Forum: Ausbildung, Studium & Beruf David gegen Goliath


von D. I. (Gast)


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http://www.welt.de/wirtschaft/article156807961/Deutschland-wo-ist-Dein-Erfindergeist-geblieben.html

Diesen Artikel fand ich ganz angenehm zu lesen, obwohl auch wieder viel 
deutschtypisches zu Tage getragen wurde. (Nachbarn lachen und spötteln, 
...)
Aber man sieht ja auch schön an VW was für Kackdreistigkeiten man sich 
leisten kann ohne dafür zur Räson gezogen zu werden.
Aber vielleicht dreht sich der Wind etwas nachdem jetzt auch 
Prozesskostenrisikomanagement ein aufstrebender Investmentbereich ist:
https://www.my-right.de/

von Alex S. (Gast)


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Ich frage mich, woher die "Welt" die zahlen hernimmt.

Hier die offizielle Preisliste: http://www.dpma.de/patent/gebuehren/

von Belkran (Gast)


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Alex S. schrieb:

> Hier die offizielle Preisliste: http://www.dpma.de/patent/gebuehren/

Die Preise sind überraschend niedrig.

von kr (Gast)


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Es fehlen die Kosten für einen Patentanwalt, den man numal braucht, wenn 
man keine Erfahrung hat.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Richtig.

Zuzüglich der Kosten, die entstehen, wenn man seine Patentansprüche auch 
durchsetzen will.

Ein Patent alleine hilft einem Kleinen nichts, weil er im Zweifel gar 
nicht das finanzielle Polster hat, um es durchsetzen zu können. In dem 
Artikel wird ja schön beschrieben, wie lange sich so etwas hinziehen 
kann.

Deswegen habe ich mir das damals auch erspart. Erstens braucht man 
sowieso dringend Geld und zweitens hat das auch den Vorteil, dass bis 
heute niemand weiss, wie es geht und außerdem kann ein nichtbeantragtes 
Patent auch nicht ablaufen ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von BUB (Gast)


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kr schrieb:
> Es fehlen die Kosten für einen Patentanwalt, den man numal braucht, wenn
> man keine Erfahrung hat.

Nee, denn braucht man nicht. Wenn dem Patentamt was fehlt dann kommt der 
Antrag mit Änderungswunsch zurück. Und statt einem Anwalt sollte man in 
technischen Dingen eher einen befreundeten Ing. fragen der schon mal 
Patente eingereicht hat. Oder sich durch die dutzenden Patenthinweise 
der Kammern etc. lesen.

von D. I. (Gast)


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BUB schrieb:
> Nee, denn braucht man nicht. Wenn dem Patentamt was fehlt dann kommt der
> Antrag mit Änderungswunsch zurück. Und statt einem Anwalt sollte man in
> technischen Dingen eher einen befreundeten Ing. fragen der schon mal
> Patente eingereicht hat. Oder sich durch die dutzenden Patenthinweise
> der Kammern etc. lesen.

Richtig und dann schaut man in die Röhre weil man "Spulen" statt "Spule" 
geschrieben hat (siehe Artikel). Wer braucht schon Profis.

von BUB (Gast)


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D. I. schrieb:
> Aber man sieht ja auch schön an VW was für Kackdreistigkeiten man sich
> leisten kann ohne dafür zur Räson gezogen zu werden.

Dreist ist was anderes. Bei so einer Trivialerfindung wie dem Nackenfön 
würd ich als Ing. auch nicht die Rechtsabteilung  bzgl. Patentrecheche 
belästigen. Erfindungshöhe ist auch nicht offensichtlich. Da ist es nur 
menschlich das man an einen Patenttroll denkt.

Letzlich zählt das unter "dumm gelaufen", das passiert halt wenn 
Provinzieller Hobby-Erfinderstolz auf knochentrockene 
Industriebürokraten trifft. Freuen tut das nur die Anwalts- und 
Querulantenschickaria. Der "Erfinder" überschätzt seine Leistung maßlos, 
seine Erfindung war nie die Millionen wert die er in seinen Träumen sah: 
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/recht-steuern/patentstreit-verloren-mercedes-ohne-laues-lueftchen-14231432.html

von D. I. (Gast)


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Bei VW habe ich auf den Abgasskandal angespielt und darauf, dass es 
seitens Dobrindt keine Strafe geben wird.

von BUB (Gast)


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D. I. schrieb:
> Bei VW habe ich auf den Abgasskandal angespielt und darauf, dass es
> seitens Dobrindt keine Strafe geben wird.
>
> Ansonsten, für den Nackenfön wird der Erfinder sehr wohl entschädigt.

Naja, das ist nicht so deutlich. Der Schaden besteht ja wohl 
größtenteils in den Prozesskosten. Ob Daimler die jetzt zahlen muss ist 
so nicht erkenntlich. Was gezahlt werden muss sind "Lizenzgebühren" für 
das Patent und das auch nur für in D mit diesem "System" verkauften 
Wagen - das sind wohl weniger 5000 -> wird also in Peanuts enden. Wenn 
der Beklagte die Prozesskosten übernehmen muss, dann freut das auch 
nicht den Kläger sondern die Anwaltsschickaria. Das ist ja das Problem 
mit dieser Patents- und Anwaltstrollerei, die eiegentlich Betroffenen 
haben nur Schererein, aber darauf gründet nun mal das Geschäftsmodell 
solcher Anwälte.

von mr.confused (Gast)


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Ich kann ja verstehen, dass er seinen Anspruch durchsetzen wollte.
Aber ein "Happy End" ist das nicht.

So wie ich das lese hat er 12 Jahre seines Lebens verloren, auf alles 
verzichtet was er gerne hat und sogar sein Haus verloren.
Egal wie viel er jetzt bekommt, das ersetzt ihm niemand.

von Elektron (Gast)


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mr.confused schrieb:
> So wie ich das lese hat er 12 Jahre seines Lebens verloren, auf alles
> verzichtet was er gerne hat und sogar sein Haus verloren.
> Egal wie viel er jetzt bekommt, das ersetzt ihm niemand.

Doch der neue 5er BMW ersetzt ihm das, siehe erster Absatz des Artikels.

von Paul B. (paul_baumann)


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Früher mußte man sich mit solchen Sorgen nicht herumplagen: Man ging in 
das sog. BfN (Büro für Neuererwesen), das es in jedem größeren Betrieb 
gab und schilderte dort seine Idee. Das war's. Die Recherche, ob es so 
etwas eventuell schon gäbe und die Patentanmeldung (oder evtl.auch 
Gebrauchsmuster) übernahm das BfN. Auch die Patentgebühren trug der 
Betrieb.

Wer das Patent nutzen wollte, mußte Nachnutzungsgebühren zahlen, die dem 
Erfinder und seinem Betrieb zu Gute kamen.

In der heutigen Zeit würde ich mir jemanden suchen, dem ich mein Patent
(unter Zeugen) anbieten kann. Einen solchen Sackgang wie der o.g. Mann 
würde ich mir nicht aufhalsen.

MfG Paul

von BUB (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Früher mußte man sich mit solchen Sorgen nicht herumplagen: Man ging in
> das sog. BfN (Büro für Neuererwesen), das es in jedem größeren Betrieb
> gab und schilderte dort seine Idee.

Wie hätten die auf eine solche Idee reagiert:

"Also meine Erna liebt es wenn ihr Nacken warm im Trabi angeblasen wird. 
Dazu legte ich ein Lüftungsrohr von der Trabilüftung hinten an den 
Beifahrersitz ..."

Hättes dafür den "Held der sorialistischen Arbeit" gegeben? Oder nur ein 
müdes Lächeln weil die Konsumgüterproduktion eh ungeliebt war? 
Vielleicht auch nur einen blöden Kommentar wie "Da soll sie sich mal 
drei Pionierhalstücher übereinander umbinden" ?

von Paul B. (paul_baumann)


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BUB schrieb:
> Wie hätten die auf eine solche Idee reagiert:
>
> "Also meine Erna liebt es wenn ihr Nacken warm im Trabi angeblasen wird.
> Dazu legte ich ein Lüftungsrohr von der Trabilüftung hinten an den
> Beifahrersitz ..."

Also in "meinem" Betrieb hätten sie sicher so reagiert, wie oben 
beschrieben. Schließlich war das deren Arbeit -nicht irgendetwas 
Nebenbei als Anhängsel. Das waren (hier) 2 Ingenieure, wenn ich mich 
richtig erinnere, beide Maschinenbau-Ingenieure.

BUB schrieb:
> Hättes dafür den "Held der sorialistischen Arbeit" gegeben?

Heißt das nicht "surrealistische Arbeit"? Ach nee -das ist ja jetzt...
:-)

Nein, den Titel "Verdienter Erfinder" konnte man bekommen. Dafür mußte 
man aber etliche Patente innehaben.
http://img.oldthing.net/4095/24502168/0/n/Verdienter-Erfinder-1951-verliehen-mit-Urkunde-vgl-Band-I-Nr-55c-Orden1112.jpg

MfG Paul

von Entwickler (Gast)


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Die Patenttrollerei nimmt Überhand! Ich bin als Selbständiger 
regelmässig in Firmen aktiv, die Hochtechnologie produziert und bekomme 
das immer öfters mit, was da ein Dreck läuft! Mit den allerdümmsten 
Tricks wird probiert, Geld rauszupressen, teilweise will man sich auch 
einfach aufkaufen lassen. Ein Konzern, der ein Kunde von mir war, hat 
dann einfach mal entnervt 1 Mio Dollar auf den Tisch gelegt, um eine neu 
gegründete 4-Mann-Firma zu kaufen und den Patentstreit einstellen zu 
können, weil sie von denen blockiert wurden. Eine Sauerei was da läuft.

Ich selber habe auch etliche Ideen und Entwickungen, habe aber darauf 
verzichtet, etwas zu patentieren. Ich verkaufe es den Firmen lieber 
direkt als Dienstleistung und verdiene dann halt weniger, dafür aber 
sicherer, denn die bringen es in den Markt und sind verantwortlich. Die 
lassen sich das dann auf ihren Namen schützen und nennen mich 
vereinzelt, wobei ich aus diversen Gründen darauf inzwischen verzichte. 
Ich lasse mir dann lieber einen Auftrag geben und kassiere nochmal ein 
paar Mannmonate extra. Oder ich lasse mir eines deren Produkte schenken 
:-)

Als Einzelunternehmer kann ich es mir nicht leisten, in einen solchen 
Streit verwickelt zu werden, daher bleibe ich im Hintergrund und 
verzichte darauf, Patente durchzusetzen. Besonders im Bereich Software 
und Signaltechnik ist das inzwischen sehr kritisch geworden. Nahezu alle 
Dinge, die ich realsieren, stossen irgendwo an mehreren Stellen an 
ehemalige oder bestehende Patente und nicht selten sind es totale 
Lumpisachen, die da patentiert wurden.

Stattdessen mache Ich mir inzwischen einen Spass daraus, selber diese zu 
Blockadezwecken patentierte Software und Methoden geringer 
Schöpfungshöhe abzukopieren, leicht zu modifizieren und Kunden zu 
verkaufen. Die haben dann formell kein Problem, weil sie was von mir 
bekommen haben und sich damit keines bewussten Verstossens schuldig 
machen und erst in die Pflicht genommen werden könnten, wenn ihnen einen 
Verstoss nachgeweisen werden könnte und Ich wiederum bin nicht 
angreifbar, weil die Konkurrenten zwar vermuten können, dass wir es 
Ähnlich machen, aber keine richtige Handhabe bekommen, da wir es nicht 
publizieren. Oft ist es auch gar nicht evident, dass wir was machen. 
Ausserdem: Da es in einer kompletten Komponente mit eigener Platine mit 
geschützem EE-Prom sowie verschlüsseltem Code steckt, kann niemand die 
Software knacken und nachweisen, wie sie arbeitet und ob Methoden gegen 
Patente verstossen.

Ich habe halt MEINEN Algorithmus, der so funktioniert, wie ich es will 
und den ich nicht patentiert habe, damit ihn keiner kopieren kann. 
Fertig! Offenlegen muss ich da nichts, zumal oft auch nicht nachweisbar 
ist, dass eine bestimmte Funktion in meinem Modul steckt.

Der entscheidende Punkt ist dabei der, dass meine Komponente nur im 
Verbund mit den anderen korrekt arbeitet und rechnet. Es geht also 
nicht, die Komponenten auszubauen und sie alleine zu betreiben, um sie 
auszutesten und reverse zu engineeren. Dazu muss man nur ein absurdes 
Datenformat mit codierten Pulsen und Mustern benutzen, sodass das Modul 
erkennen kann, dass es in heimatlicher Umgebung arbeitet. In einem Labor 
arbeitet sie eben nicht richtig und verhält sich anders, als die 
patentierte Funktion es erwarten lässt. Ist sozusagen VW-Trick anders 
herum.

Auf diese Weise schützt man auch den Kunden davor, dass die Chinesen 
irgendeinen Code aus dem EE-Prom holen und in nachgebauten Modulen 
benutzen, was leider schon vorgekommen war. Nur, wenn das Modul mit in 
Echtzeit validierter Hardware arbeitet, rechnet es perfekt genau, 
ansonsten teilweise ungenau und mit sporadischen Aussetzern oder 
unrichtigem Datenformat. Dazu lagert man einfach eine Korrekturfunktion 
in eine andere Komponente aus. Wenn ein Plagiator das verwenden sollte, 
so haben dessen Kunden dann ein Problem mit den Produkten. Das bindet 
Ingenierleistung, schafft Garantiefälle und reduziert denen die Margen, 
wenn sie überhaupt noch was an solchen Produkten verdienen.

Als Ingenieur kommt es heute darauf an, gegen die Konkurrenz und gegen 
miese Tricks von Anwälten zu arbeiten, die foul spielen und damit so, 
wie ein Profifussballer zu tricksen. Und da muss man eben auch mal 
selber foul spielen und am Trikot ziehen, wo es der Schiedsrichter nicht 
sieht.

von mr.confused (Gast)


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Elektron schrieb:
> Doch der neue 5er BMW ersetzt ihm das, siehe erster Absatz des Artikels.

Hehe ja, 12 Jahre unten durch für einen 5er BMW. Ich mag Autos auch, 
aber das steht nicht wirklich im Verhältnis.

Paul B. schrieb:
> Früher mußte man sich mit solchen Sorgen nicht herumplagen

Na Paul dann bau' doch die Mauer wieder hin. Findest bestimmt ein paar 
Pensionäre die dir helfen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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kr schrieb:
> Es fehlen die Kosten für einen Patentanwalt, den man numal braucht, wenn
> man keine Erfahrung hat.

Brauchst du nicht!
Es reicht schon eine Patent Ing.!Die gibt`s als Weiterbildung.
an der HS Amberg werden da auch Bac. und Master im gewerblichen 
Rechtsschutz ausgebildet.
Zwar ein Schmarrn sowas zu machen als grundständiges Studium. Aber die 
Bürokraten im Wissenschaftsministerium sind halt so.

von Hanswurst (Gast)


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@grotesque

Wer liest schon die "Welt"? Damit habe ich vor 35 Jahren aufgehört, 
genau wie mit der Bild. Immer dieses blöde, spekulative und sinnlose 
Herumgeschwafel. Und warum muss man das nun im Internet nochmal durch 
alle Foren treiben? Wenn ich das lesen wollte, täte ich es auch ohne 
das. Und da ich es nicht lesen will, will ich, dass es hinreicht, wenn 
ich die Welt nicht aufschlage. Geh woanders herumschwafeln.

von Gästchen (Gast)


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D. I. schrieb:
> http://www.welt.de/wirtschaft/article156807961/Deu...

Na ja, wer solche Artikel schreibt, der hat nicht verstanden wie 
Kapitalismus (offizielle Bezeichnung "Marktwirtschaft") funktioniert 
oder er tut nur so als ob er das nicht versteht. Erfinder gibt es immer 
noch genug, doch es geht ums Geld und zwar nur ums Geld und nicht um 
Erfindungen. Nehmen wir z.B. die großen Automobilhersteller. Da wird den 
Entwicklern der harte finanzielle Rahmen aufgesetzt, auch wenn es 
Einbüsse in Funktion und Innovation kostet, das juckt niemanden. Es geht 
eben nur ums Geld und die Entwicklung als solche wird auf Minimum 
reduziert.

Aber das muss ja für jeden der Augen hat erkennbar sein: seit mehr als 
100 Jahren fahren die Autos mit Verbrennungsmotoren, es wird nichts 
neues entwickelt, die meiste Energie wird als Abwärme herausgefurzt und 
verpestet die Umwelt und die Großkonzerne sind damit beschäftigt ihre 
Aktionäre und Inverstoren zu füttern. Sorry aber der Artikel ist 
scheinheilig.

PS: Ach ja, die neueste Innovation bei BMW: Sonnenblenden aus Kunstoff. 
Da frage ich mich warum der Sitz immer noch so eine sündhaft teuere 
Konstruktion ist mit Metallgestell und Dämmstoff. Man kann doch alles 
aus Kunststoff machen und man spart ganz viel Geld.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Gästchen schrieb:
> PS: Ach ja, die neueste Innovation bei BMW: Sonnenblenden aus Kunstoff.
> Da frage ich mich warum der Sitz immer noch so eine sündhaft teuere
> Konstruktion ist mit Metallgestell und Dämmstoff. Man kann doch alles
> aus Kunststoff machen und man spart ganz viel Geld.

BMW ist halt der Prototyp eines  Automobilherstellers, der ausser der 
Blechpresserei und Asembling der Teil, fast nichts mehr selbst macht.
Ok an ihren Motoren da lassen sie niemanden ran. Aber schon beim 
Getriebe wissen die nicht wo die Ölablassschraube sitzt!
Wo brauchen die schon Entwickler?

von Gästchen (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> BMW ist halt der Prototyp eines  Automobilherstellers, der ausser der
> Blechpresserei und Asembling der Teil, fast nichts mehr selbst macht.
> Ok an ihren Motoren da lassen sie niemanden ran. Aber schon beim
> Getriebe wissen die nicht wo die Ölablassschraube sitzt!
> Wo brauchen die schon Entwickler?

Es hat nichts mit BMW an sich zu tun, es ist heute bei jedem großen 
Automobilhersteller so. Die gleichen Zulieferer beliefern 
VW/Audi/BMW/MB. Die BWL-ler haben eine schöne Entdeckung gemacht dass 
alles "geoutsourced" (was für ein Kackwort) wird, und die Tendenz dazu 
steigt.

von BUB (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Es hat nichts mit BMW an sich zu tun, es ist heute bei jedem großen
> Automobilhersteller so.

Nicht erst seit heute, das war schon immer so das man 
Halbzeuge/Rohstoffe kauft und daraus sein Produkt zu Ende dengelt.

Das hat nichts mit Auslagerung zu tun sondern mit 
Arbeitsteilung/Wertschöpfungskette - die exestiert seit der Mensch das 
Zeitalters des Faustkeils verlassen hat.

von mec (Gast)


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BUB schrieb:
> Gästchen schrieb:
>> Es hat nichts mit BMW an sich zu tun, es ist heute bei jedem großen
>> Automobilhersteller so.
>
> Nicht erst seit heute, das war schon immer so das man
> Halbzeuge/Rohstoffe kauft und daraus sein Produkt zu Ende dengelt.
>
> Das hat nichts mit Auslagerung zu tun sondern mit
> Arbeitsteilung/Wertschöpfungskette - die exestiert seit der Mensch das
> Zeitalters des Faustkeils verlassen hat.

Dann fragt man sich nur noch, wofür soll ich nur mein Geld ausgeben, 
wenn im Kia dasselbe verbaut ist wie im Daimler? Was spricht denn 
Heutzutage noch für die "Innovativen" deutschen "Premium"-Hersteller? 
Das Image, man kann damit angeben, und vielleicht die allerneuesten 
Helferlein, mit denen die Fahrer dann oft nicht umgehen können*.
"Seht her ich hab hier einen neuen A..., B..., D..., oder sonstwas 
stehen, also bin ich was besseres als du." Das ist die subtile Botschaft 
der "Premiumhersteller", mit der sie die Autos verkaufen.z.B.

z.B. Freisprecheinrichtung, wie oft sieht man Leute in den teuren Autos 
mit Handy am Ohr Telefonieren. Da frag ich mich dann immer, hat das Geld 
nicht mehr für die Freisprecheinrichtung gereicht (in meiner Billigkiste 
war die auf jedenfall schon dabei und funktioniert auch gut), oder sind 
sie einfach zu dähmlich um sie zu Benutzen.

von Politiker (Gast)


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mec schrieb:
> Das Image, man kann damit angeben, und vielleicht die allerneuesten
> Helferlein, mit denen die Fahrer dann oft nicht umgehen können*.

Das ist so, ja. Ich habe Kontakt zu Marketingleuten bei Audi, die auch 
sonst im VW-Konzern waren und bekannt sind und von da höert man schon 
seit Jahren nichts anderes mehr, als Gejammer. Die Deutschen Autos 
werden mit image und extras gebrandet und beworben, um sie an den Mann 
zu bringen.

Übermotorisierung ist da ein Punkt, der gerne genommen wird
Fahrkomfort ist ein anderer.

Und es gibt keinen Hersteller, der soviel Leistung bei hohem Fahrkomfort 
verbaut, wie Audi. Vielleicht BWM kommt da noch dran.

Das alles kostet! Und daher kaufen sich immer weniger einen solchen 
Neuwagen, zumal da schnell 50.000 und mehr fällig werden. Für einen 
aktuellen Audi der Oberklasse sind bei Vollausstattung sogar fast an die 
100k fällig.

Also mischen sie Gimmicks bei, wie eine mobile Espressobrüheinrichtung 
für die Console. Wenn der Herr Audifahrer also gerade mal wieder im Stau 
steht, kann er sich einen Espresso brühen. Toll!

Wer kauft solche Kisten?

Antwort: Die Geschäftsleute, die immer nach Möglichkeiten suchen, um 
Steuern zu sparen. So einen GW kann man prima absetzen und somit kommt 
der nur auf 60% der realen Kosten. Damit lohnt sich ein teueres Auto 
umsomehr, weil man dann das Gefühl hat, Steuern gespart zu haben.

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