Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Ende einer Billigst-Steckdosenleiste (IKEA?)


von bianchifan (Gast)


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Während der Ausfallzeit einer Steckdosenleiste wegen Schalterreparatur 
benötigte ich eigemntlich nur ein Verlängerunskabel für die 
Waschmaschine. Es lag aber grad kein passendes herum, so dass ich mir 
eine alte 6-fach Steckdosenleiste unbekannter Herkunft schnappte, weil 
es die wenigsten Handgriffe erforderte.
Irgendwo dämmert es im Hinterkopf, "Starkstrom"-Verbraucher in 
Zuleitungsnähe zu stecken, möglichst auf Platz 1 vom Kabel aus gezählt, 
und tunlichst die zulässige Balastung zu checken.
aber was macht man..., richtig, man steckt natürlich auf Platz 6 
möglichst weit entfernt, ist ja schließlich ein Verlängerungskabel.
Und weil so ein Waschgang immer etwas dauert und genügend Plätze frei 
sind kann man ja auch mal eben eine kleine Espressomaschine dazu 
packen...
...
Beim Espressotrinken kriecht dann der Geruch von heißem Metall in die 
Nase gepaart mit einem Hauch Heißklebepistole. Sofort habe ich die 
Leiste gesichtet, das Anschlusskabel war deutlich erwärmt und flexibler 
als vorher.
Da machte es dann auch schon PUFF, die Waschmaschine verstummte und 
zwischen den Plätzen 3 und 4 zeigte sich schwarzer Ruß.
Die Espressomaschine meldete sich hörbar beim nachheizen, ich Esel hatte 
vergessen, sie abzuschalten.

Interessehalber habe ich sie dann aufgebohrt 
(Einmal-Steckklemm-Mechanik) und zerlegt, da sie ja offenbar els 
3fachdose weiter funzte.

- Billige 6fach-Dosen sind aus zwei sequentiellen 3fach-Dosen
- Kupfer korridiert offenbar mit der Zeit nicht nur auf Dächern.

Der Anspritzstecker zeigt zwei Prüfsiegel, VDE und ÖVE, REV, Nr.116 
sowie 10-16A/250V.
Meine Vermutung: IKEA < 1985, Aufkleber irgendwann abgefallen.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Ich hätte noch 2-3 Wasserkocher mit angeschlosen und gleichzeitig 
betrieben. Waren ja genügend Dosen frei.
<SCNR>

von Stefan (Gast)


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Ja und was willst du jetzt uns damit sagen? Behauptest du, das Kupfer in 
teuren Steckdosen nicht korrodiert? Oder was sind die Gründe für den 
Hinweis auf "billigst" und "IKEA"?

von michael_ (Gast)


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30 Jahre alt, passt doch.

Außerdem steht in der BA der Waschmaschine, dass sie nicht über ein 
Verlängerungskabel angeschlossen werden darf!

von Frickelfritze (Gast)


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Wie sagte ein auserkorener Güteprüfer in unserer Firma
(oder es wurde ihm immer wieder in den Mund gelegt):

"Vermutlich floss ein zu hoher Strom"

von klausr (Gast)


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Wundert dich das Ergebnis? Ich würde ja an deiner Stelle auch mal die 
Steckdose innen anschauen, in der die Mehrfachsteckdosenleiste drin 
steckte...

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Typischer Fall von brandgefährlicher Fehlbedienung.

An Ikea zweifel ich aber, die haben das Logo doch immer fest im Plastik.

von Ordner (Gast)


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bianchifan schrieb:
> - Kupfer korridiert offenbar mit der Zeit nicht nur auf Dächern.

sondern auch in Feuchträumen - der Aufstellort deiner Waschmaschine 
zählt offensichtlich dazu. Für Feuchträume gibt es extra 
Verlängerungskabel.

von R. F. (rfr)


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Die eigentlichen Leiter haben gehalten. Die Beschädigungen sind nur an 
den Stellen aufgetreten, wo eine Kontaktierung erfolgte. Anscheinend 
sind das nur Crimpverbinder, deren Stromtragfähigkeit unzureichend war.

von michael_ (Gast)


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Die sind einfach in feuchter Umgebung wegkorrodiert.
Der Grünspan ist schon länger da.

von Otti (Gast)


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Eigentlich ist das doch total super das das Ding jetzt hinüber ist.
Es ist nix schlimmes passiert. Du kannst das Ding wegwerfen und weißt
Das man da bessere kaufen sollte.

Die Korrosion war sicher schon vor der Überlastung da. Vielleicht ist
das Ding mal nass geworden.

Qualität ist das aber wirklich nicht. Man hätte besser durchgehende 
bleche verwendet. Außer man hat diese Verbindung als "Sollbruchstelle" 
eingebaut.



bianchifan schrieb:
> Während der Ausfallzeit einer Steckdosenleiste wegen Schalterreparatur
> benötigte ich eigemntlich nur ein Verlängerunskabel

Das allerdings klingt danach als würde die Waschmaschine immer in einer 
Mehrfachsteckdose mit Schalter stecken?
Das halte ich für absolut keine gute Idee.
Auch diese mit Schalter können überlasten heiß werden kokeln und 
vielleicht Brennen.

von bianchifan (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ja und was willst du jetzt uns damit sagen?

Nichts.
Eigentlich ist dieser Beitrag relativ sinnfrei.

Vielleicht aus Frust über die Erkenntnis, dass sich mit zunehmendem 
Lebensalter galloppierende Sorglosigkeit einstellt, mehr, als man jemals 
zu träumen gewagt hätte.

Vor 30 Jahren hätte ich dazu nur gasagt: zum Scheißen zu blöd

R. F. schrieb:
> Anscheinend sind das nur Crimpverbinder, deren Stromtragfähigkeit
> unzureichend war.

michael_ schrieb:
> Der Grünspan ist schon länger da.

Grünspan/Korrosion haben den Nettoleitungsquerschnitt herabgesetzt, aus 
der Crimpverbindung wurde ein Last-/Heizwiderstand.
Verabschiedet hat sich nur die "braune Leitung", die "Heizung" ist 
offensichtlich durchgeglüht.
Die "blaue Leitung" hat ebenfalls deutlich sichtbare Spuren, aber 
weniger heftig, scheinbar lag sie auf "Null"-Potential und wurde vom 
Schutzkontakt entlastet. Dessen Verbindung war auch nicht wirklich 
optimal, da sich der Leiter in Nähe der Kontaktstellen ebenfalls 
deutlich kupferrot verfärbt hatte.

von Bernhard (Gast)


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bianchifan schrieb:
> und wurde vom
> Schutzkontakt entlastet.

soso, entlastet ;-) was wohl der FI dazu sagt?

von Elektrofan (Gast)


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> und wurde vom
> Schutzkontakt entlastet.

Wohl nicht:
Nach dem Bild sind der blaue und der PE-Leiter in der Leiste getrennt.
Auch ohne FI wäre eine "Entlastung" nur möglich, wenn auch die 
Waschmaschine einen Schluss hat.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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R. F. schrieb:
> Anscheinend
> sind das nur Crimpverbinder, deren Stromtragfähigkeit unzureichend war

Klar, die Kontaktstreifen werden vermutlich auch für die 3-fach Bommeln 
benutzt und hier einfach zweimal verbaut und miteinander verschnurzelt.

: Bearbeitet durch User
von R. F. (rfr)


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Ja. das steht aber bereits im Ausgangsposting.

von Paul B. (paul_baumann)


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Du mußt Dir jetzt eben neue Leisten leisten.

MfG Paul

von Der Andere (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Klar, die Kontaktstreifen werden vermutlich auch für die 3-fach Bommeln
> benutzt und hier einfach zweimal verbaut und miteinander verschnurzelt.

R. F. schrieb:
> Ja. das steht aber bereits im Ausgangsposting.

Und ändert auch nichts wesentliches, denn man kann sehen, dass die 
Vercrimpung des braunen Kabels auch schon eine Schmorstelle hat.

Ursache ist schlechte Vercrimpung, mieses Material oder Korrosion durch 
zu hohe Feuchtigkeit oder Chemikalieneinfluss.
Wobei man den Chemikaieneinfluss eigentlich ausschliessen kann. Wenn die 
Leiste in der Nähe einer offenen Salzsäureflasche oder so was ähnlichem 
gelegen hätte, dann wären auch die Leiterzüge korrodiert.

von Der Andere (Gast)


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Der Andere schrieb:
> die Vercrimpung des braunen Kabels
Sorry korrekt müsste das heissen:
"des braunen Leiters des Anschlusskabels im Bild links unten"

von Paul B. (paul_baumann)


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Der Andere schrieb:
> Wenn die
> Leiste in der Nähe einer offenen Salzsäureflasche oder so was ähnlichem
> gelegen hätte, dann wären auch die Leiterzüge korrodiert.

Wenn sie in Milch gelegen hätte, wäre sie auf Grund ihrer weißen 
Farbe schlecht zu finden gewesen.
;-)
MfG Paul

von michael_ (Gast)


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Soll sie in Frieden ruhen!
Sie hat genug mitgemacht. Der Stecker ist auch nicht original.
Seit Urzeiten gibt es den nur angespritzt.

Was heißt eigentlich 10 - 16A?

von Heiner (Gast)


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bianchifan schrieb:
>> Ja und was willst du jetzt uns damit sagen?
>
> Nichts.
> Eigentlich ist dieser Beitrag relativ sinnfrei.

Gratulation. Der sinnvollste Beitrag in diesem Forum. Einfach mal einen 
halben Roman ins Forum geklatscht. Aber immerhin mit dem 
Erkenntnisgewinn, dass dies sinnlos war.

von Elektrofan (Gast)


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> Was heißt eigentlich 10 - 16A?

Wenn ein Wasserkocher mit 3 kW angeschlossen wird, reduziert der Stecker 
nach kurzer Einschaltzeit den Strom auf ungefährliche 10 A.    ;-)

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

das „Waschmaschine nicht an Steckdosenleiste anschließen” finde ich sehr 
interessant. Obwohl ich mich eigentlich zu den gewissenhaften 
Warmduschern und Anleitungslesern zähle, war mir das neu.

Warum ist das denn so? Ich habe mal nachgeschaut, die Steckdosenleisten, 
die bei mir so rumliegen haben alle 230V / 16A, bei zweien habe ich 
gesehen, dass 1.5mm2 drauf steht. Warum sind die denn gefährlich in 
Verbindung mit einer Waschmaschine?

Das ist eine echte Frage und kein als Frage formuliertes „stimmt doch 
gar nicht".

vlg
 Timm

von michael_ (Gast)


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Timm R. schrieb:
> Warum sind die denn gefährlich in
> Verbindung mit einer Waschmaschine?

Steht so in der Beschreibung.
Man muß ja auch den Induktiven Anteil des Motors beachten.
Die gibt es mit 10A und 16A.
Bei 16A sagt einem das schon der gesunde Menschenverstand.

von Dieter W. (dds5)


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Der Andere schrieb:
> Wobei man den Chemikaieneinfluss eigentlich ausschliessen kann.

HCl liefert der Adermantel aus PVC wenn er warm wird.
Deshalb ist die Korrosion auch neben den Crimpstellen am Stärksten.

von Elektrofan (Gast)


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> Man muß ja auch den Induktiven Anteil des Motors beachten.

Der ist bei üblichen Waschmaschinen uninteressant.
Die Heizung mit z.B. 2 kW zählt. (Auch bei der Stromrechnung ...)

von Lurchi (Gast)


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Die Waschmaschine braucht schon fast die vollen 16 A die eine Normale 
Steckdose gerade so liefern kann. Wenn überhaupt kann man zur 
Waschmaschine also nur kleine Verbraucher dazu stecken. Nicht umsonst 
sollte die Zuleitung zu Steckdose wo regelmäßig solch starke Verbraucher 
sitzen 2,5 mm² sein. 16 A über 1,5 mm² sind halt schon Grenzwertig, 
kurzzeitig und bei guter Verlegung (im Putz) geht es gerade noch, aber 
es wird schon recht warm. Wenn da noch etwas Korrosion oder schlechter 
Kontakt am Stecker dazu kommt, wird die Steckdose ggf. zu heiß.

Normal hätte die Sicherung mit Waschmaschine und Expessomaschine 
anschalten sollen, aber die war wohl nicht schnell genug oder zu 
tolerant. Wenn das noch ein alter Automat ist (z.B. mit Buchstaben H ), 
sollte man den ggf. auch austauschen lassen.

von michael_ (Gast)


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Die Triac haben zwar Sanftanlauf, aber Stromspitzen über den 
Phasenanschnitt entstehen da schon.

von Elektrofan (Gast)


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> Die Triac haben zwar Sanftanlauf, aber Stromspitzen über den
> Phasenanschnitt entstehen da schon.

Nein, wg. der Motorinduktivität.

von Lurchi (Gast)


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Die Motorinduktivität ist der Steckdosenleiste ziemlich egal: der meiste 
Strom fließt sowieso über die Heizung, und das ist eine gutmütige 
ohmsche Last. Das Problem bei der Waschmaschine ist einfach die hohe 
Leistung, so dass man mit einem 2. Gerät schnell über die 16 A kommt.

Eine stark induktive Last könnte Schalter stören, oder ggf. wenn man 2 
Phasen zusammen mit gemeinsamen Nullleiter hat. Damit es da nicht zu arg 
wird dürfen größeren Verbraucher aber auch nicht zu sehr in der Phase 
daneben sein.

von Heiner (Gast)


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Timm R. schrieb:
> das „Waschmaschine nicht an Steckdosenleiste anschließen” finde ich sehr
> interessant. Obwohl ich mich eigentlich zu den gewissenhaften
> Warmduschern und Anleitungslesern zähle, war mir das neu.

Naja wenn man regelmäßig in diesem Forum liest, sollte das nicht neu 
sein. Ist halt eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme. Je mehr dazwischen 
geschaltet ist, desto höher wird die Fehlerwahrscheinlichkeit. Genauso 
wie man nicht mehrere Steckdosenleisten hintereinander stecken sollte. 
Eine plausible Begründung gibts dazu auch nicht wenn man unter der 
maximal zulässigen Leistung bleibt.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Heiner schrieb:

> Eine plausible Begründung gibts dazu auch nicht wenn man unter der
> maximal zulässigen Leistung bleibt.

Du hast mit jeder Steckverbindung zusätzliche Kontaktwiderstände die 
aufsummiert mit den restlichen Leitungswiderständen die Wirkung deiner 
Sicherung außer Kraft setzen können. Der TE hats ja schön vorgeführt. Ne 
WaMa und nen Espressokocher an einer Verlängerung zu Betreiben gehört 
nicht grad zu den kleveren Ideen.

von Ordner (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Ursache ist schlechte Vercrimpung, mieses Material ...

Wenn das Material in einer aggressiven Umgebung (Feuchtraum) unter 
Überlast 30 Jahre halt würde ich nicht von "mies" reden sondern von 
Qualitätsware. Bei sachgemässen Gebrauch würde die Leiste sicher noch 
weitere 30 jahre ihren Dienst verrichten ...

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