Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Promotion


von Sharee (Gast)


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Hi Zusammen,
in zwei Semester bin ich fertig mit meinem Studium an der FH,
Nachrichtentechnik, und würde gerne promovieren, weiß jemand ob es auch
für FH-Leute geht oder unter welchen Bedingungen? bekommt man eigentlich
Geld in der Zeit??

von Thomas (Gast)


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Du bekommst dann Geld, wenn du jemanden findest, der dich dafür bezahlt.

Als FH Absolvent wird es aber wahrscheinlich schon problematisch, den
passenden Prof. zu finden. Aber auf deiner FH wird es sicherlich Profs
geben, die dir ggf. helfen jemanden zu finden.

Gruß Thomas

von Maik (Gast)


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Ich bin nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, aber in Paderborn gab es
an der Uni so eine Art Gleichstellungsstudiengang (von FH- zu
Uni-Abschluss). Sollte allerdings 5 Semester (?) dauern?
Eine andere Möglichkeit wäre auch, erstmal einen Master zu machen. An
der Fh Osnabrück werden mit Fh-Abschluss viele Scheine anerkannt, so
dass man dann nach 2 Semestern einen "Master of Mechatronics" hat.
Ist halt nur eher für Automatisierungstechniker gedacht, aber
vielleicht gibts irgendwo was vergleichbares für Nachrichtentechnik...

von TOM (Gast)


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Hallo Sharee,
als FHler kann man ohne weiteres Promovieren. Hab gerade damit
angefangen. Rein rechtlich muß jede Uni FHler zur Promo annehmen.
Jedoch gibt es seitens der Uni-Profs noch immer viele Vorurteile
gegenüber FHlern und schrecken durch nahezu unschaffbare
Zulassungsprüfungen ab. Es gibt Unis da mußt du das Uni-Dipl. in 3
Semestern nachholen, bei anderen kannst du nach (auch während) einem
sogenannten Eignungsfeststellungsverfahren mit der Promotion beginnen.
Wenn du eine Firma findes, die dir eine Doktorandenstelle anbietet,
bekommst du natürlich auch Geld dafür.
Für weitere Infos kannste ja mal mailen.

Gruß

Thomas

von Sharee (Gast)


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Vielen Dank für die Antwort.
jetzt noch mehr Fragen:
Wie sieht es denn so ein Eignungsfeststellungsverfahren aus?? und bei
welcher Unis muß man weniger Semester nachholen?

von TOM (Gast)


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@sharee
gib mal deine mail adresse

von shareef (Gast)


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@Tom
 lamraniahmed@aol.com

von TOM (Gast)


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@shareef
sollte angekommen sein

von shareef (Gast)


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schon da, vielen vielen Dank

von Dirk Nolting (Gast)


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Ich kann mich an einen Elektrotechniker erinnern, der bei uns in der
Physik promoviert hat. Ich weiss nicht, ob der spezielle
Eingangsprüfungen machen musste. Aber er musste anstelle der üblichen
Disputation ein Rigorosum ablegen, soll heissen: Kuck dir auch an, wie
nachher die Prüfungsbedingungen aussehen.
Ich denke, dass in den physikalisch ausgerichteten Arbeitsgruppen
durchaus Interesse an FHlern besteht, besonders wenn sich gute
Elektronik-, Informatikkentnisse mitbringen. Die Überzeugungsarbeit,
die du leisten musst, wenn Du z.b. in den Naturwissenschaften
promovieren willst, ist, dass du in der Lage/willig bist auch die
wissenschaftliche  Arbeit zu machen. Also nicht nur schrauben sondern
auch noch messen wollen ;)

von for_maniac (Gast)


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@Tom oder shareef

Mich würde das ganze auch interessieren es wäre nett wenn mir jemand
von euch beiden auch diese Infos schicken könnte.

MFG for_maniac

von shareef (Gast)


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Post!!!

von for_maniac (Gast)


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thx

von Sebastian (Gast)


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@Tom, shareef, for_maniac:

Mag mir auch mal einer die Infos schicken? Wäre nett.

MfG

Sebastian

von anonym (Gast)


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Hm.Ich studiere Maschinenbau an einr FH!Werde auch in kürze fertig sein
und interessiere mich auch für eine anschliessende Promotion! Wie sind
die Bedingungen und wo bekommt man eurer Meinung nach mit einem FH
Diplom keine/die wenigsten Probleme?
Anbei: hat jemand Erfahrungen mit einem Aufbaustudiengang zum
Wirtschaftsingenieure? geht das für einen FH Absolventen nur an einer
FH oder ist das mit einer vertretbaren Anzahl an Semestern an der Uni
möglich?  Meines wissens nach kann man an der FH ein Aufbaustudium zum
WI-ING innerhalb 3 Semestern machen?
Meine Frage: wie lange würde es an der Uni dauern??
Danke im Voraus

von Philipp Sªsse (Gast)


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Der legendäre Heiko Mell hat die Frage diese Woche in seiner
Karriereberatung in den VDI-nachrichten aufgegriffen. Kurzversion: sein
lassen; niemand will promovierte FH-Ingenieure. Bei einem Uni-Diplom
dazwischen geht insgesamt zu viel Zeit verloren.

Wer beim FH-Studium gemerkt hat, daß er die Latte zu tief gehängt
hatte, hat mehr z.B. von einem MBA danach. Das können irgendwelche
Personalabteilungen sinnvoll einsortieren.

Promotion in dem Fall also allenfalls aus persönlicher Neigung, nicht
im Interesse des beruflichen Weiterkommens (das ist jetzt natürlich
nicht mehr Mell). Und dann müßte die Fragestellung anders lauten, etwa
"ich habe hier einen Prof, bei dem ich über ein superinteressantes
Thema promovieren könnte -- kann ich mir das leisten?".

Gruß, Philipp.

PS: Ich habe meine Promotion nie bereut (bin aber TH-Ing), obwohl ich
ohne wohl (gehaltsmäßig) weiter wäre. Aber da wollte ich nie hin! (-:

von Matthias (Gast)


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Weshalb geht bei einem promovierten FH-Ing zuviel Zeit verloren ?

FH-Ing:
16 Jahre: Realschulabschluß
19 Jahre: Ende der Ausbildung
21 Jahre: Fachabitur
25 Jahre: Ende des FH-Studiums
27 Jahre: Ende Aufbaustudium (teilweise geht's sogar ohne)
32 Jahre: Ende Promotion

Uni-Ing:
19 Jahre: Abitur
25 Jahre: Ende Uni-Studium
30 Jahre: Ende Promotion

(wobei ich wenig Dr.-Ings kenne, die ihre Dissertation vor ihrem 30.
Geburtstag fertiggestellt haben, die meisten sind 33-34 Jahre alt)

Der promovierte FH-Ing ist also nur unwesentlich älter als sein
Uni-Kollege und auch der Rest der Antwort von Hr. Mell überzeugt mich
nicht, zumal er keinerlei stichhaltige Argumente vorbringt.
Und wenn erstmal die zwei Buchstaben `Dr.` vor dem Namen stehen,
interessiert der Rest des Titels kein Stück mehr. Selbst
`wegpromovierte` Ingenieure, die ihre Diss gnadenhalber mit 4,0
`bestanden` haben, fallen nicht auf.

von Maik (Gast)


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Ich denke, der Nutzen einer Promotion ist nicht immer höher als der
Aufwand dafür.
Die 3 Jahre die so eine Promotion wohl dauern wird, bedeuten auch 3
Jahre weniger Berufserfahrung und noch viel schlimmer:
Verdienstausfall.
Als Dr. bekommt man sicher ein höheres Einstiegsgehalt als ein
"normaler" Ingenieur, aber der wird aufgrund seiner Berufserfahrung
dann vielleicht schon mehr verdienen als der berufseinsteigende Dr.

Für eine Promotion sollte man sich entscheiden, wenn man die Neigung
dazu hat, aus Karrieregründen ist diese meiner Meinung nach nicht
erforderlich.

Auf jedenfall sollte man bei einer Promotion versuchen, diese in einer
Firma zu machen, so hat man schon ein Bein in der Tür und verdient
Geld.

von Philipp Sªsse (Gast)


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@Matthias:
> Weshalb geht bei einem promovierten FH-Ing zuviel Zeit
> verloren ?

Weil er ein paar Jahre mit etwas verbringt, was bei seinem Werdegang
normalerweise nicht so richtig anerkannt wird.

> (wobei ich wenig Dr.-Ings kenne, die ihre Dissertation vor
> ihrem 30. Geburtstag fertiggestellt haben, die meisten
> sind 33-34 Jahre alt)

Na, dann war ich ja immerhin schneller als "die meisten". War aber
eine schöne Zeit; wäre schade gewesen, das abzukürzen (-;

> und auch der Rest der Antwort von Hr. Mell überzeugt mich
> nicht, zumal er keinerlei stichhaltige Argumente vorbringt.

Mell halt. "So wird das gesehen" muß reichen. Wobei er da seinen
Blick m.E. stets auf Firmen ab "etablierter Mittelstand" aufwärts
beschränkt hat. Ein praxistauglicher FHler, mit dessen Dr. außerdem
rennomiert werden kann, kommt in kleineren Firmen sicherlich oft gut
an.

> Und wenn erstmal die zwei Buchstaben `Dr.` vor dem Namen
> stehen, interessiert der Rest des Titels kein Stück mehr.

Jein. Da kann ich mir schon vorstellen, daß kleinkarierte Personalleute
den aussortieren.

> Selbst `wegpromovierte` Ingenieure, die ihre Diss
> gnadenhalber mit 4,0 `bestanden` haben, fallen nicht auf.

Gibt es die wirklich?


@Maik:
> Auf jedenfall sollte man bei einer Promotion versuchen,
> diese in einer Firma zu machen, so hat man schon ein
> Bein in der Tür und verdient Geld.

Gerüchte. Mit BAT IIa plus Ortszulage plus Kinderzulagen hatte ich mehr
netto als bei der anschließenden Stelle! Die Promotion war in
Zusammenarbeit mit Infineon und die dort eine Promotionsstelle hatten,
bekamen erheblich weniger (konnten sich aber ganz auf Ihre Arbeit
konzentrieren, anstatt noch Übungen zu halten oder Admin zu spielen).

von Matthias (Gast)


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Autor: Philipp Sªsse - Philipp-Spamfiltergmx.net
Datum: 17.01.2006 20:18

> Weil er ein paar Jahre mit etwas verbringt, was bei seinem Werdegang
> normalerweise nicht so richtig anerkannt wird.

Wieso, als Dr.-Ing. beginnt man in der Industrie als Gruppenleiter oder
vergleichbarer Hierarchiestufe, da muß man in 5 Jahren als normaler
Dipl.-Ing. erstmal hinkommen. Zudem hat man als Dr. bereits einige
internationale Kontakte gepflegt, Konferenzen besucht, ein paar Paper
geschrieben (schreiben müssen g), die sich ganz gut machen... Also
weg ist das nicht

> Auf jedenfall sollte man bei einer Promotion versuchen,
> diese in einer Firma zu machen, so hat man schon ein
> Bein in der Tür und verdient Geld.

Immer dieses `Promoviere in einer Firma`-Gerücht. Das hatte ein
ehemaliger Mitstudent bei Siemens probiert, nach dem Motto: Sie
arbeiten normal ihre 8 Stunden und abends haben Sie 2 Stunden Zeit für
Ihre Dissertation. Abgesehen davon, daß das bereits Streß pur ist,
reichen 8 Stunden meist nicht. Besser in der Uni, evtl. in
Zusammenarbeit mit einem Industriepartner.

> Mit BAT IIa plus Ortszulage plus Kinderzulagen hatte ich mehr
> netto als bei der anschließenden Stelle!

Wie das ? BAT IIa für einen Junggesellen sind ca. 38.000 € im
Jahr, das dürfte ein Dr. überschreiten.

von Philipp Sªsse (Gast)


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> Wieso, als Dr.-Ing. beginnt man in der Industrie als Gruppenleiter

Wenn der "Vorsortierer" der Bewerbungen nicht beim ersten Durchgang
erst den Lebenslauf aufschlägt und diejenigen, die beim Überfliegen mit
zu hohem Alter oder FH-Diplom auffallen, gleich wieder weglegt! So dumm
es ist: damit muß man rechnen.

> > Mit BAT IIa plus Ortszulage plus Kinderzulagen hatte ich mehr
> > netto als bei der anschließenden Stelle!

> Wie das ? BAT IIa für einen Junggesellen sind ca. 38.000

Plus Ortszulage, die war bei mir schon ganz ordentlich. Und während der
Promotion hat man wunderbar Zeit, zu heiraten und zu zeugen, so hatte
ich gegen Ende kurz unter 50.000 p.a. Und die bekommt man auch mit Hut
nicht zwingend beim Einstieg, wenn man sich nicht die Stelle nach dem
Gehalt aussucht.

Also, alles in allem kann ich die Kombination "an der Uni promovieren
und Kinder kriegen" sehr empfehlen. Aber nicht, wenn man lieber reich
als glücklich werden will ... (-;

von Sulo (Gast)


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Alles gar nicht so einfach ...

Bin selber von der FH und promov. gerade im Bereich Elektrotechnik.

1. Wenn man "sehr gut" ist und die richtige Uni wählt, kann man viel
ärger aus dem Weg gehen. Promotionsordnung lesen !

2. Geld .., nun ja, einen Prof finden, der für einen FH ler Geld
bezahlt, die Zeiten sind wohl vorbei. (2001 ging das noch)

3. Es ist mit sehr sehr viel Arbeit verbunden. Heute würde ich nicht
mehr damit anfangen ... Und die Probleme mit den Personalern sind ja
schon beschrieben. Ja es ist schwer einen Job dann zu finden, auch bei
sehr guten Zeugnissen :)

von Sulo (Gast)


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Und wenn ich das noch nicht gut beschrieben haben:

Für Geld promov. man nicht, sondern für die Ehre und 2 Buchstaben. Wer
Geld verdienen will, sollte auf ner Bohrinsel arbeiten !

von Dietmar (Gast)


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Na ja,
einigen wir uns auf Geld&Ehre! (oder auch umgekehrt)

Nun ja, ich bin einer der an der Uni E-Technik studierte, allerdings
mit 2,3 sein Diplom gemacht hat. Alles in allem zu schlecht um zu
promovieren, weil laut Promotionsordnung bei Kandidaten mit schlechter
als 2,0 dem Promotionsausschuss eine Begründung vorgelgt werden.
Da gab's eben bessere "Wunschkandidaten" der Profs. Ist eben so.
Wäre schön gewesen, wenn's geklappt hätte, geht aber auch so. ;-)
Bin jetzt 7 Jahre im Beruf und wenn ich "meinen" Jahrgang so ansehe,
dann - das gilt jetzt für 80% der Fälle - steht man mit 5 Jahren Uni
und 2 Jahren Industrie schon besser da als mit 7 Jahren Industrie. Will
heissen, kann durchaus passierren, dass ein Kommolitone von Dir nach 5
Jahren als dein Chef eingestellt wird - ist ja nicht schlimm, passiert
aber.
In großen Firmen - man muss sich nur die Vorstände anschauen - zählt
ein Dr. vor dem Namen eben schon noch was.
Grüße
Dietmar

von Andreas (Gast)


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Ich hätte auch großes Interesse an den Unterlagen
für das Eignungsfeststellungsverfahren.
Der letzte Eintrag ist ja schon ziemlich alt aber wenn
die Unterlagen noch jemand hat wär ich sehr dankbar.

mfg Andreas

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