Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Maschinengewindebohrer am Schaft spannen?


von Andy W. (gastandy)


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Hallo zusammen,

der Betreff sagt eigentlich schon alles... Ist das Spannen am Schaft 
(wie beim Spiralbohrer) in einem normalen für Links- und Rechtslauf 
geeigneten Bohrfutter (mit Verrieglung) möglich oder ist davon 
abzuraten? Wenn ja, warum? Habe bisher immer so ein kleines 
Zweibackenfutter mit Sechskantschaft in das Bohrfutter eingespannt. Habe 
da nur das Problem, daß sich der Gewindebohrer in dem kleinen 
Zweibackenfutter durch den Linkslauf immer wieder lockert.
Brauche ich zwingend ein Gewindeschneidfutter? Wenn ja, ist da eine 
Rutschkupplung (Anwendung siehe unten) Pflicht?
Meine Bohrmaschine hat eine B16-Aufnahme und einen nach Bohrtiefe 
einstellbaren automatischen Linkslauf. Gewinde wird vorwiegend in Alu 
geschnitten M3-M6.
Für jeden sachdienlichen Hinweis wäre ich sehr dankbar!

MFG
Andy

von heinz (Gast)


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Ich kenn das nur mit Ausgleichsfutter und Spannzange auf dem Schaft.
http://www.emuge-franken3.com/werkzeugspannung.html

von Frank B. (frank501)


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Ich spanne öfter mal Gewindebohrer in den Akkuschrauber. Da spanne ich 
sie auch am Schaft. Passiert ist bisher noch nichts.
Nur wenn man nicht fest genug spannt, dann rutscht der Gewindebohrer 
eventuell durch.

Frank

von Andy W. (gastandy)


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Danke für die schnellen Antworten!

MFG
Andy

von Georg (Gast)


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Frank B. schrieb:
> Nur wenn man nicht fest genug spannt, dann rutscht der Gewindebohrer
> eventuell durch.

Und dann stimmt vielleicht sonstwas nicht mit dem Schneiden, z.B. 
Bohrung zu klein - dann ist das noch eine zusätzliche Sicherheit.

Mit einer Ständerbohrmaschine mit ordentlichem Bohrfutter hatte ich da 
noch nie Probleme, jedenfalls nicht bis M6.

Georg

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Georg schrieb:
> Mit einer Ständerbohrmaschine mit ordentlichem Bohrfutter hatte ich da
> noch nie Probleme, jedenfalls nicht bis M6.

Das ist der Knackpunkt: ein ordentliches Bohrfutter!

Man kann Gewindebohrer problemlos einspannen - machen wir schon seit 
Jahren, ohne dass die Bohrer durchrutschen.

Mein Tipp: kauf Dir einmal im Leben ein richtig gutes 
Schnellspannbohrfutter, am besten ein Albrecht. Das kostet dann 150 Euro 
und hält Dein Leben lang. Da rutschen in Zukunft auch keine Bohrer mehr 
durch und deren Schäfte sehen auch nach 1000 Einspannungen noch so 
sauber und riefenfrei aus wie beim Auspacken.

von Inkognito (Gast)


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Andy W. schrieb:
> Habe
> da nur das Problem, daß sich der Gewindebohrer in dem kleinen
> Zweibackenfutter durch den Linkslauf immer wieder lockert.

Das passiert bei jedem Spannsystem, besonders bei Schnellspannfuttern.
Klar kann man auch am Schaft spannen, was aber den Nachteil hat, dass
die Kraft nicht voll übertragen wird, wenn der Bohrer schwergängig
schneidet und rutscht, dann kann es im ungünstigsten Fall Biege- oder 
Torsionsbelastet zum Bruch des Werkzeugs kommen.
Die Spannkräfte sind da eben nicht zuverlässig. Gerade Akkuschrauber
sind wegen ihrer ungünstigen Gewichtsverteilung und Schwerpunkts
ziemlich ungeeignet.
Damit das nicht passiert gibts Gewindeschneidapparate:
https://www.google.de/search?hl=de&site=imghp&tbm=isch&source=hp&biw=1010&bih=624&q=gewindeschneidapparat&oq=gewindeschneidapparat&gs_l=img.12..0l2j0i24l8.3909.15656.0.17971.21.11.0.10.10.0.130.1093.6j5.11.0....0...1ac.1.64.img..0.21.1199...0i30.BDJr10v2oyk
oder Gewindebohrmaschinen:
http://shop.dwema.de/Elektrowerkzeuge/Bohrmaschinen/Gewinde-Bohrmaschinen/Sparky-Gewindebohrmaschine-450W-R0-520-min-L0-1040-min-M4-M10-R-10E.html
Ich kenne nicht alle Modelle, aber die betagten nutzen pendelnd
den Vierkant vom Gewindebohrer. Mit dem Umkehrgetriebe kann man
verspannugsarm rechts schneiden und im Hub linksdrehend den
Gewindebohrer problemlos aus dem Gewinde wieder entfernen,
in der Regel langlebig ohne Bruch.

von Armin X. (werweiswas)


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Ich muss von Zeit zu Zeit mal eben 80 - 100 M3 Gewinde in 7mm starkes 
Aluminium schneiden. Die mache ich immer mit dem Akkuschrauber!
Abgebrochen hab ich dabei noch keinen.

Armin

von Jonas G. (jstjst)


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Auf dem Schaft spannen sollte reichen. Wenn dir der Gewindebohrer dann 
durchrutscht kannst mit einem Dreibackenfutter den Vierkant spannen.

Gruß Jonas

von Inkognito (Gast)


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Jonas G. schrieb:
> kannst mit einem Dreibackenfutter den Vierkant spannen.

Willst du Gott spielen und die Physik ändern?

Armin X. schrieb:
> Abgebrochen hab ich dabei noch keinen.

Toi, toi, toi

von Guest (Gast)


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Inkognito schrieb:
> Jonas G. schrieb:
>> kannst mit einem Dreibackenfutter den Vierkant spannen.
>
> Willst du Gott spielen und die Physik ändern?

Nein, so schneidet man Gewinde in Langlöcher

von MaWin (Gast)


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Guest schrieb:
> Inkognito schrieb:
>> Jonas G. schrieb:
>>> kannst mit einem Dreibackenfutter den Vierkant spannen.
>>
>> Willst du Gott spielen und die Physik ändern?
>
> Nein, so schneidet man Gewinde in Langlöcher

Na ja, bei einem in der Hand gehaltenen Akkuschrauber kann das schon 
gehen, das Handgelenk schlackert halt genug.

Eingespannt in einer ordentlichen Ständerbohrmaschine wäre das natürich 
Käse.

Daher haben die Gewindeschneidfutter auch Spiel, d.H. der Geindebohre 
wird zwar senkrecht geführt, aber achsparallel lässt er sich 
verschieben. Eben damit er nicht bringt, wenn das Gewinde etwas neben 
der Drehachse entsteht.

Daher braucht man auch im labberigen Bohrständer oder Akkuschrauber kein 
Gewindeschneidfutter.

[MOD: unnötigen unsachlichen Teil des Posts gelöscht]

: Bearbeitet durch Moderator
von Jonas G. (jstjst)


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MaWin schrieb:
> Guest schrieb:
>> Inkognito schrieb:
>>> Jonas G. schrieb:
>>>> kannst mit einem Dreibackenfutter den Vierkant spannen.
>>>
>>> Willst du Gott spielen und die Physik ändern?
>> Nein, so schneidet man Gewinde in Langlöcher
>
> Na ja, bei einem in der Hand gehaltenen Akkuschrauber kann das schon
> gehen, das Handgelenk schlackert halt genug.
>
> Eingespannt in einer ordentlichen Ständerbohrmaschine wäre das natürich
> Käse.

Auch wenn ihr es nicht glauben wollt, aber ich hab schon auf der 
Drehmaschine so Gewinde geschnitten. Am Anfang sollte man auf dem Schaft 
spannen aber wenn der Gewindebohrer ein Führung hat klappt das.

Gruß Jonas

von Stefan (Gast)


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Jonas G. schrieb:
> Auch wenn ihr es nicht glauben wollt, aber ich hab schon auf der
> Drehmaschine so Gewinde geschnitten.

Ja, mache ich da auch so, aber wenn du gerade vorher in der gleichen 
Spannung das Kernloch gebohrt hast, ist ja auch halbwegs sichergestellt, 
dass es genau zentriert zum Gewindebohrer steht, oder?
Wenn man das Werkstück bohrt und dann ohne Umspannen das Gewinde 
schneidet geht das auch in der Ständerbohrmaschine.

von Inkognito (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ja, mache ich da auch so, aber wenn du gerade vorher in der gleichen
> Spannung das Kernloch gebohrt hast, ist ja auch halbwegs sichergestellt,
> dass es genau zentriert zum Gewindebohrer steht, oder?

Wenn man sorgfältig arbeitet, werden auch die Arbeitsergebnisse
so ausfallen. Allerdings kann man auch Murks machen, wenn man eine
Bohrung unsauber zentriert, der Bohrer sich beim Anschnitt biegt
und dann um einige Hundertstel oder sogar Zentel aus der Idealachse
driftet und rum eiert.
Dann verhält sich der Gewindebohrer im Reitstock nämlich genauso.
Zumindest rutscht der Gewindebohrer im Futter,
wenn der Schnitt schwergängig verläuft. Das kann an vielen
Kleinigkeiten liegen, wie. z.B. dem Material, fehlender Schmierung,
Späne, falsch gewähltem Kernlochdurchmesser oder nicht ausreichende 
Bohrtiefe bei einem Sackloch.
Dann ist man über die Schaft-Rutschkupplung ganz froh.

> Wenn man das Werkstück bohrt und dann ohne Umspannen das Gewinde
> schneidet geht das auch in der Ständerbohrmaschine.

Aber nur bei durchgehenden Gewinde. Das Werkstück sollte sich dann
auf dem Bohrtisch gut fixieren, aber auch schnell wieder lösen lassen.
Keine leichte Übung. Da darf sich nichts verkannten, sonst macht
es Knack.

ich schrieb im Beitrag #4640067:
> Als Dummbatze qualifiziert sich wohl eher derjenige, der nicht mal einen
> einfachen Satz grammatikalisch korrekt formulieren kann.

Auch ein MaWin wird alt, wie jeder andere auch und irgend wann
rieselt auch der Kalk. ;-b

von MaWin (Gast)


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Jonas G. schrieb:
>> Eingespannt in einer ordentlichen Ständerbohrmaschine wäre das natürich
>> Käse.
>
> Auch wenn ihr es nicht glauben wollt, aber ich hab schon auf der
> Drehmaschine so Gewinde geschnitten.

Das VIERECKIGE Ende eingespannt in (Reitstock oder Futter) ?

Eher unwahrschienlich.

Auch du schreibst nur die Hälfte, nämlich fehlt bei dir der Satzteil, 
der beschreibst, daß du den Gewindebohrer selbstverständlich am 
Rundschaft eingespannt hast, und damit ist dein Beitrag natürlich völlig 
an der falschen Stelle.

[MOD: unnötigen unsachlichen Teil des Posts gelöscht]

: Bearbeitet durch Moderator
von oszi40 (Gast)


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Andy W. schrieb:
> vorwiegend in Alu geschnitten M3-M6.

Wenn keine Präzision nötig sein sollte, reicht Akkuschrauber, der einen 
kleinen Vorteil durch die einstellbare Rutschkupplung hat, die bei 
Verstopfung der Spahnabfuhr sich rechtzeitig melden könnte bevor der 
Gewindebohrer abgebrochen wird oder das Loch "erweitert" wird.

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