bin ich auf
> diese Einträge gestoßen. Hat jemand zufällig Erfahrung mit dem Tool zur
> Berechnung eines Gegenstromwärmetauschers der auf folgender Seite:
>
> https://simulations-plattform.de/Waermeuebertragung/Waermetauscher ?
>
> Laut dieser Formel käme ein Wärmetauscher mit (nur!)  0,3m²
> Tauscherfläche, 100m³/h (=0,036kg/s) und °20 C innen bzw. 0°C
> Außentemperatur auf 12.9°C resultierende Frischluft. Meinem Gefühl nach
> viel zu optimistisch.
>
> Bin mir nicht ganz im klaren über die Einheit "Wärmedurchgangs-
> koeffizient k"  [W/m2K]? Sollte doch  [W/m*K] sein? Vielleicht liegt da
> der Fehler (habe für Aluminium 220 angenommen).

Bei einer "Kellerlüftung" hast du vermutlich nicht sooo viel Platz? Dann 
schau dir Lüftungsgeräte mit Keramikspeicher an. Da hast du alles in 
einem und recht kompakt. Gab es letztens sogar beim Bauhaus zu 
annehmbaren Preisen.

von Georg K. (georgk111)


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Hi, danke für die Kommentare

bin schon draufgekommen:

[W/m*K]=Wärmeleitfähigkeit lambda (für Alu ~220)

[W/m^2K]=U-Wert (also Durchgang/m^2*K, für alu ca. 5,88)

Damit erwarte ich mir bei meinem Aufbau Wirkungsgrad << 50%, außer ich 
senke den flow drastisch ab ..., werde mal Temperaturen messen, wenn es 
fertig ist.

Hatte mal so einen Wärmetauscher mit getakteter Richtungsumschaltung der 
Lüfter gebaut, mit ein paar kg Alurohren drinnen, Arduino + Relais. Hat 
prinzipell funktioinert, ist aber nichts für Dauerbetrieb, wäre 
notwendig die Richtungsumschaltung mit MOS-Fets zu realisieren.

von Thomas R. (thomasr)


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Georg K. schrieb:
>
> Hatte mal so einen Wärmetauscher mit getakteter Richtungsumschaltung der
> Lüfter gebaut, mit ein paar kg Alurohren drinnen, Arduino + Relais. Hat
> prinzipell funktioinert, ist aber nichts für Dauerbetrieb, wäre
> notwendig die Richtungsumschaltung mit MOS-Fets zu realisieren.

Alu ist zu Speicherung von Wärme das falsche Material, zu wenig 
Wärmekapazität. Besser ist Stein/Keramik wie bei Nachtspeicheröfen.

von Sebastian (Gast)


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Thomas R. schrieb:
> Besser ist Stein/Keramik wie bei Nachtspeicheröfen.

Hat auch noch den zusätzlichen Vorteil der 
Luftfeuchtigkeitsrückgewinnung.

LG, Sebastian

von Musik og F. (musikog_f)


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Lötrauch ist übles korrosives Zeug. Trotzdem kann man natürlich 
Wärmerückgewinnung machen.
Es gibt 2 Ansätze: a) “Hält bis durchgerostet Pfusch” oder b) “Hält ewig 
und BG konform”.

a) Wie lange ist eine Frage der Betriebsstunden. Wenn ihr 8760h i Jahr 
lötet halt nicht so lange.
PS-Wärmetauscher mit nem F7 Filter davor. Bypass für den Sommer und zum 
Enteisen nicht vergessen. Das ist Spielzeugtechnik fürs EFH.

b) klassisch Lab und “Werkstatt” Lüftung nimmt korrosionsfeste Kanäle 
und Gehäuse sowie glykolgekopplete Register. So sind Zuluft und Abluft 
garantiert getrennt.
Das kann jeder Industrie-HSLKer aber unter 2500 m3/h fängt der nicht an. 
An einem Saugarm habt iht wahrscheinlich so 150 oder 250 m3/h.

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Musik og F. schrieb:
> Lötrauch ist übles korrosives Zeug. Trotzdem kann man natürlich
> Wärmerückgewinnung machen.

Den TO musst du nicht mehr unterstützen, der hat das Problem vor 7 
Jahren entweder gelöst oder hat es aufgegeben.

Inzwischen geht es um Kellerlüftung. Der Thread ist etwas verwirrend.

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