Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum Ingenieure viel leisten und wenig kriegen


von Michel-Ingenieur (Gast)


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Hallo, das hier ist wirklich interessant und ein Beispiel dafür, wie 
sich Ingenieur vers****** lassen.

Auf einer Karriereseite wird eine Musterbewerbung zum kostenlosen 
Download angeboten.

Da schreibt der Musteringenieur, er arbeite seit 5 J. als Führungskraft 
und er habe dem Unternehmen dabei mehr als 20 Millionen Euro gespart.

Und jetzt will Musteringenieur den nächsten Schritt Richtung Mangement. 
Er verlangt dafür 60000 Euro im Jahr. Aber das ist nicht Voraussetzung, 
das kann untern Umstände auch etwas weniger sein.

Naaaaa, merkste was ?

Das ist vermutlich keine reale Bewerbung, aber das zeigt in etwa, was 
man von Ingenieure erwartet.

http://karrierebibel.de/wp-content/uploads/2013/03/Vorlage-Bewerbungsanschreiben-Musterschreiben-Werksleiter.doc

von дампфтроль (Gast)


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> .. er habe dem Unternehmen dabei mehr als 20 Millionen Euro gespart
> .. Naaaaa, merkste was ?


Genau. Weshalb keine 10% als Bonus ?

von \LaTeX-Fetischist (Gast)


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Wer als Ing. eine Bewerbung im DOC-Format abgibt, dem sollte man das 
Recht auf Mindestlohn entziehen.

von Professor X (Gast)


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Als selbsternannter Professor an einer Schule für hochbegabte Mutanten, 
kann ich dazu folgendes sagen: Es gibt in Deutschland Ingenieure wie 
Sand am Meer, dass drückt den Preis.

Der Musteringenieur hat dem Unternehmen bereits 20 Millionen € gespart. 
Wenn er jetzt nur noch 20 000 € im Jahr für die Arbeit im Management 
verlangt, dann spart er dem Unternehmen noch weitere 40 000 € :=)

Sind nicht normalerweise im Management Personen die keine Ahnung vom 
Ingenieurwesen haben?

von richtiger Ingenieur (Gast)


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Michel-Ingenieur schrieb:
> Da schreibt der Musteringenieur, er arbeite seit 5 J. als Führungskraft
> und er habe dem Unternehmen dabei mehr als 20 Millionen Euro gespart.

Es gibt keine reale Möglichkeit, als Ingenieur 20 Mio zu sparen. Das 
erfordert nämlich einen Vergleich zu einem extrem verschwenderischen 
Alternativweg. Meistens sparen Ingenieure Geld, indem sie wenig Fehler 
machen oder eine Optimierung einsetzen, die technisch möglich ist. Da 
liegt man in der Regel im Bereich von 20.000 Euro im Jahr die man 
einsparen oder verschwenden kann. Manche beeinflussen 50k.

Ein Beispiel:

Eine Software optimiert, die dann einen schnelleren Prozessor erspart. 
Macht 17,- Euro pro Einheit. Bei 200.000 verkauften Einheiten in 10 
Jahren reden wir also von 150.000 im Jahr. Die Frage ist nun, welcher 
Prozessor nötig gewesen wäre, wenn ein Kollege es nicht ganz so schnell 
und gut hinbekommen hätte und ein um 11 Euro teurerer Prozessor genommen 
hätte werden müssen. Mir wurden die 6 Euro gutgeschrieben und davon 20% 
als Prämie überwiesen.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Muss man nur richtig machen, als Ing. Sowas wie die VW-Motorsteuerung 
basteln und dann 20M€ verlangen, damit es nicht public wird.

von DrIng (Gast)


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20 Mio sind bisschen viel, aber auch über eine Mio geht schon. Erhöhe 
einmal die Energieeffizienz oder Ausbeute einer großen 
verfahrenstechnischen Anlage um 1% und du hast jährlich eine Mio 
gespart. Kenne viele solche Beispiele...

von Karsten B. (kastenhq2010)


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\LaTeX-Fetischist schrieb:
> Wer als Ing. eine Bewerbung im DOC-Format abgibt, dem sollte man das
> Recht auf Mindestlohn entziehen.

Das ist doch nur eine Vorlage, in die man dann seine persönlichen Daten 
eingibt, ohne sich um Formatierung (und Formulierungen ;)) kümmern zu 
müssen?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Was ist das denn für ein Fake-Quatsch-Getrolle?

von Inkognito (Gast)


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Warum nur als "Störenfried"? Warum nicht gleich als Besserwisser und 
Querulant, von den Kollegen gefürchtet, von der Führung geliebt?

Wer die englische Literatur liebt:
Welch ein Meisterwerk ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft! Wie 
unbegrenzt an Fähigkeiten! In Gestalt und Bewegung wie bedeutend und 
wunderwürdig! Im Handeln wie ähnlich einem Engel! Im Begreifen wie
ähnlich einem Gott! Wollen Sie sich das entgehen lassen?

von Wurzelpeter (Gast)


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Datum =2002
Inflation pA 2%
Ergibt knapp 80.000 heute
Ist ok

von noodle express (Gast)


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richtiger Ingenieur schrieb:

>
> Eine Software optimiert, die dann einen schnelleren Prozessor erspart.
> Macht 17,- Euro pro Einheit. Bei 200.000 verkauften Einheiten in 10
> Jahren reden wir also von 150.000 im Jahr.

Welche Soft- und/oder Hardware wird denn zehn Jahre lang genutzt? Wo 
waren wir vor zehn Jahren, Pentium 4 und Windows XP?

von Dipl.- G. (hipot)


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richtiger Ingenieur schrieb:
> Michel-Ingenieur schrieb:
>> Da schreibt der Musteringenieur, er arbeite seit 5 J. als Führungskraft
>> und er habe dem Unternehmen dabei mehr als 20 Millionen Euro gespart.
>
> Es gibt keine reale Möglichkeit, als Ingenieur 20 Mio zu sparen. Das
> erfordert nämlich einen Vergleich zu einem extrem verschwenderischen
> Alternativweg. Meistens sparen Ingenieure Geld, indem sie wenig Fehler
> machen oder eine Optimierung einsetzen, die technisch möglich ist. Da
> liegt man in der Regel im Bereich von 20.000 Euro im Jahr die man
> einsparen oder verschwenden kann. Manche beeinflussen 50k.

Die Kehrseite ist aber Produktentwicklung; wenn ein Markt nach einem 
ganz bestimmten Produkt dürstet oder wenn eine renommierte Firma 
Innovationen in den Markt pumpt, kann ein gutes Produkt schnell zu einem 
erfolgreichen Produkt werden, welches der Vertrieb wie warme Semmeln 
unter die Leute bringen kann. Umgekehrt kann das Verschlafen von 
Anforderungsnischen leicht Millionen vernichten, indem ein Konkurrent 
sich z.B. in einem ganzen Land auf 80% Marktanteil schiebt und die 
anderen an die Wand drückt.
Insbesondere bei niedervolumiger Elektrotechnik (Starkstromtechnik, 
Elektromaschinenbau, Anlagentechnik usw.) kann man ganz schnell den 
entscheidenden Moment für einen richtungsweisenden Geschäftsabschluß 
verpassen. Und dann ist 10-40 Jahre (!) Ruhe. Mehr noch: Wenn es sich 
dann auch noch um größere Kunden handelt, die selber eine entsprechende 
Reichweite haben (Energieversorger, Prüffelder usw.), ist es durchaus 
möglich, daß man nie wieder einen Fuß in die Tür bekommt, weil andere 
Unternehmensteile, Schwestergesellschaften, Standorte, abhängige 
Entitäten sich für die gleiche Konkurrenzlösung entscheiden.
Ingenieure können im Sinne von guter Produktentwicklung deswegen 
durchaus Einfluß auf Millionen haben. Wenn man nichts zum Verkaufen hat, 
kann man auch nichts einnehmen und die Konkurrenz freut sich.
Der Einwand, daß Ingenieure deswegen keine qualitativ höherwertigen 
variablen Vergütungen kriegen, ist deshalb berechtigt.

Ich brauch ja hier wohl nicht auf das Paradebeispiel Winterkorn zu 
verweisen, der VW wirtschaftliche Schäden von schlappen 15 Milliarden 
oder sogar mehr plus eine astronomische Rufschädigung zugefügt hat, 
dafür Millionen bekam (ach diese Verantwortung als Vorstand, ach, 
jammer, jammer, jammer), und selbstverständlich mit nem goldenen 
Handschlag abtrat (Winterkorn zum Vorstand und Aufsichtsrat: "Hört ma zu 
wa, Kohle bis nächstes Jahr im September sachste wa! Solange jeht meen 
Vertrag och noch wa! Bei euch wird zappenduster, wenn icke mein Jeld 
nich kriege!").

Wer soll es denn am Ende wieder gewesen sein? Ein paar autonom im 
Geheimbund organisierte Ingenieure... ja nee is klar!

Ich sage nicht, daß Ingenieure kriminell hoch vergütet werden sollen, 
aber eine mächtig gewaltige Prämie basierend auf real existierenden 
Unternehmenserfolgen würde den Ingenieurberuf auf allen Ebenen 
signifikant aufwerten.

von noodle express (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:

> Wer soll es denn am Ende wieder gewesen sein? Ein paar autonom im
> Geheimbund organisierte Ingenieure... ja nee is klar!

Ich gehe mal davon aus, das VW nur die Besten der Besten eintstellt. 
Irgendwelche wissenscahftlich top ausgebildete "Elite"-Uni-Pussies, die 
zu feige waren ihrem Chef das offensichtliche zu sagen: Geht nicht!

Denen hat man halt schon auf der Uni ins Hirn geschissen. Wie gesagt 
Uni, nicht FH.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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\LaTeX-Fetischist schrieb:
> Wer als Ing. eine Bewerbung im DOC-Format abgibt, dem sollte man das
> Recht auf Mindestlohn entziehen.

Und wer auf jeden upload klickt, den trifft`s mit Recht das digitale 
Ungeziefer!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Professor X schrieb:
> Der Musteringenieur hat dem Unternehmen bereits 20 Millionen € gespart.
> Wenn er jetzt nur noch 20 000 € im Jahr für die Arbeit im Management
> verlangt, dann spart er dem Unternehmen noch weitere 40 000 € :=)

Immer die Erbsenzählerei!
Es gilt immer noch 60/30/10 für`s fortkommen.
Wer auf die 10% Masche setzt, bleibt halt unten!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Professor X schrieb:
> Sind nicht normalerweise im Management Personen die keine Ahnung vom
> Ingenieurwesen haben?

Die wussten das mit Entwickeln und Co., nix zu verdien ist!
Die machen in Mangement und holen sich die Ing. beim DL für lau.

Aktuell gibt es in D-land ca 900000 Ingenieure (incl. Beamte und 
Unternehmer)
Bei den Ing.- Dienstleistern sind ca. 70000 Beschäftigt.
Wieviele über die Ing. Zeitarbeitsschiene noch beschäftigt sind?
Darüber gibt`s keine Zahlen.
Aber wenn da nur die 35000 beschäftigt wären. Wär es schon ganz schön 
heftigt!

100000 Ing. bei DL und ZA!

Es zählt nicht was man den Unternehmen an Kosten spart oder an Gewinne 
bringt.

Man sollte denken wie das Mangement.
Nur das was man selbst einsackt ist wichtig!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

von Brillianz der Gedanken (Gast)


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Michel-Ingenieur schrieb:
> Da schreibt der Musteringenieur, er arbeite seit 5 J. als Führungskraft
> und er habe dem Unternehmen dabei mehr als 20 Millionen Euro gespart.

Er spart keine 20 Mio..
Er hat eine Idee deren Umsetzung 20 Mio spart.
Die Idee ist selbst ist wertlos.
Erst die Umestzung durch alle betroffenen Mitarbeiter schafft den 
Mehrwert. Wobei Sparen an sich kein Mehrwert ist.
Durch Nicht-Baubeginn des Berlinger Flughafens hätte man keine 6 Mrd. 
Mehrwert geschaffen.

von Entwickler (Gast)


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Brillianz der Gedanken schrieb:
> Die Idee ist selbst ist wertlos.

Patente sind nichts anderes als Ideen.

Ersetze das Wort "Idee" durch "Patent" und denke noch mal über deine 
Worte nach.

von Stefan F. (Gast)


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In einigen Unternehmen, insbesondere Aktiengesellschaften, geht es 
primär nicht darum, den Mitarbeitern ein ordentliches Einkommen zu 
verschaffen, sondern den Besitzern (Aktionären) maximale Dividenden 
auszuzahlen.

Wer für eine AG arbeitet, muss nicht nur Geld für sich erwirtschaften, 
sondern vor allem für Aktionäre, die für ihre gewinne praktisch gar 
nicht arbeiten.

Ich habe zwei Konzernen und einem Mittelständischen Unternehmen (die 
jeder kennt) den Wechsel von GmbH zu AG miterlebt. Nie wieder AG, sage 
ich euch. Das ist moderne Sklaventreiberei. Da mache ich lieber Harz-4, 
auch wenn das bedeutet, noch weniger Geld zu haben. Denn wie die AG's 
mit ihren Mitarbeitern umgehen, ist einfach nur würdelos.

von Gästchen (Gast)


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Professor X schrieb:
> Es gibt in Deutschland Ingenieure wie
> Sand am Meer, dass drückt den Preis.

Eben und das ist die Ursache. Für VDI mit ihrem ewigen Jammerlied über 
Fachkräftemangel gibt es natürlich immer noch nicht genug Ingenieure, 
schließlich werden die Löhne immer noch nicht tief genug gedrückt.
Alles andere ist irrelevantes Geplänkel und das übliche liebliche 
Rumtrollen in den Foren.

von Ordner (Gast)


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Entwickler schrieb:
> Ersetze das Wort "Idee" durch "Patent" und denke noch mal über deine
> Worte nach.

Interessante These, übernehme ich mal:

"Das Patent allein ist wertlos.
Erst die Umsetzung in ein nachgefragtes Produkt durch die Mitarbeiter 
schafft Mehrwert."

Im Gesamtwirtschaftlichen Prozess passt die Aussage so.

Für den Patentinhaber sieht die Situation etwas anders aus, u.a. da eine 
Patentantrag zu Beginn sogar den "Wert" mindert (Gebühren, Aufwände). 
Ist es erstmal erteilt gibt es neben der Umsetzung durch den Inhaber 
noch die die Möglichkeit der Lizenzvergabe an andere "Produzenten" gibt. 
Und erst bei denen entsteht der Mehrwert durch Umsetzung in ein 
nachgefragtes Produkt.

Und auf den Ursprungspost gedacht: Der Ingenieur allein leistet nix, 
seine Leistung zeigt sich erst nach der gesamten Wertschöpfungskette. 
(Idee -> Konstruktion -> Mittelbeschaffung -> Produktion -> Marketing -> 
Verkauf -> Lieferung -> Geld f. Rechnung eintreiben ...

von Ordner (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Professor X schrieb:
>> Es gibt in Deutschland Ingenieure wie
>> Sand am Meer, dass drückt den Preis.


> Alles andere ist irrelevantes Geplänkel und das übliche liebliche
> Rumtrollen in den Foren.

Präzesierung: Nur Ingenieure die als Ingenieure tätig sind drücken auf 
den (Ingenieurs-) Preis.

Und damit hebt jeder "Foren-Ingenieur" der statt als Fachkraft Werte 
schafft im Internet trollt den Preis für die "wahren" Ingenieure.

von newie (Gast)


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richtiger Ingenieur schrieb:
> Mir wurden die 6 Euro gutgeschrieben und davon 20%
> als Prämie überwiesen.

Schön für dich.

Meine Idee, welche am Anfang abgelehnt und heute angewandt wird, 
reduziert die HK's um 80k€ im Jahr.
Dafür wurde ich "das ist doch Ihr Job zu entwickeln" fürstlich entlohnt.

von Inkognito (Gast)


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newie schrieb:
> das ist doch Ihr Job zu entwickeln

Es ist der Job, sich für Aufgaben, die der Arbeitgeber erteilt,
bereit zu halten, in der Regel das, was im Vertrag steht.
Was genau, wird dabei meist nicht definiert, sondern unterliegt
dem weitreichendem Weisungsrecht des Arbeitgebers, der auch
entscheiden kann, ob er damit zufrieden ist, oder nicht.
Gutsherrenmanier pur.

von Marx W. (Gast)


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Rote T. schrieb:
> Muss man nur richtig machen, als Ing. Sowas wie die VW-Motorsteuerung
> basteln und dann 20M€ verlangen, damit es nicht public wird.

Was glaubste Wieviel schon über die Ticksereien in Foren berichtet 
wurde.
Aber die Medien in D-land lassen von sowas die Finger.

von ElektNix-Wissender (Gast)


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> Warum Ingenieure viel leisten und wenig kriegen

Weil sie das Entscheidende falsch machen.
Im Gegensatz z.B. zu "unserer" Koryphäe aus der Uckermark sind sie halt 
nicht skrupellos genug, um sich z.B. in der Politik nach oben zu treten.

von Ingenieurbürokrat (Gast)


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> > Warum Ingenieure viel leisten und wenig kriegen

Weil die Herren den Hintern nicht hochbekommen und sich nicht aus ihrem 
Angestelltendasein lösen können. Kein drive.

von Elektron (Gast)


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Ingenieurbürokrat schrieb:
>> > Warum Ingenieure viel leisten und wenig kriegen
>
> Weil die Herren den Hintern nicht hochbekommen und sich nicht aus ihrem
> Angestelltendasein lösen können. Kein drive.

Was spricht denn gegen ein regelmäßiges, bequemes Angestelltendasein mit 
festem Einkommen?

Das ist doch super, man hat wenig Stress, garantierte Einnahmen, wenig 
Verantwortung, kann eine ruhige Kugel schieben, kann sich auf seine 
Kernkompetenz fokussieren (z.B. die Entwicklung, d.h. man muss sich 
nicht auch noch um Aufträge, Buchhaltung und Marketing kümmern). Als 
Selbständiger ist es genau das Gegenteil, also wirklich nur was für 
wenige Leute, die dafür auch wirklich geeignet sind.

Im Übrigen kann man auch als Angestellter richtig gut verdienen, das ist 
kein Alleinstellungsmerkmal von Selbständigen.

Einfach als Ingenieur wenig leisten und viel kriegen, das geht auch! :-)

von Artur (Gast)


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richtiger Ingenieur schrieb:
> Eine Software optimiert, die dann einen schnelleren Prozessor erspart.
> Macht 17,- Euro pro Einheit. Bei 200.000 verkauften Einheiten in 10
> Jahren reden wir also von 150.000 im Jahr. Die Frage ist nun, welcher
> Prozessor nötig gewesen wäre, wenn ein Kollege es nicht ganz so schnell
> und gut hinbekommen hätte und ein um 11 Euro teurerer Prozessor genommen
> hätte werden müssen. Mir wurden die 6 Euro gutgeschrieben und davon 20%
> als Prämie überwiesen.

Aha 17€/Einheit bei 20.000 Einheiten/Jahr nur durch Softwareoptimierung? 
Hast du als Wirtschaftingenieur die Software eines FPGA's auf Attiny85 
portiert?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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richtiger Ingenieur schrieb:
> Bei 200.000 verkauften Einheiten
> Mir wurden die 6 Euro gutgeschrieben und davon 20% als Prämie überwiesen.
Also 1,2€ pro Einheit und damit 240T€? Donnerwetter, wie heißt die 
Firma?
Da wäre ich schon mehrfacher Millionär.

Allerdings muss man heutzutage einen Prozessor erst mal 10 Jahre 
einkaufen können. Fürs gleiche Geld. Insofern scheint mir die Rechnung 
reichlich Milchmädchenhaft und unzulässig extrapoliert...

von Joachim B. (jar)


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richtiger Ingenieur schrieb:
> Es gibt keine reale Möglichkeit, als Ingenieur 20 Mio zu sparen.

doch wenn man die Fertigung sperrt, nicht gelieferte Geräte müssen nicht 
teuer repariert werden und begründen i.d.R. keinen Schadenersatz wegen 
Nichtfunktion.

von noodle express (Gast)


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Lothar M. schrieb:

> Allerdings muss man heutzutage einen Prozessor erst mal 10 Jahre
> einkaufen können. Fürs gleiche Geld.

ebay

von Klaus I. (klauspi)


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Viele Chemie-Ing. und PhD die ich kenne, könnten sehr leicht der Firma 
fast eine Million CHF pro Jahr Mehrausgaben ersparen. Aber dazu müssten 
sie ein Jahr Urlaub nehmen.

von KOhlee (Gast)


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Professor X schrieb:
> Als selbsternannter Professor an einer Schule für hochbegabte Mutanten,
> kann ich dazu folgendes sagen: Es gibt in Deutschland Ingenieure wie
> Sand am Meer, dass drückt den Preis.

Und weil es so viele gibt sind diese...:

1. ...nicht in einer eigenen Gewerkschaft organisiert.
2. ...nicht in einer eigenen Kammer organisiert.
3. ...nicht in den Parlamenten/Räten entsprechend vertreten.

Merkste was ?

Die Ingenieure haben ja jede Menge Voruteile gegen andere Berufsgruppen 
wie z.B. Bwler oder Mediziner allerdings gesteht sich die ganze Gilde 
die eigenen Fehler( gilt nicht für alle und den einzelen ;-) ) nicht 
ein.

Und dazu gehört u.a. eben auch das man mit seinem gegeben Gehalt 
zufrieden sein muss :-)

von Inkognito (Gast)


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Artur schrieb:
> Aha 17€/Einheit bei 20.000 Einheiten/Jahr nur durch Softwareoptimierung?

Betonmischmaschinenfahrer bekommt schon 18,5€/Std.

> Hast du als Wirtschaftingenieur die Software eines FPGA's auf Attiny85
> portiert?

Mach mal vor. Kombinatorische vs. sequenzielle Logik. ;-b

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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noodle express schrieb im Beitrag #4631820:
> Aber wieviele davon sind Bauingenieure? Die interessieren ja keinen.
> Gibt es bei denen überhaupt Dienstleister?
Beim Bauhauptgewerbe ist AÜG defacto nich erlaubt!
https://dejure.org/gesetze/AUEG/1b.html

Also dürfte es sich bei den ca 100000 Prekären um die Edel-Ingenieure 
der Elektro- und Maschbau- Fakultäten handeln!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Klaus I. schrieb:
> Viele Chemie-Ing. und PhD die ich kenne, könnten sehr leicht der Firma
> fast eine Million CHF pro Jahr Mehrausgaben ersparen. Aber dazu müssten
> sie ein Jahr Urlaub nehmen.

HeHeHe, weil sie soviel kaputt machen.

von andyferkel (Gast)


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"Viele Chemie-Ing. und PhD die ich kenne, könnten sehr leicht der Firma
fast eine Million CHF pro Jahr Mehrausgaben ersparen. Aber dazu müssten
sie ein Jahr Urlaub nehmen."

dann gehts wohl nich nur mir so :-)
und ist der Doktor-Titel bei den Chemiker nicht auch noch inflationär?

von Gästchen (Gast)


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Ordner schrieb:
> "Das Patent allein ist wertlos.
> Erst die Umsetzung in ein nachgefragtes Produkt durch die Mitarbeiter
> schafft Mehrwert."

Jedes Patent ist viel mehr wert als Power-Point-Bildchen denn ein Patent 
folgt der Form eines technischen Dokumentes. Wenn man BWL-ler abschafft, 
könnte man diesen Mehrwert immens steigern. Je weniger Mitesser sich an 
der Wertschöpfung der Ingenieure ernähren, desto höher der Mehrwert. Um 
das auszurechnen würde sogar BWL-ler-Mathe ausreichen. Ich kenne Firmen 
die ohne BWL-ler nicht pleite gehen. Dann kenne ich wiederrum andere 
Firmen die ganze Horden am BWL-ler beschäftigen, keiner weiß warum denn 
sie haben in der Regel einen Großkunden der ständig Aufträge 
nachschiebt, so richtig was zu tun in der Richtung (Marktforschung etc.) 
gibt es nicht. Auftragsbestätigungen und Rechnugnen auszudrucken kann 
schon eine ungelernte Fachkraft.

von Ordner (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Ordner schrieb:
>> "Das Patent allein ist wertlos.
>> Erst die Umsetzung in ein nachgefragtes Produkt durch die Mitarbeiter
>> schafft Mehrwert."
>
> Jedes Patent ist viel mehr wert als Power-Point-Bildchen denn ein Patent
> folgt der Form eines technischen Dokumentes. Wenn man BWL-ler abschafft,
> könnte man diesen Mehrwert immens steigern. Je weniger Mitesser sich an
> der Wertschöpfung der Ingenieure ernähren, desto höher der Mehrwert.

Ne ein Patent ist kein technisches Dokument das man als 
Konstruktionsunterlage verwenden kann, sondern eher eine 
"Prinzipdarstellung". Die wird absichtlich weitgreifend formuliert, 
damit man:
a) nicht durch einfach Konstruktionsvariation das Patent aushebeln kann.
b) an Produkten beteiligt patentlizenzrechtlich beteiligt ist an die man 
bei der Erstellung noch nicht gedacht hat.


Um das in eine Serienproduktion zu überführen, bedarf es der Mithilfe 
sher viele "Mitesser". Und die die essen in der Regel auch nicht einfach 
mit, sondern bieten dem Ingenieur eine Dienstleistung an, sind also 
Mitarbeiter ...

von andyferkel (Gast)


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" Auftragsbestätigungen und Rechnugnen auszudrucken kann
schon eine ungelernte Fachkraft."

eben :-)
dazu reichte früher realschule mit prozentrechnen

von fraud (Gast)


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KOhlee schrieb:
> Professor X schrieb:
>> Als selbsternannter Professor an einer Schule für hochbegabte Mutanten,
>> kann ich dazu folgendes sagen: Es gibt in Deutschland Ingenieure wie
>> Sand am Meer, dass drückt den Preis.
>
> Und weil es so viele gibt sind diese...:
>
> 1. ...nicht in einer eigenen Gewerkschaft organisiert.
> 2. ...nicht in einer eigenen Kammer organisiert.
> 3. ...nicht in den Parlamenten/Räten entsprechend vertreten.
>
> Merkste was ?
>
> Die Ingenieure haben ja jede Menge Voruteile gegen andere Berufsgruppen
> wie z.B. Bwler oder Mediziner allerdings gesteht sich die ganze Gilde
> die eigenen Fehler( gilt nicht für alle und den einzelen ;-) ) nicht
> ein.
>
> Und dazu gehört u.a. eben auch das man mit seinem gegeben Gehalt
> zufrieden sein muss :-)

Ja, Ingenieure brauchen eine Vertretung...
Wer gründet eine?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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andyferkel schrieb:
> dann gehts wohl nich nur mir so :-)
> und ist der Doktor-Titel bei den Chemiker nicht auch noch inflationär?

Ja, wie bei de Biologen!
Und vorallem die Lehrstuhlinhaber sind alles andere als "Forscher".
Denen geht`s nur mehr im wesentlichen um den "Forschungs"-Urlaub plus 
Sonderentgeld aus dem Steuertopf!

von Gästchen (Gast)


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Ordner schrieb:
> Ne ein Patent ist kein technisches Dokument das man als
> Konstruktionsunterlage verwenden kann, sondern eher eine
> "Prinzipdarstellung". Die wird absichtlich weitgreifend formuliert,
> damit man:
> a) nicht durch einfach Konstruktionsvariation das Patent aushebeln kann.
> b) an Produkten beteiligt patentlizenzrechtlich beteiligt ist an die man
> bei der Erstellung noch nicht gedacht hat.

Wo habe ich was von einer Konstruktionsunterlage geschrieben? Ein Patent 
muss äußert präzise den technischen Sachverhalt beschreiben; das alles 
genau und "wasserdicht" zu definieren ist eine Arbeit für eine ganze 
Abteilung.

PS: Und es ist sehr wohl möglich aus einem Patent die entgültige 
technische Konstruktion abzuleiten.

von Gästchen (Gast)


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fraud schrieb:
> Die Ingenieure haben ja jede Menge Voruteile gegen andere Berufsgruppen
> wie z.B. Bwler oder Mediziner...

Diese Aussage ist Quasch. Hier die Begründung:
Die Ingenieure haben keine Vorurteile gegenüber anderen Berufsgruppen. 
Der Grund dafür ist einfach: sie arbeiten im technischen Bereich und 
sind gewohnt sachlich und objektiv zu argumentieren und zu urteilen. Die 
Probleme mit BWL-lern sind gezwungenermaßen durch Zusammenarbeit mit 
denen entstanden (ständige Lügen, Power-Point, tolle Krawatten statt 
Leistung usw.).
Diejenigen die Vorurteile gegenüber Ingenieuren (z.B. im Technikbereich) 
haben sind in der Regel Mediziner, die sitzen so wie so auf dem hohen 
Ross und alle Anderen die Nicht-Medizin studiert haben, sind so wie so 
Deppen.

Bevor man solche unüberlegte/pauschale Beiträge einfach so hinrotzt 
sollte man sich umhören bzw. informieren was in der Gesellschaft 
passiert.

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Gästchen schrieb:
> Bevor man solche unüberlegte/pauschale Beiträge einfach so hinrotzt
> sollte man sich umhören bzw. informieren was in der Gesellschaft
> passiert.

Gästchen schrieb:
> Diejenigen die Vorurteile gegenüber Ingenieuren (z.B. im Technikbereich)
> haben sind in der Regel Mediziner, die sitzen so wie so auf dem hohen
> Ross und alle Anderen die Nicht-Medizin studiert haben, sind so wie so
> Deppen.

Lies noch mal deinen Beitrag und versuche ihn zu verstehen ;-)

von Gästchen (Gast)


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Wolfgang E. schrieb:
> Lies noch mal deinen Beitrag und versuche ihn zu verstehen ;-)
Habe ich gelesen, alles klar und deutlich definiert. Und die Begrüdung 
steht da im Gegensatz zu deinem Beitrag.

von Wolfgang E. (Firma: janeeisklar) (whattheheck)


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Gästchen schrieb:
> Habe ich gelesen, alles klar und deutlich definiert.

Nun, dann kann ich nur daraus schließen, dass du kein Ingenieur bist.
Denn:

Gästchen schrieb:
> Die Ingenieure haben keine Vorurteile gegenüber anderen Berufsgruppen.

Aber du schriebst auch:

Gästchen schrieb:
> Diejenigen die Vorurteile gegenüber Ingenieuren (z.B. im Technikbereich)
> haben sind in der Regel Mediziner, die sitzen so wie so auf dem hohen
> Ross und alle Anderen die Nicht-Medizin studiert haben, sind so wie so
> Deppen.

Ganz klar ein Vorurteil, pauschal und hingerotzt.

Ich bin Ingenieur und habe noch nie solche Erfahrungen mit Medizinern, 
BWLern oder sonstigen Berufsgruppen gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Gästchen schrieb:
> Der Grund dafür ist einfach: sie arbeiten im technischen Bereich und
> sind gewohnt sachlich und objektiv zu argumentieren und zu urteilen. Die
> Probleme mit BWL-lern sind gezwungenermaßen durch Zusammenarbeit mit
> denen entstanden (ständige Lügen, Power-Point, tolle Krawatten statt
> Leistung usw.).

Warum wohl?
Wenn der ICT Testvertreter behauptet seine Maschine könne auch 100A 
Netzteile prüfen und diese wird dann für 50K€ gekauft wird weil die 
"kleinen" Chefs das gerne glauben wollen.

Das bisher immer Selbstgebaute für 100k€, das es nachweislich konnte, 
erschien zu teuer.

Dummerweise die 50k€ Maschine ist dann beim ersten Lauf abgebrannt.
Tuch rüber und nie wieder drüber reden, ja das spart richtig BWL mäßig 
Geld zumal das richtige Prüfgerät dann für 100k€ dann zusätzlich doch 
noch gebaut werden musste.

Ich hatte nie gelogen war deswegen nicht beliebt bei Chefs, habe aber 
länger dafür durchgehalten, denn alle Lügen platzen irgendwann und das 
geht nie lange gut für die Lügner.

Mit PowerPoint und Krawatte kann man zwar blenden, aber das echte Leben 
findet im Prüffeld statt, da helfen diese Utensilien nicht mehr.

von Finanzler (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Wo habe ich was von einer Konstruktionsunterlage geschrieben?

du sprachst vom "technischen Dokument"

> Ein Patent
> muss äußert präzise den technischen Sachverhalt beschreiben; das alles
> genau und "wasserdicht" zu definieren ist eine Arbeit für eine ganze
> Abteilung.

Eher nicht, ein Patent ist dazu da, Ansprüche ("Claims") zu beschreiben 
aber nicht eine Bauanleitung abzuliefern. Eher im Gegenteil, 
Industriechemiker packen gern unnötige Verfahrenschritte ins Patent um 
ein "Nachmischen" zu eschweren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Patentanspruch
Beitrag "Patentwesen - Wie finanzieren?"


> PS: Und es ist sehr wohl möglich aus einem Patent die entgültige
> technische Konstruktion abzuleiten.

Wobei das Verstehen des Patents 5% das Aufwandes ist und 95% fallen in 
den Bereich serientauglich machen und vermarkten.

Beispielsweise gehörte zur Realisierung/Vermarktung des Patentes für die 
Computermaus, das man diese für 25 US$ baut wie Apple und nicht für 300 
+ 400$ wie der Erfinder XEROX und das sie auf normalen Tisch und Steve 
Jobs Jeans läuft. Und man braucht eine Software die die Maus nötig macht 
(GUI), sonst ist das ganze tolle Gimmick für die Katz ;-)
https://de.wikipedia.org/wiki/Maus_(Computer)#Geschichte

von Ingenieur (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Mit PowerPoint und Krawatte kann man zwar blenden, aber das echte Leben
> findet im Prüffeld statt, da helfen diese Utensilien nicht mehr.

Dummerweise kommen dann aber schnell die Powerpointler und lagern das 
Testen einfach aus, wenn es im Hause nicht funktioiert, weil sie zu 
kritische Ingenieure in den eigenen Reihen haben. Trotzdem ist es so, 
dass man als Ingenieur durchaus Viel Geld verdienen kann, wenn man was 
leistet.

Man muss eben wichtige Dinge für die Firma leisten:
Beitrag "Re: Wie man Patente umgeht und Plagiate vermeidet"

von was (Gast)


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Wenig kriegen?
Wenn die Angaben in den Gehaltsthreads dieses Forums nur halbwegs 
stimmen, bekommen Ingenieure doch recht viel. Natürlich gibt es immer 
Leute die mehr bekommen.

von klick klack (Gast)


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Es wird viel gebabbelt, wenn der Tag lang ist...

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