Forum: Offtopic Älteren Leuten Sicherheit beibringen


von Mathias B. (dedi)


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Hallo Leute,

ich habe momentan ein etwas größeres Problem: Meine Oma macht in letzter 
Zeit vieles, was sie umbringen kann.

Sie hat ein DECT Telefon mit Ladeschale. Heute wollte sie staubsaugen 
und hat dann den Netzstecker der Ladeschale rausgezogen. Doch anstatt 
dass der Stecker rausging, löste sich der (wahrscheinlich schon 
angebrochene) Deckel des Netzgerätes. Doch statt mich zu rufen (ich war 
in dem Moment bei ihr) fasst sie an die Kontakte und bekommt einen 
gewischt (ich weiß nicht wieviel, aber der FI hat nicht reagiert). Und 
ins Krankenhaus will sie sich danach auch nicht bringen lassen.

Wenige Minuten später sehe ich, wie sie mit einem Messer in einem 
Toaster herumfummelt, der noch am Netz hängt.


Ich frage mich, wie man solchen Leuten etwas Sicherheit vermitteln kann.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Vielleicht mal mit ihr darüber reden...

von Stefan M. (derwisch)


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Schenke ihr doch ein paar Gummihandschuhe :---)

von Michael B. (laberkopp)


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Mathias B. schrieb:
> Ich frage mich, wie man solchen Leuten etwas Sicherheit vermitteln kann.

Man könnte jetzt argumentieren, daß sie schon viel länger lebt als du 
und offensichtlich mit ihrem Verhalten bisher sicher durchkam - was bei 
dir nicht unbedingt bis zu deren Alter gutgehen muss. Vielleicht gibt es 
vieles, was Sie an deinem verhalten lebensbedrohllich ansieht (rauchen, 
rasen, Bungee-Jumping...)

Aber Toaster müssen die Heizwicklung allpolig vom Netz trennen. Wer 
natürlich drin rumfummelt während er glüht...

Zum Toaster siehe 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm

Und beim Deckel vom Netzteil wäre der FI gekommen wenn es wirklich 
gefährlich geworden wäre. Allerdings hat nicht jedes Haus einen FI und 
ältere Menschen können erschreckend schwache Herzen haben.

Grundlage 1 wäre also betriebssichere Elektrogeräte, nicht ohne Grund 
gibt es in der Industrie doe DGUV/BGV A3 Prüfung und zu Hause den 
eCheck.

Grundlage 2 wäre natürlich ihr ordentlich Angst zu machen damit sie in 
solchen Fällen jemanden ruft, der besser an ihrer Stelle stirbt.

von (prx) A. K. (prx)


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Mathias B. schrieb:
> Ich frage mich, wie man solchen Leuten etwas Sicherheit vermitteln kann.

Wenn selbst die Erfahrung eines Stromschlags das Verhalten nicht ändert, 
dann muss man damit rechnen, dass es mit Lernfähigkeit nicht mehr gut 
bestellt ist.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mathias B. schrieb:
> Ich frage mich, wie man solchen Leuten etwas Sicherheit vermitteln kann.
Mir scheint, deine Oma fühlt sich schon hinreichend sicher... :-/

> Meine Oma macht in letzter Zeit vieles, was sie umbringen kann.
Nennt sich "Demenz". Das gibts in verschiedenen Ausprägungen mit der 
Tendenz zum "schlimmer werden"...

> aber der FI hat nicht reagiert
Daran musst du arbeiten. Warum löst der nicht aus? Ist der betroffene 
Stromkreis gar nicht auf dem FI?

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Mathias B. schrieb:
> aber der FI hat nicht reagiert

Der Fi schützt ja auch nicht gegen Stromschläge, das ist leider ein weit 
verbreiteter Irrtum. Der Fi braucht zum Ansprechen immer einen Strom 
gegen Erde.

In der Wohnung liegende Teppiche und andere Beläge sind sehr gute 
Isolatoren, wo soll da ein Erdstrom herkommen.
Wenn man nicht gerade beidhändig anfaßt, fließt der Strom also nur durch 
die Hand. Das ist zwar schmerzhaft aber ungefährlich.

Der Fi spricht nur bei Defekten innerhalb von Geräten mit 
Schutzleiteranschluß an. Er soll verhindern, daß das Gehäuse unter 
Spannung stehen könnte.
Und in Bad oder Küche soll er abschalten, wenn ein Gerät ins Wasser 
fällt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Und in Bad oder Küche soll er abschalten, wenn ein Gerät ins Wasser
> fällt.

wenn Wanne und Abfluss aus Metall sind.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Der Fi braucht zum Ansprechen immer einen Strom gegen Erde.
Und für einen schmerzhaften Stromschlag reichen deutlich weniger als die 
30mA des FI.

von Georg A. (georga)


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"Beibringen" ist IMO hoffnungslos, selbst bei meinen Eltern versucht. 
Sie haben zwar erstaunliche Paranoia (keine Briefe mit Anschriften in 
den Papiermüll, immer alle Vorhänge zu, Rollläden runter, alles doppelt 
zusperren, auch für die 3min zum Briefkasten, etc.), aber ansonsten 
offen wie ein Scheunentor... Mit jedem dahergelaufenen am Gartentor über 
den Hauszustand und Einrichtung reden, am Telefon bei offensichtlichen 
Gewinn/Lotto-Spam immer schon mitmachen und Adressen+Kontodaten 
rausrücken, jeden Gauner-Shop (belavita, Janus, ...) mit dem Kauf 
absonderlicher Gesundheitsmittel zu perversen Preisen beglücken, etc. 
Was ich mir schon den Mund fusslig geredet habe, geht auf keine Kuhhaut. 
Half alles nix. Klingt hart aber meine Erkenntnis: Löst sich leider nur 
biologisch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Der Fi spricht nur bei Defekten innerhalb von Geräten mit
> Schutzleiteranschluß an.
Richtig.
Ein FI-Schalter wird nicht auslösen, wenn man zwei 80er Nägel nimmt 
und mit Gummisohlen auf Teppichboden in die Steckdose steckt.

Er spricht nur an, wenn der Unterschied in der Bilanz zwischen dem über 
N ins Haus "hineinfließendem" und dem via 0 "zurückkommenden" Strom 
größer als 30mA ist.
Welchen Weg dieser Strom, der jetzt fehlt und als 
"Fehlstrom/Fehlerstrom" zurück zum E-Werk genommen hat, das ist 
eigentlich egal.

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


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Lothar M. schrieb:
> Ein FI-Schalter wird nicht auslösen, wenn man zwei 80er Nägel nimmt
> und mit Gummisohlen auf Teppichboden in die Steckdose steckt.

Oder wie oben beschrieben die Primäranschlüsse des offenen Netzteils 
berührt. Steckernetzteile haben üblicher Weise ein Plastikgehäuse und 
daher keinen Schutzleiteranschluß.

Lothar M. schrieb:
> Er spricht nur an, wenn der Unterschied in der Bilanz zwischen dem über
> N ins Haus "hineinfließendem" und dem via 0 "zurückkommenden" Strom
> größer als 30mA ist.

Nö, er mißt die Stromdifferenz zwischen N und P.
Im Schutzleiter können durchaus mehrere A Erdausgleichsströme fließen, 
das interessiert den Fi nicht.

von Der M. (mhh)


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Peter D. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Er spricht nur an, wenn der Unterschied in der Bilanz zwischen dem über
>> N ins Haus "hineinfließendem" und dem via 0 "zurückkommenden" Strom
>> größer als 30mA ist.
>
> Nö, er mißt die Stromdifferenz zwischen N und P.
> Im Schutzleiter können durchaus mehrere A Erdausgleichsströme fließen,
> das interessiert den Fi nicht.

Schon mal über einen Tipfehler nachgedacht? Vom Schutzleiter sprach 
Lothar keineswegs. Denk Dir also statt des für den "hineinfließenden" 
Strom geschriebenen "N" ein "L" oder "P" und alles ist gut und Du kannst 
wieder ruhig schlafen.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wie bringt man einen alten Mann dazu,
nicht für die letzte Birne in dem Baum herumzuklettern?

von Dumdi D. (dumdidum)


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Mal den Testtaster von FI gedrückt? Löst er noch aus, oder schon fest?

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