Forum: Offtopic Suche zeitlich hochaufgelöste Messreihen zu Photovoltaik und Windenergie


von Hendrik W. (derhendrik)


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Hallo Forengemeinde!

Zurzeit beschäftige ich mich im Rahmen meiner Hiwi-Tätigkeit mit 
regenerativen Energien. Nun bin ich auf der Suche nach Messreihen zur 
Photovoltaik (und Windenergie) einzelner Anlagen. Da mich insbesondere 
die zeitliche "Streuung" der Energieerzeugung interessiert, sollten 
diese Messreihen entsprechend zeitlich hoch aufgelöst sein, idealerweise 
mit minütlicher Messung.

Habt ihr eine Idee, wo ich solche Messdaten herbekomme?

Im Internet habe ich mehrere Plattformen gefunden, auf denen Betreiber 
von Solaranlagen ihre Messdaten zur Verfügung stellen. Am 
vielversprechendsten sind zum Beispiel diese Messdaten (Messintervall 5 
min, was für meine Zwecke schon sehr gut ist):

Link zu pv-log.com: 
http://www.pv-log.com/photovoltaikanlage-schecker-jutta-2?tx_plant%5Byieldformat%5D=0&tx_plant%5Bmode%5D=0&tx_plant%5Bday%5D=18&tx_plant%5Bmonth%5D=05&tx_plant%5Byear%5D=2016&tx_plant%5Bsvg%5D%5Bshow_inverter%5D=0&tx_plant%5Bsvg%5D%5Bshow_strings%5D=0

Kennt ihr weitere Plattformen oder Quellen, wo ich solche Daten finden 
kann? Oder habt ich vielleicht selber mal die Sonneneinstrahlung über 
einen Tag gemessen?

Insbesondere bei der Windenergie wird es natürlich schwierig.
Eine Quelle, die ich hierzu gefunden habe, ist zum Beispiel das hier:
Link zu TransnetBW:
https://www.transnetbw.de/de/kennzahlen/erneuerbare-energien/windenergie?app=wind&activeTab=graph&date=29.12.2015&selectMonat=0&auswahl=year&selectJahr=2015

Danke erstmal für eure Hilfe!

Hendrik

PS: Um ein bisschen den Hintergrund des Forschungsprojektes zu 
erläutern: Es geht um die Laststeuerung in der Fertigung und inwieweit 
man regenerativen Energien trotz starker Schwankungen sinnvoll nutzen 
kann. Also inwiefern man spontan die Leistungsaufnahme der Fertigung an 
die Rahmenbedingungen durch Wind und Sonne anpassen kann.

: Verschoben durch User
von Stephan S. (outsider)


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Ich kann dir Daten einer PV Anlage mit 40,58 kWp zukommen lassen. Die 
Anlage ist seit 2009 in Betrieb, alle 5 Minuten geloggte Daten dazu habe 
ich seit 2013.

Da sieht man z.B. auch schön wie sich die SoFi ausgewirkt hat. Oder auch 
andere interessante Dinge, wie z.B. sprunghaften Leistungsanstieg wenn 
eine Wolke über der Anlage regnet, aber gleichzeitig trotzdem die Sonne 
drauf scheint. Auch die Abschattung mancher Strings sieht man recht 
schön wenn man Wechselrichter untereinander vergleicht.

von Thomas R. (dt_roll)


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>Also inwiefern man spontan die Leistungsaufnahme der Fertigung an
die Rahmenbedingungen durch Wind und Sonne anpassen kann.


Ist das nicht offensichtlich ? Ohne Wetterinfo kann nicht nicht mit 
Solarenergie rechnen. Falls man das trotzdem tun wollte, benoetigt man 
ein feingittriges Messnetz, sinnvollerweise von Solaranlagenbetreibern. 
Dann koennte man sich zusammen mit der Aussage zur Windrichtung 
ausrechnen wann die Front vorbei kommt.

Deine Messreihe bringt gar nichts, denn sie laesst sich nicht 
extrapolieren.
Ohne Speicher, der die Schwankungen abfedern kann wird nichts mit wie 
ueblich Fertigen.
Am besten wuerde ein roboterisierter Betrieb arbeiten. Ohne Strom bleibt 
der Roboter stehen, bis wieder was kommt. Bei Menschen geht das nicht, 
die wollen Lohn, egal, ob die Fertigung laeuft oder nicht.

von Joe F. (easylife)


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Stephan S. schrieb:
> Oder auch
> andere interessante Dinge, wie z.B. sprunghaften Leistungsanstieg wenn
> eine Wolke über der Anlage regnet, aber gleichzeitig trotzdem die Sonne
> drauf scheint.

Mal so aus Interesse:
Woher kommt dieser Leistungsanstieg? Linsenwirkung der Wassertropfen? 
Kühlung?

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (outsider)


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Kühlung. Pro Kelvin verlieren die Zellen knapp ein halbes Prozent 
Wirkungsgrad. Nennleistung ist glaube ich bei 25°C und wenn es warm, 
windstill ist und die Sonne scheint, kann man die Module kaum noch 
anfassen.

von Thomas R. (dt_roll)


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Und der Staub wird runtergewaschen. Je nach Pollenflug kann das viel 
ausmachen.

von Hendrik W. (derhendrik)


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Hallo! Danke erstmal für eure Antworten und ich wollte mich 
diesbezüglich nochmal zurückmelden.

@Stephan S.: Danke für das Angebot, ich denke aber, dass ich die Daten 
erstmal nicht brauche. Auch deshalb, weil ich nicht nach "sensiblen" 
Daten wie bspw. Standort oder Installationskosten fragen möchte. Diese 
pv-log-Plattform stellt die Messwerte mit der gleichen zeitlichen 
Auflösung zur Verfügung (inkl. Standort, Investitionskosten etc), 
deshalb passt das erstmal. Evtl. würde ich aber nochmal auf dich 
zurückkommen!

@Thomas Roll: Da hätte ich mir doch ein bisschen mehr Kreativität 
erhofft anstatt das einfach so mit einem "Ist das nicht offensichtlich?" 
abzutun.
Für die Problemstellung, welche ich behandle, nehme ich Messwerte der 
Vergangenheit als "Prognose" an, damit ich überhaupt Eingangsdaten für 
mein Modell habe. Dass das eine Schwäche des Modells ist, ist mir 
bewusst.
Ob dieser ganze Ansatz schlussendlich wirtschaftlich sinnvoll ist, sei 
mal dahingestellt. Nichtsdestotrotz hat sowas (sowas im Sinne von Smart 
Grid oder Demand Side Response oder wie man es nennen möchte) schon 
seine Daseinsberechtigung in der Forschung wie ich finde.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Nichtsdestotrotz hat sowas (sowas im Sinne von Smart Grid oder Demand Side 
Response oder wie man es nennen möchte) schon seine Daseinsberechtigung in der 
Forschung wie ich finde.


Auf alle Faelle. Ohne smart Grid wird's nicht gehen. Doch wer paukt das 
durch ? Politiker, von denen alle wissen, dass sie luegen ? Ich selbst 
schaff es in meinem Bekanntenkreis auch nicht, die Leute zu beruhigen, 
dass sie nicht ausspioniert werden.
zB ueber den Preis, Smartgrid Mitmacher, kriegen einen Rabatt, weil 
besser planbar. Nachdem denn einen Vorteil aus diesen Daten resultiert. 
Was noch nicht grad der Fall ist. Dazu muessen auch die Verbraucher vom 
Elekrizitaetswerk her steuerbar sein. Bei Waermepumpen gibt es solche 
Ansaetze, resp Dienstleistungen. Denkbar waeren aber auch 
Waschmaschinen, oder Klimageraete, Kuehlgeraete, Kuehlschranke, 
Kuehtruhen, elektrische Heizoefelchen, Trockner. Die muessen aber erst 
auf dem Markt sein, Die Steuerungs-Infrastruktur muss daher erst 
normiert sein.

von Stephan S. (outsider)


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Hendrik W. schrieb:
> @Stephan S.: Danke für das Angebot, ich denke aber, dass ich die Daten
> erstmal nicht brauche. Auch deshalb, weil ich nicht nach "sensiblen"
> Daten wie bspw. Standort oder Installationskosten fragen

Von diesen Daten ist mehr öffentlich als die meisten Leute denken. Mal 
abgesehen von Investitionspreis so ziemlich alles. Der zuständige 
Netzbetreiber veröffentlicht alles: Adresse, Tag der Netzaufschaltung, 
Leistung, Ertrag, Vergütung pro kWh, Vergütung pro Jahr, Peakleistung, 
weitere Daten zur Anlage...

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