Forum: HF, Funk und Felder Amateurfunker werden


von Funky (Gast)


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Hi Zusammen!

Ich bin zufällig auf das Gebiet des Amateurfunks gestoßen und würde 
gerne wissen wie ihr zum Amateurfunk gekommen seid und was euch daran 
besonders interessiert!
Ich überlege auch einen Amateurfunkschein zu machen und mich anderen 
anzuschließen.
Was ich besonders interessant finde ist die Technik dahinter!

von troll_hunter (Gast)


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von B e r n d W. (smiley46)


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Dann lade dir den Afutrainer runter und fang an zu lernen:
http://www.oliver-saal.de/software/afutrainer/

von m32 (Gast)


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In den meisten Städten und Regionen gibt es eine kleine, aber feine 
Amateurfunkercommunity. Die haben auch meist einen einen 
Stammtisch/Clubabend. Einfach hingehen, in 99% der Fälle sind das sehr 
nette und kompetente Leute, die gerne weiterhelfen. ;)

von Alex S. (Gast)


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Anfangs mit CB-Funk rumgemacht aber kaum weiter gekommen, als man die 
Handgurke werfen konnte.
Irgendwann dann in der Standbücherei (n.b. Das war, bevor es Internet 
und Google gab) das Buch "Faszination Amateurfunk" von Röll und 
"Vorbereitung auf die Amateurfunkprüfung" von Cuno in die Hand bekommen. 
Kurze Zeit später den "Funkamateur" bei Karstadt entdeckt und abonniert 
und ein Fernlehrgang bei der Fernschule Weber gemacht. Das war so 
Mitte/Ende der 90-er.
Zum DARC kam ich erst, als ich schon den Prüfungstermin hatte, dort die 
DE-Prüfung abgelegt und paar Wochen später die CEPT-Klasse II gemacht. 
Da war ich kaum 16. Prinzipiell hat es sich gelohnt, wenn auch -- 
zumindest damals -- die Strukturen sehr verknöchert waren: Nur wenn man 
seine Röhren noch selbst Mundgeblasen hat CW mit mindestens Tempo 300 
beherrscht, ist man ein richtiger Funkamateur. Und dieses "Ach und 
Digitalfunk ist ja so Scheiße..."-Gebashe hat mich so sehr genervt, dass 
ich irgendwann ausgetreten bin. Auch weil ich dann an der Uni gesehen 
habe, und auch berechnen konnte, dass digital doch nicht so schlecht 
ist. Stichwörter wie QAM, CDMA, OFDM oder MIMO wird man wohl bis heute 
nur sehr selten in der CQ-DL entdecken, leider.

Schau dich trotzdem mal nach lokalen Ortsverbänden des DARC um, wenn es 
ein angagierter, aufgeschlossener Verein ist, dann werden die auch einen 
Lehrgang anbieten oder vermitteln können. Auch viele Hackerspaces bieten 
Lehrgänge an.

von stevven (Gast)


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Kostenlose und kompetente online Betreuung Über www.funken-lernen.de(so 
hab ichs gemacht)
Oder lokal beim Ortsverband vor Ort vorbeischauen.

von Ham (Gast)


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Hallo

um auch mal einen anderen Teil deiner Frage zum kommen:

Zum Amateurfunk bin ich über den "Umweg"(?) des Kurzwellenrundfunk hören 
gekommen - ja in den 80 bis frühen 2000er Jahren gab es tatsächlich 
einen sehr aktiven und interessanten Kurzwellenrundfunk - einfach nur 
traumhaft aus heutiger Sicht.
Irgendwann mal auf der suche nach dem noch am Vortag gehörten Radio 
Damaskus (irgendwie hat das heute eine gewisse Ironie) ein starkes aber 
total unverständliches Signal gehört bei den man aber trotzdem erkennen 
konnte das es sich um deutsche Sprache handeln muss und es kein Rundfunk 
ist.
In unserer Stadtbücherei kurz darauf ein Buch (so richtig aus Papier) 
über den Kurzwellenrundfunk und Kurzwellenempfänger ausgeliehen und 
gelesen das es auch den Amateurfunk gibt und dieser in 
Einseitenbandmodulation sendet.
Mit den ersparten Geld einen "richtigen" Kurzwellenempfänger mit 
digitaler Anzeige und SSB Mode gekauft und süchtig geworden;-)
Dabei festgestellt das eine Digitale Anzeige nicht automatisch bedeutet 
das jede Station einfach gehört werden kann, das es so etwas wie 
Bandbreite gibt, das störende Signale nicht unbedingt an schlechten 
Empfängern liegen und vieles mehr.
Jahrelang (!) fast täglich den Amateurfunk gelauscht - viel dabei 
gelernt, interessante Geschichten mitgehört (ich kann mich noch an einen 
Sendetechniker erinnern das über seine Erlebnisse beim Aufbau der 
Deutsche Welle Relaisstation in Ruanda - Kigali erzählt hat - besser als 
jedes Radiofeature).
Irgendwann war das Interesse so groß das ich sogar einen Fernlehrgang 
zur Amateurfunklizenz begonnen hatte und auch eigentlich zur Prüfung 
bereit war - nur Morsen konnte ich so gar nicht - also die Sache dann 
doch erst mal sein gelassen.
Versucht mit den Morsekursen den der DARC auf Kurzwelle ausgestrahlt hat 
und den Aussendungen des Österreichischen Bundesheers (wirklich wahr) 
mir das Morsen hören bei zu bringen - mit wenig Erfolg.
Dementsprechend (und auch wegen bescheidenen Antennenmöglichkeiten) die 
Sache erst mal vergessen und weiterhin begeisterter Höramateur 
geblieben.
Irgendwann dann mitbekommen das es die damals neue und sehr einfache 
Einsteigerlizenz ohne Morseprüfung für 2m und 70cm und eingeschränkter 
Sendeleistung gab - mich zur Prüfung angemeldet und bestanden.
Jede Menge gefunkt - aber ich wollte unbedingt auf die Kurzwelle und wie 
es so schön passte war der Zwang für CW Kenntnisse international 
aufgehoben worden - ziemlich schnell hat das dann auch unsere RegTP auch 
für Deutschland umgesetzt.
Das war das Startsignal noch mal etwas zu lernen und die "große" Lizenz 
zu machen.
Und es hatte beim ersten Anlauf geklappt.

Leider ist es aber auf 2m und 70cm in normalen FM Mode leider selbst auf 
den Relais selbst in Ballungsräumen sehr ruhig geworden, aber auf 
Kurzwelle macht es immer noch sehr viel Spaß.

Nur das Erlebnis und die Faszination Kurzwellenrundfunk ist heute nicht 
mehr erlebbar - leider (nahezu) alles tot.
Internetradio ist nicht ansatzweise vergleichbar mit den Erlebnis 
Kurzwellenrundfunk - das werden aber nur die verstehen können die das 
noch selbst erleben durften - nicht alles ist rational zu erklären.

mfg

Ham

von Jonas B. (jibi)


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Oder du kommst einfach mal bei uns in der Geschäftstelle in Baunatal 
(Kassel) vorbei und wir machen mal ne Führung :D

Gruß J

von Karl M. (Gast)


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Guten Morgen,

bitte denkt daran, dass der TE bisher keine Ahnung von den Strukturen, 
den Anforderungen an einen Funkamateur und der Regularien der BNetzA 
hat.

Richtig - und ich denke auch wichtig - ist ein Anschluss an eine DARC 
e.V. Ortsgruppe (OV), die sich über die  Bundesländern verteilen, siehe 
hier:

# https://www.darc.de/der-club/allgemeines/#c35450

Über das Referat AJW - findest Du auch Ausbilder und AFU-Kurse.

# https://www.darc.de/der-club/referate/ajw/ueber-uns/
# https://www.darc.de/der-club/referate/ajw/ausbildung/

Wichtig ist der direkte Kontakt zu einem oder mehrere Funkamateure, denn 
die Betriebstechnik lässt sich leichter/ nur im realen Funkbetrieb 
erlernen.

Rechtliches zum Amateurfunk, was es auch zu lernen gilt, findet man nur 
bei der BNetzA !

http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/SpezielleAnwendungen/Amateurfunk/amateurfunk_node.html

Einen großen Teil der Link muss man alle gelesen und verstanden haben, 
ich markiere sie hier Fett /**/

Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst
*Amateurfunkprüfungen / Amateurfunkzeugnisse*
Weitere Rufzeichenzuteilungen
Kurzzeitzulassungen für Inhaber ausländischer Amateurfunkgenehmigungen
Anwendung der CEPT-Regelungen
*Gebühren / Beiträge*
Verfügungen und Mitteilungen
Anträge und Formulare
Dienstleistungszentren Amateurfunkverwaltung
Termine für Amateurfunkprüfungen der Bundesnetzagentur
Informationen zu deutschen Amateurfunkrufzeichen
Statistiken zum Thema Amateurfunk
Weitere Informationen und Links zum Thema Amateurfunk

von Funker (Gast)


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CW ist auch Digitalfunk, digitaler gehts nicht: Sender ein/aus mit 
Huffmann-Kodierung.

von Marc H. (marchorby)


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An den TE:

aus welcher Region kommst du? Bei den Funkern gibts Ortsverbände. Dort 
kannst du mal vorbei schauen (habe ich auch gemacht).

Sei dir aber bewusst das "Funken" nicht nur aus Taste drücken und 
loslabern besteht, sondern du eventuell ein riesen Gebiet an Technik 
vorfinden wirst. Wenn du dich dafür interessierst, genau richtig! :-)

- Sprechfunk (das was man sich unter Amateurfunker vorstellt - labern)
- DMR (ist digitaler Sprechfunk. Hauptsächlich über Repeater die am iNet 
hängen)
- ATV/DATV (Amateur-TV. Die basteln ihr eigenes Fernsehstudio mit ein 
paar Videosendern wie sie auch beim Modellflug benutzt werden. Das "D" 
steht für Digital)
- HamNET ("aufgepimptes" WLAN. Habe selber schon 30km damit überbrückt)
- SatFunk (Stichwort: "OSCAR" und "AMSAT").
- Interkontinental mit Kurzwelle (der Klassiker. Alle möglichen 
Betriebsarten - auch CW)
- Meteo und PlaneScatter (da werden bei Sternschnuppen oder Flugzeugen 
die Reflektionsmöglicheit genutzt)
- EME (Erde-Mond-Erde. Da wird der Mond als Reflektor genutzt)
-...

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alex S. schrieb:
> Nur wenn man seine Röhren noch selbst Mundgeblasen hat CW mit mindestens
> Tempo 300 beherrscht, ist man ein richtiger Funkamateur.

Dieses Problem löst sich biologisch. ;-)

Ich finde persönlich CW nach wie vor reizvoll (und mache es am
liebsten), aber das ist kein Grund, über andere zu lästern.  Wenn
man mal wirklich bei einem PSK31-QSO zugesehen hat (oder selbst eins
führt ;), dann wird ganz schnell klar, dass das trotzdem Amateurfunk
in Reinstform ist: der Dekoder dekodiert halt, was auch immer da
gerade zu hören ist oder auch nicht – dabei das Sinnvolle vom Unsinn
zu trennen, ist genauso Aufgabe des OP, wie er das bei CW oder SSB
machen muss.

Ein CW-Contest-QSO unterscheidet sich im Minimalismus der übermittelten
Nachrichten kaum von dem, was beispielsweise vor paar Wochen an
PSK125-QSOs mit RP71-Stationen (russische Sonderstationen zum 71.
Jahrestag des Sieges [djen' pobjedy, daher das „P“ als zweiter
Buchstabe]) so lief. :)  (Ja, PSK125.)

Um auf die Frage „wie seid ihr dazu gekommen?“ zurückzukommen: ein
Klassenkamerad erzählte mal, dass er auf dem Weg zur Schule jeden Tag
an einer Antenne vorbei fährt und sich das dort mal ansehen würde.
Da hab' ich mich einfach mit drangehängt.  Morsen hatte ich mir als
Kind mal spaßeshalber mit einer Spielzeugtaste (schreckliches Teil
eigentlich) beigebracht, und es stellte sich raus, dass dieses Jahre
zurück liegende Selbsttraining gut genug war, dass ich die für die
damalige SWL-Prüfung notwendigen 30 BpM als Hörer schon nach wenigen
Wochen drauf hatte.  Bis zur eigenen Sendegenehmigung hatte ich mir
dann etwas mehr Zeit gelassen, was aber vor allem an einigen damals
in der DDR formal geforderten Dingen lag: Teilnahme als Hörer an
einem Contest, OK, hatte ich mich mal aufgerafft; Erwerb eines Diploms
als Hörer, habe ich nie gemacht, bin dann irgendwann dennoch zur
Prüfung hin, hat kein Schwein danach gefragt …

: Bearbeitet durch Moderator
von Alex S. (Gast)


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Funker schrieb:
> CW ist auch Digitalfunk, digitaler gehts nicht: Sender ein/aus mit
> Huffmann-Kodierung.

Ja ich weiß - und durch geeignete Impulsformung lassen sich Tastklicks 
vermeiden und ein optimales Signal-Bandbreite-Verhältnis 
(Matched-Filter) erreichen und die Viterbi-Entfaltung übernimmt die 
Brezel...

Das sind aber alles Begriffe, die ich weder bei der Afu-Prüfung noch im 
DARC/CQ-DL kennen gelernt habe, und das, obwohl die mathematischen 
Zusammenhänge schon 50 bis 70 Jahre bekannt waren (Wiener-Filter, 
Nyquist-Shannon-Theorem, Informationstheorie, Codierungstheorie, 
Kanalentzerrung etc)
Mich hat einfach dieses ständige Gesabbel genervt: "Das haben wir im 
Krieg schon so gemacht...". 9k6-Packet war das Höchste und natürlich 
musste es eine Quartzmühle sein, weil die PLL-Geräte ja so langsam sind: 
"Da nimmst du am besten ein bequartztes Taxifunkgerät aus den 60-ern..." 
Genau, darum macht ein 4 €-Bluetooth-Modul nur 100 Mal pro Sekunde ein 
Frequenzhopping, wil die PLLs so langsam sind. Oder als mir ein "alter 
Hase" letzens aufm Flohmarkt ein olles 1k2 TNC-2C für 300 € andrehen 
wollte. Da wusste ich nicht, ob ich ihm meinen Mittelfinger 
entgegenstrecken soll, oder das LTE-Handy...

Ach, ich reg mich gar nicht mehr auf.
On-Topic: Such dir kompetente, aufgeschlossene Leute, die nicht immer 
nur von "damals" faseln, sondern auch mal nach vorne schauen.

von B e r n d W. (smiley46)


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> CW ist ....

CW ist die einzige digitale Betriebsart, die der Mensch selber kodieren 
und dekodieren kann. Selbstbaugeräte werden dadurch genial einfach.

von MaWin (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>> Nur wenn man seine Röhren noch selbst Mundgeblasen hat .
>
> Dieses Problem löst sich biologisch. ;-)

Leider

http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Ruediger-Walz-Seite.htm 
http://www.radiomuseum.org/dsp_multipage_pdf.cfm?pdf=tube_self_construction.pdf 
(Rüdiger Walz)
http://paillard.claude.free.fr/ 
http://dailymotion.alice.it/video/x3wrzo_fabrication-dune-lampe-triode_tech 
(Claude Paillard
)http://www.tubecrafter.com/ (Ron Soyland, zeigt alle nötigen Geräte)

von Old P. (Gast)


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Alex S. schrieb:
> .... Ach, ich reg mich gar nicht mehr auf.
> On-Topic: Such dir kompetente, aufgeschlossene Leute, die nicht immer
> nur von "damals" faseln, sondern auch mal nach vorne schauen.

Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nie meistern!

B e r n d W. schrieb:
> CW ist die einzige digitale Betriebsart, die der Mensch selber kodieren
> und dekodieren kann...

Naja, aber die Datenübertragungsrate und die Fehleranfälligkeit sind 
jämmerlich ;-)
Als Kind habe ich auch das Morsealphabet durchgekaut, im praktischen 
Leben aber nie verwendet. Das wäre heute auch der (mein) Hauptgrund 
keine Lizenz zu machen. Das sehen die Funktionäre wohl auch so (die 
jungen Mitglieder bleiben weg) daher die Aufweichung der 
Lizenzbedingungen bei CW. Gut so!
Dennoch wird meine Lizenz wohl in weiter Ferne liegen, habe ja noch 
dutzende andere Baustellen ;-)

Old-Papa

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Old P. schrieb:

> Naja, aber die Datenübertragungsrate und die Fehleranfälligkeit sind
> jämmerlich ;-)

Die Fehleranfälligkeit ist nicht schlechter als die bei den Digimodes.

Schau dir einfach mal „live“ so ein PSK31-QSO an.

Bei CW wird oft genug das Fehlende aus dem Kontext rekonstruiert,
per natürlicher Intelligenz. ;-)

> Das sehen die Funktionäre wohl auch so (die
> jungen Mitglieder bleiben weg) daher die Aufweichung der
> Lizenzbedingungen bei CW.

Nö, das hatte nichts mit den Funktionären zu tun.  (Die hätten das wohl
eher noch beibehalten, nur die RegTP hatte das dann von sich aus
anders entschieden.)

Das war einfach früher in der VO Funk so vorgeschrieben, für den Zugang
zur Kurzwelle musste man CW-Kenntnisse nachweisen.  Damit wollte man
sich eine Schar von Leuten aufrecht erhalten, die potenziell in der
Lage waren, auch mal einen Seenotruf aufzunehmen.

Die CW-Voraussetzung ist in dem Moment gefallen, als diese Betriebsart
aus dem kommerziellen Funk (und insbesondere natürlich dem Seefunk)
endgültig ausrangiert worden ist.

Die DDR hatte sich übrigens mal ein Jahr lang drüber hinweggesetzt
und als Alternative zu CW-Kenntnissen Fernschreiben (Blindschreiben)
akzeptiert.  (War natürlich verteidigungspolitisch motiviert, man
wollte nicht nur Tastfunker haben bei der NVA sondern auch
Fernschreiber.)  Sie haben wohl dafür eins auf den Deckel bekommen
und mussten fortan wieder auf CW bestehen.

von Ham (Gast)


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Hallo

"Wer die Vergangenheit nicht kennt, wird die Zukunft nie meistern!"

Wenn ich mir aber den Inhalt der zurückliegenden "CQDL Das 
Amateurfunkmagazin" anschaue dann merke ich zumindest bei den Technik 
und Selbstbauvorschlägen nur sehr wenig aktuelles oder gar in die 
Zukunft weisendes.
Und wenn handelt es sich nur um irgendwelche oberflächlichen 
Kurzvorstellungen - die Seitenlangen Beiträge behandeln Themen und 
Lösungen die auch schon vor 20 Jahren nicht anders behandelt worden 
sind.
SMD? - Lieber nicht.
DSP? - Nur als fertige Module - die Theorie schon gar nicht.
µC? - Ja aber beim 8 Bit Pic oder AVR soll es aufhören - und die 
Firmware soll einfach so genommen werden wie sie einen Vorgeworfen wird 
- bloß kein Wort was und warum innerhalb der Firmware gemacht wird.

Einzig im Bereich der sehr hohen Frequenzen sehe ich Projekte die einer 
aktuellen Amateurfunkzeitschrift würdig sind.

Da findet man im Netz wesentlich aktuellere Infos und Projekte - mit all 
den Vorteilen die das Internet bietet.

Zumindest das Magazin des DARC läuft Gefahr sich selbst ab zu schaffen.

Ham

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ham schrieb:
> Wenn ich mir aber den Inhalt der zurückliegenden "CQDL Das
> Amateurfunkmagazin" anschaue

Nun, so eine Zeitschrift ist natürlich immer nur so gut wie die
Autoren, die ihr auch Beiträge anbieten.

Es gab da durchaus schon sehr interessante Beiträge bspw. vor einiger
Zeit über Digital Voice, die sowohl die Kurzsichtigkeit der derzeitigen
Lösungen analysierte als auch Wege aufzeigte, wie der Amateurfunk zu
einer digitalen Sprachübertragung gelangen kann, die deutlich besser
auf die Belange des Amateurfunks zugeschnitten ist als derzeitige
Verfahren (bspw. eben kein abruptes Abbrechen der Verbindung, wenn
die Empfindlichkeitsgrenze erreicht wird oder Nutzungsmöglichkeit auch
auf Kurzwelle mit deren Besonderheiten in der Ausbreitung).

Allerdings hat die CQ-DL natürlich wie alle anderen Printmedien das
Problem, dass es heutzutage im Grunde viel einfacher und lukrativer
ist, die entsprechenden Informationen im Internet auszutauschen.  Das
bisschen Honorar wird für die meisten derjenigen, die da interessante
technische Beiträge schreiben können, kaum ein großes Argument sein –
für die Arbeit, die man investieren muss, reißen die 100 oder 200 Euro
das dann nicht raus.

von Marc H. (marchorby)


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Ham schrieb:
> Wenn ich mir aber den Inhalt der zurückliegenden "CQDL Das
> Amateurfunkmagazin" anschaue dann merke ich zumindest bei den Technik
> und Selbstbauvorschlägen nur sehr wenig aktuelles oder gar in die
> Zukunft weisendes.

Ja dann! Machs besser! Die Beiträge der CQDL sind von Mitgliedern! Wenn 
dir der Inhalt zu "alt" ist, dann schreib doch selbst einen der nicht 
"alt" sondern aktuell ist!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitte lasst den Thread nicht zu weit abdiffundieren.  Der TE hatte
eine ziemlich konkrete Frage, Gejammer über Altherrenvereine darf
bitte in separaten Threads gepostet werden.  Hat dann aber mit "HF,
Funk und Felder" nichts mehr zu tun => bitte in "Off-Topic" posten.

von DK5EE (Gast)


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Hi,

ich hatte vor gut zwei Jahren mehrere ebenfalls an AFu Interessierte 
gefunden, wir haben uns dann den Lernstoff im örtlichen Hackerspace 
(Bremen) beigebracht.
Mein ursprüngliches Interesse war: Analogelektronik lernen. Kam dann 
noch mehr interessantes dazu.

Ein Jahr lernen, jeden Donnerstag zwei Stunden (nach Moltrecht), dann 
direkt Klasse A Prüfung bestanden.

Als Folge besitze ich ein lausiges Baofeng und noch mehr halbfertige 
Projekte ;D

73 de DK5EE

von Timo (Gast)


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Jörg W. schrieb:
>> Wenn ich mir aber den Inhalt der zurückliegenden "CQDL Das
>> Amateurfunkmagazin" anschaue
>
> Nun, so eine Zeitschrift ist natürlich immer nur so gut wie die
> Autoren, die ihr auch Beiträge anbieten.

So ist es. Und die Inhalte sagen deshalb durchaus etwas über die 
Mitglieder aus.

von Jemin K. (jkam)


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Gibt's eigentlich überhaupt Amateurfunker unter 40, die nicht von Papa 
gezwungen werden?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jemin K. schrieb:
> Gibt's eigentlich überhaupt Amateurfunker unter 40

Ja, es gibt durchaus junge Leute, die sich dafür interessieren.
Wie überall in diesem Alter bleibt natürlich nicht jeder dabei, und
es fängt wohl keiner mit Morsetelegrafie als Einstieg an (was nicht
heißt, dass es nicht danach doch den einen oder anderen interessiert).

: Bearbeitet durch Moderator
von DG1RTO (Gast)


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Jemin K. schrieb:
> die nicht von Papa
> gezwungen werden?

R.I.P DL1RON
mich hat niemand zwingen müssen... ganz im Gegenteil!
Besser mal etwas nachdenken, BEVOR man kaltherzig so etwas zum besten 
gibt.
73 DG1RTO

von OM (Gast)


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Viele alte OMs (achtung wortspiel) würden euch aif den Kopf steigen wenn 
ihr "Amateurfunker" sagt, weil es formal richtig eben Funkamateur heißt 
und Amateurfunker aus Sicht der Alten ein abweisender  Begriff ist.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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OM schrieb:
> und Amateurfunker aus Sicht der Alten ein abweisender  Begriff ist.

Der Kern der Sache: ein Funkamateur ist eben nicht nur ein „Funker“.
Klar gibt es die auch, aber gerade vor 50 (und mehr) Jahren war er
zugleich stets auch Funktechniker.

Es gibt natürlich genügend Funkamateure, bei denen das Funken im
Vordergrund steht, aber es gibt auch ausreichend Leute, denen nur
die Technik wichtig ist.

von Rene H. (Gast)


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Jemin K. schrieb:
> Gibt's eigentlich überhaupt Amateurfunker unter 40, die nicht von
> Papa gezwungen werden?

Ich kenne dutzende die sogar unter 30 sind. Man stelle sich das mal vor.

Vy 73 de René HB9FRH

Edit: das mit dem Altmänner Verein sind Vorurteile, die nicht zutreffen. 
Natürlich sind es mehr ältere, aber nicht nur.

von Stefan M. (derwisch)


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Bei mir fing alles mit CB Funk an.
Da war dann zu viel Chaos auf den Kanälen, so dass ich ( und ein paar 
andere CB Funker ) eine Lizenz "gemacht" haben.
Das war Anfang 1992.
Dann erfuhr ich auch gleich, dass es die Betriebsart ATV gibt.
Von da an wusste ich, dass es genau mein Ding ist.
Damals haben wir im 23cm Band ( um 1280MHz ) die ATV Sender usw. selbst 
gebaut.
Dabei habe ich so viel über die Materie gelernt, wie eine Fachausbildung 
es kaum besser könnte.
Ausserdem lernt man schnell die richtigen "Freaks" kennen, mit denen man 
sich austauscht und von ihnen lernt.

Viele Bekanntschaften und Freundschaften bestehen bis heute.

von herbert (Gast)


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Mich mußte auch keiner zwingen. Mein Vater war keiner. Für unseren 
Nachwuchs wird schon viel getan. In der CQ-Dl gibt es immer wieder 
berichte von erfolgreichen Kidday`s mit dem Wunsch der jungen, dass man 
so was doch öfter machen könnte. Man soll bitte die alten nicht 
verdammen. Sie haben häufig ein sehr gutes Wisssen wennn es um analoge 
Dinge geht. Beim µC und programmieren können halt viele nicht mehr 
mitreden. Das ist doch weiter nicht schlimm. Die jungen tun sich halt wo 
anders schwer. Für mich persönlich spielt sich der AFU hauptsächlich in 
CW ab. Mein Englisch ist leider so schlecht, dass ich damit nicht in 
Phonie auf die internationalen Bänder will.:-) Aber in CW ist wegen der 
international üblichen Abkürzungen kein Problem. Außerdem ist selber 
bauen viel einfacher. Naja, und in CW wird auch nicht so viel gestritten 
und dummes gelabert. Mit 5 Watt auf 20m nach Amerika geht auch , nicht 
täglich aber geht...
und wenn es an der sprichwörtliche "Grasnarbe "abläuft....das steigert 
nur den Wert der QSL Karte.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Habe seit fast 40 Jahren die Pappe und zwar hauptsächlich deshalb, weil 
ich legal Senderchen basteln wollte. Für kurze Zeit war ich sogar mal 
der jüngste Funkamateur der westlichen Bundesrepublik.

Ich war dann zwar mal ein paar Jahre im DARC, bin dann aber weg, weil da 
keine so begeisterten Bastler wie ich waren und die meisten Leute fertig 
gekaufte Geräte benutzten und eher ein Vereinsleben führten, bei dem 
andere Sachen im Vordergrund standen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Für kurze Zeit war ich sogar mal der jüngste Funkamateur der westlichen
> Bundesrepublik.

Damals gab es vermutlich noch ein Mindestalter, oder?

Derzeit gibt es immerhin 9 unter 14 Jahren:

http://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Amateurfunk/Statistiken/Alterstruktur%20im%20Amateurfunk%202014%20und%202016.pdf?__blob=publicationFile&v=3

herbert schrieb:
> und wenn es an der sprichwörtliche "Grasnarbe "abläuft....das steigert
> nur den Wert der QSL Karte

Das kannst du aber mit PSK31 auch haben. ;-)

Der wesentliche Vorteil von CW ist eigentlich mittlerweile nur noch
der geringe technische Aufwand für Codierung und Decodierung.  Damit
kann man natürlich auch sehr einfache Technik aufbauen, siehe Minimal
Art Session oder HOT-Party.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg W. schrieb:
> Damals gab es vermutlich noch ein Mindestalter, oder?
>
Jo, man musste eigentlich 16 sein.

von Afu (Gast)


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Beim DARC ist man ja auch nur wegen der QSL-Karten-Vermittlung  Mitglied 
oder wenn man Vereinsmeierei mit Nostalgiefunkern möchte.
Interessiert man sich eher für die Technik und da gar für neuere 
Methoden der Analog und Digitaltechnik, so findet man Gleichgesinnte 
heutzutage besser via Internet. Diese tollen Möglichkeiten gab es vor 20 
Jahren leider noch nicht. Damals gabs zwar auch schon Internet, aber 
damals waren die meisten Finkamateure dieser Technik und diesen 
Möglichkeiten noch weniger aufgeschlossen als heute.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Afu schrieb:
> Vereinsmeierei mit Nostalgiefunkern

Dann wärst du bei uns falsch. ;-)

Allerdings sehe ich schon die Tendenz in solchen Vereinen, dass die
Vereinsmeierei „nach oben zu“ immer stärker wird.  Da kommt natürlich
hinzu, damit man dort eine Funktion in einer höheren Ebene ausüben
kann, muss man eigentlich schon nahezu Rentner sein – oder man hätte
neben normaler Arbeit und Vereinsfunktion keine Zeit mehr zum Funken …

Keine Ahnung, wie man sowas in einer hinreichend großen Organisation
anders hinbekommen würde.  (Der DARC ist da sicher nicht der einzige,
der darunter leidet.)

(Vor 20 Jahren)

> Damals gabs zwar auch schon Internet, aber
> damals waren die meisten Finkamateure dieser Technik und diesen
> Möglichkeiten noch weniger aufgeschlossen als heute.

Naja, vor 20 Jahren war das Internet hierzulande noch so weit in den
Kinderschuhen, dass man schon ein ziemlicher Computerfreak sein musste,
um daran teilzunehmen, einschließlich nicht ganz unerheblicher
finanzieller Aufwände (für die Tk-Kosten).  Insofern dürfte sich die
Masse der Funkamateure damals kaum vom Durchschnitt der Bevölkerung
unterschieden haben.  (Ich habe zwar damals am Internet teilgenommen,
dafür aber praktisch nicht am Amateurfunk.)

von herbert (Gast)


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Afu schrieb:
> oder wenn man Vereinsmeierei mit Nostalgiefunkern möchte.

Es hat noch nie geschadet, altes zu bewahren. Hätte ich doch einen 
"schwarzen Einser"...  Es gibt auch heute noch verschiedene Bereiche wo 
die Leute nicht ohne Grund wieder auf die alten Sachen kommen. Ich denke 
gerade an den guten alten Plattenspieler. Der ist ja wieder stark im 
kommen und es gibt auch viele Künstler welch Neuerscheinungen wieder als 
"Rille" im Programm haben. Für einen ultra-nervösen Zapper ist der 
freilich nix. Naja und wenn Funkbetrieb so sicher wird wie telefonieren, 
dann nagt das auch am Reiz. Das geht dann bei der Telekom ohne 
Lizenz...;-) Wer von Natur aus ein Einzelgänger ist , wird seine Lizenz 
sowieso nur zum betreiben von Sendern nutzen. In unserem OV wird aber 
noch oft ein Bauprojekt durchgezogen... in allen Bereichen. Im übrigen 
finden es nicht nur Nostalgieger schade, dass zb. der Kurzwellen 
Rundfunk mit großen Schritten abgebaut wird. AFN auf Mittelwelle war 
früher immer eine saugeile Sache. War das noch schön....seufz...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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herbert schrieb:
> AFN auf Mittelwelle war früher immer eine saugeile Sache.

Aber eben nur, weil du damit groß geworden ist.  Die heutige Jugend
würde das sicher selbst dann nicht vom Hocker reißen, wenn dort die
aktuellen Titel gespielt würden.  Auch, wenn die Jungs und Mädels
sich oft genug für „Lo-Fi“ entscheiden (plärrendes Mobilofon als
Lautsprecher missbraucht), dann ist das zumindest nicht schon technisch
durch den miserablen Übertragungskanal bedingt, sondern man könnte sich
das ansonsten (bspw. mit den immer häufiger zu sehenden qualitativ
hochwertigen Kopfhörern) auch in deutlich besserer Qualität anhören,
als AFN das jemals auf der Mittelwelle konnte.  Damals war AFN nur
deshalb von Interesse, weil die alteingesessenen Sender eben nicht
(oder zu wenig) die von dir / euch bevorzugte Musik gesendet haben.
Heute dudelt dagegen jeder Privatsender den Krams hoch und runter.

Aber wir schweifen deutlich ab. :)  Am meisten dürfte der Wegfall
der AM-Sender wohl für Urlauber im Ausland schmerzlich sein oder für
BC-DXer.  Aber letztere könnten ja bei Bedarf zumindest auf Afu-DX
umschwenken – um mal den Bogen zum Thema zurück zu spannen. ;-)

von Afu (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Dann wärst du bei uns falsch. ;-)

Es mag Ausnahme-OVs geben.

Jörg W. schrieb:
> Naja, vor 20 Jahren war das Internet hierzulande noch so weit in den
> Kinderschuhen, dass man schon ein ziemlicher Computerfreak sein musste,
> um daran teilzunehmen

Naja jetzt übertreibst du aber. Für technisch interessierte Menschen war 
Ende der 90er die Computertechnik und das Internet kein Neuland mehr. 
Und Funkamateure zähle ich schon zu den technisch interessierten. 
Trotzdem ist/war das für die meisten Funkamateure bis jenseits der 
Jahrtausendwende Neuland.

herbert schrieb:
> Es hat noch nie geschadet, altes zu bewahren.

Ich wäre der Letzte der alles Alte aus Prinzip ablehnen würde. Manches 
Alte hat auch heute noch Vorteile. Anderes Alte betreibt man aus 
nostalgischen Gründen wie die Vinylplatte.
Aber das Maß muss gewahrt bleiben. Alt und neu/jung sollte von einander 
lernen. Aber oft war/ist es so dass gerade im Amateurfunk neue Technik 
und neue Betriebsarten von einem sehr großen Anteil an Funkamateuren aus 
Prinzip abgelehnt wurde. Und Leute die ihren Schwerpunkt im Hobby auf 
diese neuen Spielartem spezialisieren wollten wurden beschimpft.

von Paul B. (paul_baumann)


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herbert schrieb:
> AFN auf Mittelwelle war
> früher immer eine saugeile Sache.

Zitat Truck Stop:
Ich möcht' so gern Dave Dudley hör'n,
Hank Snow und Charlie Pride,
'nen richtig schönen Countrysong, doch AFN ist weit.

MfG Paul

von Alexander F. (alexf91)


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Bei mir war das eher durch Zufall.
Ein Freund hat mich vor ca. 2 Jahren dazu gebracht, da er daran 
interessiert war.
Zwei Wochen später habe ich einen Softrock SDR Receiver gebaut und ein 
halbes Jahr später die Prüfung absolviert.

Mittlerweile steht im Garten eine Yagi für Kurzwelle und zwei Antennen 
für 2m/70cm werde ich im Sommer fertig bauen.
Dann sollten auch die Amateurfunksatelliten kein Problem sein.

Aktuell bin ich nur auf Kurzwelle aktiv. Beim DXCC Award stehe ich nach 
ca. 1,5 Jahren bei 89 bestätigten Gebieten, alle mit 5W digital.

Für die Zukunft habe ich auch schon einige Projekte im Kopf, z.B. 
Software + Verstärker für Satellitenfunk mit einem BladeRF SDR, sowohl 
für 2m/70cm und dann nächstes Jahr auch Es'HailSat-2 auf 13cm.
Grundsätzlich habe ich deutlich mehr Ideen als Zeit, sie umzusetzen ;-)

Ich habe die Entscheidung noch nie bereut, obwohl ich in den letzten 
zwei Jahren doch (für einen Studenten) recht viel Geld in das Hobby 
gesteckt habe.

Jemin K. schrieb:
> Gibt's eigentlich überhaupt Amateurfunker unter 40, die nicht von Papa
> gezwungen werden?

Ich z.B. bin 24 und wurde nicht gezwungen.

von herbert (Gast)


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Afu schrieb:
> Und Leute die ihren Schwerpunkt im Hobby auf
> diese neuen Spielartem spezialisieren wollten wurden beschimpft.

Ich habe zb. noch nie PR gemacht, hat mich einfach nicht begeistert. 
Andere schon. Für einen Funkfreund war es nach einer Erblindung die 
einzige Möglichkeit noch mit dem Rechner via DOS und Braille 
Ausgabegerät sich die dunkle Zeit zu vertreiben, denn dauernd quatschen 
ist auch nicht jedermanns Sache. Fax mit einer selbst umgebauten 
Hardware habe ich mal kurz gemacht aber Schwerpunkt war und ist CW. Ein 
ander Funkfreund hatte sich hier in Mchn.dem ATV verschrieben. Schön 
auch, aber vor 2o jahren konnte man noch keine günstige Satelitentechnik 
dafür missbrauchen. War halt was für Spezialisten ebenso die Mikrowellen 
oberhalb 23cm. Ich beschimpfe niemanden nur weil er einer anderen 
technischen Leidenschaft nachgeht. Leben und leben lassen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Afu schrieb:
> Für technisch interessierte Menschen war Ende der 90er die
> Computertechnik und das Internet kein Neuland mehr.

Wir reden über Mitte der 1990er Jahre (schließlich schreiben wir
im Moment 2016, nicht 2019).  Computer: ja, Internet: eher selten.

Das hat sich inzwischen natürlich auch bei den älteren Funkamateuren
geändert.  Bei uns im OV gibt es noch ganze 2 OMs, die kein Internet
haben (von knapp 40).  Auch Leute, die auf die 80 zugehen, haben
ansonsten kein Problem, sowas zu benutzen.

> Aber oft war/ist es so dass gerade im Amateurfunk neue Technik und neue
> Betriebsarten von einem sehr großen Anteil an Funkamateuren aus Prinzip
> abgelehnt wurde.

Deine Pauschalisierungen nerven allmählich.  Schau dir das Hamnet
an, schau dir den Thread zum mcHF-Transceiver an, schau dir an, was
auf den Digimodes los ist.  Wenn du davor natürlich die Augen
verschließen möchtest, dann steht dir das frei, aber dann beruf' dich
nicht darauf, dass pauschal alle anderen davor ebenfalls die Augen
verschließen würden.  Bei uns machen auch 75jährige OMs PSK31, ganz
einfach, weil sie nur ein bisschen Behelfsantenne zu Hause haben, mit
der ansonsten keinerlei Blumenkübel zu gewinnen ist …

: Bearbeitet durch Moderator
von Funky (Gast)


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Vielen Dank für die Zahlreichen und sehr interessanten Beiträge!

Dafür liebe ich dieses Forum :)

von Alexander F. (alexf91)


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herbert schrieb:
> Mit 5 Watt auf 20m nach Amerika geht auch , nicht
> täglich aber geht...

Ich bin während des letzten CQ-WPX-RTTY Contests im Februar mit 5W auf 
15m bis nach Neuseeland gekommen. Das hat mich ziemlich überrascht, da 
RTTY ja nicht gerade als QRP-Mode gilt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander F. schrieb:
> Das hat mich ziemlich überrascht, da RTTY ja nicht gerade als QRP-Mode
> gilt.

Dass es nicht als das gilt, liegt sicher vor allem daran, dass die
früheren Dekoder natürlich im Vergleich zur heutigen DSP-Technik sehr
einfach gestrickt waren.

Rein technisch sollten die 45,45 Bd eines Rittity-Signals durchaus
einen vergleichbaren Störabstand wie bspw. BPSK63 oder wenigstens
BPSK125 schaffen können.  Die 170 Hz Shift belegen zwar ein recht
breites Band, aber wenn ringsum keine so großen Störer sind, die
den Empfänger zustopfen (also die Regelung zurückfahren), dann kann
die DSP-Mimik natürlich da trotzdem noch was rausholen.

Aber ja, direkt damit gerechnet hätte ich auch nicht, dass es
wirklich funktioniert, Glückwunsch!

von Rene H. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Ich bin während des letzten CQ-WPX-RTTY Contests im Februar mit 5W auf
> 15m bis nach Neuseeland

Dann dürften das aber überragende Bedingungen gewesen sein. Glückwunsch 
auch von mir.

von B e r n d W. (smiley46)


Angehängte Dateien:

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Hallo Funky

Lade dir mal den Bandplan runter und schau dir auf Uni-Twente die 
entsprechenden CW, digitalen und SSB-Bereiche an. Die digitalen 
Betriebsarten können mit der geeigneten Software schon vom Sound-Signal 
eines Web-SDRs dekodiert werden.

Kurzwelle Bandplan:
http://www.darc.de/fileadmin/filemounts/referate/hf/Region_1_Bandplan_2Seiten_farbig_deutsch_01Juni2016.pdf

Web-SDR Uni-Twente:
http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

fldigi Download:
https://sourceforge.net/directory/os:windows/?q=fldigi

Gruß, Bernd

von Afu (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Deine Pauschalisierungen nerven allmählich.  Schau dir....


Pauschalisierungen? Ich? Mit deinem Leseverständnis ist es wohl nicht 
weit her. Aber ich werde mich jetzt nicht extra für dich wiederholen. 
Die Pauschalisierungen kommen von dir!

von Afu (Gast)


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herbert schrieb:
> Ich beschimpfe niemanden nur weil er einer anderen technischen
> Leidenschaft nachgeht. Leben und leben lassen...

Sehr gut. So sollte es sein. Genauso handhabe ich das auch. Verstehe 
allerdings nicht dass du dich angesprochen fühlst. Es ging ja in 
keinster Weise um dich.

von herbert (Gast)


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herbert schrieb:
> Afu schrieb:
>> Und Leute die ihren Schwerpunkt im Hobby auf
>> diese neuen Spielartem spezialisieren wollten wurden beschimpft.

Afu schrieb:
> Verstehe
> allerdings nicht dass du dich angesprochen fühlst. Es ging ja in
> keinster Weise um dich.

Siehe oben,damit du hast pauschaliert und das kann jeden ansprechen der 
nicht deiner Meinung ist. Eventuell bist du auch nur zu sensibel was 
dein Platz im Amateurfunk betrifft. Die Gesellschaft allgemein spiegelt 
sich auch in unserem Hobby wider...

von Afu (Gast)


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herbert schrieb:
> Siehe oben,damit du hast pauschaliert und das kann jeden ansprechen der

Ich schrieb etwas von "viele" oder "ein großer Teil". Das hat nichts mit 
Pauschalisierung zu tun. Wer sich dadurch angesprochen fühlt, wird wohl 
seine Gründe dafür haben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Afu schrieb:
> Das hat nichts mit Pauschalisierung zu tun.

„ein großer Teil“ ist sehr wohl eine Pauschalisierung.

Du müsstest einige 10000 Funkamateure kennen, um so eine Einschätzung
treffen zu können (schließlich haben wir 67000 Funkamateure in diesem
Land), oder aber du müsstest eine repräsentative Stichprobe daraufhin
untersucht haben.  Irgendwelche 50 Leute, die dir mal irgendwo über
den Weg gelaufen sind, stellen keine solche repräsentative Stichprobe
dar.  Frag mal die Statistiker, was die sich für eine Mühe geben
müssen, um solche Stichproben auszuwählen.

Gegenargumente lässt du ja auch nicht zu, dabei ist dieses Forum der
beste Beweis, dass es genügend Funkamateure gibt, auf die deine
Einschätzung nicht zutrifft.

von Rolf L. (dj7th)


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aus dem Grund habe ich den "Funk-Amateur" abboniert.

von Marc H. (marchorby)


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Jörg W. schrieb:
> Du müsstest einige 10000 Funkamateure kennen, um so eine Einschätzung
> treffen zu können

oder zumindest auf dem Zugspitzrelais zugehört haben...

von Herbert K. (Gast)


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Marc H. schrieb:
> oder zumindest auf dem Zugspitzrelais zugehört haben...

...was bekanntermaßen absolut kein leuchtendes Beispiel für den Afu ist 
:-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Marc H. schrieb:
> oder zumindest auf dem Zugspitzrelais zugehört haben...

Hoffentlich fällt das Relais nicht mal ab...
;-)
MfG Paul

von Marc H. (marchorby)


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Paul B. schrieb:
> Marc H. schrieb:
>> oder zumindest auf dem Zugspitzrelais zugehört haben...
>
> Hoffentlich fällt das Relais nicht mal ab...
> ;-)
> MfG Paul

Hoffendlich bist du ausser Reichweite...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marc H. schrieb:
> oder zumindest auf dem Zugspitzrelais zugehört haben...

Auch da dürfte kaum „ein großer Teil“ der Funakamateure zugegen
sein.  Das wäre genauso, wie wenn du hier ins Unterforum A&B
reinschaust und von zwei Dutzend gelangweilten Dauertrollen dort
darauf schließen würdest, dass „ein großer Teil“ der Benutzer von
mikrocontroller.net Trolle wären.

Ich habe nichts gegen eine Aussage wie „dumme Trottel gibt es
überall“, der würde ich sofort zustimmen.

von Rene H. (Gast)


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Herbert K. schrieb:
> ...was bekanntermaßen absolut kein leuchtendes Beispiel für den Afu ist
> :-)

Naja, dort sind nur wenige Idioten unterwegs. Der eine, der auffält, hat 
nicht mal eine Lizenz, ist also kein Funkamateur.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Spart Euch das Geld für den DARC oder sonst irgendwelche Vereine und 
lernt das einfach so.

Wer Elektrotechnik grundsätzlich kann muss nur organisatorisches Zeug 
dazulernen. Es gibt im Internet tonnenweise kostenlose Lernwerkzeuge 
dafür. Ist wie eine Führerscheinprüfung ohne praktischen Teil.

Für die Zulassung/Eintragung und das Rufzeichen dann auf jeden Fall 
ankreuzen, dass man seine Adresse -nicht- veröffentlichen will! Das 
braucht man danach nie wieder.

Danach könnt ihr dann die Amateurfunkfrequenzen aus der Frequenzkarte 
nutzen und ob sich irgendein Typ mit seiner Sprechfunkanwendung darüber 
ärgert ist total egal, das bekommt ihr eh nicht mit.

http://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/SpezielleAnwendungen/Amateurfunk/amateurfunk_node.html

von Ham (Gast)


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Chris F. schrieb:
> Für die Zulassung/Eintragung und das Rufzeichen dann auf jeden Fall
> ankreuzen, dass man seine Adresse -nicht- veröffentlichen will! Das
> braucht man danach nie wieder.

Stimmt, wenn man nie im Leben eine QSL-Karte sehen will :-D

Also keinem Verein beitreten, die Adresse verheimlichen, dann wäre das 
naheliegendste, keine Antenne anzuschließen, sondern nur einen 
Abschlußwiderstand. Könnte ja sonst passieren, daß einen jemand hört. 
Und das ist bekanntermaßen so ziemlich das schlimmste, was einem 
Funkamateur passieren kann. ;-)

von Rene H. (Gast)


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Wahre Worte.

Ich mag es auch am liebsten wenn keiner Antwortet, man will ja seine 
Ruhe haben. ;)

von Alexander F. (alexf91)


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Rene H. schrieb:
> Wahre Worte.
>
> Ich mag es auch am liebsten wenn keiner Antwortet, man will ja seine
> Ruhe haben. ;)

Es gibt nichts beruhigenderes als stundenlange CQ-Rufe in eine 
Dummy-Load ;-)

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Ham schrieb:
> Chris F. schrieb:
>> Für die Zulassung/Eintragung und das Rufzeichen dann auf jeden Fall
>> ankreuzen, dass man seine Adresse -nicht- veröffentlichen will! Das
>> braucht man danach nie wieder.
>
> Stimmt, wenn man nie im Leben eine QSL-Karte sehen will :-D
>
> Also keinem Verein beitreten, die Adresse verheimlichen, dann wäre das
> naheliegendste, keine Antenne anzuschließen, sondern nur einen
> Abschlußwiderstand. Könnte ja sonst passieren, daß einen jemand hört.
> Und das ist bekanntermaßen so ziemlich das schlimmste, was einem
> Funkamateur passieren kann. ;-)

Jo, ganz genau. Du sprichst mir aus der Seele. :-)
Wer will heute schon Antennen aufstellen KW/MW/LW Sprechfunk mit ein 
paar hundert Watt Sendeleistung machen und Postkarten bekommen?

Für Forschung, Basteleien und Hacks ist es super, wenn man die Bänder 
nutzen darf. Es geht ja nicht darum, dass man ausdrücklich nicht gehört 
wird, sondern darum, dass man die Rufzeichenfunker ignoriert und als 
Störung hinnimmt.

von Fichte (Gast)


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Chris F. schrieb:
> Für Forschung, Basteleien und Hacks ist es super, wenn man die Bänder
> nutzen darf. Es geht ja nicht darum, dass man ausdrücklich nicht gehört
> wird, sondern darum, dass man die Rufzeichenfunker ignoriert und als
> Störung hinnimmt.

Noch so einer, der seinen Porsche ohne Räder und aufgebockt auf höchsten 
Touren heulen läßt. Armer Tropf...

von Rene H. (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Rene H. schrieb:
>> Wahre Worte.
>>
>> Ich mag es auch am liebsten wenn keiner Antwortet, man will ja seine
>> Ruhe haben. ;)
>
> Es gibt nichts beruhigenderes als stundenlange CQ-Rufe in eine
> Dummy-Load ;-)

Natürlich, dass ist das tägliche Tantra eines jeden Funkamateurs. 
Antenne aufstellen beruhigt schon ungemein, solange man sich mühsame 
Kabel sparen kann. Dann Dummy Load dran und gut ist. Macht auf CW 
besonders grossen Spass wenn man sich selbst hört.

von troll_hunter (Gast)


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Alexander F. schrieb:
> Es gibt nichts beruhigenderes als stundenlange CQ-Rufe in eine
> Dummy-Load

Nicht übertreiben! Man könnte es auch zunächst einmal mit einer
vernünftig dimensionierten Unterflur-Antenne versuchen. ;-)

von herbert (Gast)


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troll_hunter schrieb:
> Alexander F. schrieb:
>> Es gibt nichts beruhigenderes als stundenlange CQ-Rufe in eine
>> Dummy-Load

Das hat jemand der das kann nicht nötig. Das sollen die machen die kein 
Talent haben und schon ein paarmal bei der Prüfung ein Kopfschütteln 
geerbt haben. Wer grundsätzlich ein Problem mit Amateurfunk hat, muß 
sich nicht damit beschäftigen ...auch nicht als Troll. dahdahdah dadidah 
dididahdahdidit...

von Tobias (Gast)


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troll_hunter schrieb:
> Alexander F. schrieb:
>> Es gibt nichts beruhigenderes als stundenlange CQ-Rufe in eine
>> Dummy-Load
>
> Nicht übertreiben! Man könnte es auch zunächst einmal mit einer
> vernünftig dimensionierten Unterflur-Antenne versuchen. ;-)

Warum nicht?
http://www.radiobookshop.de/erdantennen-und-untergrundantennen.html

Das funktioniert sogar. Konnte ich vorher nicht glauben, bis ich es 
selbst probiert habe. Eine eingegrabene Antenne!

von Alexander F. (alexf91)


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Tobias schrieb:
> Das funktioniert sogar. Konnte ich vorher nicht glauben, bis ich es
> selbst probiert habe. Eine eingegrabene Antenne!

Kommt auf die Frequenz an. Meine Kurzwellenantennen bleiben vorerst in 
der Luft ;-)

SLF Sender für getauchte U-Boote verwenden auch eingegrabene Antennen:
https://de.wikipedia.org/wiki/ZEVS
https://de.wikipedia.org/wiki/Sanguine

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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mal eine allgemeine Frage dazu:
gibt es irgendeine sinnvolle Tätigkeit, die man mit Amateurfunk 
regelmäßig tut?
Also hier in D und nicht in schwach besiedelten Regionen wie Australien, 
Kanada, Ozeanien

Werden da irgendwelche Nachrichten im Sinne einer Nachrichtenagentur 
vermittelt?
Oder irgendwelche sinnvollen Daten?

Oder ist AFu in unseren Gegenden wirklich nur Hobby um per CQ-DX Karten 
aus der ganzen Welt zu sammeln und sich über neue Kontakte in 
Hinter-Mesepotamien zu freuen?
Ich will AFu keineswegs schlecht machen, ich frag nur ob es da was gibt 
wodurch man neben einem spannenden und interesssante Hobby noch einen 
Mehrwert hätte.

von Tobias (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Ich will AFu keineswegs schlecht machen, ich frag nur ob es da was gibt
> wodurch man neben einem spannenden und interesssante Hobby noch einen
> Mehrwert hätte.

Ich will mal nur ein Beispiel nennen. Bei der Elbe-Flut z.B. waren in 
etlichen Gebieten die Funkamateure die einzigen, die eine 
Nachrichtenverbindung und damit Koordination von Hilfs- und 
Rettungseinsätzen durchführen konnten. Wenn in weiten Landstrichen der 
Strom ausfällt, kann man die vorhandene Infrastruktur (Handy-Netz, 
Telefonnetz) nicht mehr nutzen. Die Notstromversorgung wurde aus 
Kostengründen abgeschafft.
Deshalb sind die Hilfsdienste, z.B. das THW sehr dankbar für die Hilfe 
und mittlerweile besteht eine rege Zusammenarbeit mit den Funkamateuren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mike B. schrieb:
> Oder ist AFu in unseren Gegenden wirklich nur Hobby

Afu ist per definitionem Hobby.

Kommerzielle Dienstleistungen darüber sind völliges tabu.

Hilfe in Not- und Katastrophenfällen dagegen ist zulässig.  Wie schon
genannt wurde, bedarf es dabei keineswegs schwach besiedelter Gebiete:
aktuelle Tk-Infrastruktur hat (marktwirtschaftlich getrieben) oft
genug keinerlei Absicherung gegen Stromausfälle oder mehr als nur lokale
Ausfälle von Linkstrecken.  Die Zeiten, da eine Vermittlungsstelle
voller Bleiakkus und Notstromaggregate war, sind vorbei, denn das will
$KUNDE nicht bezahlen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rene H. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Afu ist per definitionem Hobby.

Nicht nur, wir haben hier mit der Armee einen Zusammenschluss für den 
Notfunk bei Katastrophen oder Notsituationen. Die meisten Funkamateure 
hier in der Gegend haben einen Notfunk Koffer im Auto (habe ich auch).

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Funky schrieb:
> … und würde gerne wissen wie ihr zum Amateurfunk gekommen seid und was
> euch daran besonders interessiert!

Mich interessiert ARDF (Mobilfuchsjagd mit Kreuzpeilung).
Mal schauen, ob man die "alten Hasen" übertrumpfen kann.

von Chris F. (chfreund) Benutzerseite


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Fichte schrieb:
> Noch so einer, der seinen Porsche ohne Räder und aufgebockt auf höchsten
> Touren heulen läßt. Armer Tropf...
Dankesehr, das unterstreicht ja genau was ich geschrieben hatte. Wenn 
für Dich die Amateurfunklizenz ein Porsche ist, dem Du mit 
Rufzeichensprechfunkerei beste Räder verleihst, dann bin ich sehr gerne 
ein armer Tropf weil ich das eben nicht so empfinde wie Du. :-)

von W. S. (winni_funker)


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Ham schrieb:
> Hallo
>
> um auch mal einen anderen Teil deiner Frage zum kommen:
>
> Zum Amateurfunk bin ich über den "Umweg"(?) des Kurzwellenrundfunk hören
> gekommen
> ... ... ...
>  mfg
>
> Ham

Fast bis ins letzte Detail, wie von Ham beschrieben, lief meine 
Amateurfunkkarriere ab.
Da ich mittlerweile ein "echter" OM bin, ist der aktive Sendebetrieb in 
den letzten Jahren deutlich in den Hintergrund getreten. Was mich aber 
immer noch fasziniert sind die etwas ausgefalleneren Betriebsarten, 
welche heute, dank des gewaltigen Angebots an aktiven Bauelementen, 
möglich sind. Selbst mit kleinster Sendeleistung sind heute fast immer 
alle Kontinente zu erreichen. Heute kann man sich von Langwelle bis zu 
den Millimeterwellen austoben.
In den frühen 50er Jahren gab es praktisch nichts zu kaufen. Alte 
Röhrenradios wurden geschlachtet und die Teile recycelt. Mit 
abenteuerlichen Lötkolben wurden daraus Audions gebaut. Wenn man  bei 
diesen die Rückkopplung etwas kräftiger anzieht, konnte man damit auch 
das Gequake  der damals gerade aufkommenden SSB Sendungen verständlich 
aufnehmen.
Schau Dich mal auf der Homepage des DARC um. Dort kannst Du raus finden 
wo sich der nächste Ortsverband befindet. Da findet sich sicherlich ein 
OM der Dir die praktischen Möglichkeiten des Amateurfunks vorführen 
kann. Das sagt mehr über dieses interessante Hobby aus als mein 
Geschreibsel!

vy 73 Winni

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mike B. schrieb:
> Werden da irgendwelche Nachrichten im Sinne einer Nachrichtenagentur
> vermittelt?
> Oder irgendwelche sinnvollen Daten?

Man könnte APRS zu den 'sinnvollen' Daten zählen, ein freiwilliges Netz 
von allen möglichen Funkamateuren, die beliebige Daten, wie 
Wolkendichte, Regenmenge, Temperatur, Menge der Mücken und Bienen in der 
Umgebung oder was auch immer liefern und über das APRS Netz austauschen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Automatic_Packet_Reporting_System

Nicht alle Daten sind für jeden interessant, die APRS Bake richtet jeder 
nach seinem Geschmack ein.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Torsten C. schrieb:
> (Mobilfuchsjagd mit Kreuzpeilung).
> Mal schauen, ob man die "alten Hasen" übertrumpfen kann.

Das klingt schön: Alte Hasen auf Fuchsjagd.
Die suchen sich mit schlechten Empfängern einen Wolf nach dem Fuchs.
;-)
MfG Paul

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