Forum: Platinen Platinen: Machbarkeitsanalyse (zweilagig)


von Martin P. (horst_hobel)


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Hallo,

da ich mich gerne mit Elektronik beschäftige, aber noch nicht so viel 
Erfahrung habe, wäre es gut hier einige Erfahrungen von euch zu sammeln.
Konkret geht es um das Entwickeln von zweilagigen Platinen, welche noch 
zu Hause hergestellt werden können.

Aspekte wären z.B Hochfrequenz-Anwendungen: Welche Frequenzen gehen noch 
zu routen?

Welche ADC (bzgl. Abtastrate) können noch, z.B. an einen FPGA, 
angebunden werden? (200Msps? 500 Msps?)
Hier wäre z.B. der hohe Datenstrom und das Verwenden von LVDS ein 
begrenzendes Kriterium.

Sind z.B. noch Cortex-A Controller (bzw. allgemein gesagt) 
Microprozessoren noch verwendbar?

Welche Gehäusearten? (z.B. BGA eher weniger)

Ich denke, dass sich gerade Anfänger auf diesem Gebiet überschätzen, 
daher wäre eine kleine Sammlung hilfreich.
Damit keine Grundsatzdiskussion entsteht, wäre es hilfreich, sich 
schnell zu einigen, was möglich ist, da bestimmt wieder jemand kommt und 
sagt er könne es schneller, kleiner und besser herstellen.

: Gesperrt durch Moderator
von Georg (Gast)


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Martin P. schrieb:
> da bestimmt wieder jemand kommt und
> sagt er könne es schneller, kleiner und besser herstellen

Das siehst du völlig richtig, es gibt hier selbsternannte Gurus, die von 
sich behaupten, jede Leiterplatte auf Anhieb fehlerfrei und nicht mehr 
verbesserbar zu layouten. Dann gibt es Layouter wie mich, die offen 
zugeben, dass man bei komplexen Projekten erst nach der Fertigstellung 
sicher weiss, ob sie unter den gegebenen Randbedingungen wie Grösse, 
Lagenzahl usw. überhaupt realisierbar sind - aber diese Layouter werden 
von der ersten Art (den Gurus) als unfähig niedergeschrieen.

Ich glaube nicht dass du verwertbare Ergebnisse bekommst, höchstens eine 
Serie Selbst-Beweihräucherungen.

Georg

von Inkognito (Gast)


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Das kann man so einfach nicht beantworten, weil ja keiner deinen
Bildungsgrad kennt. Was technisch machbar ist ist eine Seite, was
man auch finanzieren kann, wieder eine ganz andere.

Martin P. schrieb:
> Aspekte wären z.B Hochfrequenz-Anwendungen: Welche Frequenzen gehen noch
> zu routen?

Klassisch bis etwa 200 Mhz. Höher kann man auch routen, aber dann
geht der Trend in Richtung High Speed Design und Microstrips.
Normales Platinenmaterial kann man dann irgendwann vergessen.
Da muss dann was Spezielleres her.

> Welche ADC (bzgl. Abtastrate) können noch, z.B. an einen FPGA,
> angebunden werden? (200Msps? 500 Msps?)

Was soll denn Msps darstellen? Ich kenne nur Mb/s und Megaflops..
Mit dem entsprechenden Know-How kann man das auch im Gb/s noch
in den Griff bekommen. Alles eine Frage der Kenntnisse, aber dafür
sollte man schon studiert haben. Du willst dir doch wohl kein
Digital-Oszilloskop bauen?

> Hier wäre z.B. der hohe Datenstrom und das Verwenden von LVDS ein
> begrenzendes Kriterium.

Mit Kürzeln zu argumentieren würde ich mir als Anfänger abgewöhnen,
bis du weißt und vermitteln kannst, was du meinst.

> Sind z.B. noch Cortex-A Controller (bzw. allgemein gesagt)
> Microprozessoren noch verwendbar?

Kommt auf die Anwendung an.

> Welche Gehäusearten? (z.B. BGA eher weniger)

Da macht man sich drüber Gedanken, wenn die Schaltung im Labor
funktioniert. Bei so hoch trabenden Plänen hat ein Homelabor
irgendwann seine Grenzen. Für BGA braucht man schon ein etwas
anspruchsvolleres Equipment wenn es ums Löten geht.

von Dr. Sommer (Gast)


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Inkognito schrieb:
> Was soll denn Msps darstellen?
Mega Samples pro Sekunde. 500 Msps => Der ADC macht 500 Millionen 
Konvertierungen pro Sekunde.

Inkognito schrieb:
> Mit Kürzeln zu argumentieren würde ich mir als Anfänger abgewöhnen
Du scheinst ja auch ein ziemlicher Anfänger zu sein, dass du Msps und 
LVDS nicht kennst... An LVDS kann man nun wirklich nichts falsch 
verstehen.

von Inkognito (Gast)


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Dr. Sommer schrieb:
> Du scheinst ja auch ein ziemlicher Anfänger zu sein, dass du Msps und
> LVDS nicht kennst...

Eigentlich nicht, ist nur schon lange her, dass ich mich damit
beschäftigt habe.

von Martin P. (horst_hobel)


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Vielen Dank, das du das schonmal erklärt hast.
LVDS: Low-Voltage-Differential-Signaling, wenn ich mich recht erinnere.

Es war wohl ein Fehler diesen Thread zu öffnen.
Ich habe bewusst die Begriffe "zweilagig" und "zu Hause" gewählt, um das 
ganze einzugrenzen.

Ich habe bereits 124 pin LQFP mit 0.5mm Pinabstand zu hause verarbeitet, 
mit den handelsüblichen Mitteln. BGA halt ich aber nicht für machbar, 
ausser es ist so ein Winzling mit 10 Kontakten. Und damit halte ich z.B. 
auch Cortex-A oder einige bestimmte FPGA nicht für verwendbar.


>Das kann man so einfach nicht beantworten, weil ja keiner deinen
>Bildungsgrad kennt. Was technisch machbar ist ist eine Seite, was
>man auch finanzieren kann, wieder eine ganz andere.

Genau das will ich eigentlich nicht! Das dies hier zu personenbezogen 
wird.
Angenommen ein Bastler träumt von einem Eigenbau-SDR ( Software Defined 
Radio), oder er möchte ein eigenes Dev-Board für seinen Controller 
erstellen und bildet sich ein, SDRAM verwenden zu können, da wäre doch 
eine kleine Sammlung nicht schlecht, um abschätzen zu können, ob das 
überhaupt was wird.

Bei Verwendung von "Normalen" Lötstationen, Heissluft-, Infrarot- und 
normalen Leiterplattenmaterial etc. würde ich z.B. sagen: BGA nein, 
Frequenzen bis 200 MHz, CMOS-Pegellevel schon aber LVDS bei 200 MHz eher 
nicht....wahrscheinlich irre ich mich, daher auch der Gedanke eines 
Sammelthreads

von W.S. (Gast)


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Martin P. schrieb:
> Konkret geht es um das Entwickeln von zweilagigen Platinen, welche noch
> zu Hause hergestellt werden können.

Na, da spannst du den Bogen in deinem Eröffnungspost aber weit.

Also, meine Erfahrungen: Für relativ einfaches Zeugs geht das 
Selberätzen daheim noch gut - ich sag mal für kleinste Breiten ab 0.4 mm 
und Augen aller Art ab 1.8 mm. Das Problem sind die 
Durchkontaktierungen. Früher gab's so eine Art Lötnägel zum Abbrechen 
dafür, ist mW aber ausgestorben - und mit Drahtstückchen ist das Ganze 
ein elendes Geschäft.

Da lohnt es sich durchaus, die LP so zu designen, daß man sie 
kommerziell fertigen lassen kann. Das bedeutet: SMD, kleine Gehäuse, 
aber keine BGA, auch lieber keine QFN (geht zwar, aber nervig)

W.S.

von Richard B. (r71)


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8/8 mit 12/12 VIAs. Darunter geht IMHO zu hause ohne Film nichts mehr.

: Bearbeitet durch User
von someone (Gast)


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Der begrenzende Faktor für die Herstellung zuhause sind 
Durchkontaktierungen und Layoutzeit. Wenn das Layouten mehrere Wochen 
dauert, dann kann man das auch professionell fertigen lassen. 
Zuhause-herstellen-Layouts sind, gerade was die Masseführung und das 
Abblocken angeht, oftmals problematisch. Jedes Via muss gebohrt werden 
und mit Draht oder Niete durchkontaktiert. Vias unter Gehäusen gehen 
kaum, außerdem müssen die sehr groß sein. Via stitching kann man 
eigentlich aufgrund des enormen Arbeitsaufwands vergessen. Heißluft wird 
ohne Lötstop sehr lästig.

Realistisch würde ich sagen, dass man zuhause zuverlässig 10 MHz analog 
und 50 MHz digital hinkriegt. Mehr geht sicher auch, aber dafür muss man 
sich auskennen und auch die Bauteile werden schlechter erhältlich. 
Natürlich gibt's auch Leute, die einen Finepitch-DRAM mit Fädeldraht 
verdrahten, aber bis man damit fertig ist, sind die Platinen aus China 
auch schon eingetroffen, und kostengünstiger als der Fädeldraht sind die 
vermutlich auch.

von Flo (Gast)


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Problematisch ist bei Highspeed die Leiterbahnimpedanz 
(Wellenwiderstand).
Bei zweilagigen Designs werden die entsprechenden Leiterbahnen unnötig 
breit außer man macht den Kern extrem dünn. Das führt aber zu 
mechanischen Ptoblemen.
Eine 50R Leiterbahn liegt bei 1,6mm Platinendicke bei mehr als 2mm 
Breite. Da geht einfach zuviel Platz flöten und an irgendwelche 
Bausteine lässt sich das nur schlecht anbinden.

von Gottlieb Samson (Gast)


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Martin P. schrieb:
> Welche ADC (bzgl. Abtastrate) können noch, z.B. an einen FPGA,
> angebunden werden? (200Msps? 500 Msps?)
> Hier wäre z.B. der hohe Datenstrom und das Verwenden von LVDS ein
> begrenzendes Kriterium.

Nicht nur das, hinsichtlich EMV (Störabstrahlung) macht man sich das 
Leben mit vielen GND-Planes in einem Mehrlagenaufbau viel leichter als 
bei einer zweilagigen.
BGA's am zweilagenboard zu entflechten ist auch nicht unbedingt ein 
zuckerlecken.

von 6a66 (Gast)


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Martin P. schrieb:
> Sind z.B. noch Cortex-A Controller (bzw. allgemein gesagt)
> Microprozessoren noch verwendbar?

> Welche Gehäusearten? (z.B. BGA eher weniger)

Hallo Martin,

Cortex-A heisst BGA - oder kennst Du welche im TQFP?
BGA heisst etwa Ball-Land 0,2mm Durchmesser und Via 0,2mm Durchmesseer 
mit Bohrung 0,1mm - kannst Du das zuhause zweilagig fabrizieren?

Mikroporozessor heisst SO6 (Atmel Tiny irgendwas) bis eben Cortex-A im 
BGA - sehr weit gespannt. Ohne einen besseren Durchblick WAS DU machen 
möchtest ist da nur allgemein zu raten:

TQFP Pitch 0,5mm müsste im Selbstätzen gerade noch machbar sein, die 
größten Packages dia da zweilagig sinnvoll zu routen sind dürften die 
208er sein (wenn man massig Pins nicht anschließt). Zu den EMV- und 
Stromversorgungsprobmelatiken siehe oben. Damit ergibt sioch schon mal 
die Prozessorklassenbeschränkung nach oben.

Allgemein würde ich heute darauf verzichten PCBs selbst herzustellen da 
die PCB-Hersteller in Asien das günstig und gut machen, weit besser als 
Du es mit viel Mühe hinbringst - mit Lötstop und HAL (und auch ENIG 
wenns denn industriell zu bestücken ist). Und das ist für das was Du 
nach oben hin träumst das MINIMUM was Du benötigts.

rgds

von Gottlieb Samson (Gast)


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Martin P. schrieb:
> Angenommen ein Bastler träumt von einem Eigenbau-SDR ( Software Defined
> Radio), oder er möchte ein eigenes Dev-Board für seinen Controller
> erstellen und bildet sich ein, SDRAM verwenden zu können, da wäre doch
> eine kleine Sammlung nicht schlecht, um abschätzen zu können, ob das
> überhaupt was wird

Versuch mal google bildersuche nach "elektor" und "sdr"
https://www.google.de/search?q=elektor+sdr&client=firefox-b&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiz-KyXvL3NAhWqO5oKHXleBzkQ_AUICCgB&biw=1366&bih=674

und schau dir die fundstücke an. oder statt "elektor" "DIY" oder 
"eigenbau" oder "bastel" oder "homebrew"

Damit sollte schnell klar werden was bastelmäßig so geht.

Bei SDRAM schau dir mal die verfügbaren Packages und die Layout 
recommondations der hersteller an. dann sollte schnell klar werden ob 
das noch am Küchentisch gebaut werden kann.

von 6a66 (Gast)


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Gottlieb Samson schrieb:
> oder er möchte ein eigenes Dev-Board für seinen Controller
>> erstellen und bildet sich ein, SDRAM verwenden zu können,

Einbildung ist auch eine Bildung.
Prinzipiell noch mit TSSOP machbar wenn Du GUT layouten kannst und der 
Bus nicht mit voller Geschwindigkeit läuft. Das macht man aber nicht mit

Martin P. schrieb:
> aber noch nicht so viel Erfahrung habe

rgds

von Falk B. (falk)


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@ 6a66 (Gast)

>Bus nicht mit voller Geschwindigkeit läuft. Das macht man aber nicht mit

>Martin P. schrieb:
>> aber noch nicht so viel Erfahrung habe

Sachkenntnis kann jede lebhafte Diskussion nur behindern! ;-)

Einer der zahllosen Träumer-Threads. Dream on . . .

von MiWi (Gast)


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Martin P. schrieb:
> Hallo,
>
> da ich mich gerne mit Elektronik beschäftige, aber noch nicht so viel
> Erfahrung habe, wäre es gut hier einige Erfahrungen von euch zu sammeln.

Erfahrung sammelt man nur dadurch, daß man sie selber macht. Sowohl mit 
Fehlern als auch mit Erfolgen.

Denn davor kommt - gerade in dem Bereich der Elektronik und hier im 
Forum tagtäglich aufs neue dokumentiert - sehr schnell erst einmal die 
grandiose Selbstüberschätzung, die dann erst zur Erfahrung führt.

Nur wenige schaffen es durch die Ignoranz dessen, was lt. Forum machbar 
ist was wirklich neues und brauchbares zu entwickeln.

> Ich denke, dass sich gerade Anfänger auf diesem Gebiet überschätzen,
> daher wäre eine kleine Sammlung hilfreich.

Dann fang einmal mit dem veröffentlichen Deiner bisher gemachten Fehler 
und der daraus gewonnenen Erfahrung an. .... gutes Vorbild und so...

> Damit keine Grundsatzdiskussion entsteht, wäre es hilfreich, sich
> schnell zu einigen, was möglich ist, da bestimmt wieder jemand kommt und
> sagt er könne es schneller, kleiner und besser herstellen.

Wieso sollte ich - oder irgendwer anderer - mich mit irgendwem hier im 
Forum auf das kleinste gemeinsame "das geht auch noch 2seitig" einigen? 
Oder überhaupt auf irgendwas einigen? Was ich kann das kann ich und wenn 
ich was nicht kann frage ich. Aber "einigen" auf irgendwas... wozu?




MiWi

von 6a66 (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Dream on . . .

An mich gerichtet? Warum das?

von Richard B. (r71)


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Gemeint war der Martin...

von Martin P. (horst_hobel)


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Ich zitier mich mal selbst ( jaja mega doof, ich weiß):

>Genau das will ich eigentlich nicht! Das dies hier zu personenbezogen
>wird.
>Angenommen ein Bastler träumt....

Damit sollte eigentlich klar sein, dass ich weder SDRAM anbinden möchte, 
noch sonstige Experimente vorhabe, sondern dass dies Beispiele waren.

Ihr mögt Erfahrung haben, aber lesen könnt ihr nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Martin P. schrieb:
> Ihr mögt Erfahrung haben, aber lesen könnt ihr nicht.

Dafür erscheint dein kompletter Thread als Trollerei: zuerst schmeißt
du ein paar provokative Dinge in den Raum, dann behauptest du, was
du alles schon getan hast, nach ein paar Antworten wirst du pampig.

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