Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik NXP - Entschlüsselung Gehäuseaufdruck, potentieller Fake?


von Gerald B. (gerald_b)


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Hallo,

es geht um ein paar SAA1064T (SMD Ausführung). Dieses IC ist seit 
etlicher Zeit abgekündigt. Darum habe ich mir beim Chinesen meines 
geringsten Misstrauens ein paar Stück  geordert. Nachdem die ware 
gestern hier aufschlug, habe ich fix einen SMD nach DIL Adapter bestückt 
und in einer mit dem DIL-IC bestückten Schaltung zum Testen ersetzt.
Schnell folgte die Ernüchterung. Statt einer sinnvollen Anzeige wurden 
an 4. und 2. Stelle nur Hieroglyphen angezeigt. Also nochmal alle Pins 
nachgelötet, immer noch. 2. Platine mit einem weiteren IC bestückt, 
genau die selben Hieroglyphen an den selben Stellen. Damit ist eine 
klate Lötstelle schon mal ausgeschlossen, da es sich um einen 
systematischen Fehler handelt. Die Pinbelegung bei DIL und SMD Variante 
sind gleich, das habe ich schon kontrolliert.
Verdächtig ist auch, das der echte SAA1064 nach dem Anlegen der Spannung 
zunächst die Anzeige dunkel läßt, bis die Initialisierungssequenz über 
I2C durch ist, danach spuckt er korrekt die Messwerte aus. Der Fake 
dagegen zeigt gleich Mist an und das statisch. Dem sind I2C Daten völlig 
Schnuppe.
Ich will nochmal den Aufdruck checken. Vor Jahren gab es mal bei NXP 
oder Philips auf der Seite eine Entschlüsselung des Aufdruckes. Daraus 
gingen u.a. die FAB, wo der Chip hergestellt wurde, Prod. Jahr und Woche 
hervor. Leider finde ich diese Aufschlüsselung nirgends mehr :-(
Rein Optisch ist es jedenfalls eine gute Fälschung. Die Beschriftung 
nicht aufgedruckt, sondern eingelasert, die Anschlüsse sind blank und 
nicht matt, wie nach dem Sandstrahlen der Gehäuse zur Neubeschriftung.
Ich suche halt noch handfeste Beweise, um bei Aliexpress das Geld zurück 
zu bekommen. Mir geht es ums Prinzip, sonst gibt es aus China in 2 
Jahren nur noch leere Gehäuse mit Phantasieaufdrucken :-)

von Gerd E. (robberknight)


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Das sieht mir so aus als ob die sich ein Original-IC genommen haben und 
dann dessen Markierung 1:1 kopiert. Dann kommst Du mit Entschlüsseln von 
Fab, Datecode etc. nicht weiter.

von MaWin (Gast)


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Der SAA1064 ist ja ein recht spezillrr Chip, mit Versorgung bis 15V an 
einer Seite, Konstantstromausgängen und den Emitterfolgern. Das lässt 
sich an den Pins messen, auch die Stromaufnahme, und wenn die eher 
normal reagieren ist es keine SAA1064.

von Peter D. (peda)


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Meldet sich das Ding am I2C überhaupt (ACK)?
Lassen sich die 4 Digits beschreiben und auslesen?
Läßt sich die Helligkeit über das Controlregister ändern?

von Zonk (Gast)


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Gute Idee, werde mal einen I2C Scanner aufspielen. Ich habe nur mal 
schnell an die Platine einen Arduino und einen DS18B20 angeschlossen und 
dann die IC's getauscht (mit jeweiligen Neustart) Kann ja mal 12V auf Ub 
geben. Ein umgelabelter 74irgendwas wird dann Rauchzeichen geben, 
während der Echte das abkann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Futurlec hat ihn noch, aber hergestellt wird er schon länger nicht mehr:
http://www.futurlec.com/Philips/SAA1064pr.shtml

Den haben wir auch schon öfter gesucht für alte Instrumente in einem 
E-Auto.

Edit: Ahh, sorry, du suchst die SMD Variante.

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