Hallo, in einem Flyback ist ein vergossener Übertrager verbaut. 3 Wicklungen (Lpri, Lsek und Lhilf) Kern EF25, AL = 150nH. Ein Gerät ist ausgefallen vom Kunden zurück gekommen. Es stellte sich heraus, dass die Induktivtät der 3 Wicklungen nahezu komplett verloren gegangen ist. Ich habe einen intakten Wandler messtechnisch mit dem kaputten verglichen. Der Wicklungswiderstand war bei jeweils beiden gleich d.h. die Anzahl der Windungen (jeder Wicklung) war korrekt. Ein Wicklungsschluß war auch nicht festzustellen(Wicklungen gegeneinander vermessen). Die Induktivität war aber extreme gesunken. (Lpri soll 130µH Lpri ist 2µH). Nun gilt: L = N²*Al = µ*A/l*N² (aus Trilogie der Induktivitäten Gl. 1.14) wenn sich N nicht geändert hat, muss sich der Al Wert geändert haben. Dieser setzt sich aus dem geometrischen und den Materialgegebenheiten zusammen. Die Geometrie des Kerns ist ja fest. Ein Luftspalt ist vorhanden, sodas eine weiterer Haarriss zum Beispiel keine große Rolle spielen sollte. (Haarriss aufgrund von mechanischen Spannungen -> unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten von Kern und Verguss) deshalb denke ich, dass sich µ geändert hat. Nur was könnte dazu führen, dass sich µ stark (um das 65-fache verkleinert) ändert? Hatte jemand schonmal einen solchen Effekt und kann mir einen Tipp geben wo ich dazu etwas finde oder was da passiert? Habe im Netz dazu bisher nichts gefunde. Gruß Peer
Windungsschluss infolge Stromüberlastung, nur so als Idee. mfG
Miss doch mal die Güte. Wenn die sich auch massiv verschlechtert hat könnte tatsächlich ein Windungsschluss vorliegen.
Da kannst Du von einem Windungsschluss ausgehen. Den findest Du mit dem Ohmmeter fast nie, denn es genügt, wenn zwei benachbarte Windungen Schluss haben.
voltwide schrieb: > Da kannst Du von einem Windungsschluss ausgehen. Den findest Du mit dem > Ohmmeter fast nie, denn es genügt, wenn zwei benachbarte Windungen > Schluss haben. Ich habe den Widerstand mit meiner Messbrücke gemessen. Kleinste einstellbare Frequenz sind 20Hz. Damit klappt das eigentlich ganz gut. Könnte eine Messreihe starten. 10 Stück die in Ordnung sind und den defekten. Werde ich mal machen.
restmuell schrieb: > Windungsschluss infolge Stromüberlastung, nur so als Idee. Wenn das Gerät sonst in Ordnung ist, ist eine Zerstörung der Isolation durch Glimmentladung wahrscheinlicher. Insbesondere wenn eine Hochspannungswicklung vorhanden ist. Das kann man auch durch Vergiessen nicht sicher verhindern, weil dabei oft kleine Luftblasen verbleiben.
Peer schrieb: > Nur was könnte dazu führen, dass sich µ stark (um das 65-fache > verkleinert) ändert? Kern überhitzt.
Gugscht schrieb: > Peer schrieb: >> Nur was könnte dazu führen, dass sich µ stark (um das 65-fache >> verkleinert) ändert? > > Kern überhitzt. Bestimmt beim sintern....
Wenn der Verguss auf die Drossel drückt verändert sich auch stark die Induktivität. Mechanischer Druck hat einen großer Einfluß.
Bei einigen Ferrite-Sorten hat mechanische Spannungen einen deutlichen Einfluss auf das µ des Kerns. Allerdings tritt das bei Materialien mit sehr hohem µ auf, wie man sie etwa bei stromkompensierten Drosseln hat. Flyback Transformatoren haben eher Material mit kleinem µ und sind daher kaum druckempfindlich. Eher könnte sich der Luftspalt vergrößert haben. Ein Faktor 65 wäre aber schon reichlich viel, das sollte auffallen, bzw. da müsste schon fast der Kern ganz fehlen. Möglich wäre ggf. noch ein starkes externes Feld: hängt da ggf. noch ein Nd Magnet am Trafo ? Ich würde auch auf einen Windungsschluss tippen. Bei niedriger Testfrequenz sollte der Unterschied dann kleine werden.
Dirk J. schrieb: > Kern gebrochen, Haarriss? Ein Haarriss sollte meiner Meinung nach nichts ausmachen, da der Flybacktrafo sowieso einen Luftspalt hat. In diesem Fall 0.5mm. Da spielen ein paar µm keinen Rolle mehr. Verguss schrieb: > Wenn der Verguss auf die Drossel drückt verändert sich auch stark die > Induktivität. Mechanischer Druck hat einen großer Einfluß. Gibt es da irgendwelche Diagramme? Hast du eine Quelle? Lurchi schrieb: > Ich würde auch auf einen Windungsschluss tippen. Bei niedriger > Testfrequenz sollte der Unterschied dann kleine werden. Das klingt für mich auch am plausibelsten. Habe eine Windung ausgemacht, bei der sich der Widerstand mit steigender Messfrequenz kaum ändert. (von 800Hz - 180kHz nahezu konstant)Bei intaktem Wandler ändert sich der Widerstand stark. (20m bis 100m Ohm) Bleibt nur noch die Frage, wie das Netzteil intakt das Haus verlassen konnte und dann einen Windungsschluss bekommen hat. Der Verguss fixiert doch ziemlich stark.
Peer schrieb: > Bleibt nur noch die Frage, wie das > Netzteil intakt das Haus verlassen konnte und dann einen Windungsschluss > bekommen hat. Der Verguss fixiert doch ziemlich stark. Das hatte ich doch schon geschrieben: Meist sind Sprüh- oder Glimmentladungen in Luftblasen Schuld. Die erzeugen Ozon und UV-Licht und damit bekommt man allmählich fast jedes organische Material, in diesem Fall die Lackisolation, kaputt. Wenn die Isolation erst einmal an einer winzigen Stelle zerstört ist, kommt es zu stromstarke Entladungen, und die geben dem Trafo dann den Rest.
Oder die Stückprüfung wurde "vergessen". Das kommt garnicht so selten vor.
Mark S. schrieb: > Oder die Stückprüfung wurde "vergessen". Das kommt garnicht so selten > vor. Bei einer Anlieferung von Übertragern werden nur Stichproben genommen, aber natürlich wird jede Power Supply im fertigen Zustand einzeln geprüft. Da wäre ein Fehler aufgefallen. Es muss also nach der Prüfung passiert sein.
Nun, das der Trafo die Elkos nicht überlebt ist zwar sehr selten aber passiert schon mal. Vielleicht war eine Stelle am Lack vorgeschädigt und hat sich durch 'Temperaturarbeit' ausgeweitet.
Ist das Teil ohne Last (offener Ausgang) gelaufen? Dagegen sind die Teile allergisch.
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