Wie schon in Beitrag "Dimmer von Stehlampe defekt" aufgeführt, hat es mir vor einiger Zeit durch eine statische Entladung den Dimmer einer Stehlampe zerstört. Das will ich für das nächste Mal verhindern bzw. den Schaden minimieren. Es ist ein Modell einer deutschen Firma (wer das tatsächlich zusammengeschraubt hat, ist eine andere Sache). Rekonstruierte Ursache: Ich liege auf dem Sofa mit Kunstfaserbezug und -decke. Dann will ich die Lampe mit dem Taster am Gerät ausschalten. Da springt ein Funke über, der zum Durchbrennen/Auslösen führt von: Feinsicherung im Lampenfuß, Sicherungsautomat, Leiterbahn auf der Platine im Dimmer. Die Lampe hat ein Metallgehäuse/-gestell. Ob das geerdet ist oder SKII-isoliert, weiß ich nicht. Da die Lampe derzeit beim Verkäufer zur Reparatur ist, kann ich es auch nicht so schnell nachmessen. Der Taster hat, meine ich, eine Kunststoffkappe. Ich vermute, dass die Entladung in den Steuerungstaster sprang und durch die Anschlüsse in das Dimmermodul gelangte. Dort dürfte eine Lichtbogen entstanden sein, der irgendwie zum Kurzschluss von L und N führte. Wie gesagt, ich möchte so drastische Auswirkungen beim nächsten Mal verhindern. Sofa austauschen ist erstmal keine Lösung für dieses Forum. Ich stelle mir vor, die beiden Anschlüsse zum Taster über ein "Schutzgerät" jeweils mit PE oder dem elektrisch näheren Anschluss (L/N je nach Steckdosenpolung) verbinden. Das bedeutet aber auch, dass dieses "Schutzgerät" die hohe Spannung einer elektrostatischen Entladung möglichst widerstandsarm ableiten kann, die normale 230V~ Betriebsspannung aber trennt, und zwar auch nach der Entladung. Als "Schutzgerät" hätte ich mir jetzt einen Varistor mit genügend hoher Schwellenspannung (400V~) vorgestellt. Bei einem Gasableiter habe ich die Befürchtung, dass nach der Entladung der Lichtbogen stehen bleibt und wieder zum Kurzschluss führt. Was wäre man hier als elekrische/elektronische Masßnahme zu empfehlen?
Achim H. schrieb: > Als "Schutzgerät" hätte ich mir jetzt einen Varistor mit genügend hoher > Schwellenspannung (400V~) vorgestellt. Bei einem Gasableiter habe ich > die Befürchtung, dass nach der Entladung der Lichtbogen stehen bleibt > und wieder zum Kurzschluss führt. Du musst ja starke elektrische Kräfte haben! Achim H. schrieb: > Ich vermute, dass die Entladung in den Steuerungstaster sprang und durch > die Anschlüsse in das Dimmermodul gelangte. Dort dürfte eine Lichtbogen > entstanden sein, der irgendwie zum Kurzschluss von L und N führte. Na sehr mysteriös, aber eine statische Aufladung, auch wenn sie mehrere tausend Volt hat, die führt mit Sicherheit nicht zu einem Lichtbogen in deinem Dimmer... Und ein Dimmer ist meist ein Triac in Serie zur Lampe, also auch wieder unvorstellbar, dass damit der LS fliegt...
Mani W. schrieb: > Na sehr mysteriös, aber eine statische Aufladung, auch wenn sie mehrere > tausend Volt hat, die führt mit Sicherheit nicht zu einem Lichtbogen in > deinem Dimmer... Lies mal nach wie die HF Zündung beim WIG funktioniert, das klappt bestimmt auch auf ner Platine.
Das bischen Elektrostatik bringt niemals die Sicherung. Das war Zufall. Die Sicherung kommt bei Defekt im Leuchtmittel oder bei defekter Isolation. Da müßte man sich schon bei der Konstruktion sehr viel Mühe geben, daß man die 230V-Leitungen unter Mißachtung jeglicher Regeln so nahe aneinander bringt, daß Ionisierung der Luft zum Überschlag führt.
Achim H. schrieb: > Wie gesagt, ich möchte so drastische Auswirkungen beim nächsten Mal > verhindern. Sofa austauschen ist erstmal keine Lösung für dieses Forum. Evtl. Metallbügel zur statischen Entladung über diese Taster machen? Wenn MOSFETs am Eingang waren, könnten die schon etwas krank werden. Fehlersuche wäre eigentlich ganz einfach wenn man Triac-Gate von Ansteuerung trennt, müßte bei gesunden Triac das Licht ausbleiben. Oft ist aber der Triac kaputt wegen Stromstoß von durchgebrannter Halogenlampe. Nochmals zur Erinnerung bei Triac-Tausch prüfen ob neuer Typ isolierte oder nicht isolierte Kühlfahne hat. Strom kennt keine Freunde!!!
Peter D. schrieb: > Das bischen Elektrostatik bringt niemals die Sicherung. Das war Zufall. Hm, dass im gleichen Moment (nämlich Berühren des Tasters der Stehlampe" gleichzeitig: - der Sicherungsautomat auslöste, - danach die Feinsicherung der Lampe durchgebrannt war, und - eine Leiterbahn auf der Platine durchgebrannt / teilweise verdampft war und zwar unabhängig voneinander, halte ich für extrem unwahrscheinlich. Wesentlich wahrscheinlicher sehe ich folgenden Hergang oder etwas ähnliches: 1. Funkenentladung wegen der statischen Elektrizität 2. Durch die Entladung sinkt die Luftisolation irgendwo zwischen L und N 3. Es gibt eine Funkenentladung zwischen irwendwo L und N, die sich aufgrund der "Stromllieferfähigkeit" des Netzes zu einem Lichtbogen entwickelt. 4. Leiterbahn fängt an zu verdampfen, die Feinsicherung brennt durch und der Sicherungsautomat löst aus.
Achim H. schrieb: > Hm, dass im gleichen Moment (nämlich Berühren des Tasters der Stehlampe" > gleichzeitig... Der Mechanismus ist anders: Beim Einschalten der Lampe ist diese durchgebrannt. Dabei ist ein sog. stehender Lichtbogen entstanden. Die folgenden Ereignisse sind Folgeerscheinungen dieses Lichtbogens.
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Harald W. schrieb: > Beim Einschalten der Lampe ist diese durchgebrannt. Nee, die Lampe war an und sollte ausgeschaltet werden. Nachtrag: Dass es sich um eine Halogenlampe mit einem R7s-Stab (oder so) handelt, scheint mir für das Problem unbedeutend.
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Achim H. schrieb: > Nee, die Lampe war an und sollte ausgeschaltet werden. Dann hat Deine Berührung rein mechanisch bedingt den heißen Glühfaden brechen lassen. Der weitere Ablauf dann ebenso wie schon geschrieben: Harald W. schrieb: > Dabei ist ein > sog. stehender Lichtbogen entstanden. Die folgenden Ereignisse > sind Folgeerscheinungen dieses Lichtbogens. Das Halogenstäbe im Glühmodus extrem empfindlich auf Erschütterung sind sollte hinreichend bekannt sein. Statische Entladung kann man also genau so ausschließen wie die ungewollte Einspeisung von freier Energie. Logische Denkweisen sind hier jedenfalls zielführender als die Esotherikschiene.
Achim H. schrieb: > 4. Leiterbahn fängt an zu verdampfen, die Feinsicherung brennt durch und > der Sicherungsautomat löst aus. Jetzt verrate uns doch bitte mal konkret, ob dieser Halogenstab noch leuchtet: J/N!
oszi40 schrieb: > Jetzt verrate uns doch bitte mal konkret, > ob dieser Halogenstab noch leuchtet: J/N! Im Gegensatz zu manchen anderen habe ich einen Job, und kann da nicht so einfach mal nach Hause, um etwas die Funktionsfähigkeit eines Halogenstabs nachmessen; erschwert wird das ganze noch dadurch, dass die Lampe derzeit noch in der Reparatur ist (Warten auf das Urlaubsende des Elektrikers), und ich nachher den Stab erstmal nur mittels Multimeter auf Durchgang testen kann.
Achim H. schrieb: > (Warten auf das Urlaubsende des Elektrikers), > und ich nachher den Stab erstmal nur mittels Multimeter > auf Durchgang testen kann Wahrscheinlich hat Dein Elektriker den Halogenstab dann ausgetauscht. Gut daß, das zugehörige Sofa nicht mit weg ist zur Fehlersuche:-)
Für die Elektriker-Rechnung hättest du dir da drei LED-Lampen kaufen können. Besser wäre es gewesen, du hättest den Dimmer überbrückt und einen ext. preiswert gekauft.
Höhöhö, beim kurzen Überfliegen der Threads habe ich eben zweimal hingucken müssen, um den Titel richtig zu entziffern - beim ersten Versuch habe ich "Schlampendimmer" gelesen :-) Was das wohl für ein Apparat wäre ...?
Herr Fielmann schrieb: > Was das wohl für ein Apparat wäre ...? Natürlich ein Apparat mit Stellfunktion...
Achim H. schrieb: > Hm, dass im gleichen Moment (nämlich Berühren des Tasters der Stehlampe" > gleichzeitig: > - der Sicherungsautomat auslöste, > - danach die Feinsicherung der Lampe durchgebrannt war, und > - eine Leiterbahn auf der Platine durchgebrannt / teilweise verdampft > war Deine Beschribung passt eher zu "loses Bauteil", welches durch die Erschütterung bei Berührung bewegt wurde und einen satten Kurzschluss verursacht hat. Sei froh, dass es ein satter Kurzer war. Bei leichtem Schluss könnte das Teil womöglich in Flammen aufgehen...
oszi40 schrieb: > Wahrscheinlich hat Dein Elektriker den Halogenstab dann ausgetauscht. Nö, den hatte ich als erstes im Verdacht, und daher Ersatz besorgt und ausgetauscht. Deswegen liegt der auch vom Unfall hier noch herum. Gerade gemessen, hat um die 60 Ω -- kann ich demnächst auch mal richtig an 230V testen; ich vermuten, dass der normal leuchtet. Defekt des Halogenstabs ist als Ursache etwas unwahrscheinlicher geworden. michael_ schrieb: > Für die Elektriker-Rechnung hättest du dir da drei LED-Lampen kaufen > können. Gegenargument: Gewährleistung bei einer nicht ganz ein Jahr alten Lampe.
Achim H. schrieb: > Die Lampe hat ein Metallgehäuse/-gestell. Ob das geerdet ist oder > SKII-isoliert, weiß ich nicht. Das sollte richtig geerdet sein. SKII wäre bei einem Halogenbrennstab zumindest fahrlässig - der Kontrukteur der Lampe muss damit rechnen, das der Stab detoniert (bzw. sich in Glassplitter umwandelt) und dabei die Wendel den Reflektor berührt. Eine geerdete Lampe löst dann die Sicherung bzw. den FI aus.
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Achim H. schrieb: > Gerade gemessen, hat um die 60 Ω -- kann ich demnächst auch mal richtig > an 230V testen; ich vermuten, dass der normal leuchtet. Defekt des > Halogenstabs ist als Ursache etwas unwahrscheinlicher geworden. Jupp, gerade getestet: Er leuchtet noch! Defekt des Halogenstabs würde ich als Ursache damit ausschließen.
Achim H. schrieb: > Jupp, gerade getestet: Er leuchtet noch! > Defekt des Halogenstabs würde ich als Ursache damit ausschließen. Dann bleibt eigentlich nur ein zeitweiser Kurzschluss aufgrund eines Isolations-/ Montagefehlers innerhalb der Lampe übrig.
Das ist ein Garantiefall. Eine statische Entladung darf den Dimmer nicht beschädigen. Das ist sogar nachzuweisen, beim EMV-Test. Da wäre z.B. die Luftentladung beim ESD zu testen, was genau das ist, was du gemacht hast. Dabei verwendet man eine ESD-Prüfpistole und entlädt da Funken in das Gerät, mit z.B. 8kV. Das soll diesen Fall nachstellen. Das CE-Pickerl sagt aus, dass dieser Test durchgeführt und bestanden wurde. Bestanden heißt hier fast immer: Darf nicht kaputtgehen. Was genau, müsste man in der Produktnorm nachlesen. Ich würde da den Hersteller kontaktieren, und versuchen, da Ersatz zu bekommen. Das ist aus meiner Sicht ein Mangel am Produkt. Die zugesicherte Eigenschaft CE-konform stimmt nicht -> Garantiefall.
So, die Lampe ist von der Reparatur zurück. Hier ein Bild von der defekten Dimmer-Platine. Zur Erklärung: Die rot-orangenen Lötpunkte sind L, die blau-grünen N (oder umgekehrt). Zwischen den orangenen Lötpunkten messe ich keinen Kontakt; da dürfte die Leiterbahn verdampft sein. Die blauen Punkte sind direkt mit dem Netzkabel verbunden, die grünen über eine 1A-Feinsicherung (5mmx20mm, ist links unten). Die beiden mit einem lila Punkt markierten Stellen sind übrigens die Zuleitungen zum Taster. Meines Erachtens ist zwischen den beiden Lötpunkten bei 1 und 2 der Kurzschluss entstanden. Mein nächstes Experiment wäre, die durchgebrannte Leiterbahn man durch einen Draht zu ersetzen, und zu prüfen, ob einige der Bauteile einen Schaden genommen haben. Weiterhin habe ich festgestellt, dass die Lampe über den Schutzleiter geerdet ist, aber das Metall des Gehäuses ist wohl lackiert, was den direkten Kontakt verhindert. Das Innere der Kopfes, wo sich der Halogenstab befindet, ist allerdings recht blank und leitend, und mit dem Schutzleiter verbunden.
Achim H. schrieb: > Zwischen den orangenen Lötpunkten messe ich keinen > Kontakt; da dürfte die Leiterbahn verdampft sein. "Dürfte" ist gut... Achim H. schrieb: > Mein nächstes Experiment wäre, die > durchgebrannte Leiterbahn man durch einen Draht zu ersetzen, und zu > prüfen, ob einige der Bauteile einen Schaden genommen haben. WEIL die Bauteile einen Schaden genommen haben, sind die Leiterzüge weggebrannt. Der Defekt der Bauelemente hat den hohen Stromfluß doch erst ermöglicht. Fotografiere die Platine mal von der Bestückungsseite, damit man sieht, ob es der Triac ist, der da an der Leiterbahn an Punkt 2 sitzt. MfG Paul
Paul B. schrieb: > Fotografiere die Platine mal von der Bestückungsseite, War im anderen Beitrag: https://www.mikrocontroller.net/attachment/43467/SDC11290_1.JPG Daß aber gleich 3 Leiterbahnen verdampfen, habe ich bisher auch noch nicht gesehen. Der Kurzschluß muß hinter 2 liegen, vermutlich hat der Taster Schluß zum Gehäuse gehabt. Die blauen Leitungen gehen wohl zum Taster, vielleicht wurde eine davon eingeklemmt.
Peter D. schrieb: > Der Kurzschluß muß hinter 2 liegen, vermutlich hat der Taster Schluß zum > Gehäuse gehabt. Da stimme ich zu. MfG Paul
> Die blauen Leitungen gehen wohl zum Taster, Die Vermutung ist richtig. Peter D. schrieb: > Daß aber gleich 3 Leiterbahnen verdampfen, habe ich bisher auch noch > nicht gesehen. Eigentlich ist es EINE Leiterbahn, die an drei Stellen durchgebrannt ist. > Der Kurzschluß muß hinter 2 liegen, vermutlich hat der Taster Schluß zum > Gehäuse gehabt. Die blauen Leitungen gehen wohl zum Taster, vielleicht > wurde eine davon eingeklemmt. Bei einer Kontaktstelle hätte es einen Strompfad vom Steckdosen-L zu PE geben müssen. Dann wäre ENTWEDER die Sicherung ODER die Leiterbahn durchgebrannt. Es kann nur beides durchbrennen bei einem Kuzschluss von L zu N. Falls die Tasterzuleitung ein Problem darstellt, hätte es schon zwei Klemmstellen geben müssen. Allerdings frage ich mich, warum das so plötzlich aufgetreten ist, und seitdem nicht mehr.
Dass ein Stromkreis bei Kurzschluss gleich an mehreren Stellen unterbrochen wird ist keine Seltenheit. Ich habe es mal geschafft durch versehentliches Anklemmen einer Diode an einen kleinen Regeltrafo: 1. die (Glas-)Diode in Splitter zu zerlegen 2. die Wicklung des Trafos am Schleifer zu verdampfen 3. die 1A Gerätesicherung zu zerblasen und 4. den B16 LSS rauszuwerfen.
Was ist das denn da rechts von Punkt zwei? Es sieht ein wenig aus wie ein Blob Lötzinn...
* Ich meine das zwischen den Leiterbahnen
Achim H. schrieb: > Allerdings frage ich mich, warum das so plötzlich aufgetreten ist, und > seitdem nicht mehr. Loses Bauteil wie Mutter?
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