Forum: PC Hard- und Software Schwankungen im Stromnetz?


von Franz (Gast)


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Kann es sein daß im Netz irgendwas passiert, was einen PC zum Reset 
bringt?

Eben ist hat mein PC plötzlich rebootet. Keine Einträge im Eventlog, 
nix. Komischerweise trat das auch ab und zu bei meinen vorherigen PCs 
auf. Meistens habe ich dann irgendwann mal das Netzteil gewechselt und 
es war wieder ein paar Jahre Ruhe.

Auf Arbeit, wo ich neue und alte PCs nutze ist das noch nie passiert.

Ich wohne zwar recht ländlich, aber bisher habe ich noch nirgends sonst 
im Haus Probleme festgestellt. Wiederholbar ist das nicht. Letztes mal 
war das so vor einem halben Jahr.

Falls es wirklich mit dem Stromnetz zu tun hat: bringen solche 
"Filtersteckdosenleisten" etwas?

: Verschoben durch Moderator
von M.N. (Gast)


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Ja, kann sein, dass es Transienten, also Überspannungs-Spikes gibt und 
Flicker, wo die Netzspannung für ein paar Perioden ausfällt.

Wahrscheinlicher ist aber ein zu hohes Rippel der Spanungen auf dem 
Board, durch schlechte/fehlerhafte Elkos, RAM-Fehler durch zu niedriege 
Spannung und eine übertaktete/überhitzte CPU. Auch fehlerhafte Treiber 
können für plötzliche Abstürze mit Bluescreen verantwortlich sein.

von Günter Lenz (Gast)


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Ich habe soetwas schon mal bei Gewitter erlebt,
das Licht flackert, mein ausgeschalteter
Computer hat sich von selbst eingeschaltet und
ist hochgefahren.

von Hans M. (foolproof)


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Ein PC-Netzteil hat eine rel. hohe Stützzeit. D.h. du würdest das z.B. 
an einer Glühlampe sehen, die dann flackert.

Außerdem setzen die Netzbetreiber die sog. Automatische 
Wiedereinschaltung (AWE) ein: Sobald ein Kurzschluss im Netz 
festgestellt wird (z.B. durch einen Lichtbogen oder einen toten Vogel, 
...), schaltet ein Leistungsschalter ab und nach kurzer Zeit sofort 
wieder ein. Meistens ist der Kurzschluss dann wieder weg, wenn nicht 
schaltet er nochmal ab und ein Techniker muss rausfahren.
Auch dieses sieht man an kurz ausgehenden Lampen, etc.

Beide Ereignisse sind im deutschen Stromnetz höchst selten, in deinem 
Fall würde ich eher auf defektes Netzteil/Mainboard/etc. tippen.

@Vorredner: Bei einem Gewitter sollte man grundsätzlich alle Geräte, die 
einem lieb sind, komplett vom Stromnetz trennen, mindestens mit 
zweipolig öffnender Steckdosenleiste!
Ein Blitz ist wirklich eine Naturgewalt, wenn der in deiner näheren 
Umgebung einschlägt, ist vermutlich alles, was am Stromnetz hängt, 
gegrillt.
In diesem Fall bringen auch Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz 
nichts.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Franz schrieb:
> Kann es sein daß im Netz irgendwas passiert, was einen PC zum
> Reset bringt?

Ja, aber unwahrscheinlich, das ist knapp vor Zerstörung des Netzteils.

> Eben ist hat mein PC plötzlich rebootet. Keine Einträge im Eventlog,

Eher ein Hardwareproblem oder gut programmierte Schadsoftware.

von Jim B. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Franz schrieb:
>> Kann es sein daß im Netz irgendwas passiert, was einen PC zum
>> Reset bringt?
>
> Ja, aber unwahrscheinlich, das ist knapp vor Zerstörung des Netzteils.

Wenn mal ein kurzer Aussetzer im Netz ist, dann ist das "knapp vor 
Zerstörung des Netzteils"?

Bei Spannungsspitzen gehe ich mit, da kann das schon vorkommen, wenn die 
Spitzen lang und groß genug sind (und es Netzteile sind, wo der 
Überspannungsschutz knapp bemessen ist).

von Michael B. (laberkopp)


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Ein kurzer Aussetzer der Netzspannung stört die Netzteilausgänge aber 
nicht, es sind die Transienten (wenn überhaupt) die durchschlagen.
Er hat auch keine längeren Ausserter (Lampengeflacker etc.) feststellen 
können.

von Jim B. (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Ein kurzer Aussetzer der Netzspannung stört die Netzteilausgänge
> aber
> nicht, es sind die Transienten (wenn überhaupt) die durchschlagen.
> Er hat auch keine längeren Ausserter (Lampengeflacker etc.) feststellen
> können.

Habe ich schon gehabt. Volle Leistung (Prozessor und Grafikkarte waren 
voll ausgelastet), da wird die Stützzeit des Netzteiles arg kurz! Da 
müssen nur paar wenige Halbwellen ausfallen, das reicht schon. Und in 
den Lampen hab ich das deswegen nicht gesehen, weil das Halogen sind mit 
elektronischem Netzteil, das überbrückt locker ein bis zwei Sekunden. 
Also ich tippe trotzdem auf Netzwischer.

von Lomi lomi (Gast)


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Also ich hatte schon KU's (Kurzunterbrechungen; wie von foolproof 
beschrieben) die meinen PC haben abstürzen lassen. Das kann im 
ländlichen Gebiet schon passieren, vorallem wenn viel Last (z.B. 
Industrie) an der vorgeschalteten Mittelspannung hängt und dann noch im 
eigenen Stromkreis (also der der Straße oder des Ortsteils) viele 
Schaltnetzteile sind. Dann sackt die Spannung schon mal etwas länger 
weg, als wie der KU (ich glaube das sind 20 ms) dauert. Die 
Kondensatoren wollen halt geladen werden ;D.

Das ist wie der B16 Automat der fliegt und sich nicht mehr einschalten 
lässt. Das kennt bestimmt jeder (hoffentlich nur von Bekannten :D).

Eine halbe Sekunde habe ich bei mir schon erlebt...

von voltwide (Gast)


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oder hast Du vielleicht einen Wackelkontakt in der Steckerleiste?

von Franz (Gast)


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Hm, also geflackert hat nix. Bluescreen gab es auch keinen. Der PC ging 
einfach nur aus, hat aber gleich rebootet. Gewitter war auch nicht; da 
stecke ich eh immer alles komplett ab.

Das Mainboard ist hoffentlich nicht so schlecht. ist von Intel: DH67GD

ECC RAM habe ich allerdings nicht. Lohnt es sich, memtest laufen zu 
lassen wenn das Problem nur alle paar Monate / halbe Jahr mal auftritt?

Was mich halt wundert ist daß es immer hier passiert, an der gleichen 
Steckdose, im gleichen Raum.

Mal blöd gedacht: kann es auch am drumherum liegen? Ich habe besonders 
im Winter eine rel hohe Luftfeuchte, so 60-70%, aktuell ~50%. Aber sowas 
sollte doch heutzutage nix mehr ausmachen, oder?

Hilft gegen die Transienten eine Filtersteckdose?

von Franz (Gast)


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Die Stecker sitzen bombig in der Leiste, da kann man auch nicht zufällig 
drankommen.

von eagle user (Gast)


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In dem Mietshaus hier haben sich über die Jahrzehnte die Schrauben im 
Etagenverteiler gelockert (zwischen Stromschiene und Sicherung)...

von Hans M. (foolproof)


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Naja, von gelockert kann wohl keine Rede sein.

Wenn man einen Etagenverteiler ordentlich verdrahtet, lockern sich auch 
nach 100 Jahren keine Schrauben. Ist ja kein Panzer, in dem es es die 
ganze Zeit vibriert... ;-)

Das ganze ist leider ein Problem, das jeder von uns kennt: Zu viele 
Pfuscher spielen an den Elektroinstallationen rum. Gott sei dank 
passiert auch nicht besonders viel, deswegen macht der Gesetzgeber auch 
nichts dagegen.

Ich habe mal in einer Wohnung gewohnt, 2010 renoviert mit teilweise 
neuer Elektroinstallation, aber noch mit rotem Schutzleiter, ohne RCD, 
...
(zusammengefasst: Jeden Elektriker gruselt es).
Ich habe keine Ahnung, was für ein "Elektriker" das gemacht hat, aber 
illegal war das auf jeden Fall ;)

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Hans M. schrieb:

> Ist ja kein Panzer, in dem es es die ganze Zeit vibriert... ;-)

Das kommt auf Deinen Wohnort an. :-)

von René S. (thebit)


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Servus,

noch ein Tipp. Wechsel mal das Netzkabel. Die Kaltgerätestecker 
verlieren mit der Zeit ihre Federkraft in den Steckerkontakten. Ich 
spreche da aus Erfahrung. Schon ein paar mal erlebt und das nicht nur 
bei PC's. Plötzliche Ausfälle diverser Geräte, vor allem wenn die Geräte 
unter höherer Last liefen.

Gruß René

von oszi40 (Gast)


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Franz schrieb:
> bringen solche "Filtersteckdosenleisten" etwas?

Wenn kein Strom mehr da ist, nützt das teuerste Filter nix. Stecke z.B. 
eine Schreibtischlampe in die gleiche Steckdosenleiste und prüfe ob das 
Licht flackert wenn der Fehler auftritt. Wenn es nicht flackert ist was 
am PC faul (z.B. Netzteil krank, Elkos ...)

von Peter D. (peda)


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Filterleisten helfen gegen kurze Überspannungspulse oder wenn Dein PC 
den Radioempfang stört.
Gegen Spannungseinbrüche helfen sie nicht.

von Georg (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Gegen Spannungseinbrüche helfen sie nicht.

Nur der Vollständigkeit halber: dagegen hilft eine Notstromversorgung. 
Die kostet allerdings Geld, mehr als 100 EUR, und kann selbst Fehler 
verursachen, aber wenn das Netz so schlecht ist, dass es öfter Brownouts 
gibt oder sogar längere Ausfälle, gibt es halt keine Alternative. Hier 
in Deutschland ist sowas eher selten, auf einem Aussiedlerhof oder so 
könnte es aber schon sein.

Georg

von Soul E. (Gast)


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René S. schrieb:

> noch ein Tipp. Wechsel mal das Netzkabel.

Und steck den Stecker in die Wandsteckdose. Nicht so einen 
Brandbeschleuniger aus dem Baumarkt dazwischenhängen. Diese billigen 
Steckdosenleisten mit beleuchtetem Schalter gehören eigentlich verboten.

von Franz (Gast)


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Ich habe jetzt mal den PC komplett mit Luft ausgeblasen (war schon arg 
staubig da drin) und auch das Kabel getauscht.

Nur zum Verständnis: es wurden ja Elkos erwähnt die "aufgeben" mit der 
Zeit. Sollten Ausfälle dann nicht öfters passieren? Ich meine, wenn so 
ein Elko nicht mehr die Leistung hat, wieso geht der PC dann mehrere 
Monate?

von Der Andere (Gast)


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Hans M. schrieb:
> Wenn man einen Etagenverteiler ordentlich verdrahtet, lockern sich auch
> nach 100 Jahren keine Schrauben. Ist ja kein Panzer, in dem es es die
> ganze Zeit vibriert... ;-)

So ein Panzer ist ein Weisenknabe gegen einen 500-800m langen Güterzug, 
die dann gerne in bestimmten Regionen nachts alle 10 min. mit 120 
vorbeidonnern.

Trotzdem hat sich bei mir auch noch nichts gelockert.

von Tomski (Gast)


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Ich hatte mal einen sehr problematischen Fall mit einem PC von einem 
Kunden in einem Altbau.
Der PC war mehrere Male in der Werkstatt, wo er aber immer stabil lief. 
Doch sobald das Gerät beim Kunden war, gab es Probleme. Also bin ich mal 
raus gefahren und habe mir die Sache näher angesehen. Mit einem 
einfachen Steckdosen-Tester (ist ein Schuko-Stecker und hat 3 Lämpchen, 
kostet zwischen 5 bis 10 Euro) war schnell geklärt, warum es dort 
Probleme gab.
Der Rest war dann die Arbeit für einen Elektriker: Neue Leitungen legen. 
(Die ganze Wohnung hatte keine Schutz-Erde!)

Grundsätzlich sind USVs eine gute Idee. Wer so etwas nicht vor seinem PC 
geschaltet hat, der merkt nur selten (wenn überhaupt), wenn irgend etwas 
mit der Stromversorgung von außen nicht stimmt, also Schwankungen, egal 
ob Spitzen oder Aussetzer.
Mir hat die USV den PC gerettet, als ein Blitz ins Haus knallte. Die USV 
hatte es zwar zerlegt und auch die Steuerung der Heizung, aber alle an 
die USV angeschlossenen Geräte inkl. PC blieben ohne Schaden. Die 
Versicherung hat gerne die neue USV bezahlt, weil sie billig davon 
gekommen ist :-)

Stichwort Windows: Ab Werk macht Windows einen Auto-Reboot, wenn es zum 
berüchtigten BSOD kommt. Microsoft hat das schön kosmetisch kaschiert. 
Damit man den BlueScreen übehraupt zu sehen kriegt, muß man selber Hand 
anlegen. Bei Windows 7 geht das so:
Auf dem Desktop das Symbol computer suchen, RECHTE maustaste und im 
Kontextmenü auf Eigenschaften klicken... dann auf Erweiterte 
Einstellungen, ganz unten "starten und wiederherstellen" , unter 
Einstellungen den Haken raus nehmen bei "Automatischen Neustart 
ausführen".

von Dirk D. (dicky_d)


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Georg schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Gegen Spannungseinbrüche helfen sie nicht.
>
> Nur der Vollständigkeit halber: dagegen hilft eine Notstromversorgung.
> Die kostet allerdings Geld, mehr als 100 EUR, und kann selbst Fehler
> verursachen, aber wenn das Netz so schlecht ist, dass es öfter Brownouts
> gibt oder sogar längere Ausfälle, gibt es halt keine Alternative. Hier
> in Deutschland ist sowas eher selten, auf einem Aussiedlerhof oder so
> könnte es aber schon sein.
>
> Georg

Ich Wohn mitten im Ruhrgebiet und hab so nen ding am Rechner, das 
springt alle paar Monate mal kurz an, SO selten finde ich das nicht.

Man muss dafür aber nicht >100€ zahlen. die APC BackUPS gibts für 
Büro-PC's duchaus in der Preislage 50-100€

Amazon hat die 700VA für knapp 80€,
Mindfactory die mit 500VA für 45€.
die 500VA reichen für meine Bürokiste problemloß aus.
Ich geh bei 50% Akku in SaveToDisk, da hab ich, je nach Akku Alter 5 
Minuten oder Deutlich mehr :)

Ärger hat mir das Teil in den 10+ Jahren die ich das habe noch nie 
gemacht, der vierte Akku ist aber bald fällig.

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