Forum: Offtopic CO2 ausrechnen (Abgasskandal)


von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

Wenn ein Fahrzeug 5l Sprit (Diesel/Benzin) verbraucht, erzeugen die doch 
im Idealfall x Kg CO2. Wenn denn alles bestens verbrennt.
Wenn weniger raus kommen soll, muss es weniger verbrauchen oder 
unverbrannten Sprit zum Auspuff rausblasen.

Wenn das Fahrzeug also einen Unterschied zwischen Verbrauch und 
erzeugtem CO2 hat, stimmt etwas nicht, oder?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Wenn das Fahrzeug also einen Unterschied zwischen Verbrauch und
> erzeugtem CO2 hat, stimmt etwas nicht, oder?
Es könnten ja einfach auch größere Kohlebrocken entstehen. Welche, die 
nicht als CO2 aus dem Auspuff kommen...

von Oliver S. (phetty)


Lesenswert?

Das wäre dann Ruß, kein CO2. Ist Ruß denn besser als CO2? Also für die 
Leistung des Fahrzeugs. Kann ich nicht beurteilen.

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Das wäre dann Ruß, kein CO2.

Jo, ich frag mich auch grad, ob wir da eh nicht nur den Teufel mit dem 
Beelzebub austreiben. Weniger CO² gegen mehr Feinstaub, aus sicher nicht 
gesunden Kohlestoffverbindungen?

von Unbekannt U. (Gast)


Lesenswert?

Oliver S. schrieb:
> Wenn ein Fahrzeug 5l Sprit (Diesel/Benzin) verbraucht, erzeugen die doch
> im Idealfall x Kg CO2.

5 Liter Benzin = ca. 12 Kilogramm CO2
5 Liter Diesel = ca. 13 Kilogramm CO2

Selbst wenn von den 5 Litern Kraftstoff utopische 1% zu Ruß 
"verarbeitet" würden, senke das CO2 eben auch nur um 1%. Ist doch 
logisch.

Diese ganze CO2-Nummer ist ein Witz. Das ist nur ein verquickte Methode 
um den Verbrauch zu verschleiern. Es entsteht (praktisch) immer die 
gleiche Menge CO2, egal welcher Motor, egal welche Marke, egal was auch 
immer. Die Naturgesetze der Chemie und Physik halten sich nicht an durch 
Politiker verabschiedete Gesetze.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Jepp. Dieselkraftstoff enthält einen höheren Anteil an Kohlenstoff, 
daher die Unterschiede. Dadurch, dass ein Diesel üblicherweise sparsamer 
arbeitet, erzeugt er trotzdem weniger CO2 pro Kilometer.

Weiss jemand, ob und wie der CO2-Ausstoß bei Benzinern durch die Art des 
getankten Kraftstoffs vom Gesetzgeber berücksichtigt wird?

Normales Superbenzin hat ja mWn schon 5% Ethanolbeimischung aus 
regenerativer Erzeugung, E10 entsprechend 10%.

Da dieses CO2 vorher der Luft entnommen wird, müssten diese doch bei der 
Bilanz rausfallen.

Wird das bei den Herstellerangaben bzw. der Einstufung schon 
berücksichtigt?

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

Irgendwie wird bei der Diskussion der Nenner vergessen. Der Verbrauch 
wird nicht in Litern sondern in Litern/100km angegeben.

von Stephan S. (outsider)


Lesenswert?

Die Energiedichte im Sprit schwankt etwas durch verschiedene 
Zusammensetzungen und durch Wassergehalt. Außerdem gibt es verschiedene 
Verfahren wie der CO2 Ausstoß berechnet wird. Ich weiß nur leider gerade 
nicht mehr wo ich das mal gelesen habe.

Darauf bin ich gestoßen, als ich meinen Rußpartikelfilter nachgerüstet 
habe. In meinem Fall ist der rein passiv, also an Motor und Steuergerät 
wurde nichts geändert. Zuvor war mein CO2 Ausstoß 138 g/km und mit dem 
neuen Fahrzeugschein, den ich nach der Eintragung des Filters bekommen 
habe, habe ich auf einmal nur noch 132 g/km. Das kam mir spanisch vor, 
weil der Verbrauch und somit der CO2 Ausstoß ja eher steigen statt 
sinken sollte.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Unbekannt U. schrieb:
> Diese ganze CO2-Nummer ist ein Witz. ... Es entsteht (praktisch) immer die
> gleiche Menge CO2, egal welcher Motor, egal welche Marke, egal was auch
> immer.

Ähm nein, bei effizienteren Karren entsteht auf den Kilometer gerechnet 
eben weniger CO2, so wie auch weniger Benzin oder Diesel verbraucht 
wird.

Ein Witz ist, daß es die dt. Autoindustrie geschafft hat, sich das von 
der Politik schönrechnen zu lassen: Oh, unsere ineffizenten 200PS 
Superflitzer schaffen die Abgasnormen nicht. Macht nichts, erfinden wir 
einfach "Öko"-Kraftstoffe mit "Bio"-Anteil und rechnen das CO2 dafür 
raus.

Anscheinend hat das immer noch nicht gereicht, so daß man halt am 
Prüfstand bescheißen mußte. Wie fast alle anderen.

Physikalisch fakt ist nunmal, die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen 
eine bestimmte Menge CO2 erzeugt. Um weniger CO2 zu erzeugen, kann man 
entweder die Leistung reduzieren - wollen wir nicht -, oder die 
Maschinen effizienter machen.

Die einzige Möglichkeit, eine schon halbwegs ausentwickelte 
Wärmekraftmaschine effizienter zu machen ist die Optimierung des 
Carnot-Prozesses, sprich die Erhöhung der Verbrennungstemperatur. Da 
sind halt materialtechnische Grenzen gesetzt.

Bleibt noch die Optimierung des Antriebsstranges. Und hier geht 
eigentlich nur: Weg vom mechanischen Antriebsstrang zu einer Lösung, wo 
die Verbrennungsmaschine nur noch elektrische Energie erzeugt, dies 
möglichst effizient, also Turbine, und der Antrieb über Elektromotoren 
erfolgt. Dann kann der Antrieb auch je nach Aggregat über Gas, Benzin 
oder im Stadtbetrieb über Akku erfolgen.

Nennt sich übrigens: Hybridfahrzeug.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.