Forum: HF, Funk und Felder FM-Sendeleistung im Bunker


von Tomas (Gast)


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Hallo,

eine theoretische Frage, bei uns wurde temporär ein UWK Sender(mit 
Lizenz) aufgestellt mit 1.4W Sendeleistung. Antenne, Dipol 0dB Gewinn. 
Das ganze befindet sich in einem Stahlbetonraum für ca 200-300 Personen, 
sitzend.
Wie muss man die 1.4W einordnen, ausreichend oder zu zuviel auch wegen 
Reflexionen etc?

von Bernd K. (prof7bit)


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Ausreichend für was? Um durch die Wand zu gehen und noch nen Kilometer 
weit zu hören zu sein? Ich würde sagen je nach Wand: möglicherweise.

von Tomas (Gast)


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Nein, geplant ist Versorgung innerhalb des Raumes. 1.4W wurden 
zugelassen und von einer Firma aufgebaut. Mir kommt das nur sehr viel 
vor..

von oszi40 (Gast)


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Tomas schrieb:
> Mir kommt das nur sehr viel vor..

Dein DECT-Telefon könnte bis 2W lt. 
http://emf2.bundesnetzagentur.de/pdf/DECT-BNetzA.pdf

von Tomas (Gast)


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ja, bei 1.8ghz. Die Frage ist, weil die Empfänger nicht funktionieren. 
Der Sender kann also die Empfänger nicht zu"drücken"?

von Rene H. (Gast)


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In einem Bunker? Ich gehen jetzt mal von Beton Wänden mit 
Stahlarmierungen aus. Da erreichst du mit 1.4 Watt praktisch nichts, 
null.

vy 73 de René

von Tomas (Gast)


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Hallo,

ja Betonwände mit Stahlarmierungen sind es. Die Dipolantenne befindet 
sich in einer Ecke des Raumes und soll den Raum ausleuchten. Die 
Empfänger sind billigstradios

von Carl D. (jcw2)


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200..300 Personen sitzend, also max 20m x 20m,
Mit 1,4W jeden innerhalb erreichen,
Was sollte daran nicht gehen?

von Rene H. (Gast)


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Carl D. schrieb:
> 200..300 Personen sitzend, also max 20m x 20m,
> Mit 1,4W jeden innerhalb erreichen,
> Was sollte daran nicht gehen?

Natürlich, wenn es innerhalb des Raumes sein soll.

Ausserhalb des Bunkers ist nichts zu erreichen. Innerhalb sind aber 1.4 
Watt deutlich zu viel.

von Carl D. (jcw2)


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Rene H. schrieb:
> Carl D. schrieb:
>> 200..300 Personen sitzend, also max 20m x 20m,
>> Mit 1,4W jeden innerhalb erreichen,
>> Was sollte daran nicht gehen?
>
> Natürlich, wenn es innerhalb des Raumes sein soll.
>
> Ausserhalb des Bunkers ist nichts zu erreichen. Innerhalb sind aber 1.4
> Watt deutlich zu viel.

Aber auch nicht so sehr zuviel, daß es schlimmere medizinische 
Auswirkungen als eine Handy im Auto oder Aufzug haben sollte.
Ich frage mich eher wozu das dienen soll. Ist das ein Museum, in dem 
mehrsprachiger Text verteilt werden soll?
Wenn's die Empfänger übersteuert, dann einfach einen Blecheimer über den 
Sender stellen und damit die zuvielen "Watte" vernichten.

: Bearbeitet durch User
von Carl D. (jcw2)


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Bunkerwart schrieb im Beitrag #4612947:
> Möglicherweise soll hier so eine Art lokaler "Lager-Rundfunk"
> installiert werden, um dem Bunkerkoller vorzubeugen.

und wenn man den Baseband ausstrahlt, ganz ohne Maxwell, einfach per 
Druckwelle? Da sitzen doch nicht 300 Leute mit Knopf im Ohr.

von Stefan M. (derwisch)


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Tomas schrieb:
> Wie muss man die 1.4W einordnen

Zuviel ist das nicht.
Reichen würden wahrscheinlich auch 100mW oder noch weniger, aber bei 
1,4W kann man den Empfänger auch in Alufolie einwickeln und hat 
immernoch einwandfreien Empfang.

von Soul E. (Gast)


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Tomas schrieb:

> Wie muss man die 1.4W einordnen, ausreichend oder zu zuviel auch wegen
> Reflexionen etc?

Bei professionellen Einsatz würde man im vom Sender abzudeckenden 
Bereich Feldstärkemessungen vornehmen. Für UKW Stereo-Empfang braucht 
man ca. 55 dBµV. Die Sendeleistung wird dann entsprechend justiert.

von oszi40 (Gast)


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Tomas schrieb:
> ja, bei 1.8ghz. Die Frage ist, weil die Empfänger nicht funktionieren.
> Der Sender kann also die Empfänger nicht zu"drücken"?

Das kannst Du ja ganz fix testen indem Du die Empfänger etwas bedämpst 
vom nassen Handuch bis Alufolie sind Dir keine Grenzen gesetzt. 
Wahrscheinlicher scheint mir aber eine falsche Betriebsart der Geräte 
wie AM/FM/digital? Ähnlich wie Schuko auf Gardena?

von Achim H. (anymouse)


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Ist mit

Tomas schrieb:
> ein UWK Sender

eigentlich ein normaler UKW-Sender im Frequenzbereich 88-108 MHz 
gemeint?

Welche Abmessungen hat denn der Raum? Die Wellenlänge liegt ja durchaus 
im Meter-Bereich, und bei gut reflektierenden Wänden/Deck/Boden könnten 
sich da stehende Wellen ausbreiten.

Vielleicht messt Ihr auch nur im Minimum.

von Paul B. (paul_baumann)


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Da sitzen ca. 17x17 Personen im Quadrat. Wenn man das Problem durch 
stille Post löst, kommt auch beim Letzten noch an, daß es Schokopudding 
zum Nachtisch gibt.
;-)
MfG Paul

von Tomas (Gast)


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Ja ist ein normaler UKW-Sender für den veranstaltungsbereich.
Ich schätze der Raum hat so um die 30x30m
An der Decke hängt noch ziemlich viel Lüftungsschlitze und damit Metall

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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und das Signal lässt sich nicht auch ohne Funk übertragen?
Nicht evtl einfach nur...

...akustisch?

von Carl D. (jcw2)


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Früher hat man in der Disco aunfach alle beschallt. Das läst sich ohne 
Meßgeräte leicht dosieren.
Ist das "alle hören den gleichen Sender via Ohrknopf die 
"gemeinsam"-Variante von "jeder hat seinen eigenen MP3-Player"?

von Tomas (Gast)


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Es geht um eine Übersetzung, die übertragen werden soll

von Paul B. (paul_baumann)


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Übersetzung geht bei stiller Post auch prima. Beispiel: Der Erste 
flüstert dem 2. in's Ohr: "Красная звезда". Beim 300. kommt an: "Krasse 
Schwester!"
;-)
MfG Paul

von Dirk J. (dirk-cebu)


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▶ J-A von der H. schrieb:
> Nicht evtl einfach nur...
> ...akustisch?

Vielleicht möchten ja nicht alle Teilnehmer "berieselt" werden, sondern 
etwas dösen.

von Bernadette (Gast)


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Ich habe mal mit 10mW auf 145MHz eine Entfernung von 30km (nicht 
m)überbrückt.

Sendeseitig einen Antennengewinn von ca. 10db, Empfangsseite war eine 
5/8 Lambda-Antenne.

Das sollte als Vergleich genügen.

von Carl D. (jcw2)


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Carl D. schrieb:
> Ist das ein Museum, in dem mehrsprachiger Text verteilt werden soll?

Hätte ich statt Museum Gedenkstätte schreiben müssen, um diesen Wurm 
schon vorhin auf den Tisch zu legen.

von ??? (Gast)


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Welche Frequenz? Geht das mit nem ANDEREN Empfänger (Funkscanner, Radio 
???)
ev. falsche Frequenz an Sender oder Empfänger, Empfänger hat Batterie 
falsch eingelegt, ...

von Bitwurschtler (Gast)


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Bernadette schrieb:
> Ich habe mal mit 10mW auf 145MHz eine Entfernung von 30km (nicht
> m)überbrückt.
>
> Sendeseitig einen Antennengewinn von ca. 10db, Empfangsseite war eine
> 5/8 Lambda-Antenne.
>
> Das sollte als Vergleich genügen.


ein Vergleichs wird erst wenn du eine Umrechnung von 5/8 Empfangsantenne 
im 2m band (Antenne  > 1m) auf sagen wir mal Büroklammerantenne 1 cm, 
vielleicht auch drahtschlaufe 20 cm mitlieferst. Ich glaube nicht das 
der TO seine Empfänger im Bunker mit 5/8 lamba Antennen ausrüsten will.

Vielleicht wäre eine magnetic Loop die bessere Wahl - der langestreckte 
Bunker entspricht wohl besser deren Charakteristik.

von Tomas (Gast)


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So, es funktioniert jetzt..ohne Antenne. Das kabel liegt jetzt einfach 
offen

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bitwurschtler schrieb:
> ein Vergleichs wird erst wenn du eine Umrechnung von 5/8 Empfangsantenne
> im 2m band (Antenne  > 1m) auf sagen wir mal Büroklammerantenne 1 cm,
> vielleicht auch drahtschlaufe 20 cm mitlieferst.

Insbesonderen Rückrechnung auf die miese Empfindlichkeit von WFM
im Vergleich zu (NB)FM.

Trotzdem sollten 100 mW locker reichen.  Die mal für Auto-Kinos
konzipierte Regelung, per Einzelzuteilung Frequenzen aus dem
VHF-Rundfunkband zugeteilt bekommen zu können, war auf 50 mW
limitiert, und damit dürfte ein viel größerer Bereich von der Idee
her überstrichen werden als ein einziger kleiner Raum.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bernd K. (prof7bit)


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Tomas schrieb:
> So, es funktioniert jetzt..ohne Antenne. Das kabel liegt jetzt einfach
> offen

Damit machst Du den Sender kaputt.

von Tomas (Gast)


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dachte ich auch...aber er wird wissen was er tut...

von Bunkerwart (Gast)


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>> So, es funktioniert jetzt..ohne Antenne. Das kabel liegt jetzt einfach
>> offen

> Damit machst Du den Sender kaputt.

> dachte ich auch...aber er wird wissen was er tut...

Sender für Profianwendungen sind heutzutage meist recht gut geschützt
gegen Kurzschluss des Ausgangs oder auch extreme Fehlanpassungen
(offener Ausgang).

Reine PA-Module besitzen dagegen oft noch keine entsprechenden Schutz-
schaltungen. Diese müssen vom Entwickler hinzugefügt werden.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,

Bernd K. schrieb:
> Damit machst Du den Sender kaputt.

Eher:
Damit könntest du deinen Sender kaputtmachen...

Kommt halt darauf an, ob das eine einfacht Aufgebaut Endstufe ist die 
zudem mit den ~2 Watt schon an der absoluten Kapazitätsgrenze gefahren 
wird,
oder ob es eine hochwertige Ausführung mit Leistungsabsenkung bei 
Fehlanpassung ist.

Auch wenn die Endstufentransistoren vom Konzept her wesentlich mehr 
Leistung bereitstellen kann werden die das Vertragen. Je weiter man sich 
im Normalbetrieb von den Grenzen der SOA entfernt bewegt, um so mehr 
Reserven für Fehler hat man.

Da wir das aus der Ferne aber nicht einmal ansatzweise beurteilen können 
und der TE offensichtlich auch nicht die nötige Fachkenntnis hat sollte 
man diesen Extremfall möglichst unterlassen wenn man nicht nachher ganz 
ohne Radio dastehen will und zur Krönung auch noch den Transmitter aus 
eigener Tasche ersetzen muss.

Die Sache ist einfach: Die Anlage wurde angeblich von einem Fachbetrieb 
installiert. Die Anlage funktioniert aber nicht. Bei deutlich 
verminderter Abstrahlung funktioniert diese aber.
Das zeigt das der Fachbetrieb nicht einmal ansatzweise ordentliche 
Arbeit geleistet hat. Also hat er nachzubessern. Der nicht vom Fach 
stammende  Kunde hat an der Anlage erst einmal nichts verloren...
Es is vermutlich mit einer Einfachen Neuparametrierung des Transmitters 
getan. Der Endbenutzer wird das aber nur in den seltensten Fällen selbst 
zuverlässig erledigen können.

Sollte es, warum auch immer, doch auf eine Selbsthilfe durch 
Abstrahlungsverschlechterung hinauslaufen, dann entweder durch ein 
eingeschleiftes Dämpfungsglied oder einen 50 Ohm Abschluss (DummyLoad).
Wenn gar nichts vernünftiges Aufzutreiben ist, dann gehen auch einfach 
100m-200m dünnes Antennkabel als Dämpfungsglied (Kann aufgerollt 
bleiben).
Zur Not sogar normales 75 Ohm TV Kabel, die Fehlanpassung 50 zu 75 Ohm 
ist bei diesen Leistungen üblicherweise noch im Rahmen. Und Verluste 
sind ja gerade erwünscht!

Gruß
Carsten

P.S.:
Auch Tipps wie das nutzen eines Blecheimers oder Alufolie um die 
Sendeantenne abzuschirmen sind kein deut besser als das Betreiben des 
Senders ohne Antenne.
Denn diese bewirken ja im Ergebnis auch nichts anderes als eine 
Abstrahlungsverschlechterung durch Reflektion. Dies im Nahfeld der 
Antenne hat direkte Rückwirkung auf die Impedanz der Antenne was 
ebenfalls für sehr schlechtes SWR sorgt.

Bei Empfangsantennen hingegen kann man das Bedenkenlos machen. Nur 
müsste man dies dann bei jeder einzelnen machen. Das ist für einen 
schnellen Test OK, aber für die Veranstaltung untauglich.

von Mike A. (Gast)


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Tomas schrieb:
> Nein, geplant ist Versorgung innerhalb des Raumes. 1.4W wurden
> zugelassen und von einer Firma aufgebaut. Mir kommt das nur sehr viel
> vor..

Solche Sendeleistung hält sich jeder Handynutzer direkt ans Hirn, ohne 
dass es anfängt zu kochen.

Findest du das unter dem Aspekt auch noch "sehr viel"?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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warum erklärt man eigentlich nicht gleich im ersten Post, was man 
vorhat, wozu das alles dienen soll, wie die Gegebenheiten sind etcpp?

von Tomas (Gast)


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Gelöst wurde das Problem mit einem Dämpfungsglied und einer ca 20cm 
langen Monopolantenne(oder wie man die auch nennen mag)
Gab keine Störgeräusche und die Qualität war einwandfrei

von Funker (Gast)


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Tomas schrieb:
> Gelöst wurde das Problem mit einem Dämpfungsglied und ...

Wofür erzeugt man denn die Sendeleistung, wenn man sie hinterm 
Antennenausgang gleich wieder tot macht. Das kann man einfacher haben.

Tomas schrieb:
> Dipol 0dB Gewinn

Was soll "0dB Gewinn" sein? Dezibel ist das Verhältnis zweier 
Leistungen. Da fehlt die Angabe der Bezugsgröße.

von Tomas (Gast)


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Wofür erzeugt man denn die Sendeleistung, wenn man sie hinterm
Antennenausgang gleich wieder tot macht

Weil der Sender vielleicht nicht weniger kann??

man man, hier sind ja wieder lauter Spezialisten am werke in diesem 
Thread

von Soul E. (Gast)


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Funker schrieb:

> Tomas schrieb:
>> Dipol 0dB Gewinn
>
> Was soll "0dB Gewinn" sein? Dezibel ist das Verhältnis zweier
> Leistungen. Da fehlt die Angabe der Bezugsgröße.

Ein Dipol hat den gleichen Gewinn wie ein Dipol. Daher beträgt der 
Antennengewinn eines Dipols 0 dB ;-)


Gelegentlich wird der Gewinn auch auf einen hypothetischen isotropen 
Kugelstrahler bezogen. Dann sind es iirc 3 dB.

von Bunkerwart (Gast)


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Funker schrieb:
> Dezibel ist das Verhältnis zweier Leistungen.

Dezibel steht für ein logarithmisches Verhältnismass. Man kann
damit auch andere elektrische und nichtelektrische Grössen
zueinander ins Verhältnis setzen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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soul e. schrieb:
> Ein Dipol hat den gleichen Gewinn wie ein Dipol. Daher beträgt der
> Antennengewinn eines Dipols 0 dB ;-)

Die man aber üblicherweise als dBd bezeichen würde.

> Gelegentlich wird der Gewinn auch auf einen hypothetischen isotropen
> Kugelstrahler bezogen.

Dann nennt man sie dBi.

Tomas schrieb:
> Weil der Sender vielleicht nicht weniger kann??

Dann sollte man das ändern, und die Leistung lieber gar nicht erst
erzeugen, statt sie zu verheizen.

von Wolfgang (Gast)


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soul e. schrieb:
> Ein Dipol hat den gleichen Gewinn wie ein Dipol. Daher beträgt der
> Antennengewinn eines Dipols 0 dB ;-)

Dann wird aber nicht dB sondern dBd angegeben. Und genau das zweite "d" 
ist die übliche Kennzeichnung für die Gewinnangabe gegenüber einem Dipol 
als Bezugsantenne.

Bunkerwart schrieb:
> Dezibel steht für ein logarithmisches Verhältnismass.

Ach nee, von linearem Verhältnis habe ich auch nichts gesagt ...

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jörg W. schrieb:
> Tomas schrieb:
>> Weil der Sender vielleicht nicht weniger kann??
>
> Dann sollte man das ändern, und die Leistung lieber gar nicht erst
> erzeugen, statt sie zu verheizen.

In der Theorie sicher...
Aber mal ehrlich anhand eines realen Beispiels:

Ich habe zwei Duplex Betriebsfunkgeräte deren TX Leistung zwischen 0,5 
und 15 W parametriert werden kann. Für eine Veranstaltung mit 3h Dauer 
brauche ich eine Linienverbindung als Zubringer für einen Umsetzer in 
100m Entfernung. Für die Linienverbindung wurden auf der Umsetzerseits 
aber nur 100mW EIRP Genehmigt (Gegenseite 2Watt). Da die Umsetzerausgabe 
selber auch noch einmal -deutlich- mehr abstrahlt und sich noch weitere 
Sender anderer Betreiber an dem Standort befinden, Frequenzmäßig recht 
nah dran.

Jetzt KÖNNTE ich natürlich sagen:

1.) Mein Funkgerät eignet sich nicht dafür, ich muss ein anderes Kaufen. 
Ist ein möglicher Weg, für eine temporäre Veranstaltung von 3h Dauer 
aber nicht wirklich Sinnvoll.

2. )Ich könnte das Gerät selbst modifizieren. Im Amateurfunk kein 
Problem, aber hier geht es um Betriebsfunk. Also schauen ob es da eine 
freigegebene Umrüstung gibt und nur wenn es diese Variante gibt ist das 
Überhaupt möglich. Dazu noch alle notwendigen Tests machen nach der 
Umrüstung.

Nach der Veranstaltung alles wieder umgekehrt...
Ist ein möglicher Weg, für eine temporäre Veranstaltung von 3h Dauer 
aber nicht wirklich Sinnvoll.

3.) Ich könnte die Planungen verwerfen. Statt der Linienverbindung via 
RF eine Vierdrahtleitung über stark befahrene Bundesstraße sowie 
Eisenbahntrasse und das Haus hoch legen.
IS möglich, aber wegen der Strassen- und vor allem der 
Eisenbahntrassenüberquenrung mit enormen Aufwand beim Bau und vor allem 
bei der Genehmigungseinholung verbunden. Für eine temporäre 
Veranstaltung von 3h Dauer aber nicht wirklich Sinnvoll

4.) ODer ich stelle den ganzen Krempel da hin, zücke mein 10dB 
Dämpfungsglied und schließe das zwischen Antennenausgang und Antenne. 
(Das auch Empfangsseitig gedämpft wird nehme ich wegen der 
Leistungsreserven an der Gegenseite für die paar zu überbrückenden Meter 
bewusst in Kauf)

Bist du WIRKLICH der Meinung das Variante vier eine andere als die
"Beste Wahl" ist?

Und was ist an der Situation so viel anders als an der Situation des TE 
der für einen Nachmittag einen Sender braucht.
Der Sender den er hat kann aber nur mit 1,4Watt Senden, was für die 
Kombination Örtlichkeit/Empfangsgeräte zu stark ist.

(Ob der Sender tatsächlich weniger könnte, er nur die Einstellungen 
mangels Servicezugang nicht verändern kann oder ob die 1,4Watt 
tatsächlich die Minimalleistung sind weil damit der Enstufenhybrid 
Eingangsseitig schon das geringstmögliche Signal bekommt sei mal 
dahingestellt,
-> kommt effektiv auf dasselbe heraus)

Was spricht da ernsthaft dagegen für die 3h einfach 1Watt LEistung in 
Wärme umzusetzen?

Es geht ja hier nicht um den Dauerbetrieb eines 100kW Kurwellensenders 
wo die verpulverte Energie sowohl aus Überlegungen der Alterung der 
hochbelasteten Endstufenhalbleiter/Röhren wie auch aus Gründen der 
Energiekosten und nicht zuletzt auch der unnötigen Umweltbelastung durch 
die Energieerzeugung wirklich ins Gewicht fällt.

Es geht hier um auf jeden Fall weniger als 1,5Watt/h die für wenige 
Stunden in Heizleistung umgesetzt werden. Jede Anfahrt eines Technikers 
zur Umparametierung würde sowohl Geldbeutel wie auch Umwelt um ein 
zigfaches Belasten. Von der NEuanschaffung einer Anlage ganz zu 
schweigen.

Also ganz ehrlich: Es sit zwar OK, das man darauf hinweist das es aus 
technischer Sicht nur die zweitschönste Lösung ist, Sich darüber zu 
muckieren das es in einem realen Einsatzfall (erfolgreich) so gelöst 
wurde ist schon etwas sehr "Weltfremd".

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten S. schrieb:
> TE der für einen Nachmittag einen Sender braucht

Klang nicht nach nur für einen Nachmittag.  Der wäre ansonsten wohl
inzwischen vorbei. ;-)

von oszi40 (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Vierdrahtleitung über stark befahrene Bundesstraße sowie
> Eisenbahntrasse und das Haus hoch legen.

Leitungen in der Nähe des Fahrdrahts sind aus technischer Sicht keine 
besonders gute Idee. Du sammelst Störungen ohne Ende ein.

von nasefuss (Gast)


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Funker schrieb:
> Was soll "0dB Gewinn" sein? Dezibel ist das Verhältnis zweier
> Leistungen. Da fehlt die Angabe der Bezugsgröße.

0dB sind 0dB, egal worauf man sie bezieht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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nasefuss schrieb:
> 0dB sind 0dB, egal worauf man sie bezieht.

Hat aber als „Gewinn“-Angabe ohne Bezugspunkt keinen Sinn.

von nasefuss (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> nasefuss schrieb:
>> 0dB sind 0dB, egal worauf man sie bezieht.
>
> Hat aber als „Gewinn“-Angabe ohne Bezugspunkt keinen Sinn.

Ach ja, stimmt. Damit habs ich auch kapiert. Sorry Funker, Jörg, ...

von Bernd K. (prof7bit)


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Jörg W. schrieb:
> nasefuss schrieb:
>> 0dB sind 0dB, egal worauf man sie bezieht.
>
> Hat aber als „Gewinn“-Angabe ohne Bezugspunkt keinen Sinn.

Wenn er schreibt (was er getan hat) Dipol mit 0dB Gewinn dann kann man 
sich mit etwas Phantasie durchaus denken was er meint.

von Marc H. (marchorby)


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Bernd K. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> nasefuss schrieb:
>>> 0dB sind 0dB, egal worauf man sie bezieht.
>>
>> Hat aber als „Gewinn“-Angabe ohne Bezugspunkt keinen Sinn.
>
> Wenn er schreibt (was er getan hat) Dipol mit 0dB Gewinn dann kann man
> sich mit etwas Phantasie durchaus denken was er meint.

Ein Dipol hat aber 2,15dBi Gewinn!

von Thomas S. (thommi)


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oszi40 schrieb:
> Das kannst Du ja ganz fix testen indem Du die Empfänger etwas bedämpst
> vom nassen Handuch bis Alufolie sind Dir keine Grenzen gesetzt.
> Wahrscheinlicher scheint mir aber eine falsche Betriebsart der Geräte
> wie AM/FM/digital? Ähnlich wie Schuko auf Gardena?

Geht auch, zwar nicht ganz Schuko, aber nicht ganz weit weg. Sorry für 
OT :-)
http://www.gardena.com/de/bewasserung/bewasserungssteuerung/bewasserungssteuerung-4040-modular/

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Marc H. schrieb:
> Ein Dipol hat aber 2,15dBi Gewinn!

Oder eben 0 dBd …

von Thomas S. (thommi)


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Normal sollte da ein FM-Modulator  mit ner kurzen angepassten Antenne 
ausreichen

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